♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Als Rayen den Salon betreten hatte, fand er Arya schon dort sitzend. Anmutig wie immer, grazil, weiblich und wunderschön. Die Elfe war eine Erscheinung, anders konnte man sie nicht bezeichnen. Ein Anblick der vielen den Atem raubte. Sicherlich hatte die Prinzessin genauso viele Bewunderer wie Neider. Sie hätte ein so viel besseres Leben als diesen Umstand gerade verdient. Mal ehrlich sie hatte hier nichts zu suchen, mitten irgendwo im Nirgendwo, in eisiger Kälte, umringt von Feinden und in der Gesellschaft von Finsterwesen. Sie sollte Zuhause sein in ihrem Wald voller Märchen und Wunder. Als er sich Arya näherte hatte er ihr seinen schweren schwarzen Mantel um die Schultern gelegt, bevor er sich ihr gegenüber in diesen merkwürdig grünen Sessel setzte. Zum einen Weil der Vampir ein Gentlemen war, eine der wenigen sehr positiven Eigenschaften seiner Rasse und zum anderen weil ihr Anblick ihn zu sehr ablenkte. Wie konnte Sylvana dem Mädchen gestatten lediglich in so dünnen Stoffen durch dieses heruntergekommene Versteck zu wandeln? Rayen konzentrierte sich darauf der schönen Frau an seiner Seite lediglich nur in die wundervollen emeraldgrünen Augen zu blicken.
      "Es geht mir gut, lediglich der Herzschlag macht mich nervös und diese....plötzliche Verletzlichkeit macht mir ein wenig Angst, muss ich gestehen. Ich freue mich über diese ganzen Gefühle, den Anblick von Licht und der Sonne, aber diese Schwäche macht mir ein wenig Sorgen.", gestand er ihr ehrlich, schüttelte dann aber den Kopf, ehe er sich wieder auf sie konzentrierte. "Wie fühlst du dich Arya? Ich hoffe du hast keine Schmerzen, das würde ich mir niemals verzeihen." Nun, er verzieh sich vieles nicht und allein das er sie auf diese Art berührt hatte war in seinen Augen eine echte Katastrophe. Noch schlimmer aber, dass er sich nach ihr sehnte. Er wollte sie wieder an sich ziehen, ihre Wärme fühlen, ihren Duft vernehmen und von ihrem köstlichen Blut naschen. Es machte ihn verrückt und er schämte sich bis ins Mark dafür. Würde Sylvana es herausfinden und ihn dafür bestrafen, würde er sich nicht dagegen wehren.


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    • Die plötzliche Schwere auf ihren Schultern, als Rayen seinen Mantel um sie legte, verursachte ein eigenartiges Gefühl in ihr. Sein Mantel war noch immer warm und sein Duft klebte an ihm und stieg ihr in die Nase. Es war, als würden sich seine Hände auf ihre Schulter legen, sie leicht in das alte Polster hinunter drücken und... Weder lagen seine großen Hände auf ihr, noch näherte er sich ihrem Hals. Rayen nahm gegenüber auf dem Sessel Platz, der aus dem selben Polster und Stoff gemacht worden war wie das Sofa auf dem sie saß. Waren das die Pheromone die er als Vampir ausströhmte? In seiner Gegenwart bemerkte sie Gefühle die sie bisher noch nie verspürte. Ob er auch einen Unterschied bemerkte wenn sie alleine waren? Als seine Lippen begannen sich zu bewegen und sie seiner Stimme lauschen konnte, kräuselten sich ihre zu einem sanften Lächeln. "Das kann ich mir vorstellen. Es ist ungewohnt, nicht Wahr? Aber es fühlt sich doch auch sicherlich gut an.", antwortete sie.
      Bezüglich seiner Gegenfrage schüttelte sie sanft mit dem Kopf "Mir geht es gut. Nur bin ich so eine Tortur nicht gewohnt und ehrlich gestanden total erledigt. Die Kälte ist schrecklich anstrengend, ebenso wie die Kleidung die wir tragen müssen. Ich habe weder jemals Hosen noch so grauenvolle Stiefel tragen müssen. Meine Füße schmerzen, ebenso wie meine Beine, Rücken und Schultern." beschämt senkte sie etwas den Blick "Ich bin das nicht gewohnt.". Immerhin handelte es sich bei Arya um eine Prinzessin die in jeder erdenklichen Situation verwöhnt wurde und sich um nichts selber kümmern musste. Wenn sie in die heißen Quellen wollte, konnte sie das zu jeder Zeit und auch eine Massage konnte sie verlangen wann sie wollte. Sie trug wunderschöne Kleider die nur für sie geschneidert wurden und auch niemand anderes tragen durfte. Die Möbel waren prachtvoller, sauberer und auch die Sofas und Betten gemütlicher. Und zu Essen hatten sie auch reichlich.
    • Ihr sanftes Lächeln glich dem Sonnenschein, welchen er heute Morgen das erste Mal in seinem Leben erblicken durfte. Zärtlich, liebevoll und so strahlend, dass es ihn blendete, weil er glaubte all das Licht nicht verdient zu haben. In seinen Augen wirkte Arya unendlich rein und makellos. Jedes Mal wenn er in ihrer Nähe war, glaubte er sie zu verderben und diese Reinheit zu beschmutzen. Vielleicht tat er das auch. Er hatte ihr etwas schreckliches angetan und er wusste, dass es besser war wenn sie endlich nach Hause zurückkehrte und dennoch erfreute ihn ihre Anwesenheit. Bei ihrer Frage hin nickte er vorsichtig, während seine Hand ein wenig nervös über das Polster strich und ein kleines Loch im Stoff erfühlte. "Das schönste an diesem Zustand ist, dass ich keinen Hunger nach Blut verspüre. Ich fühle mich nicht wie ein Monster und doch....vermisse ich meine Unverwundbarkeit, das Gefühl der Macht. Obwohl ich es hasse ein Vampir zu sein, sehne ich mich nach der Kraft....ich bin furchtbar oder?" bei seiner Gegenfrage senkte er den Blick, wagte es kaum Arya anzusehen, weil er sich für die Wahrheit schämte.
      Er versuchte sich darum lieber auf ihren Gesundheitszustand zu konzentrieren, als ihm die schöne Elfin schilderte, dass ihr das alles zu schaffen machte. Nun das war verständlich und Rayen hätte es gewundert, wäre es anders. Arya schlug sich tapfer, aber sie war immer noch eine Prinzessin. "Natürlich bist du das nicht gewohnt und du solltest dich daran auch nicht gewöhnen müssen." Einen Moment blickte er an ihren langen und schlanken Beinen entlang, ehe er sich erhob und sich vor sie kniete. "Zeigst du mir deine Füße? Ich bin mir sicher, dass du wegen den Schuhen sicherlich aufgerissene Wunden hast. Ich kann leider nichts an den Kleidern ändern, mit anderen wärst du hier verloren. Allerdings kann ich wenigstens die Schmerzen lindern. Ich denke auch heiße Steine auf dem Rücken würden die Verspannung lösen."


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    • Sanft mit dem Kopf schüttelnd blickte sie in das schöne Gesicht des Vampiren. Seinen Gedankengang, sich wie ein Monster zu fühlen, konnte sie nachvollziehen. Es musste schrecklich sein einem Trieb folgen zu müssen den er nicht wollte und alle anderen Wesen ihn aber immer als solches betrachteten, egal wie er empfand oder was er tat. Ein Vampir wollte Blut und nahm selten nur das Nötigste. Entweder weil sie ihr Opfer leiden lassen wollten oder saugten jeden einzelnen Tropfen aus ihnen. Aber Rayen nicht. Er tat es lediglich um zu überleben und auch nur in so geringen Mengen wie er brauchte. Und keiner sonst trug Gewissensbisse... nur er litt unter seiner Natur. "Du bist nicht furchtbar.", ihre Stimme klang eindringlich und doch sanft. Wie gern sie jetzt nach seiner Hand greifen würde. "Es ist nur alles sehr neu für dich und wie du schon selbst sagtest hast du Sorgen und Ängste. Du bist nichts anderes gewohnt uns sehnst dir diese Sicherheiten zurück. Für jedes andere Lebewesen wäre es ebenfalls beängstigend sich verwundbar zu fühlen wenn es sein gesamtes Leben zuvor nicht so war. Für mich bist du kein Monster.".
