Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Nagato


      Die Geräusche aus ihrem Mund und ihre Reaktionen schienen meine Handlungen zu bestätigen und steigerten mein Verlangen nur noch mehr. Dennoch zwang ich mich dazu, mich zu zügeln und geduldig ihre Anwort abzuwarten. Während sie sprach, schob ich mich wieder höher über sie und musterte genau ihre peinlich berührte Mimik, während sie versuchte meinen Augen zu entgehen. Alleine diese Reaktion entlockte mir ein feines Lächeln.
      "Keine Sorge, ich werde vorsichtig sein", versicherte ich und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Nasenspitze. "Und ich weiß auch jetzt schon, dass dir nichts an deinem Körper peinlich sein muss, ich werde ihn so oder so lieben." Meine Finger legten sich warm um ihre glühende Wange und drückten sanft ihr Gesicht in meine Richtung. "Du musst mir einfach nur vertrauen und mich machen lassen, okay?" Langsam senkte ich meinen Kopf zu ihren Lippen und umfing sie mit meinen. Während des folgenden lang anhaltenden Kusses, glitt meine Hand ihren Hals hinab und fand bald den dünnen Stoff ihres Pyjamas wieder, nur um sich dann an des Entfernen des störenden Kleidungsstückes zu machen. "Du brauchst keine Angst haben", murmelte ich in ihren Mund und fixierte ihre flackernden Augen. "Ich liebe dich, Yumiko."

      Selbst als ich mich einige Zeit später erschöpft in die Bettlaken sinken ließ, schossen noch stoßweise elektrisierende Wellen durch meinen gesamten Körper, als hätte er noch lange nicht genug. "Wie war es für dich?" Yumiko hatte sich neben mir in die Bettdecke gewickelt, was mich dazu verleitete die Roulade aus Daunenbett und Geliebter nah an meine Brust zu ziehen, um meine Nase in ihre weichen und etwas zerzausten Haare zu drücken. "Hat es sehr weh getan?" Meine Lippen fanden ihre erhitzte Stirn und küssten dann ihre geschlossenen Augenlieder, bevor ich mich wieder etwas nach hinten lehnte und forschend in ihre Gesicht blickte. "Ich habe jeden einzelnen Moment geliebt. Dich, unsere Verbindung und das Gefühl deiens Körpers gegen meine Haut", meinte ich mit leicht belegter Stimme und strich einzelne verirrte Strähnen aus ihrem Antlitz.
      Noch immer strömten Hitzewellen durch meinen Körper, mein Atem ging schwer und etwas angestrengt, aber umso mehr ich mich darauf konzentrierte, desto besser konnte ich mein heftig wummerndes Herz beruhigen. Leider fand damit auch die Erschöpfung seinen Weg zurück in meine Glieder und zwang ein leises Gähnen über meine Lippen. "Ich denke, wir beiden haben uns etwas erholsamen Schlaf verdient", murmelte ich darum bemüht ein zweites Gähnen zu unterdrücken, nur um mich im nächsten Moment zusammen mit Yumiko unter die weiche Bettdeckte zu schieben und ihren warmen und zierlichen Körper näher an mich zu ziehen. Meine Stirn gegen ihe Gedrückt lächelte ich sie an. "Danke... danke, für deine Liebe und dafür, dass du trotz allem bei mir geblieben bist", meinte ich ruhig und küsste die Stelle zwischen ihren Augen. "Ich liebe dich, Yumiko." Ein weiterer Kuss fand ihren Kopf, bevor ich ihr Gesicht an meine Brust zog und meinen Arm unter ihren Kopf schob. "Und jetzt, schlaf gut." Die letzten Worte gingen beinahe in einem weiteren Gähnen unter, weswegen ich mich nicht mehr weiter dazu zwang, meine Augen offen zu halten, sondern stattdessen in ihreren Geruch und ihre Wärme versank, genauso wie in einen ruhigen und hoffentlich erholsamen Schlaf.

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      Aira


      Ich konnte nicht geanz verstehen, was an meinen Handlungen so lustig gewesen sein sollte, doch das Lachen aus seiner Kehle jagte dennoch einen kribbelnden Schauer über meinen gesamten Körper. Es war ein absolut angenehmes Gefühl, dass selbst meine Lippen dazu verleitete, sich nach oben zu kräuseln. Am liebsten würde ich sein Lachen auf ewig hören wollen. So versprach ich mir innerlich, alles dafür zu tun, um dieses Lachen am Leben zu erhalten. Ich wollte diesen Mann glücklich und lachelnd erleben, wollte dass er ein gutes Leben führte... Ich bemerkte, wie er mich zunehmend in seinen Bann zog und es mir immer weiter unmöglich machte, mich von ihm zu trennen. Mittlerweile musste selbst ich einsehen, dass dieses Gefühl nichts anderes als Liebe sein konnte... Aber im Gegensatz zu ihm, fiel es mir unendlich schwer, diese Gefühle in Worte zu fassen.
      So ließ ich mich einfach von seinem Arm in Gefangenschaft nehmen und genoss die Berührung seiner Finger in meinem Haar. Seine ruhigen Worte verleiteten meinen Geist immer mehr dazu sich zu entspannen, während mein Körper sich immer weiter an seine Wärme schmiegte. "Eine großartige Zukunft...", murmelte ich leise an seiner Brust und musterte den hellen Verband, der sich um eben diese wand. Sanft strichen meine Finger über die Stelle, wo sich seine Verletzung befinden musste. Wir hatten beide hart gekämpft, für diese Zukunft. "Ich hoffe, du hast recht." Meine Hand entfernte sich wieder von der verletzten Stelle und legte sich direkt vor meinem Kopf ab, während ich mich etwas enger zusammenkauerte, um genügend Platz unter der weichen Felldecke zu finden. Zum Glück bot der weiche Grasboden eine gemütliche Unterlage.
      Sein Kuss auf meinem Kopf war nur noch eine entfernte Berührung, während die Müdigkeit schon kräftig an meinem Bewusstsein saugte. "Schlaf auch du gut..." Die Worte traten kaum hörbar über meine Lippen, bevor sie von entspannter Atmung un einem traumlosen Schlaf geschluckt wurden.

      Sanfter Wind spielte mit meinen Haaren, warme Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und die leisen Stimmen des Waldes rüttelten an meinem müden Geist. "Wo...?" Ein Gähnen spaltete meine Lippen, als ich mir langsam den Schlaf aus den Augen rieb. Erst als ich das ruhige Heben und Senken unter meinem Kopf wahrnahm, erinnerte ich mich an die Gesamtsituation. Noch immer lag ich auf der warmen und verbundenen Brust des Uchihas, welche sich im Rhytmus seiner Atmung langsam hob und senkte. Seine weichen und vom entspannten Schlaf gezeichneten Gesichtszüge, zogen mich für mehrere Sekunden in ihren Bann, bevor ich mich an unsere Gesamtsituation zurückerinnerte. Noch immer konnte ich nur schwerlich begreifen, dass Pain uns hatte laufen lassen und auch alle Verfolger von unserer Spur abzog. Aber die klare Erinnerung an diese Ereignisse, wie auch der Verband um Itachis Brust waren Beweis genug, dass die Geschehnisse der Nacht keine Halluzination gewesen sein konnten.
      Vorsichtig drückte ich einen Arm in den Grasboden und erhob mich von meinem lebendigen Kissen. Sofort schien meine Wange seine Wärme zu vermissen, doch ignorierte das Gefühl und schälte mich auch aus der Felldecke, ohne sie jedoch von Itachis halbnacktem Körper zu ziehen. Als ich endlich aufrecht saß, streckte ich die schweren Arme aus und musterte unser Umfeld. Der vergangene Kampf hatte die Landschaft und einige Bäume schwer in Mitleidenschaft gezogen, aber der Schönheit des grünenden Waldes versetzte es desswegen dennoch keinen Abbruch. Wir befanden uns inmitten des Feuerreiches. Sicherlich dürfte es hier leichtfallen, ein nahe gelegenes Dorf ausfindig zu machen, um Proviant und frische Kleidung aufzubtreiben.
      Mein Blick glitt zum Schwarzhaarigen zurück. Ich wollte ihn nur ungern, aus seinem gemütlichen Schlaf reißen, doch dem Stand der Sonne zu entnehmen, war bereits Mittag. "Itachi..." Sanft legte sich meine Hand an seine Wange, während mein Daumen über seine weiche Haut strich. "Du musst aufwachen. Lass mich deine Verletzung kontrollieren und dann suchen wir nach einem Dorf und einem Arzt, der dich richtig behandeln kann, ja?"

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    • Yumiko

      Noch immer glühten meine Wangen und ich wagte es mir kaum, in Nagatos Richtung zu schauen. "D-Das bezweifle ich auch gar nicht", stotterte ich, als er meinte, er würde vorsichtig sein. Keinem anderen Menschen vertraute ich mehr, als ihm. Trotzdem konnte ich mich nicht davon abhalten darüber nachzudenken, ob er doch keinen Gefallen an meinem Körper finden würde. Was geschah, wenn er mich langweilig fand? Ich wollte ihn nicht verschrecken. Ich wollte einfach nur gut genug für ihn sein.
      "Ich liebe dich auch...", hauchte ich so leise, dass er es vermutlich gar nicht wahr nahm.

      Mein Atem ging schwer und meine Lungen waren damit beschäftigt, nach Luft zu ächzen. Ich selbst verarbeitete nur nach und nach die Eindrücke, die sich alle auf einmal auf mich stürzten. Eindrücke die mir gefielen, aber gleichzeitig Gefühle in mir hervorriefen, von denen ich nicht wusste, wie ich sie einsortieren sollte. Meine Haut kribbelte und mein Gesicht war immer noch gerötet, während meine braunen Haare wirr auf dem Kopfkissen verteilt lagen. Nach einigen Moment schaffte ich es, meinen Blick von der Decke zu lösen und wickelte mich anschließend selbst in die Bettdecke ein.
      Als Nagato mir Fragen stellte, sah ich noch ein wenig zögernd zu ihm hinauf. Doch noch bevor ich hätte antworten können, zog er mich näher zu sich heran, was mich kurz ein wenig mehr erröten ließ, doch letztendlich konnte ich nicht anders, als zu lächeln. Auch wenn mir das alles noch ein wenig peinlich war, konnte ich nicht leugnen, wie glücklich mich seine Nähe machte. "Ich fand es sehr schön und es hat auch nicht weh getan", gestand ich, nachdem ich seinen Kuss auf meinen geschlossenen Augenlieder genossen hatte. Doch seine nächsten Worte ließen mich nur noch mehr erröten, weshalb ich mein Gesicht in seiner Brust vergrub und hoffte, dass er mich nicht sehen konnte. Ich beruhigte mich erst wieder, als er weitersprach und meinte, dass wir uns beide etwas Schlaf verdient hätten und als er dann auch noch so niedlich gähnte, kam ich nicht drumherum, leise zu kichern. Wer hätte gedacht, dass Nagato so süß sein könnte?
      "Das scheint mein Glückstag zu sein. An keinem anderen Tag hast du mir so oft deine Liebe gestanden, wie heute", lächelte ich und schmiegte mich nur noch näher an ihn heran. "Ich liebe dich auch, Nagato. Schlaf gut", hauchte ich und schloss meine Augen, ehe ich nach kürzester Zeit in einen erholsamen Schlaf fiel.

      Als ich am nächsten Tag meine Augen aufschlug, musste ich mit erschrecken feststellen, dass ich bereits Mittags war. Andererseits sollte es mich nach dem gestrigen Tag auch nicht weiter erschrecken, dass ich so lange geschlafen hatte. Augenblicklich drehte ich meinen Kopf in Nagatos Richtung und legte mich wieder zu ihm als ich merkte, dass er noch schlief. Ein leises Kichern dran über meine Lippen, als ich seine ruhigen Gesichtszüge beobachten konnte. Er wirkte so unschuldig! Es war das erste mal, dass ich ihn schlafen sah, immerhin benötigte der Körper von Pain keinerlei Erholung.
      "An diesen Anblick könnte ich mir wirklich gewöhnen", hauchte ich leise, nachdem ich eine Hand auf sanft auf seine Wange gelegt hatte, um ein paar seiner Haarsträhnen im Griff zu haben.


      Itachi

      Ich wurde am nächsten Morgen wach, als ich das Gewicht meiner Liebsten auf meiner Brust vermisste. Ich gab einen unzufriedenen Laut von mir und kniff meine Augen zusammen, als ich merkte, wie hell es eigentlich schon war. Als nächstes spürte ich Airas warme Hand an meiner Wange, was all den Unmut in meinem Körper zu verschwinden ließ. Auch ihre lieblichen Worte waren eine wahre Wohltat für mein geistiges befinden, weshalb auch das grelle Sonnenlicht meiner Laune keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil. Ich öffnete meine Augen, in die Hoffnung einen Blick auf meine Liebste erhaschen zu können und ich wurde nicht enttäuscht. Airas Gesicht war leicht über dem meinen gebeugt und die Sonne ließ ihr ohnehin schon helles Haar nur noch mehr scheinen. Das Sonnenlicht, welches sie umgab, ließ ihre Erscheinung nur noch magischer wirken und zog mich gleich noch mehr in den Bann, als sie es eh schon tat. Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass ich das Glück hatte, dass diese junge Frau meine Gefühle akzeptierte und sie irgendwie auch zu erwidern schien, auch wenn sie es noch nicht ausdrücklich gesagt hatte. Ihre taten sprachen jedoch für sich und sie hatte schon einige male bewiesen, dass sie es ernst mit ihren Gefühlen meinte.
      "Viel lieber würde ich diesen Ausblick noch ein wenig genießen", lächelte ich und legte dabei meine Hand an ihre Wange. Am liebsten hätte ich sie geküsst, allerdings war meine Wunde noch nicht gänzlich verheilt, weshalb es wohl eher kontraproduktiv wäre, mich aufzustützen und ihr näher zu kommen. Ich konnte auch nicht abstreiten, dass ich nach wie vor ein wenig Schmerzen hatte und zu dem kam noch, dass ich nicht wollte, dass sich die Wunde wieder öffnete, sollte ich mich ruckartig bewegen. Immerhin hatte sich Aira ziemlich viel Mühe mit der Heilung gegeben und das obwohl sie gestern Abend selbst mehr als nur erschöpft gewesen sein müsste. Welch Schande.
      "Ist gut", antwortete ich ihr auf ihren Plan und ließ mir dann langsam von ihr aufhelfen, so dass ich in eine aufrechte Position kam, in der nicht allzu viel Druck auf die Wunde ausgeübt wurde. "Wohin möchtest du von nun an gehen?", fragte ich Aira, nachdem ich begonnen hatte, den Verband von meiner Brust zu lösen. "Ich halte es für keine gute Idee, nach Tsuki no Kuni zu gehen. Immerhin sollte es nur ein Notfallplan für den Übergang sein, bei Yumikos Familie unterzukommen. Das wird nun nicht mehr nötig sein. Wenn wir uns ein kleines Dorf ohne viele Einwohner suchen, können wir vielleicht für eine Weile dort unterkommen. Die Gesichter Akatsukis sind der breiten Masse nicht bekannt, sondern nur hochrangigen Shinobis und da wir unsere Mäntel nicht dabei haben, werden wir uns leichter als Reisende tarnen können, wenn wir in ein kleines Dorf gehen. Oder möchtest du es in Sunagakure versuchen?", fragte ich Aira. "Es ist dein Zuhause, allerdings glaube ich nicht, dass sie mich dort aufnehmen werden, da ich ein gesuchter Nuke-Nin bin, der für seine verbrechen bestraft werden muss. Zudem ist Sunagakure eines der fünf großen Ninjadörfer, weshalb Akatsuki sicher noch das ein oder andere mal vorbeikommen wird. Pain wird den anderen Mitgliedern mit Sicherheit mitgeteilt haben, dass er uns getötet hat, wir sollten vorerst den Anschein bewahren, als wäre das die Wahrheit. Nicht nur für uns, sondern auch für ihn. Ich will mir gar nicht ausmalen, was Hidan oder Deidara anstellen könnten, sollten sie erfahren, dass dieser einst so grausame und kalte Mann einen weichen Kern hat", sprach ich ruhig.
    • Nagato


      Sie war so unendlich niedlich, dass ich sie am liebsten ein weiteres Mal "verschlungen" hätte, allerdings wollte ich sie nicht noch mehr fordern, wo ihr Gesicht doch schon vor Hitze zu explodieren schien. Zudem war ich mittlerweile auch schon viel zu erschöpft und genoss stattdessen viel lieber unsere ruhige Zweisamkeit. "Ich sage es so oft wie du es hören willst", murmelte ich leise in ihre Haare, ohne meine Augen zu öffnen, während ihe Liebesbekundung auch auf meine Lippen ein feines Lächeln zauberte. Nur wenige Momente später wurde ihre Atmung langsamer und tiefer und ich verstand, dass sie eingeschlafen sein musste. Umgehend zog ich sie noch einmal näher an meine Brust, bevor ich mich ihrem Atemrhythmus anschloss und ebenfalls in einem ruhigen Schlaf versank.

      Es waren die leichten Bewegungen an meiner Seite, die für einen Moment verschwundene Wärme und das glockenhelle Kichern, dass mein Bewusstsein aus den Tiefen meines Schlummerns zog. Auch wenn ich schnell begriff, dass diese zauberhafte Stimme nur allein von Yumiko stammen konnte und ich nichts sehnlicher wollte, als ihre atemberaubend schönen Gesichtszüge zu sehen, gelang es mir nicht meine noch immer schweren Augelider zu heben. Erst als ich ihre amüsiert klingenden Worte vernahm und ihre warmen Finger meine Wange umfingen, zwang ich mich dazu die Augen zu öffnen. "Du willst also, dass ich auf ewig schlafe?", fragte ich langsam, mit leicht neckendem Unterton und suchte nach ihren schimmernden Smaragten. Kaum wurde ich fündig, wurde ich vom Glanz der grünen Iriden gefangen genommen. Aufgrund des andauernden Regens, welchen ich selbst im Schlaf aufrecht erhalten könnte, schafften es zwar nicht sonderlich viele Sonnenstrahlen ins Innere des Raumes, aber sie genügten, um Yumikos weiche Gesichtszüge zu beleuchten, dessen weiche Haut ich nun mit meinen Fingerspitzen abfuhr. "Ich bin noch nie so glücklich nach dem Aufwachen gewesen", stellte ich ruhig fest. Tatsächlich wusste ich auch nicht, wann ich das letzte Mal richtig geschlafen hatte. Wann ich mich das letzte Mal wirklich in die tiefen der kontrollieren Bewusstlosigkeit hatte fallen lassen. Ich hatte vergessen, wie erholsam all das sein konnte. Doc mit Yumiko an meiner Seite wusste ich, dass ich auch die kommenden Nächte nicht würde fürchten müssen. Ganz im Gegenteil, ich sah ihnen mit Vorfreude entgegen. "Wie hast du geschlafen?" Noch immer streichelten meine Finger ihr Antlitzt, spielten mit ihren langen dunklen Haaren, wanderten ihr Kinn entlang, ihren Hals hinab und wieder zurück. Ich könnte Stunden damit zubringen, sie einfach nur auf diese Art und Weise zu berühren. "Und wie geht es dir? ... Gestern ist einiges vorgefallen..." Sie hatte meinen Seelentransfer unterstützt und dabei unendlich viel Chakra verloren, nur um dann nach Aira und Itachi zu suchen... und von mir für mehrere Stunden in die Kerker verbannt zu werden. Anstatt sie nach all dem in Ruhe zu lassen, waren meine körperlichen Begierden auch noch mit mir durchgegangen. Es würde mich nicht wundern, wenn sie trotz unseres langem Schlafes noch erschöpft war. "Ich hoffe dir tut nichts weh?" Meine Hand umfing ihren Arm und zog ihr Handgelenk an meine Lippen. Ich glaubte noch immer leichte Spuren der Fesseln zu erkennen und wurde umgehend mit Schuldgfühlen getroffen. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, die Stelle mit Küssen zu überhäufen, bevor mein Blick wieder zu ihr wanderte. "Ich habe gestern ziemlich von dir abverlangt."

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      Aira


      Lange musste ich mich nicht gedulden, bevor der Uchiha langsam seine Augen aufschlug und mich mit diesem üblich durchdringenden Blick musterte. Wie schon so oft, fragte ich mich, was er sich wohl erhoffte, wenn er mich so lange anstarrte, aber es war mir seltsamer Weise auch absolut nicht unangenehm. Dennoch schafften diese dunklen Augen es immer wieder, mein Herz zum schneller Schlagen zu animieren und Wärme in meine Wangen zu senden, bis ich seinem Blick sogar etwas ausweichen musste.
      Spätestens bei seinen Worten, war die Hitze in meinen Wangen nicht mehr zu verleugnen, während meine Finger kurz zusammenzuckten, als sich seine Hand behutsam über sie legte. Nun hielt ich seinen Blick wirklich nicht mehr aus und musste mich abwenden. "I-ich weiß nicht einmal, was das heißen soll", murmelte ich leise, obwohl ziemlich eindeutige Vermutugen mein Hirn übernommen hatten. Aber er konnte doch nicht wirklich mich mit diesem "Ausblick" meinen, oder? Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und konzentrierte mich lieber auf die wirklich wichtigen Sachen. Wie zum Beispiel den Uchiha zu stützen und ihn behutsam in eine sitzende Position zu bringen. "Ich mache das." Als er damit begann, seinen Verband zu lösen, legte ich meine Finger auf seine Hände und drückte sie nieder. Daraufhin machte ich mich daran, die weißen Leinen von seiner Brust zu wickeln. Zum Glück schien die Wunde nach meiner notdürftigen Behandlung letzte Nacht nicht weiter geblutet zu haben, doch die geringste Überlastung könnte die Verletzung wieder aufreißen, außerdem musste sie noch immer heftige Schmerzen verursachen... Alleine der Gedanke zeichnete einen unwilligen Ausdruck auf mein Gesicht, bevor ich begann in meiner Bauchtasche nach einer Wundsalbe zu buddeln. Natürlich lauschte ich dabei seinen Vorschlägen und überlegungen und schüttelte letztendlich leicht mit dem Kopf. "Du hast recht, Pain selbst mag uns nicht mehr jagen, aber ein Großteil von Akatsuki wird nicht zögern Sunagakure zu zerstören, sollte man mich und dich dort finden. Ich will nichts zulassen, dass meinen Freunden etwas gescheiht. Außerdem..." Vorsichtig verteilten meine Finger die Salbe auf seiner Brust. Meine Augen folgten den Bewegungen meiner eigenen Hände und weigerten sich, zu Itachi aufzusehen, bevor ich weitersprach. "Nicht nur dich werden sie ablehnen... Auch ich bin eine Verräterin. Auch wenn ich versucht habe, Akatsuki von innen zu zerstören, habe ich in den vergangenen Monaten in Pains Auftrag gehandelt, habe Menschen getötet und mich dieser Oraganisation unterworfen. Selbst wenn mein Falke angekommen wäre und ich Sunagakure die Informationen hätte zukommen lassen, würden sie mich nicht so einfach zurück in ihre Reihen lassen... doch so wie die Dinge jetzt stehen..." Ich konnte noch immer nicht aufsehen, während ich den Verband erneut um seinen Oberkörper wickelte. Ich wollte nicht, dass er den bekümmerten Ausdruck in meinen Augen erkannte. "Ich habe mein Dorf nicht nur verraten, sondern es auch noch vollkommen vermasselt, meine Ehre wiederherzustellen." Ein leises Seufzen trat über meine Lippen. "So kann ich mich vor meinen Freunden nicht blicken lassen." Als der Verband angelegt und fixiert war, suchte ich den Boden nach dem dunklen Shirt des Schwarzhaarigen ab, um ihm letztendlich in den Stoff zu helfen. Hoffentlich konnte sich mein Herz etwas beruhigen, wenn ich nicht mehr die ganze Zeit diese Bauchmuskeln vor den Augen hatte... Den Kummer über mein Dorf konnte es dennoch nicht bekämpfen. "Sicherlich finden wir ein ruhiges und abgelegenes Dorf in der Nähe, wo man uns aufnehmen wird." Ich war darum bemüht Optimismus in meine Stimme wandern zu lassen. "Am wichtigsten ist es jetzt erst einmal, dass wir dich richtig behandeln können."

