♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Ein wenig ertappt blickte der Vampir zu seinem besten Freund. Silver mochte zwar nicht das empathischste Wesen sein, aber inzwischen kannten sich die beiden so erschreckend gut, dass sie die Stimmungen des jeweils anderen sehr deutlich erkennen konnten. Der Vampir hatte allerdings gehofft, dass er noch ein Weilchen verbergen könnte, wie sehr ihm die Vorstellung einer Trennung mit Arya zu schaffen machte. Es war verrückt, so lange kannte er sie nicht, aber es fühlte sich an als würde er sie eine Ewigkeit kennen. Lag es daran, dass ihre bunte Truppe in der kurzen Zeit mehr gemeinsam erlebt hatten, als die meisten über Jahre hinweg? Sie hatten so viele Gefahren gemeinsam durchgestanden, so viele heikle Situationen und sogar direkte Sonnenaussetzung und die Besteigung eines eisigen Berges. Sie waren ein ziemlich gutes Team geworden. Vielleicht könnte es Rayen darauf verschieben. Er war sich sicher, dass es Silver alles andere als gefallen würde, wenn er ihm gestand das er für die Prinzessin mehr empfand als er sollte. "Mir geht nur viel durch den Kopf. Mach dir keine Sorgen.", antwortete er und blickte direkt auf das funkelnde Tiara, welches ihm der Dämon entgegen hielt. "Wie viel?", platzte es aus dem Schwarzhaarigen heraus, während er sich direkt an den Verkäufer wendete. Dieser schien fast einzuschlafen und erinnerte Rayen an einen viel zu groß geratenen Kobold. "Mhhh...." brummte er nachdenklich. Rayen war ein Mann großer Geduld, aber es war verrückt, kaum hatte er etwas in der Hand, was Arya etwas bedeuten könnte, war er wie ausgewechselt. "Wie viel hab ich gefragt!"

      Eine Weile lang saß Sylvi mit ihrer geliebten kleinen Prinzessin in den Armen einfach nur da. Sie strich der schönen Elfin liebevoll durch das lange und seidige Haar, was wohl mehr eine beruhigende Wirkung auf sie selbst hatte, als das es Arya tröstete. Allerdings wusste sie, dass die zierliche junge Frau diese mütterlichen Streicheleinheiten immer genossen hatte. Es war also für sie beide wohl eine Beruhigung. Der Waldgeist hatte etwas getan, was sie selbst nicht für möglich gehalten hatte. Sie hatte ihrem Schützling die Wahl ihres Schicksals überlassen. Natürlich wollte sie Arya mit allen Mitteln wieder nach Hause holen. Sylvana war krank vor Sorge um die Prinzessin, ihre kleine Arya. Allerdings ertrug sie es einfach nicht mehr eben dieses Mädchen, welches für sie wie eine Tochter war so traurig zu sehen. Diese betrübten Smaragde hatten sich schon so lange in ihr Bewusstsein gegraben und ganz gleich wie pflichtbewusst Sylvana auch sein mochte, grausam war sie nicht. Das Wohl von Arya kam für sie an erster Stelle und wenn ihr Glück bei Rayen lag, musste Sylvana dies dulden. Wenn auch nicht mit Freude...


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    • Natürlich erzählte Rayen ihm nicht die ganze Wahrheit. Was hatte er auch anderes erwartet. Auch wenn sie sich mittlerweile sogut wie alles erzählten, behielt dieser Vampir immer noch seine geheimnisvolle Art und behielt gewisse Dinge für sich. "Das dachte ich mir bereits. Du willst mir wohl nicht mehr verraten, was?", fragte Silver, während er noch immer das Tiara in der Hand hielt und es in Richtung seines neugierigen Freundes drehte, damit er es ebenfalls erkennen konnte.
      Die plötzliche Reaktion seines Freundes verwunderte ihn und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm hinüber. Silver beobachtete fürs erste die Situation und konnte deutlich erkennen, wie rasend Rayen der Umstand machte und scheinbar viel zu lange auf eine Antwort bezüglich des Preises warten musste. Sonst war Rayen die geduldigste Person die Silver jemals kennengelernt hatte.
      "Ehrlich gestanden, haben wir daran kein Interesse...", begann Silver dann und drehte das Tiara um es besser begutachten zu können. "Es wirkt... billig. Schlecht verarbeitet und der Stein ist nicht echt.".
      "Dein Freund wirkte sehr wohl interessiert und das ist ein echter Sternenstein.", entgegnete ihm der Gehörnte schnaubend und deutete auf den Stein das in der Mitte des Tiaras eingefasst wurde. "Ein Sternenstein?", ein Auflachen seitens des Dämonen. "Das ist alles, aber kein Sternenstein. Man hat dich wohl ordentlich über den Tisch gezogen, wem auch immer du dieses Ding abgekauft hast. Ich hätte ihn meiner Liebsten für die bevorstehende Hochzeit geschenkt, aber das billige Ding wird sie nicht tragen wollen.".
      "Das ist...". "DAS", unterbrach Silver ihn sofort und zückte aus seiner Hosentasche einen funkelnden hellgelben Edelstein hervor. "ist ein Sternenstein. Wir Feuerdämonen verarbeiten Sternensteine seit Jahrhunderten in unseren Waffen, ich erkenne einen wenn ich ihn sehe. Und das ist ohne Zweifel kein Sternenstein.".
      "Was willst du dafür haben?.", ertönte die Stimme des Verkäufers nach kurzem Schweigen. "Für was? Den Stein?", Silver lachte erneut. "Du hast nichts, wofür du mich bezahlen könntest.".
      Waffen, Gold, Diamanten, egal was dieser Mann ihm anbot, Silver lehnte ab. "Deine Waffen sind im Gegensatz zu meiner Klinge wertlos und weder mit Gold, noch mit Diamanten könntest du einen Sternenstein bezahlen.".
      Diese Diskussion dauerte noch eine Ewigkeit und wenn Rayen versuchen würde, dem Deal zuzustimmen, blitzte Silver wütend zu ihm hinüber. Erst als er dem Händler den Rücken zuwandte, kam ihm ein Angebot zu Ohren, mit dem er zufriedenzustellen war.
      Mit einem neuen Messer, einem Säckchen voller Gold, einem Beutel voller Kräuter, exotischem Obst und Gemüse, was in dieser Zeit und der Gegend kaum noch zu erhalten war, rotes Fleisch und dem Diadem, das er beiläufig und wie ein billiges Spielzeug Rayen zugeworfen hatte, in dem Wissen, er würde es unbeschadet auffangen, und dem Satz 'Deine Nichte ist die Einzige die sich über dieses billige Ding freuen kann', verließ er den Stand.
      "Das hat sich doch mal gelohnt.", meinte Silver mit einem verschmitzten Grinsen. "Meinetwegen können wir zurück.".
    • Natürlich fühlte Rayen sich schlecht, dass er Silver nicht sagen konnte, was ihn wirklich bekümmerte. Die Meinung seines besten Freundes war ihm wichtig und gern hätte er sich einen Rat eingeholt. Allerdings war das tatsächlich ein Thema, welches er mit dem Dämonen nicht besprechen konnte. Der Vampir wusste genau wie Silver reagieren würde und Rayen wusste ebenfalls, dass der Hellhaarige recht hatte. Allerdings sollte er besser als jeder andere wissen, dass Vampire, wenn sie sich verliebten dieses Empfinden doppelt so stark verspürten. Bei Dämonen war es recht ähnlich, wenn auch deutlich seltener. Rayen war ein rationales Wesen, aber diese Rationalität setzte wenn es um die Elfenprinzessin ging komplett aus. Wie auch in diesem Augenblick, als er das Tiara seiner heimlichen Liebsten erblickt hatte. Alles in ihm schrie danach, es für sie zurückzuholen. Ihm wäre der Preis vollkommen egal gewesen, ebenso ob er den Händler dafür manipulieren musste. Dieses Empfinden machte Rayen Angst, da es absolut nicht seinem Naturell entsprach. Er war ruhig, gelassen, belesen, rational und taktvoll. Nicht leidenschaftlich, stürmisch und aufbrausend. Das waren Charaktereigenschaften welche auf Silver zutrafen und nicht auf ihn. Der Vampir konnte damit nur schwer umgehen. Als Silver mit dem Händler verhandelte, ging er gefühlt wie auf Kohlen. Wenigstens hatte sich der Schwarzhaarige soweit zusammen reißen können, dass er Silver machen ließ. Er vertraute seinem besten Freund schließlich blind. Silver war mehr als nur geschickt vorgegangen und hatte ihm das Tiara besorgt, als wäre es für ihn ein Spaziergang gewesen. Nun war es auch, dem Dämon lagen solche Verhandlungen. Rayen war dafür zu ehrlich und sachlich. Verführung lag den Vampiren, nicht aber geschicktes Handeln. Nun zumindest lag es Rayen nicht.
      Als er das kostbare Schmuckstück in den Händen hielt, ließen auch endlich die aufbrausenden Emotionen in ihm nach. Er schenkte Silver eines seiner seltenen Lächeln. "Du bist unglaublich." Wie jeder Dämon hörte auch Silver gern Lob, aber Rayen meinte es vollkommen ernst. Sein treuer Begleiter hörte nie auf ihn zu überraschen. Der Vampir nickte. "Ja, lass uns zurück. Ich hab genug von diesem Markt."