      Arya beichtete ihm wie ihr diese Reise in Wahrheit zusetzte. Viel Bewegung war nichts ungewohntes, aber die gesamte Nacht auf den Beinen zu sein, hoffen das der Mond und die Sterne ihr etwas Licht spendeten und sich nur auf das Augenlicht Anderer verlassen zu müssen war anstrengend. Tagsüber zu schlafen und das auch noch auf hartem und kalten Boden war ein weiterer von vielen Anderen Punkten die ihren zierlichen Körper anstrengten. "Jeder der solch eine Reise bestreitet hat sich daran zu gewöhnen. Selbst ich.", meinte sie streng. Ihre Augen haftenden irritiert auf Rayen, der sich plötzlich erhob und sich vor sie kniete. Mit vielem Anderen hatte sie gerechnet, aber nicht mit seinen plötzlichen Worten, weshalb sie ihn für einen Moment einfach nur verwundert anstarrte. Bis sie zögernd die grauen Filzhausschuhe von ihren zierlichen Füßen streifte und Rayen entgegen streckte. Sie waren schon lange nicht mehr so weich und makellos wie bei ihrer 'Abreise'. Ihre Füße waren rau, rissig und hatten von dem ganzen Marsch Blasen. Ihm ihre Füße so zu präsentieren war schrecklich beschämend. "Die Quellen waren schon ein Segen, alles Andere wäre nur ein Luxus den eine Prinzessin viel zu gern wieder hätte.", ihre letzten Worte klangen amüsiert.
    • Er konnte sie nicht ansehen und doch wünschte er sich, er könnte das zierliche Mädchen in seine Arme nehmen. Sie berühren, ihre Wärme spüren und einen kurzen Moment alles um sich herum vergessen. Dieser Wahnsinn der sich in ihrer Welt ausbreitete, den Völkerhass, was er war, war sie war, einfach alles. Nur einen Moment wollte er einfach die Augen schließen und von ihr nah sein. Vergessen was er alles in seinem Leben bereits getan hatte, vielleicht auch noch tun würde. Er schämte sich für dieses Verlangen nach ihr, weshalb er sich auch mit einem Abstand zu ihr gesetzt hatte. Sie war nicht nur eine Prinzessin, sondern auch rein und erinnerte ihn an den hellen Sonnenschein, welchen er heute Morgen das erste Mal in seinem Leben erblicken durfte. Rayen gehörte nicht in ihre Welt des Lichts, er war nicht gut genug für sie und je schneller sich ihre Wege wieder trennten, desto besser war es für die Elbin. Sie gehörte zu einem viel zu perfekten Prinzessin in eine heile Welt und nicht in seine Finsternis. Ganz gleich wie sehr ihre Worte ihn berührten, wie sehr er auch nach ihrer Hand greifen wollte, er wusste das er dies nicht durfte und nicht tun sollte. Er versuchte schwach zu lächeln, ehe er das Thema bei Seite schob und sich viel lieber wieder Arya und ihrer Gesundheit widmete. "Sei nicht so streng mit dir.", kam es überraschend liebevoll von dem Vampiren, ehe er sich vor sie kniete und die schöne Prinzessin bat ihre geschundenen Füße zu entblößen. An und für sich eine ungemein dreiste Bitte in der Gegenwart einer Prinzessin. Der Vampir könnte sich gut vorstellen, dass ihn viele Elbenritter dafür am liebsten hängen würden. Der Gedanke amüsierte ihn. Allerdings hegte der Schwarzhaarige wahrlich keine zweideutigen Absichten, er sorgte sich wirklich um sie. Als er auch tatsächlich einen Blick auf ihre Füße erhaschen durfte, nachdem sie aus den Filshausschuhen - woher auch immer sie diese wieder ausgegraben hatte - geschlüpft war. Ihre Füße sahen in der Tat schrecklich aus. Nicht weil es ihre Füße waren, sondern waren sie tatsächlich rau, teilweise voller Blasen von den engen Schuhen und sogar geschwollen. Es musste schrecklich weh getan haben in den groben schweren Schuhen die ganze Strecke zu laufen. "Ich kann leider nichts gegen deine Schuhe tun. Diese wirst du bis zur nächsten Stadt ertragen müssen, allerdings werde ich dir eine Salbe geben. Wenn du dich später ins Bett gelegt hast und deine Füße nicht mehr unnötigen den Boden berühren, cremst du sie damit dick ein. Sie werden natürlich nicht sofort aussehen wie neu, aber die Schmerzen kann ich dir vorerst nehmen. Wäre das eine Idee?", lächelnd nahm er die Hausschuhe und zog sie der schönen Frau wieder über die schmalen Füße.


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    • "Nur, wenn auch du nicht so streng mit dir bist.", ihre Stimme klang wie eine leise, harmonische Melodie. Weder Schrill, bellend oder rau, sondern zart, samtig weich und beruhigend - liebevoll. In den vielen Pergamenten, Büchern und Bergen voller Schriftrollen waren die Charakterzüge ganz anders beschrieben als Rayens. Dem einzigen Teil dem sie zustimmen konnte war der, das er ein wahrer Gentleman war. Vampire wahrten ihr Auftreten und auch Rayen tat es, besaß Manieren und wusste sich einer Dame gegenüber zu verhalten. Arya wollte sich der Welt einer Prinzessin entreißen und doch empfand sie solch Verhalten als angenehm und attraktiv. Und trotzdessen Rayen die gleichen Umgangsformen wie Aristokraten begrüßte, verhalt er sich ganz anders als die Prinzen die Arya bereits kennengelernt hatte. Ihre Blicke kreuzten sich nicht mehr, was Arya animierte seine schönen Gesichtszüge genauer zu betrachten. Diesen Morgen hatte sie ihn zum aller ersten Mal genau sehen können und sie war fast schon sprachlos gewesen von seinem anziehenden Aussehen. Natürlich war ihr sein Gesicht nicht komplett fremd, aber ihn so deutlich im Sonnenschein zu sehen war ganz anders als immer nur im schwachen Feuerschein und meist ohnehin nur schlafend. Seine Gesichtszüge waren viel weicher als sie sie im Dunkeln erkennen konnte und auch sein Haar und Frisur wirkten ganz anders und dazu noch diese blauen Augen... Sie fürchtete sich nicht von dem Rot seiner Augen, aber dieses Blau ließ ihn so viel lebendiger wirken.
      Es war wie ein knisterndes Gefühl das ihren Körper durchzog, als er ihre Füße so zart berührte, als er sie kurz begutachtete und sie wieder in die Hausschuhe hüllte. Eigentlich berührte er sie fast gar nicht, aber diese Wärme die durch ihren Körper schwappte brachte sie dazu seinen Mantel, der noch immer nach ihm roch, etwas von den Schultern zu streichen. Sie konnte nicht aufhören ihn anzusehen und sie wollte nicht wissen was für einen Gesichtsausdruck sie eigentlich machte, denn sie wusste es gerade selbst nicht. Irgendetwas zwischen Überforderung und ein Verlangen das sie sich selbst nicht erklären konnte. "Das...", begann sie und versuchte wieder die Kontrolle über sich selbst zu erlangen. Idiotin!, dachte sie sich. Das wäre wirklich nett, vielen Dank", ihre Mundwinkel zuckten wieder nach oben. "Und wann kann ich nach meinen heißen Steinen verlangen?". Warum hatte sie das gerade gesagt?
