♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rayen hob skeptisch eine Augenbraue als Silver mit ihm sprach, beließ es aber dabei. Sie beiden waren nicht die Typen bei Dingen nachzubohren, über das der andere nicht reden wollte. Würde Silver mit ihm sprechen wollen, würde er schon auf ihn zukommen. So hatten sie beide es jahrelang gehandhabt und fuhren ganz gut damit. Einer der vielen Gründe warum sie sich miteinander so wohl fühlten. Niemand drängte den anderen, sie ließen sich sämtliche Freiheiten, solang sie wussten wo der andere steckte und sie hielten sich gegenseitig den Rücken frei. Ohnehin war Silver für Rayen die wichtigste Person in seinem Leben geworden. Nun seit gestern teilte sich Silver allerdings diesen Platz, denn die Elfin liebte er auf eine andere Art und Weise. Als Rayen mit Silver am Fenster stand, hatte dieser sich noch einmal erkundigt, ob er wirklich alles hatte, woraufhin der Vampir nickte. Glücklicherweise hatte er tatsächlich nichts vergessen und auch Arya hatte ihm das noch einmal bestätigt. Der trunkene Zustand ließ auch langsam nach und sein Kopf fühlte sich nicht mehr ganz so an wie ein überdimensionaler Kürbis. Er konnte es sich auch nicht erlauben, dass er jetzt nachließ und seine Aufmerksamkeit darunter litt. Vor allem nicht, wenn sich der Neumond näherte. Noch war es nicht soweit, was aber nicht bedeutete, dass diese Nacht nicht weniger gefährlich war. Allein das der Mond abnahm und somit das wenige Licht raubte, dass die beiden Frauen etwas sehen ließ, waren sie in Schwierigkeiten. Silver und Rayen mussten besonders acht geben und die beiden Lichtwesen sich noch mehr auf ihr Gehör verlassen. Er wusste Sylvana war stark und konnte sich alleine wehren, aber das half ihr nichts, wenn sie nichts sehen konnte und Aryas Pfeile konnten sie nicht verteidigen, wenn sie ihr Ziel nicht erkennen konnte. Bei der Beziehung die die Elfin und Silver pflegten, war die Wahrscheinlichkeit groß, sie schoss dem Dämonen in den Hintern. Ob mit Absicht oder nicht, wäre sich der Vampir nicht einmal so sicher. Als Silver nochmal daran erinnerte sie vorgehen sollten, hatte Sylvana genickt. Was blieb ihr auch anderes übrig? Sie mussten sich auf die beiden verlassen, ganz gleich ob es ihr gefiel oder nicht. Sie näherten sich der Tür und Sylvana drehte sich ein letztes Mal um, bevor sie ihre schützende Hütte verließen. Irgendwie war dieser Ort gar nicht so übel gewesen...
      Ihr Blick wanderte zu ihrer Prinzessin, der sie liebevoll die Mütze ein wenig mehr über die Ohren zog, damit sie nicht fror. Lächelnd griff sie nach ihrer Hand. Arya wiederum erkundigte sich direkt nach den Wesen, die in der Dunkelheit lauerten, als wäre das hier ein Abenteuerroman den sie vor dem Schlafen gehen las. "Natürlich frägt sie nach. Es ist besser zu wissen, welche Gefahren einem begegnen als blindlinks gegen namenlose Wesen zu stürmen. Nun.....außer man heißt Silver....du haust einfach so drauf.", kam es amüsiert von Rayen, ehe er sich an Arya wandte. "Von Vampiren und verschiedenen Dämonenarten, kann dir in der Dunkelheit jedes Schattenwesen begegnen. Vampire ziehen Städte allerdings vor, demnach werden sie eher weniger um ein Dorf schleichen, aber das kann man nicht unbedingt ausschließen. Da fällt mir ein....bist du jemals einem Nachtelfen begegnet Arya?"


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Kaum zog Arya die letzten Kleidungsstücke an, war Sylvana bereits, wie eine umsorgende Mutter, zur Stelle und zog die Mütze noch etwas tiefer und versuchte ihre spitzen Ohren darunter zu verbergen, damit bloß kein Windhauch zu viel ihre nackte Haut berührte. Wenn sie nur wüsste, welcher Kälte sie letzte Nacht ausgesetzt war...
      Aber daran versuchte Arya nicht zu denken, auch wenn es schwer für sie war, diese Erinnerungen für eine Weile zu verbannen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und konzentrierte sich stattdessen auf das schöne und vertraute Gesicht ihres Waldgeistes und merkte, wie sie ihre Hand um ihre schloss. Ihre Aufmerksamkeit gehörte allerdings nicht lange Sylvana, denn Fragen brannten ihr bereits auf der Zunge und sah Erwartungsvoll zu Rayen, der auf all ihre Fragen die Antworten wusste. Das Silver sich bereits über die erste Frage beschwerte, hätte sie wissen müssen. Umso amüsierter war sie über die Antwort von Rayen. "Einfach draufhauen?!", wiederholte der Dämon und blickte grummelnd zu seinem besten Freund. " Dieses 'einfach draufhauen' hat dir schon mehrmals den Arsch gerettet.".
      Während Silver noch immer grummelnd, der die Führung ihrer Truppe übernahm und sie den restlichen Weg runter vom Berg führte, lauschte Arya aufmerksam den Worten ihres heimlichen Geliebten.
      Gerade als sie etwas auf seine Erklärung erwidern wollte, stellte er auch schon eine Frage. Nachtelfen? "Nein, ehrlich gestanden nicht. Bisher hatte ich das Vergnügen lediglich mit Gleichgesinnten oder eben Geschöpfen, die sich dem Wald verbunden fühlen. Sylphen, Feen und einem Faun habe ich kennengelernt und dabei muss ich wohl erwähnen, dass Faun alles andere sind, aber freundlich gesinnt sind sie nicht. Weshalb fragst du?".
      Der Schnee knirschte unter ihren Füßen und der Himmel war teilweise bewölkt, weshalb nur wenig Sterne durch die Wolkendecke drangen um ihnen etwas Licht zu spenden. Zu ihrem Glück hatte der Wind sich gelegt und peitschte ihnen nicht mehr in die Gesichter.
      "Bist du schon gewappnet für die niemals aufhörende Fragerei? Immerhin bist du bald wieder ihr Sündenbock, der ihre Neugier stillen muss.", mit diesen Worten gesellte Silver sich an Sylvanas andere Seite.