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    • Yumiko

      Ich erschrak mich für einen Moment, als ich plötzlich Nagatos Stimme hörte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er bereits wach war, da er seine Augen nach wie vor geschlossen hatte. "Wag es dir ja nicht!", schnaubte ich als er mich fragte, ob ich wolle, dass er auf ewig schliefe. "Ich mag deinen entspannten Anblick, aber noch mehr mag ich es, Zeit mit dir zu verbringen und mit dir zu reden", lächelte ich. Nagato öffnete seine Augen und unsere Blicke trafen sich. "Das ist deine Belohnung dafür, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast", antwortete ich ihm sanft. Es hatte ihn sicherlich sehr viel Überwindung gekostet, Aira und Itachi gehen zu lassen und sich für einen anderen Weg zu entschieden. Akatsuki wurde aus einem grauenvollen und gleichzeitig gut nachvollziehbaren Grund geboren. Außerdem existierte diese Organisation schon seit einigen Jahren, was es nicht einfacher machte, sich plötzlich für einen anderen Weg zu entschieden.
      "Mir geht es sehr gut. Der Schlaf war recht erholsam, auch wenn ich immer noch ein wenig schlapp bin. Aber es ist kein Vergleich zu gestern Abend", antwortete ich ihm ehrlich. "Was ist mit dir? Konntest du dich nach gestern ausreichend erholen? Du hast schon wieder viel mehr gemacht, als gut für dich gewesen wäre. Nach einem Seelentransfer hättest du nicht gleich wieder den Regen aufnehmen sollen. Immerhin raubt dir dieses Jutsu ziemlich viel Chakra", meinte ich recht besorgt. Ich wusste das Nagato sehr viel stärker war, als die meisten Menschen, aber ich hatte einfach Angst, dass er sich wieder übernahm und seinem neuen Körper schadete. Ich wollte nicht noch mal einen Seelentransfer mit ihm durchstehen müssen und ich konnte mir gut vorstellen, dass auch Konan lieber darauf verzichten würde, die Seele ihres besten Freundes in einen neuen Körper zu transferieren, immerhin waren die Chancen sehr hoch, dass die Seele es gar nicht er komplett bis in den Körper des neuen Wirtes schafft. Wir hatten gestern wahnsinnig viel Glück auf unserer Seite gehabt aber das bedeutete nicht, dass uns das noch ein weiteres mal passieren würde.
      "Nein, mir tut nichts weh." Ich genoss seine sanften Küsse auf meiner Haut und lächelte leicht. Ich hoffte, auch in Zukunft so aufwachen zu dürfen. Es war schön, ein wenig Zweisamkeit genießen zu dürfen, nachdem dies die letzten Wochen nicht möglich war. Außerdem hoffte ich, dass es bald ein weniger ruhiger wurde. Ich bräuchte wirklich keinen zweites Tag, wie den gestrigen. "Es stimmt, dass der gestrige Tag sehr anstrengend war und ich teilweise an meine Grenzen gekommen bin, aber ich bin immer noch eine Kunoichi, bitte unterschätz mich nicht. Ich bin nicht so schwach, wie du denkst. Ich brauche keinen Beschützer, der mich rettet, sondern einen Partner der mich stärkt und ich will nur dich als diesen Partner", lächelte ich, ehe ich ihm einen sanften Kuss auf die Lippen gab. "Das kannst du doch für mich tun, oder?" Ich legte meine Stirn an seine und sah ihm in die Augen.
      "Hey, lass uns heute außerhalb von Amegakure spazieren gehen! Ich möchte wieder zur Blumenwiese, da waren wir schon lange nicht mehr."


      Itachi

      "Ich könnte es dir erklären, wenn du möchtest", neckte ich die junge Frau. Sie machte es einem aber auch zu einfach. Aira mochte zwar eine starke Kunoichi sein, aber sie war unschuldiger, als man im ersten Moment annehmen wollte. Man merkte schnell, dass sie bisher all die Jahre nur damit verbracht hatte, Missionen auszuführen. Sie schien zwischenmenschlich einiges verpasst zu haben, aber sie würde genau diese Erfahrungen mit mir nachholen können. Sie sollte das Leben endlich von allen Seiten genießen können und nicht mehr nur für ihren Job leben sollen.
      Aira hielt mich davon ab, den Verband alleine zu lösen, weshalb ich sie einfach machen ließ und mich nicht weiter einmischte. Immer wieder fiel mein Blick auf den hellen Schopf der schönen Frau, welche ich doch so sehr liebte. Ich genoss ihre Berührungen, von denen ich genau wusste, was sie in ihr auslösten. Vielleicht freute es mich auch gerade deswegen, wenn wir uns näher kamen. Das Wissen, dass ich der Grund dafür war, dass ihr Herz schneller schlug und ihre Wangen rot wurden, machte mich glücklich. Es freute mich, dass sie sich mir gegenüber immer mehr öffnete, immerhin hatte sie diese Seite an sich sonst niemanden innerhalb Akatsukis gezeigt, nicht einmal Yumiko. Alleine bei dem Gedanken, wurde mir ganz warm ums Herz. Es machte mich unbeschreiblich glücklich, dass ausgerechnet ich der Mann an ihrer Seite war und ich würde sie mit Sicherheit nicht mehr gehen lassen, vermutlich nicht einmal dann mehr, wenn sie mich darum bat.
      "Danke", sagte ich, nachdem Aira mit der Behandlung fertig war und ich mir das Shirt wieder angezogen hatte. Ich fühlte mich tatsächlich schon deutlich besser, als gestern Abend, aber die Wunde schmerzte trotzdem noch recht stark. "Wir werden sicher etwas finden, wo wir die nächsten Monate und vielleicht auch Jahre verbringen können", meinte ich und lächelte ihr aufmunternd entgegen. Dann erhob ich mich langsam und verzichtete darauf, mein Gesicht zu verziehen, um ihr nicht noch mehr Sorgen zu bereiten, als sie sich vermutlich eh schon machte. "Dann lass uns die Sachen zusammenpacken und weiter gehen."

      Nach einer guten halben Stunde kamen wir tatsächlich an einem kleinen Dorf an. Ich fragte einen der Bewohner nach einem Arzt und er verwies uns direkt an das kleine Krankenhaus im Zentrum. Ich bedankte mich für die Auskunft und Aira und ich machten uns direkt auf den Weg dorthin, wo wir auch nicht lange warten mussten, bis wir dran kamen. Scheinbar hatten wir Glück, da nicht sonderlich viel los war. Ziemlich schnell hatte der äußerst fähige Medizin-Ninja meine Verletzung geheilt und mir noch einige Anweisungen gegeben, ehe Aira und ich das Haus wieder verlassen konnten.
      "Das lief doch schon mal reibungslos", lächelte ich der jungen Frau entgegen, nachdem wir wieder draußen angekommen waren. "Wir sollten in einer Herberge einchecken und uns ein wenig erholen. Dort können wir auch unsere nächsten Schritte besser planen", schlug ich ihr vor. Ich mochte zwar nicht besonders pingelig sein, wenn es um einen Schlafplatz ging, aber ich musste trotzdem gestehen, dass ich meine Nächte lieber in einem warmen Bett verbrachte, als auf einem kalten Boden im Freien, wobei mir wohl auch das egal sein sollte, solange nur Aira in meiner Nähe wäre.

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    • Nagato


      "Eine Belohnung also?", meinte ich leise und beobachtete meine Finger dabei, wie sie ihre haut erkundeten. "Obwohl ich in der Vergangenheit auch so viele falsche Entscheidungen getroffen habe?" Mir war bewusst, dass sie von Itachi und Aira reden musste und auch ich hatte für mich eingesehen, dass es richtig gewesen war, die beiden Laufen zu lassen. Es war richtig, Yumikos Wunsch zu erfüllen und ich würde ihrer Bitte nachkommen und Akatsuki verändern. Ich würde es in das Akatsuki zurückverwandeln, dass sich Yahito damals ausgemalt hatte. Doch all diese richtigen Entscheidung hatte ich erst gefällt, nachdem ich dutzende fatale Fehler begangen hatte, welche nicht zuletzt auch meine geliebte Yumiko verletzt hatten. Sie mochte es mir verzeihen können, aber ich hatte nicht vor diese Reue in meinem Herzen zu vergessen, ich wollte daraus lernen. "Eine Entscheidung werde ich mit Sicherheit nie bereuen..." Meine Lippen fanden ihre warme Stirn und drückten einen sanften Kuss auf die weiche Haut. "Und zwar mich in dich verliebt zu haben."
      Sie besaß ein Talent darin, sich beinahe noch mehr Sorgen um mich zu machen, als ich mir um sie. Irgendwie ärgerte es mich ein wenig, dass sie sich selbst nicht an erster Stelle sehen wollte, anderseits machte es mich unendlich glücklich, dass sie so für mich empfand. Außerdem stand sie auf meiner Liste unangefochten auf Platz eins. Wenn sie sich schon keine Sorgen um sich selbst machte, dann würde ich das einfach für sie übernehmen. "Ich habe noch nie so gut geschlafen, wie diese Nacht", berichtete ich wahrheitsgemäß und lächelte ihr beruhigend entgegen. "Außerdem ist es mir dank meines Rinnegans möglich mein Chakra praktisch ständig und zudem auch sehr schnell zu regenerieren. Dieses Regenjutsu ist also keine Herrausforderung, außerdem ist es noch immer der beste Schutz gegen Angreifer, solange Amegakure nicht stark genug ist, um sich selbst zu verteidigen. Bevor es uns nicht gelungen ist, uns mit den Nachbarreichen gut zu stellen, werde ich diesen Regen aufrechterhalten müssen." Mein Lächeln sollte den Kummer in ihrem Gesicht bekämpfen.
      "Ich habe dich nie als schwach gesehen", hielt ich fest dagegen, ohne ihren Arm freizugeben. "Ganz im Gegenteil. Ich sehe dich als eine unglaublich fähige und talentierte Koniuchi mit einer unendlich starken und zauberhaft schönen Seele. Umso stärker ist meine Sorge aber auch, eben diese Seele mit meinen dummen Handlungen zu beschmutzen... Ich kann nicht ertragen, dich traurig oder gar verletzt zu sehen. Deswegen werde ich dich immer wieder versuchen vor all dem zu beschützen. Werde dich retten, wie du es bei mir getan hast... dutzende Male." Ihre weichen Lippen auf meinen waren eine Wohltat, welche viel zu schnell vorüberzog. "Aber keine Sorge, ich werde dir auch ein Partner sein und nie wieder von deiner Seite weichen." Meine Finger hatten wieder ihre warme Wange gefunden, bevor dieses Mal ich mich vor lehnte und gierig ihre Lippen in Gefangenschaft nahm. Als sich unsere Münder langsam wieder lösten, genoss ich die Nähe ihrer schimmernden Smaragde und die ausgehende Wärme ihrer Stirn gegen meiner. "Das klingt nach einer wundervollen Idee", murmelte ich leise und drückte ihrer Nasenspitze einen weiteren kurzen Kuss auf. "Möchtest du dir auf dem Weg etwas zu Essen in der Stadt besorgen? Das Essen in Amegakure ist sicherlich schmackhafter, als aus unserer Kantine." Außerdem war ich neugierig, wie mein neuer Körper mit all diesen Geschmäckern umgehen würde.
      Dennoch zögerte ich eine Zeit lang, bevor ich Yumiko endlich aus meinem Griff freigab und mich erhob. Prinzipiell hätte ich auch den ganzen Tag auch nur im Bett faulenzen können, solange ich die junge Frau in meinen Armen halten durfte, aber etwas frische Luft dürfte uns beiden recht gut tun. Ohne einen einzigen Gedanken an meine eigene Nacktheit zu verschwenden, schälte ich mich also aus der Decke und erhob mich von der Matraze. "Ich werde mich noch schnell etwas frisch machen und anziehen", erklärte ich mit einem Nicken in Richtung Badezimmer. "Oder möchtest du mich auch dabei gerne begleiten?"

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      Aira

      Sein Blick kribbelte auf meiner Kopfhaut und ließ meinen Puls bis in meine Ohren klettern. Während ich schon teilweise nervös wurde, wenn ich ihn länger als zehn Sekunden musterte, schien Itachi keine Hemmungen zu haben, mich minutenlang eingehend zu beobachten. Das machte es mir nicht gerade leichter, mich alleine auf die Versorgung seiner Wunde zu konzentrieren, doch zuletzt war der Verband dennoch erfolgreich angebracht, was meinen Lippen ein leises Aufatmen entlockte.
      Einen Ort, an dem wir auch die nächsten Jahre verbringen könnten? Ob das wirklich möglich war? Ob ich das überhaupt wirklich wollte? Ich wusste es nicht. Fest stand nur eines: Ich wollte auch in Zukunft nicht von Itachi getrennt werden. Ich wollte an seiner Seite bleiben, wollte ihn in Sicherheit wissen, wollte sein Lächeln beobachten, seinem Lachen lauschen und in seiner Wärme versinken. Umso häufiger ich mir dieser Gedanken und Gefühle bewusst wurde, desto mehr verstand ich, dass ich mich wahrlich in den jungen Mann verliebt hatte. Und trotzdem wollten diese paar kleinen Worte einfach nicht meine Lippen verlassen, da schon alleine der Gedanke an sie brennende Hitze meinen Hals aufsteigen ließ, auf dass sie meine Wangen und Ohren eroberte. Dennoch nahm ich mir vor, irgendwann einmal den Mut aufzubringen, ihm meine Gefühle zu verstehen... hoffentlich könnte er sich bis dahin lange genug gedulden und mir die Wartezeit verzeihen.
      Als er sich langsam zu erheben begann, schob ich mich umgehend nah an seine Seite, in dem Bestreben ihn umgehend zu stützen, sollte es von Nöten sein. Als dem nicht der Fall war, nickte ich bestätigend. "Okay, lass uns gehen."

      Tatsächlich war das nächste Dorf schneller gefunden als erwartet und auch alles weitere war schneller und reibungsloser bewältigt als zunächst gedacht. Niemand schien uns im Verdacht zu haben, Nuke-Nins zu sein. Niemand stellte schwierige Fragen oder bedachte uns mit misstrauischen Augen. So war es kein Problem, den Uchiha im kleinen örtlichen Krankenhaus versorgen zu lassen, was meinen Geist mit erholsamer Erleichterung füllte, da ich bis zu diesem Zeitpunkt meine Sorge um seinen körperlichen Zustand nicht hatte bekämpfen können.
      Nachdem wir wieder durch die einfachen Straßen des Dorfes wanderten, schlug Itachi vor uns eine kleine Herberge zu suchen. Ich nickte langsam. "Tatsächlich habe ich eine der Schwestern im Krankenhaus bereits nach einer passenden Unterkunft befragt, während man sich um deine Verletzung gekümmert hat", berichtete ich und deutete die breitere Hauptstraße entlang. "Hier soll es nur eine einzige Herberge geben, da ur selten Reisende hier lang kommen. Also sollten auch noch ein Zimmer für uns frei sein." Ich klappte über mich selbst verwundert den Mund zu, als ich mir der tieferen Bedeutung meiner Worte klar wurde. Ein Zimmer? Warum ging ich eigentlich so fest davon aus, dass wir uns ein einzelnes Zimmer teilen würden? Ich schüttelte leicht beschämt den Kopf. "Bestimmt gibt es auch mehr als nur ein Zimmer...", fügte ich etwas kleinlaut an, als ein größeres Gebäude sich zwischen den Umliegenden Wohnhäusern deutlich absetzte. "Das muss es sein", erklärte ich und blickte zum Uchiha auf. "Bevor wir uns aber um irgendwelche genauen Pläne kümmern, sollten wir erst einmal deine Augen vollständig gesunden lassen", überlegte ich und nahm seine dunklen Seelenspiegel in Gefangenschaft. "Ich werde dir mit den Tropfen helfen und sobald du wieder komplett fitt bist, sollten wir als erstes das Problem mit deinem kleinen Bruder aus der Welt schaffen, oder?" Sasuke war Itachis letztes noch lebendes Familienmitglied. Er musste ihm unglaublich wichtig sein und die Sorge um ihn musste tief sitzen. Eben diesen Kummer wollte ich so früh wie möglich von seinem Herz nehmen, welches schon so viele grausige Dinge hatte erleben müssen. Itachi hatte mich immer weider aufgebaut, wenn ich niedergeschlagen war, er war mir in den letzten Tagen und Wochen eine unersetzliche seelische Stütze gewesen. Es war Zeit, ihm diesen Gefallen endlich zurückzuzahlen.
    • Yumiko

      "Alles was jetzt noch zählt ist, dass du einen neuen Weg einschlägst", lächelte ich ihm zuversichtlich entgegen. Er sollte nicht zu hart mit sich sein. Auch wenn er in der Vergangenheit Menschen weh getan hat, tat er dies aus einem guten Grund. Er hatte ein nobles Ziel und das obwohl er selbst so sehr gelitten hatte.
      Ich genoss seine Lippen auf meiner Stirn, sowie seine sanften Worte. Hatte er überhaupt die leiseste Ahnung, wie glücklich er mich damit machte? Wie sollte ich Nagato nur jemals die Dinge zurückzahlen, die er bereits für mich getan hatte? Nicht einmal zehn Leben würden dafür genügen, aber diese Tatsache würde mich nicht davon abhalten, es trotzdem irgendwie zu versuchen.
      "Du bist zu gut zu mir." Ich kicherte leise, als ich seine Lippen auf meiner Nase spürte, ehe ich mich dichter an ihn heran kuschelte und mit dem Kopf nickte. "Außerhalb zu frühstücken klingt nach einem guten Plan."
      Seine nächsten Taten und Worte, ließen meine Augen vor Unglauben weiten und ich spürte deutlich, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich setzte mich schlagartig auf und presste die Decke noch fester an meinen Oberkörper, ehe ich ein Kissen nahm und Nagato damit bewarf, allerdings ohne ihn mir noch mal genauer anzuschauen. "N-Nagato! D-Du hast zu viel Zeit mit Hidan verbracht!" Wie konnte er selbst dabei nur so ruhig bleiben?

      Es war mittlerweile ein Monat her, seit dem Seelentransfer und Nagato erfreute sich bester Gesundheit, was auch Konan und mich sehr glücklich stimmte. Wir hatten uns direkt daran gemacht, Pläne für Akatsukis auszuarbeiten und auch schon eine Informationen bezüglich der anderen Länder gesammelt. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis wir mit den Verhandlungen beginnen konnten und der Regen über Amegakure sein Ende fand. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als Sonne für das Dorf.
      Mittlerweile waren Konan und ich schon drei Tage unterwegs, um Informationen über unsere benachbarten Dörfer zu ergattern und heute würde auch der letzte Tag sein, bis wir endlich zurückkehren könnten. Es war das erste mal seit Nagato und ich ein Paar waren, dass ich für mehrere Tage auf Mission war. Wir waren noch nie so lange voneinander getrennt gewesen und ich vermisste ihn. Sehr sogar. Ich freute mich darauf, meinem Liebsten in die Arme zu fallen und mich an ihn zu klammern.
      Gut gelaunt machte ich mich auf den Heimweg, als ich plötzlich etwas rotes an mir vorbei flogen sah. Was zum-? Ich weitete meine Augen, als ich realisierte, dass es sich bei dem roten Ding um eine Sense handelte. Ich wich aus und kam zum Stehen, ehe ich mich zu dem Besitzer der Waffe drehte. Meine Augen verengten sich und ich musterte Hidan mit einem bösen Blick. "Ist das deine neue Form der Begrüßung?", zischte ich. Der Grauhaarige begann zu grinsen. "Ne, etwas viel besseres. Ich kann es kaum erwarten dich an Lord Jashin zu opfern!" Wie ein größenwahnsinniger lachte Hidan auf, doch ich verstand nicht, was er damit meinte. Wieso sollte er mich seinem Gott opfern? Nagato hatte ihm doch gesagt, dass er niemanden von uns töten dürfte.
      Das Fragezeichen in meinem Kopf wurde immer größer, als nun auch Kakuzu hinter einem Baum hervor trat und in Angriffsstellung ging. "Was macht ihr da? Weiß Pain davon?", wollte ich von den beiden wissen. "Es ist allein deine Schuld, dass Akatsuki nicht mehr das ist, wofür es einmal gefürchtet war!", zischte der vermummte erbost. "Uns ist nicht entgangen, dass du eine innigere Beziehung mit Pain führst, als gut für ihn ist. Kaum zu glauben, dass ein Mann wie er, sich von einem törichten Weib seine Pläne ausreden lässt. Dank Akatsuki war ich in der Lage, hohe Kopfgelder einzusammeln, aber es gibt seit einiger Zeit keine Missionen mehr wie diese. Ich habe eine Zeit lang gebraucht um zu verstehen, was hier vor sich geht. Dir ist es zu verschulden, dass Akatsuki einen neuen Weg einschlägt, einen Weg der es mir nicht mehr gestattet, meine eigenen Ziele und Interessen zu verfolgen", sprach Kakuzu. Der Blick in seinen Augen, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. "Sobald ich dich an Jashin geopfert habe, wird Pain endlich wieder zu Verstand kommen und seine ursprünglichen Pläne verfolgen und ich kann wieder so viele Menschen töten, wie ich nur möchte!" Hidan lachte laut auf, ehe er seine Sense nahm und mich gemeinsam mit Kakuzu angriff.
      Es vergingen einige Stunden, in denen ich nun in diesem Kampf verwickelt war. Mir war es zwar gelungen, zwei von Kakuzus Herzen zu zerstören und Hidan einige mal zu zerstückeln, aber all das brachte mir nicht besonders viel, da ich am Ende meiner Kräfte angekommen war. Ich hatte das meiste meines Chakras aufgebraucht und auch körperlich war ich bereits lange über meine Grenzen gegangen, nachdem ich den ein oder anderen Schlag hatte einstecken müssen.
      In einem unachtsamen Moment war es Kakuzu gelungen, nah an mich heranzutreten und seine kräftigen Finger um meinen Hals zu legen. "Du hast zwei meiner Herzen zerstört, das wirst du mir büßen!", zischte er und drückte mir die Luft aus der Kehle. Ich sah zum Himmel hinauf und spürte die ersten Regentropfen auf meiner Wange. Würde ich hier wirklich mein Ende finden? Müsste ich mich hier von Nagato verabschieden, ohne ihn noch einmal zu Gesicht zu bekommen?
      "Es wäre nur fair, wenn ich mir dein Herz nehme, allerdings kannst du noch anders von Nutzen sein. Wenn du zu Pain gehst und ihn davon überzeugst, wieder die alten Ziele Akatsukis zu verfolgen, werde ich dich gehen lassen", schlug er mir vor. "N-Niemals!", zischte ich und sah ihm festentschlossen entgegen, während sich meine Finger um seine Hand gelegt hatten. Eher würde ich sterben, als Nagato zurück in dieses Loch zu schicken!
      Genau in diesem Moment ging Kakuzus Wut mit ihm durch und er schlug mich mit voller Kraft gegen einen Baumstamm. Im Moment des Aufpralls blitzte es und nur kurz darauf war ein lautes Donnern zu hören, während sich Kakuzus Finger tiefer in mein Fleisch bohrten. Sollte es das jetzt wirklich gewesen sein? Nein... Ich wollte nicht gehen, ohne Nagato noch ein letztes mal zu sehen, berührt und geküsst zu haben. Wenn ich starb, dann nur in seinen Armen, während er mir Trost und Wärme spendete.


      Itachi

      Ich lächelte ein wenig, als Aira meinte, sie habe bereits Informationen bezüglich einer Herberge gesammelt. Sie war halt doch, durch und durch Ninja. Ob es für sie sich so anfühlte, als seien wir auf einer Mission? Hatte sie bereits für sich realisieren können, dass wir nun frei waren? Konnte man überhaupt von Freiheit sprechen? Wir waren den Fängen Akatsukis entkommen, aber wir beide standen im Bingo-Book drinnen und waren Gesuchte. Außerdem hatten wir beide einige Verbrechen begannen, für die wir uns Verantworten müssten, ich vermutlich mehr als sie. Wir müssten in Zukunft darauf achten, den anderen Ninjadörfern nicht zu nahe zu kommen, bis wir einen Plan ausgearbeitet hatten, wie wir am besten vorgehen würden, um unerkannt zu bleiben. Vielleicht würde es uns eines Tages gelingen, dass uns eines der Ninjadörfer Schutz anbot, im Austausch für Informationen und unsere Dienste als Shinobis. Aber bis es soweit war, mussten wir noch einige andere Dinge erledigen. Ich musste zusehen, dass ich meine Augen geheilt bekam und Sasuke fand, um ihm alles zu erklären. Erst dann dürften wir es uns erlauben, auch nur daran zu denken, uns an einem friedlichen Ort niederzusetzen.
      "So? Du möchtest also ein Zimmer mit mir teilen?", zog ich die Blondhaarige neben mir auf. "Ich wäre dafür, wenn wir uns nicht nur das Zimmer, sondern auch das Bett teilen würden", sagte ich ganz unverblümt und genoss den Anblick einer erröteten und völlig überforderten Aira. Es war wirklich einfach sie aus der Fassung zu bringen und das obwohl ich damals dachte, dass sie nichts und niemand erschüttern könnte.
      "Sei nicht sauer, ich scherzte nur. Auch wenn ich dich so nah bei mir haben möchte, wie nur möglich", hauchte ich und gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Schopf. "Lass uns gehen", lächelte ich und nahm dann einfach sanft ihre zierliche Hand in meine.