    • "Strenge und Selbstkritik liegt in meiner Natur. Vielleicht ist diese Melancholie mein Vampirmarkenzeichen? Scheinbar hat jeder Vampir irgendeine besonders ausgeprägte Eigenschaft....neben der Arroganz versteht sich.", scherzte Rayen mit einem leichten Lächeln, um die Situation ein wenig zu entspannen. Nun nicht das jede Charaktereigenschaft eines Vampiren negativ war. Es gab kein höflicheres Volk als die Vampire, dass musste man ihnen wirklich zugestehen. Sie konnten einen auf schrecklich höfliche Art vernichten, was sie nur noch gefährlicher machte. Sie waren sozusagen die Aristokraten der Schatten und wenn man etwas über sie sagen konnte, dann dass sie unbeschreiblich attraktiv waren. Nicht das sich Rayen selbst als attraktiv bezeichnen würde. Rayen war ohnehin niemand der gern über sich sprach, eigentlich hasste er es und wenn man bedachte, dass er lange Zeit überhaupt nicht geredet hatte, war es ohnehin ein großer Schritt überhaupt etwas von sich Preis zu geben. Einzig allein seine Forschung hatte ihn ein wenig zu einer Quasselstrippe werden lassen. Vielleicht weil diese nichts mit ihm selbst zu tun hatte, sondern mit den Mysterien der Welt und mit etwas, bei dem er das Gefühl hatte eine Daseinsberechtigung gefunden zu haben. Der Schwarzhaarige verwarf all diese wirren Gedanken schnell wieder, betrachtete noch ein wenig den schlanken geschundenen Fuß ehe er diesen wieder in den warmen Hausschuh hüllte, der dem armen Mädchen eindeutig zu groß war. Warn das eine Elfeneigenschaft überall Klamotten auftreiben zu können? In der Tat eine sehr praktische Fähigkeit. Als er die zarte Stimme der Prinzessin vernahm, welche so melodisch und sanft an sein Ohr drang, hatte er das Gefühl einer Melodie zu lauschen. Es stimmte was man über Elfen sagte, ihre Anmut war unübertroffen. Arya war in seinen Augen ein Paradebeispiel an atemberaubender Anmut. Da er immer noch vor ihr kniete als er mit ihr sprach, blickte er in diese wunderschönen Augen und drohte förmlich in diesem satten Grünen, dass ihn an die schönsten Edelsteine erinnerte zu ertrinken. Starrte er sie gerade an? Schnell wandte er seinen Blick ab, räusperte sich und setzte sich wieder. Erst die nächsten Worte ließen ihn verwundert aufblicken. Richtig, wo bekam er die Steine eigentlich her? "Oh....vielleicht finde ich welche bei den heißen Quellen oder ich bitte Silver mir Steine zu erhitzen." nachdenklich blickte er an die Decke, die verdächtig schäbig aussah. Nun solange sie hielt, war dieser Unterschlupf der größte Luxus seit langer Zeit.


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    • Arya konnte gar nicht als Rayens Worte zu belächeln und sanft den Kopf zu schütteln. "Also deine schrecklich große Arroganz ist mir direkt als erstes aufgefallen, die hast du bis heute noch nicht ablegen können.". Es war so eine Leichtigkeit in diesem Gespräch das Arya glaubte wieder etwas entspannter zu werden. Aber dann saß er plötzlich vor ihr, berührte ihre schmalen, geschundenen Füße und eine Hitze durchfuhr sie bei diesen unschuldigen Berührungen, sodass sie gar den Mantel von ihren zarten Schultern streifen musste. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, irgendwas war ganz falsch und das versuchte sie sich immer wieder einzureden. Unwillkürlich schweiften ihre Gedanken zurück zu Sapphire und hoffte inständig das es ihm gut ging. Sie wollte nicht an das denken, wenn sie Rayen so ungestört ansehen konnte und deshalb versuchte sie sich abzulenken. Aber ihre Gedanken blieben nicht lange bei dem Prinzen, sondern sah das schöne blau seiner Augen und das attraktive Gesicht des jungen Vampiren. Im Gegensatz zu Rayen sah Silver deutlich älter aus - war er etwa jünger als sie? "Wie alt bist du eigentlich?", sprach sie dann ihre gedankliche Frage laut aus und beobachtete ihn weiter.
      Als Arya sich selbst erwischte wie sie Rayen einfach nur anstarrte, kreuzten sich plötzliche ihre Blicke. Für sie wirkte es so, als könnte sie in die tiefen Ozeane blicken und könnte ihn erreichen. Keinen Elben, keinen Prinzen und kein Lichtwesen... Dort war Rayen, ein Vampir und Dunkelwesen - und es machte ihr nichts aus. Rayen räusperte sich und wandte seinen Blick ab, was Arya ihm gleich tat. Ihr Blick ruhte auf ihren Händen, die an einem kleinen Zipfel seines Mantel nervös herumzupfte, nachdem sie sich auch noch nach den Steinen erkundigt hatte. "Steine sind sicherlich nicht schwer zu finden. Aber Rayen...", sie musste wieder zu dem eigentlichen Thema finden, immerhin befanden sie sich beide nicht aus Vergnügen nicht in ihren Betten. "Was hast du herausfinden können? Mein Blut hat doch nicht tatsächlich etwas damit zutun, oder?".
    • "Nicht wahr?", antwortete der Vampir auf die Worte der Elfin hin doch leicht lachend. Natürlich war er im Gegensatz zu seinen Artgenossen ziemlich friedlich. Er wollte auch nicht mit den anderen Vampiren in einen Hut gesteckt werden, allerdings konnte er nicht abstreiten einer zu sein. Viele Eigenschaften waren auch ihm zu eigen und das begann allein schon mit dem Streben nach Macht. Er versuchte sich von seiner besten Seite zu zeigen, aber an ihm war vieles nicht so edel wie es schien. Rayen trug genauso Schatten in sich wie die meisten auch, allerdings war auch er nicht gewappnet von dem Monster, dass er war. Ein Blutrausch war das beste Beispiel, denn in diesem Zustand vergaß sich jeder Vampir. Es gab weder Freund noch Feind und das war ein Zustand....Nein, daran wollte der Schwarzhaarige nicht denken. Diese peinliche Stille und das gegenseitige anstarren, war ihm da doch lieber, ganz gleich wie schräg es wohl wirken musste. Ein Glück sah Silver sie nicht. Rayen würde im Boden versinken. Würde Sylvana sie beide allerdings so entdecken....wäre Rayen wahrscheinlich nicht ganz so unsterblich wie er glaubte zu sein. Die Frage nach seinem Alter welche Arya ihm plötzlich stellte, hatte der Vampir allerdings nicht erwartet. Nun wenigstens war die Frage eine gute Basis ihn von seinen wirren Gedanken abzulenken. "Nun mir fehlen einige Abschnitte aus meiner Vergangenheit. Ich weiß aber das ich aus vampirischer Sicht volljährig bin, also um die 80. Mit Silver bin ich seit 20 Jahren unterwegs. Ich weiß nie wie man das Alter bei Elfen bemisst, aber obwohl ich bei den Vampiren als komplett volljährig gelte, bin ich aus vampirischer Sicht eine Göre.....die meisten sind aber auch steinalt..." erklärte der Dunkelhaarigen. "Wie kommst du auf die plötzliche Frage?" erkundigte er sich nun doch interessiert. Arya beließ es aber nicht lange bei ihrem kleinen Smalltalk, denn sie sprach direkt das Thema an, weswegen sie sich hier eigentlich gegenseitig aufgesucht hatten. Nun eher weshalb ihn die Prinzessin aufgefordert hatte zu erscheinen. Es war amüsant, da Rayen es ihr nicht erzählen musste und die befehlende Art der Prinzessin für ihr Volk galt und nicht für ihn. Dennoch war der Vampir der Meinung, dass er ihr diese Erklärung schuldete. Schließlich ging es hier um ihr Blut und es war ihr gutes Recht zu erfahren, was es damit auf sich hatte. "Dein Blut ist in der Tat magisch Arya und damit meine ich nicht deine Elfenmagie, sondern etwas anderes. Ich weiß nicht was dein Blut so besonders macht, dahinter bin ich noch nicht gekommen, aber...." einen Moment schwieg er und blickte der schönen Frau ihm gegenüber in die Augen. "Ich weiß, dass dein Blut dafür verantwortlich ist, dass das hier mit mir passiert ist. Ich glaube es hat die Fähigkeit Zellen zu reaktivieren, welche eigentlich tot sein müssten. Noch weiß ich nicht wie genau, weshalb und warum. Geschweige denn wie lange dieser Effekt anhält, aber ich werde es herausfinden." Rayen konnte nicht verhindern unglaublich aufgeregt zu klingen als er sprach. Er wirkte fast wie ein Kind.


