♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Die Ablenkung von Silver war eigentlich ganz willkommen, sowohl für Sylvana die nicht weiter darüber nachdenken wollte und für Rayen, der dadurch den aufmerksamen Waldgeist von sich ablenkte. Er war seinem besten Freund also sehr dankbar, auch für das liebevolle Tätscheln seiner Schulter, die ihm ein leichtes Lächeln entlockte. Silver gab sich wirklich alle Mühe mit ihm und er kannte den Vampiren, weshalb er wusste, dass ganz gleich was er auch sagte, sein Gedankenkarussell deswegen nicht still hielt. Manchmal hasste es Rayen ja, dass sein Gehirn um so viele tausend Ecken dachte und alles zerlegen musste. Aus Forschungssicht ideal, für seine Psyche ein Albtraum. Vampire waren ohnehin psychisch sehr instabil und er gab ein ziemlich gutes Paradebeispiel ab. Rayen mochte es nicht, Charakterzüge einer Rasse zuzuordnen, da er jeden auf seine Art beurteilte, aber leider passte es oft erschreckend zutreffend. Beispielsweise war nicht jeder Zwerg ein Alkoholiker, aber 90% eben schon ...
      Er hielt einen Moment an, damit er auf gleicher Höhe mit der Prinzessin laufen konnte. "Es tut mir leid, wenn ich dir Angst gemacht habe.", flüsterte er schuldbewusst.

      Sylvana war zwar das private Gespräch der beiden im Hintergrund nicht ganz recht, sah aber ein, dass es für sie beide wohl wichtig war und ob sie es wollte oder nicht, standen sich die Prinzessin und dieser Vampir nah. Auch wenn sie wegen Rayen Sorge hatte und gerade dieses Machtbeispiel alle Alarmglocken bei ihr läuten ließen, war sie dennoch inzwischen überzeugt, dass der Vampir kein schlechtes Wesen war. Seine Natur holte ihn lediglich ein....und das bereitete ihr Sorge.
      Der Waldgeist war demnach wirklich dankbar für die Ablenkung des Dämonen. Allein das sie sich einem Dämonen und auch noch einem Feuerdämonen so annäherte, war schon fraglich genug.
      "Endlich erkennst du, dass ich göttlich bin." antwortete der Waldgeist belustigt auf die Worte hin und rollte mit den schönen goldenen Augen aufgrund der dramatischen Pose des Dämonen. Irgendwie war Silver wirklich erschreckend niedlich ...
      Verdammt nochmal.
      "Er ist ein Kind und ich halte mir keine Elfen als Schoßhunde. Warum bist du eifersüchtig und möchtest dich um diesen Posten bewerben?" kam es neckend von Sylvana, während sie leicht lachte.


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    • Silver ging bereits weiter in Richtung der Zimmer, während Sylvana ihm folgte, während Rayen einen Moment wartete, bis er neben Arya gehen konnte. "Das hast du nicht.", antwortete Arya knapp, wenn auch freundlich. "Es war.. beeindruckend.". Mit einer kurzen Handbewegung deutete sie Rayen nicht weiter darüber sprechen zu wollen und deutete auch beiläufig auf Sylvana. Ihre knappen Antworten hatten nichts damit zutun, weil sie sich von Rayen distanzieren wollte, sondern weil sie wusste, das selbst wenn sie flüsterten, Sylvana sie sehr wohl hören konnte, auch wenn sie sich nicht auf sie beide konzentrierte. Mit einem sanften Gesichtsausdruck und einer kurzen, streichelnden Berührung seiner Hand, versuchte sie ihn zu beruhigen. Am liebsten hätte sie ihre Worte noch weiter ausgeführt, aber sie konnte nicht. Sie durfte nicht riskieren, das Sylvana auf irgendeiner Weise Verdacht schöpfte, deshalb hoffte sie inständig, Rayen wusste um ihre Gedanken.

      Das leichte Lächeln von Rayen reichte ihm aus, um zu wissen das Rayen dankbar für diese kleine Geste war. Egal was ihm einfallen würde, Silver konnte ihn von diesen teuflischen Gedanken nicht befreien, selbst wenn er ihm eines der fragwürdigsten Pflanzen vor die Nase stellen würde. Diese niederschmetternden Gedanken würden immer Präsent sein, deshalb konnte er ihm nur deutlich machen, das er für ihn da war.
      "O, das ich meine Worte ehrlich meine, das hättest du wohl gern.", meinte er amüsiert, "Ich glaube, die Elben schleimen sich viel zu sehr bei dir ein, du solltest nicht alles glauben was man dir sagt.". Weshalb es ihm so viel Spaß machte, Sylvana so zu necken? Bei allem was Feuer spuckte, er wusste es auch nicht...
      "Ob ich mich als Schoßhund bewerben möchte?", sein Grinsen wurde breiter und lehnte seinen Kopf seitlich etwas näher zu ihr. "Das kommt ganz darauf an, was mich in diesem Posten so alles erwartet.".
    • Rayen verstand warum Arya so kurz angebunden war und nickte demnach verständnisvoll. Natürlich konnten sie nicht so darüber reden wie er es sich gewünscht hätte. Sie waren nicht allein und ob ein solch wundervoller intimer Moment wie in der Höhle auf dem gefrorenen Berg wiederkommen würde, wagte er zu seinem Bedauern zu bezweifeln. Allerdings musste er diese Frage stellen und anhand ihres Blickes, diesen wundervollen ehrlichen und unschuldigen Augen, glaubte er ihr. Sie hatte wirklich keine Angst vor ihr. Das sie allerdings beeindruckt war, das hätte er gerne erklärt bekommen, musste sich aber wohl gedulden, in der Hoffnung sie könnten sich wenigstens irgendwann nur kurz allein unterhalten. Sein Blick wanderte zu ihren Händen, welche die Prinzessin kurz zur Beruhigung des Vampiren liebevoll gestreichelt hatte. Er lächelte dankend.

      "Gib es ruhig zu, dass ich göttlich bin.", antwortete der Waldgeist weiterhin äußert amüsiert. Sie hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass sie sich mit diesem verfluchten Mann gern unterhielt. Das bedeutete aber nicht, dass ihr der Gedanke gefiel. Sie wollte sich Silver nicht so annähern. Was auch immer dieses merkwürdige Gefühl in seiner Nähe war, dass sich in ihrem Inneren ausbreitete, sie musste es im Keim ersticken. Leider war das leichter gesagt als getan, wenn er sich so niedlich verhielt und der Waldgeist tatsächlich Spaß hatte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal mit jemanden so herumgealbert hatte. Die Elfen waren ein sehr ernstes Volk und ihr Respekt gegenüber Sylvana war zu groß, um auf solch eine Art mit ihr zu sprechen. Arya hatte zwar hin und wieder einen solchen Moment, aber aufgrund ihrer Beziehung war sie doch bald wieder sanfter zu ihrem Waldgeist. "Sie schleimen nicht. Das liegt an der Beziehung zwischen Waldgeist und Elfen. Wir sind ihre Schutzgötter und behüten sie, während sie unsere Wälder gesund halten mit ihrer Magie.", erklärte die Hellhaarige mit erhobenen schlanken Zeigefinger, während sie belustigt grinste.
      Mit der nächsten Aussage und der plötzlichen Nähe hatte von Silver hatte sie allerdings nicht gerechnet. Weshalb sich ihre Wangen rosa färbten.
      "Idiot." sie boxte ihn hochrot gegen den Oberarm und wandte sich an Arya. "Arya, lass uns in unser Zimmer, bis der Meisterkoch sein Essen präsentiert."


