Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Sasori

      Absolut geduldig beobachtete ich die junge Frau bei ihrer Arbeit, denn eines stand fest, es würde Zeit kosten, bis sie die richtigen Mittel gefunden hatte. Aber mittlerweile wusste Yumiko schon sehr genau, was sie da tat und ihre Bewegungsabläufe folgten einer einstudierten Routine.
      Allerdings beging sie noch immer reichlich viele Fehler, welche ich ihrer Unerfahrenheit zuschrieb. Sie würde noch eine ganze Weile an sich arbeiten müssen, bis ich sie als eine vollwertige Heilerin ansehen könnte, aber sie verbesserte sich schnell.
      Nachdem sie alles zusammengestellt hatte und sich verabschiedete nickte ich nur kurz zustimmend. "In Ordnung. Komm morgen einfach wieder hier vorbei, bis dahin werde ich alles kontrolliert haben." Tatsächlich könnte ich diese Aufgabe auch schon hier und jetzt erledigen, aber ich wusste, dass Yumiko mittlerweile auch den letzten Rest ihres Chakras für die Herstellung der Gegenmittel aufgebracht hatte. Man konnte ihr die Erschöpfung ansehen und auch wenn ich auf sozialer Ebene wohl nicht sonderlich begabt sein mochte, würde ich die junge Frau noch lange nicht dazu zwingen, bis zum aller Äußersten zu gehen. Außerdem hatte ich wenig Lust darauf, mich um sie kümmern zu müssen, sobald sie vor mir zusammenbrach.
      Also blickte ich ihr nur schweigend nach, während sie mein Labor und dann das gesamte Zimmer verließ und kümmerte mich erst danach um die Beurteilung ihrer Arbeit.


      Pain

      Ich konnte Yumiko schon lange bevor, sie den Raum betrat wahrnehmen und mir entging natürlich nicht, dass ihr Chakra noch mehr am Boden war, als noch zuvor, nachdem ich das Training beendet hatte. Hatte ich ihr nich Ruhe aufgetragen, damit sie ihr Chakra wieder aufbauen konnte? Und nun ging es ihr sogar noch schlechter als zuvor? Sie musste wieder das Training mit Sasori aufgenommen haben und der ehemalige Suna-Nin kannte natürlich keine Gnade und verlangte sogar in ihrem geschwächten Zustand Bestleistungen von der jungen Frau. Normalerweise ging ich mit dieser Methode absolut konform, immerhin war ich nicht wirklich besser, aber wenn es um Yumiko ging, wollte mir seine Vorgehensweise einfach nicht gefallen. Nur warum nicht?
      Bevor ich länger darüber nachdenken konnte, hatte die junge Frau den Saal auch schon betreten. Ihre Frage ließ mich kurz etwas verwundert dreinblicken. Warum fragte sie das gerade mich? Waren es sonst nicht immer Sasori, Konan oder Deidara, die sie nach draußen begleiteten? Und heute fragte sie tatsächlich mich? Den Mann, den sie offensichtlich zu hassen schien, dafür dass er sie hierher gebracht hatte?
      "Ich begleite dich sehr gerne", versuchte ich die dummen Gedanken abzuschütteln und erhob mich von meinem Platz. "Aber zuerst werden wir dir etwas zu Essen organisieren", stellte ich klar und bedeutete ihr mit einem sanften Nicken mir zu folgen. "Eigentlich solltest du dich etwas ausruhen, aber du scheinst dich mal wieder maßlos übernommen zu haben." Etwas besorgt ließ ich meinen Blick auf ihr ruhen, während wir durch die dunklen Flure des HQ wanderten. "Ich bin ja froh darüber, dass du das Training so ernst nimmst, aber ich möchte nicht, dass du dich unnötig überarbeitest." Anstatt zur Cafeteria führte ich Yumiko trotzdem nach draußen in den warmen Regen von Amegakure. Eigentlich hatte ich ihr schon immer etwas mehr von dem Dorf zeigen wollen und nun bot sich die Chance dazu. "Nicht unweit von der Bobliothek befindet sich ein kleines Restaurant, dort solltest du dir noch etwas Ruhe gönnen und deine Kräfte wieder aufladen." Während wir liefen behielt ich sie ständig überwachend im Auge. Yumiko war eine starke junge Frau, aber auch sie würde irgendwann in sich zusammenbrechen, wenn sie sich und ihrem Körper zuviel zumutete. Sollte es soweit kommen, würde ich sie umgehend auffangen. "Da sind wir auch schon." Tatsächlich war das kleine Restaurant recht unspektakulär, aber für mich war es ein wichtiger Ort. Hier hatten damals Konan, Yahiko und ich uns das erste Mal zusammen etwas richtiges zu Essen gekauft, nachdem wir unseren ersten Ninjagehalt erhalten hatten. Irgendwie wollte ich unbedingt, dass auch Yumiko diesen Ort kennen lernte. Allerdings wirkte der Koch etwas verschreckt, als er mich endeckte. Ich war für die Menschen hier eine Art Gott geworden, sie respektierten mich und sie wussten, dass es mein Schutz war, der sie vor Unheil bewarte. Gleichzeitig hatten sie aber auch unglaublich viel Angst vor mir. Ich versuchte den Ausdruck in seinen Augen zu ignorieren und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die wunderschöne Frau neben mir. "Such dir etwas aus, ich werde bezahlen."

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      Aira


      Mir war bewusst gewesen, dass er nicht zulassen würde, dass ich auf eine Faust unterwegs war. Allerdings wollte es mir nicht unbedingt passen, dass mich der Uchiha mit in sein Team stecken wollte. Eben das hatte ich ja verhindern wollen, hätte ich bei Kisame doch deutlich mehr Freiraum gehabt. Allerdings wäre es dumm mir meinen Missmut anmerken zu lassen, dass würde mich nur wieder verdächtig machen. Also nickte ich einfach nur zustimmend. "In Ordnung." Vielleicht ergab sich ja doch noch eine Chance, in der ich der Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen entgehen könnte. So leicht gab ich nicht auf.

      Ich wusste nicht, wie lange wir mittlerweile schon unterwegs waren, als der Uchiha verkündete, dass wir eine Rast einlegen würden. Hatte ich meinen Körper bisher noch dazu gezwungen durchzuhalten, ließ er mich nun mit aller Macht spüren, wie erschöpft er war. Eigentlich hätte ich gerne noch etwas länger durchgehalten, immerhin wusste keiner, wann diese Banditen das nächste Mal auftauchten. Aber ich wusste, dass ich meinem momentanen Zustand wohl nur wenig ausrichten könnte und gab mich dem Befehl des Schwarzhaarigen etwas geknickt hin. "Okay." Schnaufend ließ ich mich auf den Boden sinken und lehnte auch mich gegen einen Baumstamm. Bis eben hatten sich die Schmerzen noch in Grenzen gehalten, doch plötzlich brannte meine Lunge bei jedem einzelnen Atemzug, meine Muskeln schrien vor Überanstrengung und meine Augenlieder wirkten unglaublich schwer. Müde ließ ich meinen Blick zu Kisame gleiten, welcher deutlich enttäuscht über die angesagte Pause wirkte. Dabei musste auch er absolut erschöpft sein... Dieser Kerl war ein Monster, bestehend aus unendlicher Ausdauer.
      Als nächstes wendete ich mich wieder an den Uchiha. "Eine Stunde Ruhe sollte reichen, dann können wir sicherlich weiter. Wir sollten die Dörfer nach Möglichkeit noch vor der Nacht erreichen, dann werden die Banditen sicherlich aktiv." Ich hatte nicht vor, die Dorfbewohner im Stich zu lassen. Auch wenn ich sie nicht kennen mochte, sie waren unschuldige Menschen und ich würde sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
      Allerdings kam ich nicht dazu, mir darüber noch länger den Kopf zu zerbrechen, als mich die Erschöpfung auch schon mit aller Gewalt in einen lange vergessenen Traum saugte:

      "Na Kleine? Wie gefällt es dir, deinen Kamerden beim Sterben zuzusehen?!"
      Ich schrie, lauter als je zuvor. Ich kämpfte gegen unglaublich starke Hände, windete mich in einem eiserenen Griff. Und ich konnte doch nichts ausrichten. Ich kam nicht vom Fleck und konnte nur alles mit ansehen. Blut, soviel Blut! Der Gestank nach Briefbomben, die Tränen meiner Kameraden. Der salzige Geschmack meiner eigenen Tränen.
      "Du bist zu schwach. Viel zu schwach. Deswegen müssen si alle sterben! Weil du zu unfähig warst, werden sie alle sterben."
      Ich schrie, als mich ein unendlich tiefer Schmerz durchfuhr. Mein Hals und meine Brust schienen aufgerissen zu sein, während unendlich viel Blut aus einer unendlich tiefen Wunde quoll. Und dann überkam mich Trost und die Gewissheit, dass ich mit ihnen sterben würde, dass ich meinen Kamerden in den Tod folgen würde... So hätte es zumindest sein müssen.

      Schweißgebadet schreckte ich aus meinem Schlaf hervor. Sofort zuckte meine Hand reflexartig zu der tiefen Narbe an meinem Hals. Ich folgte ihrem Verlauf bis unter mein T-Shirt. Als ich meine Hand wieder weg nahm konnte ich kein Blut auf meinen Fingern entdeckten und trotzdem würde mich diese alte Verletzung auf ewig an meine Vergangenheit erinnern... an mein Versagen.
      Langsam und etwas schwankend erhob ich mich auf meine Beine und blickte gen Himmel. Die Sonne war schon beträchtlich nah am Horizont und tauchte die Umgebung bereits in ein rotoranges Licht. Wir hatten nicht mehr viel Zeit. "Wir müssen aufbrechen."

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    • Yumiko

      Zu meinem Glück war Pain einverstanden damit, mich zu begleiten, jedoch schien er davor noch andere Pläne mit mir zu haben. Ich seufzte leise, als er von mir verlangte, vorher noch etwas zu essen. "Eigentlich hatte ich geplant, so schnell wie möglich zur Bibliothek zu gelangen. Ich habe Sorge, dass sie später nicht mehr geöffnet hat", bemerkte ich und klang dabei ein wenig bedauernd. Doch wenn ich etwas in der Zeit hier gelernt hatte, dann dass nichts und niemand Pain überzeugen konnte. Wenn er also zuerst etwas essen gehen wollte, dann würde dies genauso geschehen und ich konnte dem nichts entgegen bringen. Vielleicht war es auch keine schlechte Idee, etwas zu mir zu nehmen. Ich hatte immerhin seit heute morgen nichts mehr gegessen und auch mein Magen würde sich früher oder später zu Wort melden und mir damit deutlich zeigen, was er davon hielt, so viele Mahlzeiten zu überspringen oder auch nur zu verschieben. "In Ordnung", gab ich mich protestlos geschlagen und folgte dem Orangehaarigen durch die dunklen Gänge des HQ's.
      "Ist schon okay. Ich mag vielleicht nicht so aussehen, aber ich bin schlimmeres gewohnt. Mein Chakra mag zwar völlig aufgebraucht zu sein, aber ich bin körperlich in einer sehr guten Verfassung, darum sollte das nicht weiter problematisch sein. Morgen wird es keine Anzeichen mehr auf das heutige Training geben, außer vielleicht ein paar blauer Flecken", winkte ich ab. Es war immer wieder seltsam zu beobachten, dass dieser doch so kaltherzige Mann sich um die Mitglieder seiner Organisation sorgte. Er hatte wenig mit dem Menschen gemeinsam, den ich noch vor einem Monat auf dem Schlachtfeld begegnet war und der mich meiner Familie entriss und allem beraubte, dass mir lieb und teuer war. Nicht zuletzt auch meiner Freiheit. Ich konnte es kaum erwarten, bis ich diese Mauern von alleine verlassen durfte und vielleicht auch schon bald das Dorf. Es wäre wirklich schön, könnte ich endlich mal einen Spaziergang nur für mich alleine machen, ohne das mir jemand anderes dabei über die Schulter schaute und mich an der langen Leine hielt. Doch je länger ich hier war, desto kleiner wurden meine Ansprüche und so sehnte ich mich lediglich nach dem Tag, an dem ich dieses gottverdammte HQ auf eigene Faust verlassen konnte.
      Ein wenig überrascht bemerkte ich, dass wir nicht die Cafeteria ansteuerten, sondern das Gebäude verließen. Etwas fragend sah ich zu Pain, welcher mir erklärte, dass es in der Nähe von der Bibliothek ein kleine Restaurant gab, zu welchem er scheinbar wollte. "Ist gut", bestätigte ich, während wir durch den warmen Regen Amegakures liefen.
      Nach kurzer Zeit hatten wir das kleine Restaurant bereits erreicht und ich sah mich ein wenig um. "Hübsch. Es sieht sehr gemütlich hier aus", meinte ich und setzte mich dann mit Pain an einen freien Platz. "Danke", meinte ich noch, als er mir sagte, dass er bezahlen würde. Ich sah mir kurz die Speisekarte an, ehe ich mich für eine Nudelsuppe und einen grünen Tee entschied, was ich Pain mitteilte.
      "Du wirst doch dieses mal mit mir essen, oder?", fragte ich ihn. "Es macht keinen Spaß alleine zu essen."

      Itachi

      Zu meiner Freude wehrten sich Aira und Kisame nicht gegen die Pause, die ich den beiden vorgeschlagen, beziehungsweise aufgezwungen hatte. Dabei fiel mir auf, dass sich sichtlich erschöpft auf den Boden fallen ließ. Sie schien ihre Grenze schon vor einiger Zeit erreicht zu haben, ohne es jedoch zu merken. Der lange Weg hierher schien dabei nur der Tropfen gewesen zu sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Armes Ding. Hoffentlich fand sie schnell Ruhe während dieser Pause und könnte dadurch ein wenig an Kraft zurückgewinnen. Es würde schwierig werden, mit ihr in diesem Zustand den Rest der Reise anzutreten. Um Kisame machte ich mir weniger Sorgen. Ich wusste, dass er eine unerschöpfliche Ausdauer hatte und vermutlich in einer noch besseren Verfassung war, als ich und das obwohl er den ganzen Tag damit verbracht hatte, gegen Aira zu kämpfen. Wobei sein Schwert vermutlich nicht ganz unschuldig an seiner großen Ausdauer war. Es war einer der Gründe, warum er sich so schnell von Kämpfen erholte. Praktisch. In Kämpfe verwickelt zu werden, ohne großartig Chakra zu verlieren.
      "Ich bin nicht wirklich müde, darum werde ich mir die Zeit anderweitig vertreiben. Ich gehe mich mal ein wenig umsehen. Ich bin in einer Stunde zurück, bis dahin solltet ihr euer kleines Picknick beendet haben", sagte Kisame und hatte mal wieder ein provokantes Grinsen auf dem Gesicht, welches mich allerdings nur wenig beeindruckte. Dann aber wich das Grinsen aus seinem Gesicht und er fing an zu lachen, während er auf Aira deutete. "Sieht so aus, als würdest du alleine picknicken müssen. Die Kleine ist völlig hinüber", lachte er und ich sah ein wenig überrascht in das Gesicht der schlafenden Aira. Bei ihrem Anblick entwich mir ein kleines Schmunzeln, welches ich jedoch vor Kisame versteckt halten konnte. "Na dann, noch viel Spaß euch beiden", verabschiedete sich Kisame letztendlich. "Geh nicht zu weit weg", meinte ich noch ruhig, ehe der Fischmensch mit einem breiten Grinsen auf seinen Lippen aus meiner Sichtweite verschwand. Ich sah ihm noch einige Zeit nach, ehe sich mein Blick wieder auf die schlafende Schönheit gegenüber von mir legte. Ich beobachtete sie fast ununterbrochen und verlor dabei völlig die Zeit aus den Augen, sowie jegliches Gefühl dafür. Dafür aber bemerkte ich jede noch so kleine Veränderung in ihrem Gesicht, wodurch mir natürlich nicht entging, dass sie sich nicht wohl fühlte, während sie schlief. "Hat sie einen Albtraum?", fragte ich mich selbst und runzelte dabei die Stirn. Schien ganz danach. Aus irgendeinem Grund jedoch wollte mir dieser Anblick nicht gefallen, weshalb ich mich vom Boden erhob und auf die junge hübsche Frau zu ging und mich neben sie hockte. Ich wollt sie gerade aufwecken, um sie aus diesem Albtraum zu befreien, da schreckte sie schon von ganz alleine hoch. Dabei entging mir nicht, dass sich ihre Hand direkt auf ihre Narbe am Hals legte. Sie schien sich also an alte Zeiten zurück erinnert zu haben... Der Schmerz und das damit verbundene Trauma mussten tief in ihr sitzen, wenn sie noch immer davon träumte. Immerhin sah die Narbe für mich bereits recht alt aus. Es dürfte also schon ein paar Jahre her sein, dass man ihr diese zugefügt hatte.
      Da ich Aira in keine unangenehme Situation bringen wollte und sie sich erst mal die Zeit dazu nehmen sollte, wieder Herr ihrer Gedanke zu werden, fragte ich sie nicht weiter danach aus. Das würde ich auch später noch können, sollte es mich dann noch interessieren.
      "Entspann dich", meinte ich, als ich mich nun ebenso wieder erhob. "Du hast nicht besonders lange geschlafen. Kisame ist noch unterwegs", meinte ich ruhig. "Nein, bin ich nicht", hörte ich die Stimme des Blauhäutigen hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und sah in sein grinsendes Gesicht. "Was? Habe ich etwas verpasst? Du siehst ja noch schlechter aus, als bei unserer Ankunft", wandte er er sich an Aira, wobei auch sein Grinsen aus seinem Gesicht gewichen war und er sie nun ernst musterte. "Wie dem auch sei, lasst uns weiter gehen", meinte ich ruhig, wodurch ich hoffte, dass Kisame keine weiteren Fragen an die junge Frau stellte. Der Albtraum schien sie mehr als genug verstört zu haben, da konnte sie mit Sicherheit auf dumme Fragen verzichten.
    • Pain


      Zunächst schien sie über meine Entscheidung als erstes etwas zu essen nicht gerade glücklich. Sie befürchtete, dass die Bibliothek vorher schließen würde, allerdings wusste ich, dass diese noch mindestens für die nächsten zwei Stunden erreichbar wäre, also ignorierte ich ihren Einwand.
      "Selbst wenn dieser Chakraverlust morgen wieder beglichen sein sollte, will ich nicht, dass du dich jetzt übermäßig übernimmst", meinte ich standfest. "Früher oder später wird dein Körper der dauerhaften Erschöpfung nachgeben müssen und dann wird es dir am nächsten Morgen eben nicht mehr gut gehen. Und ich werde nicht zulassen, dass sich ein Mitglied meiner Organisation unnötig überarbeitet, solange es nicht nötig ist." Tatsächlich galt das für alle Mitglieder von Akatsuki. Auch wenn ich nicht selten selbst derjenige war, der schwere und anstrengende Aufträge verteilte, verlangte ich selten etwas von meinen Leuten, dass sie nicht auch ausführen konnten. Außerdem legte ich Wert darauf, einem jeden von ihnen die nötigen Pausen zwischen Missionen zu geben. Weswegen nicht zuletzt dieses HQ darauf ausgelegt war, seinen Bewohnern die bestmögliche Versorgung und damit Ruhe zu ermöglichen, damit jedes Akatsuki-Mitglied seine Energie nach einer langen Mission wieder aufladen konnte.
      Scheinbar war es mir gelungen Yumiko etwas mit dem Ausflug zum restaurant zu überraschen. Ich nahm das als positive Errungenschaft auf, da die junge Frau wahrscheinlich froh darüber war nicht in der tristen Cafeteria essen zu müssen. Noch dazu schien ihr das kleine Restaurant sogar zu gefallen, was mir ein wohliges Gefühl in der Brust verlieh und mir sogar für eine Sekunde ein schmales Lächeln abrang. "Freut mich, dass es dir gefällt."
      Nachdem sie sich für etwas zu Essen entschieden hatte nickte ich verstehend und übermittelte ihre Bestellung der Kellnerin. Als sie mich fragte, ob ich dieses Mal auch etwas essen würde, stockte ich allerdings. Dieser Körper brauchte keine Nahrung, dennoch war es durchaus möglich mit ihm zu Essen. Und als Yumiko meinte, dass sie keinen Spaß daran hatte alleine zu essen, war meine Entscheidung schnell getriffen. "In Ordnung." Eine zeit lang musterte ich die Speisekarte und sofort stieg ein Gefühl von Nostalgie in mir auf. Ich musste nicht lange suchen, bis ich mich für Yahikos ehemaliges Liebelingsgericht entschied. "Ich nehme die Shoyu-Ramen mit Rinderfleisch."
      Die Kellnerin wirkte etwas verwundert. Immerhin war es nicht nur eine Seltenheit, dass der Anführer Akatsukis dieses restaurant betrat, dass ich auch noch etwas bestellte, war tatsächlich noch nie vorgekommen. Eine Zeit lang stand sie wie angewurzelt, bis sie hecktisch nickte und unsere Bestellung an den Koch weiter leitete.
      Während wir auf das Essen warteten wendete ich mich wieder an Yumiko. "Wie schaut es aus? Hast du deine Entscheidung bezüglich eines Teams getroffen? Willst du Teil von Sasoris und Deidaras Team werden?" Noch immer gefiel mir gerade diese Vorstellung nicht so ganz, aber ich wusste, dass diese Wahl wahrscheinlich sogar vernünftig wäre. Die beiden Männer schienen auf ihre Art und Weise Gefallen an der jungen Konoichi gefunden zu haben und ich wusste, dass sie in ihrem Team gut aufgehoben wäre... Gleichzeitig würde sie das automatisch weiter von mir entfernen. Und aus irgendeinem Grund wollte mir das einfach nicht gefallen.