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    • "Ja, ganz grauenvoll!", gab sie amüsiert zurück. Lieber wäre es ihr gewesen wenn dieses Gespräch und diese Leichtigkeit zwischen ihnen länger anhielt. Dieses leise Gelächter, das Lächeln auf Rayens Lippen und wie sein gesamtes Gesicht leuchtete. Er konnte so friedlich aussehen und das tat er jedes Mal, wenn er sie anlächelte. Arya konnte gar nicht in Worte fassen wie schön sie ihn eigentlich fand und wie gern sie ihn im Sonnenlicht, sowie in diesem flackernden, seichten Licht des Feuers ansah und beobachtete. Warum sie jedoch ihre Worte plötzlich laut aussprach, verwunderte sie selbst. Sie hatte ihn einfach beobachtet, fast schon bestaunt für seine Attraktivität und war wie gebannt gewesen das sie gar nicht bemerkt hatte das sie ihre Frage tatsächlich laut ausgesprochen hatte. Bei seiner Antwort wurden ihre Augen aber etwas größer als sie realisierte, das Rayen jünger sein musste als sie. Wie genau das Alter zwischen den unterschiedlichen Wesen bemessen wird, wusste Arya selbst nicht. Aber bei einem war sie sich sicher: "Du bist jünger als ich!", war wieder ein Gedanke, den sie erstaunt laut aussprach. "Ich erreiche bald ein Jahrhundert.", meinte Arya leise und fühlte sich plötzlich alt. Auch Elben erreichten ein hohes Alter, allerdings war die Unsterblichkeit eines Vampiren damit natürlich nicht zu vergleichen. Demnach musste Rayen vermutlich für viele Vampire noch wie ein Teenie wirken, während Arya - Oh Gott, fand er sie nun steinalt? Während sie in Gedanken gerade alles durchging, wollte Rayen wissen woher ihr plötzlicher Wissensdrang kam. "Nun ja...", begann sie und sah ihn überfordert an. "Ich weiß nicht...", ihre Stimme wurde leiser und ihr Blick senkte sich, ihre Wangen wurden heiß während ihre Finger wieder nervös mit dem Stoff seines Mantels spielten. "Ich bin es noch immer gewohnt dich nur bei schwachem Licht zu sehen und auch wenn die Sonne bereits lange untergegangen ist, sind wir uns selten so nah das ich dich wirklich sehen kann. Deine Gesichtszüge wirken viel jünger als wie du dich gibst.".
      Lieber lenkte sie das Gespräch zu dem eigentlichen Thema, weshalb sie überhaupt beieinander saßen und hörte Rayen gespannt zu. Ihre Neugier stieg bei jedem Wort das er aussprach, auch ihre Augen wurden größer und hatten wieder Blickkontakt aufgenommen. "Das ist unglaublich...". Arya rieb sich ungläubig das Gesicht und wandte ihren Blick ab und starrte eine gefühlte Ewigkeit zum Feuer und verlor sich in ihren Gedanken und schwieg. Was, wenn es nun ein Dauerzustand war? Oder ihm ihr Blut irgendwann schadete? Und wenn es kein Dauerzustand war und ihr Blut oder die Sonne ihm nicht schadete, konnte sie dann eine Lösung für ihn sein? In jedem Fall profitierte er von ihrem Blut. Die emerald grünen Augen schweiften wieder zu dem schönen Blau seiner Augen. "Du könntest also weiterhin am Tage reisen... Wir müssen wissen wie lange es anhält! Vielleicht bestimmt es auch die Menge an Blut, die du zu dir nimmst, wie lange du in diesem Zustand bist. Wer weiß, vielleicht ist es sogar möglich das es nicht nur ein oder zwei Tage anhält, sondern Wochen!".
    • Rayen war niemand der unbedingt viel lächelte oder allgemein zu viele Emotionen Preis gab. Das war etwas, dass er durch Silver gelernt hatte, aber in Gegenwart von Arya erwischte er sich sehr oft dabei, wie seine Mundwinkel nach oben wanderten. Er konnte es sich nicht genau erklären, woher die gute Laune in der Gegenwart der schönen Prinzessin kam, aber es tat ihm gut. Vielleicht lag es daran, dass sie sich wirklich für das zu interessieren schien, was Rayen ihr zu sagen hatte? Nun das tat sein bester Freund in der Regel auch, aber dieser Glanz in den Augen der Elfe war anders. Silvers Blick war gütig, freundschaftlich und ehrlich. Der Blick der Prinzessin aber war fast schon bewundernd. Sie sah ihn an, als wäre er etwas wirklich besonderes und Rayen erwischte sich dabei zu glauben, dass er das für die Elfin tatsächlich war. Natürlich war das albern und Rayen hatte kein Recht auf solch einen so narzisstischen Gedankengang, aber es löste in ihm ein Kribbeln aus, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte. Wie dachte die Prinzessin wirklich von ihm? Er wollte es zu gern wissen. Es gab Vampire, welche in der Kunst des Gedankenlesens bewandernd waren, dazu zählte Rayen allerdings nicht. Jeder Vampir hatte eine besondere dunkle Gabe, die ihn von anderen Vampiren unterschied oder verband. Rayen hatte seine noch nicht gefunden. Vielleicht lag es an seinem Alter? Wenn man schon auf das Alter zu sprechen kam, schien die Hellhaarige fast schon schockiert und wie es sich herausstellte, war der Vampir tatsächlich der Jüngste ihrer schrägen Gruppe. Arya schien das deutlich offensichtlicher zu schockieren als ihn, weshalb er sie ein wenig verwundert ansah. "Ist das schlimm?" Ob sie ihn nun als Kind sah? Rayen war nun doch zugegeben extrem neugierig zu wissen, warum Arya sich für sein Alter interessierte, weshalb er direkt nachfragte. Die Elfin schien bei der Frage jedoch überrumpelt und haspelte sogar ein wenig nervös, was der Vampir zugegeben sehr niedlich fand. Geduldig wartete er, bis sie die richtigen Worte gefunden hatte. "Wenn Vampire erschaffen werden, verweilen sie in dem Alter, in dem sie sozusagen als Vampir geboren werden. Ich kenne einen Vampiren, der schon Jahrhunderte alt ist, aber den Körper eines Kindes hat, weil er als Kind gestorben und als Vampir erwacht ist. Silver sagt immer, ich bin ein alter Greis im Körper eines Teenagers...ich bin mir nie ganz sicher, ob das nun eine Beleidigung oder ein Kompliment ist." Rayen schmunzelte bei der Erinnerung amüsiert und widmete sich wieder dem eigentlichen Gesprächsthema. "Ich kann es selbst noch nicht ganz glauben, geschweige denn erklären. Fakt ist aber, dass dein Blut etwas ganz Besonderes ist. Es hat eine unbeschreibliche Macht und schimmert sogar im Sonnenlicht. Es reagiert also mit Licht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Elfen ein solches Blut in sich tragen. Erinnerst du dich an irgendeine Geschichte in deiner Kindheit? Hat dir einmal jemand gesagt, dass du anders bist? Irgendein Anhaltspunkt?", versuchte der Vampir herauszufinden und sah der Elfin direkt in die emeraldfarbenen Seen. Wie wunderschön sie einfach war.
      "Ich werde diesen Versuch aber langsam angehen. Ich weiß nicht wann ich plötzlich zu Staub zerfallen könnte oder Feuer fange, wenn ich in der Sonne stehe. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass es morgen genauso ist wie heute."