      Es war mittlerweile ein Monat seit der schicksalhaften Nacht vergangen und meine Augen waren mittlerweile vollkommen verheilt. Sasori hatte wie immer großartiges geleistet und ich würde ihm wohlmöglich für immer dankbar sein. Dank ihm würden unsere nächsten Schritte deutlich einfacher werden und ich würde das Gesicht meiner Geliebten auch in Zukunft noch betrachten können. Alleine dafür hätte ich meine Augen schon heilen lassen.
      Aira und ich hatten recht bald einen kleinen Ort gefunden, wo wir uns niederließen. Er war perfekt für uns, da es hier nur überwiegend alte Leute gab, die die Hilfe junger Leute gebrauchen konnten. Wir halfen den Menschen bei der Feldarbeit oder was sonst noch zum Überleben wichtig war, um uns unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. Die wenigen Bewohner, die die Siedlung hatten, waren allesamt sehr großzügig und wir konnten gut von dem Leben, was wir uns erarbeiteten. Zudem musste ich gestehen, dass es mir deutlich besser gefiel, wenn Aira solche Arbeiten vollführte, als auf richtige Missionen zu gehen. Schon bei Akatsuki hatte ich immer wieder Angst um die junge Frau gehabt. Für einen Ninja war es nichts besonderes, bei einer Mission verwundet zu werden, aber das Bild einer verletzten Aira wollte mir nicht gefallen und ich würde alles in meiner Machtstehende tun, um genau das zu verhindern. Es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis Aira weiterziehen wollte, um ihr Leben als Kunoichi fortzuführen, aber meinetwegen könnten wir so noch eine Weile weiterleben.
      Meine Tage verbrachte ich damit, wie ich mich immer wieder dabei erwischte, an Sasuke zu denken. Ich fragte mich, wann er uns finden würde oder ob wir uns auf die Suche nach meinem kleinen Bruder machen sollten. Allerdings hatte ich keine genauen Anhaltspunkte über seinen Aufenthalt. Ich glaubte daran, dass er mich finden würde, sobald er sich bereit für einen Kampf fühlte. Aber derzeit befand er sich vermutlich noch in den Fängen Orochimarus. Sobald das alles vorbei war, würde ich diese Schlange töten und Sasuke retten. Er würde meinem Bruder keinen Schaden zufügen. Auch wenn diese Gedanken auf Außenstehende sicher seltsam wirken mussten, wo ich doch derjenige war, der ihm großes Leid zugefügt hatte. Seit jeher hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, ihn zu beschützen und in seinen Fähigkeiten zu stärken, auch wenn es dafür harter Mittel bedurfte.
      "Aira, wir sind für heute mir der Arbeit fertig. Lass uns einen Spaziergang machen", lächelte ich die wunderschöne Blondhaarige an und nahm wieder sanft ihre Hand. Ich wollte sie unbedingt bei mir wissen, sie berühren und meine Zeit mit ihr verbringen.
      Behutsam zog ich sie mit mir mit und wir liefen über durch einen Wald, direkt über eine Lichtung. "Wie gefällt es dir bisher in dem kleinen Dorf?", wollte ich ehrlich von Aira wissen. Es musste ungewohnt für sie gewesen sein, wo sie doch die meiste Zeit ihres Lebens mit Mord und Todschlag verbracht hatte. "Ich finde, dass du dich großartig machst. Die Dame mit den vielen Katzen ist nur am Schwärmen von dir. Sie sagt mir immer wieder, dass ich gut auf dich aufpassen soll. Da werde ich fast neidisch", schmunzelte ich und zog meine Liebste noch ein wenig näher an mich heran. "Kannst du dich nun etwas besser entspannen, als vor einem Monat noch?" Ich wollte, dass sie eines Tages dazu in der Lage war, anzukommen. Sie sollte ein zu Hause finden und in Frieden leben können, direkt an meiner Seite. Es wäre das größte Geschenk, dass ich bekommen könnte. Eine friedvolle Zukunft mit der Frau an meiner Seite, die ich so sehr liebte.
    • Nagato


      Drei Tage... lausige drei Tage, die sich für mich anfühlten wie ein Jahrhundert in Zeitlupe. Ein Seufzen spaltete meine Lippen, während ich verdrossen den unaufhörlichen Regen hinter dem Fenster beobachtete. Kaum hatte ich Yumiko gemeinsam mit Konan vor drei Tagen auf eine Mission ausgesandt, hatte ich die junge Frau auch schon vermisst. Es war schon schlimm genug, sie nicht berühren und ihre Wärme spüren zu können, aber nicht einmal sehen konnte ich sie nun. Es trieb meinen Schädel in den Wahnsinn. Aber es war nötig. Ich konnte niemand anderen, außer den Beiden entsenden. Nur ihnen konnte ich meine wahren Pläne bisher offenbaren, nur die beiden kannten meine Absicht Akatsuki umgestalten zu wollen. Ein mächtiger Teil der anderen Akatsuki-Mitglieder würde sicherlich nicht gerade positiv darauf reagieren, sollte ich ihnen erklären, dass ich Frieden anstrebte, dass ich aufhören wollte, die Bijuu zu jagen. Ich musste entsprechende Vorbereitungen treffen und Verhandlungen mit den Nachbarreichen führen. Erst wenn ich Ergebnisse vorbbringen könnte, würde man mich anhören, selbst wenn es auch dann noch Gegenstimmen geben würde. Doch um vernünftige Verhandlungen führen zu können, musste ich meine Nachbarländer besser kennen lernen. Ich kannte zwar ihre Schwächen im Kampf, aber ich wusste nicht, wie ihr Volk wirklich lebte. Wusste nicht, was sie brauchten und wie man sich gegenseitig helfen konnte. Um eben diese wichtigen Informationen ergattern zu können, waren Konan und Yumiko aufgebrochen... hoffentlich hielten sie sich an unseren vereinbarten Zeitplan, der ihre heutige Rückkehr vorsah. Ich wüsste nicht, wie ich einen weiteren Tag, eine weitere Nacht, ohne die geliebte Konoichi an meiner Seite verbringen sollte. Zu sehr vermisste ich ihre zarte Stimme, das glockenhelle Lachen, die strahlend grünen Augen, ihre helle und weiche Haut... ihre Lippen auf meinen... Ein weiteres Seufzen entrang meiner Kehle, bevor ich mich endlich dazu zwang, mich vom Fenster abzuwenden. Nur weil ich sie mir so unendlich herbeisehnte, würde Yumiko nicht schneller auftauchen, stattdessen sollte ich mich darauf konzentrieren ihr einen festlichen Empfang zu bieten? Ob sie sich darüber freuen würde, sollte ich ihr ein kleines Festmahl vorbereiten? Eigentlich schade, dass ich selbst nie wirklich zu Kochen gelernt hatte. Es hatte nie die Notwendigkeit dazu gegeben, aber meine Liebste mit meinen eigenen Kochkünsten zu entzücken klang für mich nach einer wundervollen Sache. Ob mir Konan ein paar Gerichte beibringen würde, sollte ich sie darum bitten?
      Kaum hatte ich an die alte Freundin gedacht, falmmte ihr Chakra am Rand meiner Wahrnehmung auf. Sie hatte den Regenschleier betreten! Kehrten sie also endlich zurück? Ohne langes Zögern stürzte ich aus dem hallenden Thronsaal und durch die düsteren Gänge des HQ, nur um die Blauhaarige direkt am Eingangstor abfangen zu können. "Wo ist Yumiko?"
      Konans helle Augen weiteten sich überrascht, als sie mich auf sich zukommen sah. Obwohl ich mir nicht einmal gemühe gemacht hatte, sie gebührend zu begrüßen, nickte sie mir kurz freundlich lächelnd zu, bevor sie etwas verwundert den Kopf zu Seite legte. "Sie ist noch nicht zurück?"
      Ihre Frage stach tief in meine Brust, heiße Furcht breitete sich von da aus in meinem gesamten Körper aus. "Warum seid ihr nicht zusammen?"
      "Wir haben uns aufgeteilt. Ansonsten wären wie nie so schnell voran gekommen", erklärte Konan ruhig und ignorierte meinen rauen Ton. "Allerdings habe ich ihr die schnellere Route zukommen lassen... Sie sollte eigentlich vor mir zurückkehren."
      Als hätte ich mir bis eben nicht schon genug Sorgen gemacht, schnürte nun auch noch Panik meinen Hals zusammen und machte mir das Atmen und Denken zunehmend schwer. "Wo sollte sie jetzt sein?"
      Konan schaltete schnell. "Sie hat die Orte im Süden bis hin in den Osten durchwandert, während ich Norden und Westen übernommen habe. Ich werde in den südlichen Dörfern anfangen zu suchen, du in den östlichen, dann treffen wir uns in der Mitte."
      Ich nickte flüchtig, nur um in der nächsten Sekunde ihren Plan auch schon in die Tat umzusetzen. Innerhalb von Sekunden hatte ich Amegakure hinter mir gelassen und eilte durch die Wälder, streckte die Fühler meines Chakras so weit aus, wie ich nur konnte. Währenddessen schossen mir mehrere Ideen durch den Kopf. Was konnte geschehen sein? Warum war sie noch nicht zurück? Hatte sie jemand aufgehalten? Wurde sie erkannt? Sollten es wieder Banditen sein? Die Erinnerungen an eine blutbefleckte und halb tote Yumiko eroberten meinen Geist und ließen meine Brust schmerzhaft zusammenkrampfen. Nein! Das durfte nicht schon wieder passieren!
      Ich beschleunigte meine Schritte, intensivierte meine Suche und ließ meine Augen suchend und wurde nur vor Erreichen des ersten Dorfes fündig. Der Umstand, dass ich nicht zuerst Yumikos sondern Hidans und Kakuzus Chakra Wahrnehmen konnte, ließ drei Emotionen in mir wachsen: Reue, Wut und unendliche Sorge. Warum hatte ich nicht gleich damit gerechnet? Hidan mochte zwar nicht schlau genug sein, um hinter meine Absichten blicken zu können, aber sicherlich war ihm mein verändertes Verhalten nicht entgangen, während Kakuzu die Puzzleteile sicherlich in seinem Kopf hatte zusammenfügen können. Verdammt! Ich hätte mehr auf die beiden achten sollen! Natürlich würden sie mit meinen neuen Methoden nicht zufrieden sein und natürlich würden sie die Schuld in Yumiko suchen. Dieser elenden Idioten! Sollten sie ihr auch nur ein Haar gekrümmt haben, würden sie bald schon ihr blaues Wunder erleben.
      Ich schloss meine Augen und suchte auch nach Yumikos Aura. Wie befürchtet, war ihr Chakra mittlerweile zu einem entsetzlich großen Teil aufgebraucht, aber ich konnte spüren, wie sie noch kämpfte. Ich war noch nicht zu spät! Die letzten hundert Meter legte ich mit einem einzelnen kräftigen Sprung zurück und glitt dabei über eine halb zerstörte Landschaft aus umgeknicken Bäumen, tiefen Löchern im Erdboden und verbrannten Gräsern. Und inmitten all diesem Chaos: "Yumiko!" Mein lauter Ruf ließ Kakuzu inne halten, welcher die junge Frau gewaltsam gegen einen Baustamm presste. Ich hegte den Wunsch, ihm jeden Finger einzeln auszureißen, nachdem er wagte, seine Griffel um den zarten Hals der Braunhaarigen zu legen. "Fort von ihr!" Als ich mein Rinnegan aktivierte, schleuderte ich nicht nur den düsteren Puppenspieler davon, sondern auch den überheblich grinsenden Hidan, der mich bis eben noch siegessicher glaubte mit seiner Sense empfangen zu können. Ich wusste, dass ich damit keinem von beiden wirklichen Schaden zufügen würde können, aber im Moment gab es wichtigeres zu erledigen. "Yumiko!" Nachdem Kakuzu seinen Griff um ihren Hals hatte aufgeben müssen, sackte die junge Kunoichi schlapp am rauen Baumstamm hinunter. Bevor sie vollständig zu Boden sinken konnte, nahm ich sie auch schon in meinen Armen gefangen. "Es tut mir leid..." Eine Hand stützend in ihren Nacken geschoben, presste ich einmal sanft meine Lippen auf ihre blutbefleckte Stirn. "Ich bin spät..." Wie lange mochte sie schon gegen diese beiden Verrückten kämpfen? Ihr Chakra war fast auf den letzten Tropfen aufgebraucht, aber vor allem an Kauzus fehlenden Herzen konnte ich erkennen, dass die junge Frau ebenfalls ordentlichen Schaden verteilt hatte. Seine übrigen drei würde ich ihn auch nicht mehr lange behalten lassen. "Ihr werdet dafür büßen", knurrte ich beide Männer an und schenkte ihnen mörderische Blicke.
      Während ich mich mit Yumiko im Arm erhob, richteten sich auch sie langsam wieder auf, traten bedächtigen Schrittes näher. "Du bist weich geworden, Pain." Hidan war der erste, der sich beschwerte und seinen knackenden Hals kreisen ließ. "Du bist nicht mehr, der der du mal warst. Wenn du dir weiter dieses Püppchen an der Seite hälst, wirst du früher oder später zu einem entsetzlichem Schwächling mutieren. Dass werden wir nicht zulassen."
      Kakuzu nickte nur langsam und bepflichtend, während beide weiter auf mich zukamen. "Ihr haltet mich also für schwach? Yumiko soll mich schwach werden lassen?"
      Hidan antwortete nicht, sondern grinste nur verächtlich. Der Blick, den er der schwerverletzten Schöhnheit in meinen Armen dabei zuwarf, ließ beißende Wut in mir aufkochen.
      "Dann mache ich euch doch mal mit meiner 'Schwäche' bekannt." Innerhalb eines Wimpernschlages presste ich beide Männer zur gleichen Zeit mittels meines Gravitationsjutsus zu Boden. Presste sie gnadenlos in den Schlamm, konzentrierte mich vor allem auf ihre Schädel, in dem Bestreben sie wie üreife Tomaten platzen zu lassen. Früher hätte es mich mehr Mühe gekostet, solch eine präzise Technik in dieser Stärke anzuwenden, aber nun steckte ich in einem neuen und kräftigen Körper. Etwas das ich vor allem Yumiko zu verdanken hatte. "Ich werde euch töten", knurrte ich düster und intensivierte den Druck, ignorierte das schmerzhafte Aufstöhnen beider Männer... nein, ich genoss es sogar. "Ihr bekommt, was ihr verdient."

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      Aira


      Es war seltsam. Ich kannte kein anderes Leben, nichts außerhalb dem Dasein einer Kunoichi und doch... Es war angenehm einfach in Frieden leben und arbeiten zu können. Die Arbeiten auf dem Feld waren weder sonderlich spannend, noch übermäßig herausfordernd, aber sie gaben mir das Gefühl, einen Beitrag zu leisten, gebraucht zu werden. Und dennoch... Es war schön, meine Tage einfach mit dem Uchiha verbringen zu können, den alten Menschen im Dorf zu helfen, ohne mich Tag ein Tag aus um Itachis und mein Leben fürchten zu müssen, aber stand mir so ein Leben denn wirklich zu? Oder besser gefragt: Passte es zu mir? Natürlich half ich den Menschen hier gerne und freute mich, ihr dankbares Lächeln zu sehen, wenn sie uns einen Früchtekorb entgegenstreckten, nachdem wir ihnen im Haus oder auf dem Hof geholfen hatten. Aber... Ich hatte noch andere Verpflichtungen, die ich nicht vergessen wollte. Ich hatte Freunde, eine "Familie", zu der ich irgendwann zurückkehren wollte, wenn auch nur, um mich bei ihnen zu entschuldigen und zu verabschieden. Ich wusste, dass Itachi und ich nicht mehr einfach in den großen Ninjareichen würden leben können, ohne dass man uns wahrscheinlich erkannte und verfolgte. Aber ich wollte sie alle trotzdem noch einmal wieder sehen. Und ich wollte, dass auch Itachi seine einzig verbliebene Familie wiedersehen durfte. Seinen kleinen Bruder. Wir mussten ihn irgendwie finden und von seinem selbstzerstörerischen Pfad abbringen. Ich wollte nicht mehr beobachten müssen, wie der Uchiha in tiefes Grübeln verfiel und sich offensichtliche Sorgen um Sasuke machen musste. Ich wollte viel lieber sein Lächeln sehen.
      Eben dieses Lächeln, welches ich vor allem über den letzten Monat mehr und mehr lieben und schätzen gelernt hatte, präsentierte mir der Schwarzhaarige auch nun, als er mich auf einen Spaziergang einlud. Ich nickte stumm und beobachtete, wie er meine Hand in seiner verschwinden ließ. Noch immer machten mich solche nonchalenten Berührungen etwas verlegen, aber zumindest fingen meine Wangen nicht mehr umgehend an zu glühen, stattdessen schenkte ich dem Größeren ein leichtes Lächeln, bevor ich mich von ihm in den Wald ziehen ließ. Eben dieses Lächeln schaffte es in den letzten Tagen immer häufiger und leichter auf meine sonst so steifen und unbeweglichen Lippen, ohne dass ich wirklich etwas dafür hatte tun müssen.
      "Es ist wirklich schön hier", antwortete ich ehrlich und senkte in der nächsten Sekunde verlegen den Kopf, als er mir das Lob von Sana-san zukommen ließ. "S-sie übertreibt...", erklärte ich kleinlaut und beobachtete die Sonnenstrahlen dabei, wie sie die Baumkronen über uns in ein helles grün färbten. Zarter Wind durchwehte mein offenes Haar und ließ den frischen Duft von Gras und Obst in meine Nase steigen. Ich konnte ein leichtes Zusammenzucken nicht unterdrücken, als er mich näher an sich heranzog und blickte leicht verwundert zu seinen dunklen Augen auf. Die düsteren Ringe unter ihnen waren verschwunden und auch die roten Äderchen in seinen Augen selbst traten nicht mehr so hervor, wie noch vor einem Monat. Sasoris Tropfen hatten wahre Wunder bewirkt. Itachis Sehkraft schien tatsächlich wieder ganz die alte zu sein, seine Schmerzen waren verklungen und meine Sorge um ihn damit ebenso. "Ja... ein wenig", meinte ich schließlich und ließ den Blick wieder sinken. "Hier ist alles so ruhig und friedlich. Es ist leicht sich zu entspannen." Noch vor wenigen Wochen, hätte ich versucht, mich von ihm zu schieben und mich aus seinem Griff zu befreien, doch ich wusste, dass ich umgehend seine Wärme vermissen würde. Seinen Geruch, seine Aura, seine sanften Berührungen... Noch immer war ich nicht dazu in der Lage, eben diese deutlichen Gefühle in meinem Inneren in Worte zu fassen. Noch immer hatte ich dem Uchiha meine Liebe nicht gestehen können, aber ich versuchte zumindest meine Taten sprechen zu lassen und lehnte mich sanft gegen ihn. "Ich mag es hier wirklich, allerdings..." Ein Seufzen drang über meine Lippen. Ich wollte nicht, dass er sich um mich sorgte und ich wollte dieses Lächeln in seinem Gesicht bewahren. Aber das hier war nicht der richtige Ort für uns... zumindest noch nicht. "Meinst du nicht, wir haben uns lange genug ausgeruht?" Langsam hob ich meienn Blick erneut zu ihm. "Ich genieße Zeit mit dir zu verbringen, friedliche und ungestört, wie gerade jetzt, aber wir haben Aufgaben zu erfüllen. Wir müssen deinen Bruder finden, ich möchte sicher gehen, dass Akatsuki sich wirklich ändert. Ich mache mir Sorgen um Sunagakure und meine Freunde. Was wenn Pain seine Meinung wieder ändert und seinen üblichen Weg verfolgt? Was wenn er uns wieder verfolgt? Was wenn er mein Dorf angreift?" Alleine die Vorstellung trieb Angst und Furch in mein Herz, brachte meine freie Hand dazu sich verkrampft zur Faust zu schließen. "Ich will einfach nur nach ihnen sehen, mehr nicht. Aber zu allererst müssen wir deinen Bruder finden." Ich stieß mich zaghaft von ihm ab. Ohne meine Hand aus seiner zu lösen, machte ich einen Schritt zur Seite und blickte forschend zu ihm auf. "Sasoris Medizin hat deine Augen heilen können, also wird das gleiche bei deinem Bruder gelten. Lass uns also bald nach ihm suchen, ja? Wir können den Dorfbewohnern heute Abend bescheid geben und bereits Morgen unsere Reise antreten." Meine Finger schlossen sich fester um seine. "Was hälst du davon?"

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    • Yumiko

      Ein Donnern war zu hören und kurz darauf hörte ich schon jemanden meinen Namen rufen. Meine Augen, welche ich fast geschlossen hatte, weiteten sich. Hatte ich mir das nur eingebildet? War Nagato tatsächlich gekommen oder bildete ich mir so kurz vor meinem Tod irgendwelche Dinge ein? Nein... Er war hier. Nagato war hier! Tränen stiegen mir in die Augen, als ich daran dachte, den mir so geliebten Mann nach drei langen Tagen endlich wiederzusehen. Ich müsste nicht hier durch Kakuzus Hand sterben. Ich dürfte weiterleben und das an seiner Seite.
      Die beiden Unsterblichen wurden durch Nagatos Jutsu weggestoßen, wodurch der Vermummte seinen Griff um meinen Hals aufgeben musste. Keuchend rutschte ich am Baumstamm hinunter, während ich tief Luft holte und meine Lungen mit Sauerstoff zu versorgen versuchte. Noch bevor ich am Boden ankam, umfing mich Nagato in seinen warmen Armen und zog mich an sich. Ich spürte seine warmen Finger in meinem Nacken und seine sanften Lippen auf meiner Stirn, während der Regen leicht auf uns niederprasselte. Bei seinen Worten konnte ich die aufkommenden Tränen nicht länger unterdrücken und ließ ihnen stattdessen lieber freien Lauf. "Du bist hier...", schluchzte ich. Ich konnte kaum in Worte fassen, wie erleichtert ich war, ihn nun hier zu sehen. Ich spürte, wie der Druck der letzten Stunden von mir abfiel und ich neue Hoffnung schöpfte. "Ich bin so glücklich dich zu sehen", hauchte ich.
      Leider wehrte unsere vertraute Zweisamkeit nicht lange und Hidan und Kakuzu kamen auf uns zu, bereit gegen den Orangehaarigen zu kämpfen. Waren sie wirklich dumm genug so weit zu gehen? Hatten sie nicht längst bemerkt, dass sie keine Gegner für ihn waren? Aber vielleicht blieb ihnen nach heute auch gar nichts anderes übrig, als gegen Nagato zu kämpfen. Immerhin hatten sie versucht, eine der obersten Regeln zu brechen: Kein Mord unter den Mitgliedern.
      Nagato erhob sich und hielt mich dabei fest in seinem Arm. Dank seiner Hilfe konnte ich halbwegs auf meinen zitternden Beinen stehen und in eine aufrechte Position kommen, was deutlich angenehmer für meinen schmerzenden Hals war. Es war nicht so, dass ich Angst hatte, aber mein Chakra war bis aufs letzte Bisschen aufgebraucht und auch das Ausweichen und Durchführen sämtlicher Attacken war nicht spurlos an mir vorbeigegangen.
      Während ich versuchte, langsam wieder zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu tanken, konnte es Hidan natürlich nicht lassen, Nagato noch weiter zu provozieren. Er wirkte schon jetzt wütend, aber nach den Worten des Grauhaarigen konnte er sich nicht mehr zurückhalten und presste Hidan und Kakuzu zu Boden, wobei er sich vor allem auf die Köpfe der beiden zu konzentrieren schon. Hatte ich ihn jemals diese Methode anwenden sehen? Ich war mir nicht sicher, aber es sah auf jeden Fall schmerhaft aus, dass verriet mir vor allem das schmerzerfüllte Stöhnen der beiden Männer. Noch nie zuvor in meinem Leben, hatte ich Nagato in einer solchen Mordlust erlebt. Der Mann an meiner Seite schien wie ausgewechselt zu sein und zeigte mir eine ganz neue Seite von sich.
      "W-Warte...", sprach ich irgendwann, als ich mir die Qualen der beiden nicht länger ansehen konnte. Ich stellte mich vor Nagato und legte meine Hände auf seine Brust, während ich bittend zu ihm hinauf sah. "Sie sind immer noch wertvolle Mitglieder für die Organisation und können dir auch in Zukunft eine große Hilfe sein. Sie haben nur versucht, dass zu verteidigen, von dem sie normalerweise überleben. Akatsuki macht einen Großteil ihres Lebensinhaltes aus, es macht ihnen sicher Sorge, nicht zu wissen, welchen Weg diese Organisation von nun an bestreitet. Bitte verschone ihre Leben, nur dieses eine mal." Meine Fäuste ergriffen den Stoff seines Mantels und umklammerten diesen fest. "Bitte."
      "Was ist hier los?" Ich zuckte leicht zusammen, als ich die ernste Stimme Konans vernahm, welche aus dem trat und sich ein Bild von der Lage machte. Sie sah einige Male zwischen allen Beteiligten hin und her, ehe sie zu verstehen schien. Doch scheinbar schien sie ebenso zu hadern, eine Entscheidung darüber zu treffen, was wir jetzt mit den beiden Unsterblichen taten, weshalb sie es sich nicht wagte, dazwischen zu gehen.