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      Aira


      Es überraschte mich etwas, den Uchiha nach meinem Erwachen direkt neben mir zu erblicken. Hatte er sich etwa wegen meines Albtraumes Sorgen gemacht und war zu mir gekommen? Ich schüttelte den Kopf. Nein, wahrscheinlich hatte er mich einfach nur wecken wollen, da es schon spät war.
      Bei seinen beruhigenden Worten musste ich meine Meinung allerdings schnell revidieren. Verdammt! War es etwa so auffällig gewesen? Hatte er mitbekommen, dass ich schlecht geträumt hatte? "Ich bin entspannt", entgegnete ich etwas trotzig und rieb mir über die müden Augen. "Ich habe genug geschlafen."
      Irgendwie war ich froh darüber, dass der blaue Fischmensch wieder erschien und die verkrampfte Situation zwischen dem Uchiha und mir auflockerte. Somit nickte ich nur verstehend, als beide meinten, dass wir wieder aufbrechen sollten. Zum Glück hatte mein kurzes Nickerschen trotz des schlechten Traumes etwas geholfen und meinem müden Körper etwas Zeit zum Regenerieren verschafft. Zwar war mein Chakra noch lange nicht wieder auf der Höhe und mein Körper noch immer erschöpft, aber zumindest fühlte ich mich im Moment dazu in der Lage wieder einen Kampf zu bestreiten. Vor allem da ich nicht alleine war. Zwar mochte ich den Uchiha nicht wirklich leiden können, aber ich wusste, dass er ein guter Kämpfer war. Solange wir auf derselben Seite standen, würde er sich sicherlich als ein starker Partner erweisen, auch wenn ich erst noch lernen müsste, ihm zu vertrauen.
      "Lasst uns gehen." Ein letztes Mal rieb ich mir übers Gesicht, mit dem Ziel mich damit etwas mehr aufzuwecken. Dann setzte ich unseren Weg fort und lief wieder in Richtung Dörfer. Dieses Mal konnte ich auch ein etwas schnelleres Tempo anschlagen, wobei ich tatsächlich etwas in Eile war, da die Sonne immer weiter hinter dem Horizont versank.
      Als wir endlich das erste kleinere Dorf erreichten, war es bereits düster geworden. Ich bemerkte sofort, wie still es war. Die Menschen hatten sich in ihren Häusern verschanzt und die Straßen waren absolut leer. "Scheinbar hat hier jeder Angst vor einem Überfall...", murmelte ich etwas bitter. Wie viele Leben mochten diese Banditen schon auf dem Gewissen haben? Wir mussten sie dringend aufhalten. "Wie gehen wir vor? Sollen wir die Bewohner befragen, oder suchen wir einfach die Gegend nach Verdächtigen Personen ab?"

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    • Yumiko

      Ich konnte Pain tatsächlich dazu bewegen, gemeinsam mit mir zu essen, was mir ein sanftes Lächeln entlockte. Ich hatte noch nie gerne unter Beobachtung gegessen und fühlte mich auch nicht gut dabei, wenn mein Gegenüber nichts zu essen hatte. Außerdem war ich ganz andere Dinge gewohnt. Zuhause hatten wir so oft es ging versucht, gemeinsam zu essen. Ganz gleich um welche Mahlzeit es sich dabei handelte. Es war fest in unserer Struktur verankert, auch wenn wir es nicht immer wahrnehmen konnten, da häufig mindestens einer von uns auf Mission war. Es machte mich traurig, dass ich wohl nie wieder mit ihnen gemeinsam essen würde. Und für den Hauch einer Sekunde erwischte ich mich dabei, wie ich Pain dabei helfen wollte, seine Ziele so schnell wie möglich umzusetzen, nur damit ich endlich von Akatsuki los kam. Welch eine schwache Leistung.
      Etwas gedankenverloren starrte ich auf den Punkt vor mir, ehe ich Pains Worte vernahm und etwas überrascht zu ihm sah. "D-Das Team?", fragte ich hastig, schüttelte dann aber meinen Kopf. "A-Also... Ich habe mit Deidara und Sasori bezüglich des Teams gesprochen und sie waren auch beide einverstanden, aber wenn ich ehrlich bin, würde ich mir gerne noch etwas Zeit für eine endgültige Entscheidung nehmen", antwortete ich ihm ehrlich. Bis vor wenigen Stunden war ich noch absolut davon überzeugt gewesen, in das Team der beiden zu gehen, doch nun sagte mir mein Bauchgefühl, dass ich es besser nicht tun sollte. Mein Bauchgefühl hatte mich selten getäuscht und ich konnte mich in der Regel darauf verlassen, doch im Augenblick wusste ich einfach nicht auf wen oder was ich hören sollte. Es war einfach nur noch... verwirrend. Wieso sträubte sich plötzlich alles in mir, in das Team von Deidara und Sasori zu wechseln, wo ich doch vor wenigen Stunden noch den ehemaligen Suna-Nin darum gebeten hatte, mich bei sich aufzunehmen.
      Ein leises Seufzen entwich meinem Hals, als ich an die ganze Situation dachte. "Kann ich nicht einfach wie Tobi und Zetsu ein unabhängiges Team bilden, ohne mich auf jemanden festzulegen?", fragte ich ihn, wohl wissend, dass er meine Bitte ausschlagen würde. "Was ist mit dir? Du hast mir zwar gesagt, dass du meine Meinung beachten wirst, wenn es um die Teams geht, aber das heißt nicht unbedingt, dass ich mir eines aussuchen darf, wenn du nicht zufrieden mit meiner Entscheidung bist. Hast du schon ein Team für mich vorhergesehen?", wollte ich von dem Orangehaarigen wissen.
      Wir wurden unterbrochen und die Kellnerin brachte uns das Essen, wofür ich mich bedankte, ehe ich zu Pain sah. "Guten Appetit", wünschte ich ihm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, ehe ich mich der warmen Mahlzeit vor mir widmete.


      Itachi

      Ich war nur wenig verwundert, dass Aira so schnell wie möglich mehr Platz zwischen sich und mir schaffen wollte. Es war verständlich, dass es ihr unangenehm war, dass ich sie in einer solchen Situation beobachtet hatte. Noch immer vertraute sie mir kein Stück über den Weg und sah mich vermutlich als ihren Feind an. Wer also würde sich gerne in einer solch schwächlichen Situation seinem Feind präsentieren wollen? Niemand und schon gar nicht jemand wie Aira, die vor Stolz trotzte. Ich mochte in ihren Augen zwar der wahre Feind sein, aber für mich war sie mittlerweile ein fester Bestandteil des Teams geworden und ich sah sie schon lange nicht mehr als meine Feindin an. Warum sonst hätte ich mich dazu bereit erklärt, mit ihr auf eine Mission zu gehen, obwohl ich wusste, dass bei ihr eine erhöhte Fluchtgefahr bestand? Ich wusste, dass es noch lange Zeit in Anspruch nehmen würde, bis sie meine Gefühle teilen könnte, doch ich würde geduldig sein und ihr die Zeit geben, die sie brauchte, um all dies zu verarbeiten. Auch wenn sie niemals so weit sein würde. Ich wollte in diesem Augenblick nur für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen sorgen. Woher dieses plötzlich Pflichtbewusstsein meinerseits kam, wusste ich nicht. Doch wie so oft, ging ich meinem Bauchgefühl einfach nach.
      Gemeinsam machten wir uns wieder auf den Weg zu den Dörfern, wobei ich erkennen konnte, dass es Aira scheinbar wieder ein bisschen besser ging, als zuvor. Sie war ein wenig schneller geworden, als vor ein paar Stunden. Vielleicht lag dies aber auch nur daran, dass sie meinen Blicken ausweichen wollte. War es ihr wirklich so unangenehm gewesen, dass ich etwas von ihren unruhigen Schlaf mitbekommen hatte? Sie schien noch stolzer zu sein, als ich es bisher angenommen hatte.
      Wir kamen nach wenigen Stunden bei einem der besagten Dörfer an und Aira erkundigte sich direkt, wie wir nun weiter vorgehen sollten. "Es wäre tatsächlich besser, wenn wir vorerst das ganze Dorf nach möglichen Feinden absuchen um einem Überraschungsangriff zu entgehen. Danach werden wir die Leute hier befragen. Wir sollten uns damit allerdings beeilen. Es ist schon spät und die meisten wollen sicher gleich schlafen gehen. Dann werden wir nicht mehr viele Informationen von ihnen bekommen. Wenn es ganz schlecht läuft, wird uns vermutlich eh niemand die Tür aufmachen, da jeder Angst wegen eines Überfalls haben könnte. Lasst uns also keine Zeit mehr verschwenden", antwortete ich und machte im nächsten Moment schon einige Fingerzeichen, welchen meinen vertrauten Geist heraufbeschwor. "Los, sieh dich im Dorf nach ungewöhnlich Eindringlingen um", trug ich dem Adler auf und ließ ihn direkt los fliegen. "Er wird uns dabei helfen das ganze schneller zu beenden, aber wir sollten uns auch umsehen. Aira du kommst mit mir mit und Kisame du gehst alleine los, so wie wir es vorhin besprochen haben", erklärte ich und der Blauhäutige nickte verstehend. "Gut, dann lasst uns los legen. Kisame du gehst nach Westen und wir suchen den Osten ab. Los geht's", sagte ich und sprang im nächsten Moment auf das Dach eines Hauses, um mir einen besseren Blick von hier oben verschaffen zu können.

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    • Pain


      Irgendetwas in Yumikos Blick wirkte seltsam traurig. Irgendwie wollte ich ihr helfen und sie trösten, allerdings hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Also konnte ich nur schweigen und abwarten.
      Zum Glück schien sie meine Entscheidung zu beruhigen und wieder konnte ich für einen Moment ihr wunderschönes Lächeln sehen. Auch in den letzten Wochen hatte ich jede einzelne Situation ausgenutzt, in der sie dieses Lächeln zeigte. Auch wenn es nur selten bis nie mir gegolten hatte.
      Die Frage nach dem Team, schien ihr noch immer Schwierigkeiten zu bereiten. Eigentlich war ich mir schon fast sicher gewesen, dass sie sich für Sasori und Deidara entscheiden würde, doch irgendewtas schien sie davon abzuhalten. Ich wollte mir nicht einbilden, dass ich dafür der Grund sein könnte und dennoch war ich ungewollt glücklich darüber, dass sie sich noch nicht entschieden hatte. "Leider kann ich das nicht gestatten. Tobi und Zetsu sind ein spezieller Fall und sie sind auch beide schon sehr lange Mitglieder bei Akatsuki." Ich musterte sie eingehend und forschend. "Ich werde dich auch weiterhin nicht dazu drängen eine Entscheidung zu fällen und ich werde dir auch vorerst nicht vorschreiben, wem du beitreten sollst. Allerdings hoffe ich nicht, dass du einem Team wie Hidan und Kakuzu beitreten willst. Dem könnte ich nicht zustimmen." Es war eine absolut furchbare Vorstellung... alleine daran zu denken, was Hidan alles mit der jungen Frau anstellen konnte. Es ließ eine ungewohnte Wut in meinem Bauch aufsteigen. "Und auch Itachi und Kisame sind momentan keine Option, da sie schon genug mit Aira zutun haben." Und ich vertraute dieser Frau noch immer nicht. Seit sie hierher gekommen war, hatte sich ihr Ausdruck kein bisschen verändert. Doch noch immer konnte ich diesen unterschwelligen Trotz in ihrer Aura wahrnehmen. Ich wusste, dass sie uns noch nicht vollständig treu war und ich würde sie im Auge behalten müssen. Beziehungsweise hatte ich eben diesen Job an Itachi übergeben. Er sollte ebenso wissen, dass der jungen Frau noch nicht vollständig zu trauen war. Er würde eingreifen, sollte sie irgendetwas unternehmen. Unter Umständen würde das auch mit ihrem Tod enden, allerdings sollte mir das gleich sein, solange Akatsuki geschützt war.
      "Dir steht auch immer noch zur Wahl, ein Team mit Konan zu bilden. Du weißt, dass sie nichts dagegen haben würde und mir wäre es auch recht. Und natürlich habe ich auch nichts gegen Sasori und Deidara." Ich musterte sie ernst, wollte herausfinden, wie sie darüber dachte. "Aber natürlich kannst du die Entscheidung noch etwas aufschieben. Vorerst wirst du weiter direkt mir unterstehen."
      Bevor ich weiter reden konnte, wurde auch endlich das Essen gebracht. Eine Zeit lang bestaunte ich nur den Anblick meiner Ramen. Sie sahen noch genauso aus wie früher. Beinahe etwas ehrfürchtig begann ich mit dem Essen und war umgehend enttäuscht... Dieser Körper war nicht mehr in der Lage zu schmecken und gar zu riechen. Er nahm nur noch annähernd Schmerz, Hitze oder Kälte war, da dies auch über Chakra vermittelt werden konnte. Alles anderen Empfindungen waren jedoch mit Yahiko gestorben. Also beschäftigte ich mich während den einzelnen Bissen lieber damit Yuhiko zu beobachten. Ich hoffte, dass es zumindest ihr schmeckte.
      "Eines wollte ich dir noch sagen." Ich unterbrach für einen Moment und richtete mich auf. "Da du nun bereits seit über einem Monat Mitglied dieser Organisation bist, wird es Zeit, dass auch du deine erste Mission bestreitest. Ob nun bereits mit einem festen Team oder nicht. Für diese Mission kannst du entscheiden, wer dich begleiten soll, ohne dass du schon festes Teammitglied werden musst." Ich lehnte mich etwas im Stuhl zurück. "Es wird eine einfache Erkundungsmission sein, trotzdem kann es durchaus dazu kommen, dass du auf den ein oder anderen Feind triffst. Also solltest du dich für Begleiter entscheiden, denen du vertraust." Abwartend lehnte ich mich wieder zu ihr vor. "Also, mit wem würdest du diese Mission am liebsten absolvieren?"

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      Aira


      Ich spürte deutlich seinen Blick in meinem Rücken und gab mir alle Mühe ihn zu ignorieren. Mittlerweile war es nichts neues mehr für mich immer und ständig von dem Uchiha beobachtet zu werden, doch seitdem er meinen Traum bemerkt hatte, war mir das Ganze nur noch unangenehmer geworden.
      Nachdem wir das Dorf erreicht hatten, löste sich das unangenehme Gefühl zumindest ein wenig. Im Moment war die Suche nach den Banditen deutlich wichtiger. Ich sollte mich nicht mehr weiter an solchen Kleinigkeiten stören, vor allem wenn sie den Schwarzhaarigen betrafen. Staunend beobachtete ich, wie eben dieser nun einen Adler als seinen vertrauten Geist heraufbeschwörte. Hatte er also mehr als nur einen? Immerhin kannte ich bisher nur seine Raben. Tatsächlich hätte auch ich meine Falken rufen können, allerdings hätte ich dann meinen Trumpf verraten. Ich wollte meinen vertrauten Geist nutzen, um geheime Nachrichten zu versenden, also müsste ich ihn vor den Mitgliedern Akatsukis versteckt halten. Und vor allem vor Pain und dem Uchiha. Beide waren intelligent genug, um direkt eine Gefahr zu erkennen, kaum dass sie meinen Falken gesehen hatten. Nein, ich durfte dieses Geheimnis auf keinen Fall lüften.
      "In Ordnung, beeilen wir uns." Schnell war ich dem Schwarzhaarigen auf die Dächer gefolgt und ließ meinen Blick augenblicklich über die Gassen des Dorfes gleiten. Zum Glück war die heutige Nacht sternenklar und das Licht des Mondes verlieh mir zu einer guten und weiten Sicht. "Ich bezweifle, dass sich die Banditen inmitten des Dorfes verstecken würden", mutmaßte ich, während wir über die Dächer sprangen. "Sie werden sich eine entlegene Gasse oder eine etwas abseits liegende Siedlung suchen." Mittlerweile lag meine Konzentration vollständig darauf, die Umgebung nach starken Chakren abzusuchen, die weder zu Kisame noch dem uchiha gehörten. Zum Glück war mir diese Technick des Aufspürens während meines Trainings aufs härteste eingetrichtert wurden, weswegen ich sie mitlerweile schon im Schlaf beherrschte.
      "Da! Spürst du das auch?" Es waren noch keine zwanzig Minuten vergangen, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte und ich auf einem der Dächer innehielt. "Ich spüre ein Chakra... nein, es ist mehr als nur eins." Langsam schloss ich die Augen udn konzentrierte mich noch weiter. Und ich behielt recht. Irgendwo in der Nähe hielten sich insgesamt fünf verschiedene Chakren auf. Ich konnte nicht sagen, wie stark jedes einzelne von ihnen wirklich war, da ich vermutete, dass sie ihre wahre Kraft unterdrückten, aber dennoch waren sie deutlich zu spüren. "Es kommt von dort." Als ich mir sicher war, deutete ich in die Dunkelheit eines abgelegenen Brückenbogens, der über einen kleinen Bachlauf führte. Ein unscheinbares Versteck, aber eben deswegen war ich aufmerksam darauf geworden. "Das sind sie, mit Gewissheit." Gerade als ich vom Dach springen wollte, um mich auf den Weg zur Brücke zu machen, sah ich für den Bruchteil einer Sekunde etwas im Mondschein aufblitzen. "Ein Kunai!", rief ich alarmiert und stieß den Uchiha aus Reflex ein Stück zur Seite, bevor ihn das scharfe Geschoss treffen konnte. Ich war mir zwar sicher, dass er hätte alleine ausweichen können und eigentlich sollte es mich nicht stören, wenn er getroffen wurde, aber... letztendlich war ich doch irgendwie ein Teil dieses Teams und das war eine gemeinsame Mission. Und ich hatte mir versprochen nie wieder einen Kamerad zu verlieren, egal was es mich kostete.