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    • Vermutlich erging es Rayen nicht anders, aber Arya hätte gern dieses Gespräch weiter ausgeführt. Vielleicht hätte sie sich dann auch nicht so unwohl gefühlt zu wissen, was Rayen doch für eine Macht besaß. Natürlich war ihr das auch schon vorher bewusst gewesen. aber das nun mit eigenen Augen gesehen zu haben... es war einfach unglaublich gewesen. Lieber hätte sie auch ihre Finger mit seinen verschränkt, als nur eine kurze Berührung zu spüren, aus Angst Sylvana oder Silver könnten sie erwischen. Das unwohle Gefühl und die vielen Gedanken über Rayens Macht verschwanden aber schnell und wurden wieder durch die betrübten Gefühlte erlöst, weil sie wusste, das sie sich bald trennen mussten.
      Nicht nur das sie von Sylvana aufgefordert wurde, in ihr Zimmer zu gehen, sondern es auch bedeutete, das es nicht mehr lange dauerte, bis die Sonne aufging. Und das bedeutete wiederum, Rayen würde in seinen kalten Schlaf fallen und konnte selbst die letzten Stunden nicht miteinander auskosten. Die Welt war schrecklich unfair. Ohne Sylvana zu antworten, blickte sie einfach nur in das schöne Gesicht des Vampiren und prägte sich jede seiner Gesichtszüge ein. Wie gern sie noch die letzten Stunden der Nacht mit ihm verbringen würde, nur um mit ihm gemeinsam den Sonnenaufgang beobachten zu können.

      Grinsend hob er die Hände. "Für den albernen Schattenelb bist du göttlich, für mich allerdings nicht, o Hoheit. Ich bin mir ziemlich sicher das dieser Kerl unten warten wird, in der Hoffnung, das jeden Moment sein Traum in Erfüllung geht und sein Waldgeist zu ihm zurückkehrt.". Und das sagte er diesmal nicht nur, um Sylvana zu ärgern, sondern das meinte er auch so. Wenn das alles stimmte, was Sylvana sagte und Silver wusste, das die Schattenelben Waldgeister genauso verehrten wie ein Waldelb, dann wartete dieser Idiot vermutlich wirklich unten, bis er sie wieder sieht.
      Bei seinen nächsten Worten, wirkte Sylvana jedoch plötzlich überfordert und boxte ihm auf den Oberarm, woraufhin er sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Waldgeister waren mächtig und er war sich sicher, das Sylvana lange noch nicht so stark ausgeholt hat, wie sie eigentlich konnte, aber mit körperlicher Kraft würde sie niemals gegen ihn ankommen. Es war fast schon niedlich. "Hey, das du so denkst war nicht meine Absicht, das entspringt nur deiner Fantasie. Immerhin hast du diese Stelle freigegeben, wenn dir der Schattenelb doch besser gefällt, lasse ich ihn das auch gern wissen. Wie gesagt, er wartet sicher noch immer Hoffnungsvoll.".
    • Wie Silver auf diesem Schattenelb so herumkaute, war merkwürdig. Würde Sylvana es nicht besser wissen, würde sie tatsächlich glauben, dass der Dämon eifersüchtig war. Allerding war das Quatsch oder? Warum sollte er eifersüchtig sein? Nun Dämonen waren sehr besitzergreifend, aber dieses Verhältnis hatten die beiden schließlich nicht. Verdammt nochmal, dieser Idiot brachte sie völlig durcheinander! Durch seine nächste Aussage wurde es nicht besser, da sich ihre Wangen verräterisch rosa verfärbten. Ihr Körper war im Augenblick tatsächlich ein elender Verräter. Warum reagierte sie bitte auf diesen Kerl so? Vielleicht war Silver der erste seit langer Zeit war, der mit ihr so...nun fast unverblümt flirtete. Er flirtete doch mit ihr oder? Sie musste hier weg. Fast schon hilfesuchend hatte sie sich an ihre Prinzessin gewandt, die so betrübt in das schöne Gesicht des Vampiren blickte, dass der Waldgeist glaubte, sie würde anfangen zu weinen. Für ihren Schützling war es wirklich nicht gut, wenn sie zu lange in der Gesellschaft der beiden Männer blieben. Sie hatte Gefühle für Rayen, das konnte die Elfin ihrem Schutzgeist nicht vermachen und diese Emotionen waren gefährlich. Hoffentlich erkannte Arya das...
      Gerade als sie sich an das hellhaarige zierliche Mädchen gewendet hatte, damit sie in ihr Zimmer gingen - vielleicht auch um vor Silver zu flüchten - hatte dieser Idiot wieder einen solchen Satz abgelassen.
      Sylvana hatte hier keinen Natureinfluss, aber sie beherrschte immerhin auch das Element Luft und Luft war überall, weshalb sie mit einer fließenden eleganten Handbeweg eine ´kleine´ Brise erzeugte, die Silver direkt ins Gesicht donnerte und seine Haare nun zu Berge stehen ließen. Grinsend zwinkerte sie ihm zu. "Dann kannst du ihn ja mit deiner neuen Frisur begrüßen. Du siehst bezaubernd aus o du mein Meisterkoch." belustigt fischte sie die Schlüssel aus der Hand des Dämonen und schloss ihr Zimmer auf.
      Rayen welcher zuvor noch extrem betrübt gewesen war, blickte perplex zu seinem besten Freund und konnte nicht anders, als sehr untypisch für den Vampiren, anfangen zu lachen.


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    • Es war viel zu amüsant, als das Silver damit aufhören konnte. Es war ein Farbenspiel in Sylvanas Gesicht, das vermutlich nur entfachte, wenn sie wütend war und rot anlief. Zumindest konnte er sich das ziemlich gut vorstellen. Aus diesem Grund konnte er sich auch den letzten Satz nicht verkneifen, woraufhin aber Sylvana diesmal anderes reagierte. Mit einer viel wirksameren Methode, denn nur weil sie mit Muskelkraft kaum etwas anrichten konnte, konnte sie das dafür mit der Kraft der Natur noch viel mehr. Kaum hatte er ihre Handbewegung vernommen, hatte er sich schon auf die Kastanien vorbereiten wollen, musste aber mit einer plötzlichen Windböe abrechnen. Das kleine Lüftchen hatte ihm beinah das Hemd geraubt und seine Frisur komplett zerstört. Irritiert über den plötzlichen Lachanfall seines Freundes tastete er zu seinem Gesicht und dann zu seinen Haaren hinauf, die sich um seine blau-schwarzen Hörner verknotet hatten und zu Berge standen. "Ich sehe jetzt aus wie ein Troll, nicht wahr?".