    • Mit einem mütterlichen und liebevollen Lächeln hatte Sylvana ihren Schützling eingepackt und auch ihren Schal noch ein wenig zurecht gerückt. Sie ertrug es nicht, wenn sie mit Arya im Klinsch lag. All ihre Moralpredigten waren nur weil sie Arya aufrichtig liebte und die Prinzessin wie ihr eigenes Kind war. Glücklicherweise war die Elfin nie lange böse auf sie. Als sie sicher war, dass Arya nicht zu sehr frieren würde, hatte sie ihre Hand genommen und war mit ihr gemeinsam den beiden Männern in die Dunkelheit gefolgt. Zwar peitschte ihnen der kalte Wind lange nicht so schlimm wie die letzten Tage ihrer Reise ins Gesicht, aber angenehm war dennoch etwas anderes. Sie vermisste die Sonne, all diese Dunkelheit machte sie schwermütig. Arya wiederum schien direkt von der Neugier gepackt, kaum ging die Reise weiter und wem konnte sie besser mit Fragen bewerfen, als den geduldigen Vampiren? Zwar beantwortete Sylvana liebend gern alle Fragen, die sie beantworten konnte und erzählte ihrer Prinzessin allerhand Geschichten oder sang ihr etwas vor - der Waldgeist hatte eine wundervolle Stimme - aber diese ausführende Geduld und dieselbe Neugier wie Rayen sie für Arya übrig hatte, hatte der Waldgeist nicht. Das musste sie leider gestehen. Sie mochte die Fragerei ihrer Prinzessin, hatte aber immer das Gefühl, das ganz gleich wie sie antwortete die Neugier der Elfin nie befriedigt war. Bei Rayen schien es anders zu sein. Arya schien mit jeder Antwort zufrieden und Rayen erklärte alles mit einer solchen Geduld als wäre nicht Sylvana sondern er schon Jahrhunderte auf dieser Welt. Der Vampir warf sogar selbst Fragen ein um die Neugier der Prinzessin weiter zu schüren, wie auch jetzt. Der Vampir sah seinen besten Freund amüsiert an. "Und dafür danke ich dir. Allerdings hat nicht jeder einen praktisch nicht todzukriegenden Körper wie ein Dämon. Deine Vorgehensweise wäre für die meisten anderen Selbstmord." er boxte den Dämon spielerisch in die Seite. "Du weißt das ich dich für deine Kampfkraft bewundere, sei nicht eingeschnappt." Rayen hatte sich dann an Arya gewendet, bei seiner Frage horchte aber auch Sylvana kurz auf. "Es wäre besorgniserregend, wenn Arya bereits Nachtelfen getroffen hätte. Es reicht, wenn wir mit den Faun uns herumschlagen müssen." murmelte Sylvana und war durchaus erleichtert, dass die Prinzessin es verneint hatte bereits einer Nachtelfe begegnet zu sein. Natürlich war die Aussage des Waldgeistes nicht sonderlich erfüllend, was man Arya mehr als nur ansah, weshalb Rayen sanft lächelte und neben ihr lief. "Nachtelfen sind sozusagen der finstere Gegenpart deines Volks. Sie nennen euch Lichtelfen, während ihr sie Nachtelfen nennt. So wie ihr euch als reine Elfen bezeichnet, sehen sie sich ebenfalls. Da sich eure beiden Völker sowohl optisch, Glaubenstechnisch als auch von der Mentalität sehr unterscheiden, liegen sie seit Jahren im Streit. Da sowohl dein Volk als auch das Volk der Nachtelfen sehr stolz ist, ist eine Einigung nicht gerade von Erfolg geschürt. Du musst dir aber keine Sorgen machen, eure Völker bekriegen sich nicht, sie mögen sich nur einfach nicht sonderlich." erklärte Rayen ihr geduldig. Sylvana war erschreckend froh über die Gesellschaft des Dämonen an ihrer Seite, als dieser sich ihr näherte. "Ich beantworte ihr gerne alle Fragen. Allerdings scheint sie damit nie so zufrieden zu sein, wie mit den Antworten deines Freundes." seufzte Sylvana leise, während sie ihren Fuß versuchte aus einer etwas zu tiefen Schneestelle zu ziehen. Gott, wie sie diesen Berg hasste.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Mit der Zunge schnalzend hielt er sich an den Pfad, der sie zum Fuße des Berges bringen würde. "Das liegt nicht an meinem echt starken Körper, sondern an meine gewisse Kampferfahrung und mein Können, vergiss das nicht. Selbst ein Dämon ist ohne weiteres zu töten, weiß er seine Kraft nicht einzusetzen.". Silver wusste das Rayen bloß scherzte und trotzdem musste er diese Kleinigkeit richtig stellen. Diese Kleinigkeit war immerhin äußerst wichtig und ein Dämon wollte wirklich nicht in seinem Stolz gekränkt werden. Es wäre auch alles andere als Klug, das Können eines Dämons in Frage zu stellen. Mit einem Grinsen blickte er zu Rayen rüber, als er den spielerischen Schlag in der Seite spürte.
      Danach entfernte er sich von der Seite seines besten Freundes und lie0 sich zu Sylvanas Seite zurückfallen. "Rayen betrachtet die Welt mit den gleichen neugierigen Augen wie Arya. Nur hat er schon so vieles davon bereist, erforscht und kennen gelernt, das er ihr vermutlich genau die Antworten geben kann, die ihr das Gefühl vermitteln, ebenfalls die Welt gesehen zu haben. Ich bin mir sicher das du vieles an Wissen besitzt, aber Rayen... es ist anders. Er ist ein Forscher und sieht alle Dinge mit anderen Augen.".

      "Wir haben etwa noch immer Probleme mit den Faun?", murmelte Arya kaum hörbar. Davon wusste sie nichts. Sie hatte gedacht das es bei diesem einem Vorfall geblieben war. Für einen Moment blickte Arya zu Sylvana, erkannte in der Dunkelheit aber nicht sehr viel. Ob diese Tatsache etwa vor ihr verheimlicht werden sollte? Dann wanderte ihre Aufmerksamkeit wieder in Richtung, aus der sie Rayens Stimme vernahm. "Ist das so? Ich bin mir sicher, das in unserer Bibliothek kaum etwas über Nachtelfen geschrieben steht. Zumindest kann ich mich an nichts erinnern, das mit dem Übereinstimmt, was du sagst. Was nicht heißen soll, das ich dir nicht glaube, aber... das ist merkwürdig.", erklärte Arya. "Vielleicht habe ich auch etwas überse-..", begann Arya mit ihrer Vermutung, als sie plötzlich das Gleichgewicht verlor und über etwas stolperte. "Es ist viel zu dunkel, als das wir etwas sehen könnten!", schimpfte sie kurz daraufhin, als sie keinen Moment später ihr Gleichgewicht selbst wieder erlangt hatte.
    • Natürlich hatte sein dämonischer Freund darauf etwas erwidern müssen, damit hatte Rayen gerechnet. Es wäre auch verwunderlich, wenn da nicht der Stolz eines Dämonen aus ihm herausplatzen würde. Ihre Truppe war ohnehin ein Haufen sehr stolzer Wesen, wessen Ego größer war, da war sich der Vampir gar nicht so genau sicher. Jedenfalls musste er leise lachen und grinste seinem Freund amüsiert zu. "Aber natürlich." natürlich neckte er den Hellhaarigen lediglich liebevoll. Er wusste mehr als nur gut, wie oft Silver trainierte und oft war es sogar der Vampir der ihn stoppen musste, damit er es nicht übertrieb. Silver hatte Rayen oft genug beschützt und ihm viele Schwertkampftricks gezeigt, welche er noch nicht kannte. Allerdings konnten sie es beide nicht lassen, sich gegenseitig ein wenig zu ärgern. Inzwischen war es immerhin lediglich ein liebevolles necken. Früher hatte das ganz anders ausgesehen. Nun gemeinsame Momente schweißen einen dann wohl doch zusammen. Sylvana und Silver waren da auch ein echtes Paradebeispiel. Zu Beginn war sie so genervt von dem groß gewachsenen Mann und nun lief sie neben ihm her und lachte sogar leise, als sich der Dämon so aufgeplustert hatte.
      Sylvana kicherte leise und rollte leicht mit ihren schimmernden goldenen Augen. Typisch Männer. Egal welcher Rasse sie nun angehörten, sie waren doch alle gleich und im Herzen kleine Kinder. Als sie beide über das Wissen des Vampiren sprachen, welches allerdings ganz und gar nicht einem Kind gehörte, nickte sie zustimmend. "Ich stimme dir zu. Er ist ein Forschergeist. Ich frage mich nur wann er all dieses Wissen angehäuft hat....du hast recht mit dem was du sagst. Er kommt mir wirklich wie ein alter Mann vor...." sie schnaufte belustigt. Als sie allerdings die Stimme ihres Schützlings vernahm, wich das amüsierte Schnauben einem Seufzen.
      "Ich würde es nicht Problem nennen, aber unser Lieblingsfaun war vor einer Weile wieder auf Schätzejagd. Deiner Tante fehlt ihr Lieblingskamm. Du weißt schon das hässliche Ding mit der großen Blume und unserem Handwerker wurden die Werkzeuge entwendet. Am Ende hingen alle geklauten Dinge an einem Baum. Die Bäume waren auch nicht begeistert...." berichtete der Waldgeist der Elfin. Was würde sie für die Probleme mit dem Faun geben, statt sich mit Verlorenen herumschlagen zu müssen. Der Faun erschien ihr fast schon kuschelig mit seiner garstigen Art, die sie alle in den Wahnsinn trieb. Selbst seine ewigen Beleidigungen ihnen gegenüber waren harmlos im Vergleich zu all ihren Abenteuern im Augenblick.