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    • Yumiko

      Natürlich hatte ich schon damit gerechnet, dass Pain mir nicht die selben Dinge wie Tobi und Zetsu gestatten würde und doch war ich ein wenig enttäuscht darüber. Ich wusste nicht warum mir die Wahl eines Teams so schwer fiel und ich diese unbedingt umgehen wollte. Was ließ mich nur daran zweifeln, zu Deidara und Sasori ins Tea zu gehen? Ein Team mit Konan zu bilden stand ebenso zur Debatte, doch auch dieser Gedanke wollte mir immer noch nicht ganz passen. Aber warum nur? Was hielt mich vor dieser lächerlichen Entscheidung ab? War es nicht vollkommen egal, welchem Team ich zugeteilt wurde?
      "Hidan und Kakuzu...?", fragte ich und dachte an meine erste Begegnung mit den beiden zurück. Ugh. Bloß nicht. Ich hatte zwar stets versucht, mit jedem hier zurecht zu kommen, jedoch schaffte ich es nicht, etwas für die beiden übrig zu haben. "Ich denke es wäre ohnehin keine gute Idee, jemanden sterbliches in das Team zweier 'Unsterblichen' zu stecken. Der Kampfstil der beiden ist brutal. Sie müssen im Kampf nicht aufeinander Acht geben, vermutlich würde ich eher durch die Hand von Hidan oder Kakuzu sterben, als durch die unsere Feindes", bemerkte ich ein wenig trocken. Wenn ich so darüber nachdachte wollte ich nicht mal eine einfache Mission mit den beiden bestreiten und schon gar nicht in ein Team mit den beiden gesteckt werden. "Wäre es vielleicht eines Tages eine Option mit Aira ein Team zu bilden?", fragte ich Pain. "Ich frage nur aus Neugier... Sie scheint sehr nett zu sein. Ich mag sie", meinte ich leicht nachdenklich. Tatsächlich glaubte ich aber nicht daran, dass Pain zwei neue Mitglieder in ein Team stecken würde, da die Fluchtgefahr viel zu hoch war, so wie die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns zusammen taten und uns gegen ihn verschworen. "Vergiss es. Das war eine dumme Frage", meinte ich noch und nahm anschließend einen Schluck von meinem grünen Tee. Bis Pain uns wirklich vertrauen konnte, würde noch viel Zeit ins Land gehen und bis dahin hätte sich die Frage mit dem Team sicher schon erledigt. Zumindest hoffte ich das. Ich wollte nicht so viel Zeit damit verschwenden, über solche Dinge nachzudenken.
      "Sasori und Deidara oder Konan...", murmelte ich leicht nachdenklich. Warum wollten mir beide Möglichkeiten nicht so recht gefallen? Ich seufzte erneut. "Danke. Ich denke ich werde das Angebot mit der Zeit annehmen, auch wenn ich hoffe, möglichst bald eine Entscheidung treffen zu können", meinte ich und widmete mich dann wieder meinem Essen.
      Nach einiger Zeit fing Pain erneut ein Gespräch an und ich musterte ihn überrascht, als ich seine Worte hörte. "Eine Mission?", fragte ich ihn. Ich freute mich, dass ich endlich in der Lage dazu war, dieses triste Dorf zu verlassen und innerlich hoffte ich, dass diese Erkundungsmission Ewigkeiten andauern würde. "Ich darf mir einen Partner aussuchen?", fragte ich Pain. Ich überlegte kurz, ehe sich mein Blick wieder auf den Mann vor mir richtete und sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schlich. "Gut, dann wähle ich dich. Ich möchte mit dir auf diese Mission gehen."
      Ich hatte aufgegessen und lehnte mich zurück, ehe ich Pain erneut ruhig musterte. "Aber eines solltest du noch wissen. In meiner ganzen Zeit als Shinobi habe ich noch nie einen Menschen getötet und ich habe auch nicht vor, es jemals zu tun. Solltest du etwas derartiges von mir verlangen, werde ich mich dir wiedersetzen."


      Itachi

      Wir sprangen über die Dächer des Dorfes und suchten nach irgendetwas auffälligem, dass nicht hierher passte. Die begabte Kunoichi wurde vor mir fündig und sprach mich darauf an, ob ich es auch spüren würde. Ich konzentrierte mich und spürte schon kurz darauf mehrere Chakren aufglimmern. Tatsache. Hätte mich Aira nicht darauf aufmerksam gemacht, wäre es mir vermutlich entgangen. Sie schien besonders talentiert in diesem Bereich zu sein. Sie schaffte es doch immer wieder aufs Neue mich zu beeindrucken. Sie bewies mir erneut, dass ich keine falsche Entscheidung damit getroffen hatte, sie mit mir zu nehmen. "Du hast recht. Ich spüre sie auch", antwortete ich ihr. Aira hatte sie bereits ausfindig gemacht und wir wollten gerade vom Dach springen, um zu unseren Finden zu gelangen, als plötzlich etwas silbernes in der Dunkelheit aufleuchtete. Ich ging davon aus, dass es eine Waffe wie ein Kunai oder ein Wurfstern war, doch noch bevor ich die Möglichkeit hatte, auszuweichen übernahm Aira dies bereits für mich und schubste mich zur Seite, wodurch wir beide verfehlt wurden. Ein wenig überrascht sah ich zu der jungen Frau. Niemals im Leben hätte ich damit gerechnet, dass sie ausgerechnet mir das Leben retten wollen würde. Ich war der Grund für ihre missliche Lage und hatte sie ihrer Freiheit beraubt und nun wollte sie es tatsächlich verhindern, dass ich von unserem Feind getroffen wurde? Diese Frau war mir ein Rätsel und das würde sie wohl auch für immer bleiben. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihr, aber gerade das machte sie für mich nur noch attraktiver, als sie es eh schon war.
      "Sie haben uns bereits. Einen Überraschungsangriff können wir uns damit also sparen. Lass uns sofort angreifen", meinte ich ernst und rannte schon auf den Ort zu, an dem sich diese Banditen befanden und Unterschlupf suchten. Gleich würde sich herausstellen, wie stark sie wirklich waren. Ich ging nicht davon aus, dass sie mit uns mithalten konnten, aber sie waren trotzdem stark genug, so viele Menschen in Angst und Schrecken zu verjagen und ein derartiges Chaos anzurichten. Wir würden uns also vorsehen müssen. Ich wollte sie nicht unterschätzen und somit Airas Leben in Gefahr bringen. Ich musste ihr gegenüber Rücksicht zeigen und durfte nicht vergessen, dass sie nicht in Topform war.
      "Halte dich zurück und überlasse das meiste mir. Vergiss deine Deckung nicht", meinte ich ernst. Mir war klar, dass ich mit keiner Anfängerin unterwegs war und sie all diese Dinge längst wusste, jedoch war ich für sie verantwortlich und wollte nur noch mal auf Nummer sicher gehen.
      Ich rannte auf die Männer zu und aktivierte mein Sharingan, woraufhin ich sie in meinem Gen-Jutsu fing. Nur wenige Sekunden später waren ihre Schreie durch das ganze Dorf zu hören. Es würde vermutlich nicht lange dauern, bis man uns fand. Aber das war nicht das einzige, worum ich mir Sorgen machte. "Das war ein wenig zu einfach... findest du nicht auch?", fragte ich die Blondhaarige Schönheit. Sollten wir tatsächlich das Glück gehabt haben, auf derart schwache Gegner gestoßen zu sein oder hatte sich hier noch jemand versteckt, den wir noch nicht gefunden hatten?

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    • Pain


      Der Umstand, dass auch Yumiko ungern in einem Team mit Hidan und Kakuzu war, zeigte mir deutlich, dass die erste begegnung mit den beiden nicht gerade gut gelaufen sein konnte. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie es gelaufen sein konnte und gleichzeitig bereute ich es irgendwie nicht dabei gewesen zu sein. Wer wusste schon, auf welche Ideen Hidan gekommen sein mochte, als er diese wunderschöne Frau gesehen hatte. Selbst Konan hielt sich von ihm fern, obwohl sie sonst eher schwerlich einzuschüchtern war. Hidan mochte zwar ein wirklich starkes Mitglied der Organisation sein, aber wenn es um seine Frauenaffinität ging, würde ich ihn wohl einmal nie verstehen können. Zumindest war er ansonsten sehr loyal mir gegenüber und ich war mir sicher, dass ich ihn ohne Probleme aufhalten könnte, sollte er irgendwelche Dummheiten anstellen. Sollten diese Dummheiten Yumiko betreffen, würde ich wahrscheinlich auch keine Gnade walten lassen.
      "Es ist keine dumme Frage", meinte ich kopfschüttelnd. "Natürlich kann ich im Moment nicht akzeptieren, dass du und Aira gemeinsam ein Team bildet, aber sollten ihr euch beide eines Tages als loyal bewiesen haben, wüsste ich nicht, was noch dagegen sprechen sollte." Ich zuckte kurz mit den Schultern und schlürfte die letzten Reste der Ramen aus. "Allerdings würdest du zuvor trotzdem vorrübergehend Mitglied eines anderen Teams werden müssen, allerdings heißt das nicht, dass du auch für immer in einem Team bleiben musst." Tatsächlich könnte es später einmal eine gute Variante sein, die beiden Frauen in ein Team zu stecken. Zwar schienen sie charakterlich vollkommen verschieden zu sein, aber sie beide waren unfreiwillig hier gelandet und verstanden sich wahrscheinlich untereinander am Besten. Nur konnte ich im Moment auf keinen Fall gestatten, dass die beiden ein Team bildeten. Nicht nur das die Chance zur Flucht der beiden bestand, sie könnten eventuell sogar ein Komplott gegen mich planen. Erst wenn ich mir sicher war, das diese Gefahr nicht mehr bestand, könnte ich gestatten, dass sie ein gemeinsames Team bildeten. Und irgendwie gefiel mir dieser Gedanke mehr, als die junge Frau für immer im Team der beiden Männer wissen zu müssen... auch wenn ich noch immer nicht sagen konnte, warum mich das überhaupt störte.
      "Du musst dich wie gesagt nicht drängen, eine Entscheidung zu fällen. Sobald du dir aber sicher sein solltest, sage mir Bescheid. ich werde alle weiteren Schritte umgehend einleiten."
      Für ein oder zwei Sekunden blieb mir tatsächlich die Luft im halse stecken, während ich für einen Moment an meinen eigenen Ohren zweifelte. Nur langsam drehte ich mich zu Yumiko um, um mich vergewissern zu können, dass sie wirklich ernst meinte was sie soeben gesagt hatte. Aber in ihren Augen lag nur die Wahrheit und ein fester Blick. "Warum willst du das gerade mit mir machen?", fragte ich etwas ungläubig. "Sollte ich nicht die letzte Person sein, mit der du eine Mission beginnen wollen würdest?" Dabei hatte ich gedacht, dass ich die junge Frau so langsam verstehen würde. Doch nun bewies sie mir aufs Neue, dass sie noch immer voller Rätsel war. Rätsel, die mich immer wieder in ihren Bann zogen. "Du solltest keine Mission mit dem Mann bestreiten, den du auf dieser Welt wahrscheinlich mehr hasst, als alles andere..." Es gelang mir nicht, den leicht bitteren Ton aus meiner Stimme zu verbannen. Dabei freute es mich eigentlich, dass sie tatsächlich mich mit auf dieser Mission haben wollte, auch wenn ich ihre Beweggründe nicht verstehen konnte.
      "Ich weiß", meinte ich langsam und nachdenklich. Mir war von Anfang an bewusst gewesen, dass Yumiko niemand war, der aus eigenen Stücken tötete. Tatsächlich war sie deswegen eigentlich ungeeignet für Akatsuki, aber ich sah ihren Wert in anderen Dingen. Selbst wenn sie ihre Gegner nicht töten könnte, war sie stark genug, sie Bewegungsunfähig zu machen. Sie war stark genug ihre Teammitglieder zu beschützen und wenn sie Sasoris Lehre beendet hätte, würden auch ihre Medizin-Jutsus äußerst wertvoll werden. "Ich werde nicht von dir verlangen, dass du jemanden tötest. Aber dennoch kann es dazu kommen, dass ich oder jemand anderes aus deinem zukünftigen Team jemanden töten muss, um eine Mission zu beenden. Dem solltest du dir bewusst sein."

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      Aira


      Natürlich verwunderte ihn meine Aktion, aber ich hatte nicht vor darauf weiter einzugehen. Ich würde nicht zulassen, dass jemand in meiner Umgebung verletzt wurde, wenn ich es verhindern konnte. Egal ob ich ihn nun mochte oder nicht. Außerdem wäre es unfair dem uchiha gegenüber gewesen, der sich bisher mir gegenüber immer freundlich und aufmerksam gegeben hatte, auch wenn ich ihn deswegen trotzdem nicht mehr leiden konnte als zuvor.
      "Ich bin kein kleines Kind, also mach dir wegen mir keine Sorgen", grummelte ich etwas unwillig, als er mir auftrug mich zurückzuhalten. Dennoch folgte ich seinen Anweisungen und ließ dem Uchiha den Vorrang. Es ging hier nicht darum meine Stärke zu beweisen, sondern diese Banditen zu schnappen, um weitere Überfälle zu vermeiden. Und im Moment war der Schwarzhaarige nun einmal stärker und schneller als ich und ich hatte nicht vor, ihm im Weg zustehen. Dennoch war ich tatsächlich schwer beeindruckt, als er die fünf Banditen in kürzester Zeit in seinem genjutsu gefangen nahm. Auch wenn mich die offenbar grausamen Auswirkungen seines Sharingans auf die Männer etwas entsetzte. Ihre Schreie ließen meine Nackenhaare zu Berge stehen, auch wenn ich mir ansonsten nichts weiter von meinem Entsetzen anmerken ließ.
      "Du hast Recht", meinte ich nickend bei seinen Worten. "Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass alleine diese fünf Kerle für so viel angst und Schrecken innerhalb mehrerer Dörfer gesorgt haben können." Langsam ging ich auf einen der Männer zu. "Kannst du ihn aus deinem Gen-Jutsu befreien?", fragte ich den Uchiha kurz, bevor ich mein eigenes Kunai zückte und es dem Kerl an den hals hielt. "Wir sollten ihn einfach fragen, wo seine restlichen Freunde sind."
      Wie erwartet war der bandit selbst nach der Jutsuauflösung noch in einer Schockstarre gefangen. Ich wusste nicht genau, wie sich das Justu des Uchiha auf ihn auswirkte, aber er schien in einem noch schrecklicheren Albtraum gefangen gewesen zu sein, als ich es zuvor gewesen war. Er zitterte vor Angst und ich hatte vor, diesen Gemütszustand für mich zu nutzen. "Wo ist der Rest deiner Kameraden." Ganz nah trat ich an den Mann heran un drückte ihm die Klinge gegen den hals, bis warmes Blut aus seiner Haut hervorquoll. Der Schmerz holte ihn in das Hier und Jetzt zurück, woraufhin sich sein entsetzter Blick auf mich legte. Eine Sekunde lang starrte er mich an, bevor er in einem verzweifelten Versuch nach mir schlug und einen eigenen Angriff wagte. Ich war allerdings vorbereitet und fing seine Hand mit dem darin befindlichen Kunai in der Luft ab. Das Genjutsu hatte offenbar auch seinen Körper geschwächt, weswegen es mir ein leichtes war ihn niederzuringen und ihm weiterhin das Kunai an den Hals zu legen. "Rede! Oder dein Albtraum von eben wird Realität werden."
      Wieder konnte ich pure Furcht in seinen Augen erkennen, bevor er trocken schluckte. "Das nächste Dorf... in Richtung Norden...", murmelte er, bevor er mich seltsam siegessicher musterte. "Aber ihr werdet keine Chance haben. Unser Boss ist unter ihnen und wir haben sie schon über euer Erscheinen informiert... Sie werden euch tö-" Ich schlug ihm den Griff des Kunais gegen die Schläfe, bevor er mehr sagen konnte und richtete mich auf.
      "Ich habe die Befürchtung, dass sie das Dorf im Norden angreifen werden", sagte ich etwas unruhig. "Wir müssen uns beeilen. Vielleicht wollen sie die Menschen als Druckmittel verwenden." Bevor der Uchiha hätte antworten können war ich auch schon losgesprintet. Ich würde die Dorfbewohner retten, um jeden Preis.

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    • Yumiko

      Der ungläubige Blick von Pain amüsierte mich. Nicht oft verlor die Leader von Akatsuki die Beherrschung über seine Gesichtszüge, darum sollte ich diesen Anblick der sich mir da bot voll und ganz auskosten, ich würde ihn vermutlich nicht allzu oft zu Gesicht zu bekommen. Schade eigentlich. Es ließ ihn ein wenig menschlicher aussehen und nicht wie ein kalter Klotz. Allerdings glaubte ich, dass mehr hinter dieser kalten Fassade steckte. Er musste in seiner Vergangenheit sicher sehr viel gelitten haben. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was alles dazu nötig war, um einen Menschen so zu verändern. Ich wusste zwar nicht, wie Pain früher war, jedoch glaubte ich nicht daran, dass auch nur irgendjemand mit einer solchen Traurigkeit in den Augen geboren wurde.
      Seine nächsten Worte warfen mich genauso aus der Bahn, wie ich es zuvor bei ihm getan hatte. "Wer hat hier irgendetwas von hassen gesagt?", fragte ich vollkommen verdutzt. "Es stimmt, dass du bei mir keine Sympathiepunkte gesammelt hast, als du mich von Zuhause losgerissen und meine Familie bedroht hast. Aber du hast dein Wort gehalten und niemandem etwas angetan. Auch wenn ich traurig darüber bin, nicht mehr nach Hause zu können, scheint mir dich zu hassen eine zu große Strafe zu sein. Vor allem weil du mich nicht aus bösen Absichten mitgenommen hast. Letztendlich versuchst du nur dein Ziel zu erreichen, dieser Welt Frieden zu bringen -auch wenn deine Methoden und Ansichten äußerst fragwürdig sind und ich sie sicherlich niemals teilen werde. Wenn ich dir also das Gefühl gegeben habe, dich zu hassen, dann tut mir das aufrichtig leid. Das heißt aber nicht, dass ich es dir nicht immer noch übel nehme. Du solltest meine Gefühle allerdings eher mit einem Schmollen anstatt mit Hass vergleichen. Ich werde schon drüber hinweg kommen, solange du einfach dein Wort hältst und niemandem aus Tsuki no Kuni auch nur ein Haar krümmst", erklärte ich Pain und hatte dabei wieder ein Lächeln aufgesetzt.
      "Huch? Du weißt es bereits?", fragte ich ihn verdutzt. Es wunderte mich ein wenig das er bereits wusste, dass ich nicht für ihn töten würde. Er schien mich besser zu kennen, als anfangs angenommen. Einerseits war seine Menschenkenntnis wirklich gut, andererseits aber konnte er wirklich daneben liegen. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass du dachtest ich würde dich hassen", platzte es aus mir heraus, wobei man deutlich das Schmollen aus meiner Stimme heraushören konnte. Das würde ich ihm noch ein Weilchen übrig nehmen. So viel stand fest.
      Ich lehnte mich in dem Stuhl zurück und nickte verstehend. "Ich habe meine Kameraden schon Menschen töten sehen, darum wird dies denke ich kein Problem darstellen. Allerdings werde ich dich davon abhalten, wenn es auch noch einen anderen Weg gibt", bemerkte ich. Diese Diskussion könnte tatsächlich noch problematisch werden. Wenn Pain und ich genauso verschiedene Ansichten über das Töten wie über den Frieden hatten, dann würden die Missionen mit ihm ziemlich zäh werden. Allerdings glaubte ich nicht daran, dass er der Typ für sinnloses Morden war.
      "Okay. Nachdem wir nun alles wichtige geklärt haben, sollten wir endlich zur Bibliothek aufbrechen, oder?", fragte ich ihn und hatte dabei erneut ein leichtes Lächeln aufgesetzt.