      Arya war nach allem zumute, aber nicht nach Lachen und alles was Spaß machen könnte. Sie wollte nicht nach den Regeln anderer Leben und sich darauf einlassen, was sie eigentlich nicht wollte. Wie könnte sie jemals diese roten Augen vergessen, die für sie alles andere wirkten als bedrohlich und das wunderschöne Blau, in das sie sich wandelten, trank er ihr Blut. Seine Stimme, sein Atem, sein Duft, sein Geschmack und seine Berührungen auf ihrer Haut.. Wie sollte sie das jemals vergessen und ein Leben mit einem anderen Mann verbringen können? Geschweige denn Kinder gebären. Es war einfach unfair. Ohne auf weiteres einzugehen, verschwand sie in das Zimmer, das Sylvana aufgesperrt hatte und versuchte ihre Gedanken zu sammeln und nicht an ihnen zu zerbrechen. Denn diese Scherben könnte sie nie wieder aufsammeln.
    • Auch wenn Rayen nicht nach Lachen zu Mute war, war der Anblick seines besten Freundes wie seine Haare förmlich zu Berge standen und sich um seine Hörner verknotet hatten, einfach genial aus. Sylvana hielt den Dämonen auf Trab, das musste man ihr schon lassen und es war schon erstaunlich, dass sich der Kerl so viel von diesem Waldgeist gefallen ließ. Allerdings kannte der Vampir seinen besten Freund inzwischen schon eine ganze Weile und Silver war jemand der Herausforderungen liebte und Sylvana war das wirklich. Sie mochte zwar körperlich nicht mit dem Dämonen mithalten können, aber ihre Magie konnte es und das was sie damit anstellen konnte war herrlich. "Tröstet es dich, das du ein hübscher Troll bist?", hakte Rayen lachend nach und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Als sein Blick allerdings zu Arya wanderte, die schweigend in dem Zimmer verschwunden war, verstummte er sofort. Er musste mit ihr irgendwie reden, einen Moment alleine sein. Sylvana war in das Zimmer verschwunden, kicherte noch ein wenig über den Anblick des Dämonen als sie die Tür hinter sich schloss und betrachtete dann aber ihre Prinzessin, ehe sie schwer seufzte und auf sie zuging. "Arya? Rede bitte mit mir.", sprach sie sanft die schöne Elfin an und strich ihr eine wirre Strähne aus dem Gesicht. Sie machte sich Sorgen um ihren Schützling, aber sie mussten nach Hause. Sie gehörten nicht in diese Welt und sie hoffte, dass Arya dies ansah.
      Rayen blickte noch einen Moment auf die verschlossene Tür. Ihm fiel wirklich nichts ein, wie er Arya allein zu fassen bekam. Sylvana würde wohl kaum mit dem Dämonen allein einkaufen gehen. Sich geschlagen gebend drehte er sich also zu seinem besten Freund, dessen Anblick ihn wenigstens ein wenig aufmunterte. So einfach würde er die Haare da nicht wieder normal bekommen.
      "Brauchst du Hilfe beim Einkaufen....oder deinen Haaren?"


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    • Ganz klar, das hatte er nicht verdient. Sylvana hatte sich selbst in dieses Loch gegraben und jetzt sollten seine armen Haare dafür büßen? Er hingegen sollte sich vermutlich hüten, etwas dergleichen mit ihren Haaren anzustellen, immerhin gehörte das Element des Feuers zu seiner Spezialität... Okay, das sollte nicht heißen das er den Gedanken hatte, Sylvanas Haare in Brand zu setzen, auf keinen Fall! Silver konnte Geschmacklos sein, aber so grausam dann doch wieder nicht. Und abgesehen davon, waren Frauen ihr langes Haar heilig. Immerhin sah sie atemberaubend mit ihnen aus und erinnerte ihn immer wieder an Seide, ließ der Mond ihr weiches Haar schimmern.
      "Überhaupt nicht, denn Trolle sind alles andere, aber keinesfalls hübsch anzusehen.", grummelte er mit einem Grinsen und richtete seinen Blick zu Rayen, kaum verschwanden die Damen in ihrem Zimmer. Kurz darauf schloss auch Silver ihr Zimmer auf. "Hilfe mit meinen Haaren? Ich ende sicherlich nicht kichernd mit dir auf dem Bett während du mir die Haare kämmst. So weit kommt es noch!".

      Sie hätte es wissen müssen. Kaum schloss Sylvana hinter ihnen beiden die Tür, wollte sie mehr wissen. Ihre Leibwächterin wusste immer sofort, wenn etwas nicht mit ihr stimmte und gerade konnte Arya ihre Gefühle kaum noch zurückhalten. Bisher kannte Arya das Gefühl von Liebe nicht, abgesehen von der Zuneigung die sie zu ihre Eltern und Sylvana verspürte, aber sie war sich sicher, das diese Gefühle nicht mit einem Mal verschwinden würden. Einst hatte sie geglaubt, Sapphire irgendwann lieben zu können und war bereits soweit gewesen, zu glauben etwas in diese Richtung zu spüren, aber nichts dergleichen war der Fall. Mit Rayen fühlte sie sich tief verbunden, viel tiefer als es mit einer anderen Person jemals möglich wäre. "Was möchtest du hören, Sylvi? Ich freue mich auf mein Volk, auf mein perfektes Leben, auf meine Pflichten und mein Prinzessinnendasein. Darauf, das mein einziges Problem sein wird, ob mein Gemahl gut aussehen wird, damit es auch meine Kinder werden? Oder vielleicht auf einen perfekt abgestimmten Alltag oder auf die großartigen, lehrreichen Stunden mit Loelia, die mir wieder erklären wird, was eine Prinzessin zutun hat und was nicht?". Es platzte einfach aus ihr heraus, sie konnte es nicht mehr zurückhalten. Sie wollte nicht zurück.
    • Rayen konnte nicht anders als die Haarpracht seines besten Freundes zu begutachten. Nun Sylvana hatte echt Talent, das musste er ihr ja lassen. Amüsiert versuchte er wirklich sein Lachen zu unterdrücken. Der Anblick war fantastisch. Wie gern hätte er diesen Augenblick festgehalten. Erstaunlich war aber, dass Silver das mit sich machen ließ. Nun Silver war zwar schon lange nicht mehr so grausam, wie er es früher war und deutlich sanfter geworden, aber wenn ihm etwas gegen den Strich ging, dann konnte er richtig eklig werden. Der Vampir konnte sich nicht vorstellen, dass dem Dämon dieses unfreiwillige Umstyling gefiel. Vielleicht mochte er den Waldgeist tatsächlich...
      Könnte Silver die gleiche Sympathie für Sylvana hegen, wie er es für Arya tat? Ehrlich gesagt traute sich der Schwarzhaarige nicht nachzufragen, weshalb er diesen Gedanken tief vergrub und stattdessen über die nächste Aussage doch lachen musste. "Die Vorstellung ist äußerst belustigend. Ich würde dich gern mal kichern sehen. Ich werde dir das zumindest ewig vorhalten.", neckte er ihn belustigt. Sein Blick wanderte wieder zur Tür in der die beiden Lichtwesen verschwunden waren.