      Rayen hatte sich wieder der schönen Prinzessin gewidmet und lächelte leicht. "Es würde mich wundern, wenn eure Bibliothek Bücher über sie hätte. Das wäre als würde man eine andere Religion ins Haus holen. Man versucht die ewigen Streitereien von damals zu vergessen und unter den Teppich zu kehren. Sagen wir einfach ich bin genug Nachtelfen begegnet und Silver konnte es nicht lassen sie einfach nur Elfen zu nennen. Sie mussten uns eine sehr lange Predigt anhören." erzählte der Vampir seiner heimlichen Liebsten, ehe er schon die Hand nach ihr ausstreckte, als er sie nicht mehr neben sich spürte. "Arya geht es dir gut?", hakte er besorgt nach und dabei war er natürlich wieder perfekt synchron mit Sylvana. Langsam wurde es fast schon ein Running-Gag. Als sie beide aber Arya so schimpfen hörten, waren sie beruhigt und Rayen lachte leicht. "Du bist niedlich wenn du so schimpfst. Warte..." er kniete sich mit den Rücken vor sie. "Na komm, ich trage dich. Ich möchte nicht das du dich verletzt."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • "Was für viele von uns als unbedeutend angesehen wird, ist für Rayen von großer Bedeutung und während er sich auch um die, Anfangs unscheinbaren Dinge widmet, während Andere sich auf die größeren konzentrieren, erlangt er so viel mehr, von dem viele nur Träumen. Deshalb bin ich mir auch sicher das er bald wissen wird, weshalb er in der Sonne wandeln konnte.".
      Silver hatte die vielen Reagenzgläser in ihrem Zimmer und seine Notizbücher gesehen, die er breit über dem Schreibtisch ausgelegt hatte. Wenn er nicht anderweitig beschäftigt gewesen war, war er an seiner neuesten Forschung gesessen. Und egal wie sehr Silver sich anstrengte, er konnte dieses plötzliche Ereignis mit nichts verbinden. Weshalb sollte er so plötzlich in der Sonne wandeln können? Und das mehrere Tage?
      Sein Blick wanderte zu seinem besten Freund, der mit größter Freude der Elbe wieder etwas erklärte. Jetzt schien alles wieder normal. Selbst die Farbe seiner Augen waren wie gewohnt.
      "Und keiner weiß wo er steckt?", fragte Arya.
      "Ist das nicht ziemlich ungewohnt für einen Faun? Beklaut euer Volk und hält sich versteckt? Eigentlich halten sie sich doch in Rudel auf.", meinte Silver und blickte zu Sylvana, die ihn in der Dunkelheit vermutlich gar nicht richtig erkennen konnte. "Ihr scheint ja ernste Probleme in eurem Wald zu haben.", meinte er amüsiert.


      "Dennoch sollten solche Schriften existieren, ich kann mir nicht vorstellen das wir keinerlei Dokunente über Nachtelben verfügen.", meinte Arya und versank in ihre Gedanken. Womöglich gibt es Schriften, von denen Arya nichts wusste. Es war oft genug vorgekommen, dass Arya nach Büchern oder Schriftrollen gegriffen hatte, die ihr sofort wieder aus den Fingern gerissen wurden. Manche Dinge, muss eine Prinzessin nicht wissen, hatte man ihr gesagt. Was sie jedoch mit einem skeptischen Blick und einer schnalzenden Zunge geantwortet hatte. Das war wirklich unsinnig. Während sie in ihre eigenen Gedanken versank, stolperte sie und schimpfte nicht sehr viel später vor sich hin. Der karge Mond spendete ihnen nicht wirklich viel Licht. Aus Gewohnheit strich sich Arya die schwere Hose glatt. Als sie weitergehen wollte hielt Rayens dunkle Silhouette sie auf, der sich plötzlich vor sie kniete. "Ich soll... Was?", überrascht blickte sie auf seinen großen Rücken hinab. Eigentlich... eine gar nicht so schlechte Idee, wie Arya empfand. Das war zwar alles andere als Vornehm, aber so konnte sie ihm wieder nah sein.
      Zögernd und nach einem kurzen, kontrollierenden Blick zu Sylvana, legte sie ihre Arme um seine Schulter und stieg auf seinen Rücken, damit Rayen sie tragen konnte. "Das verlangst du jetzt aber nicht auch noch von mir.", hörte sie Silver zu Sylvana grummeln.
      "Werden wir Nachtelben begegnen?", wollte sie dann wissen.
    • "Ich muss gestehen, dass ich auch sehr neugierig bin weshalb er plötzlich dazu in der Lage war. Absicht war es keine, schließlich war er noch verwirrter als wir und jetzt ist alles wie am Anfang." dachte Sylvana laut nach. Es war tatsächlich interessant, allerdings auch höchst beunruhigend. Wenn übermächtige Wesen wie Vampire nun auch noch ihre einzige wirklich große Schwäche verlieren würden, wäre das für Welt der Untergang. Von Vampiren regiert zu werden, erschien Sylvana alles andere als verlockend. Nun es gab zwar noch ein paar andere Schwächen wie Feuer oder ihnen wurde der Kopf abgeschlagen, aber soweit musste man erst einmal kommen und der Tag war die einzige Möglichkeit einen Vampir komplett wehrlos zu erwischen. Man musste nie Angst vor dem Tag haben. Der Gedanke, Vampire könnten das überwinden. Dem Waldgeist lief es eiskalt den Rücken runter. Nicht alle Vampire waren so vernünftig wie Rayen ...
      Sylvana widmete sich lieber wieder ihrer Elfenprinzessin. "Ich habe mich nicht auf die Suche nach ihm gemacht, falls du das meinst. Soweit kommt es noch, dass ich einem Faun hinterherrenne, der sich für einen Kobold hält." Auch wenn Sylvana nicht wirklich etwas sehen konnte, spürte sie den Dämonen nah bei sich, weshalb es ihr geschickt gelang nach dem Kommentar dem Dämonen in die Seite zu schlagen. "Spar dir deinen Sarkasmus.", murmelte sie belustigt.

      "Vielleicht wollen sie nicht, das eine Prinzessin sich mit solchen Dingen befasst?", murmelte Rayen nachdenklich und sprach damit wohl auch den Gedanken der Elfin aus. Er wusste, dass Arya dieser Umstand stank. Sicherlich hatte sie auf eine solche Bemerkung alles andere als glücklich reagiert und wütend geschnauft. Der Vampir konnte sich das bildlich vorstellen und sich dabei ein Lächeln nicht verkneifen. Wieso hatte er das Gefühl diese Frau schon ewig zu kennen? Als Arya allerdings plötzlich aufgrund der mangelnden Sicht fast zur Seite fiel und fluchte, hatte sich Rayen, Gentlemen wie er nun einmal war, vor die Prinzessin gekniet, damit sie auf seinen Rücken klettern konnte. Natürlich wäre es deutlich eleganter sie auf dem Arm zu tragen, aber Rayen musste im Fall der Fälle die Hände frei haben, damit er nach seinem Schwert greifen konnte und mit der Prinzessin auf dem Arm ging das nicht. Auf dem Rücken könnte sie sich zur Not noch selbst festhalten. Aufgrund ihrer Reaktion musste er aber doch leicht lachen. "Willst du lieber über die nächste Baumwurzel stolpern?" hakte er liebevoll neckend nach. Sylvana seufzte und winkte nur ab. Bevor sich ihr Schützling verletzte, war dem Waldgeist das lieber. Außerdem schien sich Rayen tatsächlich sehr um die Prinzessin zu sorgen. Als Arya der Bitte nachkam, spürte er bald ihren warmen und weichen Körper an seinem Rücken. Er hatte ihre Nähe so vermisst. Schnell hob er sie nach oben. "Gut festhalten.", flüsterte er ihr zu und lief gemeinsam mit ihr weiter.
      Auf Silvers Kommentar hin, schnaubte Sylvana belustigt. "Untersteh dich. Außerdem würdest du Barbar, dass ohnehin nie tun." entgegnete sie neckend. Silver war ein Dämon und nun einmal kein Gentlemen und Sylvana ohnehin viel zu stolz, um auf dieses Angebot auch nur einzugehen. So lief sie erhobenen Hauptes neben ihm her.
      "Mhhh, ich bezweifle es. Wärst du alleine unterwegs, dann ja. Sie würden sich die Chance nicht entgehen lassen, aber allein schon mit Sylvana an deiner Seite würden sie es nicht wagen. Sie verehren zwar nicht wie die Lichtelfen die Waldgeister, aber sie haben dennoch Respekt vor ihnen."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Silver nickte verstehend auf Sylvanas Worte. Das sie neugierig war, konnte er ihr nicht verübeln. In den letzten Jahrhunderten musste sie schon viel erlebt haben, aber ein Vampir der in der Sonne wandeln konnte, hatte zuvor sicher nicht auf diese Liste gehört. "Es wird noch dauern, aber ich bin mir dessen sicher. Rayen wird die Antworten finden.".