      Itachi

      Sie stimmte mir zu, dass es ein wenig zu einfach gewesen war und bat mich darum, das Gen-Jutsu zu lösen, um den Mann zu verhören. Da mir dies als die beste Entscheidung schien, kam ich ihrer Aufforderung nach und befreite zumindest einen von den fünf Männern aus meinem Jutsu. Die anderen ließ ich nach wie vor leiden, da ich keinen Nutzen darin sah, ihnen diese Qual zu ersparen. Aira machte sich währenddessen daran, den Mann zu verhören. Dieser nutzte seine neu gewonnene 'Freiheit' und versuchte die junge Frau anzugreifen. Jedoch scheiterte er noch bevor er ihr hätte einen Kratzer zufügen können. Aira war wie immer schnell mit ihren Reflexen und war dem Mann zuvor gekommen. Besser für ihn. Ich hätte sonst was mit ihm angestellt, hätte er Aira auch nur ein Haar gekrümmt.
      "Sie haben die anderen also schon in Kenntnis gesetzt. Nun denn... Immerhin wissen sie noch nichts von Kisame und wenn ich ehrlich bin, mache ich mir auch keine allzu großen Sorgen über ihren Boss. Selbst wenn er stärker als seine Untergebenen ist, wird er sicher nicht sehr viel mehr drauf haben, sonst hätte er stärkere Truppen zusammen gerufen. Und das was sich hier befindet ist ziemlich... ernüchternd. Diese Leute würden Kisame nicht mal zum Aufwärmen reichen. Pain scheint also recht gehabt zu haben. Das hier ist eine von den einfacheren Missionen. Wir dürfen nicht vergessen uns darüber zu erkunden, ob sie Informationen über uns haben", sagte ich und sah dabei zu Aira, ehe mein Blick wieder auf dem vor mir wanderte. "Wobei... eigentlich spielt das auch keine Rolle mehr", gab ich monoton von mir und im nächsten Augenblick hatten die fünf Männer mehrere Kunais in ihren Körpern stecken, die sie töteten. Es hatte mich aus irgendeinem Grund wütend gemacht, dass der Mann versucht hatte, Aira anzugreifen. Woher diese Wut kam, konnte ich mir jedoch noch nicht erklären.
      Erneut machte ich einige Fingerzeichen und beschwor einen zweiten Vertrautengeist zu mir. Diesmal war es ein Rabe, welchen ich zu Kisame los schickte, um ihm die Nachricht zu überbringen, dass wir auf den Weg nach Norden waren, um die Banditen anzugreifen.
      "Gut. Wir können los", meinte ich ruhig und sah kurz zu Aira, welche schon los gesprintet war. Ohne den leblosen Körper vor mir noch weitere Beachtung zu schenken, drehte ich mich um und lief gemeinsam mit der Blondhaarigen los, in Richtung Norden. Ich war gespannt darauf, wer oder was uns dort erwarten würde und wie viele sie waren. Ich wusste zwar schon jetzt, dass sie uns unterlegen sein würden, jedoch würde ich trotzdem vorsichtig sein. Ich wollte es verhindern, dass man uns in eine Falle lockte. Es wäre gefährlich, wenn wir unsere Gegner unterschätzten, allerdings wollte ich ihnen auch nicht zu viel Stärke zu schreiben. "Wir werden die Dorfbewohner schon retten können, mach dir deshalb keine Sorge. Du solltest mehr Vertrauen in dich und dieses Team haben", bemerkte ich ruhig. "Auch wenn du nach wie vor nicht gerne bei Akatsuki bist, so solltest du dir wenigstens eingestehen, dass wir stark sind und unsere Missionen in der Regel nach bestem Gewissen zu Ende bringen. Wenn unsere Aufgabe es also ist, diese Dorfbewohner zu schützen, dann wird auch genau das geschehen", versuchte ich die junge Frau zu beruhigen.

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    • Pain


      Sie hasste mich nicht? Einen Moment lang wusste ich nicht, ob ich diesen Worten glauben konnte, doch umso länger sie darüber redete, desto mehr wurde mir bewusst, wie sehr ich sie missverstanden hatte. Dabei hätte mir doch klar sein müssen, dass sie eine unglaublich liebe und gutmütige Seele war. Sie hatte sogar Deidara verziehen, dass er sie fast getötet hatte. Allerdings hatte ich befürchtet, dass sie meine Handlungen, die sie von ihrer Familie getrennt hatten, als schlimmer ansah. Ihre Verbindung zu ihren Liebsten war unglaublich stark und dennoch hatte ich es mir erlaubt, sie zu durchtrennen. Daher hätte es mich keinesfalls gewundert, sollte sie mich hassen. Das ich mich dabei allerdings irrte vermittelte mir ein seltsam beflügelndes Gefühl, das mir sogar ein mildes Lächeln entlockte. "In Ordnung. In diesem fall bin ich froh." Auch wenn ich es noch immer etwas schade fand, dass ich sie von meiner Idee des Friedens noch nicht hatte überzeugen können. Zumindest schien sie meine Pläne aber nicht mehr weiter aufhalten zu wollen und das machte mich schon weitesgehend zufrieden.
      "Es war mir schon in deinem heimatdorf bewusst gewesen, als du seltsam nachsichtig mit den Banditen in deinem Dorf umgegangen bist", erinnerte ich. Ich konnte mich sogar noch genau an ihren entsetzten und gar unglücklichen Ausdruck erinnern, als ich besagte Männer letztendlich getötet hatte.
      Irgendwie war es amüsant ihren schmollenden Gesichtsausdruck zu beobachten, während sie sich noch immer darüber aufregte, dass ich hatte annehmen können, sie würde mich hassen. "Es tut mir leid", meinte ich ehrlich entschuldigend. "Aber es freut mich tatsächlich sehr, dass ich mich letztendlich doch geirrt habe. Tatsächlich möchte ich auch nicht von dir gehasst werden." Ich sprach die Worte absolut ruhig und ernst aus. ich hatte nicht vor sie hinsichtlich dieser gefühle zu belügen.
      "Sollte es zu solch einer Situation kommen, werde ich mir deine Einwände natürlich anhören", erwiderte ich kopfnickend. "Sollte ich allerdings trotzdem keinen anderen Weg als das Töten einer Person sehen, wirst du mich nicht aufhalten können." Fest blickte ich Yumiko in die Augen. Ich wollte ihr keine falschen Illusionen geben. Sie wusste wahrscheinlich bereits, dass ich nicht selten auch eiskalte Entscheidungen traf. Aber auch ich war ein Gegner sinnloser Tode. Nur würde sie mit Sichertheit den einen oder anderen mord als sinnlos erachten, den ich als unvermeidlich betrachtete. Schon jetzt fürchtete ich mich vor derartigen Auseinandersetzungen, da sie mich in Yumikos Augen erneut in ein grausames Monster verwandeln könnten.
      Ich nickte zustimmend, bezahlte das Essen und erhob mich von meinem Platz. "Gut, lass uns gehen." Mit diesen Worten ließ ich auch schon das Restaurant hinter mir und führte die junge Frau zur Bibliothek. Sie war weder besonders groß noch sonderlich klein und über die letzten Jahre war es den Bibliothekaren gelungen eine beachtliche Sammlung an Büchern zusammenzutragen. Etwas das vor allem während der letzten Ninjakriege unmöglich gewesen war. Viele Bücher waren in dieser Zeit in den Schlachten zerstört wurden und das land war zu arm gewesen, um sich neue anzuschaffen. Seit Amegakure unter Akatsukis Schutz stand, konnten sie ihre Vorräte allerdings wieder aufstocken und eines der besten Ergebnisse war diese Bibliothek hier. "Du weißt wo du findest, was du suchst? Oder soll ich dir helfen?", wollte ich von Yumiko wissen und musterte sie fragend. Tatsächlich kannte ich mich an diesem Ort recht gut aus, immerhin hatte ich in der Vergangenheit auch unglaublich viel zeit hier verbracht.

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      Aira


      Es überrachte mich nicht, als der Uchiha die Männer letztend Endes allesamt ermordete. Der Anblick machte mich keinesfalls glücklich, aber ich verschwendete auch keine unnötige Zeit mit Mitleid. Diese Männer hatten sich dieses Ende selbst zuzuschreiben, außerdem war mir klar gewesen, dass wir sie töten mussten.
      Im Moment wollte ich auf keinen Fall Zeit verlieren. Der Schwarzhaarige mochte zwar Recht haben und auch der Anführer dieser Bande würde wahrscheinlich kein wirkliches Hindernis darstellen, aber nun da sie über uns bescheid wussten, waren die Dorfbewohner mehr denn jeh in Gefahr. Ich wollte es nicht dazu kommen lassen, dass sie wegen unserem verspäteten Eingreifen leiden müssten.
      "Ich weiß, dass ich auf die Stärke dieses Temas vertrauen kann", erwiderte ich, ohnde den Uchiha anzusehen. "Aber das wird nicht verhindern, dass ich mir Sorgen um diese Menschen mache. Selbst wenn es uns gelingt, alle Banditen auszuschlaten, wissen wir nicht, was sie zuvor mit den Dorfbewohnern anstellen." Ernst und entschlossen wendete ich mich zum Schwarzhaarigen um. "Ich werde nicht den Fehler begehen und diese Mission auf die leichte Schulter nehmen. Ich werde diese Menschen beschützen." Mit diesen Worten beschleunigte ich ein weiteres Mal und streckte bereits meine Fühler nach fremden Chakra aus. Tatsächlich wurde ich auch dieses Mal bald fündig. "Es sind zehn... elf... nein, insgesamt fünzehn Männer", stellte ich fest, während wir das Dorf endlich erreichten. Letztendlich entschleunigte ich meine Schritte. Zwar mochten die banditen sowieso wissen, dass wir kommen würden, aber sie müssten uns nicht sofort entdecken. "Sie scheinen überall im Ort verteilt zu sein", berichtete ich weiter und redete dabei möglichst leise. Dann blickte ich mich suchend auf den Wegn um. Als mir dann bewusst wurde, wo sich die jeweiligen Chakran jedoch verborgen blieb mir die Luft im halse stecken. "Sie sind in den Häusern! Sie haben das ganze Dorf als Geisel genommen..."
      "Korrekt!" Langsam drehte ich mich zu der tiefen und siegessicheren Stimme in meinem Rücken um. Ein Mann mittlerein Alters, mit bereits ergrauenden Haaren und vernarbten Gesicht erschien auf einem der Dächer hinter uns. Irgendetwas sagte mir, dass er der Anführer der Banditen war. "Meiner Männer haben die Großteil der Häuser hier in beschlag genommen und in einigen leben sogar noch ein paar Anwohner."
      Es dauerte einen Moment, bis mir die Bedeutung seiner Worte klar wurde. Sofort knirschte ich mit den Zähnen. "Ihr habt diesen Dorf schon vor einiger Zeit besetzt und die Anwohner..."
      Der Kerl grinste zufrieden. "Richtung Kleine, das hier ist unser neuer Hauptsitz und leider hat es ein paar Dörfler gegeben, die sich gegen uns aufgelehnt haben. Da hatten wir leider keine andere Wahl, als sie zu beseitigen."
      Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wir waren zu spät. Tage zu spät! Warum hatte Pain nur so lange gewartet?! Warum hatten diese Menschen sterben müssen. Es kostete mich tatsächlich einiges an Kontrolle, meine Wut nicht offen zu zeigen und den Mann vor uns direkt anzugreifen. Sollte ich jetzt meine Ruhe verlieren würde ich aber nur ein leichtes Ziel abgeben. Das durfte nicht passieren. "Was genau wollt ihr von uns?", fragte ich stattdessen mit düsterem Unterton.
      "Du verstehst schnell." Ellgant sprang der Mann vom Hausdach und plötzlich sammelten sich zwei seiner Kumpanen um ihn. Beide schleppten geiseln mit sich. Mein Körper verspannte sich umgehend. "Ihr seid Akatsuki und ihr solltet selbst wissen, wie viel eure Köpfe wert sind. Alsower von euch will sich verkaufen?"

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    • Yumiko

      Gemeinsam verließen wir das Restaurant und traten wieder hinaus in den Regen. Ich fand es immer noch reichlich seltsam, dass Amegakure so sehr vom Regen getroffen wurde, doch jedes mal wenn ich Pain oder jemand anderes danach fragte, war die Antwort stets dieselbe gewesen. Vielleicht
      müsste ich mich einfach damit abfinden, dass es solche Orte gab. Immerhin war Sunagakure das perfekte Gegenstück zu diesem Dorf. Das Sandreich war bekannt dafür, dass fast nie auch nur ein Tropfen Wasser vom Himmel fiel. Darum sollte es mich wenig wundern, dass es auch das andere Extrem gab. Trotzdem fand ich es schade, die Sonne so selten zu Gesicht zu bekommen. Ich hatte sie in Tsuki no Kuni nahezu täglich zu Gesicht bekommen, aber hier... Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie furchtbar es für Aira sein musste, an diesem Ort gefangen zu sein. Sie wanderte von dem einen Extrem direkt ins nächste.
      Wenig später kamen Pain und ich bei der Bibliothek an, welche wir auch direkt betraten. Er fragte mich, ob er mir helfen sollte und ich nickte. Er schien hier schon häufiger gewesen zu sein und sich darum besser aus zu kennen. "Ich suche nach ein paar Büchern, die mir für das Training mit Sasori hilfreich sein können", erinnerte ich ihn, während ich schon damit begann, mich ein wenig umzusehen. Während ich durch die Regale streifte und mir die verschiedensten Titel durchlas, bemerkte ich nach und nach, wie müde ich wirklich war. Ich hatte meinen Chakraverlust unterschätzt und erst jetzt realisiert, wie erschöpfend sich das auf meine Körper ausgewirkt hatte. Zum Glück hatte mich Pain dazu gedrängt, eine Mahlzeit zu mir zu nehmen, ansonsten würde ich sicher wieder ohne schlafen gehen und dann könnten sich meine Chakravorräte nicht ordentlich auskurieren und regenerieren. Ich wusste, dass ich besser auf mich Acht geben musste, gerade als Medizin-Ninja kannte ich die immensen Auswirkungen auf eine derartige Überbelastung auf meinen Körper. Doch andererseits war ich zu ehrgeizig und wollte so schnell wie möglich besser werden. Doch ich würde mich gedulden müssen und einen anderen Weg einschlagen. Auf diese Weise würde es nicht mehr lange dauern, bis mein Körper zu streiken begann und ich nicht mal mehr für eine einfache Mission zu gebrauchen wäre. Ich konnte es kaum erwarten, diesen Laden wieder zu verlassen und mich ins Bett zu legen, um mir eine große Portion Schlaf zu gönnen. Je länger ich stand, desto größer wurde meine Befürchtung, dass ich einfach im Stehen einschlafen könnte. Ich wusste zwar, dass dies niemals passieren könnte, doch es fühlte sich im Augenblick so an, als würde mein Körper zu allem bereit sein, nur um ein wenig Schlaf zu bekommen. Ich hatte es maßlos übertrieben und das waren nun die Konsequenzen, die mein Handeln mit sich gebracht hatten. Plötzlich wunderte mich auch der Ärger nicht mehr, den mir Pain gegeben hatte, als er vorhin mein Chakra bemerkte. Er hatte mir wohl nicht grundlos eine längere Pause zugeschrieben. Dadurch hatte ich mich indirekt seinem Befehl widersetzt, jedoch ging ich nicht davon aus, dass er mir deshalb eine Bestrafung geben würde. Zumindest hoffte ich das.
      Als Pain und ich die richtigen Bücher gefunden hatte, ließ ich mich in die Liste eintragen und lieh sie mir für einen Monat aus. Anschließend verließen Pain und ich die Bibliothek wieder und ich seufzte leise. Ich konnte es kaum erwarten, endlich im Bett zu liegen. "Danke fürs Begleiten", meinte ich noch zu meinem Begleiter und sah dabei zu ihm hinauf.