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    • "Natürlich bin ich das.", antwortete Silver amüsiert und warf einen Blick über seine Schulter in Richtung des Händlers, der den Stein genauer betrachtete. "Lass uns von hier abhauen, bevor er merkt das es gar kein echter Sternenstein ist.", meinte er während er seine Schritte beschleunigte.

      Das Obst und Gemüse kam ihm ganz gelegen das er vorherige Nacht gegen einen einfachen Sphen getauscht hatte und breitete sich mit seinen Zutaten in der Gasthaus Küche aus.
      Ob er nach Erlaubnis gefragt hat? Sicherlich nicht. Aber die Bemerkung, er würde etwas für den zauberhaften Waldgeist zubereiten, hatte dem Dunkelelben ausgereicht und hatte ihm somit dann doch die Küche überlassen. Jedoch nervte Silver der Umstand, das dieser Idiot immer wieder in die Küche schneite und ihm genau über die Finger, sowie die Lebensmittel, schaute und genauestens begutachtete. Er sagte nichts, aber Silver wusste genau das dieser Kerl ihm nicht über den Weg traute und glaubte, er könnte Sylvana vergiften.
      Irgendwann kam auch die kleine Prinzessin und der, des Dunkelelben, geliebter Waldgeist hinzu. Zu seiner Überraschung entschuldigte Arya sich für ihr Verhalten und verwickelte ihn interessiert in ein Gespräch. Sie wollte alles über ihn und sein Volk erfahren. Wie er an diesen Ort gelangte und was mit dem Rest seines Volkes passierte.
      Silver kam diese Ablenkung ganz gelegen, im Gegensatz zu Rayen. Er schien mehr als nur unglücklich über diese Situation. Dafür schenkte Silver hingegen Sylvana ein breites Grinsen, während er in einem großen Topf rührte. "Ich kann bereits jetzt die Trauer in deinen Augen sehen weil du weißt, dass du nie wieder so etwas köstliches bekommen wirst.".
    • Rayen war für seine unbeschreibliche Geduld bekannt. Nie würde es einem Kavalier wie dem Vampiren einfallen, das Gesicht zu verziehen oder sich unkultiviert zu benehmen. Ob man ihm aber gerade ansah, wie sehr es ihm auf den Keks ging, dass dieser Schattenelb sich wohl kaum entscheiden konnte, ob er nun Arya in den Ausschnitt oder Sylvana auf den Hintern zu schauen - ja verdammt, man sah es Rayen eindeutig an. Kaum hatten die beiden Elfen das Kriegsbeil begraben, hatte der Typ wohl alle bissigen Kommentare vergessen und überschlug sich förmlich mit Erzählungen. Normalerweise würde Rayen das nicht stören, aber wenn man nicht zu seinem Wort stand und nun versuchte über Arya an den Waldgeist heran zukommen, war das doch ein Dorn im Auge des Vampiren. Genervt tippte er mit den schlanken Fingern auf dem Tisch, während er die beiden beobachtete. Das seine Augen immer wieder rot funkelten, war ihm dabei nicht aufgefallen.
      Sylvana wusste nicht so ganz, was sie von dem neuen Gesprächspartner ihrer Prinzessin halten sollte. Allerdings würde der Kerl in Anwesenheit von dem Waldgeist nicht im Traum daran denken, Arya etwas anzutun, also machte sich die Hellhaarige keine Sorgen. Zudem beobachtete Rayen die beiden mit Argusaugen und der schöne Waldgeist war sich im Augenblick nicht sicher, wer den Typen zuerst umbrachte, sollte er eine falsche Bewegung machen.
      So hatte sich die Dame mit dem prächtigen Geweih in Richtung der Küche zu einem ganz gewissen Dämon begeben. Es war immer noch ein Bild für die Götter, einen kochenden Dämonen zu sehen. Es war nicht das erste Mal, dass sie Silver beim kochen beobachtete. Allerdings war es nach wie vor ein Anblick der sie amüsierte. Wie gern sie den Kerl in eine Schürze stecken wollte. Er würde dabei wirklich niedlich aussehen, das gab Sylvana gern zu.
      "Oh, dieses große Ego.", antwortete sie amüsiert, während sie sich ein wenig näher an den Dämonen lehnte, weil sie neugierig in den großen Topf blickte.


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    • Arya war überaus interessiert und begeistert über die Geschichten des Elben. Ihre Rassen waren so gleich, aber ihre Völker und Sitten waren völlig Andere. Deshalb wollte sie auch alles über ihn erfahren. Für ein abenteuerliches Leben und an anderen Wesen war sie schon immer zu begeistern.
      Das Vilus, so hatte er sich ihnen vorgestellt, seine Geschichten vermutlich etwas ausschmückte, war Arya völlig bewusst und ebenso egal. Was ihr jedoch nicht egal war, war Rayen. Lächelnd warf sie ihm einen Blick über ihre Schulter zu, um in sein hübsches Gesicht zu blicken, ihre Blicke kreuzten sich sofort und Arya verspürte einen kalten Schauer, der ihr über den Rücken lief. Vilus, dessen Stimme immer mehr verblasste bis sie sie nicht mehr hörte, führte seine Geschichte ungehindert fort.
      Arya spürte seine innere Unruhe und konnte sie auch in seinen Augen sehen. Ein warmes Lächeln schenkte sie ihm, ehe Arya sich wieder zu Vilus wandte und seine Worte mit einer knappen Handbewegung unterbrach, woraufhin er mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihr hinab sah. Das Arya ihm mit solch einer Geste ins Wort fiel, gefiel ihm überhaupt nicht, bevor er allerdings seinen Unmut kundtun konnte, schnitt ihm Arya mit einer knappen Danksagung bereits das Wort ab und kehrte ihm den Rücken zu.
      Natürlich drehte sich die Welt nur um die Prinzessin...
      Das war vermutlich das was er von ihr dachte, aber das war ihr völlig egal. Sobald Rayen in ihrer Nähe war, wirkte alles Andere plötzlich so unwichtig. Aus diesem Grund ging sie auch zu ihm hinüber und weil Sylvana den Anschein machte, als wäre sie die nächste Zeit beschäftigt. "Du wolltest mir noch ein paar deiner Notizen zeigen.", log Arya. Sie wollte ihre letzte Zeit viel lieber mit Rayen nutzen, als mit Gesprächen mit einem Schattenelb zu verbringen oder Silver beim Kochen zuzusehen.