      Er würde es niemals zugeben, aber der Gedanke an diesen Moment zurück, war furchteinflößend. Silver hatte Angst gehabt, Rayen für immer zu verlieren. Sie mochten jeweils einer anferen Rasse angehören, aber dieser Vampir war zu seiner Familie geworden. Rayen war mehr Familie, als seine leiblichen es jemals sein würden und war nun auch das Einzige noch, was er besaß.
      "Sarkasmus?", wiederholte Silver amüsiert. "Wie soll ich das denn bitte nicht sein bei dem, was du erzählst? Ich bitte dich, ein Faun der einen hässlichen Kamm stiehlt und versteckt.". Aber dann hob er beschwichtigend die Hände. "Schon gut, ich bin ruhig.".

      "Nein, mir ging es viel mehr darum, dass mir niemand Bericht erstattet hat. Aber darüber habe ich nun wirklich keine Lust zu diskutieren.", beendete Arya mit diesen Worten die Unterhaltung über den Faun. Nur selten wurde sie über Vorfälle berichtet, die mit der Außenwelt oder anderen Wesen zutun hat. Das war alles völliger Irrsinn. Wie sollte sie, was sie überhaupt nicht wollte, für ein Volk sorgen, obwohl sie von möglichen Gefahren nicht informiert wird? "Natürlich, welcher Umstand wäre es auch sonst.", erwiderte sie noch Rayens Worte. Die Gedanken sind vollkommen ausreichend, das Arya noch an aufkommenden Kopfschmerzen erlegen würde, weshalb sie dieses Thema damit einfach belassen wollte. Ohnehin war nichts an den Umständen zu ändern.
      Umso nerviger empfand sie diese dämliche Wurzel, oder was auch immer es gewesen war, worüber sie gestolpert war. Immerhin konnte sie in dieser Dunkelheit kaum etwas erkennen. Die dunklen Wolken die sich gedanklich aufbauten, verschwanden erst langsam, als Rayen sie mit bloßen Worten in Sekunden einfach fort pustete.
      Ihre Arme waren um seinen Hals geschlungen und die langen Beine hingen angwinkelt links und erst von ihm hinab, wo er sie auch festhielt. Das Lächeln das ihre Mundwinkel zum zucken brachten, wollte gar nicht mehr verschwinden.
      Am liebsten hätte sie ihm ins Ohr geflüstert, wie sehr sie deine Nähe misste und wie schön sie es nun fand, ihn auf diese Weise nah bei sich zu haben, aber die Angst und Vernunft, Sylvanas ausgezeichnetes Gehör könnte ihre Stimme erfassen, hinderte sie daran. Stattdessen sog sie einfach seinen Duft ein und lächelte in sich hinein.
      "Aber das schlägt die Möglichkeit einer Begegnung nicht aus. Ich bin neugierig und gespannt, falls wir einem begegnen und ob ich mit irgendwas konfrontiert werde. Obwohl ich denke, das das nicht passieren wird. Diese Leute haben sicherlich ganz andere Probleme und die Konstellation unserer Gruppe reicht vermutlich aus, das uns viele aus den Weg gehen. Es wird Gerede geben, aber ich hoffe, das es dabei bleiben wird.".
    • Sylvana rollte mit ihren wunderschönen goldenen Augen, die selbst in dem faden Mondlicht noch magisch glänzten und an tatsächlich das wertvolle Edelmetall erinnerte. Dennoch hatte sich auf ihren Lippen ein amüsiertes Lächeln geschlichen. Sie mochte die Unterhaltungen mit Silver, welche sie zu Beginn wahrlich verflucht hatte. Inzwischen war die Gesellschaft des Dämonen sogar richtig nett und sie könnte es sich natürlich auch einbilden, aber Silver schien sich tatsächlich Mühe mit ihr zu geben. Naja oder er hatte Angst vor ihr, das wäre auch eine Möglichkeit. Das Arya allerdings fast ein wenig patzig reagierte, stimmte sie alles andere als zufrieden. Die Elfin war nicht das erste Kind, dass sie großzog, aber es war doch immer wieder eine echte Herausforderung, zumal sie die Prinzessin glücklich machen wollte. Allerdings schien sie im Moment niemand anderes glücklich machen zu können als der Vampir. Sylvana war alles andere als dumm und sie konnte ganz genau erkennen, dass Arya sich wohl ein wenig in den schwarzhaarigen Schönling verknallt hatte. Sie hoffte allerdings das diese Schwärmerei nachließ, sobald sie endlich wieder in ihrer Heimat waren.

      Rayen spürte den Unmut seiner schönen Elfendame, die er heimlich begehrte, auch wenn er es nicht sollte. Er konnte sie verstehen. Zwar lebte die Prinzessin in einer liebevollen Umgebung, aber sie saß dort in einem goldenen Käfig und konnte nicht hinaus. Für andere war das vielleicht in Ordnung, aber in Arya schlummerte ein Entdeckergeist und sicherlich war das für sie schlimmer als jede Folter. Der Vampir konnte sich gut vorstellen, dass Arya gerade einen inneren Konflikt mit sich selbst austrug zwischen dem was sie wollte und ihrer Pflicht als Prinzessin. Diese Entscheidung konnte der Vampir ihr nicht abnehmen, aber er wusste wie schwer es für sie war. Als er Arya auf den Rücken gehoben hatte, spürte er wie sie sich ein wenig an ihn schmiegte und lächelte daraufhin. Zu gerne hätte er sie jetzt an sich gedrückt, aber er hoffte das Arya dies bemerkte und wusste, dass er sich über ihre Nähe freute. Um es ihr auf weniger auffällige Weise zu verdeutlichen, nahm er sich lieber ihren Fragen an und führte mit ihr weiterhin eine rege Unterhaltung.
      "Mach dir keine Sorgen. Nachtelfen sind zwar relativ streitlustig, aber nicht brutal und sie denken nach bevor sie handeln. Unsere Gruppe werden sie nicht angreifen, lediglich die Nase rümpfen. Ich habe mich einmal mit einer sogar sehr freundlichen Nachtelfin unterhalten. Es ist schade, dass ich sie dir nicht vorstellen kann. Silver allerdings wird darüber glücklich sein....er hatte fast ein wenig Angst vor ihr, was aber auch daran liegt, dass sie ihn förmlich mit den Augen ausgezogen hat. Sie war ziemlich verknallt in unseren hübschen Hünen." grinste Rayen amüsiert.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Ihm war das Lächeln auf ihren geschwungenen Lippen aufgefallen - obwohl sie mit ihren schönen Augen rollte. Zuvor war Silver nur selten Lichtwesen wie Arya und Sylvana begegnet und er konnte verstehen, wenn jemand einen Narren an diesen zauberhaften Wesen gefressen hatte. Mit diesem prachtvollen Geweih und in den Kleidern, die sie beide eigentlich trugen, glaubte er das es kaum ein prachtvolleres Geschöpf gab, wie Sylvana es war. Innerlich schüttelte er den Kopf. Und genau wegen diesen Gedanken war es wichtig, dass sich ihre Wege bald trennten. Sie konnten es sich nicht erlauben und auch der Umgang von seinem besten Freund mit der Elbenprinzessin, war ihm nicht ganz recht. Nur noch wenige Tage, dann wäre alles wieder beim Alten. Dann würden sie wieder ihrem eigentlichen Ziel, ohne sonstige Zwischenfälle, verfolgen können.
      "Euer Dorf kommt kaum mit Gefahren und dem Tod in Berührung, nicht Wahr?".

      "Sorgen mache ich mir keine.", antwortete Arya ernst. "Ich bin lediglich neugierig ob man mich mit irgendwelchen Dingen konfrontiert und das ein Nachtelb mir handgreiflich gegenüber wird, bezweifle ich. Wenn sich nicht ausgerechnet ein gesamtes Dorf dort befindet und alle Unbehagen in meiner Anwesenheit spüren, wären sie nicht besonders intelligent, mich in Anwesenheit von einem Vampiren, Dämonen und Waldgeist anzugreifen".