      Sylvana hatte mit solch einer Antwort gerechnet, weshalb sie sich stillschweigend all das anhörte was die Prinzessin zu sagen hatte. Arya trug auf ihren schmalen Schultern und für ihr junges Alter eine gewaltige Last. Sie musste ein Volk regieren und dabei auf ihre eigenen Gefühle verzichten. Es war grausam und doch konnte sie die Elfen nicht im Stich lassen. Es schmerzte die Hellhaarige ihren Schützling so zu sehen. Es schmerzte sie, ihr diese Last nicht abnehmen zu können oder ihr zu sagen, dass sie tun sollte was sie wollte. "Weil du dich in diesen Vampiren verliebt hast...." antwortete Sylvana ruhig. "Ich bin nicht blind, Arya. Diese Liebe wird keine Zukunft haben. Willst du dein Volk zurücklassen oder glaubst du Rayen gibt sein Leben auf und kehrt mit dir in eine Welt voller Licht zurück? Ich weiß meine Worte schmerzen und sind grausam, aber das hier ist nicht unser Leben." Ihr Blick lag mitfühlend auf der Prinzessin. "Sag mir eins. Willst du deinem Leben als Prinzessin den Rücken kehren? Dein Volk aufgeben? Wenn es das ist was du willst, dann werde ich die Augen schließen und so tun, als wüsste ich von nichts. Ich aber werde gehen, weil ich die Elfen nicht im Stich lassen kann. Du wirst mich ebenfalls verlieren, so sehr es mich auch schmerzt. Allerdings will ich nicht so grausam sein und dich leiden sehen, weshalb ich dir diese Chance gebe. Triff deine Entscheidung bis morgen früh. Ich kann dir diese Entscheidung nicht abnehmen."


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    • Es war gut, das sich ihre Wege bald trennten. Das Verhältnis zwischen ihm und Sylvana bereitete ihm Sorge. Und diese merkwürdige Anziehung die zwischen Rayen und der Prinzessin herrschte... Silver hatte ihn bisher nie darauf angesprochen. Er wusste die ganze Situation nicht richtig einzuschätzen und hielt Rayen für klug genug, die Finger von dieser verbotenen Frucht zu lassen. "Glaub mir, das möchtest du nicht und das ist ein Zustand, der niemals passieren wird.", meinte Silver schnaubend und öffnete die Tür, die sich gegenüber der Damen befand.
      "Du solltest tatsächlich mitkommen, vielleicht findest du noch etwas nützliches für deine Forschungen oder irgendwas, was interessant sein könnte.". Silvers Interesse bezüglich der Dinge, die Rayen gefallen könnten, hielt sich in Grenzen. Aber deshalb erwies er ihm nicht weniger Respekt. Er versuchte seinen besten Freund so gut er konnte zu unterstützen, auch wenn es bedeutete als lebendes Versuchsobjekt genutzt zu werden.

      Sie konnte nicht ruhig stehen bleiben. Ihre Füße trugen sie im kleinen Raum auf und ab, während ihre Hände wild in der Luft gestikulierten. "Weil ich in diesen Vampiren verliebt bin? Dieser Mann hat einen Namen, Sylvana! Und es geht weder um irgendwelche Gefühle, sondern um das Leben das ich mir selbst wünsche. Das Leben, das ich mir bereits wünschte, bevor wir diese Männer getroffen haben.". Ja, ihre Worte waren grausam. Der Gedanke, Rayen würde mit ihr in ihr Dorf zurückkehren war unvorstellbar. Nicht nur, weil er das Sonnenlicht meiden musste, sondern ihr bewusst war, dass ihr Volk einen Vampiren nicht akzeptieren konnten. Aber wenn sie eins wusste, dann das das Leben, welches Sylvana für sie wünschte, nicht ihres war. Da lag sie völlig falsch.
      Ihre Augen brannten und Tränen verschwammen ihr die Sicht. Es war, als würde die gesamte Last auf sie einschlagen und ihren Schutzwall in binnen Sekunden zum einstürzen bringen. Was sie aber noch viel mehr schmerzte war, die Chance die Sylvana ihr gab. Ein Kloß hing ihr in der Kehle und hinterließ ein brennendes Gefühl. Arya wünschte sich so sehr ein neues Leben, fernab von jeglichen Pflichten. Aber wenn es bedeutete, das Sylvana ihr den Rücken kehren würde... Sie hatte schon immer gewusst, dass das Leben, das sich Arya wünschte nicht auch Sylvanas Wunsch war. Egal wofür sie sich entscheiden würde, sie würde eine geliebte Person verlieren.
      Überfordert rieb sie sich über das Gesicht und ließ sich auf dem harten Stuhl nieder, der neben einem kleinen runden Tisch stand. Weder wollte sir Rayen, noch Sylvana den Rücken kehren und das Leben missen, das sie sich schon immer gewünscht hatte. Aber wie sollte sie sich jemals entscheiden? Bisher war ihr diese Entscheidung immer einfach gefallen, aber jetzt? Wo sie diese Chance doch endlich erhielt... "Wie würdest du meinen Eltern und dem Volk erklären wollen, das ich nicht widerkehre?".

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    • "Du meinst, es würde schaffen mich zu gruseln und zu ängstigen dich so zu sehen?" Rayen legte nachdenklich den Kopf schief. "Gut möglich." Ja ein vor sich hin kichernder Dämon, der dies nicht aus Bosheit tat sondern dabei wie ein kleines Mädchen klang war in der Tat doch ein wenig verstörend. Er versuchte also schnell diesen Gedanken wieder abzuschütteln. "Du hast gewonnen. Wir sprechen nicht mehr darüber." dennoch konnte er es sich nicht nehmen lassen, ein wenig belustigend an einer der abstehenden Haarsträhnen von Silver zu ziehen. "Fest, beeindruckend." Ob das wohl an der Windstärke lag? War etwas in dem Holzboden gewesen, dass sich als Leim eignete und mit dem Luftschwung in die Haare des Dämonen geworfen wurde? Zugegeben war dieses Haarkonstrukt doch ziemlich beeindruckend. Hinsichtlich des gemeinsamen Einkaufs nickte der Vampir zufrieden. Vielleicht fand er in diesem mysteriösen Dörfchen wirklich etwas, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Überzeugt. Lass uns gehen."
      Das war auch deutlich sinnvoller, als über die Trennung zu Arya nachdenken zu müssen, die ihn schmerzte.