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    • Rayen war also jünger als sie. Das würde vielleicht sogar Silvers strenge Aufsicht bezüglich Rayen erklären und war nicht nur mit dem Umstand verbunden das er bei Tags schlief und somit völlig wehrlos war. Aber das bedeutete auch das Rayen sie vielleicht als alt empfand? Das Alter wird bei vielen Wesensarten anders bemessen, je nachdem wie hoch das durchschnitts Alter ist und Elben mochten ein langes Leben genießen, aber niemand konnte einen Vampiren übertreffen. "N-Nein, absolut nicht schlimm.", antwortete sie, während der Gedanke sie verfolgte ob er sie nun zu alt fand. Die Differenz mochte sich zwar nur etwas über einem Jahrzehnt befassen, aber wer wusste schon wie er darüber dachte. Die Tatsache das Rayen jünger war, überrumpelte sie viel mehr als ihr lieb war, weshalb sie auch ihre Antwort seiner neugierigen Frage viel zu nervös beantwortete. Aber das sie ihn so schön und attraktiv fand konnte sie doch schlecht einfach so sagen... Er dachte sicherlich ohnehin schon das sie nur eine verrückte, verwöhnte Prinzessin war. Wenigstens Rayens nächsten Worte lockerten ihre wirren Gedanken wieder ein wenig und konnte ihm wieder in die Augen sehen ohne sich in Grund und Boden zu schämen. "Ein alter Greis? Ich finde das gar nicht so verwerflich.". Arya lehnte sich an den Polstern leicht an und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. "So wie du über deinen Notizen und Forschungen hängst, ist mir der Gedanke auch schon gekommen. Ein paar Jahrhunderte mehr hätte ich schon angehängt.", ihre Lippen kräuselten sich wieder zu einem amüsierten Lächeln. Bei ihrem eigentlichen Thema stieg aber wieder ihre Neugier an und auch der Wissensdrang. "Würde jedes Elbenvolk solch ein Blut in sich tragen, dann wäre es vermutlich schon lange kein Geheimnis mehr und wären schon lange Gejagte. Deshalb denke ich können wir diesen Gedanken tatsächlich verwerfen, aber an eine Geschichte oder Ähnliches? Ich weiß nicht...", grübelnd legte sie den Kopf in den Nacken und starrte an die schäbige Decke. Arya schwieg eine ganze Weile. Eine Minute, zwei Minuten. Dann lehnte sie sich wieder etwas nach vorn und stützte ihren Ellbogen auf der Armlehne ab und legte ihre Wange in ihrer Handfläche ab die ihren Kopf stützte. "Vielleicht das Ritual...", murmelte sie kaum hörbar und deutete dann auf das künstlerische, rote Mal auf ihrem linken Oberarm. "Nicht jedem ist es möglich unser Ritual durchzuführen. Zu jedem dritten Vollmond vollführen wir unser Ritual das unseren Wald reinigt und uns vor Unheil schützt. Meine Mutter hat es mir beigebracht und vor mir vollführten sie und meine Großmutter das Ritual. Ich habe nie weiter hinterfragt weshalb nur wir es durchführen können, ich nahm an das es damit zusammenhängt das wir die Königsfamilie sind. Ob es damit etwas zutun haben könnte?".
      Arya konnte gar nicht anders als bei Rayens Worte zustimmend zu Nicken. "Das solltest du auch! Nicht das dir wirklich noch etwas geschieht, das könnte ich mir nicht verzeihen. Immerhin ist es meine Schuld das du dich in dieser Situation befindest.".
    • Rayens Forscherdrang hatte nach eine andere Charaktereigenschaft an ihm sehr geprägt, er beobachtete seine Umgebung ganz genau, weshalb ihm die Reaktion von Arya nicht verborgen blieb. Zwar mochte der Vampir Verhaltensänderungen sehr wohl bemerken, aber oft genug verstand er sie nicht wirklich. Nun Forscherhirne ticken oft anders und er hatte einmal gesagt bekommen, dass Genie und Wahnsinn gar nicht so weit auseinander liegen. Er würde sich allerdings weder wahnsinnig noch als Genie bezeichnen. Fragend blickte er die schöne Elfe an, da ihm ihre verwunderte Reaktion keine Ruhe ließ. Offenbar fand sie es wohl tatsächlich schlimm, dass er jünger war als sie. Rayen erinnerte sich daran, dass auch Silver ihn zu Beginn deutlich mehr bemuttert hatte als jetzt, wo er wusste das Rayen sich deutlich erwachsener verhielt als es seinem Alter entsprach. Nun dennoch beobachtete ihn der Dämon mit Argusaugen, was der Vampir aber ziemlich niedlich fand, schließlich kannte er dieses familiäre tatsächlich nur durch seinen besten Freund. Silver war seine Familie und er bedeutete ihm absolut alles. Nicht das er diesen Kitsch aussprechen würde. Er und Silver sagten solche Dinge nicht, sie waren Männer der Tat! "Was geht dir in deinem hübschen Kopf herum, Arya? Mein Alter scheint dich ziemlich aus der Bahn zu werfen.", fragte der Schwarzhaarige nun doch schmunzelnd. Um sie wenigstens wieder dazu zu bringen ihn anzusehen, hatte er ihr eine von Silvers liebevollen Umschreibungen für den Vampiren erzählt und das fand offenbar deutlich mehr Anklang als ihm lieb war. "Ich weiß nicht, ob ich das nun als Kompliment oder Beleidigung auffassen soll." antwortete Rayen amüsiert. Um die These des alten Greises aber doch ein wenig mehr zu unterstützen, hatten sie sich mit den derzeitigen Ergebnissen beschäftigt an die Rayen zumindest Stand Anfang der Forschung ´Mysteriöses Blut´ erlangt hatte. Aufmerksam hörte er der Hellhaarigen zu hinsichtlich ihrer Vermutungen und wurde besonders bei dem Ritual hellhörig. Gedanklich machte er sich bereits Notizen und wünschte sich seinen Schreibblock bei sich zu haben. Glücklicherweise hatte er ein verflucht gutes Gedächtnis. Meist besser als ihm lieb war. "Dann könnte es an der königlichen Blutlinie liegen. Ich kann leider schlecht das Blut deiner Verwandten testen, aber das wäre zumindest die erste These, die ich nicht abwegig finde. Sein Blick wanderte zu dem roten Mal am Arm der schönen Prinzessin, welches ihm schon zu Beginn ihrer Reise aufgefallen war. Da er allerdings nicht in der Geschichte der Elfen bewandert war - zumal Elfen die größten Geheimniskrämer überhaupt waren, obwohl sie gern mit ihrem Wissen prahlten - hatte er es für eine der typischen Clanbemalungen gehalten. So konnte man sich irren. "Wurde dir das Mal gestochen mit Farbe oder mit Magie auf die Haut gebrannt? Wurdest du vielleicht sogar damit geboren?", hakte er genauer nach und beugte sich ein wenig zu ihr. "Darf ich es berühren?" In den Augen des Vampiren lag nicht gar eine männliche Neugier am Körper einer Frau, sondern der einen Wissenschaftlers und Forschers. Im Augenblick hatte er sämtliche Attraktivität der Elfin in seinen Hinterkopf verbannt, auch wenn er wusste das es ihn später einholen würde und er sich dann sicherlich verfluchte, wie dreist er gewesen war. Bezüglich dessen das er aber dennoch vorsichtig sein würde, ganz gleich wie lang die Wirkung des Blutes auch anhielt, brachte ihn die Reaktion der Hellhaarigen doch zum Lachen. "Jetzt klingst du fast wie Silver."


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    • Arya konnte gerade nicht zuordnen was sie mehr aus dem Konzept brachte. Der Gedanke das Rayen viel jünger war, als sie erst annahm, die Tatsache das sie dementsprechend älter war und er sie eventuell zu alt empfand oder das er ihr gerade ein Kompliment gemacht hatte. Ihre Finger begannen wieder nervös mit dem Stoff seines Mantels zu spielen. Was hatte er gerade gesagt? Ihre Wangen nahmen eine kaum merkliche röte an und wusste nicht so recht zu antworten. Was sollte sie darauf sagen? Das ihr eigentlich nur das Thema Alter in den Sinn gekommen war, weil sie sein schönes Gesicht gemustert hatte? Oder das sie ihm dieses Kompliment sogar gern zurückgeben würde? "Nein, so ist es nicht.", begann sie dann, brauchte aber einen Moment um ihre Worte zu sortieren "Durch dein Auftreten wirkst du nur viel älter. Und ich habe dich erst am Morgen zum ersten mal so richtig gesehen. Abgesehen davon...", sie erhob noch immer nicht ihren Blick "Ach, sei schon still! Als hättest du dich das nicht auch schon gefragt wie alt wir sein mögen.", platzte es ihr überfordert über die Lippen und spürte wie die Hitze in ihren Wangen heißer wurde.
      Dieses Gespräch wurde schrecklich peinlich und Arya wusste schon gar nicht mehr zu antworten, obwohl diese Frage doch so simpel gewesen war. Rayen war tatsächlich das erste Wesen die sie so zum Stottern brachte. Das machte sie nervös, denn das gefiel ihr überhaupt nicht! Deshalb sprang sie auch sofort auf den Spitznamen den er ihr verraten und Silver ihm gegeben hatte dann doch lieber an. Und so konnte sie ihm auch wieder ohne glühenden Wangen, sondern einem amüsierten Lächeln auf den Lippen in die schönen, blauen Augen sehen. "Wie ich es auffasse weiß ich genau, wie du es aber auffassen möchtest überlasse ich dir ganz selbst."