      Abgesehen von dem Faun, gab es kaum andere Wesensarten, die Arya bisher mit eigenen Augen gesehen hatte. Ab und an hatte es Zeichnungen gegeben, wie von einem Lykanthropen oder ähnliche Wesen, die nicht ganz zur Norm zählten. Und das wollte sie ändern. Dieses Abenteuer war bereits gefährlich und würde es in Zukunft auch bleiben. Arya war nicht bereit, diese Chance aufzugeben. Und wenn sie Rayens Nähe spürte, seinen Duft einatmete und seiner Stimme lauschte, die ihr geduldig und mit Freude ihre vielen Fragen beantwortete, war sie es noch viel weniger. Im Moment fühlte es sich so an, als könnte sie niemals den richtigen Moment finden, um für diese Trennung bereit zu sein. Wenn sie dann auch noch an die letzte Nacht dachte... Sie wollte nicht gehen.
    • Es war merkwürdig. Dieses leichte Grinsen wollte gar nicht von ihren Lippen weichen, während sie in der Dunkelheit neben einem Dämonen herlief. Bemerkte hier noch jemand die doch fragwürdige Konstellation dieses Satzes? Es war zum Mäuse melken, aber sie fühlte sich bei diesem Mann fast schon sicher und irgendwie wohl. Etwas, das sie garantiert nicht wollte. Glücklicherweise musste sie sich bezüglich des dunklen Weges keine Sorgen machen, solang sie sich noch in der Natur befanden beziehungsweise Pflanzen ihren Weg begleiteten. Die bösen Wurzeln, welcher der Elfe ein Bein gestellt hatten, würden es bei einem Waldgeist nicht wagen und bewegten sich praktisch aus ihrem Laufweg. Plötzlich stellte ihr Silver eine Frage, woraufhin sie kurz innehielt. "Nein, weil es meine Aufgabe ist unsere Heimat zu beschützen. Ich lasse es nicht zu, dass irgendjemand dort eindringt und meine Schützlinge gefährdet. Das ihr beide in unser Dorf gekommen seid...nun....", neckend blickte sie zu dem Mann neben ihr. "Nennen wir es Dummenglück?" Warum machte es ihr nur solch einen Spaß in letzter Zeit mit diesem Kerl so herumzualbern? Die romantischen Elfen hätten es sicher als eine Art interessante Liebesbeziehung betrachtet. Wie hieß das noch? Enemy to Lovers? Lächerlich. Moment was dachte sie da überhaupt von Silver? Ein Glück hatte sie ein Geweih auf dem Kopf, sonst hätte sie sich die Haare gerauft vor Scham.

      "Verstehe. Nein, handgreiflich sind sie in der Regel eigentlich nicht. Ich kann deine Neugier aber nachvollziehen." antwortete Rayen mit einem leichten Lächeln. Ja, er konnte ihre Neugier immer nachvollziehen und vor allem verstehen. Neugier war in den Augen des Vampirs eine gute Eigenschaft. Natürlich war es auch gefährlich und konnte oft genug tödlich enden, aber Rayen wollte so viel von dieser Welt sehen und mal ehrlich, er hatte die Ewigkeit dafür Zeit. In die Jahr gekommene Vampire verloren meist das Interesse am Leben, da sie alles gesehen hatten und auf sie nichts mehr Neues wartete. Rayen hatte schon oft gehört, dass viele den Feuertod durch die Sonne wählen oder sich einfach in ihren Sarg zurückziehen und aufgrund des Blutmangels in ihren eisigen Schlaf verfallen und erst erwachen, wenn sie Blut zu sich nehmen, was in der Starre praktisch unmöglich ist. Wenn Rayen darüber nachdachte, machte ihm das irgendwie Angst. Noch konnte er sich nicht vorstellen, einmal ansatzweise so zu denken und war der Meinung, dass man nie ausgelernt sein konnte. Allerdings war der Schwarzhaarige auch noch ein Jungvampir, in Vampirkreisen praktisch ein Teenager. Er würde es wohl erst wissen, wenn es soweit ist.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Grinsend und als ginge ihn die ganze Sache nichts an, hob Silver die Hände. "Hey, nenn es wie du willst. Rayen befand sich in eurem Dorf, nicht ich.". Und trotzdem hörte er nicht auf zu reden. Wenn es nach ihm ginge, konnten sich ihre Wege gar nicht schnell genug trennen und normalerweise würde er nicht mehr als nötig mit ihren ungebetenen Begleiter sprechen. So, wie er es auch bei Arya tat, nur noch unhöflicher. Er sollte einfach aufhören zu reden.
      Im Gegensatz zu Silver, wollte Arya gar nicht mehr aufhören zu reden und auch Rayen sollte nicht aufhören, ihre Fragen zu beantworten. Und so ging das Frage und Antwort Spiel der Beiden die gesamte Zeit, bis sie endgültig am Fuße des Berges und am Dorf angekommen waren.

      Es mussten nur noch zwei oder drei Stunden vor Sonnenaufgang sein, als sie in dem Dorf ankamen. Öllaternen erhellten die Wege des Dorfes und führte die Gruppe direkt zum vermutlich einzigen Gasthaus. In einigen Häusern brannte noch Licht und auch viel mehr Leute, als Silver erst vermutet hatte, schlenderten über die Kieselsteinwege und warfen ihnen neugierige und vielsagende Blicke zu. Silver konnte nicht alle Wesen richtig zuordnen, aber er glaubte bereits einige Vampire gesehen zu haben. Nicht sonderlich verwunderlich so mitten in der Nacht.
      Zumindest schien das Dorf frei von Verlorenen zu sein.
      "Ich sage das jetzt nur ungern, aber wir sollten wieder dir das Reden überlassen.", meinte er zu seinem besten Freund, der die Prinzessin kurz vor der Ankunft abgesetzt hatte.
      Erst ihre Müdigkeit hatte ihre Fragerunde beenden können und nicht sehr viel später war sie eingeschlafen.
      "Wir sollten versuchen so wenig Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen wie nur möglich, wer weiß wie die hier drauf sind. Wesen die sich so weit außerhalb und an den Bergen aufhalten sind meistens nicht ganz normal. Erst recht wenn sie Wesen wie euch sehen, wir sollten uns demnach nicht trennen.", meinte er den letzten Satz an die beiden Damen gerichtet. Silver hoffte inständig das sie diesen kurzen Aufenthalt ohne Probleme hinter sich bringen konnten. Diese Leute waren weder den Anblick von solch grazilen Lichtwesen gewohnt, noch waren ihre aufkommenden Gedanken positiv.
    • Das Dörfchen welches sich vor ihnen erstreckte, war gar nicht so klein und ruhig wie sie es erwartet hatten. Zugegeben war selbst Rayen ein wenig erstaunt, eine solche Betriebsamkeit zu beobachten. Über die Straßen huschten allerhand Wesen, welche die Finsternis der Nacht begrüßten. Zu seinem Leidwesen hatte er auch den ein oder anderen Vampiren entdeckt. Nicht das er ein Problem mit seinesgleichen hatte, aber leider waren bislang fast alle Vampire mit denen er zu tun gehabt hatte, ihm aus unerklärlichen Gründen feindlich gesinnt. Sylvana hatte ihrem Schützling kaum hatten sie das Dorf erreicht, besorgt die Kapuze über die schönen Elfenohren gezogen. Mit ihrem Geweih hatte sie da leider nicht so viel Glück. Sie hoffte einfach es genüge, wenn sie alle neugierigen Gaffer mit bösen Blicken oder der ein oder anderen Kastanie strafte. Da Silver aber so dicht neben dem Waldgeist herging, traute sich allein deshalb schon niemand in ihre Nähe. Beinahe wären sie mit einem betrunkenen Kobold zusammen gestoßen, welcher ihnen aber direkt anhand seines wankenden Gangs signalisierte, dass die nächste Gaststätte nicht weit war. In der Tat war das Gebäude, welches am meisten erleuchtet wurde die Gaststätte oder Kneipe. Wie man sie auch nennen wollte. Für eine Gaststätte war das Dröhnen der Tavernenmusik viel zu laut und der Wirt hätte sich sicherlich nicht so köstlich darüber amüsiert, dass sein Barde mit dem Gesicht in den Brüsten seiner Kellnerinnen hing. Die Bar gehörte einem Zwerg...wie ironisch. Über dieses Klischee konnte man nicht einmal mehr lachen. Als ihre illustre Truppe allerdings das Gebäude betraten, herrschte sofortiges Stillschweigen. Silver wollte Rayen das Reden überlassen, was in Anbetracht der Blicke im Raum wahrscheinlich auch vernünftig war. Während einige Damen ihm mit den Blicken folgten, als er elegant wie er als Vampir nun einmal war durch den Raum schritt, hörte er nur den Zwerg schnaufen. Zwerge hatten noch nie etwas für Vampir übrig, das einzige was sie noch weniger leiden konnten waren Elfen.