      Sylvana ließ Arya toben. Es war wichtig für die Elfin ihren angestauten Frust und all den Kummer, welchen sie über die Jahre in sich getragen hatte hinaus zu lassen. Ihr Volk und auch der Waldgeist hatten dem zierlichen Mädchen so viel aufgebürdet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie daran zerbrechen würde. Die einen nahmen es hin und beugten sich ihrem Schicksal, wie der Vater von Arya und dann gab es jene wie die Prinzessin, die dies nicht konnten. Arya konnte nicht die Augen schließen und es akzeptieren. Wenn Sylvana der Sündenbock sein musste, damit die Elfin endlich frei sein konnte, dann würde sie dies akzeptieren. Die Wut des jungen Mädchens sollte sich auf Sylvana lenken. Denn auch wenn der Waldgeist stets versuchte das Richtige zu tun, stets versuchte die Elfin auf den rechten Weg zu führen und immer an das Wohl der Elfen zu denken. So ertrug es die Hellhaarige nicht mehr ihren Schützling so leiden zu sehen. Auch für Sylvana war die Zeit schwer gewesen, denn sie liebte Arya wie ihr eigenes Kind. Wenn sie dem Mädchen die Freiheit schenken konnte, dann in diesem Augenblick.
      "Ich werde es als mein eigenes Versagen bezeichnen. Denn das ist es."


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    • "Absolut das meine ich.", antwortete Silver amüsiert. Er ließ diesem Waldgeist viel zu viel durchgehen, noch niemand hatte es gewagt seine Haare derart zu verunstalten. Obwohl vermutlich nicht zu erwähnen war, das wenn ihm jemand schaden wollte, sicherlich nicht an eine winddurchwehte Friseur dachte. "Gut.", grinsend öffnete er die Tür zu ihrem Zimmer und ließ einen kontrollierenden Blick hindurch schweifen. Es war so schäbig eingerichtet, wie auch jedes andere Gasthaus. In einer Ecke befanden sich zwei schmale, und vermutlich harte, Betten, sowie ein Stuhl und ein Sessel, die an einen runden Tisch gerückt waren und eine hölzerne Kommode.
      "Wir verschwinden gleich.", antwortete Silver, nachdem er seinen besten Freund von dem kleinen Shopping Trip überredet hatte. "Vielleicht gibt es hier irgendwo eine Bürste oder sowas..." ein warnender Blick schoss zu Rayen "Sag nichts.".
      Zu Silvers Enttäuschung war weder eine Bürste, noch ein Kamm oder ähnliches in dem Zimmer aufzufinden, weshalb er sich daran zu schaffen machte, mit seinen Fingern mühselig seine Haare wieder gebändigt zu bekommen, während er mit Rayen wieder das Gasthaus verließ.

      Im Moment hasste sie alles. Wie konnte die Welt nur so unfair sein und sie in ein Leben stecken, das sie überhaupt nicht wollte? Und wie konnten ihre Eltern, Sylvana und jeder einzelne ihres Volkes es verantworten, sie in ein Käfig zu zwingen, das sie niemals wieder verlassen sollte. Wie konnten diese Leute nur damit leben? Nun, die Bewohner ihres Waldes wussten das ihre Prinzessin eine Rebellin, aber nicht das sie schrecklich unglücklich war. Dafür wussten ihre Eltern umso mehr, ebenso wie Sylvana, die ihr so plötzlich die Freiheit schenken wollte.
      "In welcher Hinsicht soll es dein Versagen bezeichnen? Weil du es nicht geschafft hast mich in den Abgrund zu treiben, damit ich das Leben führen kann, das alle von mir erwarten?", fragte Arya missverstehend. Das war alles zu viel. Sie wollte einfach weg und alleine sein. Einzig und allein Rayen sollte bei ihr sein, er verstand sie und ihre Gefühle.
    • Als sie beide das gemeinsame Zimmer betraten, welches in dieser Nacht ihr Schlafplatz sein sollte, runzelte Rayen die Stirn. Da hatte es deutlich mehr Stil in der freien Natur zu schlafen. Der Holzboden knarrte bei jedem Schritt, aus geschlossenen Fenster zog Luft herein und auch die Wände erschienen ihm nicht gerade solide verbaut. An der Ecke seilte sich eine gelangweilte Spinne hinab und die Betten sahen aus, als wären sie über Steinplatten gezogen worden. Er vermisste direkt ihre Hütte auf dem Berg. Ein Glück bemerkte er in seinem kalten Schlaf davon nichts. Arme Arya, sie würde am nächsten Tag Rückenschmerzen haben und selbst die Schmerzen würden Schmerzen haben. Als der Dämon verlauten ließ, dass er eventuell in diesem heruntergekommenen Loch eine Bürste finden würde, hob Rayen belustigt die Augenbraue. Gern hätte er ein sarkastisches Kommentar von sich gegeben, wurde aber schon beim Ansatz davon unterbrochen - schade. Er musste sich das Lachen verkneifen, während Silver versuchte irgendwie seine Haare mit den Fingern zu bändigen, was fast unmöglich war, anhand der felsenfesten Konstruktion. Vielleicht musste er die Erschafferin dieses Meisterwerks um Hilfe bitten? Würde er das aber aussprechen, würde ihn Silver steinigen soviel war sicher. So lief der Vampir also tapfer neben Silver her und kämpfe damit nicht loszulachen. Er wünschte sich wirklich, er könnte diesen Anblick irgendwo verewigen. Ein Glück hatte er ein extrem gutes Gedächtnis.

      "Das ich es nicht geschafft habe, dein Leben als Prinzessin glücklich werden zu lassen. Ich hatte die Hoffnung, das ich dir trotz all der Last, die du auf deinen Schultern trägst dies erleichtern zu können. Ich habe aber darin versagt. Darum werde ich dir die Wahl lassen Arya. Ich werde dir diese Wahl aber nur ein einziges Mal geben, weil ich es kein zweites Mal ertrage dich zu verlieren. Du hast Zeit bis Morgen früh um darüber nachzudenken. Vergiss nicht, egal wie du dich entscheidest, ich werde dich immer lieben." daraufhin beendete der Waldgeist das Gespräch und wandte sich ab ehe sie aus dem Fenster blickte. Der Mond schien heute Nacht besonders hell und tauchte das kleine Örtchen in ein melancholisches Licht.