      Itachi

      Wie immer konnte Aira das Lob, welches ihr zuteil wurde, nicht annehmen. Es war nichts Neues, aber ich hoffte trotzdem, dass sie eines Tages ihren eigenen Wert erkennen würde. Es wollte mir nicht gefallen, wie die junge Frau, die ich so sehr liebte, sich immer wieder unterm Wert verkaufte. Sie half den Leuten hier und war ihnen eine große Unterstützung und trotzdem schien sie genau das nicht zu erkennen wollen. Konnte Aira nur dann Lob annehmen, wenn sie etwas vollbrachte, für das schwerverletzt wurde und am Rande des Todes stand? Ab welchem Punkt konnte sie sich selbst eingestehen, dass sie großartiges geleistet hatte? Gab es überhaupt schon einmal Momente in ihrem Leben, in denen sie stolz auf sich war? Je länger ich die Frau an meiner Seite nun kannte, desto klarer wurde mir, wie gebrochen ihr tiefstes Inneres Aussehen mochte. Als wir uns damals das erste mal in Sunagakure begegneten, war mir von Anfang an klar gewesen, dass sie eine Kunoichi war, die schon einiges in ihrem Leben hatte ertragen müssen. Nicht nur ihre Narbe hatte es mir verraten, es war viel mehr ihr Verhalten und dieser tote Blick in ihren Augen, während sie uns missverständlich klargemacht hatte, dass sie diese Menschen schützen würde, koste es, was es auch wolle. Sie wäre nicht für einen weiteren Verlust bereit gewesen. Sollte es vielleicht doch die bessere Entscheidung gewesen sein, sie damals mitzunehmen? Die meiste Zeit hatte ich mich selbst dafür verflucht, ihr so viel Leid und Kummer gebracht zu haben, in dem ich sie den Fängen Akatsukis aussetzte. Doch in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich damals drauf und dran gewesen wäre, etwas noch viel schlimmeres zu tun: Ich hätte ihr beinahe alles genommen, was für sie noch von Bedeutung gewesen war. Vor Airas Zeit hatte ich in Sasuke den einzigen Sinn meines Lebens gefunden. Ihn zu retten war meine höchste Priorität gewesen und wäre mein Bruder vor mir gestorben, hätte mich die Dunkelheit vollkommen verschluckt.
      Mir war in den vergangenen Wochen aufgefallen, dass es Aira zunehmend leichter fiel, sich an meine Berührungen zu gewöhnen, was mich unheimlich glücklich machte. Sie wirkte längst nicht mehr zu verkrampft, wie zu Beginn und wandte sich auch immer seltener von mir ab, wenn ihr irgendetwas unangenehm oder peinlich war. Ich konnte sie zwar nach wie vor einfach in Verlegenheit bringen, aber sie schien sich in meiner Gegenwart nun deutlich einfacher fallen lassen zu können.
      Aira gab mir ihre Antwort und ich nickte verstehend. Es war schade, dass wir dieses Dorf und das einfache Leben, was mit daher ging fürs Erste aufgeben mussten, aber sie hatte Recht. Wir hatten wichtigeres zu tun. Sasuke zu retten hatte nun höchste Priorität und ich musste mich auf das Treffen mit meinem kleinen Bruder konzentrieren. Er war mit Sicherheit unglaublich stark geworden und würde sich sicherlich nicht irgendwelche Lügengeschichten auftischen lassen. Tatsächlich glaubte ich nicht einmal daran, dass er mir die Wahrheit abkaufen würde. Für ihn würde sicher nur eine Option Sinn ergeben: Ich war ein skrupelloser Killer, der seine Augen haben wollte. Vielleicht könnte ich Sasuke überzeugen, in dem ich ihm das Mittel von Sasori gab? Ich würde es ihm so oder so geben, aber vielleicht könnte es erheblich dazu beitragen, dass er mir Vertrauen in mich fassen würde. Mein kleiner, dummer Bruder.
      "Du hast Recht. Es ist das Beste, wenn wir das Dorf verlassen und uns endlich auf die Suche nach Sasuke begeben. Der Bengel wird nicht weniger Unsinn anstellen, wenn wir länger auf uns warten lassen", sprach ich und erwiderte ihren festen Handgriff. "Dann lass uns gleich morgen nach dem Frühstück aufbrechen", bestätigte ich. Dann aber lächelte ich und zog Aira an der Hand näher an mich heran, während ich meinen freien Arm um die blondhaarige Schönheit legte und verliebt zu ihr hinunter sah. Sie hatte keine Chance mir zu entkommen und genau das würde ich ausnutzen.
      "Ich liebe dich, Aira", wisperte ich ihr leise entgegen, ehe ich meine Hand aus ihrer nahm und diese stattdessen an ihre Wange legte, um sie wenig später liebevoll zu küssen.
    • Nagato


      So sehr mich die momentane Situation auch erzürnen mochte, so überglücklich war ich eine lebendige Yumiko in meinen Armen halten zu können. Ich schob eine Hand stützend um ihre Hüfte, während die andere sie an den Schultern näher an meine Brust zog, auf dass sie sich gegen mich lehnen konnte. Der Umstand, dass sie noch einigermaßen aufrecht stehen konnte, beruhigte mich ungemein, aber beim Anblick ihrer zahlreichen Blassuren, den Kratzern und dem schwachen Chakra in ihrem Leib, brodelte neue Wut in meinen Gedanken auf. "Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe", hauchte ich in Yumikos weiches Haar, während ich den Druck meines Jutsus auf den beiden Idioten intensivierte. Selbst wenn ich ihre Schädel zertrümmern sollte, könnten sie wahrscheinlich überleben. Vor allem Hidan bot eine ziemliche Herausforderung, da man sein Leben nur beenden konnte, indem man ihn gänzlich von seinem Gott trennte. Doch auch wenn ich im vergangenen Monat keine Mordaufträge ausgehändigt hatte, wusste ich doch genau, dass dieser blutgierige Volltrottel es sich nicht hatte nehmen lassen, irgendein passendes Opfer in den angrenzenden Dörfern zu suchen. Für ihn war sein Gott Jashin natürlich wichtiger, als Akatsuki und meine Befehle. Kakuzus Herzen zu durchboren sollte hingegen ein leichtes werden, vor allem da ich sie dank meiner Augen schnell und einfach aufspüren konnte. Doch davor sollten sie leiden!
      Ich zog Yumiko noch näher an meine seite, bevor ich mich intensiv auf die beiden Volltrottel konzentrierte. Sie schienen beide unfähig zu reden, hatten aufgegeben sich gegen mein Jutsu zu wehren und stöhnten bei jedem neuen Schub meiner Kraft leise auf. Ich genoss den Anblick ihrer Schmerzen.
      Yumikos Worte hingegen ließen mich fassungslos den Augen aufreißen, bevor ich meinen beißenden Blick von Kakuzu und Hidan abwendete und ihren bittenden Ausdruck begutachtete. "Sie haben versucht, dich zu töten...", knurrte ich und schüttelte leicht de Kopf. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Wie hatte ich nur vergessen können, welch sanftes Wesen in dieser jungen Frau steckte? Hatte ich mich nicht gerade darin verliebt? Sie konnte ein Monster wie mich lieben, konnte mir Hoffnung machen, einen neuen Weg aufzeigen... Sie machte mich glücklich. Umso mehr könnte ich es nicht ertragen, sie in Gefahr zu wissen. Umso mehr schmerzte mein Herz, wenn ich diese Wunden an ihr sah. Aber dieser flehende Blick in ihren strahlend grünen Augen sorgte für Hilflosigkeit in meinem Herzen.
      "Hah... Sie hat dich ja wirklich absolut verweichlicht...", grummelte Hidan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Allein Yumikos Bitte musste schon dafür gesorgt haben, dass ich mein Jutsu etwas vernachlässigt hatte, weswegen der Kerl genug Luft zum Atmen und Reden bekam. "Es war die richtige Entscheidung, das kleine Miststück töten zu wollen."
      "Halt dein Maul, Hidan!" Seine nächsten Worte gingen in einem erneuten Stöhnen unter, als ich den Druck erneut verstärkte. Dann wollte ich mich wieder an Yumiko wenden, wollte mich entschuldigen... ich würde ihrer Bitte nicht nachkommen können... dieses eine Mal nicht. Aber ich wurde unterbrochen, bevor ich überhaubt meine Lippen voneinander lösen konnte. "Konan. Genau zum richtigen Zeitpunkt." Ich stieß einmal erleichtert den Atem aus, bevor ich zu Kakuzu und Hidan nickte. "Ich glaube, du kannst dir denken, was die beiden verzapft haben?"
      Die Blauhaarige musterte die gepeinigten Gestalte genauer. Nicht ein Funken Mitleid hing in ihren Augen. Kakuzu war nicht gerade ein freundlicher und nahbarerer Typ und Hidan hatte schon diverse Male versucht, Konan zu "bezirzen", mit denkbar geringem Erfolg. Wir beide waren uns von Anfang an im Klaren gewesen, dass wir keinen von beiden mit in unser neues Akatsuki geleiten konnten, aber ich hatte nicht erwartet, dass sie bereits so früh aktiv werden würden... Zuletzt wanderten die hellen gold-orangenen Augen meiner alten Freundin auf zu Yumiko. Umgehend trat Sorge und Bedauern in ihren Blick, gefolgt von Wut. Sie hatte die Situation sofort begroffen. "Was hast du mit ihnen vor?"
      Ich musterte erneut Yumiko. Noch immer schien sie mit meinem ursprünglichen Plan - beide Männer schmerzvoll hier und jetzt zu töten - absolut nicht einverstanden zu sein. Und wenn ich ehrlich war, wollte ich ihr dieses entsetzlich schreckliche Schauspiel auch nicht präsentieren. Also stieß ich seufzend die Luft aus. "Wir werden sie vorerst gefangen nehmen."
      Konan verstand umgehend und formte Schriftzeichen mit ihrem Finger, bevor einzelne Papierstücken sich eng um die Leiber beider Männer wanden. Ihre Fesseln sorgten nicht nur für die Bewegugsunfähigkeit ihrer Gefangenen, sondern konnten auch deren Chakra bannen. Weder Hidan noch Kakuzu könnten ihr entkommen. Erst als ich mir sicher war, dass beide absolut sicher "eingepackt" waren, löste ich mein mörderisches Jutsu. "Bring sie ins HQ." Verlangte ich von Konan, welche nur ein kurzes Nicken zeigte. Ich schenkte beiden Männern noch einen letzten zornigen Blick, bevor ich mir Yumiko sanft auf die Arme hob. "Wir sollten dringend diese Verletungen versorgen." Keine Sekunde später sprang ich mit ihr auch schon durch die Baumkronen Richtung Amegakure. "Es tut mir leid... Weil ich unvorsichtig war, wurdest du verletzt. Sogar fast getötet." Frustriert presste ich die Zähne zusammen. Ich hätte sie beinahe verloren... schon wieder. Dabei hätte ich mit solch einem Anschlag von Kakuzu und Hidan rechnen müssen. Verdammt!

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      Aira


      Wie erhofft stimmte er meinem Plan zu. Sicherlich war die Sorge um seinen Bruder in den letzten Tagen und Wochen immer weiter in ihm gewachsen und er hatte recht. Desto länger wir Sasuke sich selbst überließen, desto schwieriger würde es wahrscheinlich werden, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Hoffentlich würde unser Aufeinandertreffen ein gutes Ende nehmen. Ich wollte nicht, dass Itachi noch weiteres Leid in seinem Leben erleben musste, nachdem seine Vergangenenheit schon mehr als genug von Blut durchtränkt war. "In Ordnung. Ich habe bereits ein paar Vorräte für uns angelegt und Narungspillen zusammengerührt, damit wir jeder Zeit aufbrechen können." Egal wie ruhig und erholsam das Leben in diesem Dorf auch sein mochte, die Konoichi in mir wollte für jede Situtaion vorbereitet sein und so hatte ich Vorkehrungen getroffen, sollten wir plötzlich aufbrechen müssen. Schleißlich konnte uns jeder Zeit jemand erkennen und verraten.
      Sein Arm um meinen Körper ließ meine Gedanken umgehend in den Hintergrund schieben, während ich einmal kurz erschrocken die Luft ausstieß. Ich hatte mich eindeutig besser an seine Nähe und Berührungen gewöhnt, aber sie ließen mein Herz dennoch regelmäßig höher schlagen und brachten mich aus dem Tritt. Vor allem, wenn er mir solche Worte entgegenbrachte und mich für den Moment das Atmen vergessen ließ. Zumindest hatte ich begriffen, dass das Gefühl seiner Lippen auf meiner alles andere als unangenehm war. Ich genoss seine liebevollen Küsse und gab mir sogar Mühe dabei, sie soweit es mein Herz zuließ zu erwidern und doch... Ich hatte es immer noch nicht vollbracht, die drei Worte auszusprechen, die mir in solchen Momenten immer und immer wieder durch die Gedanken wanderten. Ich liebte Itachi, ich tat es wirklich. Endlich war ich mir dieser Tatsache vollständig im Klaren und dennoch brachte ich es einfach nicht erfolgreich über meine Lippen. Hoffentlich würde er dennoch verstehen, wie viel er mir bedeutete... Als sich unsere Lippen schließlich von einander lösten, legte ich meine Hand auf seine, um die sanfte Wärmequelle an meiner Wange zu fixieren. "Du bist schon wieder unfair", berschwerte ich mich halblaut und streichelte mit dem Daumen über seinen Handrücken. "Du musst mich... vorwarnen." Mein Grummeln war nicht wirklich ernst gemeint und eigentlich sollte es auch nur meine vor Verlegenenheit tiefrot angelaufenen Wangen verbergen... Sicherlich nur mit geringen Erfolg. Dabei steckte ehrliches Bedauern in meinem Inneren, als ich etwas von ihm weg trat und Richtung Dorf nickte. "Wir haben noch ein paar Vorbereitungen zu treffen." Mit diesen Worten, schloss ich meine Finger um seine Hand und begann damit den jungen Mann hinter mir herzuziehen.

      Der nächste Morgen war schneller angebrochen, als es mir lieb sein wollte und auch unser Frühstück hatten wir zügig beendet. Da es sicherlich in einem Tumult enden würde, sollten wir uns von jedem Dorfbewohner einzeln verabschieden, hatte ich eine kleine Notiz in unserer kleinen Hütte platziert:
      Danke für all eure Gastfreundlichkeit und eure Unterstützung. Es tut uns leid, dass wir schon so schnell wieder gehen müssen, aber wir werden die friedliche Zeit in eurem netten kleinen Dorf niemals vergessen.

      Mit Freundlichen Grüßen

      Itachi und Aira

      Lebt wohl.

      Vielleicht könnten sie in Zukunft hierher zurückkehren, doch für den Moment mussten sie dem Weg folgen, der vor ihnen lag.

      "Wo willst du zuerst nach deinem Bruder suchen?", wollte ich wissen, nachdem wir das Dorf verlassen hatten und gemeinsam durch das Laubdach des Waldes sprangen? "Du hattest etwas davon erzählt, dass er sich in Orochimarus Fängen befinden soll? Kennst du denn zufällig das Versteck dieses Kerls?"

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    • Yumiko

      Es wunderte mich nicht, dass Nagato auf meine Worte mit Unverständnis reagierte. Ich musste für ihn wie eine Gestörte wirken, nachdem ich ihn bat, die Männer am Leben zu lassen, die mich bis vor wenigen Minuten selbst noch töten wollten. Aber ich wollte einfach nicht, dass Nagato erneut einen Mord begann und dieser durch mich ausgelöst wurde. Zudem verspürte ich aus irgendeinem Grund Mitleid mit Hidan und Kakuzu. Vielleicht lag es an ihrem schmerzerfüllten Klagen, welches sie von sich gaben. Das Jutsu, welches der Orangehaarige nutzte, musste höllische Schmerzen verursachen und ich hoffte, niemals in die Situation zu kommen, es am eigenen Leib zu spüren. Wenn selbst Kakuzu seine Schmerzen offen zeigte, war es sicher unerträglich.
      Mich sollte es nicht wundern, dass Hidan seine Klappe nicht halten konnte, allerdings regten mich seine Worte auf. War er sich denn nicht bewusst, in welcher Lage er sich gerade befand oder interessierte es ihn schlichtweg einfach nicht? Wollte er so dringend sterben? Oder war ihm das einfach wesentlich lieber, als in einem Akatsuki zu leben, dass einen gerechten und fairen Weg einschlug? Ich würde diesen Mann wohl niemals verstehen, allerdings hatte ich gerade auch andere Sorgen, als Hidans große Klappe und seine unerklärlichen Beweggründe. Denn wenn ich eins gelernt hatte, dann dass Hidans Gedankengänge meist simpler waren, als man zuerst annehmen wollte.
      Bevor Nagato die Köpfe der meine Nuke-Nins zu Brei zerschlagen konnte, kam Konan dazu und machte sich ein Bild von der Gesamtsituation. Dabei fiel mir auf, dass Nagato deutlich damit zu kämpfen hatte, die beiden gehen zu lassen und nicht an Ort und Stelle zu töten. Ich rechnete es ihm gerade deswegen hoch an, dass er Konan den Befehl gab, die beiden gefangen zu nehmen und zurück ins HQ zu bringen. Erneut kam mein Liebster meinem Wunsch nah und auf der einen Seite erleichterte es mich, doch irgendwie fühlte ich mich auch schuldig. Immer wieder entschied er sich mir zu Liebe für einen anderen Weg und stellte seine eigenen Bedürfnisse hinten an. Wirkte ich in seinen Augen egoistisch oder gar gierig?
      Nachdem Konan und Nagato die beiden Unsterblichen festgemacht hatten, hob mich mein Angebeteter auf seine Arme und kehrte mit mir zurück nach Amegakure. Auf dem Weg dorthin schlang ich meine Arme um seinen Nacken und lehnte mich erschöpft an ihn ran. Ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe. Doch als sich Nagato plötzlich entschuldigte, sah ich ihm leicht verwirrt entgegen. "Es gibt absolut nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest! Nichts von alldem ist deine Schuld. Nicht mal zu einem kleinen Teil. Ich bin dir einfach nur unfassbar dankbar, dass du aufgetaucht bist. Es tut mir leid, dass ich dir immer wieder solche Umstände bereite...", entschuldigte ich mich und biss dabei auf meine Unterlippe. Wieder war es Nagato, der mich aus einer brenzlichen Situation rettete. Wie oft war es seit meinem Eintritt in Akatsuki nun schon vorgekommen, dass er mir aus der Patsche half? Er hatte mich gerettet, nachdem mich Deidara mit seinen Bomben erwischt hatte, als Konan und ich von Banditen überfallen wurde und nun als Hidan und Kakuzu mich zu töten versuchten. Wieso war ich nur so schwach? Wieso musste ich ständig gerettet werden? War ich immer noch so schwach? Wieso konnte ich mit keinem von ihnen mithalten?


      Itachi

      "Achja? Und wie soll ich dich am besten vorwarnen? Mit einen Kuss?", hauchte ich ihr leicht schmunzelnd entgegen, bevor ich erneut sanft meine Lippen auf die ihren legte. Viel zu selten nahm ich den süßen Geschmack der mir so geliebten Kunoichi wahr. Leider hielt auch dieser Kuss nicht ewig und Aira löste sich bald von mir, damit wir beide uns auf den Rückweg machen konnten. Ich wäre lieber noch ein wenig länger mit ihr spazieren gegangen und hätte unsere Zweisamkeit genossen, aber leider musste auch ich einsehen, dass wir beide die restliche Zeit dazu nutzen sollten, um uns auszuruhen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen würden. Immerhin kannten wir beide nicht den genauen Aufenthaltsort von Sasuke oder Orochimaru, weswegen wir sicher erst mal umher wandern würden. Ich hasste solche Missionen. Mir war es lieber, wenn ich genaue Anhaltspunkte hatte aber so würden wir beide erstmal in der Gegend herumirren. Hoffentlich verpassten wir nicht Sasuke.

      Nach dem Frühstück am nächsten Morgen hinterließ Aira noch einen Zettel an die Leute aus dem Dorf, ehe wir beide unser Gepäck nahmen und uns auf die Reise machten. Zum ersten mal wurde mir bewusst, wie wenig ich es vermisst hatte, in der Gegend herumzustreifen und auf einer Mission zu sein. Scheinbar würde ich mit dem Leben als Shinobi schneller abschließen können als Aira. Aber würden wir nicht nach Sasuke suchen, hätte ich auch nichts dagegen gehabt, wären wir in dem Dorf geblieben. Tatsächlich war es mein Ziel, mich eines Tages mit Aira niederzulassen und ein ruhiges Leben fernab vom Ninja Dasein zu führen.
      "Das Problem an Orochimaru ist, dass er viele verschiedene Verstecke auf der ganzen Welt hat. Es wird schwer das richtige zu finden. Wenn ich ehrlich bin, ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit ihn ausfindig zu machen. Niemand weiß, über wie viele Verstecke Orochimaru verfügt und ein jedes einzelnes ist gut versteckt und vor allem gesichert. Er hat viele fähige Ninjas in seinen Reihen, weshalb wir davon absehen sollten, in einen Kampf verwickelt zu werden. Es wäre sicher einfacher, wenn Sasuke nach uns sucht oder wir auf uns aufmerksam machen, damit er uns findet", meinte ich leicht nachdenklich. "Durch meine Zeit in der Anbueinheit, habe ich die ein oder andere Information über ihn und seine Aufenthaltsorte, allerdings weiß ich nicht, wie aktuell diese Informationen noch sind. Seit dem sind viele Jahre vergangen und es würde mich nicht wundern, wenn Orochimaru seit dem wieder einen neuen Aufenthaltsort hat. Am besten wäre es natürlich, wenn Sasuke auf Missionen geht. Auf diese Weise könnten wir uns in den Dörfern umhören und Informationen sammeln. Aber ich glaube uns bleibt vorerst nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass meine Informationen von damals noch nicht veraltet sind und wir einen Anhaltspunkt auf einen seiner Aufenthaltsorte haben", sprach ich und musste dabei ein Seufzen unterdrücken. Wer hätte gedacht, dass das schwerste von allem uns noch bevor stand? Wie sollten wir nur Sasuke finden und dabei gleichzeitig unnötigen Kämpfen aus dem Weg gehen? Wir hatten es hier immerhin mit Orochimaru und seinen Leuten zu tun, die würden es nicht auf sich sitzen lassen, wenn zwei dahergelaufene Ninjas herum schnüffeln und Informationen über sie einholen. Ich müsste Acht geben, dass Aira nicht noch mehr in meine Familienprobleme hineingezogen wird, als sie es eh schon wurde. Ich würde nicht zu lassen, dass sie meinetwegen verletzt wurde.
    • Nagato


      Sie hätten den Tod verdient... Qualvoll und langsam, aber umso mehr ich diese Gedanken in mir reifen ließ, desto deutlicher wurde mir bewusst, welches Bild ich Yumiko da bieten musste. Dabei hatte ich nicht nur ihr, sondern auch mir selbst versprochen, einen friedlicheren Pfad einzuschlagen. Aber wäre das wirklich die richtige Entscheidung? Kakuzu könnte man mit Logik vielleicht noch erreichen und überreden, Akatsukis neuem Weg zu folgen. Hidan jedoch... Das einzige Ziel dieses Kerl war es Blut zu vergießen und für seinen Gott zu töten und das so oft und viel wie möglich. Er würde einem friedlichen Akatsuki nicht zustimmen, niemals. Selbst wenn ich daher einfach laufen ließe, könnte er zu einer ungeahnten Gefahr werden, vor allem für Yumiko, welche seinen Zorn bereits reichlich geweckt zu haben schien. Immerhin hatt sie seinen und Kakuzus Angriffen bisher gut genug entkommen können, um bis jetzt zu überleben. Die beiden hatten die junge Konoichi und ihre ausgeprägten Fähigkeiten reichlich unterschätzt. Ich konnte spüren, wie mir alleine bei dem Gedanken ein kurzes stolzes Lächeln über die Lippen huschte, während ich beobachtete, wie Konan die beiden Übeltäter fesselte. Ich würde mir später überlegen müssen, wie ich in Zukunft mit ihnen verfahren wollte. Im Moment gab es aber Wichtigeres zu erledigen.
      Irgendwie wunderte es mich nicht einmal, als Yumiko meine Selbstanschuldigungen abwies und sich im Gegenzug bei mir entschuldigte. "Du bist einfach unverbesserlich." Ohne langsamer zu werden, senkte ich meine Lippen kurz auf ihre helle Stirn, bevor ich ihr ein sanftes Lächeln offenbarte. "Du bereitest mir keine Umstände, das hast du noch nie. Immerhin hast auch du mich bisher mehr als nur einmal gerettet." Mein Blick richtete sich wieder fest auf den Weg vor uns. "Zuerst, als du mir zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder das Gefühl der Freude gezeigt hast. Als du mir beigebracht hast, zu lieben. Du hast mir den Willen geschenkt, weiterleben zu wollen und als Resultat haben wir den Seelentransfer durchgeführt, welcher ohne dein Mitwirken nie möglich gewesen wäre." Kurz wanderten meine Augen zurück zu ihren strahlend schönen Smaragden. "Dein Lächeln rettet mich jeden Tag. Entschuldige dich also nicht, nur weil auch ich ab und an deinen Held spielen möchte."
      Nur wenige Minuten später wurden wir auch schon in Amegakures anhaltenden Regen gehüllt, durch welchen ich so schnell es ging eilte, um bald schon die trockenen Gefilde des Hauptquartiers zu erreichen. "Ich werde dich zu Sasori bringen. Er wird deine Wunden versorgen", erklärte ich ruhig, während ich bereits durch das dunkle Labyrinth durchwanderte. "Sobald es dir etwas besser geht, hätte ich nichts dagegen, wenn wir etwas gemeinsame Zeit verbringen könnten." Ich drückte einen flüchtigen Kuss auf ihre Lippen. Ich konnte kein Chakra in der Nähe spühren, also sollte uns auch keiner bemerkt haben und selbst wenn, wäre es mir mittlerweile egal. Sollten doch alle wissen, wie wichtig mir die junge Frau war, auf das keiner mehr versuchte ihr unter meiner Nase Schaden zuzufügen. "Ich habe dich in den letzten Tagen unendlich vermisst."
      Als wir endlich unser Ziel erreichten, öffente mir Sasori die Tür, bevor ich es überhaupt verlangen konnte. Umgehend legten sich seine kühlen Augen auf die Konoichi in meinen Armen. "Man könnte meinen, dass du Stammkunde bei mir werden möchtest", kommentierte er, bevor er mir bedeutete, Yumiko hineinzutragen und auf einem Krankenbett abzulegen. "Zumindest scheint sie keine bedeutenden Verletzungen davon getragen zu haben." Während er sprach, kramte er in einem Regal voller Fläschen mit farbenfrohen Inhalt herum, um zuletzt ein dunkelblaues Gebräu hervorzuziehen. "Das wird ihre Schmerzen lindern, Blessuren abschwellen lassen und ihrem Chakra helfen sich schnell wieder aufzubauen", erklärte er, während er ein paar Tropfen in ein Glas mit Wasser träufelte. "Dennoch sollte sie sich danach ausreichend Ruhe, Essen und Schlaf gönnen." Zuletzt überreichte er Yumiko das Glas und gab ihr zu bedeuten, auszutrinken.
      Ich beobachtete sie geduldig dabei und nickte verstehend. "Dann werde ich sie umgehend ins Bett bringen", befand ich zuletzte und hob die junge Frau im nächsten Moment direkt wieder auf meine Arme, nickte Sasori einmal dankend zum Abschied zu und verließ seine Laborkammer keine Minute später schon wieder. "Du hast es gehört, dir wurde strenge Bettruhe verordert. Aber er hat nie behauptet, dass ich dir dabei keine Gesellschaft leisten darf", murmelte ich schmunzelnd in ihr Ohr.