      Itachi

      Für den Hauch eines Momentes glaubte ich, die junge Frau mit einem Schmetterling gefangen im Spinnennetz vergleichen zu können. Sie schien mir zu gut für diese kalte Organisation zu sein. Die meiste Zeit zeigte sie sich eher ruhig, wenn auch ehrgeizig. Doch seit dem wir diese Mission angetreten waren, zeigte Aira immer wieder ihr großes Herz, welches sie für andere hatte. Im Gegensatz zu Kisame und mir, waren ihr die Menschenleben der Dorfbewohner am wichtigsten und nicht nur das. Sie versuchte all jene vor einem möglichen Trauma zu bewahren und versuchte ihr Bestes, um ihnen die Angst zu nehmen. Sie wusste, dass die Menschen hier schon einige Male unter den Banditen hatten leiden müssen und gerade das schien sie nur noch mehr anzuspornen. Auch wenn es im ersten Moment nicht den Anschein machte, aber die junge Frau besaß ein noch viel größeres Herz und einen stärkeren Gerechtigkeitssinn, als ich es bisher vermutet hatte, was sie in meinen Augen umso schöner machte. Gleichzeitig wurde mir aber umso klarer, in welch einen Käfig ich sie gesperrt hatte. Die Fänge Akatsukis wären der Grund, warum sie eines Tages das Fliegen verlernen würde. Ein aufrichtiger Mensch wie sie es war, passte nicht in unsere Reihen. Es widersprach einfach ihrer Natur und je länger Aira und ich nun zusammen waren, desto mehr störte es mich, dass ich die blonde Schönheit hierher gebracht hatte. Es würde mich nicht wundern, sollte sie mich ein Leben lang dafür hassen. Sie hatte jegliches Recht dazu und ich würde ihre Strafen schweigend hinnehmen.
      Schon bald trafen Aira und ich auf das Oberhaupt dieser Verbrecherbande. Mein Ausdruck in den Augen war ernst geworden und ginge es nach mir, hätte ich kurzen Prozess mit ihm gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch ich war nicht alleine und ich wusste, wie sehr Aira diese Menschen retten wollte, weshalb ich nach einer Lösung suchte, diese Menschen ohne großes Blutvergießen zu befreien. Dabei durfte ich auch Aira nicht außer Acht lassen. Ich würde für keine Lösung stimmen, die sie in Gefahr bringen könnte. Meine Prioritäten bestanden darin, diese Männer zu töten und die junge Frau vor möglichen Verletzungen zu bewahren.
      "In Ordnung", meinte ich ernst und trat einen Schritt hervor. "Ihr könnt mich als Kopfgeld nehmen. Meines ist ohnehin viel höher als das dieser Frau", ergänzte ich, damit sie nicht auf die dumme Idee kam, sich freiwillig anzubieten. Sie war stark, jedoch schätzte ich meine Chancen auf eine Flucht höher, als die ihre. Außerdem wollte mir der Gedanke nicht gefallen, sie mit diesen Männern alleine fortzuschicken. Wer wusste schon, was sie dieser jungen Frau noch alles antun würden?
      "Fabelhaft. Los, mach ihm ein paar Fesseln um", befahl er seinem Untergebenen, welcher direkt auf mich zu kam. Nachdem man mir die Fesseln angelegt hatte, hielten sie ihr Wort und ließen die beiden Geiseln frei. "Lasst uns gehen." Mit diesen Worten zogen sich die Banditen aus den Häusern zurück und wir verließen gemeinsam das Dorf. Ich würde noch ein wenig warten, bis wir alleine waren. Die Dorfbewohner musste nicht mitbekommen, wie ich diese Männer tötete. Immerhin schien es Aira wichtig gewesen zu sein, sie vor jeglichem Schmerz zu bewahren.
      Während wir durch die dunkle Nacht wanderten, sprach der Anführer immer wieder über seine genialen Pläne, wie er ein Akatsuki Mitglied fassen konnte und was er mit dem Geld machen würde, dass er aus meinem Kopfgeld bekam. Dabei wusste ich nicht, was anstrengender war: seine Stimme oder der Dreck, den er von sich gab.
      "Ich denke, das sollte jetzt weit genug sein", meinte ich ruhig und blieb dabei stehen. Der Mann sah mich warnend an. "Hey, was soll das? Setz dich gefälligst in Bewegung, wir haben nicht ewig Zeit!", knurrte er. Dieser Satz hätte genauso gut von Kakuzu stammen können.
      "Du hast recht. Wir haben nicht ewig Zeit, ich habe die beiden anderen vermutlich schon lange genug warten lassen", meinte ich ruhig und hatte im nächsten Moment schon meine Fesseln gelöst. Der Mann uns seine Untergebenen sahen mich mit großen Augen an und noch bevor sie hätten reagieren können, erfüllten qualvolle Schreie die sternenklare Nacht. Wenig später sackten ihre Körper leblos zu Boden. Ich sah zu ihnen hinab und musterte sie noch ein letztes mal, ehe ich mich umdrehte und zu Aira und Kisame zurück ins Dorf kehrte.
    • Pain


      "Verstanden", sagte ich, als sie mir mitteilte, nach ein paar Büchern für den Unterricht mit Sasori zu suchen. Tatsächlich gab es eine recht große medizinische Abteilung in der Bibliothek zu der ich die junge Frau führte. Auch ich hatte mich tatsächlich schon des häufigeren mit diesem Lesestoff auseinander gesetzt. Selbst wenn ich keine wirklichen Medizin-Jutsus beherrschen mochte, war es definitiv von Vorteil zu wissen, welche Kräuter und Mittel bei Verletzungen, Krankheiten oder gar Vergiftungen helfen konnten. Ich wollte nie wieder absolut hilflos mit ansehen müssen, wie einer meiner Kameraden vor meinen Augen starb. Selbst wenn ich niemanden retten könnte, wollte ich zumindest etwas unternehmen können, um mich nicht erneut komplett nutzlos fühlen zu müssen.
      Mir entging Yumikos müder Blick natürlich nicht. sie schien kaum noch genug Aufmerksamkeit aufbringen zu können, um die Bücher die ich ihr reichte zu erkennen. Das eine oder andere Mal schien sie sogar schon ins Schwanken zu geraten. Ich hatte mich also nicht geirrt und sie hatte sich bei dem Training mit Sasori vollkommen übernommen, dabei hatte ich ihr doch eine Pause gönnen wollen. Scheinbar hatte sie aber selbst nicht auf ihren Körper hören wollen... eigentlich wunderte mich ihr Verhalten aber recht wenig. Sie war von Anfang an etwas rücksichtslos mit sich selbst gewesen. Eine Eigenschaft die mir an ihr nicht wirklich gefallen wollte.
      "Die nächsten Tage wirst du dir auf jeden Fall Ruhe gönnen", trug ich Yumiko mit ernster Stimme auf, während wir die Bibliothek wieder verließen. "Du musst für die kommende Mission wieder vollkommen bei Kräften sein und im Moment ist eher das Gegenteil der Fall."
      Tatsächlich hegte ich eher die Befürchtung, dass mir die junge Frau jeden Moment umkippen könnte, weswegen ich ihr keinen einzigen Moment von der Seite weichte. Als ich allerdings erneut ihren absolut erschöpften Blick zu Gesicht bekam, war meine Entscheidung gefällt. In einer zügigen Bewegung hatte ich mir die Frau gepackt und auf die Arme gehoben. Fest und bestimmend umgriff ich ihre Schultern und Beine, während ich unseren Weg zum HQ weiter fortsetzte. "Du klappst mir hier noch jeden Moment zusammen", erklärte ich mein Verhalten. "Und das werde ich nicht zulassen. Ich werde dich zurück auf den Zimmer bringen. Wenn du willst kannst du währenddessen bereits auf meien Armen schlafen." Ich versuchte einen sanften Gesichtsausdruck aufzusetzen. Da es viele Jahre herwar, dass ich diesen zeigte, wusste ich allerdings nicht wirklich, ob es mir auch wirklich gelang. "Du brauchst dringend etwas Ruhe. Ich weiß, dass vor allem ich der Grund für deine Erschöpfung bin, da ich dir in den letzten Wochen kaum eine Zeit zum durchatmen gegeben habe. Aber heute Nachmittag hast du es definitiv übertrieben. Ich werde nicht weiter gestatten, dass du deinen eigenen Körper auf diese Weise auslaugst." Es war schon immer eins meiner Prinzipien gewesen, die Akatsuki-Mitglieder zu schützen und zu verhindern, dass sie sich unnötig übernahmen. Aber irgendetwas war bei Yumiko trotzdem anders. Bei ihr störte es mich mehr als bei jedem anderen, sie so zu sehen. Als hätte es nicht nur etwas damit zu tun, dass sie in diesem Zustand wertlos für mich wurde... sondern als hätte ich Angst um sie... Ich musste dringend etwas gegen diese Gedanken unternhemne. "Du musst körperlich fit sein, wenn du auf dieser Welt überleben willst. Außerdem kannst du sonst deinen Job nicht erfüllen." Mein Ausdruck war wieder kühl geworden. Egal was diese Frau auch in mir auslösen mochte, ich musste verhindern, dass es die Überhand übernahm. Selbst wenn es mich innerlich zeriss.


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      Aira


      Gerade als ich einen Schritt nach vorne treten wollte, gerade als ich mich den Männern anbieten wollte, ließ mich die Stimme des Uchihas neben mir stocken. Es wäre ein Lüge gewesen, zu behaupten, dass mich sein Verhalten nicht überraschte. Nein, ich war vollkommen erschrocken. Warum sollte gerade jemand so kaltblütiges wie er sich als Opfer anbieten? Sollte ich mich so sehr in ihm getäuscht haben? Sollte er tatsächlich eine gute Seele besitzen? Lag ihm tatsächlich etwas and den Dorfbewohnern?
      Eigentlich waren seine Beweggründe absolut egal. Feststand, dass mir seine Entscheidung trotz allem einfach nicht gefallen wollte. Warum musste er sich jetzt auf einmal opfern? Warum musste sich schon wieder jemand aus meinem Team opfern? Ich hoffte nur, dass er es nicht für mich tat, ich wollte nicht schon wieder dieses Gefühl der Schuld in mir tragen... Aber tat ich das nicht sowieso? Einen Moment lang überlegte ich, einzugreifen. Doch er hatte Recht, er war für die banditen wertvoller und selbst wenn ich mich ihnen anbieten würde, würden sie maximal uns beide mitschleppen, aber niemals den Uchiha verschonen. Unglücklich biss ich mir auf die Unterlippe und musterte den Schwarzhaarigen bedauernd, während man ihm die Fesseln anlegte. Er war stark genug, um sich zu befreien, da war ich sicher. Sicherlich wäre er auch stark genug, diese Banditen zu töten, alle von ihnen. Aber was wenn doch etwas schiefging? Was wenn man ihn zur Vorsicht direkt hier niederschlug? Was wenn es den Bandieten dank ihrer Masse doch gelang, ihn zu überwältigen?
      Es kostete mich all meine Beherrschung, ihnen nicht einfach hinterherzueilen, als sie den Schwarzhaarigen davonschleppten. Doch wenn ich nun rebelieren würde, würden die Dorfbewohner darunter leiden. Ich musste also Ruhe behalten und ihnen folgen, sobald das Dorf in Sicherheit war. Selbst wenn es dem Uchiha alleine nicht gelingen mochte, die Banditen zu besiegen, würde es mit meiner Unterstützung gewiss gelingen.
      "Seit ihr unverletzt?" Es war an der Zeit mich auf andere Dinge zu konzentrieren, weswegen ich kontrollierend durch die Reihen der zuvor noch gefangenden Dorfbewohner schritt. Überall blickte ich in verstörte Gesichter. Angst hatte von ihnen allen Besitz ergriffen und einige hatten sicherlich schon ihre Familien und Freunde verloren... nur weil wir nicht schon eher da gewesen warn. "Jetzt ist alles gut", versicherte ich ruhig und überzeugt, während ich die Menschen zusammenrief. "Wir werden uns um die Banditen kümmern, von heute an, werdet ihr von ihnen wieder frei sein." Ich konnte deutliche Zweifel in den Augen der Menschen sehen, aber auch Hoffnung wurde in ihnen wach. Kurz überlegte ich ihnen mein seltenes Lächeln zu zeigen. Wenn du lachst bekomme ich immer wieder Angst, schoss mir Yukis Stimme durch den Kopf. Sie meinte, da ich es noch nie gelernt hätte sie Lächeln, sehe ein erzwungenes Lächeln bei mir aus wie bei einem Geisteskranken. Ich stieß ein kurzes Seufzen aus und behielt meinen ernsten gesichtsausdruck bei. "Euch wird nichts geschehen."
      "Was ist hier passiert?" Natürlich musste genau in diesem Moment Kisame auftauchen. Sofort schreckten einige der Dorfbewohner vor dem riesigen Haimenschen zurück. "Wo ist Itachi?"
      Ich musterte ihn einen Augenblick, bevor ich antwortete: "Pass auf die Leute hier auf. Ich bringe ihn zurück." Ich gab dem Fischmenschen nicht die Chance noch weitere Fragen zu stellen, als ich auch schon kehrt machte und den Banditen hinterher eilte. Wahrscheinlich würde es die Dorfbewohner nur noch mehr ängstigen, wenn Kisame auf sie "aufpasste", aber ich glaubte nicht, dass er ihnen irgendetwas antun würde. Und sollten sich doch noch irgendwelche Banditen im Dorf verstecken, währen sie keie Herauforderung für die Blauhaut.
      Ich hatte mein Ziel beinahe erreicht, als mich markerschütternde Schreie kurz inne halten ließen. Scheinbar wäre mein Eingreifen nie nötig gewesen. "Geht es dir gut?" Langsam schritt ich auf den Uchiha zu, welcher scheinbar soeben auch den Rückweg hatte antreten wollen. Kurz ließ ich meinen Blick über das Massaker in seinem Rücken gleiten, bevor ich ihn selbst nach Verletzungen absuchte. "Anscheinend habe ich mir grundlos Sorgen gemacht", stellte ich kühl fest, bevor ich mich wieder umdrehte. "Lass uns umkehren. Kisame wird sicherlich bald ungeduldig."

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    • Yumiko

      Wir schlenderten gemeinsam durch die Straßen und die erste Zeit herrschte Stille zwischen uns beiden, welche Pain jedoch bald durchbrach. Seine Stimme klang ernst und er war fest überzeugt. Ich wusste, dass ich mich an seinen Befehl halten müsste, sonst würde es vermutlich unangenehme Konsequenzen mit sich bringen. Ich wusste selbst, dass es so nicht weiter gehen konnte und dass mir mein Körper meine unachtsame Art und Weise übel nahm. "Ich weiß schon", nuschelte ich und sah dabei zur Seite, damit er mich nicht noch weiter mit seinen Blicken durchbohren konnte. "Nach einer ordentlichen Portion Schlaf bin ich sicher wieder fit genug", meinte ich. Es stimmte, mein Chakra erholte sich relativ schnell und vielleicht würde ich spätestens morgen nach dem Aufstehen wieder komplett mit Chakra aufgeladen sein. Ich hoffte es zumindest. Es änderte zwar nichts an meinen Muskel- und Knochenschmerzen die ich aufgrund von Pains hartem Training hatte, jedoch würde ich mich dann wenigstens nicht mehr so ausgelaugt und müde fühlen, was schon mal ein Anfang war -wie ich fand.
      Ich wollte gerade etwas sagen, als ich plötzlich Pains Arme hinter meinem Rücken und unter meinen Beinen spürte und noch bevor ich hätte reagieren können, fand ich mich auch schon auf seinen Armen wieder. "W-Was machst du denn da?", fragte ich ihn. "Die Leute gucken schon." Als mir die neugierigen Blicke der Dorfbewohner klar wurden, legte sich ein roter Schimmer auf meine Wangen und ich legte mir ein wenig beschämt, die Hände aufs Gesicht. Es war mir mehr als unangenehm, derart im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein, weshalb ich hoffte, dass wir so schnell wie möglich das HQ erreichen würden.
      "D-Du bist zu streng mit mir", sagte ich, während ich mein Gesicht noch immer in meinen Händen vergruben hatte. "Es ist das erste mal passiert. Du solltest ein wenig Nachsichtiger mit mir sein", verlangte ich von ihm. Es war ja nicht so, als würde ich nicht selber wissen, was ich damit angerichtet hatte. Es war schließlich mein Körper und wenn ich diesem nicht genug Aufmerksamkeit schenkte, dann war ich die erste, die etwas davon erfuhr. So gesehen wurde ich gleich doppelt bestraft. Einmal von mir selbst und einmal von Pain. Das erschien mir ein wenig zu hart nur dafür, dass ich mich heute ein wenig übernommen hatte. Auf seine Worte, dass ich schon auf seinen Armen einschlafen könnte, ging ich gar nicht erst ein. Mein Herz raste momentan so schnell, dass ich bei Gott nun keinen Schlaf finden würde. Aber immerhin gewöhnte ich mich langsam an die Situation und an die Blicke der Dorfbewohner. Es war ja nicht so, als hätte uns nicht schon fast jeder gesehen. Also nahm ich meine Hände vom Gesicht, auch wenn ich noch ein wenig rot war. "Dir scheinen Gerüchte über dich innerhalb des Dorfes nur wenig zu interessieren", nuschelte ich irgendwann und sah beiseite. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was aktuell in den Köpfen der Bewohner abging und welche Fantasien sie sich da zusammenreimten. Ich wollte zwar verhindern, dass irgendwelche Gerüchte über mich entstanden, aber das konnte ich nach dieser Aktion wohl vollkommen vergessen.


      Itachi

      Ich wollte mich gerade auf den Weg zurück zu den beiden machen, als plötzlich Aira vor mir stand. Ich hatte in dieser Nacht mit vielen Dingen gerechnet, aber sicher nicht damit, dass sie die junge Frau um mir sorgen und mir folgen würde. Aus irgendeinem Grund ließ dies eine befremdliche Wärme in meiner Brust aufsteigen, die ich schon seit so langer Zeit nicht mehr hatte spüren dürfen. Es war mir ein Rätsel, wieso gerade Aira mir gefolgt war, um sicher zu gehen, dass es mir soweit an nichts fehlte. Sollte sie mich nicht eigentlich abgrundtief hassen? Sollte sie es nicht erleichtern, mich endlich tot zu sehen? Je länger ich mit dieser jungen Frau zusammen war, desto mehr wurden sie und ihr Verhalten zu einem Rätsel für mich. Ich glaubte bisher immer eine recht gute Menschenkenntnis zu besitzen, jedoch wollte ich aus ihr einfach nicht schlau werden. Sie widersprach sich in ihren Worten und ihrem Verhalten. Vielleicht aber besaß sie auch einfach nur eine Ideologie, mit der ich nichts anfangen konnte oder die ich bisher noch nicht verstanden hatte. Ich sollte mich fürs Erste also einfach glücklich schätzen, dass sie mich doch nicht so sehr zu hassen schien, dass sie mir den Tod wünschte. Also immerhin ein Anfang.
      "Mir geht es gut", meinte ich ruhig und musterte die junge Schönheit vor mir. "Mich wundert es nur ein wenig, das ausgerechnet du gekommen bist. Wenn ich jemanden von euch beiden erwartet hätte, dann wohl eher Kisame. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du ihm das Wohlergehen der Dorfbewohner anvertraust", gestand ich ihr ruhig, während wir beide uns wieder in Gang setzten, um zum Dorf zurückzukehren. Ich glaubte zwar nicht, dass Kisame etwas dummes anstellen würde, jedoch kannte die junge Frau den Fischmenschen noch nicht so gut wie ich. Mich hätte es nicht mal gewundert, wenn sie ihm zutrauen würde, die Leute noch ein wenig in Angst und Schrecken zu verjagen. Auf dem ersten Blick würde es zumindest gut zu ihm passen. Er mochte es, den Leuten den nötigen Respekt vor ihm einzubläuen. Allerdings glaubte ich nicht, dass er dies hier tun würde. Die Leute waren schon verstört genug und unter ihnen war vermutlich kein einiger guter Kämpfer, dessen Meinung Kisame etwas bedeuten könnte. Ich glaubte darum, dass er gerade in diesem Moment einfach nur dastand und sich schrecklich langweilte. Irgendwie konnte es einem schon leid tun, dass diese Mission für ihn so langweilig war. Seit dem Aira bei uns war, hatten wir uns gänzlich auf das Training mit ihr konzentriert und keine weiteren Aufträge bekommen. Dies war also die erste Mission nach über einem Monat und jetzt konnte er sich nicht mal richtig austoben. Er war sicher enttäuscht von dem Ergebnis.
      Nach gut einer Stunde hatten wir das Dorf wieder erreicht und ich sah einen super genervten Kisame, der an einer Hauswand lehnte und auf uns zu warten schien. "Na endlich. Was habt ihr den ganzen Weg über gemacht?", zischte er. Er war wütend. Wie ich es mir gedacht hatte. "Beruhig dich wieder. Wir können zurück nach Amegakure. Unser Auftrag ist abgeschlossen", meinte ich ruhig. Er seufzte genervt und warf sich sein Schwert über die Schulter, ehe wir uns alle auf den Rückweg machten.