      Auch Silver entging nicht, wie gereizt Rayen plötzlich war. Umso erleichterter war er, dass sich ihre Wege bald wirklich trennen würden. Kaum jedoch rückte Sylvana ihm wieder näher und linste über seine Schulter, zweifelte er seine eigenen Gedanken an. Verdammt nochmal.
      "Du wirst schon sehen, das wird das Beste sein das du jemals gegessen hast. Hier gibt es einige Dinge, die ihr in eurem kleinen Wäldchen niemals bekommen werdet.", meinte er, wie immer grinsend. "Nur weil ich mir meinem Können bewusst bin, brauchst du nicht wieder von meinem angeblichen riesen Ego sprechen.". Für einen kurzen Moment ließ er seine Worte so stehen, ehe er hinzufügte: "Gut, mein Ego ist riesig. Aber ich bin stolz darauf und ich weiß, dass die Ladys darauf abfahren.".
    • Es war erstaunlich wie schnell sich Rayens Stimmung ändern konnte, kaum schenkte ihm die Prinzessin Aufmerksamkeit. Jeglicher finsterer Schatten war von seinem Gesicht verschwunden, das Leuchten seiner Augen war verschwunden und auch die mordlustige und starke Aura vollkommen ausgeglichen. Vor nicht einmal einer Minute hatte der komplette Raum in der finsteren Aura de Vampiren gestanden und nun lächelte er die Hellhaarige mit dem sanftesten Lächeln an, als hätte er noch nie in seinem Leben jemals ein Schwert in der Hand gehalten. Als sich die Elfin ihm genähert hatte nun nun von Notizen sprach, nickte er schlagartig. Erstaunlich wie ein so zartes Lichtwesen, dass kaum die Lüge kannte nun so flunkern konnte. Wie oft hatte Arya nun schon gelogen, nur um bei ihm sein zu können? Rayen hatte aufgehört zu zählen und er wusste, dass er kein guter Einfluss für sie war und doch zog es ihn zu dieser Frau wie ein Magnet. Er begehrte sie, er sehnte sich nach ihr und er wollte sie. Niemand sollte auch nur Hand an sie legen und doch wusste der Vampir, dass er sie gehen lassen musste. Sie war eine Prinzessin und auf sie wartete ein Reich. Er war lediglich ein abtrünniger Vampir, gehasst von seiner eigenen Art aus Gründen die er nicht verstand. Was konnte er ihr außer Gefahr bieten? Rayen erkannte, dass Sylvana sie ihm Augenwinkel beobachtete und auch, dass sich ihre schönen Lippen zu einem stummen Seufzen verzogen hatten. Der Waldgeist hatte es wahrscheinlich inzwischen aufgegeben und sie vollkommen durchschaut. Die schien dem Vampiren aber wohl weitestgehend zu vertrauen, dass er der Prinzessin niemals auch nur ein Haar krümmen würde. "Wollen wir?", kam es sanft von dem Vampire, welcher sich erhoben hatte und der Prinzessin die Hand reichte.

      Sylvana hatte die dunkle Energie um den Vampiren gespürt, was ihr direkt eine Gänsehaut verpasste. Als Lichtwesen reagierte sie auf dunkle Energie ohnehin empfindlicher. Arya schien es wohl aufgrund ihrer Gefühle für den jungen Mann ganz anders zu verdauen, als die meisten anderen um sie herum. Das komplette Gasthaus war im Gegensatz zu ihnen nämlich verstummt. Sie sahen dem Vampiren nach, welcher mit der hellhaarigen Schönheit verschwunden war und trauten sich erst nach dessen Verschwinden überhaupt wieder etwas zu trinken. Sylvana blieb dabei, er war für einen Jungvampiren viel zu mächtig. Aber darum wollte sie sich keine Gedanken mehr machen. Sie würden sich bald trennen und es blieb abzuwarten für welchen Weg sich ihre Prinzessin entscheiden würde. Um sich abzulenken, hatte sich der Waldgeist Silver genähert. Immer wieder erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass sie seine Nähe vermissen würde und spätestens das war ein Zeichen, dass sie schnell von diesem Mann wegkommen musste. Der Waldgeist hob belustigt aufgrund der Worte eine ihrer fein geschwungenen Augenbrauen. "Dein Ego hat die Größe von Poetra, natürlich muss ich es erwähnen.", stichelte sie ihn belustigt und musste aufgrund der nächsten Worte sogar lachen. Der Klang ihrer hellen Stimme erfüllte den Raum und ließ selbst den Schattenelben aufhorchen, weshalb sie sich verlegen räusperte. Verflucht, immer wieder in Silvers Nähe ließ sie sich zu kindlichem Verhalten verleiten. "Welche Ladys? Die Damen denen wir begegnet sind, haben erstaunlicherweise nur deinem Vampirfreund nachgesehen. Zu Schade." Natürlich war Silver ungemein attraktiv und auch Sylvana gab es ungern zu, aber sie fand den Hellhaarigen verdammt gutaussehend, dennoch hatten sie solche einen Spaß sich gegenseitig zu necken, dass es dem Waldgeist Angst machte. Wann hatte sie mit jemanden je so herumgealbert? Elben waren für diese Art von Scherzen nicht aufgelegt...


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    • Natürlich spürte Arya die Aura ihres Gebliebten. Sie spürte sofort, wenn er den gleichen Raum wie sie betrat, ohne dass sie ihn sehen musste. Aber im Gegensatz zu Anderen, verspürte sie es lediglich wie ein leichtes Kitzeln, als würde jemand über ihre zarte Haut streicheln. Sie spürte die Macht, die er ausstrahlte, zu was er vermutlich allem fähig war, aber da war noch etwas viel tiefer in seiner Aura, von der sie glaubte, das nur sie es spüren konnte. Deshalb lächelte sie ihn auch an und vergaß die Erzählungen des Schattenelben schnell und gesellte sich an seine Seite. Ihre Lippen sollten keine Lügen verlassen und ihre Finger sollte sie nicht in die Hand eines Vampiren gleiten lassen, aber sie konnte nicht anders. Und es war ihr egal, konnte Sylvana, Silver oder irgendjemand anderes sehen, das sie mit ihm Hand in Hand die Küche verließ. Mit schneller schlagendem Herzen verschränkte sie ihre Finger mit seinen und blickte in sein schönes Gesicht hinauf. Auch als sie den Salon betraten und die verschiedensten Wesen sich nach dem Vampiren umdrehten und verstummten, war es ihr völlig egal. Eine Lichtelbe und einen Vampiren so vertraut zu sehen, war kein alltägliches Erlebnis. Ihre Arten waren viel zu unterschiedlich, als das das klappen könnte. Und doch haben sie sich gefunden, nur durften sie nicht aneinander halten.
      "Ich fand interessant was Vilus erzählt hat, du allerdings hast so ausgesehen als würdest du dich zu Tode langweilen. Oder ihn erdolchen wollen.", sagte sie amüsiert.

      Würden Sie nicht bald abreisen, würde Silver seinen besten Freund zur Rede stellen. Das er sich, gemeinsam mit der Prinzessin, schon wieder aus dem Staub machte, war bedenklich. Rayen war die vernünftigste Person die er kannte, jedoch machte er seit geraumer Zeit einen ganz anderen Eindruck, kaum ging es um das Elbenmädchen. Neugierig und Wissbegierig war sie tatsächlich und Rayen trug Freude daran, sein Wissen mit ihr zu teilen, aber ihr Verhalten nahm mittlerweile ganz andere Züge an. Er hoffte inständig, Rayen blieb seiner Vernunft treu, zeigte ihr lediglich seine Notizen und überreichte ihr das Tiara und kamen wieder zurück.
      Die zarte Stimme und der wundervolle Klang ihres Lachens erklang in seinen Ohren und Silver glaubte, dem wunderschönsten Lied zu lauschen, das er je gehört hatte. Seine Aufmerksamkeit wanderte gänzlich zu Sylvana, einen Augenblick später aber dann zum Schattenelb, der sofort zu ihr herüber schielte. Dieser Typ ließ sie ohnehin nicht aus den Augen. "Mit dem was er da als Vampir ausschüttet, ist das ganz klar das diese komischen Weiber ihm nachsabbern.", wandte er sich wieder an Sylvana "Da spielt es überhaupt keine Rolle wie der Junge aussieht. Abgesehen davon, sprech ich von den niveauvollen Frauen, nicht von diesen Läufigen. In der großen Stadt.", Silver grinste wieder breit "Dort würdest du große Augen machen, was mir da alles hinterher schwirrt. Vor den ganzen Anfragen kann ich mich kaum retten.". Auch wenn er nur scherzte, waren seine Worte nicht gelogen. Ein Dämon und ein Vampir waren wohl ein Duo, auf das die Frauen am liebsten Jagd machen würden. Sie beide hatten bereits Angebote erhalten, von denen andere Männer vermutlich nur träumen könnten, aber das war etwas, das er Sylvana nicht unbedingt unter die Nase reiben musste. Zumindest nicht jetzt.
      "Jedenfalls...", Silver griff nach einer kleinen, runden, orangenen Frucht die an eine Traube erinnerte und reichte sie Sylvana. "wird das hier ziemlich gut.".
    • Als Arya ihre zarte Hand in seine legte, hob er diese vorsichtig an und hauchte ihr, wie es sich für einen Gentleman gehört, einen Kuss auf den Handrücken. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er lief mit der Elfin mit verschränkten Fingern aus der Taverne. Es war wirklich erstaunlich und teilweise beängstigend, wie intensiv seine Stimmung durch die Prinzessin umschlagen konnte. Von furchterregend verärgert, weil sich ihr jemand aufzwang bis hin zu höchster Freude, nur weil sie ihn mit ihren funkelnden Augen ansah. Die Leute starrten sie regelrecht perplex an, als sie die beiden sahen, aber es interessierte den Vampiren nicht. In seinen Augen existierte gerade nur Arya und er war so vollkommen von ihr eingenommen, dass es ihm den Atem raubte. War es das, was man eine Seelenpartnerschaft nannte oder war es so intensiv, weil Vampire verstärkt Emotionen ausdrücken? Ging es der Elfin ähnlich wie ihm? Als sie beide ein wenig abseits der Taverne standen, grummelte Rayen leicht. "Eine Mischung aus beidem". gestand er ihr, ehe er in seiner Umhängetasche das Tiara der Prinzessin herausholte. "Silver hat es auf dem Markt gefunden."