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      Aira


      Ich nickte verstehend, als er mir von den dutzenden Verstecken Orochimarus berichtete, die ein Auffinden Sasukes unheimlich erschweren dürften. "Ich war auch schon mehrfach Teil entsprechender Erkundungstrupps und selbst wenn wir glaubten endlich seinen richtigen Aufenthaltsort gefunden zu haben, schien er gerade noch rechtzeitig ausgeflogen zu sein... Scheinbar hat er seine Spione in allen Dörfern verteilt." Während ich dies aussprach, kam mir umgehend eine Idee. "Seine Spione!" Ruckartig hob ich den Kopf und musterte Itachi mit neuem Mut. "Dein Bruder will dich töten, also wird er auch nach dir suchen, richtig? Wenn wir durch die Dörfer wandern und nach ihm fragen, werden Orochimarus Spione sicherlich früher oder später anschlagen und ihm Bescheid geben.Er wird uns finden und uns die Suche nach ihm ersparen." Es würde bedeuten, dass wir uns selbst zur Zielscheibe machten und er uns jederzeit aus dem Hinterhalt angreifen könnte, aber wir würden darauf vorbereitet sein. Leider wusste ich natürlich nicht, ob meine Theorie wirklich zutreffend war und ob dieser Plan wirklich Erfolg bringen würde, aber den Versuch war es definitiv wert.

      Die folgenden drei Tage wanderten Itachi und ich durch kleinere Ninjadörfer, in denen man uns hoffentlich nicht direkt als die Nukenins, die wir waren erkannten, aber in denen man dennoch Spione vermuten könnte. Wir verzichteten darauf, Unterkunft in den Dörfern selbst zu finden. Sollte Sasuke wirklich auftauchen und den Angriff starten, sollten zumindest keine Unschuldigen mit hineingezogen werden, also verbrachten wir die Nächte im Wald.
      Für die heutige Nacht hatten wir eine alte Ruine gefunden, welche vom Aufbau und der Größe an eine alte Arena erinnerte. Sie bot ausreichend Schutz vor Wind un Wetter und dank das kleinen Feuers, dessen Glut noch immer vor uns rot schimmerte, war es auch noch reichlich warm. Dennoch hatten wir uns nah aneinandergeschoben... Noch immer hatte ich mich nicht gänzlich an diese Nähe gewöhnt, aber ich ich konnte auch nicht mehr verleugnen, wie sehr ich sie genoss. So ließ ich es von selbst zu, wie sich mein Kopf auf seiner Schuler bettete, während mein Geist in einen leichten Schlaf abdriftete. Doch ich ließ mein Beweusstsein nicht gänzlich ins Traumland versinken und achtete stattdessen auf unser Umfeld... Und dann! Genau in dem Moment, in dem mich die Präzenz eines fremden Chakras aufschrecken ließ, saußte ein Kunai auf mich zu. Ich fing es gerade noch rechtzeitig mit meinem ab, womit es klimpernd neben mir zu Boden fiel. Der Flugbahn nach zu schließen, hätte es mich nicht töten sollen, sondern hätte mich nur an der Schulter verletzt, allerdings... War das Gift an der Klinge? Ich sollte nicht getötet, aber kampfunfähig gemacht werden.
      Mein Blick hob sich zum Ursprung der giftigen Waffe. Zunächst konnte ich nur einen Schatten ausmachen, dann schwarzes verwucheltes Haar und rote Sharingan-Augen im Dunkel der Nacht. "Er ist gekommen", murmelte ich leise zu Itachi, während ich mich langsam auf meine Beine erhob, mein eigenes Kunai noch immer in der Hand. "Es wird also Zeit für ein klärendes Gespräch zwischen Brüdern."
      "Verschwinde von hier, Frau", knurrte es im nächsten Augenblick von oben hinunter. Sasuke sah seinem Bruder definitiv ähnlich, nur der unendlich tiefe Zorn in seinen Augen war mir etwas Fremdes, als sich der Junge gänzlich im Licht des Mondes offenbarte. "Dieser Kampf geht nur mich und diesen Verräter etwas an."
      Der beißende Ton in seiner Stimme wollte sich in meine Brust bohren, aber ich ließ es nicht zu, richtete mich gerade auf und stellte mich seinem mörderischem Blick. "Ich werde nicht von Itachis Seite weichen. Außerdem ist dieser Kampf sinnlos."

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    • Yumiko

      Nagato versuchte mich aufzumuntern, doch seine Worte konnten mich nicht erreichen, zu sehr glaubte ich an mein Versagen. Ich war nur am Leben, weil mich Nagato -wieder einmal- gerettet hatte. Es war bereits das dritte mal, dass ich mich von ihm habe retten lassen müssen, weil ich es nicht alleine schaffte, gegen meine Gegner zu gewinnen. Aus welchem Grund hatte er mich überhaupt damals nach Akatsuki gebracht? Ich war nichts weiter als eine durchschnittliche Kunoichi. In keinem der Gebiete konnte ich mit den anderen Mithalten. Weder Gen-Jutsu, noch Nin-Jutsu oder Tai-Jutsu. Nicht einmal mein Medizin-Jutsu konnte ich mit dem von Sasori oder Rina messen. Ich war nicht für eine Organisation geschaffen, die dafür bekannt war, die Stärksten aller Ninjas zu versammeln. Verglichen zu den anderen Mitgliedern, war ich ein kleiner Fisch in einem großen Meer. Unbedeutend, schwach und allgemein nutzlos.
      Wir erreichten bald das HQ und Nagato sprach davon, die nächste Zeit gemeinsam zu verbringen. Vor wenigen Stunden hätte ich mir nichts schöneres vorstellen können, doch in diesem Moment wollte ich lieber alleine sein. Ich wollte mich nicht aufmuntern lassen oder so tun, als hätte ich gute Laune und noch weniger wollte ich Nagato verletzen, nur weil es mir selbst nicht gut ging.
      Wir kamen bei Sasori an, welcher direkt die Tür öffnete und mich musterte. Am Anfang hatte ich noch über solche Sprüche lachen können, doch in diesem Moment, versetzen mir seine Worte einen weiteren Stich im Herz. Sogar Sasori war es aufgefallen, wie unbeholfen ich war und mich immer wieder verletzen ließ. Wieso wurde ich nicht stärker, wo ich doch ständig mit den Besten der Besten trainierte? Sasori und Rina unterrichteten mich im Medizin-Jutsu, während sich Nagato und Konan um den Rest kümmerten. Sie alle gehörten zu den Besten und trotzdem konnte ich keinen von ihnen aufholen. Nagato hatte Kakuzu und Hidan so leicht besiegen können, während ich mich beinahe umbringen lassen habe.
      Ich trank das bläuliche Gebräu aus und überreichte anschließend Sasori das leere Glas. Er verordnete mir Bettruhe, weshalb mich Nagato direkt wieder auf seine Arme hob. Ich konnte mich noch geradeso bei dem Rothaarigen für meine Heilung bedanken, als ich auch schon aus dem Raum getragen und zu meinem Zimmer gebracht wurde.
      "W-Warte. Ich kann alleine laufen. Mir geht es schon wieder viel besser", meinte ich und stieg anschließend von Nagatos Armen. Wir streiften noch kurz die Gänge, ehe ich vor meiner Zimmertür zum Stehen kam und mich zu ihm umdrehte. "Es tut mir leid, aber mir ist gerade nicht nach Gesellschaft. Lass uns morgen Zeit verbringen." Mit diesen Worten gab ich ihm noch einen letzten Kuss auf die Wange, ehe ich hinter meiner Zimmertür verschwand und diese zusätzlich noch abschloss. Ich wollte jetzt nicht mit ihm diskutieren, zumal ich wusste, dass ich keine angebrachten Argumente gehabt hätte.
      Frustriert über mein eigenes Verhalten, ging ich direkt ins Badezimmer, wo ich mir eine warme Dusche gönnte und den Dreck und das Blut von meinem Körper wusch. Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und zog mir ein weißes Schlafkleid an, ehe ich meine Haare kämmte und mich anschließend erschöpft ins Bett fallen ließ. Ich drehte mich auf die Seite und starrte an die Wand, während ich die letzten Wochen und Monate Revue passieren ließ.
      "Aaaah! Dumme Yumiko!", rief ich und warf genervt das Kissen in meinen Armen durch das Zimmer. Dabei fiel ein Foto von Nagato und mir vom Regal und kurz darauf ertönte ein lautes Klirren. Ich stand augenblicklich auf, um sicher zu gehen, dass dem Bild nichts passiert war. Ich ging in die Hocke und betrachtete das Bild von meinem Liebsten und mir, nachdem ich es aufgehoben hatte. Mit einem Mal spürte ich eine tiefe Leere in meiner Brust, die kaum zu ertragen war.
      "Wieso kann ich nicht einmal die richtige Entscheidung treffen?" Frustriert biss ich die Zähne zusammen, ehe ich das Foto zurück das Regal legte und mir mein Kopfkissen schnappte. Ich verließ mein Zimmer und ging zu dem von Nagato. Ich klopfte an die Tür, bevor ich diese langsam öffnete. "Nagato?", fragte ich leise in den dunklen Raum hinein. Schlief er schon?
      Ich erkannte bald seine liegende Silhouette auf dem Bett und bei genauerem hinschauen konnte ich seine lilafarbenen Augen erkennen. Er war noch wach. Zum Glück!
      Langsam trat ich in das Zimmer ein und schloss die Tür hinter mir, ehe ich das Kopfkissen fester an mich drückte. "D-Darf ich heute Nacht vielleicht doch bei dir schlafen...?", fragte ich ihn leise und sichtlich peinlich berührt von meinem vorherigen Verhalten. "Es tut mir leid, dass ich dich weggeschickt habe. Ich hatte Angst, dass ich ein paar gemeine Sachen zu dir sage, weil ich so wütend auf mich selbst bin. Dabei habe ich dich die letzten drei Tage so sehr vermisst." Mir kamen die Tränen, als ich daran dachte, wie sehr mir mein Herz geschmerzt hatte, nur weil ich nicht bei ihm sein konnte. "Es ist nur so, dass ich schon so lange mit euch trainiere und hier niemandem das Wasser reichen kann. Sasori und Rina korrigieren nach wie vor meine Fehler und obwohl Konan und ich ein ähnliches Jutsu besitzen, ist sie bei Missionen deutlich erfolgreicher. Sie hatte damals sogar Sasori ohne einen einzigen Kratzer abzubekommen, in einem Kampf besiegt und nach Akatsuki gebracht. Aber ich... ich konnte mich nicht einmal gegen Deidara oder Kakuzu und Hidan zur Wehr setzen." Ich senkte den Kopf, während meine Tränen auf den Boden tropften. "Es macht mich so wütend, dass ich als Kunoichi nichts tauge!", schluchzte ich.


      Itachi

      Die Tage vergingen und bisher hatten Aira und ich recht wenig Erfolg gehabt, jedoch war ich zuversichtlich, dass wir Sasuke eines Tages finden würden und so wie ich meinen kleinen Bruder kannte, würde er sicher nicht lange auf sich warten lassen. Wenn er unter Orochimaru stark genug geworden war, würde er sich auf den Weg machen, nach mir zu suchen, um mich zu töten und sich an mir zu rächen. Ich fragte mich, wie stark sein Hass mir gegenüber gewachsen war. Er war schon immer ehrgeizig gewesen, doch ließ er sich viel zu stark von seinen negativen Gefühlen beeinflussen. Er konnte vor lauter Wut nicht klar denken, so war es zumindest bei unserem letzten aufeinandertreffen gewesen, als Kisame und ich uns auf den Weg gemacht hatten, Naruto Uzumaki zu fangen und ihn nach Akatsuki zu bringen. Für einen Genin war Sasuke damals stark gewesen, jedoch konnte er mich nicht annähernd etwas entgegen bringen. Ich erinnerte mich an seinen Frust von damals und den Hass in seinen Augen. Sein größtes Ziel im Leben war es, stärker zu werden, nur um mich eines Tages besiegen zu können und während er darauf fixiert war, bemerkte er gar nicht, was ihm alles entging. Wie viel mehr das Leben zu bieten hatte, als Macht. Es war meine Schuld gewesen. Ich hatte diesen Hass in ihn gepflanzt, mit dem egoistischen Wunsch, von ihm im Kampf besiegt zu werden. Ich wollte ihn davor bewahren, Konoha zu hassen, doch ich war gescheitert. Er hatte dem Dorf seinen Rücken gekehrt und war stattdessen zu Orochimaru gegangen, um sich seine Kraft anzueignen und größere Chancen zu haben, mich zu besiegen. Würde Sasuke jemals dazu in der Lage sein, Konohagakure so sehr zu lieben, wie ich es tat? Ich wollte, dass er ein Zuhause fand und glücklich wurde. Vorausgesetzt, ich hatte ihm nicht diese Möglichkeit genommen.
      Die letzten Tage war ich ziemlich angespannt, nur Airas Nähe, sowie ihre Berührungen konnten mich ein wenig beruhigen und mich auf andere Gedanken bringen. Dementsprechend genoss ich es auch, als sie von selbst ihren Kopf auf meine Schulter ablegte und sich an mich schmiegte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich schlang meinen Arm um ihren zierlichen Körper, nur um sie noch näher an mich zu ziehen. Ein leises, zufriedenes Seufzen drang über meine Lippen und ich schloss meine Augen, während ich in einen leichten Schlummer Schlaf abdriftete.
      Ich riss meine Augen auf, als ich nach einer Weile, ein mir nur allzu bekanntes Chakra bemerkte. Augenblicklich standen Aira und ich auf, als auch schon ein Kunai auf meine Liebste zuflog, welches sie locker abwehrte. Ein Blick auf die Klinge des Messers verriet mir, dass es vergiftet worden war, weshalb sich ein unangenehmes Gefühl von Wut in mir breit machte. Allerdings erstickte ich dieses Gefühl im Keim, bevor es zu einer größeren Flamme heranwachsen konnte. Ich musste einen klaren Kopf bewahren, um Sasuke überzeugen zu können und Aira vor ihm zu beschützen. Sie hatte nichts mit alldem zu tun und ich wollte nicht, dass sie am Ende noch meine Fehler ausbaden musste. Ich könnte es mir niemals verzeihen, sollte sie meinetwegen verletzt werden.
      Ich stellte mich schützend vor die Frau, die ich so sehr liebte und sah Sasuke entgegen. "Es wird Zeit, dass wir uns unterhalten, Sasuke", sprach ich ruhig. Mein Bruder verengte seine Augen. "Reden wird nicht genügen!", rief er und machte einige Fingerzeichen, ehe er einen großen Feuerball spuckte. Ich hatte schnell geschaltet und dieselben Fingerzeichen gemacht, weshalb ich sein Jutsu mit dem selben blockte. Kurz nachdem das Feuer erloschen war, sprang er in die Höhe und flog auf uns zu, während er sein Schwert zog. "Aira, geh zur Seite!", befahl ich ihr und zückte ein Kunai, ehe ich Sasukes Angriff mit dem Schwert blockte. "Es wird Zeit, dass du mir zuhörst, Sasuke", meinte ich nun schon etwas ernster, ehe ich einen großen Schritt zurück sprang. "Zu der Geschichte der Uchiha gehört viel mehr, als das, was du mitbekommen hast, als du noch ein Kind warst", versuchte ich ihn zu überzeugen. Doch der Blick in seinen Augen zeigte mir deutlich, dass er sich nicht so einfach überzeugen lassen würde. Vermutlich war er sich nicht sicher, ob er meinen Worten trauen konnte, oder nicht. Verwunderlich war es nicht. Er müsste im Augenblick sehr verwirrt sein und ich war dafür verantwortlich. Es war meine Aufgabe, ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Es war meine Pflicht als älterer Bruder und mein eigener Wunsch. In all den Jahren hatte ich nichts weiter als das Beste für Sasuke gewollt, doch in seinen Augen war ich nichts weiter als ein Monster. Ich hatte viele Jahre mit diesem Wissen leben können, solange er nur in Sicherheit war, nun ging es um weitaus mehr, als Sicherheit. Ich wollte, dass Sasuke ein Leben lebte. Er sollte mehr sehen, als seinen Hass auf mich und er sollte verstehen, was wirklich mit dem Uchiha Clan geschehen war.
    • Nagato


      Selbst nach meinen Worten, wirkte Yumiko in meinen Armen nicht so heiter, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Machte sie sich wirklich solch schlimme Vorwürfe? Warum erkannte sie nicht, wie wichtig sie doch war? Wie stark sie war! Körperlich und auch geistig. Sie hatte mich in so vielen Hinsichten gerettet und mir einen neuen Weg aufgezeigt... warum also machte sie sich jetzt so nieder?
      Dennoch verzichtete ich vorerst darauf, weiter auf sie einzureden. Im Moment zählte, dass sie wieder gesud wurde und so schnell wie möglich behandelt werden konnte, entprechend zufrieden war ich auch, als Sasori eine schnelle Lösung für ihren Zustand parat hatte. Jetzt stand unserer gemeinsamen Zeit nichts mehr im Wege. Ich hatte sie so lange missen müssen, ihre Nähe, ihren Duft und ihre Wärme. Vielleicht könnte ich sie ja auch wieder etwas aufmuntern, indem ich einfach an ihrer Seite war. Entsprechend beschwingt wanderte ich aus Sasoris Labor, stockte allerdings etwas verwundert, als sich Yumiko plötzlich von mir abstieß. Ich versuchte erst gar nicht, meine Enttäuschung zu verbergen, als sie sich aus meinen Armen befreite. "Ich hätte dich gerne weiter getragen", meinte ich ehrlich, während ich bereits ihre Wärme an meiner Brust zu vermissen begann. Natürlich unterließ ich es dennoch, sie mir einfach wieder auf die Arme zu heben, egal wie sehr ich es auch wollte. Immerhin glaubte ich ihren Grund zu verstehen, fühlte sie sich wahrscheinlich erst recht schwach und kraftlos, wenn ich sie weiterhin durch die Gänge trug. So hielt ich mich zurück und folgte ihr stattdessen durch das Halbdunkel des Haupquartier, bis hin zu ihrem Zimmer. Dort angekommen wurde ich allerdings erneut vor den Kopf gestoßen. "Aber...!" Ich wollte nach ihrem Arm greifen, sie aufhalten und an mich ziehen, aber der Ausdruck in ihren Augen, ließ mich inne halten. Warum? Dabei hatte ich mich so sehr auf den heutigen Abend gefreut. Ich hatte sie in den letzten Tagen so sehr vermisst...
      Beinahe trauend legten sich meine Finger, die soeben noch nach Yumikos zierlichem Arm hatten greifen wollen, gegen das kühle Metall ihrer Zimmertür. Ich konnte dahinter deutlich ihr Chakra wahrnehmen, wie auch die Unruhe, die eben dieses zu verwirbeln schien. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und meine Hand an der Tür ballte sich zu einer Faust. Hidan und Kakuzu... Sie waren Schuld! Drei Tage! "Nur" drei Tage, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatten. Drei volle Tage, in denen ich Yumiko in jeder einzelnen Sekunde vermisst hatte. Ich hatte es ertragen, in der Hoffnung, dass unser erneutes Aufeinandertreffen umso schöner und glücklicher werden würde. Aber diese beiden Vollidioten hatten diese Hoffnung mit ihren Füßen zertreten. Sie hatten Yumiko nicht nur körperlich, sondern auch seelich verletzt. Das würde ich ihnen nie verzeihen!
      Zornig stieß ich mich von der Tür ab und marschierte zu meinem eigenen Zimmer, welches sich fast genau neben ihrem finden ließ. Am liebsten wäre ich mit meiner aufgestauten Wut direkt in den Kerker marschiert und hätte die beiden Übeltäter für ihre Taten büßen lassen, aber ich müsste mich zügeln. Yumiko fühlte sich so schon schlecht genug und dennoch hatte sie für diese beiden wertlosen Gestalten um Gnade gebeten. Ich wollte ihr Vertrauen nicht huntergehen und hinter ihrem Rücken meine Rache verwirklichen. Stattdessen würde ich Geduld walten lassen. Wenn sie meine Gesellschaft im Moment nicht wollte, musste ich leider damit leben... Allerdings bezweifelte ich, dass ich diese Nacht auch nur ein wenig Schlaf finden würde. Dennoch stapfte ich in meine Räumlichkeiten, entledigte mich meines Mantels, schmiss ihn achtlos in eine Raumecke und verzog mich ins Bad. Ich wusste nicht, dass man sich wütend und frustriert Gesicht und Körper waschen konnte, aber heute gelang es mir ohne Mühe. Mehr als nur einmal stieß ich meine Faust unzufrieden gegen die Duschwand und grummelte dem warmen Wasserstrahl entgegen. Selbst beim Übertreifen meiner Schlafsachen, bestehend aus einem dünnen schwarzen Shirt und einer dunkelgrauen und weiten Stoffhose, ging ich ungewohnt ruppig vor.
      Nachdem ich mich schließich ins Bett fallen ließ, starrte ich einfach nur gedankenverloren zur Decke empor und hoffte einfach nur darauf, dass die Zeit schnell vergehen würde, aufdass sich Yumiko beruhigen würde und ich mich an ihre Seite schmiegen durfte. Zu meiner Überraschung musste ich dafür nicht einmal bis auf den nächsten Morgen warten. Noch bevor sie überhaupt gegen das Metall klopfte, konnte ich ihre aufgewühltes Chakra vor der Tür wahrnehmen und drehte den Kopf zur Seite. Nur einen Moment später begegnete ich strahlenden und bedröppelt dreinblickenden Smaragdten und richtete mich langsam auf. "Nichts wäre mir lieber, als dich an meiner Seite zu wissen." Wut, Frust und Bedauern machten Glückseeligkeit platz und ein breites Lächeln verformte meine Lippen, während sich meine Hände begierig in ihre Richtung streckten und sie sofort neben mich zog, als sie in Reichweite kam. "Selbst wenn du mir gemeine Dinge an den Kopf werfen würdest, wäre ich lieber an deiner Seite, als irgendwo anders." Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren und lauschte ihren Worten, spürte die Trauer und den Frust in ihrer Brust und Stimme. Ich unterbrach sie nicht, strich ihr stattdessen beruhigend über den Kopf, ließ sie bis zum Ende kommen. Erst als die letzten Worte gesprochen schienen, drückte ich sie leicht von mir und musterte die dünnen Tränenspuren auf ihren Wangen. Selbst verheult war sie noch wunderschön. Ich konnte das milde Lächeln auf meinen Lippen nicht unterdrücken und strich sanft die Feuchte aus ihrem Gesicht, trocknete die frischen Tränen an ihren Augen. "Yumiko... Du bist stark. Das warst du schon am ersten Tag, an dem wir uns begegnet sind und heute bist du es umso mehr." Sanft strich ich eine Strähne aus ihrem Antlitz und platzierte dann meine Hand auf ihrer weichen Wange. "Damals hast du ohne mit der Wimper zu zucken eine schwere Entscheidung getroffen und damit nicht nur deine Familie beschützt, sondern auch mich beeindruckt. Und obwohl daraufhin Monate lang in diesem Loch ferstgesessen hast, hast du nie deine Idiale verraten, bist immer deinem eigenen Weg gefolgt und hast mich mit deiner Schönheit und Stärke in deinen Bann gezogen. Nur wegen dir bin ich heute, der der ich bin. Ich bin glücklich. Ich kann endlich wieder das Leben genießen. Du hast mich stark genug gemacht, um überhaupt weiterleben zu können." Fasziniert, als sähe ich ihre Gesichtszüge zum ersten mal, streichelte ich mit dem Daumen über ihre Haut, erforchte ihre dünne und spitze Nase, erkundete ihren hohe Wangenknochen und fuhr über ihre weichen Lippen. Ich wollte sie so dringend küssen. "Aber das ist lange noch nicht alles. Ja, du magst schwächer sein als ich, aber du darsft auch nicht vergessen, dass ich auch wegen dir überhaupt habe so viel stärker werden können. Dieser neue Körper ist einsatzkräftiger, als je zuvor und das ohne, dass ich meine Lebenskraft dafür opfern muss. Ja, Konan ist erfahrener als du, aber trotz ihres langjährigen Vorsprungs, hast du sie weit genug aufgeholt, um ihr nicht nur eine große Hilfe auf Missionen zu sein, nein, du hast sie vor einigen Monaten sogar vor dem sicheren Tod gerettet. Oder hast du das etwa schon wieder vergessen?" Auch meine andere Hand hob sich zu ihrem Gesicht und strich eine weitere Strähne sanft hinter ihr Ohr und streichelte dann über die helle Haut ihres Halses. "Du bist eine starke Kämpferin, welche nicht einmal töten muss, um sich und ihre Mitmenschen zu schützen. In dieser Hinsicht bist du mir maßlos überlegen. Und deine heilenden Hände haben selbst aus Sasoris Mund schon lobende Worte hervorbringen können. Leider ist er zu stur, um es dir persönlich zu sagen, aber mir hat er schon mehr als einmal von deinen überragenden Fortschritten berichtet. Und heute..." Als ich an ihre verletzte Gestalt zurückdenken musste, überkam mich ein neuer Funken purer Wut. Mit Mühe gelang es mir, ihn zu unterdrücken. "Kakuzu und Hidan sind keine einfachen Ninjas, sie sind Monster... Sie sind praktisch undsterblich und vor allem Hidan könnte selbst mir Probleme bereiten, wenn ich nicht aufpasse. Heute habe ich sie beide so leicht überweltigen können, weil sie mit dir beschäftigt waren, weil du sie so gut in Schach gehalten hast, dass sie dich ernst nehmen mussten. Sie haben mich erst gar nicht bemerkt." Beide Hände schlossen sich letztendlich um ihre Wangen und hoben ihren Kopf, während ich ihre wunderschönen Augen mit meinen in Besitz nahm. "Du hast dich gegen zwei übermenschliche und praktisch unsterbliche Gegner behauptet, sie stundenlang in Schach gehalten und sie sogar in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht. Selbst Konan wäre das mehr als nur schwer gefallen." Ich konnte der Anziehungskraft ihrer Lippen nicht mehr entgehen und umfing sie letztendlich gierig mit meinen Lippen. Nach mehreren Sekunden zwang ich mich dazu, mich wieder etwas zu lösen und murmelte gegen ihre Haut. "Du bist stark Yumiko. Stärker als du glauben magst. Und ich danke dir dafür. Ich danke dir dafür, dass du so stark bist, dass du mich gerettet hast und dafür, dass du durchgehalten hast, dass du überlebt hast... Ich wüsste nicht, was ich hätte machen sollen, wenn ich dich heute verloren hätte." Wieder drückten meine Lippen gegen ihre, gieriger und hungriger als zuvor. Ah... wie sehr ich sie und diesen Geschmack doch nur vermisst hatte!