      Rayens Blick wanderte zur Seite, als er einen jung aussehenden Mann entdeckte. Ein Elf mit grauer Haut und roten statt grünen Augen. Ein Schattenelf. Nun da begegnete Arya ihren dunklen Verwandten wohl schneller als ihr lieb war.
      "Ich nehme an euch gehört dieses Etablissement?", hakte Rayen bei dem Dunkelelfen nach, welcher verschmitzt grinste und seinen Dolch wieder in den Stiefel steckte. "Gutes Auge. Was verschlägt solch eine Truppe in meine bescheidene Bar?" Allerdings fand Rayen nicht lange Beachtung, da er Sylvana mit großen Augen ansah. "Ein Waldgeist." er trat an Rayen vorbei. "Ihr seid wunderschön."
      Sylvana hob skeptisch eine ihrer feingeschwungenen Augenbrauen. "Danke. Wir benötigen zwei Zimmer für die Nacht." kam es trocken von der Hellhaarigen, welche alles andere als beeindruckt war und der auch nicht der Sinn danach stand irgendein Gespräch um diese Uhrzeit zu führen. Sie wollte ein Bad und ein Bett.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Arya wusste gar nicht wo sie als erstes hinschauen sollte. Auf die komisch erbauten Häuser, die ähnlich aussahen wie das letzte Dorf, an dem sie Halt gemacht hatten oder die vielen, verschiedenen Wesen, die sich noch draußen aufhielten. Sie drehte so oft den Kopf hin und her, das Sylvana jedes Mal die Sorge hatte, sie würde ihr bei jedem Mal vom Kopf fallen. Silver hatte tadeln darauf aufmerksam gemacht, nicht so neugierig und unruhig durch dieses Dorf zu laufen, das würde nur noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Aber Arya konnte einfach nicht anders. Ihr brannten bereits tausende Fragen auf der Zunge, aber sie beherrschte sich, Rayen nicht wieder mit ihrer Fragerei zu durchbohren. So viele verschiedene Nachtwesen hatte sie noch nie gesehen und nun waren sie alle an einem Ort.
      Umso spannender wurde es für Arya, als sie sich der Taverne näherten und die Musik und die Stimmen ihr förmlich entgegen schlugen, öffneten sie die Tür. Mit einem Mal versagten aber die Stimmen.
      Im Gegensatz zu Arya, war Silber viel unwohler. Lediglich als Duo waren sie nie so aufgefallen, jetzt aber mit einer viel zu neugierigen Elbe und einem Waldgeist, deren Identität nicht so leicht zu verstecken war, war das alles viel schwieriger. Wie bereits vor der Taverne erwähnt, überließ er lieber seinem besten Freund den Auftritt. Rayen ging solch eine Unterhaltung weniger hitzig an und schöpfte sehr viel mehr Erfolg als er. So engstirnig Silver auch sein konnte, er musste zugeben das er für solch eine Unterhaltung nicht die Geduld hatte.
      Denn wäre er an Stelle von Rayen gewesen und dieser Schattenelb hätte es gewagt ihm keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken, weil er sich plötzlich an Sylvana ergötzen musste, hätte er ihm im selben Moment die Zunge heraus gerissen. Bevor Silver irgendwas erwidern konnte, sah er auch schon den Wirbelwind einer Prinzessin wahr, die sich innerhalb von Sekunden schützend vor Sylvana aufbaute. Sein Blick wanderte von Arya zu Sylvana, die er mittlerweile gut genug kannte um zu wissen, dass ihr diese Reaktion mehr Unbehagen zubereitete und weniger erfreut darüber war, als es Arya vermutlich interessierte und dann weiter zum Schattenelb. Er war einen guten Kopf größer als Arya, ihr war diese Tatsache aber wohl völlig egal. "Wie sie bereits sagte, zwei Zimmer.".
    • Der Schattenelb war ein wenig kleiner als Rayen, aber doch einen guten Kopf größer als Arya und ähnlich wie die Elfin von schlanker und graziler Figur. Seine blutroten Augen ähnelten denen von Rayen, nur waren diese weniger machthungrig, sondern viel mehr unfassbar interessiert an dem Waldgeist vor sich. Er betrachtete Sylvana als wäre sie eine göttliche Erscheinung und vielleicht war das auch gar nicht so weit hergeholt. Für Elben, ganz gleich welcher Herkunft waren Waldgeist Schutzgötter und etwas besonderes. Sie verkörperten die Natur und jeder der Augen im Kopf hatte, fiel die Schönheit der Hellhaarigen sofort auf. Sylvana war wiederum nicht sonderlich beeindruckt von der Ansprache und sah den Elb, der für sie nichts weiter als ein Kind war, gelassen an. Sie spürte trotz des Dolchs im Stiefel des Mannes mit dem weißen Haar, keinerlei Mordabsicht oder Gefahr. Ihre Prinzessin schien das aber anders zu sehen, denn die tapfere Elbin hatte sich direkt vor Sylvana gestellt und obwohl sie kleiner war, versuchte sie sich größer zu machen. Perplex blinzelte der Schattenelb, ehe er Arya genauer ins Gesicht blickte. "Sieh an, eine kleine Lichtel..." weiter kam er nicht, denn da er die Hand nach Arya ausstreckte, wurde er direkt grob am Handgelenk gepackt, noch bevor Sylvana überhaupt reagieren konnte. Für jemanden der sonst extrem höflich und gelassen war, hatte der Vampir einen extremen Mörderblick, wenn ihm etwas bitter aufstieß und der Fakt, dass dieser Wicht es sich anmaßte Arya berühren zu wollen, passte Rayen absolut nicht in den Kram.
      Seine roten Augen leuchteten bedrohlich auf, während er das Handgelenk des Schattenelbs so stark gepackt hatte, dass dieser das Gesicht verzog. "Fass sie an und das ist das letzte was du in diesem Leben tun wirst!"
      Sylvana schauderte es bei der Macht, welche der Vampir erneut ausstieß. Das hatte sie schon einmal bei ihm gespürt und sie blieb dabei, etwas stimmte mit Rayen nicht. Er war zu mächtig für einen Jungvampiren...
      Geschickt wandte sich ihr dreister Gastgeber aus dem Griff des Schwarzhaarigen und rieb sich das Handgelenk. "Schon gut. Ich bin nicht so dumm einen Vampiren zu verärgern." sein Blick wanderte zu den Gästen, welche bereits aufgestanden waren und sich in Kampfposition begeben hatten. "Aber aber...das hier ist eine Taverne, kein Schlachthaus." er wandte sich an den Zwerg. "2 Zimmer für unsere merkwürdigen Gäste."



      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Es war ein Instinkt, dem Arya gefolgt war. Rayen hatte ihr erst in der selben Nacht noch erklärt, dass Schattenelben ebenso wie sie selbst, Waldgeister vergöttern, aber als dieser Fremde es wagte, sich ihrer Sylvana zu nähern... Arya war schrecklich unwohl. Es lag nicht an der Tatsache, dass es sich um einen Schattenelben handelte, sondern vielmehr darum, das er ein Fremder war, sich mitten im nirgendwo befanden und Arya niemandem außer ihrer ungewöhnlichen Gruppe traute.
      Mit erhobenem Kinn und stolzer Haltung hielt sie seinem perplexen Blick, über das für einen kurzen Moment etwas wie Belustigung huschte, stand und wich nicht von der Stelle. Selbst als sie realisierte, wie seine Hand sich langsam in ihre Richtung bewegte. Aber es reichte nicht aus sie zu erreichen, denn es war Rayen, der grob sein Handgelenk umklammert hielt. Ein kurzer Blick zu ihrem heimlichen Liebhaber verriet ihr, das er seine drohenden Worte ernst meinte. Nicht nur Sylvana durchzuckte ein Schauer, viele der anwesenden Wesen mussten das gleiche frösteln spüren, denn ihre Blicke richteten sich alle gleichzeitig auf Rayen. Arya glaubte, die einzige zu sein, die seine mächtige Aura anders aufnahm. Sie spürte keine Angst oder ähnliches, sie war stolz, Rayen an ihrer Seite zu wissen und das sie der Grund auf seine Reaktion war. Ein Schmunzeln legte sich über ihre Lippen und konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie Silver die Schlüssel entgegen nahm die der Zwerg ihm übergab.