      "Oh, hab ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?", antwortete Sylvana belustigt, während Silver sich förmlich überschlug wie begehrt er doch war. Was hatten die Männer nur mit ihrer ewigen Prahlerei? Mussten sie sich damit irgendetwas beweisen oder glaubten sie, dass sie Frauen damit beeindrucken konnten, weil sie so beliebt waren? Der Waldgeist rollte fast gelangweilt ihre schönen goldenen Augen. "Meines Wissens verströmt Rayen seine Pheromone ziemlich selten. Hast du vielleicht einmal daran gedacht, dass es an seiner Höflichkeit und seinem Anstand liegen könnte, dass er so begehrt ist?", Es machte Spaß den Dämonen zu sticheln und das beunruhigte den Waldgeist ungemein. Sie wurde in der Nähe des Hellhaarigen locker und das passte zu ihrem ernsten Wesen nicht. Sie musste aufpassen, dass sie ihre Deckung nicht fallen ließ, aber warum nur, fühlte sie sich in seiner Gegenwart so wohl? Selbst wenn sie beide sich stritten, hatte sie nicht das Gefühl sich vor ihm in Acht nehmen zu müssen und dabei hasste sie Dämonen genauso sehr wie diese Krankheit, welche ihre Welt heimsuchte. Sie sah Silver gelangweilt an, ehe sie leise klatschte. "Ich bin beeindruckt. Du großer Casanova. Vielleicht sollte ich mich doch lieber mit dem Schattenelb unterhalten und dich in deiner Welt der Damen verweilen lassen, während du dein Essen machst?", neckend sah sie ihm in die Augen, grinste und betrachtete dann die Frucht in seiner Hand. "Wo hast du denn eine Sonnenbeere gefunden?", sie nahm die kleine traubenähnliche Frucht und ließ sie zwischen ihren fein geschwungenen Lippen verschwinden. "süß."


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    • Ein zarter Hauch von Rosa zierten die weichen Wangen von Arya und konnte den Blick von Rayen gar nicht mehr abwenden, als er ihr einen Kuss auf ihren Handrücken hauchte und sein Lächeln raubte ihr fast den Atem.
      Überhäuft von Glücksgefühlen verließ sie gemeinsam mit ihm die Taverne. Kälte schlug ihr ins Gesicht und verleitete sie doch widerwillig dazu, Rayens Hand loszulassen um die Knöpfe ihres Mantels zu schließen. Den Kragen, den sie so hoch wie möglich zog, reichte ihr bis zum Kinn.
      Als sie dann Rayen auf deine Reaktion, bezüglich ihres Gesprächs mit Vilus ansprach, konnte sie sich ein Schmunzeln nicht zurückhalten, "Das dachte ich mir bereits.".
      Gerade als sie wieder nach seiner Hand greifen wollte, wanderte seine in der Umhängetasche, die Rayen immer bei sich trug und holte etwas hervor, von dem Arya geglaubt hatte es für immer verloren zu haben. "Mein Tiara.", stellte sie verwundert fest und griff ungläubig danach. "Auf dem Markt? Es war bestimmt alles Andere als einfach, es zurückzuholen, oder? Und du hast es mir wieder gebracht..". Langsam wanderten ihre Augen von ihrem Tiara, zu Rayen hinauf. "Es bedeutet mir schrecklich viel. Jedoch nicht, weil es meinen Stand als Prinzessin repräsentiert, sondern ich so viele schöne Erinnerungen damit verbinde.". Ein sanftes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen "Und deshalb möchte ich das du es behältst. Ich habe sonst nichts bei mir, das ich dir anstelle von meinem Tiara geben könnte, aber ich würde mir wünschen wenn du einen Teil von mir bei dir tragen würdest.".

      "Einen Wunden Punkt?", Silver lachte auf. Nein, das tat sie überhaupt nicht. Seine Worte entsprachen der Wahrheit, allerdings war dieser Umstand keiner, mit dem Silver hausieren ging. Es gab eine Zeit in der er schöne Frauen nicht abgeneigt gewesen war und das Leben deutlich lockerer genommen und den Luxus den er hatte als selbstverständlich erachtet hatte. Aber die Vergangenheit war etwas, auf das er nicht mehr zurückblicken wollte. "Ich bitte dich. Weder verspüre ich Neid, noch liegt es an seiner Höflichkeit oder seinen Sitten. Sieh dich nur um, ich glaube dir ist noch nicht aufgefallen wo wir mittlerweile gelandet sind und wer diese Leute hier sind. Unsere gesamte Reise sind wir noch keinem Lichtwesen oder Ähnlichem begegnet, die dir oder deiner kleinen Prinzessin freundlich gegenüber gesinnt sind. Nun, abgesehen von diesem Trottel der glaubt in irgendeiner Weise eine Chance bei dir zu haben.", mit einer beiläufigen Handbewegung deutete er zu Vilus. "Aber danke.", meinte er wieder mit einem Grinsen. "Das mit dem Klatschen können wir gern so beibehalten.". Silver widmete sich wieder dem großen Topf zu, indem einiges an Gemüse schmorrte. "Allerdings ist das hier nicht nur mein Essen. Wäre es so, dann würde ich mein gutes Fleisch anbraten und nicht Gemüse dünsten.".
      Die kleine Frucht die er Sylvana entgegen hielt wanderte nicht sehr viel später zwischen ihren schönen Lippen, die rötlich glänzten und so perfekt geformt waren, das ihr Glanz und ihre Form ihn für einen Moment in ihren Bann zog. Wie die kleine Beere dazwischen verschwand und sie sich bewegten, wenn sie kaute und die zarte, melodische Stimme, die erklang öffnete sie den Mund. Seine Gedanken drifteten völlig ab und als er sich selbst dabei ertappte, wendete er sich räuspernd von ihr ab.
      "Ich habe sie einem Händler abgekauft. Auf diesen Märkten bekommt man einiges, was nicht für allen Wesen so einfach zugänglich ist.".
    • Rayen liebte es, wenn sich die zarten Wangen der schönen Prinzessin leicht rosa färbten und sie ihn mit ihren funkelnden Augen, welche ihn an das satte Grün der Natur erinnerte, ansah. Sie war so zart, anmutig und atemberaubend, dass es dem Vampiren jedes Mal fast die Sprache verschlug, wie ein solches Wesen existieren konnte. In seinen Augen war sie einfach perfekt. Vielleicht war sie keine Elfe sondern tatsächlich ein Engel? Dann wäre sie zwar tatsächlich sein Untergang, aber das nahm er gern in Kauf. Als sie beide nach draußen gelaufen waren und ihnen der eisige Wind, auch wenn Rayen diesen nicht wirklich spürte, förmlich seine kalte Hand entgegen schlug, hatte sich der Vampir sofort zu Arya gedreht und ihr geholfen, ihren Mantel schnell zu schließen. Ein Gentleman, durch und durch. Man konnte Vampiren viel Vorwerfen, aber in Manieren waren sie wahrlich unübertroffen.
      Rayen erinnerte sich allerdings, dass er der Prinzessin unbedingt noch etwas sehr kostbares zurückgeben musste, weshalb er sofort in seiner Tasche kramte und nachdem er mit der Hand die ein oder andere Tinktur oder Kräuterballen zur Seite geschoben hatte, holte er das Tiara heraus. Natürlich putze er es sofort mit dem Ärmel seines Mantels bevor er dieses der Prinzessin reichte. Mit einem sanften Lächeln schüttelte er den Kopf. "Ich würde mich gerne damit rühmen aber Silver hat es zurückgebracht, nicht ich." Eine ehrliche Haut wie Rayen nun einmal war, war es ihm wichtig dies genau richtigzustellen. Als Arya ihm aber das Tiara reichte, sah er sie perplex an. "Arya, das ist zu kostbar. Ich kann nicht einfach ein so wertvolles Erinnerungsstück von dir annehmen." besorgt sah er zu der Frau seiner Träume, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob Vampire überhaupt träumen konnten. Soweit war seine Forschung noch nicht.