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      Aira


      Ich ließ zu, dass sich Itachi schützend vor mich schob, hielt mich aber dennoch kampfbereit. Ich hatte verstanden und eingesehen, dass diese Auseinandersetzung vor allem zwischen diesen beiden Brüdern ausgetragen werden musste und dass ich es mit zu starkem Eingreifen vielleicht nur erschweren würde, aber ich würde auch nicht zulassen, dass Iatchi verletzt wurde. Egal ob es ihm nun passte oder nicht, aber ich würde ihn genauso beschützen, wie er mich. Doch ich sah ein, dass er für den Moment meinen Schutz nicht benötigte. Trotz der gewaltigen Kraft hinter Saskues Feuerangriff, war es dem älteren ein Leichtes, die Attacke zu blocken, wie auch den folgen Schwerthieb.
      Der Kampf dauerte erst wenige Sekunden an und dennoch wurde mir bereits ein wichtiger Umstand bewusst: Itachi war der Stärkere. Natürlich war Sasuke vor allem für sein junges Alter unglaublich talentiert und geschickt, aber Itachis Erfahrung und Ruhe schenkte ihm einen gehörigen Vorteil. Zudem war Sasuke von Wut und Hass zerfressen, er war zu emotional, ungestüm und unüberlegt, während Itachi ihn ruhig und kühl gegenübertrat, ohne sich zu sehr von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Wenn man das betrachtete, sollte der Sieger eigentlich schon fest stehen, doch leider würde es so einfach nicht werden. Itachi wollte seinen kleinen Bruder nicht mehr weiter verletzen, er wollte ihn nicht bekämpfen und auch wenn Sasuke unüberlegt war, war er noch lange nicht unvorsichtig genug, um sich einfach zu überwältigen lassen. Der junge Nuke-Nnin wollte seinen Bruder töten und schenkte dessen ruhigen Worten keinen Moment gehör, drosch stattdessen immer wieder mit seinem Schwert auf ihn ein und bombardierte pausenlos mit neuen Jutsus, die der Ältere mit zunehemender Anstrengung abwehren musste, während er nach wie vor das Gespräch suchte. Wenn das so weiter ging...
      Sorgenvoll beobachtete ich den wilden Schlagabtausch der Geschwister, bemerkte, wie immer mehr Zorn in Sasukes Augen stieg, desto mehr Itachi versuchte auf ihn einzureden. Für ihn war jedes Wort aus dem Mund seines Bruders eine neue Lüge, egal wie logisch und rational seine Erklärungen auch sein mochten. So darf das nicht weitergehen... Wenn ich nichts unternehme, werden sie sich am Ende noch gegenseitig schwer verletzen, oder schlimmer noch... Ich getraute es mir nicht, diesen grausamen Gedanken zu beenden und verstaute stattdessen mein Kunai hinter meinem Rücken. Einen Vorteil hatte dieser aufbraußende Kampf zwischen den Brüdern doch. Sie schienen mich mittlerweile beide nicht mehr wirklich wahrzunehmen und ich verstärkte diesen Umstand noch umso mehr, indem ich mich tiefer in die Schatten der Ruine schob und mein Chakra so gut es ging unterdrückte. Ich muss nur den passenden Zeitpunkt abwarten.

      Geduldig beobachtete ich beide dabei, wie sie unglaublich schnell von einer Ecke zur anderen sprangen. Allein ihrer beider Sharingan erlaubte es ihnen, den Bewegungen des jeweils anderen folgen zu können. Doch während ihre Augen zu sehr aufeinander fixiert waren, würden sie mich wahrscheinlich erst zu spät wahrnehmen können. Zumindest war das meine Hoffnung. Dann endlich stießen sich beide Kontrahenten hart voneinander ab. Da Itachi während des Kmapfes beständig versucht hatte, auf seinen kleinen Bruder einzureden, fehlte selbst ihm allmählich der Atem und auch Sasuke wirkte langsam erschöpfter. Doch ich wusste nur zu gut, dass sie wenn nötig auch die ganze Nacht bis in den nächsten Morgen weiter so machen konnten. Das wollte ich dringend unterbinden. Wenn dieser sture Junge nicht hören wollte, musste ich ihn eben dazu zwingen.

      Während beide Uchiha sich schnaufend gegenüberstanden und sich beständig fixierten, schlich ich mich unbemerkt durch die Schatten, suchte den perfekten Platz, um mich zwischen sie zu stellen und wartete. Gerade als Itachi erneut seine Lippen spaltete und einen neuen Versuch startete, mit Sasuke zu reden, knurrte dieser frustriert. "Genug mit deinen Lügen!" Keine Sekunde später, stieß er sich entschlossen vom Boden ab und hetzte auf seinen Bruder los. Ich konzentrierte mein Chakra auf den Punkt, an dem er landen müsste und formte still meine Schriftzeichen. Dann, als sein Fuß keine zwei Meter vor Itachi im Boden versank und der junge Ninja erschrocken realisierte, dass er feststeckte, sprang ich aus meinem Versteck. Ich schob mich direkt vor Iatchi und begutachtete den hitzköpfigen Ninja mit frostigen Augen. "Es ist an der Zeit, dass du deine Gefühle kontrollierst und deinem Bruder Gehör schenkst."

      "Hatte ich nicht gesagt, du sollst dich da raus halten, Frau?!" Seine Wut entlud sich gegen mich und seine Klinge sauste in meine Richtung.

      Ich hatte damit gerechnet und wich dem Angriff gekonnte aus, ließ in der gleichen Bewegung meine rechte Faust in einer flüssigen Bewegung in die Höhe saußen und platzierte meinen Schlag genau unter seinem Kinn. Als seine Kiefer aufeinander krachten, trat ein schmerzhaftes Stöhnen über seine Lippen, während sein Blick verschwommen wurde. Würde sein Fuß nicht weiterhin im weichen Boden feststecken, welchen ich durch mein Jutsu in Schlamm verwandelt hatte, wäre er mit Sicherheit benommen zurück getaumelt. Doch so geriet er nur leicht ins schwanken und gab mir die Chance ihn hart am Kragen zu packen. "Es tut mir leid Itachi, aber ich glaube, dieser Junge wird es nur auf die harte Tour verstehen." Kurz ließ ich einen entschuldigenden Blick über meine Schulter wandern, bevor ich meine freie Hand erneut zur Faust ballte und sie ungehemmt in die Magengrube meines Gegenübers rammte. Dessen Schwertklinge landete klirrend auf dem Steinboden, während sein Körper in meinem Griff schlaff zu werden schien. Er war kaum noch bei Bewusstsein und sackte schließlich erschöpft und benommen auf die Knie. Ich trat das Schwert beiseite und hockte mich dann vor den jungen Schwarzhaarigen, suchte seinen verschwommenen Blick. "Entweder du hörst dir endlich an, was dein Bruder dir zu sagen hat, oder ich muss härtere Geschütze auffahren."

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    • Yumiko

      Anders als erwartet war Nagato nicht auf mich wütend gewesen, weil ich ihn vorhin weggeschickt hatte, sondern streckte auch noch seine Arme nach mir aus. Sofort kam ich seiner Einladung nach und ging auf ihn zu, nur um wenig später von ihm auf das Bett gezogen zu werden. Ich legte das Kissen auf der weichen Matratze ab und lehnte mich an meinen Angebeteten, während ich ihm mein ganzes Herz ausschüttete und meinen Kummer offenbarte. Ich war dankbar dafür, dass mich Nagato nicht unterbrach und mir zusätzlich das Gefühl gab, gehört zu werden, ganz gleich wie belanglos meine Probleme auch sein mochten. Verglichen zu dem was er in seiner Vergangenheit erlebt hatte, waren meine Selbstzweifel nichts weiter als ein Scherz, aber er ärgerte sich nicht darüber und sagte mir auch nicht, dass ich mich zusammenreißen solle, stattdessen hörte er mir zu und baute mich wieder auf.
      "Ich möchte aber nicht nur geistige Stärke beweisen, sondern auch körperliche. Mein Anspruch ist es nicht, dich und gesamt Akatsuki zu übertreffen, aber ich mich rein körperlich nicht mehr zu den schwächsten Mitgliedern gehören", erklärte ich ihm, während er meine Tränen aus dem Gesicht wischte. Es war die richtige Entscheidung gewesen, hierher zu kommen. Nagato hatte mir mal wieder bewiesen, wie wichtig mir die Nähe zu ihm war und wie gut sie mir tat. Er wusste immer, was er sagen musste, um mich aufzumuntern. Obwohl er den meisten Teils seines Lebens in Dunkelheit verbracht hatte und viele Menschen verloren hat, war er ein guter Redner und konnte perfekt auf die Worte und Bedürfnisse seines Gegenübers eingehen. Scheinbar war er ein geborener Anführer. Er hatte so viele gute Eigenschaften an sich und mit eben jenen würde er Amegakure in eine neue Zeit geleiten.
      "Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich liebe", hauchte ich leise lächelnd, nachdem er geendet hatte. Freudig nahm ich seine Lippe in Empfang, bemerkte aber schnell, dass dieser Kuss anders war. Er war wilder, fordernder und auch leidenschaftlicher. Augenblicklich drehte ich mich etwas mehr zu Nagato und schlang meine Arme um seinen Nacken, während ich den Kuss noch etwas vertiefte, in dem ich meinen Mund ein wenig öffnete und schließlich mit meiner Zunge in seinem eindrang.
      Erst der Sauerstoffmangel ließ mich von seinen Lippen lösen, jedoch war das noch nicht Grund genug, mich komplett von ihm zu entfernen, weshalb ich meine Stirn gegen seine lehnte und ihm tief in die Augen sah. Meine Hände wanderten von seinem Nacken zu seinen Wangen und umfassten diese warm.
      "Du siehst echt gut mit nassen Haaren aus", raunte ich ihm frech grinsend entgegen.
      Mir war aufgefallen, dass es mir mittlerweile viel einfacher fiel, in Nagatos Nähe abzuschalten und ihm näher zu kommen. Ich empfand nur noch wenig von der Scharm, die ich hatte, als wir das erste Mal miteinander schliefen. Scheinbar hatte ich mich daran gewöhnt, mich ihm nackt zu zeigen oder zweideutige Späße zu machen.
      In einer fließenden Bewegung schwang ich mich auf seinen Schoß, setzte mich allerdings nicht hin, sondern kniete über ihn, um mir mein Schlafkleid einfacher ausziehen zu können. Ich ließ den weißen Stoff auf den Boden fallen und setzte mich nur noch mit meinem Höschen bekleidet auf seine Oberschenkel. Anschließend fuhr ich mit meinen Händen unter sein Shirt und berührte seinen Körper. "Wir haben noch gar nicht darüber verhandelt was ich bekomme, jetzt wo du dein Versprechen drei Tage hintereinander nicht eingelöst hast", erinnerte ich Nagato und zog ihm anschließend sein Shirt aus, welches ich achtlos zu Boden warf. Ich nahm erneut sein Gesicht zwischen meine Hände und verwickelte ihn in einen feurigen Zungenkuss.


      Itachi

      Der Kampf dauerte mittlerweile eine gefühlte Ewigkeit. Am Anfang hatte ich zusätzlich noch darauf geachtet, dass sich Aira in Sicherheit wog, doch je länger Sasuke und ich gegeneinander ankämpften, desto schwieriger fiel es mir, mich auf alles in meiner Umgebung zu konzentrieren und Aira im Blick zu halten. Allerdings glaubte ich, dass sie stark genug war, sich im Notfall selbst zu verteidigen, solange ich mich nur um meinen jüngeren Bruder kümmerte. Sie war alles andere als schwach und ich traute ihr durchaus zu, einem fliegenden Kunai zu entgehen.
      Immer wieder hatte ich versucht, ein Gespräch mit Sasuke zu beginnen, doch er schaltete auf stur und wollte absolut nichts von mir wissen. Diese Verhaltensweise an ihm wunderte mich ein wenig. Ich war davon ausgegangen, dass er alles wissen wollte, was nur irgendwie in Verbindung zum Uchiha Clan stand. Aber scheinbar wollte er dieses Wissen nicht von mir haben. Verübeln konnte ich es ihm nicht, er dachte bestimmt, dass ich ihn zu meinen Gunsten anlügen würde. Allerdings hatte der Uchiha Clan nicht mehr viele lebende Nachfahren, von denen Sasuke die Wahrheit erfahren könnte... Sah er denn nicht, in welcher Lage er sich befand? Entweder er bekam seine Informationen von mir oder vom Hokage, da er aber Konohagakure den Rücken gekehrt hat, würde er sicher nicht in Erwägung ziehen, das aktuelle Oberhaupt des Dorfes, Lady Tsunade, nach der wahren Geschichte der Uchihas zu fragen.

      Es verging immer mehr Zeit, in der mein kleiner Bruder und ich gegeneinander kämpften. Ich musste gestehen, dass ich es wohl nur Sasoris Wundermedizin zu verdanken hatte, dass ich diesen anstrengenden Kampf so lange durchhielt und immer wieder die Führung übernehmen konnte. Wären meine Augen in dem selben miserablen Zustand, wie vor einem halben Jahr, hätte mich Sasuke vermutlich schon längst besiegt.
      Während ich mich voll und ganz auf die Angriffe meines kleinen Bruders konzentrierte, war mir gar nicht aufgefallen, dass sich Aira von ihrem Platz bewegt hatte. Erst als sie Sasuke in ihrem Jutsu gefangen nahm und sich zwischen uns stellte, war es mir aufgefallen. Ein wenig überrascht beobachtete ich das Szenario, welches sich da vor mir bot. Sasuke wurde furios, als sich Aira zwischen uns beide drängte und in den Kampf eingriff. Sie ließ sich von seinem vorlauten Mundwerk allerdings nicht reizen und blieb ruhig. Erst als mein Bruder ein Kunai auf sie zuwarf hatte auch Airas Engelsgeduld ein Ende gefunden und ich konnte kaum glauben, was meine Augen anschließend mit ansahen.
      Während ich noch an Sasukes Vernunft versucht hatte zu appellieren, schien Aira verstanden zu haben, dass da nicht mehr viel zu holen war und verpasste dem Sasuke einen kräftigen Schlag mit ihrer Faust. Erst einen ins Gesicht und anschließend einen in die Magengrube. Ich war so überrascht von ihrem Handeln, dass ich nicht so richtig wusste, wie ich zu handeln hatte. Doch ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Sie schien zu wissen, wie man mit unflätigen Kindern umzugehen hat. Auch bei Sasuke schien ihr Verhalten Eindruck hinterlassen zu haben, denn er schien sich ein wenig zu beruhigen, auch wenn er noch im stocksauer zu sein schien. Aber solange er mir nur sein Gehör schenken würde, ohne mich gleich zu attackieren, sollte es mir recht sein. Ich wollte ihm endlich die Wahrheit sagen, danach konnte er von mir denken und halten, was er wollte. Aber wir würden nicht eher auseinander gehen, bis ich alles gesagt hatte, was es zu besprechen gab.
      Ich trat neben Aira und sah leicht lächelnd zu ihr hinunter. Mit einem Nicken gab ich ihr zu bedeuten, dass ich von hier an wieder übernehmen würde.
      "Sasuke, es gibt einiges, was du noch nicht über den Clan und das Dorf weißt. Es wird Zeit, dass du die Wahrheit erfährst", sprach ich ernst und begann dann, die ganze Wahrheit über den Vorfall von damals zu erzählen, meine wahren Beweggründe, sowie den Auslöser der Situation und noch vieles mehr.
      Als ich endete, sah ich Sasuke mitfühlend entgegen, welcher Tränen in den Augen hatte. Ich ging einige Schritte auf ihn zu und schlang meinen Arm um seinen Körper, ehe ich ihn an meine Brust drückte und ihn innig umarmte. Mein jüngerer Bruder konnte sich nicht mehr halten und brach in Tränen aus. "Verzeih mir, Sasuke", hauchte ich ihm lächelnd entgegen.
    • Nagato


      Endlich schienen meine Worte zu ihr durchzudringen, ihre Sorgen schienen sich zu legen und ihre bebenden Schultern in meinen Armen beruhigten sich, während auch die letzten Trähnen auf ihren Wangen versiegten. "Du bist bereits deutlich stärker geworden", versicherte ich aufrichtig und schenkte ihr ein feines Lächeln. "Und du gehörst auch ganz bestimmt nicht zu den schwächsten Mitgliedern der Organisation, das hast du noch nie. Du verfügst nur über das unvorteilhafte Talent, dich immer mit den aller stärksten vergleichen zu wollen." Mein Lächeln wurde breiter, als ich realisierte wie viel mehr Potenzial in dieser Frau noch steckte. Mal abgesehen davon, dass sie leider ihre eigene Kraft unterschätzte, wollte sie unentwegt weiter wachsen. Obwohl sie in den letzten Monaten erschreckend stark geworden war, hatte sie nicht vor sich darauf auszuruhen, sondern strebte neue Höhen an. Ich genoss es sie bei diesem Weg nach oben zu begleiten und ihre Bemühungen zu beobachten, aber ich würde mir auch alle Mühe geben müssen, sie ab und an in ihren Bestrebungen zu bremsen, auf dass sie sich nicht zu sehr übernahm oder sich erneut niedermachte.
      Ohne Gegenwehr ließ ich zu, dass sie mich enger an sich zog und den Kuss intensivierte. Ich liebte es, wenn sie eigene Initiative ergriff und noch mehr liebte ich ihre Zunge gegen meine spüren zu dürfen, sie schmecken zu können und mich in ihrer Hitze zu verlieren. Nur unwillig gab ich sie wieder frei, musste aber auch selbst realisieren, dass mir zunehmend Sauerstoff fehlte. Doch auch wenn sich unsere Lippen getrennt hatten, hielten meine Arme sie noch immer eng bei mir, meine Augen senkten sich in ihre und verloren sich im ewigen grün ihrer Iriden.
      "Und sonst sehe ich also nicht gut aus?", scherzte ich und küsste flüchtig ihre niedliche Nasenspitze. Tatsächlich kam es selten vor, dass ich das Badezimmer mit nassen Haaren verließ, doch heute hatte mir sogar zum Abtrocknen der Elan gefehlt und nach ihrem frechen Kompliment war ich für diesen Umstand sogar etwas dankbar. "Wenn es dir so sehr gefällt, sollte ich mich demnächst wohl etwas öfter in Amegakures Regen stellen."
      Kurz war ich etwas überrascht und verwundert, als sich die junge Frau in einer zügigen Bewegung auf meinen Schoß pflanzte. Noch mehr staunte ich, als sie mir ungefragt ihre helle und weiche Haut präsentierte, nachdem sie sich das Schlafkleid über den Kopf gestrichen hatte. Doch bald schon hatte ich meine Fassung zurückerlangt, während meine Finger begierig nach ihrer Taille griffen und dann über ihren Bauch nach oben wanderten. Ihre Hände unter meinem Shirt waren eine reine Freude und sendeten feurige Stromstöße durch meinen Körper. "Ich mache alles was du willst", brummte ich tiefer Stimme, bevor ich zuließ, dass sie mich aus dem lästigen Oberteilstoff schälte. Keine Sekunde später lehnte ich mich gegen ihre Lippen, während meine Finger erneut ihren warmen Körper entdeckten. Die linke Hand erkundete ihren muskulösen und doch feinen Oberschänkel, während sich die rechte ihren Rücken entlang streichelte, sie am Nacken kurz näher zu mir zog, um sich dann über ihr Schlüsselbein bis hin zur weichen Rundung ihrer Brust zu kämpfen. "Ich liebe dich, Yumiko", hauchte ich zwischen zwei innigen Küssen. "Ich liebe dich mehr, als alles andere auf dieser Welt." Dann prässte ich erneut meine Lippen auf ihre, nur um in der nächsten Sekunde unsere Positionen zu wandeln. So packte ich gierig ihre Schultern, zog sie sanft aber bestimmt von meinem Schoß, nur um sie dann in einer flüssigen Drehung auf die Matraze zu betten und mich über sie zu lehnen. "Ich habe dich vermisst", säuselte ich nahe ihres Halses, bevor meine Lippen den Bereich unter ihrem Kinn erkundeten. "Wir haben einiges nachzuholen." Ein verschmitzes Lächeln auf den Lippen hob ich erneut meinen Kopf zu ihr. Danach konzentrierte ich mich alleine auf die brennende und begierige Hitze in meinem Leib und ihren zarten Körper unter meinem.