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    • Pain


      "Selbst wenn sie uns sehen, was interessiert das?", fragte ich unberührt und verfolgte weiter meinen Weg. Die Menschen in diesem Dorf starrten mich so oder so immer an. Ich war ihre Blicke bereits gewöhnt und hatte gelernt es einfach zu ignorieren. Yumiko schien da etwas anders zu denken, wobei ich den roten Schimmer bis hin zu ihren Ohren irgendwie ganz gerne hatte. Es war ein seltener Anblick und etwas in mir zwang mich dazu ihn zu genießen.
      "Ich bin mit jedem streng", erwiderte ich ruhig. "Außerdem soll dir damit nur umso deutlicher werden, wie wichtig mir dieses Thema ist und dass du daher umso mehr auf dich Acht gibst." Es war die Wahrheit. Auch bei meinen anderen Untergebenen ging ich mit ähnlicher Härte vor... allerdings war sie wohl tatsächlich die erste, die ich durch die Straßen Amegakures trug, während ich die anderen unter ihrer Erschöpfung hatte leiden lassen, bis sie sich selbst ihren Weg nach hause gekämpft hatten. Warum hatte ich mich bei Yumiko anders entschieden?
      "Für die Menschen hier bin ich ein Gott und ein absolutes Geheimnis zugleich", erklärte ich, während ich endlich wieder in ihr Gesicht blicken konnte. Offenbar hatte sie es aufgeben, sich hinter ihren Händen verbergen zu können, weswegen ich nun einen umso besseren Blick auf ihre roten Wangen hatte. "Wenn ich mir wegen jedem kleinen Gerücht Gedanken machen würde, wäre ich den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigt. Außerdem wird sich keiner diese Menschen erlauben unpassende Dinge über mich zu erzählen." Ich zögerte einen Moment, während ich etwas düster in die Reihen der Dorfbewohner blickte. Sofort wischen sie meinen Augen aus. "Außerdem haben sie alle viel zu viel Angst vor mir." Ich konnte nicht verhindern, dass sich bei diesen Worten ein Schatten über meine Züge legte. Auch wenn es mein ziel war, die Menschheit mit Schmerz und Angst zu vereinen, war es definitiv kein schönes Gefühl mit diesen Augen angesehen zu werden. Aber ich wusste, dass ich es ertragen musste. Das war der Weg den ich für mich gewählt hatte und ich würde mir nicht gestatten, diese Wahl zu bereuen.
      Endlich hatten wir das Hauptquartier erreicht und ich hob Yumiko noch höher auf meine Arme, um die Schriftzeichen formen zu können. Für einen kurzen Moment war ihr Gesicht genau vor meinem. Wie sehr wünschte ich es mir, genau jetzt ihren Duft aufsaugen zu können?
      Leider war der Moment schnell wieder vergangen, als ich die junge Frau wieder niab sinken ließ und das Tor betrat. Da es bereits später Abend war, waren die Flure leer und niemand kreuzte unseren Weg, während ich die Braunhaarige zu ihrem Zimmer brachte. Kaum hatte ich dieses erreicht ließ ich sie auf ihr Bett sinken. "Ich hoffe du hast noch genug Kraft dich alleine umzukleiden, oder soll ich jemand holen, der die hilft?" Abwartend musterte ich sie. "Sobald du in trockenen Kleidern steckst, solltest du aber dringend schlafen. In zwei Tagen werden wir aufbrechen."


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      Aira


      Natürlich verwunderte ihn mein verhalten, allerdings hätte ich es mir wohl niemals verziehen, wenn ich mich nicht selbst über sein Wohlergehen informiert hätte. Selbst wenn mein Handeln nicht ganz rational gewesen war, war es für mich die beste Entscheidung gewesen. Egal was ich von dem Uchiha auch halten sollte, im Moment war er mein Kamerad und in dieser Nacht hatte ich mir geschworen, nie wieder einen Teamgefährten im Stich zu lassen, nie wieder.
      "Ich wusste am Besten über die Lage bescheid und in welche Richtung die Banditen mit dir gegangen waren. Kisame hätte nur unnötig lange bei der Suche gebraucht", versuchte ich dennoch zu argumentieren, er sollte meine wahren Beweggründe nicht wissen. "Außerdem war ich nicht sicher, ob die Dorfbewohner schon vollkommen außer Gefahr sind und auch wenn unser Fischmensch etwas grob sein mag, ist er im Moment deutlich stärker als ich. Er ist die logische Wahl, wenn es darum geht, dass Dorf zu beschützen." Auch wenn man in diesem Fall wahrscheinlich nicht von Beschützen würde reden können. Die Blauhaut würde einfach nur jeden Feind niederstrecken, ohne lange Fragen zu stellen, aber auch auf diese Art und Weise würde er verhindern, dass die Dorfbewohner angegriffen werden konnten. "Außerdem habe ich mittlerweile begriffen, dass Kisame zwar recht gewaltätig sein kann, er sich aber nur Gegner sucht, die auch stark genug sind sich zu wehren, er würde niemals schwache Dorfbewohner angreifen. Das wäre viel zu langweilig."
      Apropos Langeweile. Wahrscheinlich würde der Blauhäutige gerade von eben dieser aufgressen werden. Umgehend beschleunigte ich meine Schritte. Nicht dass er aus Frust doch noch irgendwelchen Blödsinn anstellte.
      Tatsächlich wirkte Kisame alles andere als glücklich, als wir ihn endlich erreichten. Und noch weniger schien ihm der Umstand zu gefallen, dass er auf diesem Ausflug keinen einzigen spaßen Kampf abbekommen hatte. Es mochte unsinnig klingen, aber irgendwie tat mir der Kerl leid, wobei ich befürchtete, dass ich seinen Frust im nächsten Training auch würde spüren müssen. Dabei war ich selbst jetzt noch unglaublich müde.
      "Vielleicht bekommen wir ja bald eine neue Mission zugeteilt", versuchte ich den Fischmenschen etwas aufzumuntern, während ich mich neben ihn schob. "Aber selbst wenn du heute gegen einen der Banditen hättest kämpfen können, wärst du sicherlich enttäuscht gewesen. Sie waren keine Gegner."
      Er schwieg bevor er sich langsam an mich wendete. "Wenn sie so einfach zu besiegen waren, hast du doch sicherlich noch genug Energie dich morgen früh mit mir zu messen." Das Grinsen auf seinem Gesicht wollte mir nicht gefallen. "Dann kann ich mich zumindest ein wenig austoben."
      Ich verzichtete auf eine Antwort, während ich mich wieder etwas zurückfallen ließ und hinter dem Uchiha udn Kisame lief. Tatsächlich war diese Mission deutlich entspannter als jedes Training der letzten Tage gewesen... und leider war meine Pause auch schon wieder vorbei.

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    • Yumiko

      Wie bereits erwartet, schien sich Pain nicht ein kleines Bisschen dafür zu interessieren, was diese Leute von ihm dachten. Einerseits war eine solche Einstellung beeindruckend, aber andererseits tat es mir auch ein wenig leid. Ich glaubte nicht, dass er schon immer diese Ansichten vertrat. Jeder wurde mit dem Bedürfnis geboren, geliebt zu werden und genau darum konnte ich mir so schlecht vorstellen, dass Pain die angsterfüllten Augen der Dorfbewohner genoss. Es war kein schöner Anblick, wie ich fand. Aber vielleicht irrte ich mich auch einfach und er hatte absolut nichts dagegen einzuwenden, von den Leuten hier als eine Art Monster betrachtet zu werden. Sie sahen in ihm vielleicht auch einen Gott, aber es schien kein gutes Verhältnis zu sein, welches sie miteinander pflegten. Im Gegenteil. In meinen ersten Tagen hier glaubte ich, dass sie glücklich darüber waren, ihn hier zu haben und dass sie ihn verehrten und stolz auf ihn waren. Doch genau diesen Glauben hatte Pain nun mit seinen eigenen Aussagen zerschmettert. Sie hatten Angst vor ihm, große Angst.
      "Dir mögen diese Dinge vielleicht nicht ausmachen, aber denk daran, dass du nicht alleine bist. Mich ziehst du in diese Gerüchte mit rein und mir ist es nicht egal, was die Leute von mir denken", beschwerte ich mich bei ihm. Es war ganz schön egoistisch von ihm, nur an sich zu denken, aber vermutlich hatte er die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht, nichts anderes zu tun und das war nicht mal abwertend gemeint. Ich wusste nicht, was er schon alles hatte durchmachen müssen, um so zu werden, jedoch schien es nicht wenig gewesen zu sein, dass er verarbeiten musste. Ohne genau zu wissen, mit welchen Dämonen er hatte kämpfen müssen, konnte ich nicht verhindern ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden. Es war sicher ein schwerer Weg bis hier her.
      Wir kamen endlich beim HQ an, doch anstatt mich von sich runter zu lassen, damit er die passenden Fingerzeichen machen konnte, hob er mich noch ein Stückchen näher an sich heran. Mein Herz schlug noch schneller als zuvor und ich hielt mich krampfhaft an ihm fest. Erst als er mich etwas weiter runter ließ, konnte ich mich entspannen und los ihn wieder los. Während wir durch die Gänge des Gebäudes liefen, hatte ich immer wieder die Sorge, dass uns jemand entdecken könnte, doch wie es aussah schien das Glück einmal auf meiner Seite zu sein und wir begegneten niemanden. Das hätte mir noch gefehlt, sollte ich mich vor irgendjemanden rechtfertigen müssen, warum Pain mich durchs Halbe HQ trug. Oh Gott, das wäre besonders für Deidara ein gefundenes Fressen gewesen. Er ließ wirklich keine Gelegenheit aus, um mich zu ärgern und genau das musste ich unterbinden. Immerhin wusste ich nicht, ob ich zu ihm und Sasori ins Team kam.
      Pain brachte mich bis in mein Zimmer und ließ mich auf meinem Bett hinunter. Bei seiner Frage winkte ich schnell ab und hob abwehrend die Hände. "I-Ich brauche keine Hilfe! Danke", meinte ich schnell. Ich wollte mich nun wirklich nicht von jemand anderem entblößen, ganz gleich wer es war.
      Nachdem Pain mein Zimmer endlich verlassen hatte, erhob ich mich müde von dem Bett und sorgte dafür, dass ich in trockene Schlafkleidung kam. Als ich mich umgezogen hatte, ließ ich mich erschöpft auf die Weiche Matratze fallen und schlief nach nur wenigen Augenblicken ein.


      Itachi

      Während wir uns auf den Rückweg nach Amegakure machten, dachte ich über das Airas Worte nach. Irgendwie machte es mich ein wenig traurig, dass sie ihr Verhalten damit begründet hatte, dass sie wusste in welche Richtung die Banditen mit mir abgehauen waren. Andererseits: Was hatte ich mir erhofft? Verlangte ich von ihr, dass sie mich aus freien Stücken aufsuchte und sich Sorgen um mich gemacht hatte? Nein, das wäre wohl zu anmaßend gewesen, nach alldem, was ich ihr schon angetan hatte. Fürs Erste sollte ich mich also glücklich darüber schätzen, dass sie tatsächlich nach mir gesucht und keinen Fluchtversuch gestartet hatte. In dieser Umgebung wäre es ihr sicher ein leichtes gewesen, abzuhauen. Kisame und ich waren verstreut und zudem waren die Möglichkeiten riesig gewesen, wohin sie verschwinden möchte. Andererseits wusste sie aber sicher, dass ein Fluchtversuch Konsequenzen mit sich gebracht hätte. Sollten wir sie nicht gefunden haben, hätte ich Kisame sicher nur schwer davon überzeugen können, nicht doch nach Sunagakure zu gehen und das komplette Dorf zu verwüsten. Ich war nicht unbedingt ein Freund von solch radikalen Maßnahmen, jedoch wusste ich, wie effektiv sie sein konnten und dass der Fischmensch solche Maßnahme gerne mal benutzte. Ihn würde es nicht im geringsten stören, sollte er Unschuldige für das Verhalten von Aira bestrafen müssen. Im Gegenteil. In seiner aktuellen Gefühlssituation würde ihm dies sicher gut gefallen und das wussten sowohl Aira als auch ich.
      "Wir sollten das morgige Training etwas langsamer angehen", meinte ich irgendwann und konnte schon direkt Kisames Blick auf mir spüren. "Was meinst du damit und wieso?", wollte er direkt von mir wissen. "Ich möchte niemanden damit überfordern. Die letzten Wochen waren anstrengend genug für Aira und auch heute Nacht wird sie eher weniger Schlaf bekommen, als sie eigentlich braucht, um sich von dem ganzen zu erholen. Nicht jeder hat wie du eine Unmenge an Chakra zur Verfügung, merk dir das", erklärte ich ihm ruhig und konnte direkt seinen unglücklichen Ausdruck in den Augen erkennen. Sicherlich hatte er sich etwas anderes erhofft, allerdings war ich für Airas Sicherheit und ihr Wohlergehen verantwortlich und nachdem sie schon bei der Pause so erschöpft gewirkt hatte, wollte ich ihr endlich ihre wohlverdiente Ruhe gönnen. Es lag nicht in meinem Interesse sie so lange auszulaugen, bis sie zusammenbrach, außerdem wollte mir der Anblick einer vollkommen erschöpften Aira einfach nicht gefallen.
      "Und was heißt das jetzt genau?", fragte mich Kisame. "Wir werden gegen Vormittag das HQ erreichen und für diesen Tag ist das Training komplett abgesagt. Ich werde mir später noch ein genaueres Bild davon machen, wie wir die nächsten Tage vorgehen", meinte ich ruhig. "Wenn du unbedingt trainieren möchtest, tue dies alleine oder such dir jemand anderes aus. Hidan und Deidara sind immer für einen Kampf zu haben, vielleicht kannst du einen von den beiden überreden", schlug ich ihm noch vor. Er schien kurz zu schmollen, gab sich aber geschlagen. "Meinetwegen", murrte er. Immerhin schien er keine weiteren Einwände zu haben, was schon mal ein gutes Zeichen war. Ihm schien auch etwas am Wohlergehen der jungen Frau zu liegen und das war bei jemandem wie ihm viel wert.

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    • Pain


      "Die Dorfbewohner kennen dich noch nicht lange genug, um großartig viele Gerüchte über dich verbreiten zu können", versuchte ich es ausnahmsweise etwas beschwichtigend. Ich konnte verstehen, dass sie sich diese Gedanken machte, allerdings würde sie wohl lernen müssen, mit solchen Dingen zu leben. Sie war nun ein Mitglied von Akatsuki und jedes einzelene Ninjadorf hatte einen Blick auf uns geworfen. Sobald sie in Aktion trat, würde auch sie Aufmerksamkeit erhalten, egal ob es ihr gefiel oder nicht. Sie würde damit leben müssen.
      Mir entging ihre Anspannung nicht, als ich näher an mich heranzog. Dabei glaubte ich für einen Moment mein Herz schneller schlagen zu fühlen, als sie sich an mir festklammerte. Natürlich tat sie das nicht wirklich freiwillig, aber dennoch machte mich diese seltene Nähe seltsam glücklich.
      Nachdem ich sie in ihrem Zimmer abgeliefert hatte, beteuerte sie in Ordnung zu sein und sich alleine umkleiden zu können. Ich hatte mit keiner anderen Antwort gerechnet, hatte aber dennoch auf Nummer sicher gehen wollen. "In Ordnung, dann wünsche ich dir noch eine angenehme und ruhige Nacht." Kurz nickte ich ihr zu und musterte sie noch ein letztes Mal prüfend, bevor ich das Zimmer verließ und meinen eigenen Raum betrat. Selbst von hier aus würde ich ihren Chakrafluss noch überprüfen können, wie ich es häufig tat. Es wunderte mich nicht wirklich, als Yumikos Chakra nur wenige Minuten nachdem ich sie verlassen hatte komplett zur Ruhe kam. Sie war also schon eingeschlafen. Ich hoffte nur, dass sie diese Nacht ruhig verbringen würde und ihre Energie wieder auflanden könnte, denn ich hatte zuvor nicht gelogen. Die Mission die ich für sie plante, sollte in nur zwei Tagen beginnen und dann würde ich sie wieder bei Kräften brauchen. Wo ich nun so darüber nachdachte, war ich noch zufriedener damit, dass sie tatsächlich mich als ihren Partner ausgewählt hatte, so könnte ich zumindest ein Auge auf sie haben. Obwohl ich noch immer nicht wirklich verstehen wollte, warum sie sich gerade für mich entschieden hatte. Selbst wenn sie mich nicht hassen mochte, vertraute sie mir wirklich schon genug, um mich als einen Missionspartner zu wählen. Egal wie sehr ich mir den Kopf auch darüber zerbrach, ich konnte diese Frage nicht beantworten. Aber eines stand fest, ihre Entscheidung machte mich glücklich, mehr als es sollte.

      Am nächsten Morgen fand ich mich selbst vor Yumikos Zimmer wieder. Ich wollte sicher gehen, dass sie sich heute wirklich eine Ruhepause gönnte und dass sie sich über die Nacht vernünftig erholt hatte. Also klopfte ich letztendlich an die Tür. "Guten Morgen Yumiko", meinte ich während ich das Zimmer auch schon betrat. "Ich hoffe, du hast diese Nacht gut geschlafen. Ich würde gerne bereits unser Vorgehen bei der kommenden Mission besprechen", erklärte ich. "Aber natürlich solltest du zunächst etwas frühstücken." Ich musterte sie eine Zeit lang, um herauszufinden, wie es ihr ging. Noch immer begriff ich nicht ganz, warum ich mir gerade um sie solche Sorgen machte. Aber ich sollte aufhören, mir selbst immer wieder dieselbe Frage zu stellen und es einfach akzeptieren.
      "Hast du etwas dagegen, wenn ich dich zur Cafeteria begleite."