      Sylvana wiederum führte in der Zwischenzeit eine Unterhaltung mit Silver, von der sie sich nicht sicher war, weshalb sie diese überhaupt führte. Der Kerl war zwar nicht wie andere Dämonen, aber hatte durchaus einige Charakterzüge seiner Art übrig. Selbstlob und Selbstbeweihräucherung zum Beispiel. Sylvana seufzte. "Jaja, wir wissen nun alle wie begehrt du bist." Damit war das Thema für sie erledigt. Aus irgendeinem Grund ärgerte sie dies auch und das war absolut kein gutes Zeichen. Der Waldgeist versuchte es auf die nervige Arroganz des Dämonen zu schieben und nicht weil ihr die Vorstellung von Silver mit irgendeiner dahergelaufenen Göre nicht in den Kram passte. Verflucht sicherlich lag das an den Dämpfen von diesem Essen! Ihr Blick wanderte zu dem Dunkeldämonen, der sie ansah als wäre sie eine absolute Erscheinung und förmlich funkelte als er ihren Blick bemerkte. Der Waldgeist schüttelte lediglich mit dem Kopf und blickte wieder zu Silver. "Stört es dich, dass er mich ansieht?", hakte sie belustigt nach. Warum sollte es Silver stören? Er konnte Sylvana höchstens ein kleinen wenig mehr leiden als am Anfang, das wars dann auch schon. "Ich bin dir für das Gemüse sehr dankbar.", kam es schmunzelnd von ihr, ehe sie eine Sonnenbeere kosten durfte, von der sie glaubte in der nächsten Zeit keine mehr zu Gesicht zu bekommen. Mal ehrlich in dieser Einöde? Diese Süße der Frucht umspielte ihre Zunge und sie seufzte glücklich. Wie sehr hatte sie einen solchen Geschmack vermisst.


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    • Natürlich musste Rayen diese Dinge klarstellen. Er war eine zu ehrliche Seele, als das er sich mit diesem Lob und dem Dank der Prinzessin schmücken würde. "Dann muss ich ihm wohl dafür danken.", meinte Arya überrascht. Das ausgerechnet Silver ihr Tiara finden und zurückholen würde, hätte sie nicht erwartet. Aber das Rayen es sein würde, der es ihr übergab war ein Umstand der sie weitaus mehr rührte.
      Es waren gemischte Gefühle, mit denen sie ihr Tiara begutäugte und Unruhe machte sich breit. Dieser Mann bedeutete ihr so viel, aber sie trug eine schwere Last auf ihren Schultern, die sie endlich abschütteln wollte. Sie hatte daran geglaubt, irgendwann das Leben führen zu können, das sie sich so sehr wünschte... Aber es gab noch viel zu viele Elben, die ihre Rückkehr herbeisehnten. Arya musste in ihre Heimat zurück, aber ihr Tiara sollte es nicht schaffen. Rayen sollte immer etwas bei sich tragen, das ihn an sie erinnern sollte.
      Nickend und mit einem zarten Lächeln auf den Lippen streckte sie, nach Rayens Reaktions, ihm erneut das Tiara entgegen. "Es ist nur geliehen, denn du wirst es mir wieder zurückbringen.".
      Das sollten nicht die letzten Stunden sein, in denen sie sich sehen sollten. Rayen selbst und das, was sie beide getan hatten, sollte keine Erinnerung bleiben die über die Jahre immer weiter verblasste, sondern eine Zukunft in der sie sich sehen wollte. Denn nur so könnte sie wieder zurückkehren. "Ich werde auf den Tag warten, an dem wir uns wieder sehen und du es mir wieder zurückgeben wirst.".

      "Oh und wie ich das bin.", meinte er wie immer amüsiert. Eigentlich sollte diese Unterhaltung nicht in diese Richtung abdriften, aber die Reaktion Sylvanas war einfach zu amüsant, als das er das Thema wechseln würde. Obwohl er sich selbst eingestehen musste, das er die Erinnerungen an die Vergangenheit lieber hätte Ruhen lassen. Das war vermutlich auch der einzige Grund, weshalb Silver sie nicht weiter mit Informationen fütterte.
      "Es wundert mich eher, dass es dich nicht stört, das er dich anglotzt.", Silver warf dem Schattenelb einen flüchtigen Blick über die Schulter zu, der nach wie vor in seinem Eck saß und nichts kommentierte. "Pass auf, nicht das du noch anfängst zu schielen!", rief Silver ihm zu. "Mit einem Auge passt du auf, das ich hier nichts vergifte und mit dem Anderen kannst du gar nicht mehr aufhören Sylvana anzuglotzen, als stünde sie nackt vor dir.".
      "Also wenn das...", begann Vilus, sog aber scharf den Atem ein, als etwas an ihm vorbeisauste. Nach einem kurzen Blick erkannte er das große Messer, das nur wenige Zentimeter neben seinem halbspitzen Ohr in der Wand steckte.
      "Hast du schon Hunger? Es dauert noch etwas.", fragte Silver an Sylvana gewandt, als hätte er nicht gerade das Messer nach Vilus geworfen. Hätte er seinen Satz beendet, war sich Silver sicher, die wenigen Zentimeter doch weiter nach links hätte zielen sollen.
    • " Er wird es niemals zugeben, sich aber darüber freuen", kam es sanft von dem Vampiren. Rayen kannte seinen besten Freund und dieser war ohnehin bereits davon ausgegangen, dass Rayen der Prinzessin die Geschichte erzählen würde. Der Schwarzhaarige war viel zu ehrlich und würde es im Traum nicht wagen sich mit fremden Federn zu schmücken. Vor allem nicht mit denen seines besten Freundes. Der Dämon hatte sich also sicherlich mental darauf vorbereitet, dass er jetzt der Held war. So sehr es ihn auch nerven würde. Rayen schmunzelte bei dem Gedanken, wie der Hellhaarige vollkommen überfordert und verlegen den Vampire dafür mit seinen Blicken erdolchte.
      Die Prinzessin schien ihr Tiara aber nicht an sich nehmen zu wollen. Nein, sie wollte es Rayen überlassen. Der Vampir war förmlich sprachlos und das kam nicht gerade oft vor. Er hatte versucht Arya zu erklärem ein solch kostbares Erinnerungsstück nicht annehmen zu können. Die Bedeutung dahinter, welche Arya ihm dann aber offenbarte hatte so viel Liebe in sich, das der Vampir nicht ablehnen konnte. Vorsichtig nahm er das wundervolle Stück Elfengeschichte in die Hand und hielt es gegen das Mondlicht woraufhin es förmlich leuchtete und schimmerte. Es war wunderschön.
      " Mit diesem Hintergrund nehme ich es an und schwöre dir, es dir zurück zu bringen. Egal wie lange es dauern wird, meine wunderschöne Prinzessin." Er verbeugte sich vor ihr, allerdings nicht wie vor einer Prinzessin. Nein, er verdeutlichte ihr damit wie sehr er sie liebte. Sie war seine Königin.