      Es war ein wahrer Genuss am nächsten Morgen durch Yumikos warme Präzens neben mir, an die vorangegangene Nacht erinnert zu werden. Wie sehr hatte ich diese schönen Gesichtszüge nur vermisst? Ihre Wange auf meiner nackten Brust fühlte sich so richtig an, wie kaum etwas anderes in der Welt und obwohl ich sie nach Möglichkeit nicht wecken wollte, konnte ich mich davon abhalten, ihre langen Strähnen aus ihrem schlafenden Gesicht zu streichen und dann meine Finger ihre Schläfe bis Zum Ohr entlang wandern zu lassen. "So wunderschön", murmelte ich kaum hörbar und neigte meinen Kopf weit genug, um einen zwarten Kuss auf ihre Stirn zu pflanzen. So unschuldig und ruhig, wie sie dort lag, konnte man kaum glauben, zu welchen Handlungen sie heute Nacht fähig gewesen war. Dennoch trieb die Erinnerung ein breites Grinsen auf meine Lippen. Nie hätte ich erwartet, dass sie einmal so offen und direkt mit mir würde sein können. Dabei war sie Anfangs noch so schüchtern und beschämt gewesen. Eine Seite an ihr, die ich nicht nur köstlich amüsant gefunden hatte, sondern auch unbeschreibbar niedlich. Doch die direkte und selbstbewusste Yumiko, die sich fordernd auf meinen Schoß gepflanzt und unser Liebesspiel von selbst befeuert hatte, barg ein viel tieferes und innigeres Vergnügen, vor allem da ich mir keine Sorgen mehr machen musste, sie mit meinen eigenen Handlungen zu verschrecken. Dennoch war ich auf der beständigen Suche nach ihren Schwachpunkten, um sie jedes Mal aufs Neue etwas aus dem Konzept bringen zu können, da es mir eine innere Freude war, ihre erhitzten Wangen zu begutachten. Doch im Moment reichte mir diese wunderschönen schlummernden Züge der Frau in meinen Armen, über deren Schlaf ich auf Ewig hätte wachen können.

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      Aira


      Mein Eingreifen mochte etwas ruppig und heftig sein, aber ich hielt es dennoch absolut für nötig. Sobald die beiden vernünftig miteinander geredet hatten, würde ich mich bei Sasuke und auch Itachi entschuldigen. Immerhin hatte ich seinen gelibten kleinen Bruder geschlagen und wenn ich ehrlich war, hatte ich mich dabei auch nicht wirklich gezügelt. Es hatte mich nun einmal zunehmend wütend gemacht, wie der junge Sturkopf sich den Worten seines älteren Bruders verweigerte, nur weil er nicht von seinem eigenen Hass ablassen wollte. In solchen Momenten half meist nur noch ein etwas "brutaler" Weckruf. Ähnlich war es auch immer wieder in Sunagakures Waisenhaus gelaufen, wenn sich eines der Kinder zu intensiv in seine Gefühle hineingesteigert hatte und Sasuke hatte in meinen Augen genauso kindisch und stur gewirkt, wie einige Jungs und Mädchen aus besagtem Waisenhaus.
      Doch nun endlich schien der junge Schwarzhaarige bereit dazu sich zu beugen, was nicht nur an seinem benommen Körper liegen konnte. So hatte sich sein Blick bald schon wieder geklärt, woraufhin er mich in einer Mischung aus Empörung und Verwunderung musterte. Es stand fest, dass er nicht mit meinem Eingreifen gerechnet hatte und Itachis erstaunt aufgerissenen Augen nach zu schließen, ging es ihm dabei genauso. "Schon viel besser", grummelte ich schnließlich, als sich Sasuke sichtlich geschlagen gab. Auch wenn ich mein Erdjutsu lösen würde, würde er keinen blinden Angriff mehr starten, weswegen ich mich endlich stillschweigend zurückzog und die beiden Geshwister sich selbst überließ.
      Itachi hatte mir zuvor bereits seine Geschichte und die seines Clans offenbart und auch ich hatte mit ähnlichem Entsetzen reagiert, wie der junge Uchiha nun. Itachis Schicksal war von Anfang an ein schweres gewesen, hatte ihn die Liebe zu seinem Clan und seinem Heimatdorf wahrscheinlich innerlich beinahe zerrissen, aber er hatte sich und seine Gefühle für seine Ideale und das Wohl ganz Konohas geopfert. Ein Umstand, den nun auch Sasuke schlussendlich zu begreifen schien. Er realisierte die wahre Tragik hinter dem Verlust seiner Eltern und seines Clans... und er realisierte, dass er darüber hinaus zumindest nie die Liebe seines Bruders verloren hatte.
      Dieses heutige Wiedersehen zwischen ihnen und die Geschichte dahinter waren sicherlich nicht leicht für den Jüngeren zu schlucken und so wunderte es mich auch nicht, schon bald Tränen in seinen zuvor so hasserfüllten Augen glänzen zu sehen. Nur wenige Momente später lagen sich beide Brüder in den Armen, ein Bild, dass sich Itachi noch vor wenigen Monaten sicherlich nie erhofft hatte und das mir heute ein sanftes Lächeln auf die Lippen zauberte. Endlich... endlich waren sie wieder vereint. Brüder die sich nicht bekämpfen und hassen, sondern gegenseitig unterstützen und lieben sollten. Endlich hatte Itachi den Teil seiner Familie zurückerlangt, den er so lange als verloren geglaubt hatte. Jetzt gab es nur noch eine Sache zu erledigen.
      Noch immer ein ungewohnt weiches Lächeln auf meinen Lippen tragend, beugte ich mich zur Gepäcktasche am Rande der Ruine hinunter und durchkramte den spärlichen Inhalt. Nur wenig später kramte ich eine gläserne Phiole hervor, deren Inhalt Itachis Augen in den vergangenen Tagen und Wochen gänzlich verheilen lassen hatte. Man konnte über den alten Puppenspieler sagen was man wollte, aber in Sachen Medizin war Sasori ein gnadenloses Genie.
      Den kleinen Glasbehälter in Händen, wanderte ich ruhig auf die beiden zu und hielt ihnen letztendlich die heilende Medizin entgegen. Der eben noch so zornige Sasuke, wirkte plötzlich nur noch wie ein kleiner Junge, der nach langer Suche seinen Platz im Leben zurückerobert hatte. "Hier. Das wirst du brauchen, um deine Augen vorm Erlblinden zu bewahren", berichtete ich ruhig und drückte dem jungen Ninja die Phiole sanft in die Hand. Dann hob ich meinen Blick kurz zu Itachi. "Ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn ich euch beiden etwas Zeit für euch allein schenke? Es gibt sicherlich noch vieles mehr, was ihr zu bereden habt." Erneut brachte ich ein leichtes Lächeln zustande, während ich den noch immer recht aufgelösten Jungen an Itachis Brust musterte. "Ich werde etwas frisches Feuerholz sammeln gehen, erholt ihr euch derweil von eurem 'kleinen' Kampf." Mit diesen Worten drehte ich mich entschlossen ab und verließ die Ruine.

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    • Yumiko

      "Ich nehme dich beim Wort", grinste ich Nagato entgegen, nachdem er mir sagte, dass er alles tuen würde, was ich wollte. Hoffentlich bereute er diese Worte nicht später.
      Ich befreite Nagato von seinem Shirt und er machte sich direkt daran, mit seinen Händen über meinen Körper zu wandern. Augenblicklich legte sich eine leichte Gänsehaut auf die Stellen, die er berührte. Die Tatsache, dass er so sanft mit seinen Händen war, ließ mich die Luft tief einatmen, während ich mich ein wenig unter seinen zarten Berührungen windete. Wir küssten uns erneut und ich schlang meine Arme um seinen Nacken, wobei meine linke Hand durch sein feuchtes Haar raufte. "Dann zeig mir, wie sehr du mich liebst", raunte ich. Fast so, als hätte ich Nagato ein Startsignal gegeben, wechselte er unsere Position und ich fand mich nur wenige Sekunden später unter ihm wieder. Während er meinen Hals liebkoste, legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Es fühlte sich einfach gut und richtig an, ihm so nah zu sein.
      "Wir haben die ganze Nacht für uns", hauchte ich und schloss wieder meine Augen, um mich voll und ganz seinen Berührungen hinzugeben.

      Ich wurde am nächsten Morgen durch einige zarte Berührungen an meinem Gesicht geweckt. Ein leises Murren drang über meine Lippen, da ich noch zu müde war, um aufzuwachen geschweige denn aufzustehen. Also kuschelte ich mich kurzerhand näher an meine Wärmequelle heran, wobei ich mein Gesicht in Nagatos Halsbeuge vergrub, um meine Augen vor dem Licht zu schützen, welches mit jeder vergangenen Stunde immer stärke durch die Wolken Amegakures schien. Es mochte zwar die ganze Zeit regnen, jedoch hieß das nicht, dass die Menschen kein Sonnenlicht abbekamen. Es war da, aber stark gedämpft.
      Während ich mein Gesicht in Nagatos Halsbeuge versteckt hatte, wanderte meine linke Hand von seiner Brust hinauf zu seiner Schulter, wo sie erst einmal ruhte.
      Wir verbrachten noch einige Minuten in dieser Position, bis ich mich endlich dazu bereit fühlte, die Augen zu öffnen. "Morgen", nuschelte ich verschlafen gegen seinen Hals. Ein leises Gähnen drang über meine Lippen und ich nahm anschließend meine Hand von Nagatos Schulter, um mir müde über mein Auge zu reiben. Zum Schluss gab ich ein zufriedenes Seufzen von mir und schaffte es auch endlich meine Augen ganz offen zu behalten. Ich war noch reichlich erschöpft, von den letzten Tagen, allerdings ging es mir ansonsten recht gut.
      Ich legte erneut meine Hand auf Nagatos Brust und malte kleine Kreise mit meinem Zeigefinger. "Konntest du gut schlafen?", wollte ich von ihm wissen. "Du brauchst nämlich deine Energie für heute. Da wir die letzten paar Tage nicht zusammen sein konnten, möchte ich heute den ganzen Tag mit dir verbringen. Ich möchte spazieren und einkaufen gehen", erzählte ich ihm von meinem Plan für heute. "Aber zuerst" Ich drückte mich auf meinen Arm und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. "-lasse ich uns ein Bad ein." Ich gab meinem Liebsten einen letzten Kuss auf die Lippen, ehe ich mich aufraffte und schweren Herzens das warme Bett verließ, nur um ins Badezimmer zu gehen. Dort zog ich mir meinen rosafarbenen Morgenmantel über, da es so ganz ohne Kleidung doch recht frisch war. Ich machte eine Schleife rein ließ anschließend die Wanne mit Wasser voll laufen, bevor ich noch etwas Badeschaum dazu gab. Als alles erledigt war, ging ich zu dem Spiegelschrank über dem Waschbecken und kramte mir eine lange Haarnadeln mit einer rosafarbenen Blume und weißen Perlen hervor. Ich steckte meine Haare hoch und befestigte den Zopf anschließend mit der Haarnadel. Jetzt musste nur noch die Wanne volllaufen und Nagato und ich könnten endlich in den Tag starten.

      Itachi

      Während ich die Zeit mit meinem kleinen Bruder genoss und ihn fest an mich drückte, kam Aira ein weiteres mal dazwischen und überreichte Sasuke die Phiole mit dem Heilmittel, welches Sasori angefertigt hatte. Ich löste mich wieder von Sasuke, welcher das Fläschchen in seiner Hand musterte. "Du kannst es bedenkenlos nehmen. Der Heiler von dem ich es habe, ist äußerst talentiert und hat damit bereits meine Augen retten können", lächelte ich ihm zuversichtlich entgegen. Sollte Sasuke dennoch zögern und mit der Anwendung warten wollen, würde ich diese Entscheidung respektieren. Vielleicht waren noch nicht all seine Zweifel beiseite geschoben worden und irgendwo tief in seinem Inneren lag ein Funken Misstrauen verborgen. Zwar glaubte ich daran, dass seine Tränen absolut ehrlich waren, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie es gerade in ihm aussehen mochte. Er würde sicher eine Weile brauchen, um seine Gedanken und Gefühle zu sortieren. Doch ich hatte nicht vor, ihn bei dieser Aufgabe zu drängen, ganz im Gegenteil. Sasuke sollte sich alle Zeit der Welt nehmen, die er für seine Heilung benötigte. Ich würde für immer an seiner Seite sein und ihn dort unterstützen, wo ich nur konnte.
      Mit einem Mal verabschiedete sich Aira von uns und meinte, dass sie Feuerholz suchen würde. So glücklich ich darüber auch war, meinen Bruder wieder bei mir zu haben, so sehr wollte ich auch meine Liebste in meiner Nähe wissen. Ich war nervös, wenn wir nicht zusammen waren und empfand jede Sekunde, in der ich sie nicht bei mir haben konnte, als verschwendete Zeit. Ich mochte von außen wie ein Liebestollernarr wirken, doch das war mir herzlich egal. Ich konnte nichts an meinen Gefühlen ändern und ich wollte es auch nicht. Aira war das Beste, was mir je geschehen ist, warum also sollte ich mich mit meinen Gefühlen ihr gegenüber zurückhalten oder sie gar unterdrücken? Anfangs hatte ich diese Dinge nur getan, um sie nicht zu verschrecken oder zu überfordern. Aber mit der Zeit schien sie sich daran gewöhnt zu haben, dass ich sie einfach zu mir zog und küsste oder dass ich ihr meine Liebe gestand. Die meiste Zeit amüsierte mich ihr überforderter Gesichtsausdruck, aber hin und wieder sehnte ich mich nach ein wenig mehr von ihr. Bisher hatte ich es geschafft, sie nicht zu mehr zu drängen, hatte mich selbst zurückgenommen und an ihre Bedürfnisse gedacht. Doch ich freute mich schon auf die Zeit, in der wir beide mit weniger Hemmung dem anderen gegenübertraten.
      "W-Warte-" Noch bevor ich meinen Satz zu Ende sprechen konnte, hatte Aira auch schon die Höhle verlassen und ich konnte nicht anders, als schwerfällig und deprimiert zu seufzen. Ich erntete daraufhin einen verdutzten Blick von Sasuke, welcher diese Seite noch nie zuvor an mir gesehen hatte. "Hoffentlich lässt sie sich nicht zu lange Zeit", murmelte ich leise und spürte schon, wie ich sie bereits zu vermissen begann. Ein leises Kichern ertönte von meiner Seite und ich wandte meinen Blick zu Sasuke, welcher mich frech angrinste. "Hätte nie gedacht, dass dich eine Frau so unter Kontrolle hat", meinte er. "Du hast ja keine Ahnung", seufzte ich. Ich atmete noch einmal schwerfällig aus, ehe ich mich wieder aufrichtete und meine Aufmerksamkeit meinem Bruder schenkte. "Komm, lass uns setzen. Ich möchte wissen, wie es dir in den letzten Jahren ergangen ist und was du so getrieben hast", sprach ich.
    • Nagato


      Es war äußerst belustigend zu beobachten, wie Yumiko sich gegen das schwache Sonnenlicht und das Aufwachen im Allgemeinen zur Wehr setzte. Dass sie dabei meine Halsbeuge als ihr Versteck auserkoren hatte, machte mich nur noch umso glücklicher und entlockte mir sogar ein kurzes leises Kichern. Dennoch sah ich davon ab, sie zusätzlich anzusprechen und damit zum Aufwachen zu zwingen, sondern genoss stattdessen ihre warmen Berührungen und ihren Atem gegen meine Haut, während meine Hand zart durch ihre weichen Haare wanderte.
      Dann endlich schien sie sich aufraffen zu können und ich durfte das helle grün ihrer Augen bewundern, während mir ihr Zeigefinger auf meiner Brust einen angenehmen Schauer über den Rücken sendete. "Guten Morgen." Wie schon zuvor gab ich ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und schenkte ihr dann ein seelisches Lächeln. "Ich habe wunderbar geschlafen, so gut wie die letzten drei Nächte nicht mehr." Tatsächlich war es mir in ihrer Abwesenheit unglaublich schwer gefallen, einen ruhigen Schlaf zu finden. Zu tief waren meine Sorgen um ihr Wohlbefinden gewesen, zu sehr hatte ich mich an ihre Wärme und Geruch gewöhnt, so sehr dass ich jede Minute ohne sie als unerträglich lang empfand. "Ich hoffe, du hast dich auch etwas erholen können?", erwiderte ich mit breitem Lächeln, als sie mir von ihren heutigen Plänen berichtete. "Ich habe nämlich sicherlich auch nicht vor, auch nur einen Moment lang von deiner Seite zu weichen."
      Ich lehnte mich ihren Küssen entgegen, bevor ich auch schon ihre Nähe und Wärme zu vermissen begann, kaum dass sie sich aus dem Bett schälte. Aber zumindest durfte ich mich an ihrer nackten Schönheit erfreuen, als sie sich mit eleganten Schritten zum Bad aufmachte. Ein gemeinsames Bad also? Es klang unendlich verlockend, weswegen ich mich auch nicht lange bitten ließ und die Decke von mir warf, nach meiner dunklen Stoffhose neben dem Bett griff und sie mir eilig überstreifte. Zwar würde ich sie mir sowieso gleich wieder ausziehen können, aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand an das Zimmer klopfen sollte, wollte ich nicht unbedingt splitterfaser nackt umher streunen. Stattdessen folgte ich Yumiko nun mit langen Schritten ins Badezimmer und musste dort angekommen enttäuscht feststellen, dass auch sie sich unter ihrem Morgenmantel verbarg. Das konnte mich allerdings noch lange nicht davon abhalten, mich an ihren Rücken zu schmiegen und meine Arme um ihren Bauch zu schlingen, während ich mein Kinn auf ihrer rechten Schulter platzierte. "Vor einer Woche hat ein neues kleines Restaurant in der Stadt eröffnet", berichtete ich ruhig neben ihrem Ohr. "Vielleicht sollten wir das einmal ausprobieren? Ich habe mir sagen lassen, dass die dort auch ein Frühstücksmenü anbieten."
      Seitdem mich Yumiko von diesem neuen und friedlicheren Pfad überzeugt hatte, schien sich tatsächlich auch einiges innerhalb Amegakure zu wandeln. Die Menschen mussten aufmerksamer sein, als ich ihnen je zugetraut hatte. Sie hatten bemerkt, dass sich etwas verändert hatte. Sie hatten realisiert, dass die düstere Organisation in ihrer Mitte, von ihrem von Gewalt geprägten Plan abging und sich nicht mehr darauf beschränkte, Angst und Schrecken zu verbreiten. Seither schienen die Menschen sogar wieder glücklicher, mutiger und zuversichtlicher zu sein. Sie betrieben mehr Handel mit den Nachbardörfern und erbauten sich neue Wirtschaftszweige. Ich hätte schon viel früher meinen Weg ändern sollen... Doch wie sagte man so schön? Lieber spät als nie. Womit es eine weitere Sache gab, für die ich Yumiko über alles in der Welt dankbar war.
      "Das sollte reichen, meinst du nicht?" Langsam löste ich mich wieder von der zierlichen Frau und schloss den Wasserhahn, bevor ich zufrieden die vollgelaufene Wanne betrachtete. Ein beständiges Lächeln auf den Lippen, drehte ich mich erneut zur Braunhaarigen und nestelte an der Schleife ihres rosafarbenen Morgenmantels. Nachdem der Knoten gelöst war, streifte ich ihr den Stoff langsam von den Schultern und saugte den darunter verborgenen Anblick ihres wunderschönen Körpers förmlich ein. "Du bist das bezauberndste Wesen, dass mir je in meinem Leben begegnet ist", säuselte ich mit rauer Stimme und griff nach einer losen Haarsträhne in ihrem Gesicht, um sie sanft über ihre hochgesteckte Frisur zu legen. "Eigentlich hätte ich dich gar nicht verdient." Meine Hände auf ihre Schultern legend, beugte ich mich zu ihr, schenkte ihr einen langen Kuss und richtete mich dann weiterhin lächelnd wieder auf. "Ladies first." Die linke Hand als Stüze erhoben, bedeutete ich ihr zuerst in die Wanne zusteigen. Nur kurz darauf entledigte ich mich meiner eigenen Hose und schob mich auch ins warme Nasse. Allerdings setzte ich mich dabei nicht ihr gegenüber, sondern schob mich vorsichtig hinter sie, zog ihren Rücken an meine Brust, kesslete sie zwischen meinen Beinen ein und legte meine Arme um ihren dünnen Oberkörper. Als ich endlich die obtimale Position gefunden hatte, begann ich damit dutzende Küsse auf ihen Nacken und ihre Schultern zu hauchen. "Nachdem wir gegessen haben, können wir gerne etwas durch den Wald gehen. Wir haben lange nicht mehr diese Wiese besucht. Was hältst du davon?"

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      Aira


      Obwohl ich den beiden Brüdern möglichst viel Zeit zusammen gönnen wollte, fiel es mir unglaublich schwer mir Zeit zu lassen. Nachdem wir die letzten Tage und Wochen ständig zusammen gewesen ware, fühlte es sich seltsam einsam an, nicht in Itachis Nähe sein zu können. Es war erschreckend, wie abhängig ich von ihm geworden war... Vor ein paar Monaten hätte ich mir solch ein Verhalten niemals selbst verzeihen können, doch jetzt... jetzt wollte ich nichts mehr, als meine Zeit, mein ganzes Leben an der Seite dieses Mannes zu verbringen. Ich wollte ihn glücklich sehen, mich in seiner Wärme wohlfühlen und und sein Lachen gleich einem warmen Regenschauer über mir niederprasseln spüren.
      Ich liebte ihn... Mit jedem Tag wurde mir dieser Umstand bewusster und mit jedem gemeinesamen Moment mit dem Uchiha, wurde das Gefühl intensiver. Ich musste es ihm sagen... Er hatte verdient, es zu wissen. Aber mir fiel es noch immer so unendlich schwer, offen über meine Gefühle zu reden. Aber wäre es nicht auch unglaublich unfair, wenn ich ihn weiter auf mein Geständnis warten ließ? Ich umfasste das bereits gesammelte Feuerholz in meinen Armen fester und fasste den Entschluss, es ihm endlich zu gestehen, sobald sich die Gelegenheit bot. Ich musste endlich ehrlich mit ihm sein! Doch im Moment war wichtig, dass er und sein Bruder sich wieder richtig versöhnten und sich aussprachen. So streckte ich meine Holzsuche auf etwas mehr als eine halbe Stunde, wobei ich die Dunkelheit der Nacht sicherlich als eine vernünftige Ausrede anbringen könnte. Vielleicht vermisste man mich aber auch gar nicht, immerhin gab es sicherlich vieles, was beide Brüder zu bereden hatten.
      Und tatsächlich konnte ich bereits ihre ruhigen Stimmen hören, als ich mich dem Lager von Neuem näherte. Hatte ich sie da gerade beide leise Lachen hören? Das Lächeln stahl sich auf meine Lippen, ohne dass ich es beeinflussen konnte. Es machte mich unfassbar glücklich, dass die beiden sich trotz all der Jahre noch verstehen konnten... endlich hatte Itachi seinen geliebten Bruder zurück. Möglichst leise, um die beiden nicht zu unterbrechen, betrat ich die alte Ruine und nickte ihnen kurz zum Gruß zu. Dann platzierte ich das frisch gesammelte Feuerholz, bestehend aus überwiegend kleinen Zweigen, über die noch warme Glut unseres alten Lagerfeuers. Zuletzt ließ ich ein kurzes Feuerjutsu folgen und entfachte eine neue Flamme, die schon bald zu einem warmen Feuer heranwuchs und unser aller Gesichter bestrahlte. "Ich hoffe, ihr habt euch etwas austauschen können?", fragte ich schließlich die Geschwister, während ich meine kalten Finger in Richtung Wärmequelle streckte. Dann legte sich mein Augenmerk langsam auf den jüngeren der beiden. "Sasuke, was hast du ab jetzt vor?" Sein Ziel war es bisher einzig und allein gewesen, seinen verhassten großen Bruder zu töten, nur deswegen war er so viel stärker geworden... nur deswegen hatte er sich in Orochimarus Fänge begeben. Doch nun müsste er nicht mehr diesem Weg folgen. "Orochimaru wird dich sicherlich nicht so einfach gehen lassen wollen." Nachdenklich ließ ich meinen Blick zwischen Itachi und Sasuke hin und her wandern. "Um ehrlich zu sein, ist dieser alte Nuke-Nin neben Akatsuki eine ähnlich große Gefahr für sämtliche Ninjadörfer und ich hätte nichts dagegen, wenn wir ihm das Handwerk legen könnten." Orochimaru war machthungrig und skrupellos. Ich wollte mir nicht vorstellen, welche Gefahr er für meine Freunde in Sunagakure bedeuten könnte. Doch mit Sasuke hatten wir nun eine vertrauensvolle Quelle über das Versteck des alten Mannes. Es wäre also die perfekte Gelegenheit.