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    • Natürlich wollte Rayen etwas loswerden, kaum erklärte Silver nach was er in dem Zimmer suchte, weshalb er ihn auch sofort unterbrach, bevor er überhaupt etwas sagen konnte. Allerdings war nichts zu finden und er musste sich mit seinen Händen abfinden, die mühevoll versuchten das Chaos auf seinem Kopf irgendwie wieder unter Kontrolle zu bringen. Wenn sich irgendjemand, der nicht Rayen war, über ihn amüsierte oder nur schief schaute, brachte er diese Person um. "Das Dorf ist nicht sehr groß, ich hoffe wir finden überhaupt etwas nützliches. Und etwas zu essen.". Diesmal nur zu zweit gingen sie wieder die Treppen hinab, direkt in den Tumult der besoffenen und Kartenspielenden Halunken, die vermutlich nur darauf warteten das die zwei Lichtwesen sich wieder blicken lassen würden. Einen prüfenden Blick zur Theke verriet ihm, das der Schattenelb sich tatsächlich noch am selben Fleck befand, an dem er Sylvana zuletzt gesehen hatte und wie ein Hündchen in Richtung der Treppen schielte. Ein Mundwinkel zuckte hinauf. Natürlich wartete er.
      "Hast du nicht irgendwelche bestimmten Kräuter gebraucht, die dir ausgegangen waren?".

      Wie sollte sie die restliche Nacht die Augen schließen können? Arya war sich sicher, sie würde vermutlich keine Sekunde schlafen und das sie den darauffolgenden Tag nutzen sollten, einige Dinge für ihre Heimreise zu besorgen, machte es nicht besser. Gab es überhaupt eine Heimreise? Oder gab ihr das Leben doch einen anderen Weg, den sie einschlagen konnte?
      Die Tränen rieb sie fort und blickte in Richtung Sylvana, die ihr den Rücken kehrte und aus dem Fenster blickte. Sie hatte das Gespräch hiermit beendet und Arya wusste nichts zu sagen. Der Gedanke, ihr Volk zu verlassen war viel erträglicher, als Sylvana von sich zu stoßen. Aber wie lange könnte sie dieses Leben noch weiter führen, bis sie zerbrechen würde? Aber konnte sie auch Rayen den Rücken kehren? Im Grunde kannten sie sich noch nicht lange genug, als das jemand bereit wäre, für die andere Person seine Heimat zu verlassen, aber sie fühlte sich ihm so verbunden... Als wäre er ihre zweite Hälfte. Langsam verklang ihre Wut und wandelte sich endgültig in Traurigkeit. Ob das nun ihre letzten Stunden in Gemeinsamkeit waren oder nicht, Arya wollte mit Sylvana nicht im Streit auseinander gehen. Deshalb erhob sie sich und schritt zu Sylvana an das Fenster heran und stellte sich neben sie. Ihr Blick wanderte nicht hinaus, sondern in das wunderschöne Gesicht ihres Waldgeistes, zu den Augen aus flüssigen Gold und suchte darin nach Antworten. Bevor Arya jedoch erkennen konnte, das keine Lösung zu finden war, brach sie erneut in Tränen aus und schlang die Arme um ihren Schutzgeist.
    • Eins musste Rayen seinem besten Freund ja lassen, Mumm hatte er. Der Vampir wäre mit dieser Frisur höchstwahrscheinlich nicht aus dem Haus gegangen, aber der Hellhaarige nahm das ziemlich männlich einfach hin. Naja er versuchte zwar mit den Fingern verzweifelt dieses Kunstwerk zu zerstören und einige betrachteten ihn ein wenig irritiert, aber niemand wäre so lebensmüde sich über einen Dämonen lustig zu machen. Schon gar nicht über einen Feuerdämon. Rayen blieb ja dabei, Silver musste Sylvana unglaublich gern haben, denn sonst hätte er das niemals einfach so hingenommen und schon gar nicht hätte er für diese Frau gekocht, da konnte sie noch so ein schönes Gesicht haben. Allerdings wusste er, dass er darauf keine vernünftige Antwort erhalten würde, also hatte es Rayen aufgegeben weiter nachzuhaken, was es denn zwischen dem Dämonen und dem Waldgeist auf sich hatte. Er musste ja erst einmal selbst seinen eigenen Gefühlshaushalt in den Griff bekommen. Rayen bemerkte den Blick von Silver, der zu dem Schattenelb wanderte, dieser zuckte allerdings beim Anblick von Rayen direkt zusammen und war wohl aus seiner Starre erwacht. Der Vampir schnalzte verärgert mit der Zunge. Wenn dieser Kerl es noch einmal wagen würde auch nur in die Nähe von Arya zu kommen, würde er ihn vierteilen. Rayen wandte den Blick ab und folgte Silver aus der Taverne. "Brauche ich, aber die werde ich auf einem normalen Markt nicht finden. Allerdings gibt es fast überall einen Schwarzmarkt. So suspekt wie dieses Dorf ist, bin ich mir sicher, dass es hier auf alle Fälle einen gibt."

      Sylvana hatte sich in Schweigen gehüllt, während sie aus dem Fenster blickte und ihren Blick über das Dorf schweifen ließ. Sie lebte nun schon so lange und doch waren Abschiede etwas mit denen sie nach wie vor nicht umgehen konnte. Allerdings konnte sie es nicht mehr ertragen ihren Schützling leiden zu sehen. Sylvana hatte wirklich geglaubt, sie könnte der Prinzessin ihre Last abnehmen und an ihrer Seite bleiben, aber die Elfin hatte sich in Rayen verliebt und dagegen war Sylvana machtlos. Sie wusste, dass es keine gute Idee war. Ein Lichtwesen verliebt sich in ein Schattenwesen. Das konnte nicht gut gehen, absolut nicht und eigentlich wollte der Waldgeist alles dafür tun, dass Arya von diesem Mann weg blieb. Dieses Leben passte nicht zu Arya und sie sollte nicht in die Dunkelheit ziehen, ganz gleich ob ihr Schützling sie dafür hasste oder nicht. Aber sie konnte es nicht mehr, sie konnte all diese Tränen nicht mehr ertragen. Sie hatte versagt auf ganzer Linie.
      Als Arya sich plötzlich neben sie stellte, aber dann in Tränen ausbrach und sich an sie schmiegte, musste auch der Waldgeist mit ihren Emotionen kämpfen. Sie drückte die Prinzessin sofort an sich.


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    • Das ihm immer wieder neugierige Blicke im Nacken lagen, war Silver durchaus bewusst aber völlig egal. Er wusste, keiner würde ihn wegen so etwas banalen wie einer lächerlichen Frisur verärgern wollen. Sein verärgertes Grummeln konnte er jedoch nicht unterdrücken, während seine Finger versuchten durch das Nest in Haaren zu kommen. "Das war nur ein kleiner Wind, kein gottverdammter Tornado.". Auf Rayens Worte zuckte er nur mit den Schultern und versuchte sich weiter an seinen Haaren. "Meinst du wirklich der normale Markt unterscheidet sich viel von einem Schwarzmarkt? Seitdem es die Verlorenen gibt haben die Leute ganz andere Probleme, deshalb bin ich mir ziemlich sicher das die Märkte nicht weiter kontrolliert werden und es leichter sein wird, an solche Dinge zu gelangen. Vermutlich wird die Auswahl leider auch nicht mehr so groß sein, wie wir es gewohnt waren, erst recht an so einem abgelegenen Ort.".
      Ihr Weg führte sie in die Dunkelheit hinaus und in die entgegengesetzte Richtung aus der sie gekommen waren. Das Dorf war nicht groß und ließ bereits schon aus der Ferne erkennen, wo sich der Markt befinden musste.