      "Natürlich", kam es gelangweilt von dem schönen Waldgeist. Für sie war das Thema erledigt. In Selbstverliebtheit wurden Dämonen tatsächlich nur von Elfen und Vampire übertroffen. Natürlich waren nicht alle so. Ihre geliebte Prinzessin war trotz ihres Status bescheiden und Rayen war ohnehin ein absoluter Gentleman. Silver? Der kostete Sylvana Nerven und doch zog sie es merkwürdiger Weise immer wieder zu diesem Mann. "Es ist normal das mich Elben jeglicher Art so ansehen. Ich bin für sie eine Schutzgottheit. Das hat also nichts mit meiner Optik zu tun", erklärte Sylvana gelassen. Das der Kerl sie allerdings doch mehr als nur zweideutig ansah, kam ihr bei einem Elb gar nicht in den Sinn. Vielleicht war das ihr naiver Punkt und das trotz so viel Lebenserfahrung. Als Silver den Kerl allerdings bedrohte und mit einem Messer bewarf, ließ sie ihn perplex ansehen. Die Worte wiederum erbost erröten. "Silver", fauchte sie verlegen und stellte sich mit verschränkten Armen vor den Dämonen. " Woher weißt du, was das für Blicke sind?" sie sah ihm in die Augen als erwarte sie etwas, dass sie sich selbst nicht erklären konnte.


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    • Rayens Worte entlockten Arya ein Schmunzeln. Natürlich würde Silver nicht zugeben, das er sich freut, bedankte sie sich bei ihm. Aber so sehr sie sich auch über ihr wiedergefundenes Tiara freute, wollte sie es nicht mit zurück nachhause nehmen. Eigentlich wollte sie überhaupt nicht wieder zurückkehren und sie anstelle ihres Tiaras sein, aber das konnte sie nicht. Es war nur ein schwacher Trost das Rayen ihre Bitte annahm und ein Versprechen gab, das sich in ihr Herz einbrannte. Wärme sammelte sich unter ihrer Brust und seine Worte rührte sie zu Tränen. Das Wort 'Prinzessin' aus seinem Mund zu hören war etwas ganz Anderes, etwas so Besonderes und wertvolles das Arya nicht wusste ihre Gefühle in Worte zu fassen. Sonst lag ihr ihr Titel schwer auf den Schultern, aber wenn Rayen sie 'seine Prinzessin' nannte, konnte sie sich kaum einen schöneren Spitznamen vorstellen. Der Rhythmus ihres Herzschlags wurde schneller und einer ihrer schlanken Finger wanderte hinauf, um die einzelne Träne fortzuwischen, die sich von ihren dichten Wimpern löste.
      Auch wenn sie etwas abseits des Taverneneingangs und dem Weg stehen geblieben waren, schien ihr rührender Augenblick einige Blicke auf sich zu ziehen. Obwohl der Mond hell leuchtete und Öllampen die Straßen erhellten, konnte sie die Mimiken der Nachtwesen nicht deutlich erkennen, die Gestalten wanderten in den Schatten. Dafür konnten ihre spitzen Ohren ihre Worte deutlich vernehmen. Und obwohl sie die Missgunst der anderen Wesen hörte, lag ihre volle Aufmerksamkeit nur auf Rayen.
      Ihre Hände streckte sie nach seinen aus und lächelte ihn völlig gerührt an. "Lass uns in eines der Zimmer gehen.", meinte sie mit einem unschuldigen Lächeln. Tatsächlich waren ihre Worte nicht anzüglich gemeint und glaubte Rayen sie anders wahrzunehmen, realisierte Arya es nicht. Es lag nicht nur an der Kälte oder das sie mit ihm die Zweisamkeit genießen wollte, sondern hatte sie auch etwas wichtiges mit ihm zu besprechen.

      Gerade als Silver nach dem kleinen, länglichen Kürbis griff, sprach Sylvana Worte aus, von denen Silver hoffte sie würde lügen. Eine seiner Augenbrauen wanderte nach oben und warf einen Blick zu ihr hinüber. War sie tatsächlich so naiv? Er musterte ihre feinen Züge, versuchte zu erkennen was ihre goldenen Augen verbargen und schüttelte den Kopf, ehe er sich wieder dem Kürbis widmete.
      Wenige Worte und nur kurze Zeit später flog das Messer, mit dem er den Kürbis bearbeiten wollte, durch die Luft und blieb nur wenige Zentimeter neben Vilus im alten Holz des Türrahmens stecken. "Es ist besser wenn du jetzt verschwindest", brummte Silver leise. Ein Nein würde er nicht akzeptieren und das war wohl der Einzige Grund, aus Angst was ein Dämon mit ihm anstellen konnte, weshalb Vilus sich widerwillig zurückzog. "Du solltest froh sein, hier nächtigen zu dürfen, Barbar.", sagte Vilus noch, bevor er die Küche verließ. Gefolgt von einem leisen Knurren, das Silver nicht hatte zurückhalten können.
      Das aber Sylvana nicht sehr viel später sich zwischen ihn und seinen Kürbis stellte, kaum hatte er sich ein neues Messer geschnappt, blickte er überrascht zu ihr hinunter. "Es wundert mich wirklich, das du mich sowas fragst. Die Zeit bei den Elben hat dich wohl verweichlicht, denn ich kann mir nicht vorstellen das du schon immer so gewesen bist. Ich bin ein Mann, Sylvana. Ich weiß wie dieser Kerl dich ansieht.". Mit einem breiten Grinsen näherte er sich dem schönen Gesicht des Waldgeistes. "Oder glaubst du auch nur an das Gute in diesem Kerl? Wenn das so ist, muss ich mir ja noch Sorgen machen, dich alleine in die Welt hinaus zu lassen.".
    • Rayen lächelte liebevoll, ehe er sich zu seiner Prinzessin beugte und ihr die kleinen Tränen von den Wangen küsste. Rayen wünschte sich, dass dieser Moment ewig anhalten könnte. Er war ein Wesen dem die Ewigkeit offen stand und doch erschienen ihm all die Momente mit Arya immer viel zu kurz. Sich von ihr trennen zu müssen fühlte sich an, als würde man ein Stück aus ihm selbst reißen und auch wenn Rayen wusste, dass Vampire viel intensiver liebten als die meisten anderen Wesen, erschien ihm das fast schon zu extrem. Fühlte er sich so an, wenn ein Vampir seinen Lebensgefährten findet? Diese Gefühle und Emotionen waren überwältigend und drohten ihn vollkommen zu überschwemmen. Das war auch der Grund, weshalb er die Präsenz fremder Gäste um sie herum, welche sie heimlich beobachteten überhaupt nicht wahrnahm. Der Schwarzhaarige war unvorsichtig geworden und für ihn existierte einzig und allein Arya in diesem Moment. Als er bemerkte wie der zierlichen Elbin kalt wurde, hatte er direkt geholfen die Jacke der schönen Frau zu schließen, damit kein kalter Wind drohte die schöne Haut seiner Liebsten zu berühren. Erst als ihm Arya anbot in eines der Zimmer zu verschwinden, blickte er sie überraschend an. Nun sie war nicht wie andere Prinzessinnen, das wusste er und doch fragte er sich, ob das die Trennung nicht nur noch schwerer für sie gestaltete. Allerdings einmal noch seine Liebste auf diese Weise zu halten. Er konnte nicht anders als wie ein verliebter Trottel zu nicken, ihre Hand zu nehmen und sie vorsichtig wieder zurück in das Haus zu geleiten, auf den Weg in eines der Zimmer welches sie gebucht hatten.