      Neugier und Wissendrang lösten ihre Belustigung gegenüber des alten Gesprächsthema ab und erzählte Rayen von dem Ritual und dem Mal, das sie auf ihrer zarten Haut trug. So wie Rayen ihr aufmerksam zuhörte, tat es auch Arya ihm gleich. "Mhm...". In der königlichen Blutlinie also? "Es klingt plausibel, allerdings kann ich es mir nur schlecht vorstellen, weil ich nie um diesen Umstand unterrichtet worden wurde und bezweifle, dass falls es wirklich der Fall sein sollte das mein Blut besonders ist, keiner meiner Vorfahren davon wusste. Ich bin mir noch unsicher, kann aber den Gedanken nicht völlig verwerfen.". Es war aufregend. Endlich andere Gesprächsthemen zu führen als den alltäglichen Plausch oder die Etikette ihres Familienstammes und Volkes zu lernen. Deswegen durchlöcherte sie Rayen auch immer wieder mit Fragen und klebte förmlich an seinen Lippen und saugte jedes einzelne Wort auf. "Nun, irgendwie ist es ein wenig von allem. Ich wurde mit dem Mal am Arm geboren, jedoch hat es über die Jahre seine Form geändert und wurde größer.". Arya deutete auf einen kleinen Schnörkel und zeigte mit ihrem Zeigefinder und dem Daumen ungefähr zwei Zentimeter an. "Als Neugeborenes war es kaum zu sehen und mit vier Jahren war es ungefähr so groß und wurde, mit jedem Ritual das ich beiwohnte, größer. Zu meiner Volljährigkeit war ich bereit unsere Rituale selbst durchzuführen, davor sah ich nur zu oder begann meiner Mutter zu helfen, und zu jedem Ritual wurde es größer. Ihre Hand wanderte wieder in ihren Schoß und nickte auf Rayens Worte. Mit einer Hand streifte sie die zarten Schmetterlingsärmelchen weiter hoch und rückte Rayen mit ihrem Oberarm etwas entgegen. "Ich habe auch eins am Rücken, es ist viel größer, aber habe es erst seit einigen Jahrzehnten. Nach einem Ritual war es ganz plötzlich da und wurde, auch wie das an meinem Arm, zu jedem Ritual größer. Farben und Formen sind bei jedem anders und auch die Stellen, an denen sie auftauchen, aber irgendwann hören sie auch auf. Meine Mutter hat lediglich einen Kranz aus kunstvoll geschwungenen hellgrauen Linien an ihrem Knöchel und Handgelenken. Seit Jahrhunderten war kein Neues aufgetaucht.".
      So sehr Rayen und auch Arya den Ursprung seines plötzlichen Wandeln am Tage herausfinden wollten, durften sie seine Gesundheit nicht gefährden und Arya konnte es sich nicht verzeihen würde ihm etwas geschehen. Immerhin war sie es die ihn förmlich in die Ecke gedrängt hatte, damit er von ihrem Blut trank. Sie hatte ihm nur helfen wollen und wäre sie nicht so in Panik wegen Sylvana gewesen, war es sicherlich auch weil sie ihm nah sein wollte. Spätestens nachdem sie seine Lippen an ihrem Hals und seine Hände um ihren zierlichen Körper gespürt hatte, wusste sie es. Als sie seinen Geruch eingeatmet und in seinen Armen lag... "Weil wir uns beide um dich Sorgen.".
    • Vielleicht war es ein wenig gemein, aber Rayen konnte nicht anders als dieses amüsante Minenspiel der Prinzessin mit größter Freude zu beobachten. Es war niedlich wie die doch sonst so schlagfertige Prinzessin leicht aus der Fassung zu bringen war. Silver knallte sie allerhand Kontra entgegen und eigentlich sollte man glauben als Prinzessin habe sie oft genug Komplimente erhalten. Eigentlich sollte man meinen, Aristokraten erhielten Schmeicheleien direkt nach dem Aufstehen zum Frühstück. Das eine einfach freundlich und doch ehrlich gemeinte Bemerkung des Vampiren eine solche Reaktion auslöste, empfand Rayen irgendwie als schmeichelhaft. Der Schwarzhaarige wollte sich darauf nicht viel einbilden, schließlich wurde die Elfin behütet erzogen und sicherlich hatte Arya einfach nur nicht viel Kontakt zu Männern gehabt und war demnach überfordert. Dennoch empfand es der junge Vampir als sehr süß, wie sich die schöne blasse Haut der Elfin plötzlich rot färbte. Zuerst hatte sie das Alter aus dem Konzept gebracht und nun sein Kompliment? Rayen fragte sich wirklich was in diesem hübschen Kopf vor sich ging. Lächelnd wartete er ab, bis Arya die passenden Worte fand. Da sie diese aber nicht wirklich fand und nun fast barsch das Thema Alter versuchte zu beenden, entlockte das dem Vampiren doch ein leichtes Lachen. "Schon gut. Ich ärgere dich nicht weiter." kicherte er vergnügt. Was war sie auch so niedlich, wenn sie sich aufregte? Hinsichtlich der nächsten Bemerkung rollte er nur amüsiert mit den Augen und versuchte das Thema Spitzname vorerst zu beenden. Es gab schließlich einen anderen Grund weshalb sie sich hier mehr oder weniger heimlich trafen. Als der Vampir mit seinen ersten Vermutungen hinsichtlich seiner Forschung um dieses ´Wunder´herausrückte, wurde die Prinzessin direkt hellhörig. Dieses Funkeln in den Augen hatte sie auch an dem Tag ihrer ersten Begegnung, als Rayen ihr von der Welt außerhalb ihres Waldes erzählt hatte. Dieser Drang nach Abendteuer, diese Neugier und dieser grenzenlose Wissensdurst. Wenn er Arya so betrachtete, waren sie sich beide sehr ähnlich. Vielleicht hatte er deshalb sofort eine gewisse Verbundenheit zu der schönen Frau empfunden? "Nun sollte es sich als wahr erweisen, wärst du das Ziel vieler Feinde. Ich bezweifle das man dich einfach mal über eine solche Fähigkeit einweihen würde und dich als Prinzessin der direkten Gefahr wissentlich aussetzt. Unwissenheit ist manchmal ein Schutz, verstehst du?" antwortete Rayen nachdenklich. Rayen war sich sicher, dass eine besorgte Mutter niemals ihrem Kind erzählen würde, dass mal eben die halbe Welt hinter ihrem Blut her sein könnte. Sie sollte beschützt werden, behütet und vielleicht hatten die Königskinder der Elfen deshalb mächtige Waldgeister bei sich? Ob Sylvana davon wusste? Schließlich war der Waldgeist bereits einige Jahrhunderte alt und schien umso viel mehr Wissen aus der Vergangenheit zu Verfügen als sie alle zusammen. Wie gern er sich einmal mit der schönen Weißhaarigen über ihre Erlebnisse austauschen wollte. Allerdings wurde Ray das Gefühl nicht los, dass der Waldgeist ihn nicht leiden konnte. Vielleicht war es aber auch die pure Skepsis. Wer wusste schon, was Sylvana alles in ihrem Leben ertragen musste? Der Vampir erinnerte sich an alte Geschichten aus Büchern über die Hetzjagd der Waldgeister. Wie man sie gefoltert und quer durch das Land verfolgt hatte...
      Ihr Hass war begründet und Rayen wusste nicht, was Sylvana davon miterlebt hatte. Allein die Erzählungen in den Büchern vor seiner Zeit hatten für Übelkeit gesorgt. Der Vampir versuchte diesen Gedankengang zu verwerfen und konzentrierte sich lieber wieder auf die schöne Prinzessin vor ihm, welche ihren Oberarm entblößte und einen Blick auf ihre seidig helle Haut Preis gab, die von malerischen Symbolen verschönert wurde. Interessiert hörte er Arya zu, als diese von dem Ritual erzählte und ihrem Mal auf dem Rücken. Vorsichtig strich der Vampir mit den Fingerspitzen über das Mutter auf ihrer Haut. "Tut es weh, wenn es sich ausbreitet?" fragte er vorsichtig nach und rückte wieder von ihr ab. Lächelnd sah er zu ihr. "Danke. Ich weiß sowohl deine als auch Silvers Sorge zu schätzen. Ich weiß nur nicht, womit ich sie verdient habe."