      Völlig aufgelöst lag sie in den Armen ihrer Hüterin, sie konnte ihre Fassade einfach nicht weiter aufrecht erhalten. Das Sylvana ihr nun die Wahl lassen wollte machte ihre Situation nicht leichter. Arya wollte nicht zurück in ihren Käfig aus Gold, stattdessen wollte sie die Welt sehen. Aber Sylvana dafür zu verlieren... war es wirklich das, was sie wollte? Was, wenn sie tatsächlich nicht in diese Welt gehörte.
      "Ich weiß nicht was ich tun soll, Sylvi.", vertraute sie sich ihrem Waldgeist an. "Ich kann das alles nicht mehr, es ist mir einfach zu viel. Aber ich kann doch nicht einfach ohne dich weiter ziehen, ich brauche dich. Ich weiß nicht was ich tun soll.", flüsterte sie kaum hörbar und ließ ihr Gesicht weiterhin in dem warmen Körper versteckt.
    • Er konnte einfach nicht anders als Silver weiterhin amüsiert zu beobachten. "Nun dieser normale Wind war immer noch der eines Waldgeistes.", kam es belustigt von dem Schwarzhaarigen, ehe er sich aber räusperte und das Thema doch gut sein ließ. Er wusste wie knatschig sein bester Freund werden konnte und er wollte nun wirklich nicht einen Streit vom Zaun brechen. "Ich werde dir später etwas für dein Haar zusammenrühren, damit du es glätten kannst. Hör auf an den Strähnen zu ziehen, sonst reißt du sie dir noch raus.", ermahnte er ihn, allerdings mit freundschaftlichen Unterton ehe er ihn ermutigend anlächelte. Er liebte diesen Kerl und er wollte ihn unter keinen Umständen verstimmen, ganz gleich wie oft sie sich gegenseitig anzickten. Ihre anfänglichen Kriege lagen in der Vergangenheit und sie hatten gelernt einander zu schätzen. Bezüglich der Worte des Dämonen legte er allerdings nachdenklich den Kopf schief. "Es ist eine Droge Silver. Wenn man sie richtig verwendet, ist sie Medizin aber die Leute missbrauchen sie weil es eines der seltenen Substanzen ist, auf die selbst mächtige Wesen reagieren. Ich bezweifle stark, dass das hier öffentlich zugänglich ist. Falls doch, dann geht es mit der Welt noch weiter bergab als ich es ahnte." Allerdings könnte Silver tatsächlich mit der Annahme recht haben und das beunruhigte den Vampiren ehrlich gesagt sehr. Wenn die Welt schon so weit war, dass es keine Regeln und Gesetze mehr gab, war es nur noch eine Frage der Zeit bis ein erneuter Rassenkrieg ausbrach oder allgemein irgendeine Streitigkeit. Schließlich hatte ja niemand mehr etwas zu verlieren. Rayen folgte dem Dämonen auf den Markt und stöberte die einzelnen Stände durch. Die Auswahl war begrenzt, aber das ein oder andere Kraut fand er tatsächlich. Nur von besagtem Mittelchen fehlte noch jede Spur. Rayen wusste nicht ob er nun enttäuscht oder erleichtert sein sollte.

      Liebevoll streichelte Sylvana ihrem Schützling durch das lange weiche Haar. Natürlich war all das für Arya schwierig und auch der Waldgeist wollte jetzt nicht in ihrer Haut stecken. Mehr als ihr die Freiheit anzubieten, konnte sie aber nicht für ihre Prinzessin tun. Selbst einem so mächtigen Wesen wie Sylvana waren die Hände gebunden und sie verstieß bereits mit dem was sie gerade tat gegen sämtliche Regeln. Nun nicht das ihr die Elfen Regeln auferlegen würden, aber sie nahm einem Volk gerade die Prinzessin und das war wohl alles andere als förderlich für ein Volk. Vielleicht würde der Waldgeist aufgrund dieses Umstandes sogar aus dem Wald verbannt werden. Dennoch, sei konnte Arya nicht mehr leiden sehen. Es brach ihr das Herz. All die Jahre war sie streng und hart zu der Prinzessin gewesen. Sie konnte nicht mehr. Sie liebte Arya zu sehr, als sie weiterhin traurig zu sehen. "Ohne mich stirbt unser Wald. Ich muss gehen, aber du hast die Wahl Arya. Ich ertrage es nicht, dich weiterhin traurig zu sehen, aber....ich werde dich nicht mehr beschützen können, was mich genauso schmerzt. Glaub mir, mir fällt das gerade nicht leicht." Sie hob das Gesicht ihres Schützlings liebevoll an und strich mit den Daumen die Tränen zärtlich von den rosigen Wangen, ehe sie Arya einen Kuss auf die Stirn hauchte. "Ich werde dich immer lieben mein kleines Mädchen, ganz gleich wofür du dich entscheidest."


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    • "So nimmt mich doch keiner ernst.", meinte Silver und zupfte weiter an den wirren Haarsträhnen, bis sie gebändigter aussahen. Zumindest etwas.
      Auf Rayens Worte hin zuckte er lediglich mit den Schultern. "So war es schon immer und waren auch schon immer viel zu leicht zugänglich, als es diesen Leuten gut tun würde. Regeln zählen schon lange nicht mehr, es wundert mich ohnehin das diese Märkte noch immer existieren und sowas wie Normalität noch ansatzweise herrscht.".
      Ihre Ausbeute war gering. Rayen fand einige nützliche Kräuter, während Silver seine Münzen für Essen eintauschte. Er hatte gehofft eine nützliche Waffe zu entdecken, aber nichts. Die Verarbeitung der Klingen war miserabel und hielt vermutlich keine zwei Schläge aus bis sie inzwei brach. Abgesehen davon bezweifelte er, diese Schwerter würden Haut und Knochen mit Leichtigkeit durchtrennen.
      Etwas glänzendes erregte seine Aufmerksamkeit. Er griff danach um es sich besser ansehen zu können und spürte den scharfen Blick des gehörnten Verkäufers auf sich. "Zum nächsten Sonnenuntergang können wir unser Ziel endlich weiter verfolgen und du ungestört deine Forschungen betreiben. Freust du dich schon auf die anstehenden Arbeiten?", fragte Silver, während er es in der Hand drehte und genauer betrachtete.