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      Aira


      Ich konnte nicht anders, als dem Uchiha für seine Entscheidung dankbar zu sein. Tatsächlich wusste ich nicht, wie ich ein weiteres Training am morgigen Tag überstanden hätte. Zwar hatte sich meine Ausdauer in den Wochen hier deutlich vebessert, aber im Moment schrie mein Körper nur noch vor Müdigkeit und Muskelschmerzen. Und auch mein Schädel machte mir zunehmend deutlich, dass ihm die momentane Lage nicht zusagte.
      Es war das erste Mal, dass ich dem Uchiha aufrichtig dankend zunickte. Allerdings verschwendete ich nicht viel Zeit mit dieser Geste und wendete meine Aufmerksamkeit bald schon wieder auf den Weg vor uns. Zu etwas anderem war ich Moment auch einfach nicht fähig. Ich musste mich darauf konzentrieren mit den beiden Männern Schritt zu halten. Ich durfte nicht aus dem Tritt kommen. Das Schlimmste wäre es jetzt, wie am ersten Tag von dem uchiha getragen zu werden. Das würde ich kein zweites Mal zulassen, also musste ich stark bleiben.
      Wir liefen die Nacht durch und machten nur ein, zweimal kurz Rast. Auf die Art und Weise erregten wir am wenigsten Aufmerksamkeit und hätten bald schon wieder das HQ erreicht, wo wir uns eine richtige Pause gönnen könnten. Auf dem Weg redeten wir recht wenig. Nun der Uchiha war scheinbar noch nie sonderlich gesprächig gewesen und für mich galt prinzipiell dasselbe. Nur Kisame berichtete uns immer wieder von seinen neusten Kampfmethoden, die seine Gegner noch zuverlässiger zerfetzen würde. Schon jetzt hatte ich Angst vor dem Tag, an dem er sie würde an mir ausprobieren wollen.
      Die Sonne war bereits aufgegangen, als der ewige Regen rund um Amegakure einsetzte. Wer hätte gedacht, dass ich mich jemals über dieses prasselnde Gefühl auf dem Kopf freuen würde. Bald schon würde ich mir meine verdiente Ruhe holen können. Kaum machte ich mir diesen Umstand bewusst, schien mein Körper auch mehr denn jeh seine Erschöpfung deutlich zu zeigen. Meine Beine waren schwer wie Beton und meine Augen waren nur noch einen Schlitz breit geöffnet. Es war unvermeitlich, dass ich über einen Stein stolpertes und Bekanntschaft mit dem schlammigen Boden machte. Am liebsten wäre ich einfach liegen geblieben.
      "Mir geht es gut", griff ich dem Uchiha vorweg. Ich wollte nicht wieder seine geheuchelte Sorge sehen müssen und erhob mich daher so schnell ich konnte. Leider konnte ich das leichte Schwanken beim Aufstehen nicht vermeiden. Ich hasste mich selbst für meine Schwäche. "Wir sind bald da, den kurzen Weg schaffe ich noch", versicherte ich und setzte unseren Weg fort.

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    • Yumiko

      Die Nacht war recht ruhig verlaufen. Mich hatten in der Zeit bei Akatsuki zwar häufiger Albträume geplagt, aber scheinbar war ich so müde, dass ich diese Nacht ausnahmsweise mal davon verschont wurde. Es war also gar nicht so schlecht, sich so zu verausgaben. Das hieß natürlich nicht, dass ich es in Zukunft noch häufiger machen würde, beziehungsweise es provozieren wollte, allerdings musste ich schon zugeben, dass der Schlaf nach einem solch anstrengenden Tag besonders erholsam war und darauf war ich schon ein wenig neidisch.
      Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hörte ich im nächsten Moment schon ein Klopfen an meiner Zimmertür. Noch ein wenig schlaftrunken setzte ich mich auf und rieb mir müde über die Augen, ehe ich die Person mit einem "Herein" in mein Zimmer bat. Es wunderte mich wenig, dass es sich bei der Person um Pain handelte, welcher mich direkt begrüßte. "Morgen", erwiderte ich verschlafen und sah zu ihm. Wenn ich ehrlich war, wäre ich am liebsten noch ein wenig im Bett liegen geblieben und hätte nichts weiter getan, als mich den ganzen Tag unter meiner Bettdecke zu verkriechen. Irgendetwas in mir sagte mir, dass dies die beste Entscheidung für den heutigen Tag gewesen wäre. Aber vielleicht hatte ich Glück und könnte mein Vorhaben nach dem Frühstück in die Tat umsetzen. Aber andererseits... Ich hatte mir extra die Bücher für Sasoris Training ausgeliehen und sollte die Zeit nutzen, um ein wenig darin zu lesen. Ich glaubte nicht, dass Pain großartig etwas dagegen haben könnte. Er meinte zwar, dass ich mir die nächsten Tage ein wenig Ruhe gönnen sollte, aber zum Einen hatte er mir meine Pause durch die morgige Mission ohnehin gekürzt und zum Anderen war lesen nichts, wofür sich mein Körper großartig anstrengen musste. Warum also sollte etwas dagegen sprechen, ein wenig zu lernen? Da fiel mir ein, dass ich heute noch zu Sasori musste, um mir die Testergebnisse von gestern anzuhören... Ugh. Ich wollte nicht. Am liebsten wäre ich direkt wieder nach hinten auf die Matratze gefallen und hätte mich unter der Bettdecke verkrochen, allerdings war es dafür nun ohnehin zu spät.
      "Ist gut, ich ziehe mich nur noch schnell an", meinte ich und erhob mich dann schweren Herzens aus dem gemütlichen Bett, ehe ich mir ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank kramte und damit im Badezimmer verschwand. Ich machte mich frisch und zog mir die Kleidung über, ehe ich mir noch die Haare kämmte und anschließend zu Pain zurückkehrte. "Ich bin so weit. Wir können los", meinte ich, nachdem ich aus dem Badezimmer kam.
      Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Cafeteria, wo ich im ersten Augenblick glaubte, dass wir alleine waren. Jedoch hatte ich schnell gemerkt, dass dem nicht so war. An einem Tisch im Raum erkannte ich Hidan und Kakuzu, die sich über irgendetwas stritten, während sie frühstückten. "Huch? Ich dachte die beiden seien auf einer Mission gewesen?", fragte ich Pain und sah dabei fragend zu ihm hinauf. Scheinbar waren sie wohl wieder zurück. Es war ein wenig schade. Ich hätte ruhig noch ein paar Tage länger auf Hidan und seine dummen Kommentare verzichten können.


      Itachi

      Kisame erzählte auf dem Weg zum HQ immer wieder davon, welch großartige Kampftechniken er doch entwickelt hatte und sie bald möglichst ausprobieren wollte. Da mir diese Informationen nicht wirklich etwas brachten, überhörte ich sein Gerede und konzentrierte mich stattdessen lieber auf den Weg vor uns. Manchmal ging mir Kisames gesprächige Ader ein wenig auf die Nerven, auch wenn ich mit den Jahren gelernt hatte, es gekonnt zu überhören.
      Nach einigen Stunden hatten wir das Regenreich endlich erreicht. Immer wieder hatte sich mein Blick auf die junge Frau gelegt, welche scheinbar schon vor einiger Zeit ihre Grenzen erreicht hatte. Sie wirkte müde und reichlich erschöpft, weshalb ich ihr so viel Ruhe wie möglich gönnen wollte, auch wenn es bis dahin noch einen kurzen Moment dauern würde. Jedenfalls hatte ich während unseres Weges immer wieder darauf geachtet, sie aufzufangen, sollte sie doch noch das Bewusstsein verlieren und einfach ohnmächtig werden. Tatsächlich hielt sie ihr Stolz und ihr Ehrgeiz ziemlich lang auf den Beinen und wir hatten schon fast das HQ erreicht, bis ihr Körper doch nachgab und die Blondine eine unangenehme Bekanntschaft mit dem Boden unter ihr gemacht hatte. Ich verfluchte mich innerlich selbst dafür, dass ich nicht rechtzeitig bei ihr gewesen war, um sie noch rechtzeitig aufzufangen.
      So schnell wie Aira hingefallen war, hatte sie sich auch wieder aufgerappelt. Natürlich ließ Kisame die ganze Situation nicht unkommentiert und lachte sie aus. "Da scheint jemand müde zu sein", neckte er sie. Mir wollte das ganze nicht gefallen und ich wollte ihr gerade meine Hand reichen, als sie sich schon wieder aufgerappelt hatte und mir versicherte, dass es schon wieder ginge. Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Man musste kein Arzt sein um zu erkennen, dass die junge Frau völlig am Ende war und sie kaum noch mehr Kraft hatte, um sich selbst auf den Beinen zu halten. Im ersten Augenblick wollte ich ihren Worten Glauben schenken und sie alleine weiter machen lassen, als ich aber zunehmend mit ansehen musste, dass sie mehr vor sich her taumelte als alles andere, wurde es sogar mir zu bunt. Ohne groß weiter nachzudenken, hob ich mir die junge Frau auf meine Arme und bereitete mich schon mal darauf vor, von ihr angegriffen zu wehren. Mir war bewusst, dass ihr das ganze nicht gefiel und ich sie wieder runter lassen sollte, jedoch würde ich nicht nachgeben. Nicht dieses mal.
      Kisame hatte das ganze mit einem lauten Lachen kommentiert, unterließ es aber wenigstens, noch irgendetwas dazu zu sagen und folgte uns darum stillschweigend aber grinsend bis zum HQ, wo er bereits die nötigen Fingerzeichen machte, um die Tür zu öffnen. "Ich werde dich in dein Zimmer bringen und danach etwas zu essen für dich organisieren", erklärte ich Aira ruhig, während wir durch die dunklen Flure des Gebäudes liefen. "Ich verabschiede mich dann mal und gehe Pain Bericht erstatten. Bis dann ihr Turteltauben. Und pass mir bloß auf Aira auf, ich will nicht noch länger auf einen Kampf mit ihr verzichten müssen", grinste Kisame, ehe er endlich ging. Dieser Mann war einfach unverbesserlich.
      "Wir sind da", bemerkte ich, nachdem ich sie bis zu ihrem Zimmer getragen hatte. Ich öffnete die Tür und setzte sie auf ihrem Bett ab, ehe ich mich wieder aufrichtete. "Hast du spezielle Wünsche was das Essen angeht?", wollte ich ruhig von ihr wissen.

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    • Pain


      Noch immer wirkte sie recht müde, aber ihr Chakra hatte sich wieder gut stabilisiert und ihre Augen waren nicht mehr von tiefen Ringen unterlaufen. Dennoch fühlte ich mich umso mehr darin bestätigt, Yumiko Ruhe aufgetragen zu haben. Ich bezweifelte, dass sie schon wieder vollkommen in Ordnung war und hoffte dass der heutige Tag genug war, damit sie sich vernünftig erholen konnte.
      Ich musste nicht lange warten, bis sich die junge Frau fertig angezogen hatte und aufbruchsbereit war. Kaum hatten wir die Cafeteria erreicht, war ich einfach nur noch froh darüber, sie begleitet zu haben. Ich wollte mir nicht ausmalen, auf welch dumme Ideen vor allem Hidan gekommen wäre, hätte er die junge Schönheit alleine hier vorgefunden.
      "Sie sind diese Nacht zurückgekehrt", erklärte ich ruhig und meine Augen von den beiden Unsterblichen abzuwenden. Auch ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so schnell wieder zurückkehren würden, aber wie immer hatten sie ihre Mission vollständig erfüllt und dabei höchstwahrscheinlich ein Schlachtfeld zurückgelassen. Die Methoden der beiden erschienen selbst mir ab und an etwas übertrieben, aber sie erfüllten dennoch immer zuverlässig ihren Job, mehr interessierte mich nicht. "Keine Sorge, solange ich hier bin, wird nichts geschehen." Und wieder fragte ich mich, ob zwischen ihr und Hidan am Ende schon etwas vorgefallen war. Sollte dieser Kerl ihr etwas angetan haben, wusste ich nicht ganz, wie ich damit umgehen sollte.
      "Na einen herzlichen guten Morgen!" Scheinbar hatte sich der Silberhaarige genau in diesem Moment dazu entschlossen, die Diskussion mit Kakuzu zu beenden und auf uns zuzukommen. Sein breites Grinsen golt dabei eindeutig der jungen Frau neben mir. Dabei schien ihm herzlich egal zu sein, dass auch ich anwesend war. "Lange nicht gesehen, Kleine! Du gehst mir doch nicht etwa aus dem Weg, oder? Dabei würde ich es doch so sehr begrüßen, wenn wir uns etwas näher kennen lernen könnten."
      Ohne langes Nachdenken schob ich mich vor Yumiko und schottete sie von Hidans Blick ab. Dieser wirkte nun reichtlich verwundert. "Pain? Sag mir nicht, dass du die Kleine schon zu deinem eigenen Spielzeug gemacht hast."
      Ich blieb ruhig und starrte ihn warnend an. "Sie ist kein Spielzeug, weder deines noch meines. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du deine Spielchen innerhalb der Organisation unterlassen sollst." Er kannte diesen warnenden Ton in meiner Stimme bereits und auch wenn der Mann unsterblich sein mochte, wusste er dass ich Mittel und Wege finden konnte, ihn außer Gefecht zu setzen. Schon als er damals Konan belästigt hatte, hatte er schnell lernen müssen, dass ich zu keinen Scherzen aufgelegt war.
      "Ist ja schon gut." Abwährend hob er die Hände, ließ sich aber ein letztes kurzes Grinsen ind Yumikos Richtung nicht nehmen, bevor er sich wieder zurückzog und sein leeres tablet wegbrachte, um endlich die Cafeteria zu verlassen. Kakuzu hatte die ganze Szene recht unberührt beobachtet und machte sich auch jetzt keine Mühe, irgendetwas zu unternehmen.
      "Ich glaube ich muss dir nicht sagen, dass du dich am besten von Hidan fernhälst?", fragend drehte ich mich zu der jungen Frau um. "Er kann manchmal unberrechenbar sein, während er selbst nicht wirklich zu begreifen scheint, welchen Ärger er einem dabei bereitet."


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      Aira


      "Lass mich runter!" Meine Stimme glich einem tiefen Knurren, während ich dem Uchiha einen mörderischen Blick zeigte. Es war schon schlimm genug, Kisames Gelächter ertragen zu müssen, mich nun doch auf den Armen des Schwarzhaarigen wiederfinden zu müssen war die absolute Krönung. Am liebsten hätte ich um mich geschlagen, gebissen und gekratzt und zugleich wollte ich mich dieser kidischen Reaktion nicht ergeben. Allerdings stämmte ich mich trotzdem mit all der mir noch verbliebenen Kraft gegen die Brust des Uchihas. "Ich sagte doch, mir geht es gut. Ich schaffe den restlichen Weg auch alleine." Leider war eben diese verbliebene Kraft nicht mehr sonderlich viel und ich bemerkte bald, wie meine Arme müde wurden. Es hatte keinen Zweck, sein Griff war zu stark. Noch dazu fiel es mir nun umso schwerer die Augen offen zu halten. Warum mussten seine Arme zu allem Übel auch noch sie gemütlich sein? Es war frustrierend. Aber im Moment war ich schon genug damit beschäftigt wach zu bleiben, dass ich nicht einmal mehr in der Lage war mich weiter zu beschweren.
      Nur am Rande bemerkte ich, dass der Regen ein Ende nahm, während wir endlich das hauptquartier betraten. Die Dunkelheit des Gebäudeinneren schien mich noch müder werden zu lassen. So verstand ich Kisames Kommentar nicht mehr, geschweige denn, dass er sich von uns verabschiedete. Meine einzige Sorge lag im Moment darin, Meine Augen offen zu halten und den Uchiha dabei unzufrieden zu mustern. Ich würde auf keinen Fall in seinen Armen einschlafen.
      Schneller als erwartet hatten wir mein Zimmer erreicht und im nächsten Moment spürte ich die weiche Matratze unter mir. Am liebsten hätte ich mich für die nächsten Tage in sie hineinverkrochen. "Ist mir egal..." Selbst meine Zunge war müde und ließ meine Stimme nur als ein leichtes Murmeln erklingen. "Mein Hunger hält sich sowieso in Grenzen. Bring einfach irgendwas..."
      Bevor er verschwand gab ich mir alle Mühe nicht wegzuschlummern, doch kaum hatte der Uchiha den Raum verlassen, wurde ich unweigerlich in einen tiefen Schlaf gezogen. Ich schaffte es nicht einmal mehr, mich aus den nassen Sachen zu befreien und hoffte einfach, dass sie von alleine trocknen würden. Im Moment wollte ich einfach nur noch schlafen. Um alles andere konnte ich mich auch später noch kümmern.

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    • Yumiko

      "Ah... verstehe", gab ich bloß von mir, als Pain meinte, dass die beiden diese Nacht zurückgekehrt waren. Mir war schon häufiger aufgefallen, dass die beiden unfassbar schnell mit ihren Missionen waren. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es bei den zwei ablief, wenn sie eine solche ausführten. Sie mochten stark sein, aber Empathie schien ihnen ein Fremdwort zu sein. Ich mochte das Verhalten der beiden nicht, wobei ich mit Kakuzu besser zurecht kam, als mit Hidan. Er hatte bei unserem ersten Treffen nicht locker gelassen und wollte mich unbedingt abschleppen, allerdings hatte ich es noch rechtzeitig geschafft, mich aufzulösen und vor ihm abzuhauen. Wer hätte jemals gedacht, dass mir dieses Jutsu noch so nützlich sein könnte?
      "Morgen", erwiderte ich ruhig, als sich Hidan an mich wandte und mich mit seinem üblichen Gesichtsausdruck begrüßte. Dieses süffisante Grinsen würde ihm schon noch vergehen. Noch bevor ich dem Silberhaarigen hätte antworten können, hatte Pain bereits in die Situation eingegriffen und stellte sich schützend vor mich. Mir kam das nur recht, ich hatte wenig Interesse daran, eine Diskussion mit ihm zu führen. Es war anstrengend und ich sah ohnehin keinen Nutzen darin. Hidan verstand einfach nicht die Gefühle seines Gegenübers und er ließ sich auch nur schwer zurechtweisen, warum also sollte ich meine Energie durch ein Gespräch mit ihm verschwenden? Ich mochte es nicht, Dinge zu tun, die keinen Sinn ergaben oder einen Nutzen erbrachten.
      Bei Hidans nächsten Worten sah ich zu Pain hinauf, auch wenn ich nichts weiter als seinen Hinterkopf sehen konnte. Tatsächlich hatten Pain und ich in den letzten Wochen sehr viel Zeit miteinander verbracht und laut Deidara war das schon ein wenig ungewöhnlich. Normalerweise kümmerte sich der Orangehaarige nicht darum, die neuen zu trainieren und überließ dies lieber den künftigen Teams. Mir war es schon bei Aira aufgefallen, welche kaum in Kontakt zu Pain stand. Nur Itachi und Kisame waren für sie verantwortlich und Pain schien den beiden auch genug Vertrauen zu schenken, dass sie das mit ihr schafften, immerhin traf er sich nur selten mit den beiden, um über ihre aktuellen Fortschritte zu sprechen. Ich beantwortete die Frage auf sein Verhalten, dass er es war, der mich nach Akatsuki gebracht hatte und wir noch kein geeignetes Team für mich gefunden hatten. Sobald ich in eines kommen würde, würde er sicher auch nicht mehr so viel Zeit mit mir und meinem Training verschwenden, da ich dann andere Trainingspartner zur Verfügung hätte. Aus irgendeinem Grund machte mich der Gedanke ein wenig traurig. Mich störte die Tatsache, dass ich in Zukunft nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbringen könnte, aber warum nur?
      Hidan hatte endlich die Cafeteria verlassen und Pain meinte, dass ich mich wohl besser von ihm fernhielt. "Was du nicht sagst", bemerkte ich trocken, schüttelte dann aber meinen Kopf. Ich wollte keine weiteren Gedanken an ihn verschwenden und endlich das tun, wofür ich hergekommen war. Darum entfernte ich mich von Pain und organisierte uns beiden etwas zu essen, ehe ich das Tablett auf einen der Tische abstellte und mich hinsetzte. "Guten Appetit", wünschte ich ihm, ehe ich mich selbst dem Frühstück widmete.