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    • Die Worte waren bald nur noch mehr ein Gestammel, als eine flüssige Anordnung an Wörtern die einen Satz bildeten. Komplimente und nettes Geplänkel gehörten zu ihrem eigentlichen Alltag und das auch ein attraktiver Prinz wie Sapphire um ihre Hand kämpfte, war deshalb nichts, was Arya nicht kannte. Oft genug hatte sie Komplimente von ihm erhalten und auch die Zweisamkeit mit ihm genossen, aber das mit Rayen... Ihr dämliches Herz machte einen Sprung als er ihre zierlichen Füße angefasst hatte oder als er ihr so nah war um ihr die Verarztung ihrer Sylvana genauer zu zeigen. Oder jetzt, wenn er ihr so gegenüber saß und ihre Blicke sich kreuzten. Kaum merklich hüpfte ihr Herz schneller und sie verfluchte diese aufkommende Wärme in ihrer Brust und das Kribbeln in ihrem Bauch, ganz abgesehen von ihren glühenden Wangen. "Ärgern?", wiederholte sie und verschränkte die Arme vor ihrer Brust und schnalzte mit der Zunge "Du hast mich doch nicht geärgert. Da gehört noch viel mehr dazu.". Dieses Gefühl das Rayen in ihr auslöste war gefährlich, deshalb war das Thema 'Spitzname' auch eine Art Rettungsseil, nachdem sie nur zu gern griff um vor ihrem dämlichen Verhalten zu flüchten. Noch lieber flüchteten aber beide von ihrem Gespräch zu dem eigentlichen Thema, weshalb sie sich nun gegenüber saßen und Aryas Augen vor Begeisterung und Wissensdurst funkelten.
      "Das mag sein, aber es ist auch unsinnig mich nicht von sowas in Kenntnis zu setzen. Halbwahrheiten würden ausreichen, um die königlichen Kinder von etwas derart wichtigen zu berichten und die Dringlichkeit wie wichtig es wäre, nichts von diesem Wissen in die Außenwelt zu tragen." Seufzend rieb sie sich die Schläfen. "Für mich macht das keinen Sinn.", murmelte sie. Was, wenn es tatsächlich so wäre? Aber gingen ihre Eltern und ihre Großmütter und Großvater nicht das Risiko ein, zu den Göttern aufzusteigen, ehe sie dieses Geheimnis weiterleiten konnten? Oder wussten es die Ältesten ihres Rates? Die Schamanen? Oder... Ein Waldgeist wie Sylvana es war? Ihre Lebensdauer überdauerte die eines Elbenlebens um Längen, es war also möglich das sie von ihrem besonderen Blut wusste. Hatte sie all die Jahre geschwiegen? Arya war froh über Rayens Neugierde bezüglich ihres Ritualmals und wollte nicht weiter darüber nachdenken welch Wissen Sylvana ihr vorenthalten hatte.
      Es waren Rayens vorsichtigen Berührungen, die ihr Herz schneller hüpfen ließ. Arya verdrängte das Bedürfnis zurückzuzucken. Die Berührungen taten nicht weh, aber die Gefühle die er in ihr auslöste, durften nicht sein.
      Arya nickte "Es fühlt sich an, als würde jemand heißes Eisen auf deine Haut pressen und sie darunter verbrennen. Aber nur für den Augenblick, in dem sich das Mal auf deiner Haut ausbreitet. Je nach Größe dauert der Schmerz länger oder kürzer an und ist das Mal fertig geformt, klingt der Schmerz langsam ab. Vollständig jedoch erst, wenn das Ritual beendet ist. Es ist, als könne man jeden einzelnen Pinselstrich auf Pergament verfolgen. Die Musterungen sind erst ganz zart und werden von Tag zu Tag intensiver. Meist dauert es drei bis vier Tage, bis das Mal sich ganz entfaltet hat.". Das Ärmelchen aus Spitze strich sie wieder glatt als Rayen sich von ihr abwandte. Sylvana hätte sie vermutlich am liebsten für immer in ihrem Zimmer eingeschlossen, wüsste sie was Arya gerade einem Vampiren anvertraute. "Wenn du dem weiter auf den Grund gehst, brauchst du mehr Proben." meinte Arya "Und ich möchte dir helfen.". Um dieses Mysterium zu lösen benötigten sie mehr als nur eine kleine Probe ihres Blutes, die er ihr heimlich entnommen hatte und das wusste sie.
      "Die Sorge Anderer solltest du nicht in Frage stellen, sondern dankend annehmen.", entgegnete sie ihm mit einem zaghaften Lächeln.
    • Rayen war niemand von der verspielten Sorte, dazu war er einfach zu ernst. Nicht das er gerne eine erste Person war, aber das Leben hatte ihn dazu gemacht. Natürlich alberte er hin und wieder ein wenig mit seinem besten Freund herum, aber spielerische oder gar flirterische Züge lagen nicht in seiner Natur. Obwohl Vampire als Meister im Flirten galten, hatte Rayen diese Kunst nie wirklich eingesetzt. Wollte er jemanden überreden, tat es sein Verstand und wenn nicht dieser taten die Pheromone die er als Vampir mit seiner Attraktivität verspürte ihr nötigstes. Er hatte aber auch nie an jemanden Interesse gehabt. Bei Arya allerdings....er würde lügen, würde er behaupten, dass er die Prinzessin nicht wunderschön fand und ihre Nähe suchte. Gleichermaßen hatte er aber auch Angst davor, da er ihr nicht schaden wollte und dennoch entdeckte er in ihrer Gegenwart Seiten an sich selbst, die er nicht kannte. Er tat genau das, von dem er nicht einmal wusste, dass er dazu im Stande war, er spielte und neckte sie. Er machte ihr Komplimente und ja vielleicht flirtete er tatsächlich mit der schönen Elfin. Mit einem amüsierten Grinsen lehnte er sich ein wenig nach vorn um ihr wieder in die Augen zu sehen. "Aha? War das eine Einladung, dich doch ein wenig zu ärgern?", schnurrte er leicht, ehe er sich bewusst wurde, was er da eigentlich tat und sich entschuldigend räusperte. Was stimmte nur nicht mit ihm? Das war absolut unhöflich und Rayen war jemand dem Höflichkeit fast an erster Stelle stand. Es erschien dem Schwarzhaarigen fast wie eine Rettung, dass sie sich lieber mit etwas beschäftigten, indem er deutlich mehr bewandert war: seiner Forschung. Auf ihre Worte hin allerdings schüttelte er sanft den Kopf. "Ich verstehe dich und ich wäre ähnlich wütend, würde man mir etwas derart wichtiges verschweigen, auch wenn das alles noch Theorien unsererseits sind. Allerdings solltest du versuchen aus der Sicht einer Mutter oder in meinem Fall Vater zu denken. Ich erinnere mich zwar nicht an meine Eltern, aber hätte ich ein Kind würde ich alles tun, um es zu beschützen. Natürlich ist die Wahrheit wichtiger und erst durch dieses Wissen ist man in der Lage vernünftig zu handeln, aber du weißt wie impulsiv Kinder sein können. Du hättest dich mutig der Gefahr gestellt und geglaubt mit einem Holzschwert alle Feinde besiegen zu können. So sind Kinder nun einmal und darum versuchen Erwachsene sie zu beschützen....nun zumindest sehe ich das so. Nichts desto trotz verstehe ich dich, ich wäre auch nicht erfreut darüber aber es ist wichtig immer beide Seiten der Münze zu betrachten." Einen Moment schwieg er, ehe er schwer seufzte. "Jetzt klinge ich tatsächlich wie ein alter Lehrer....ich wollte nicht besserwisserisch herüberkommen, verzeih mir."
      Als sie nun auf das Mal der Elfe zu sprechen kamen, zeichnete Rayen vorsichtig mit dem Zeigefinger die roten künstlerischen Linien nach, ehe sich sein Blick trübte. "Solche Schmerzen für das Wohl anderer zu erleiden....du bist wirklich bewundernswert, Arya." Als sich ihre Blicke wieder trafen, sah er ihr einen Moment schweigend in die wundervollen grünen Seen, welche schimmerten wie kostbare Smaragde. Vorsichtig hob er seine Hand und strich ihr zärtlich eine lange weiche Haarsträhne aus dem Gesicht und hinter ihr Ohr. "Lass uns ein andern Mal darüber sprechen. Du siehst müde aus und solltest dich ausruhen."