      Bei der Szenerie, welche sich ihr bot seufzte der Waldgeist schwer. Warum mussten Männer nur immer solche Machtkämpfe führen und sich benehmen wie aggressive Kampfhähne? Sie würde es nicht verstehen und vielleicht war das auch besser so. Sich dazu äußern würde sich der Waldgeist auch nicht mehr, wozu auch? Dämonen waren Raufbolde und wie sollte er Silver, welcher gerade so eine ungewohnt aggressive Ausstrahlung hatte auch vom Gegenteil überzeugen? Was sie nur wunderte war, weshalb er sich über den Kerl so aufregte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es an ihr lag. Ja, ihr war klar, dass der Dämon sie nicht so sehr hasste wie er es sich vielleicht wünschte, aber das war es dann auch wieder. Nicht einmal gegenüber den Verlorenen erschien er ihr so aggressiv. Dennoch das von ihm gesagte verärgerte und irritierte sie. Sie wollte Antworten und vor allem warum sich Silver erdreistete, mit ihr zu reden als wäre sie ein kleines naives Mädchen. "Wie siehst du mich an?", fragte sie ihn dann ernst und sah ihm direkt in die Augen.


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    • Aufgeregt ließ sie sich von Rayen zurück in die Wärme der Taverne führen, die Treppen hinauf und zu seinem und Silvers Zimmer, denn im Gegensatz zu ihr trug er die Schlüssel des Zimmers bei sich. Der Gedanke, kaum schloss er die Tür hinter ihnen, was nun alles passieren könnte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Gemeinsame Zeit hatten sie nicht mehr viel und am Liebsten würde Arya jede einzelne Sekunde auskosten, aber so viel Zeit wie sie gern hätte, blieb ihr nicht.
      Den Mantel hatte sie bereits auf dem Stuhl abgelegt, als sie sich auf die Bettkante setzte. Der graue Pullover mit dem Ausschnitt und die weite, dunkelgrüne Hose passten überhaupt nicht zu ihrem eigentlichen Erscheinungsbild und Arya war mehr als froh, konnten sie bald der Sonne entgegen wandern und in ihre alten Kleider schlüpfen. Auch wenn dies bloß ein schwacher Trost sein würde, wenn man bedachte wen sie zurücklassen musste.
      "Ich muss mir dir reden." Arya hasste sich selbst dafür, dass sie vermutlich einen romantischen Moment zerstörte "Es wird dir sicherlich nicht gefallen, aber ich habe eine Bitte an dich.". Mit einer Hand klopfte sie neben sich auf das Bett und beobachtete Rayen, wie er sich ihr näherte.

      "Wie ich dich ansehe?", wiederholte Silver perplex. Wie konnte sie dieses Gespräch von diesem Schattenelben zu ihm lenken? Hatte sie etwa das Gefühl, er würde sie genauso dämlich anschmachtend anstarren wie er? Am liebsten wollte er dieser Wendung ihres Gespräches entkommen und nicht weiter darauf eingehen. Ihr einfach keine Antwort auf ihre Frage geben und sich weiter um das Essen kümmern, das er für sie zubereitete. Ehrlich gestanden wusste er nicht, wie er ihre Frage beantworten sollte, ließ sich aber nichts von seinen durcheinander geratenen Gedanken anmerken. Er, ein verdammter Feuerdämon, der sich seiner unvorstellbaren Macht bewusst war, stand in der Küche und kochte für einen Waldgeist. Für ein Wesen das sein natürlicher Feind war und genau sie wollte wissen, wie er sie ansah? Diese gesamte Szenerie war doch völlig lächerlich.
      "Was denkst du denn, wie ich dich ansehe?", fragte er schlussendlich nur. Seine Stimme war gesenkt und sein Oberkörper beugte sich näher an Sylvana heran. "Was siehst du?", raunte er ihr entgegen.
    • Rayen spürte nicht wirklich den Unterschied zwischen Wärme und Kälte, was er da auf dem Berg empfunden hatte, hatte ihn gänzlich überfordert. Jetzt war er zu seinem alten Ich zurückgekehrt und hatte seine Prinzessin zurück in den Schutz der Taverne geführte, welcher Arya offensichtlich Erleichterung verschaffte. Ihre zarten Wangen hatten sich rosa gefärbt, eine Reaktion des Körpers aufgrund des Warm-Kalt-Unterschieds. Natürlich könnte es aber auch einfach an ihren Gefühlen füreinander liegen. Rayen begehrte diese wundervolle Frau so sehr, dass er kaum Worte dafür fand. Als sie im Schutz der Zweisamkeit im Zimmer von Rayen und Silver verschwanden, hätte er die Elfe am liebsten an sich gezogen und nie wieder los gelassen. Leider war die Welt nicht so einfach, das war sie nie und der Schwarzhaarige könnte darüber ein Lied singen. Der Vampir hatte seiner Prinzessin den schweren Mantel abgenommen, welchen sie auf den Stuhl ablegen wollte und tat dies an ihrer Stelle. Sie wollte mit ihm sprechen, woraufhin er neben ihr Platz nahm und ihre Hand in seine nahm. "Du kannst mir alles sagen, das weißt du."

      Warum um alles in der Welt, hatte sie ihn das nur gefragt? Der Waldgeist bereute es direkt, konnte ihren Blick aber auch nicht von diesem Mann abwenden. Was machte dieser Idiot bitte mit ihr? Es machte Sylvana wahnsinnig, wie sehr sie sich in seiner Gegenwart veränderte, wie sie sich mehr an ihr Ich von früher erinnerte und vor allem wie sehr sie seine Nähe genoss. Das war nicht gut und der Waldgeist wollte all das nicht. Es war Zeit, dass sie endlich getrennte Wege gingen, bevor dies eine Richtung annahm, die sie bereuen würde. Allerdings war Silver zwar nett zu ihr, aber den Lichtwesen nach wie vor eher abgeneigt. Das war auch eindeutig besser so. "Ich habe dich gefragt Silver.", antwortete sie ihm selbstbewusst. Sie durfte keine Schwäche zeigen, nicht nachdem sie so eine blöde Frage gestellt hatte. Er sollte nicht merken, wie sehr sie sich dafür verfluchte.


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    • Die kalte Hand von Rayen wirkte fast wie ein Eiszapfen, der sie plötzlich berührte. Von dem plötzlichen Schock ließ sie sich jedoch nichts anmerken und zuckte auch nicht zurück. Ihre Augen wanderten lediglich zu ihreren Händen und legte ihre Andere über seine. Zwischen den Eisengeln und in der Höhle waren seine Berührung warm und sanft gewesen und nun spürte sie nur noch die Kälte, die seinen Körper durchflutete.
      Zärtlich streichelte sie mit dem Daumen über seinen Handrücken und ließ ihre Gedanken schweifen. "Diese Kälte passt nicht zu dir.", meinte Arya mit gesenkter Stimme und blickte in die roten Augen. Arya verspürte keine Angst, wie vermutlich viele Andere es tun würden, aber Rayen hatte sich so anders angefühlt, als er sie noch mit diesen wunderschönen, blauen Augen angesehen und sie mit seinen warmen Fingerspitzen berührt hatte.
      Die Kälte, die roten Augen und das nicht schlagende Herz waren alles Dinge, die zu Rayen gehörten, woran sie sich nicht störte und dennoch wünschte sie, er würde mehr Leben in sich tragen. Der andauernde Umstand, immer nur in der Dunkelheit zu wandern setzte ihr zu, auch wenn sie sich nichts davon versuchte anmerken zu lassen. Mit Rayens Anwesenheit hatte sie diese Tatsache bisher immer gut überspielen können, aber ihr Unwohlsein wurde immer größer. Es war ein schmerzhafter Gedanke, aber sie gehörte nicht in die Nacht.
      "Ich möchte, das du etwas von meinem Blut nimmst. Nicht nur zu Forschungszwecken, sondern auch für dich. Es wird sicherlich ein Moment kommen in dem ihr es nicht rechtzeitig vor Sonnenaufgang schafft einen Unterschlupf zu finden und bitte widersprich mir nicht, denn einmal ist es bereits passiert und es grenzt an ein Wunder, das dieser Biss ausgerechnet in dieser Nacht geschehen Ist. Das ist meine einzige Möglichkeit dich vor deinem Unheil der Natur zu schützen und ich möchte, das du diese Möglichkeit nutzt.".