      Itachi

      Aira wirkte reichlich erschöpft und je länger ich sie beobachtete, desto mehr stellte ich mir die Frage, ob sie es bis zum Essen noch aushielt. Es würde mich nicht wundern, wenn ich zurückkam und die junge Frau schlafend vorfand. Allerdings hoffte ich, dass sie davor noch in der Lage dazu war, ihre Kleidung zu wechseln. Der Regen in Amegakure war zwar nicht kalt, aber es wäre trotzdem gesünder für sie und ihre Körper, sollte sie mit trockenen Sachen einschlafen.
      Ich verließ ihr Zimmer und schloss die Tür hinter mir, ehe ich mich auf den Weg nach unten in die Kantine machte. Dort angekommen fand ich Pain und Yumiko vor, welche scheinbar ebenso ihr Frühstück einnahmen. Da ich ich nicht glaubte, dass Kisame Pain schon gefunden und ihm Bericht erstattet hatte, gesellte ich mich kurz zu den beiden und nickte Pain zu. "Guten Morgen, wir sind gerade von der Mission wiedergekommen. Wir haben die Banditen ausgeschaltet und die Dorfbewohner sind wieder in Sicherheit. Es lief also alles gut", teilte ich ihm schnell mit. "Kisame wollte sich eigentlich um die Berichterstattung kümmern, kann also gut sein, dass er jeden Moment hier aufkreuzt", warnte ich den Orangehaarigen vor. "Lasst euch von mir nicht weiter stören. Bis dann", verabschiedete ich mich von den beiden und wandte mich dann der Theke zu, an der sich das Essen befand. Ich lud mir von allem etwas auf ein Tablett und machte mich dann wieder auf den Weg zu Airas Zimmer. Mal sehen, ob sie es tatsächlich bis jetzt durchgehalten hatte oder ob sie bereits am Schlafen war. Ich würde ihr den Schlaf gönnen, jedoch durfte sie nicht vergessen, etwas zu sich zu nehmen und sollte keineswegs ihre Ernährung vernachlässigen. Es war wichtig, dass sie sich bei Kräften hielt, wobei ich selbst nur zu gut wusste, dass die Müdigkeit meist über den Hunger siegte. Mit ging es da manchmal nicht anders.
      Ich kam bei Airas Zimmer an und klopft einmal. Immerhin wollte ich sie nicht beim Umziehen erwischen. Am Ende dachte sie noch, dass ich genau der selbe Typ Mann wie Hidan war. Ich erinnerte mich noch zu gut an unseren ersten gemeinsamen Abend im HQ. Sie hatte tatsächlich gedacht, dass ich sie beim Baden bespannen würde und mir direkt gedroht, dass es Konsequenzen haben würde, sollte ich tatsächlich so etwas tun. Dabei wäre ich vermutlich einer der letzten in diesem HQ, der etwas derartiges tun würde.
      Nachdem ich nach einem erneuten Klopfen noch immer keine Antwort bekam, öffnete ich von alleine die Tür und lugte vorsichtig hindurch. Ich erkannte die junge Frau schlafend auf ihrem Bett liegen. Ein leises Seufzen drang aus meiner Kehle und ich betrat das Zimmer, ehe ich hinter mir die Tür schloss. Ich stellte das Tablett auf ihrem Tisch ab und stellte mich vor sie hin. Sie hatte es nicht mal geschafft die Bettdecke über ihren Körper zu ziehen, geschweige denn sich umzuziehen. "Was stellst du bloß an", murmelte ich leise, ehe ich zu ihrem Schrank ging, ein paar Klamotten herausholte und sie umzog. Nachdem dies geschafft war, deckte ich sie zu und verließ ihr Zimmer wieder, ehe ich mich in mein eigenes begab und mich zur Ruhe legte. Auch an mir war diese Mission nicht spurlos vorbeigegangen.

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    • Pain


      Offenbar war es recht unnötig die junge Frau noch weiter vor Hidan zu warnen, da sie sich offensichtlich selbst gerne von ihm fernhielt. So schien es sie nicht einmal gestört zu haben, dass ich sie soeben beschützt hatte. Allerdings würde ich weiterhin ein Auge auf den Silberhaarigen haben müssen, ich würde nicht zulassen, dass er einmal alleine auf Yumiko traf und am Ende noch auf dumme Ideen kam. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ihr etwas geschehen sollte, immerhin hatte sie seitdem ich sie von Zuhause verschleppt hatte schon mehr als genug gelitten.
      Erst als Hidan verschwunden war, entspannte ich mich wieder und sah mich zu der jungen Frau um, die sich schon bald darum kümmerte etwas zu Essen zu organisieren. Einen Moment überlegte ich das Frühstück abzulehnen, dass sie auch mir gebracht hatte, bis ich mich an ihre gestrigen Worte erinnerte. Sie schien ungern alleine zu essen, wahrscheinlich war sie es seit jeher gewohnt mit ihrer Familie gemeinsam zu essen... etwas das ich ihr ebenso genommen hatte. Da war es das mindeste, dass ich mich nun einsichtig gab und mit ihr zusammen frühstückte. Egal ob ich nun etwas schmecken konnte oder nicht, ich hatte nicht vor ihr den Aufenthalt hier noch unangenehmer zu machen, als er es sowieso schon war.
      "Guten Appetit", sagte ich daher schließlich und schob mir das erste Stück Brot in den Mund.
      Nur kurz darauf marschierte Itachi in den Raum. Tatsächlich verwunderte es mich, ihn jetzt schon hier anzutreffen, waren sie nicht erst gestern aufgebrochen. "Das ging schneller als erwartet", stellte ich nickend fest, als er mir kurz Bericht erstattete. Also hatte Aira ihren Job doch besser gemacht als erwartet. Und wenn sie so früh wieder zurück waren, hatte sie offenbar auch keine Dummheiten versucht. Vielleicht könnte ich ihr doch etwas mehr vertrauen? Noch war ich nicht in der Lage mir ein komplettes Urteil zu bilden. Ich müsste sie noch etwas im Auge behalten. So schnell Itachi gekommen war, war er auch schon wieder mit etwas zu Essen verschwunden. Ich beschloss mir darüber keine weiteren gedanken zu machen und wendete mich wieder an die junge Frau an meiner Seite.
      "Also, wie ich zuvor schon sagte, wollte ich auch den Ablauf der Mission mit dir bereden", begann ich ein neues Gespräch, während das Frühstück weiter lief. "Wir werden erst morgen Nachmittag aufbrechen, so das wir am Abend den Zielort erreichen, dann wenn wir am wenigsten auffallen. Wie ich dir bereits sagte handelt es sich nur um eine Aufklärungsmission. Es geht um ein nahe liegendes Dorf in dem sich in letzter Zeit eine Ninjas zu versammeln scheinen. Wir müssen herausfinden, ob sie wegen Akatsuki dort sind, oder eine andere Mission verfolgen." Während ich sprach beobachtete ich Yumiko aufmerksam. Ich wollte wissen, wie sie über diese Mission dachte und hoffte ihre Empfindungen in ihrem Gesicht ablesen zu können, immerhin verbarg sie ihre Gefühle längst nicht so sehr wie manch andere hier. "Wie du dir allerdings bereits denken kannst, werden wir eingreifen müssen, sollte es sich bei diesen Ninjas um unsere Freinde handeln. Da es aber auffällig sein könnte, sie einfach zu töten werden wir in diesem Fall zuerst versuchen, sie von unserer Spur abzubringen. Das heißt diese Mission beinhaltet keine zwingenden Tötungen." ich wusste nicht genau, warum ich sie damit so dringend beruhigen wollte, immerhin sollte ihr trotzdem klar sein, dass sie früher oder später mit dem Tod konfrontiert sein würde. Akatsuki zeichnete sich immerhin nicht gerade durch seine friedfertigen Aktionen aus. Aber sie sollte wissen, dass es mir längst nicht nur darum ging Angst und Zerstörung zu verbreiten. Auch wenn sie mir das wahrscheinlich nie ganz würde glauben können.


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      Aira


      Zumindest blieb ich dank der Erschöpfung von sämtlichen Albträumen verschont, auch wenn ich einmal kurz davon träumte in einem warmen Meer aus Sonnenstrahlen zu baden, die all die Kälte aus meinen Gliedern riss. Als hätte man mich aus einem kalten See gezogen und in warme Kleidung gehüllt, bevor sanfte Hände mich zudeckten. Kurz hegte ich den Drang eben diese festzuhalten und zu bitten, bei mir zu bleiben, doch letztendlich kuschelte ich mich einfach nur zufrieden murmelnd in das weiche Bett und sank erneut in einen tiefen traumlosen Schlaf.

      Ich wusste nicht, wie spät es war, als ich das nächste Mal die Augen aufsschlug. Ich wusste nur, dass etwas seltsam war als ich die Decke zurückschlug. "Wann... habe ich mich denn noch umgezogen...?" Nachdenklich rieb ich mir über die Augen und schaute an mir hinab. Ich wusste nicht einmal, wann ich diese Sachen aus dem Schrank geholt haben sollte. Ich war doch noch in nassen Kleidern eingeschlafen... Als ich nun meinen Blick durch den raum schweifen ließ, fand ich besagte nasse Sachen über einen Stuhl gelegt vor. Erneut wusste ich nicht, wann ich das gemacht haben sollte. Dann endlich fiel mein Blick auf das Tablett mit Essen auf dem Tisch und umgehend wurde mir bewusst, was passiert war und was dieser seltsame Traum zuvor zu bedeuten hatte. ich spührte, wie Hitze meinen nacken heraufkletterte und wenig später meine Wangen zum Glühen brachte, während sich einerseits Wut andererseits pures Schamgefühl in mir breit machten.
      Ohne langes Nachdenken schlug ich die Decke vollständig von mir und sprang aus dem Bett. Das Essen auf dem Tisch ignorierte ich und stolperte hastig aus dem Zimmer. Der Raum des Uchihas war nicht weit, somit klopfte ich schon kurze Zeit später gegen die Tür. Ich machte mir nicht die Mühe, lange auf ein Herein zu warten, als ich auch schon hereinstürmte. Ich hoffte, dass die Röte aus meinem Gesicht verschwunden war, aber leider fühlten sich meine Wangen noch immer etwas erhitzt an. "Sag es mir... hast du mich im Schlaf einfach umgezogen?" Zum ersten mal wusste ich nicht mehr genau wie ich mich beherrschen sollte. Das passte absolut nicht zu mir, aber bisher hatte mich auch noch nie ein Mann umgezogen und eventuell sogar nackt gesehen. Ich konnte selbst nicht ganz glauben, wie sehr mich diese Situation beunruhigte und dass es mir tatsächlich absolut peinlich war... Und warum hatte es auch noch ausgerechnet der Uchiha sein müssen? "H-hast du etwas gesehen...?" Oh nein, jetzt fing ich auch noch mit stottern an. Ich musste dringend die Kontrolle über mich selbst wiedererlangen. Hatte ich es mir nicht verboten unnötig emotional zu werden. "Warum hast du mich nicht einfach geweckt? Oder mich so schlafen lassen? Die Sachen wären sicherlich auch so getrocknet."

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    • Yumiko

      Während wir beide uns dem Frühstück zu wandten, fing Pain bereits seine Besprechung bezüglich der Mission morgen an. Ich hörte ihm geduldig zu und nickte ab und an verstehend. Mir mochte zwar nicht der Gedanke gefallen, dass wir eventuell ein paar Leute töten müssten, beziehungsweise dass er ein paar Leute töten müsste, jedoch war es auch nichts Neues für mich. Sogar in meinem Leben war der Tod allgegenwärtig. Natürlich versuchte ich es meist zu umgehen, allerdings war nicht jeder meiner damaligen Teampartner dieser Ansicht. Es gab häufig Diskussionen darum, dass ich entweder zu verweicht war oder aber das die anderen zu brutal vorgingen. Letzten Endes kamen wir auf kein richtiges Ergebnis, aber das war ohnehin jetzt unnötig. Ich sollte mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, zumal es nichts an der aktuellen Lage änderte. Ich würde mich einfach nach wie vor aufs Hier und Jetzt konzentrieren und zusehen, dass ich in Zukunft weitere Opfer vermied. Denn schon jetzt wusste ich, dass Pain und ich eine unterschiedliche Meinung haben würden, was sinnlose und notwendige Opfer anging. Unsere unterschiedlichen Ansichten würden sicher noch für den ein oder anderen Gesprächsstoff sorgen und wenn ich ehrlich war, wusste ich jetzt schon, dass ich als Verliererin aus diesen Diskussionen hervor gehen würde. Er war der Chef dieser Organisation und ich unterstand seinen Befehlen. Außerdem hatte ich ihm nur wenig entgegen zu bringen. Was also sollte ich im Fall der Fälle tun? Mich selbst vor unseren Gegner schmeißen und somit seine tödliche Attacke abwenden? Das klang sogar für mich zu drastisch. Was aber konnte ich tun, sollte es erst einmal so weit sein? Ich wusste es nicht und irgendwie beunruhigte mich das ganze ein wenig. Darum hoffte ich einfach auf Pains Urteilsvermögen und betete dafür, dass er nicht zu radikal vorging.
      "Wenn wir morgen die Nacht durchmachen hoffe ich doch sehr, dass du mich in der Früh nicht schon zu einer solchen Uhrzeit besuchst und mich länger schlafen lässt", scherzte ich, wobei mein Anliegen durchaus ernst gemeint war. Natürlich war ich schlimmeres gewohnt und konnte schon mal ein, zwei Nächte am Stück durchmachen, aber wieso sollte ich nicht die Gelegenheit eines längeren Schlafs nutzen, wenn sie sich mir bot?
      Wir hatten unser Frühstück beendet und mir ging es schon wesentlich besser als gestern. Auch mein Chakra war wieder komplett aufgefüllt, dennoch würde ich auf ein Training mit Sasori verzichten. "Ah, Mist", bemerkte ich. "Ich wollte noch bei Sasori vorbei schauen um mir seine Bewertung anzuhören." Ich seufzte leise. Vermutlich hatte ich wieder etliche Fehler gemacht. Bei meiner gestrigen Verfassung würde es mich nicht einmal wundern, wenn es mehr als üblich gewesen waren, weshalb ich nicht sonderlich auf ein Treffen mit dem Suna-Nin erpicht war. "Sag mal, du hast nicht zufällig noch eine Aufgabe für mich, oder?", fragte ich Pain und hatte dabei ein schiefes Lächeln aufgesetzt. Ich versuchte ein Treffen mit Sasori so lange wie möglich herauszuzögern, obwohl ich wusste, dass er es hasste, lange zu warten. Andererseits war ich einfach noch nicht bereit für seine vernichtende Kritik.
      "Du hast nicht zufällig Lust, an meiner Stelle zu Sasori zu gehen und ihn nach den gestrigen Testergebnissen zu fragen, oder?", fragte ich mit einem erneuten schiefen Lächeln auf meinen Lippen.


      Itachi

      Eigentlich hätte ich nach dem gestrigen Tag und der Mission großen Hunger verspüren müssen, immerhin war meine letzte Mahlzeit gut 24 Stunden her, außerdem hatte ich mich viel bewegt. Allerdings war nichts davon zu spüren. Nur die Müdigkeit und meine schmerzenden Augen ließen darauf hindeuten, dass die letzten Stunden anstrengender als sonst waren. Es war viel geschehen und doch war diese Mission eine von vielen und unterschied sich kein Stück zu dem, was ich sonst auch tat. Im Gegenteil. Das einzige was anders war als sonst, war vermutlich der Schwierigkeitsgrad. Selbst ein paar Chu-Nin hätten sich gegen diese Banditen behaupten können. Es war mir also immer noch ein Rätsel, wie sie so lange diese Dörfer in Angst und Schrecken hatten versetzen können. Es machte mich krank daran zu denken, dass diese Menschen komplett auf sich alleine gestellt waren und sie keine Hilfe von Außerhalb bekamen. Wie immer schien sich jeder hier der nächste zu sein. Einer der Gründe, warum Pain dieser Welt einen qualvollen Frieden bringen wollte. Ich teilte seine Ansichten über Gewalt und Frieden zwar nicht, aber wenigstens war er niemand, der einfach nur leere Worte von sich gab und die Dinge anpackte. Seine Worte waren keine leere Versprechungen, so wie es bei den fünf großen Ninja Dörfern der Fall war. Sie alle hatten viele Dinge, die sie vertuschen wollten und spielten nicht mit offenen Karten. Nicht mal ihrem Volk gegenüber. Ich fragte mich, wie lange das wohl noch so weiter gehen würde und ob dieses Spiel jemals ein Ende hatte. Und wenn ja, würde ich es überhaupt noch miterleben? Sasuke wurde von Tag zu Tag stärker und er konnte es vermutlich kaum erwarten, mich zur Strecke zu bringen. Würden wir das nächste mal aufeinander treffen, so würde er sein langersehntes Ziel erreichen und für mich hieß es dann Abschied zu nehmen. Ich fragte mich, wann dieser Tag kommen würde. Waren Jahre die er noch auf sich warten lassen würde oder würde er schon morgen auftauchen? Ich wusste es nicht und genau das störte mich.
      Ich hatte ein wenig schlafen können, jedoch wurde ich nur wenig sanft geweckt, als plötzlich jemand die Tür zu meinem Zimmer aufriss. Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf, ehe ich in das Gesicht von Aira blicken konnte. Etwas verwundert betrachtete ich die Frau bei ihrem Wutausbruch, da ich mit einer solchen Reaktion ihrerseits niemals gerechnet hätte. Sonst schien sie sehr zurückhaltend und introvertiert. Wer hätte gedacht, dass sie zu solchen Emotionen in der Lage war?
      Ich hielt mich zurück und wartete, bis sie mit ihren Anschuldigungen geendet hatte. War es ihr tatsächlich so unangenehm gewesen, dass ich sie umgezogen hatte? Es war mir ein Rätsel gewesen, wieso sie dieses so störte. "Ja, ich habe dich umgezogen. Du sollst aber wissen, dass ich dem menschlichen Körper nicht die selben Dinge zuschreibe, wie Hidan. Für mich bleibt ein Körper nichts weiter als ein Gegenstand der dazu da ist, als der Seele als Gefäß zu dienen und zu kämpfen. Ich entschuldige mich dafür, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe", sagte ich ruhig aber ehrlich, während ich von meinem Bett aufgestanden war und an ihr vorbei ging, um die Zimmertür wieder zu schließen. Es musste nicht jeder etwas von unserem Gespräch mitbekommen, das wäre sicher nicht gut und ich wollte Aira vor weiterem Schaden schützen.
      Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, wandte ich mich wieder an die junge Frau und ging einige Schritte auf sie zu, ehe ich meine Hand behutsam auf ihren Kopf legte und sie ein wenig streichelte. "Wenn es dich beruhigt: Ich habe mir größte Mühe gegeben, nicht hinzusehen und der Grund warum ich dich nicht geweckt habe war, dass man dich nicht hätte wecken können. Du warst als ich gegangen bin kaum noch ansprechbar, außerdem wollte ich nicht riskieren, dass du dich doch noch erkältest", bemerkte ich ruhig. Ich sah auf sie hinab und erkannte noch immer den Rotschimmer auf ihren Wangen, der ihrem Gesicht etwas sehr liebliches verlieh. Tatsächlich mochte ich diesen Anflug von Emotionen bei ihr. Es stand ihr besser, als diese ausdruckslosen Augen.