      Nach einer kurzen Beschreibung, welche Zimmer ihnen gehörten und wo sie sie fanden, flüchtete die Gruppe vor den neugierigen und feindseligen Blicken die Treppen hinauf zu den Zimmern.
      "Das machst du nie wieder.", sagte Silver an Arya gerichtet, während er Sylvana einen der Schlüssel reichte. "Stellung beziehen?", antwortete Arya.
      "Etwas dummes. Aber das ist wohl zu viel verlangt.", meinte Silver.
      "Es wundert mich, ausgerechnet sowas aus deinem Mund zu hören.", erwiderte Arya gleichgültig, was Silver mit einem schweren Seufzen beantwortete. "Ihr solltet in euer Zimmer, ich werde nochmal durch das Dorf ziehen und noch einige Dinge besorgen müssen.", daraufhin drückte er Rayen seinen Schlüssel in die Hand und wandte sich mit einem amüsierten Grinsen an Sylvana. "Immerhin habe ich noch etwas zu beweisen.". Mit den richtigen Utensilien war Silver ein großartiger, das würde Sylvana noch die Sprache verschlagen, da war er sich sicher.
    • Sylvana hatte von hinten ihre Arme um Arya geschlungen und schmiegte ihr Gesicht in die weichen Haare ihrer Prinzessin. Natürlich war es leichtsinnig von der Elfin gewesen diesen Mann zu provozieren, aber es erfüllte den Waldgeist mit Stolz, dass ihr Schützling sich so für sie einsetzte. Die Bindung zwischen ihr und Arya war etwas besonderes und ganz gleich welche Angst die Hellhaarige um Arya hatte, so war sie doch stolz auf die Tapferkeit ihrer Prinzessin. "Das war sehr mutig. Bitte begib dich aber nicht für mich in Gefahr, auch wenn ich gerade unglaublich stolz auf dich bin.", lächelte Sylvana sanft und mit lieblicher Tonlage, welche sie eben nur für Arya übrig hatte. Bei dem Klang der Stimme, richtete auch der Schattenelf seinen Blick wieder auf den Waldgeist, woraufhin Sylvana wieder deutlich finsterer dreinblickte. Was sollte sie bitte mit so einem Kind? Sylvana behandelte alle Elfen gleich, aber sie besaß bereits einen Clan dem sie zugehörig war und auch wenn sie einem anderen Elf nie etwas zu Leide tun würde, wollte sie nicht das ein Fremder so um sie herumschnurrte. Ganz so sehr konnte sie ihm aber auch keinen Vorwurf machen, da es Elfen und Naturwesen allgemein zu Waldgeistern zog. Für sie war Sylvana und ihre Art Schutzgötter und es lag in ihrer Natur die Nähe zu Waldgeistern zu suchen. Darum nahm Sylvana die Situation auch sehr gelassen und hielt dem jungen Schattenelf keine Predigt.
      Rayen wiederum sah die Situation deutlich anders und hatte blitzschnell nach dem Handgelenk des Fremden gegriffen, das bereits die ganze Taverne ihren Blick böse auf den Vampiren richtete. Der Fakt aber das Rayen solch eine Macht ausstrahlte, hatte sie daran gehindert sich zu bewegen. Der Schattenelf der sich direkt aus der Affäre gezogen hatte, rieb sich das sogar blau verfärbte Handgelenk. Der Vampir hatte keinen Spaß gemacht und er war nach wie vor verärgert.
      Silver hatte inzwischen die Schlüssel entgegen genommen und sie wollten sich auf den Weg nach oben zu ihren Zimmer machen, da hatte sich ein betrunkener Gast ihnen in den Weg gestellt. Nicht zurechnungsfähig, da er sich sonst niemals gewagt hätte - falls er so etwas wie Verstand besaß . einem wütenden Vampiren in den Weg zu stellen.
      Es handelte sich bei ihm höchstwahrscheinlich um einen Halbork, da er zwar die Grö0e eines Orks besaß aber nicht unbedingt die Optik. Jedenfalls war er locker 3 bis 4 Köpfe größer als alle Anwesenden der Gruppe und hatte Glück das die Taverne eine so hohe Decke besaß.
      Der Kerl baute sich vor Rayen auf, stemmte die fleischigen Hände bedrohlich in die Luft und blickte zu dem Vampiren hinab.
      "Du Knirps solltest keinen solchen Radau machen, das hier ist unser Lokal und ihr seid lediglich Fremde!" seine Stimme war sehr basslastig und dröhnte durch die hölzerne Halle.
      "Björk lass es gut sein...", versuchte sich der Schattenelf einzumischen, der die Situation deutlich intelligenter einschätzen konnte.
      "Hör auf deinen Freund. Ich bin gerade ziemlich wütend und du solltest es nicht schlimmer machen. Bitte geh zur Seite, ich möchte keinen weiteren Ärger." entgegnete Rayen wieder höflich, da grobe Umgangstöne einfach nicht in seiner Natur lagen.
      "Vampire sind so arrogant. Kannst du nicht normal reden?" blaffte Björk.
      "Du sollst zur Seite gehen. Ich wiederhole mich ungern."
      Natürlich tat der Halbork dies nicht und da Rayen ohnehin gerade immens verärgert war, da die pure Vorstellung sollte er nicht mehr an der Seite von Arya sein, auch andere Typen sie berührten wurde er wahnsinnig. Es war schon schlimm genug sie mit dem Elbenprinzen teilen zu müssen und der war ein anständiger Kerl.
      Rayen sah mit gleichgültigem Blick zu ihm nach oben, ehe seine Augen leuchteten.
      "Knie nieder."
      Rayen war in der Regel niemand der besondere Vampirfähigkeiten in der Öffentlichkeit benutzte, da der Kerl ging ihm gehörig auf den Zeiger. Jeder mächtige Vampir hatte in der Regel eine besondere Fähigkeit, die einem anderem Vampiren nicht gegeben war. Nicht das diese Fähigkeit nicht bei einem anderen vorkam, aber eben nicht bei jedem. Es gab Vampire die sich in Fledermäuse verwandeln konnten, aber dafür keine Gedanken lesen konnten. Dann gab es eben Gedankenleser, welche aber nicht die Fähigkeit der Verwandlung besaßen. Rayens Fähigkeit war die Manipulation beziehungsweise die Gedankenkontrolle, dafür konnte er keine Verwandlung, Gedankenlesen oder ähnliches. In der Regel war Gedankenkontrolle sehr hochrangigen Vampiren vorbehalten, was ihn noch mehr ins Kreuzfeuer seines Clans und anderen Vampiren brachte. Immerhin konnte es doch nicht sein, dass ein niederer Vampir und vorallem ein Jungvampir mit solch einer Fähigkeit gesegnet worden war. In der Regel hatten niedere Vampire meist die Fähigkeit der Verwandlung.
      Der Halbork begann zu taumeln und auch den Boden zu fallen, während er vor Rayen auf die Knie ging, vollkommen fassungslos.
      "Dein Blick sollte zu mir aufsehen und nicht hinab. Verschwinde." daraufhin lief er mit der Gruppe an ihm vorbei.
      Sylvana blickte etwas fassungslos zu dem Ork und dann zu Silver, welcher vollkommen gelassen noch Arya maßregelte.
      Was war gerade passiert?
      Die Situation wurde nur noch bizarrer als Silver verkündete, nun einkaufen zu gehen, weil er ja noch Sylvana von ihrer Kochkunst überzeugen musste.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Das ausgerechnet Sylvana erklärte, stolz auf ihre Prinzessin zu sein, machte sie für einen Moment sprachlos und brachte sie aus ihrer stolzen Haltung und blickte für einen Moment in die schönen, goldenen Augen ihres Waldgeistes. Arya hatte mit einer Predigt gerechnet, sobald sie sich außer Sicht- und Hörweite der Fremden befanden, aber nicht mit einer solchen Bekundung. Es war ein knappes Lächeln, das sie ihr schenkte, bevor sie wieder mit erhobenem Kinn in Richtung des Schattenelbes blickte, dessen Handgelenk bereits unter dem Zorn ihres Vampiren stand. Sie glaubte nicht, dass dieser Schattenelb ihr Leid zugefügt hätte und sie war sich sicher das Rayen das ebenfalls wusste, aber das sein Beschützerinstinkt bereits so groß war... Arya fühlte sich geschmeichelt und ihr Herz überschlug sich mehrmals. Er würde sie um jeden Preis beschützen, da war sie sich sicher. Ein Gefühl von Glück, Freude und Zuneigung machte sich in ihr breit, welche jedoch nach nur wenigen Sekunden von tiefer Trauer abgelöst wurde. Sie konnte die Stunden bereits herunter zählen, der Abschied war bereits zum greifen nah.