      Warum wich sie ihm nicht aus? Weshalb scheute sie seinem Blick nicht und bot ihm stattdessen die Stirn? Es gab überhaupt keinen Grund weshalb Sylvana sich nun so benehmen sollte, aber sie ließ ihm keine Ruh. Trotzdem ließ er sich nicht aus der Rolle bringen und beugte sich weiter nach vorn, bis sein heißer Atem ihren Hals streichelte. "Ich bin mir sicher, das willst du nicht wissen, du unschuldiges Ding. So sicher wie ich mir bin, das du sie richtig deuten kannst.".
      Auch wenn ihre sture Reaktion ihn überraschte, ließ er sein amüsantes, wenn auch gefährliches, Spiel das er hier mit Sylvana führte nicht aus den Augen.
    • Besorgt blickte Rayen auf ihre Hände. "Verzeih mir, sind sie zu kalt?" schuldbewusst blickte der Vampir zu seiner heimlichen Liebsten. "Es gibt Vampire, welche die Fähigkeit besitzen ihre Körpertemperatur zu regulieren. Leider ist das keiner meiner Eigenschaften." Rayen konnte sich sehr gut vorstellen, dass es für ein lebendes Wesen sehr merkwürdig sein musste, wenn jemand konstant eine eisige Kälte ausstrahlte. Silver als Feuerdämon, war anfangs sehr oft zusammen gefahren vor Schock als sie sich noch nicht so gut kannten, auch wenn das nie die Absicht seines besten Freundes gewesen war. Inzwischen hatte sich Silver daran gewöhnt. Arya würde nicht die Zeit haben sich daran zu gewöhnen, was Rayen nur wieder an den schmerzhaften Abschied der ihnen bevorstand erinnerte. Als die schöne Elfin ihm allerdings seine Bitte vortrug, weiteten sich die rubinroten Augen des Dunkelhaarigen und er rutschte ein Stück von ihr. "Nein.", so schnell wie die Antwort aus ihm herausgeplatzt war, hatte er gar nicht nachdenken müssen. Da er allerdings nicht undankbar und unhöflich seiner Liebsten gegenüber sein wollte, seufzte er schwer und näherte sich ihr wieder vorsichtig. Die Hände hatte er nicht los gelassen. "Ich muss dir widersprechen Arya. Ich weiß du meinst es gut, aber dein Blut....es ist kostbar. Ich will nicht von der Frau, die ich liebe Blut trinken, das kommt nicht in Frage." Sein Blick wanderte bekümmert zur Seite. "Es...gibt etwas, das ich dir nicht gesagt habe. Als ich von deinem Blut gekostet habe. Ich..." Rayen, der sonst nie nach Worten suchen musste, rang förmlich danach. Unsicher wie er es aussprechen sollte. "Ich habe noch nie etwas so köstliches zu mir genommen. Ich habe Angst süchtig zu werden, verstehst du? Vampire können einem Blutrausch erliegen und das nicht nur wenn sie ausgehungert sind, sondern auch wenn es sich nach einem ganz besonderen Blut verlangt. In diesem Zustand erkennen sie weder Freund noch Feind und davor habe ich Angst. Bitte verlang das nicht von mir...."

      Sylvana verfluchte sich. Sich und Silver! Ja, ganz besonders diesen Kerl! Was fiel ihm eigentlich ein, sie ständig herauszufordern? Warum musste er aus ihr all ihre Eigenschaften aus jungen Jahren herauskitzeln, welche sie geglaubt hatte nie wiederzusehen? Warum tat er ihr das an und sah dabei auch noch so verflucht gut aus? Bitte was?! Als dann auch noch der warme Atem ihren Hals kitzelte, war´s das. "Idiot!" Mit hochroten Kopf warf sie eine Rübe, welche sie zu fassen bekam nach dem Dämonen und versuchte die Küche zu verlassen.
      Das war so peinlich!
      Sie wollte versinken.


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    • Einen kurzen Moment sah sie ihn verwundert an. Hatte er das tatsächlich bemerkt?
      Mit großen Augen sah sie ihn an und hoffte, Rayen nicht gekränkt zu haben. "Nein.", meinte sie kopfschüttelnd. "Deine Hände sind zwar kalt, aber es ist in Ordnung.", fügte sie hinzu, aus Angst er würde sie sonst loslassen.
      Es kostete sie viel Überwindung Rayen zu gestehen, weshalb sie mit ihm allein sein wollte. Ehrlich gestanden gab es andere Dinge die sie viel lieber mit ihm tun würde, aber es gab eine Sache die ihr nicht aus dem Kopf ging. Und zwar die Sonne. Rayen war ein Vampir und würde er der Sonne ausgesetzt werden, dann wars das mit seinem unendlichen Leben. Wenn es also stimmte, das ihr eigenes Blut ihn vor diesem Unheil wahren konnte, dann musste sie etwas tun. Aber bevor sie ihren Satz beenden konnte, weiteten sich bereits seine Augen immer mehr und kaum verließ das letzte Wort ihre Lippen protestierte Rayen bereits. "Rayen..", wollte es Arya versuchen, aber wurde unterbrochen. Das Rayen aber ein Stück von ihr wich ließ sie noch unruhiger werden. Auf seine Reaktion nicht wissend zu antworten, sah sie ihn im Moment der einkehrenden Stille einfach nur an und rang gedanklich mit den Worten, bis Rayen die beklemmende Stille unterbrach. Es waren ganz bestimmte Worte, die Arya ihn mit großen Augen anstarren ließ und ihr Herz zum Hüpfen brachte. Sie beiden wussten um die Gefühle des jeweils Anderen, aber die Worte aus seinem Mund zu hören war unbeschreiblich schön. 'Der Frau, die er liebte'.
      Eigentlich hatte Arya geglaubt es läge daran, dass seine wunderschönen Worte der einzige Grund war, weshalb er nicht von ihr trinken wollte. Damit er sie nicht verletzte und Unheil zufügte, aber mit seinem weiteren Geständnis hatte sie überhaupt nicht gerechnet. "Rayen ich..." begann sie überfordert "Das würde ich nie von dir verlangen.". Ein beruhigendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihre rechte Hand löste sie vorsichtig aus seiner und legte sie an seine Wange, ihr Daumen streichelte zärtlich über seine Haut und zwang ihn somit liebevoll sie anzusehen. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und konnte selbst kaum begreifen, in welch einer Situation sie sich befand. Hätte man ihr vor den vielen Monaten von dieser Situation erzählt, hätte sie laut aufgelacht. Nicht nur weil es bedeutete mit einem Vampiren zu verkehren, sondern auch das sie es geschafft hatte ihren Käfig zu verlassen.
      "Du hast mir bereits einmal Blut abgenommen um damit forschen zu können und ich möchte das du es auf dieselbe Weise wieder tust, du musst nicht direkt von mir trinken. Nennen wir es.." Arya dachte für einen Moment nach, bis sie ihren Satz mit einem Lächeln fortführte "..deinen persönlichen Notfalltrank. Wenn ihr mal keinen anderen Ausweg findet um die Sonne zu umgehen, dann hast du eine Sicherheit.".

      Silver konnte die Überforderung in den Augen der schönen Frau sehen. Wie sie mit sich rang und sich vermutlich immer unwohler fühlte, näherte er sich ihr weiter. Sein heißer Atem, der ihren Hals streifte schien ihr dann vermutlich genug.
      Bei ihrer Reaktion wurde sein Grinsen nur noch breiter und wich der plötzlich fliegenden Rübe mit einem leichten Kopfdrehen aus.
      "Na na, wo kommen wir denn bei so einem Benehmen hin?", raunte Silver.
      Bevor Sylvana jedoch fliehen konnte, packte er sie an ihrem Handgelenk und zog sie an die Stelle zurück, an der sie gerade eben noch gestanden hatte und suchte nach ihrem Blick. "Bringen die Elben Euch etwa so etwas bei, Waldgeist?". Silver wusste selbst nicht, warum er das tat. Er hätte sie gehen lassen sollen, dann wäre diese Situation nicht so... schwierig gewesen. Mittlerweile war sein Handeln nicht mehr nur aus Spaß und um Sylvana zu ärgern, sondern aus Interesse an ihr. Das hier war gefährlich und es wäre besser wenn ihre Wege sich schnellsten trennten.