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    • Yumiko

      "Das klingt nach einem sehr guten Plan", lächelte ich, als Nagato von dem Restaurant zu sprechen begann, welches wohl vor kurzem neu eröffnet haben soll. Je weniger Zeit ich in diesem Gebäudekomplex verbringen musste, desto besser. Die Stimmung innerhalb des HQs war meist so gedrückt, wie die Charaktere, die hier ein Zuhause gefunden hatten. Ich konnte froh sein, dass ich Nagato an meiner Seite hatte, mit dem alles sehr viel erträglicher wurde, aber ich musste zugeben, dass mir die triste Umgebung aufs Gemüt schlug. Ich vermisste die Farben Tsuki no Kunis und seine Jahreszeiten. Ich vermisste das Geräusch, wenn ich durch Schnee lief, die Schmetterlinge im Frühling, warme Tage unter dem Schatten eines Baumes und das Rascheln der Blätter, wenn sie im Herbst zu Boden fielen. Ich hatte schon früher Gefallen an solchen Dingen gehabt, aber heute schätzte ich diese Dinge mehr denn je. Es war bereits ein Ende in Sicht und doch würde es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis Nagato den ewigen Regen auflösen könnte. Solange müsste ich mich noch gedulden.
      Ich musste mir ein leichtes Schmollen verkneifen, nachdem Nagato von mir abließ und sich der Badewanne widmete. Viel lieber hätte ich noch eine Weile mit ihm einfach dagestanden und mich von ihm umarmen lassen. Doch lange musste ich nicht auf seine Nähe verzichten, denn nachdem Nagato den Wasserhahn schloss, kam er direkt wieder auf mich zu und zog ein wenig an der Schleife an meinem Morgenmantel. Nur wenig später war der Knoten geöffnet und er streifte mir sacht den feinen Stoff von den Schultern hinunter. Als ich dann aber seine raue Stimme und seine Worte vernahm, konnte ich nicht anders als leicht zu erröten. "Du übertreibst", murmelte ich, kam aber nicht umhin, ein leichtes Lächeln aufzusetzen. Er schaffte es einfach immer wieder, mir ein gutes Gefühl für mich selbst zu geben. Ich musste mich für nichts schämen und fühlte mich einfach wohl, solange er nur bei mir war.
      "So ein Unsinn. Du hast alles Glück der Welt verdient", hauchte ich ihm entgegen, ehe ich liebevoll seinen Kuss erwiderte und dabei meine Arme um seinen Nacken schlang. Als wir uns dann wieder voneinander lösten, hielt er mir seine linke Hand entgegen, um mir den Einstieg in die Badewanne zu vereinfachen. "Zu freundlich", schmunzelte ich und nahm dankend seine Hilfe entgegen, ehe ich mich in der Wanne niederließ und die Hitze genoss, die mich schon bald umgab. Nachdem Nagato zu mir in die Wanne gestiegen war, schloss ich meine Augen für einen kurzen Moment und genoss einfach das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut. Ein zufriedenes Seufzen verließ meinen Mund. "Mhm", meinte ich nur auf seinen Vorschlag hin, nach dem Frühstück ein wenig durch den Wald spazieren zu gehen.

      Nagato und ich verweilte noch eine ganze Zeit in dieser Position, bis ich mich irgendwann erschöpft gegen seine Brust lehnte. Die Hitze war mir zu Kopf gestiegen und es wäre vermutlich besser bald aus der Wanne zu steigen, allerdings war es gerade so schön, dass ich mich nur schwer von ihm trennen konnte. "Ich sollte vermutlich bald auf mein Zimmer gehen und mich fertig machen", meinte ich irgendwann. Ich seufzte. "Na gut, hilft ja alles nichts." Schweren Herzens erhob ich mich aus der Wanne und schlang mir ein weißes Handtuch um den Körper. Ich stieg aus der Wanne und gab Nagato noch einen kleinen Abschiedskuss. "Ich mache mich noch ein wenig zurecht. Wir treffen uns dann beim Ausgang und vergiss den Regenschirm nicht", lächelte ich, ehe ich meine Sachen schnappte und das Bad verließ. Ich ging zurück auf mein Zimmer und trocknete mich, ehe ich mir den Kimono überzog, den ich damals bei meiner Ankunft hier trug. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr getragen und wenn ich mal die Möglichkeit dazu bekam, mich zurecht zu machen, dann wollte ich die Chance auch nutzen. Also zog ich mich um, schminkte und frisierte mich und legte mir Schmuck an, ehe ich gut gelaunt zum vereinbarten Treffpunkt ging. Endlich würden Nagato und ich ein wenig Zeit für uns beide haben!


      Itachi

      Sasuke und ich unterhielten uns noch eine ganze Weile und schwelgten ein wenig in Erinnerung an unsere Kindheit. Doch so sehr ich mich auch freute, mich auf diese Art und Weise mit ihm unterhalten zu können, so sehr machte ich mir auch Sorgen um Aira. Natürlich wusste ich, dass sie stark war und dass sie sich keinesfalls einfach kampflos überrumpeln lassen würde, aber ich konnte einfach nichts dagegen tun. Immer wenn sie nicht bei mir war, wurde ich nervös, malte mir das schlimmste aus und konnte mich nur schwer auf die Mitmenschen in meiner Umgebung konzentrieren. Dabei hatte ich damals bei den Anbus gelernt, meine Gefühle zu unterdrücken und absolut rational zu denken, doch bei Aira wollte mir das nicht so ganz gelingen. Sie hatte meine komplette Welt auf den Kopf gestellt und mein Leben wieder lebenswert gemacht. Nur ihr hatte ich es zu verdanken, dass ich einen Lichtblick hatte und leben wollte. Der Kampf zwischen mir und Sasuke wäre sonst ganz anders ausgegangen.
      "Ich hätte niemals damit gerechnet, dass dich eine Frau so gut im Griff haben würde", schmunzelte Sasuke. "Ich auch nicht", meinte ich leicht geistesabwesend. "Aber Aira ist auch nicht irgendeine Frau."
      Wir redeten noch ein wenig weiter und lachten zum Schluss sogar wieder miteinander, als ich endlich ein mir allzu bekanntes Chakra bemerkte, welches zu uns stieß. Aira war wieder da und ich sah sie mir sofort von oben bis unten an, um sicher zu gehen, dass sie sich auf dem Weg hierher nicht verletzt hatte oder gar angegriffen wurde. Ich verzichtete jedoch darauf, direkt aufzuspringen und zu ihr zu gehen, auch wenn ich genau das gerne getan hätte. Aber ich wusste, wie sehr sie ein solches Verhalten meinerseits einengte, weshalb ich es meist zu unterdrücken versuchte.
      Nachdem sie das Feuer neu entfacht hatte und sich nun daran wärmte, sprach sie ein etwas ernsteres Thema an. "Mir ist es schon seit geraumer Zeit ein Anliegen, Orochimaru das Handwerk zu legen, nur..." Ich schwieg. Natürlich wollte ich, dass dieser Mann nicht länger eine Gefahr für Sasuke oder das Dorf darstellen konnte, aber ich wusste auch, wie mächtig er war und ich wollte keinesfalls Aira damit hineinziehen und auch Sasuke wäre in Gefahr, wenn er ihm den Rücken zukehren würde. Orochimaru war immerhin niemand, der einen Verrat einfach so hinnahm und keine Konsequenzen daraus zog. Andererseits hatte Aira natürlich recht, dass es jetzt so einfach wie nie werden dürfte, ihn zu töten.
      Ein leises, frustriertes Seufzend drang über meine Lippen. Ich würde wohl niemals ein einfaches Leben mit Aira führen können. Natürlich war sie eine starke Kunoichi, jedoch wollte mir das Bild der Frau, die ich doch sehr liebte, auf einem Schlachtfeld nicht gefallen. Ich konnte nicht einmal den bloßen Gedanken an eine verletzte Aira ertragen, wie sollte ich dann erst damit umgehen, sollte dies wirklich der Fall sein? Am liebsten würde ich Orochimaru einfach alleine töten, doch glaubte ich nicht daran, dass Aira und Sasuke genau dies zulassen würden. Sie würden auf jeden Fall mitkämpfen wollen, so viel stand schon mal fest.
    • Nagato


      Ich liebte es, wenn ich ihr diese Röte ins Gesicht treiben konnte, auch wenn es in letzter Zeit etwas schwerer geworden war, sie aus dem Konzept zu bringen. Aber das war eine Herausforderung, die ich gerne annahm.
      "Ich brauche das Glück der Welt nicht", hauchte ich schmunzelnd auf ihre Lippen und strich sanft über ihren Hinterkopf. "Ich brauche nur dich, gesund und lächelnd, wie jetzt." Ein weiteres Mal beugte ich mich für einen Kuss zu ihr hinunter und half ihr dann ins warme Nass. Nachdem ich mich selbst hinter ihr platziert hatte, fühlte ich mich wohler denn je zuvor und konnte einfach nicht anders, als ihren Rücken zu streicheln, ihren Nacken zu küssen und ihre Nähe zu genießen. Ich hätte viele Stunden in so verbringen können, ihren Körper gegen meinen gelehnt, während sich meine Nase in ihrem weichen und duftenden Haar vergrub. Doch leider wusste sie genauso gut wie ich, dass wir nicht ewig so verharren konnten. Trotzdem löste ich meine Arme um ihren Körper nur zögerlich, als sie sich langsam erhob und Kälte an meiner Brust hinterließ. "Ich werde dir sofort folgen", erklärte ich versichernd und beobachtete sie dabei, wie sie ihre schönen schlanken Beine aus der Wanne. Leider hatte sie dabei ihren restlichen Körper in ein weißes Handtuch gehüllt und verbarg dessen zauberhaften Anblick vor meinen Augen. Doch ihr kurzer Abschiedskuss konnte meine aufkeimende Enttäuschung zumindest ein wenig dämmen.
      Während sie dann aus dem Badezimmer huschte, erhob auch ich mich aus dem gemütlichen Wasserbett und griff nach meinem eigenen Handtuch. Nachdem ich mich getrocknet und das Wasser aus der Wanne gelassen hatte, musste ich mich nur noch in frische Sachen hüllen, bestehend aus einer dunklen Jeans und einem langärmeligen schwarzen Hemd. Im Gegensatz zu meiner üblichen Kleidung, verzichtete ich dieses Mal auf den markanten Akatsuki-Mantel, der sonst immer für Furcht in den Augen der Dorfbewohner sorgte. Zwar würden sie mich vor allem an meinen Augen und Haaren immer noch erkennen, aber in letzter Zeit schienen sie tatsächlich verstanden zu haben, dass die Organisation und ich uns geändert hatten. Wie die Menschen wohl reagieren würden, sollte ich ihnen sagen, dass Yumiko für diesen Wandel verantwortlich war? Ob sie auch solch rote Wangen bekommen würde, wenn man sie mit Lobes- und Dankesbekundungen überschütten würde? Allein die Vorstellung, ließ ein neues Lächeln auf meinen Lippen erscheinen.
      Ich kam als erstes am HQ-Tor an und lehnte mich dort angelangt geduldig gegen das kühle Metall der Tür, den Griff des blaugrauen Schirmes in der Hand blickte ich dem dunkeln Flur entgegen. Lange musste ich dabei nicht einmal warten, allerdings versagte mir tatsächlich für eine Sekunde die Stimme als ich die gut gelaunte Yumiko entdeckte. "...Wow", meinte ich schließlich beeindruckt und hob meine Finger vorsichtig zu ihren rosigen Wangen. Das leichte MakeUp unterstrich ihre natürliche Schönheit und hob ihre feinen Gesichtszüge hervor, ließ ihre Augen noch mehr glänzen als gewöhnlicher Weise und ließ mich glauben, einer Gottheit gegenüber zu stehen. "Du siehst absolut bezaubernd aus aus", meinte ich aufrichtig und strich über ihre Schulter. Selbst dieser Kimono schien wie geschaffen für die junge Konoichi zu sein und er erinnerte mich an unsere erste Begegnung. Auch damals hatte ich sie schon wunderschön gefunden, schon damals hatte sie mich beeindruckt und seltsam in den Bann gezogen. Wenn ich jetzt so darüber nachdachte: Ich musste mich schon beim ersten Blick verliebt haben, ohne es selbst begriffen zu haben. "Hätte ich dich nur schon viel früher getroffen", glitt es mir unbedacht über die Lippen. Vielleicht wäre diese Organisation erst gar nicht so dunkel geworden, vielleicht hätte ich schon deutlich eher einen anderen Weg eingeschlagen. Mein Leben wäre mit Sicherheit ein helleres und angenehmeres gewesen, alleine weil Yumiko an meiner Seite war. Aber ich hatte nicht vor, darüber zu trauern, sondern wollte lieber das Hier und Jetzt genießen und meine Zukunft gemeinsam mit dieser Frau angehen. Ich wollte für immer an ihrer Seite sein.
      "Wollen wir dann?" Fragend hob ich meine Hand und lud sie dazu ein, ihre in meine zu legen. Dann spannte ich den Schirm über unser beider Köpfe, schob die Türen des HQ auf und zog Yumiko an meiner Seite in Amegakures Regen. Wie erwartet flüchtete ein Großteil der umherstreifenden Menschen in ihre Häuser, kaum dass sie mich erkannten, während andere ehrerbietend die Häupter senkten und mich mit furchtvollen und zugleich interessierten Augen begutachteten. Natürlich war auch im Dorf das Gerücht herumgegangen, dass es da eine Frau an meiner Seite zu geben schien, weswegen nicht wenige Yumiko neugierig beäugten. Mir sollte es recht sein, sollten sie alle wissen, dass sie die Frau in meinem Herzen war. So schloss ich meine Finger um ihre Hand sogar noch fester und zog sie näher an meine Seite. "Ich hoffe du hast viel Hunger mitgebracht, denn dieses neue Restaurant soll eine große Auswahl an leckeren Ramengerichten bereithalten. Ich hoffe doch, du magst Ramen?"

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      Aira


      Mir tat es definitiv leid, die zufriedene und friedliche Stimmung zwischen den beiden, mit meinem ernsten Thema zu zerstören, aber si sehr wie sich Itachi ein friedliches Leben zu wüschen schien, so sehr wünschte ich mir eine Welt, die eben solch ein Leben möglich machte. Eine Welt, in der nicht hinter jedem Busch und Felsen die nächtse Gefahr lauerte. Orochimaru allerdings war genau solch eine Gefahr. Er würde es sicherlich nicht einfach so akzeptieren, dass sich Sasuke von ihm abwendete. Er würde uns verfolgen. Außer wenn wir ihm zuvor kamen.
      Itachi musste sich dem genauso bewusst sein, wie ich es war und dennoch konnte ich deutlichen Unwillen in seinem Gesicht und seiner Stimme erkennen. Sein bedrückter Gesichtsausdruck schnürte mir die Brust zu und brachte mich dazu, seufzend zurück zum Feuer zu schauen. "Orochimaru ist ein gefährlicher und starker Gegner, aber ich denke er ist einfacher zu übertrumpfen als Akatsuki, außerdem haben wir einen großen Vorteil." Ich hob meine Augen zu Sasuke, welcher sich umgehend etwas gerader aufrichtete und ernst nickte. Auch er wusste genau, dass Orochimaru zu gefährlich und hinterlistig war, um ihn sich selbst zu überlassen. Umso eher wir zuschlugen, desto besser.
      "Er ist in letzter Zeit schwächer geworden, weswegen ich glaube, dass er mich schon bald zu seinem neuen Gefäß machen wollte." Zu seinem neuen Gafäß machen? Aber natürlich! So hatte er es geschafft, trotz der dutzenden verbotenen Jutsus, die er ausprobiert haben musste, am leben zu bleiben. Wenn ein Jutsu sein Körper zerstörte, suchte er sich einfach ein neues "Gefäß"... Alleine der Gedanke daran, wie viele Menschen, wie viele Kinder, wohl schon Opfer seiner Experimente und Habgier geworden waren, trieb heiße Wut in meine Glieder. Ich zwang mich dazu, sie niederzuschlucken und konzentrierte mich lieber auf die Wärme des Feuers, wie auf die Worte des jungen Ninjas. "Tatsächlich plane ich schon seit längerem, mich gegen ihn aufzulehnen, ich hatte nie vor, ihm meinen Körper zu überlassen", berichtete Sasuke weiter. "Möglicherweise rechnet er bereits mit meinem Verrat, aber er wird nicht erwarten, dass ich ihn mit Unterstützung überwältigen werde." Das schiefe Lächeln auf seinen Lippen erinnerte mich sehr an seinen großen Bruder und brachte mich instinktiv dazu, ebenfalls milde zu schmunzeln.
      "Dann sollten wir so schnell wie möglich handeln." Sasuke nickte zustimmend, während ich meine Augen an Itachi heftete. Wahrscheinlich war er noch immer kein großer Freund dieses Vorhabens, aber genauso sollte er mittlerweile verstanden haben, dass er mich nicht würde abhalten können und noch weniger würde ich zulassen, dass er sich alleine dieser Sache annahm, nur weil er seinen Bruder und mich schützen wollte. "Wir sollten uns direkt morgen früh einen Plan zurecht legen und dann so bald wie möglich zuschlagen", erklärte ich, bevor ich mich schließlich wieder aus der Hocke erhob und dafür an die Seite der beiden Brüder schritt. Nur mit Mühe konnte ich ein tiefes Gähnen unterdrücken und setzte mich mit halb geschlossenen Augen neben Itachi an die Steinwand. Es wäre mir eindeutig zu peinlich, in Sasukes Gegenwart auch noch meinen Kopf gegen seine Schulter sinkne zu lassen, also zog ich meine Beine an meinen Körper und bettete mein Kinn auf den Knien. "Bis dahin sollten wir schlafen." Jetzt wo die Aufregung der vergangenen Tage vollends von meinen Schultern gefallen war, machte sich Erschöpfung in meinen Gliedern breit und bei Itachi würde es wahrscheinlich nicht besser sein. Nachdem er vor kurem sogar noch einen harten Kampf gegen seinen eignen Bruder ausgefochten hatte, dürfte es ihm sogar noch schlechter gehen. Hoffentlich konnte er jetzt endlich wieder etwas nötigen Schlaf nachholen.

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    • Yumiko

      Bei Nagato angekommen, überschüttete dieser mich bereits mit Komplimenten. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Lippen, ehe ich ihm entgegen lächelte. "Du übertreibst", meinte ich, genoss aber das Gefühl seiner Finger an meiner Wange. Ich konnte nicht widerstehen und neigte meinen Kopf gegen seine Hand, während sich meiner Finger um die seine legten. "Die Hauptsache ist, dass wir uns begegnet sind." Jetzt wo ich so darüber nachdachte, war es ein großer Zufall gewesen, dass Nagato und ich nun hier standen. Hätten uns damals nicht genau zu dem Zeitpunkt diese Banditen angegriffen, an dem Nagato die Insel besuchte, wären wir uns nie begegnet. Wäre auch nur eine Sache anders gewesen, wie Ort oder Zeitpunkt, wäre all das was wir nun hatten, nie möglich gewesen und alleine der Gedanke daran, ließ eine unangenehme Gänsehaut auf meinem Körper entstehen. Es war für mich unvorstellbar, mein Leben ohne diesen Mann zu leben, doch es wäre beinahe gar nicht erst dazu gekommen. Gab es vielleicht doch so etwas wie Schicksal? Was auch immer es war, ich war unendlich dankbar dafür, dass es so gekommen war, wie es jetzt ist.
      "Ja, lass uns gehen", lächelte ich und nahm nur allzu gerne das Angebot seiner Hand an. Sanft verschränkten sich meine Finger mit den seinen, während wir hinaus ins Nasse traten. Es dauerte nicht lange und schon lagen die ersten neugierigen Blicke auf uns, welche ich jedoch gekonnt ignorierte. Im Moment hatte ich sowieso nur Augen für meinen Liebsten. Früher hatten mich die Blicke der anderen gestört, doch jetzt nicht mehr. Vielleicht hatte ich mich mittlerweile dran gewöhnt, angeschaut zu werden, wenn ich mit Nagato oder Konan durch die Straßen Amegakures ging oder aber es war mir schlichtweg egal geworden.
      Ich spürte, dass Nagatos Finger etwas mehr Druck ausübten, weshalb ich ein wenig überrascht zu ihm hinauf sah. Doch bei seinen Worten legte sich erneut ein Lächeln auf meine Lippen. "Ja, ich habe einen riesen Hunger", meinte ich ehrlich und schmiegte mich etwas dichter an ihn heran. Jede Sekunde die ich nicht in seiner Nähe verbringen konnte, war für mich verschwendete Zeit. "Ich habe dir noch gar nicht gesagt, wie cool du eben aussahst, als du dich so lässig gegen die Wand gelehnt hast", sprach ich in einem leicht neckischen Unterton. "Du solltest häufiger ohne deinen Mantel herumlaufen. Das Outfit steht dir."
      Nach einem kurzen Spaziergang durch den Regen kamen wir bei dem Restaurant an, von dem Nagato gesprochen hatte. Natürlich empfing man uns mit großer Überraschung, was vor allem an meiner Begleitung liegen dürfte. In den letzten paar Monaten war er zwar deutlich häufig innerhalb Amegakures unterwegs, aber scheinbar hatten sich die Leute noch immer nicht so recht daran gewöhnt.
      Für einen Moment herrschte eine Totenstille in dem Laden, doch nachdem Nagato und ich zu unseren Plätzen gebracht wurden, lockerte sich die Atmosphäre langsam wieder. Natürlich wurde kurz über uns geredet, aber ich war doch recht dankbar dafür, dass es nicht die ganze Zeit über so war und die Leute sich langsam um ihren eigenen Kram kümmerten.
      "Ihre Karten", sprach ein Kellner und reichte uns beiden je eine Speisekarte. "Kann ich Ihnen schon etwas zum Trinken bringen?", wollte er höflich wissen. "Ich hätte gerne einen grünen Tee", sagte ich und sah dann zu Nagato hinüber. "Was nimmst du?"


      Itachi

      Allem Anschein nach war die Sache schon beschlossen, bevor ich so wirklich meine Meinung dazu abgeben konnte. Vermutlich lag es daran, dass es zu wichtig war, um Bedenken zu äußern oder den Vorschlag zu machen, dass ich das alles alleine übernahm und Sasuke mir nur die wichtigsten Informationen über diesen Mann beschaffen musste. Am liebsten hätte ich diese Sache den fünf großen Ninjadörfern überlassen, allerdings hatten sie nicht das nötige Wissen, um Orochimaru zur Strecke zu bringen. Außerdem konnten wir uns vielleicht auf diese Art und Weise "reinwaschen". Natürlich reichte es nicht aus, Orochimaru zu beseitigen, um das zu rechtfertigen, was wir als Nuke-Nins angerichtet hatten, doch es war schon mal ein Anfang. Vielleicht würde Konohagakure uns eines Tages wieder Willkommen heißen. Ich liebte dieses Dorf und irgendwie war es mir ein Anliegen, Aira das Dorf zu zeigen, in dem ich aufgewachsen war und mit dem ich einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen teilte. Doch andererseits wusste ich nicht mal, ob Aira überhaupt ein Interesse daran hätte, mit mir nach Konohagakure zu gehen, immerhin kam sie selbst aus Suna und es würde mich nicht weiter verwundern, sollte sie in ihre alte Heimat zurückkehren wollen, aus der ich sie damals so gewaltsam entrissen hatte. Noch immer tat es mir unendlich leid, was ich ihr angetan hatte, doch wenn ich unsere jetzige Beziehung bedachte, würde ich es wohl immer wieder tun, solange ich sie nur an meiner Seite wissen konnte. Mit ihr würde ich überall hingehen, ganz gleich ob Suna, Konoha oder ein kleines Dorf am Ende der Welt. Es sollte mir egal sein, solange ich sie nur in meinen Armen halten und sicher wissen könnte.
      Ich stieß ein langes Seufzen aus, als Aira meinte, es sei beschlossene Sache und wir würden uns morgen einen genaueren Plan zurecht legen. Scheinbar interessierten die beiden sich nicht die Bohne für meine Meinung. Umso wichtiger wäre es, den Plan so sicher wie möglich für uns zu gestalten. Ich wollte nicht, dass jemand von uns ernsthaftere Verletzungen von sich trug. "Scheint so, als würdet ihr beide euch dieser Sache sicherer sein, als ich", sagte ich. "Na gut. Lasst uns morgen alles weitere besprechen", gab ich mich geschlagen. Mit einer Sache wollte ich mich aber nicht geschlagen geben: es reichte mir nicht aus, einfach nur neben Aira zu sitzen. So würde ich sicher nicht einschlafen.
      "Sasuke, dreh dich um", meinte ich ruhig und sah meinem Bruder entgegen. Dieser verstand erst nicht und sah mich fragend an, ehe ich mit einem Kopfnicken zu Aira deutete, welche schon halb zu schlafen schien. Sasuke grinste kurz, ehe er leicht amüsiert den Kopf schüttelte und sich auf den Boden legte, wobei er uns den Rücken zudrehte. In dem Moment zog ich mir Aira mit einer flüssigen Bewegung auf meinen Schoß und drückte sie eng an mich. Ich sog ihre Nähe ein, so wie den Duft von Äpfeln, der sie umgab. Es war schon wieder viel zu lange her, dass ich ihr so nah gekommen war. "Ich will kein Wort hören", hauchte ich ihr ins Ohr, ehe ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. "Gute Nacht, mein Engel." Mit Aira auf dem Schoß schloss ich meine Augen und driftete schon bald in einen leichten Schlaf ab. Die nächsten Tage würden anstrengend genug werden, wir sollten alle Ruhe nutzen, die wir kriegen konnten.

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