      Brauchte der Wald tatsächlich ihren Waldgeist? Es gab ein Leben vor ihnen als Hüter ihrer Völker, was jedoch nicht bedeutete das sie nicht im Wald aufzufinden gewesen waren. Sie galten schon immer als heilig, ebenso wie die Rituale der Elben, um ihre Magie dem Wald zu überlassen. Was wenn sie Sylvana... Bei allen Göttern, wohin drifteten ihre Gedanken? Selbst wenn ihr Volk die Möglichkeit durch ihre Mutter besaßen die Rituale weiter durchzuführen und den Schutz des Waldes aufrecht zu erhalten, wäre ihre Magie vermutlich nicht bereits zu geschwächt und abgesehen davon wollte Sylvana nicht auf solch eine Reise. Selbst wenn sie konnte, war das nicht ihre Welt. Sie hatte genug durchleben müssen und Arya würde es sich selbst niemals verzeihen, würde sie mit ihrem Verlangen ihre geliebte Sylvana wieder in ihre Vergangenheit zurück katapultieren.
      Aber in ein Leben zurückkehren, das sie so sehr hasste? Ihre Welt hörte nicht auf sich zu drehen und egal wo sie versuchte anzuhalten, brachte es nur Unheil. Arya schmiegte sich an die weiche Hand ihrer Leibwächterin und sah in das flüssige Gold ihrer Augen, während sie ihr die Tränen fortstrich.
      "Hattest du nicht auch schon einmal den Wunsch etwas anderes zutun, als das wozu du Bestimmt bist? Einfach dem Schicksal entrinnen?". Einen Mann heiraten für den sie keine Gefühle hegte, sein Kind austragen und ein Leben leben das sie nicht wollte...
    • Ihre Ausbeute war lausig. Gut, er hatte ein paar nützliche Kräuter gefunden. Allerdings waren das Kräuter, welche er in einem vernünftigen Wald ebenfalls finden würde. Er musste aber auch anerkennen, dass es schwierig war, außer bei den Elben noch einen blühenden Wald zu finden. Sicherlich wurden die Kräuter illegal gepflückt. Jeder Elf würde einen Eindringling mit seinem Bogen anprangern, wenn er auch nur einem Grashalm etwas zur Leide tat. Würden sie dann auch noch den Wald eines Waldgeistes betreten, waren zerzauste Haare das kleinste Problem. Rayen schielte zu seinem besten Freund, welcher sich mit seinem Schicksal wohl inzwischen abgefunden hatte. Seine Haarpracht sah wenigstens nicht mehr ganz so wüst aus, wenn auch lange nicht wie zuvor. Was um alles in der Welt war in diesem Wind? Der Vampir würde es zu gern herausfinden, wenn auch nicht als Versuchsobjekt. Ob er Silver analysieren sollte? Silver würde ihn umbringen ...
      Als sich sein treuer Weggefährte nach seinen anstehenden Abenteuern erkundigte, nickte der Schwarzhaarige. "Natürlich tu ich das." Mit Arya an seiner Seite, wäre es allerdings deutlich schöner. Wie gern würde er gemeinsam mit ihr forschen, sie lehren und ihre neugierigen Augen funkeln sehen. Sie wäre eine herausragende Schülerin! Rayen schüttelte schnell den Kopf. Er durfte nicht daran denken. Würde er bereits jetzt an ihren Abschied denken, würde er diesen Abend nicht überstehen. Seine Aufmerksamkeit lag also wieder bei Silver und dessen Fund. "Was hast du da gefunden?"

      Sylvana hatte ihrem Schützling liebevoll durch das weiche Haar gestrichen. So wie sie es all die Jahre immer getan hatte. Der Waldgeist erinnerte sich gut daran, dass niemand außer Sylvana die kleine Prinzessin als sie klein war beruhigen konnte. Wie oft hatte ihre Mutter verzweifelt versucht die Elfenprinzessin in den Schlaf zu wiegen? Ohne Erfolg. Erst wenn Sylvi für sie gesungen hatte und ihr zärtlich durch das Haar gestrichen hatte, erst da hatte sie aufgehört zu weinen und war eingeschlafen. Wo war nur ihr kleines Mädchen hin? Warum wurden all ihre Schützlinge so schnell erwachsen und begannen ihr eigenes Leben zu leben? Nun hatte sich Arya verliebt und dagegen war auch ein Waldgeist machtlos.
      "Natürlich, aber dann bin ich bei den Elfen angekommen und hatte endlich die Freiheit die ich wollte. Meine Freiheit bedeutet Sicherheit und ein Zuhause. Darum musst du nun deinen eigenen Weg finden und herausfinden, was Freiheit für dich bedeutet."


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    • Die angebotenen Waffen waren unbrauchbar und nicht im geringsten mit der Schmiedekunst seiner Heimat zu vergleichen, erst recht weil die Klinge seines Schwertes seine blauen Flammen kanalisieren konnte. Schlimmer war aber noch, dass er bisher keine Zutaten ergattern konnte, die er zu einem perfekten Gericht zubereiten konnte. "Du machst mir nicht den Eindruck als würdest du dich freuen, Ray.", meinte Silver und warf ihm einen kurzen Blick zu. Rayen konnte auf Andere noch so geheimnisvoll und undurchdringlich wirken, aber ihm entging nichts. Er kannte seinen besten Freund. Aber was genau Rayen so beschäftigte, konnte Silver noch nicht ganz deuten. Vielleicht war es ihr eigentliches Ziel und seine Forschungen, die ihn wieder einholten, möglicherweise hatte es auch was mit der bevorstehenden Trennung ihrer Gruppe zutun oder etwas, mit dem er bisher absolut nicht gerechnet hätte. Das es sich jedoch auch um die kleine Prinzessin handeln konnte, konnte Silver nicht ausschließen. Rayen gefiel ihre rebellische und zugleich gesittete Art und das er den alles wissenden Lehrer spielen durfte machte vermutlich alles perfekt. Aber Rayen war nicht lebensmüde und würde in dieser Hinsicht nichts dummes tun.
      Zumindest war es das, was sich Silver immer wieder einredete.
      "Ich bin mir ziemlich sicher, das das hier Arya gehört.", daraufhin streckte er Rayen das Tiara entgegen, das der Gehörnte verkauft. "Sie hatte es im Fluss verloren, oder nicht?".

      Arya sog den vertrauten Duft ihrer Leibwächterin ein und schloss für einen Moment ihre Augen. War sie denn bereit für diese Reise? Nun, hätte sie sich dieser Frage gemeinsam mit Sylvana gestellt, hätte sie keine Sekunde gezögert. Aber jetzt, wo sie die Möglichkeit besaß, aber dafür ihren geliebten Waldgeist zurücklassen musste, wusste Arya ihre Gedanken nicht richtig einzuordnen. Weder wollte sie Sylvana verlieren, noch das zukünftige Leben, das sie für sich selbst wünschte und zu dem nun auch Rayen gehörte. Unter keinen Umständen wollte sie in den Käfig zurück und zulassen das jemand anderes über ihr Leben entschied.
      Aber jetzt konnte sie einfach noch keine Entscheidung treffen."Wir... sollten ins Bett. Ich bin schrecklich müde.".