      Silver hingegen kümmerte sich nicht weiter um diesen kleinen Vorfall. Nun, abgesehen um das Verhalten der Prinzessin, die nie weiß wann sie am besten den Mund halten sollte. Das ausgerechnet Sylvana sie in ihrem Verhalten bestärkte... die kurzen, tadelnden Worte hörte Arya doch überhaupt nicht. Dieses Mädchen würde sie in viel zu viele Schwierigkeiten bringen, als ihnen lieb war. Aber das musste er nicht mehr lange aushalten, es dauerte nicht mehr lange und ihre Wege würden sich endgültig trennen.
      Mit den Schlüssel bewaffnet wandte Silver sich bereits zum Gehen um und steuerte auf die Treppe zu, die sie zu den Zimmern führen würde. Als sich ihnen aber ein gigantisch großer Kerl in den Weg stellte, atmete Silver lediglich genervt aus. "Das auch noch.", murmelte er kaum hörbar und rieb sich über die Stirn. So ein Berg aus Halbork hat ihnen gerade noch gefehlt. Der Geruch von starkem Alkohol stieg ihm in die Nase. Silver wollte bereits auf seine Worte reagieren, als sich der Schattenelb hinter ihnen einmischte und kurz darauf auch Rayen antwortete. Es wäre vermutlich für alle besser, behielt er Stillschweigen und erst reagierte, wenn er auch wirklich musste. Mit seinem Hitzkopf würde er nur noch alles schlimmer machen, das konnte er nicht leugnen. Aus diesem Grund verschränkte er die Arme vor seiner breiten Brust und verfolgte die angespannte Situation.
      Ganz im Gegenteil zu Silver, der einen solchen Anblick bereits kannte, wurde Arya innerlich immer aufgewühlter. Würde sie sich nicht bemühen, ein gleichgültiges äußeres Bild zu wahren, stünde sie mit großen Augen und offenem Mund vor diesem gigantisch großen Mann. Er wirkte wie jemand, der seine Drohung wahr machen würde, aber Rayen blieb wie immer ruhig. Genau diese Ruhe und die plötzliche Macht, die erneut von ihm ausging, zwang diesen Hünen, mit nur wenigen Worten in die Knie. Nervös verschränkte sie ihre Finger miteinander und beobachtete sprachlos die Szenerie. Noch nie hatte sie so etwas gesehen. Es war beeindruckend und erschreckend zugleich.
      Erst als ihre Truppe an ihm vorbeigehen konnte und Silver begann Arya, unbeeindruckt von dem was gerade geschehen war, zu maßregeln, ging sie darauf ein, ohne weiter darüber nachzudenken. Das, was Rayen gerade getan hatte, war unglaublich. Kaum entzog Silver sich der Auseinandersetzung, schweiften ihre Gedanken wieder zu dem, was gerade passiert war.
      "Was schaust du mich so an?", fragte Silver Sylvana. "An so einem Ort bekommt man Nachts die besten Waren, aber wenn es dir lieber ist, kann ich das Kochen auch sein lassen. Das bedeutet für mich immerhin mehr Schlaf.".
    • Rayen atmete tief aus. Er hasste es, dass er dieses Gefühl der Macht so sehr liebte. Das lag in seiner Vampirnatur, aber machte ihm gleichzeitig Angst. Der Schwarzhaarige wollte kein machthungriger und grausamer Mann sein, aber er würde sich selbst belügen, würde er es nicht genießen. Es lag in der Natur von Vampiren sich der Dunkelheit und zur Macht hingezogen zu fühlen, auch wenn sich Rayen versuchte dagegen mit Händen und Füßen zu wehren. Einer der Gründe weshalb er diese Fähigkeit nur sehr selten einsetzte, er hasste es wie sehr er dieses berauschende Gefühl genoss und wie armselig Leute wie dieser Ork daraufhin wirkten. Verflucht, er musste wieder einen kühlen Kopf bekommen. Der junge Vampir hatte es für Arya getan, aber er wollte ihr keine Angst machen, weshalb er ein wenig besorgt zu der Elfin blickte, die gerade von Silver maßgeregelt wurde, diese das aber nicht im geringsten zur Kenntnis nahm. Rayen spürte den Blick von Sylvana auf sich. Diese Frau war viel zu aufmerksam...
      Er wandte den Blick schnell ab. Sylvana hingegen versuchte nicht ganz so fassungslos aufgrund dieses Vorfalls zu sein. Ihre Wege würden sich bald trennen. Es war egal, welche Geheimnisse diese beiden Männer mit sich herum trugen. Es sollte und vor allem musste ihr egal sein.
      Silver hingegen schien deutlich gefasster und gelassener zu sein, sicherlich kannte er solche Momente mit Rayen bereits oder aber es interessierte ihn schlichtweg nicht. Was auch immer der Grund war, offenbar war seine Ehre als Koch ein größeres Drama für den Hellhaarigen. Irgendwie war das schon echt niedlich, weshalb Sylvana schmunzelte.
      "Oh und deine Ehre als Koch aufs Spiel setzen? Dann bist du wohl doch nicht so gut,mh?" neckte der Waldgeist den Dämonen belustigt.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Arya war es gewohnt, ihre wahren Gefühle nicht nach außen zu tragen, weshalb sie auch in dieser Situation eine gleichgültige Miene aufsetzen konnte. In ihrem Inneren sah das alles aber ganz anders aus. Nervosität, Unbehagen und gleichzeitig Neugierde machten sich in ihr breit, auch wenn das Unbehagen deutlich überhand nahm. Von Vampiren hatte sie bereits einiges lesen können und hatte gedanklich bereits eine Liste erstellt und abgehakt von den Dingen, die auf Rayen zutrafen. Natürlich nicht aus angst oder ähnliches, sondern aus reiner Neugierde. Aber so etwas mit eigenen Augen mitzuerleben... Für einen Moment hatte sich eine Gänsehaut über ihre gesamte Haut gelegt, als sie seine Macht gespürt hatte und miterleben konnte, wie dieser Mann auf Rayens Worte gehorchte, auch wenn seine Gesichtszüge etwas anderes gesprochen hatten. Allerdings verspürte Arya deswegen keine Angst vor Rayen oder hatte die Befürchtung, das er diese Macht ebenfalls an ihr anwenden würde, aber leugnen konnte sie nicht, das diese Macht sie für einen Moment einschüchterte.

      Mit hochgezogenen Augenbrauen und entgeisterter Mimik, blickte er in das flüssige Gold Sylvanas Augen und fasste sich an die Brust. "Das du es wagst so etwas zu sagen... Das trifft mich wirklich tief, oh göttlicher Waldgeist.", seine Mundwinkel zuckten nach oben, "Ich bin mir sicher, das egal was du sagen würdest, dieser Schattenelb daran glauben würde. Der wäre doch ein prächtiges Schoßhündchen für dich, nicht wahr?.".
      Ehrlich gestanden, fühlte Silver sich gerade etwas schlecht. Er wusste, wie Rayen vermutlich gerade dachte. Dieser junge Vampir war sein bester Freund und er hatte nichts besseres zutun, als gerade auf diese alberne Art mit Sylvana zu kommunizieren. Egal wie oft er Rayen bereits erklärt hatte, das er kein Monster sei, schien ihn in solchen Situationen immer wieder einzuholen. Aber selbst wenn er nun versuchen würde, seinen besten Freund aufzubauen, wusste er das es nicht viel bezwecken würde. Seine Worte würden ihn vermutlich nicht besänftigen. Deshalb warf er einen prüfenden Blick zu Rayen rüber und klopfte ihm beiläufig und aufmunternd gegen den Rücken und blickte keinen Moment später wieder grinsend zu Sylvana.