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    • Dieses ungewohnte blau seiner Augen empfand Arya als wundervoll rein und schön, als könne sie den Ozean darin sehen der den wolkenlos Himmel spiegelte. Die Arme noch immer vor der Brust verschränkt, starrte sie ihn nun mit geweiteten Augen an und konnte die wieder aufsteigende Hitze nicht kontrollieren. Sie öffnete den Mund, klappte ihn aber sofort wieder zu. Bevor sie selbst wusste wie sie reagieren sollte, wich Rayen auch schon wieder zurück. Sie beobachtete ihn für einen Moment und als die Hitze in ihren Wangen nachließ, lehnte sie ihren Oberkörper nach vorn und ließ ihn nicht aus den Augen. Ein leichtes Grinsen umspielte ihre vollen Lippen "Wenn du diese Einladung annimmst, würdest du ohnehin keinen Erfolg haben. Man kann mich nicht ärgern.", antwortete sie herausfordernd. Solch ein Verhalten ziemte sich als Prinzessin nicht, das war Arya mehr als nur bewusst. Aber hier war sie nicht mehr nur die Prinzessin, hier so weit entfernt von ihrem Dorf und ihren Regeln hatte ihr Titel nicht mehr sehr viel Wert. Sobald sie im Bett lag würde sie beschämt an ihr Verhalten zurück denken. Aber das würde sie erst später einholen, jetzt galt etwas ganz anderes.
      Und trotzdem flüchtete sie sich in das nächste Thema. Darüber jedoch würden ihre Gedanken vermutlich auch viel zu laut werden und sie den Schlaf nicht finden lassen.
      So aufmerksam Rayen ihr zugehört hatte, tat es nun auch Arya. Ihr Blick schweifte zu dem flackernden Feuer das in kleinen Flammen endlos loderte. "Ich bin aber schon lange kein Kind mehr.", murmelte Arya. Was, wenn sie nicht als die Tochter des Königspaares geboren wäre? Wenn sie eine einfache Magd wäre? So viele Pflichten und schwere Lasten würden mit einem Mal von ihren Schultern fallen und sie wäre frei. Sie müsse sich weder um ihr sittliches Auftreten Gedanken machen, noch um die Gewohnheiten einer Prinzessin, weder um ihren zukünftigen Gemahl, noch um das Ritual. Sie merkte wie ihre Augen begannen zu brennen und blinzelte die aufkommenden Tränen fort. Später könnte sie es sich erlauben, aber nicht in diesem Augenblick. Ohne sich die schwere ihrer Gedanken anmerken zu lassen, wanderte ihr Blick wieder zu Rayen. Seine letzten Worte kitzelten ihr ein sanftes Lächeln, sogar ein leises Kichern hervor und mit einem Mal waren ihre Gedanken fort. "Das mit dem alten Greis scheint mir von mal zu mal weniger sonderbar. Vielleicht sitzt mir tatsächlich ein Jahrtausend alter Vampir gegenüber.".
      Das Alter eines Vampiren war vermutlich ein weniger schmerzhaftes Kapitel als das Mal, von dem Arya erzählte. Eine Schauer durchfuhr ihren Körper, während Rayen so vorsichtig mit seinem Finger die Linien ihres Mals auf ihrer Haut nachzeichnete. Ihr Blick fiel auf seine langen schlanken Finger, dann in sein schönes Gesicht und das atemberaubende Blau seiner Augen. Und als sich ihre Blicke erneut trafen, spürte sie wieder wie ihr dämliches Herz in ihrer Brust begann zu tanzen. Man sagte Vampiren ihre Attraktivität nach und sie konnte nicht leugnen wie attraktiv Rayen tatsächlich auf sie wirkte. Diese Anziehungskraft die er hatte und die Gefühle die es in ihr auslösten waren nicht normal. Auf seine plötzlichen Worte machte ihr Herz wieder einen Sprung und starrte ihn fast ungläubig an. Bewundernswert? Er hatte ihr die Sprache verschlagen und ihr Herz wurde noch schneller als sie im Augenwinkel sah wie er seine Hand hob und im nächsten Moment eine lose Strähne hinter ihr Ohr strich. Wie gern sie... Oh Götter. Sie wollte vergessen das sie eine Prinzessin war und bei weitem nicht der selben Rasse angehörten. Und auch seine Worte wollte sie nicht erwidern, nicht zurück in ihr Zimmer auch wenn die Müdigkeit in ihr Gesicht geschrieben war. "Ja..", antwortete sie dennoch zu ihrem Widerwillen. "Du musst ebenfalls müde sein, vielleicht ergibt sich uns morgen nochmal die Möglichkeit.". Sie musste gehen, bevor ihr noch eine Idee entsprang, die sie bereuen konnte. Als Rayen sich dann, zu ihrer Enttäuschung, von ihr löste, erhob sie sich von dem Sofa.
    • Diese Nähe zu Arya war gefährlich. Nicht weil die Elfin für ihn eine Gefahr darstellte im eigentlichen Sinne, sondern weil sie in seinen Gedanken umher wanderte und das machte sie viel gefährlicher als jeder Feind auf dem Schlachtfeld. Rayen erwischte sich viel zu oft dabei, wie er an die hübsche Bogenschützin dachte. Bei seiner Forschung fragte er sich, was die Blonde wohl darüber dachte und ob sie aufgeregt war. Ob sie ihm wieder fasziniert zuhören würde und wie eine geduldige Schülerin jedes Wort aufsog. Es war albern, aber die Anerkennung von der Prinzessin fühlte sich so anders an, als alles was er bisher empfunden hatte. Er wollte ihr gefallen...
      Natürlich hatte er sie vor Beginn ihrer Reise schon als wunderschön erachtet und er war schließlich auch nur ein Mann, ganz gleich wie rational er sonst die Dinge betrachtete. Nach dem er sie aber besser kennengelernt hatte, war aus simpler Bewunderung ihrer Schönheit Sympathie geworden und aus Sympathie noch etwas anderes, von dem sich Rayen nicht traute weiter darüber nachzudenken. Mit jemanden darüber sprechen konnte er nicht. Nicht einmal mit Silver und diesem erzählte er alles. Allerdings wollte er Arya nicht mit seinem Verhalten bedrängen oder in Verlegenheit bringen. Sie war eine Prinzessin und er war ungefähr so aristokratisch wie ein Fliegenpilz, ganz gleich das sich jeder Vampir als etwas Besonderes sah und sich praktisch von Geburt an einen Adelstitel verlieh. Der entscheidende Faktor war aber, dass er ein Dunkelwesen war. Der Todfeind jedes Lichtwesens und Rayen erachtete sich nach wie vor als ein Monster. Darum ging er nicht mehr auf die weitere Spielerei ein, sondern lächelte lediglich milde als ihn Arya darin bestätigte wie ein alter Mann zu klingen. Lediglich noch einmal erlaubte er sich ihr nahe zu kommen, indem er ihr liebevoll eine Haarsträhne hinter die feinen Ohren strich und sie langsam ins Bett schickte. "Ich bin nicht müde, aber ich merke das mein Körper nach Ruhe verlangt. Ich denke Ruhe können wir alle ein wenig gebrauchen. Lass mich dich zu deinem Zimmer begleiten." damit erhob sich der Vampir und reichte Gentleman wie er nun einmal war der schönen Frau die Hand um ihr vom Sofa aufzuhelfen. Nicht das sie dafür Hilfe brauchte, aber Vampire hatten nun mal eine Schwäche für Etikette, da war Ray keine Ausnahme.

      Sylvana war tatsächlich eingeschlafen, aber irgendwann hatte ihr Körper so zu frösteln begonnen, dass sich auch weiter in die Decke zu kuscheln nicht mehr gewirkt hatte und sie davon aufgewacht war. Arya war immer noch nicht im Zimmer, aber sie konnte leise Geräusche aus einem anderen Zimmer vernehmen und wusste das ihre Prinzessin in der Nähe war, weshalb noch keine Alarmglocken bei dem Waldgeist geläutet hatten. In einem ruhigen Moment musste sie aber Arya irgendwann auf Rayen ansprechen. Ihr war der Blick der Prinzessin nicht entgangen, wenn sie den Vampiren ansah und das beunruhigte sie. Natürlich war der Schwarzhaarige attraktiv, keine Frage. Sylvana war ja nicht blind, aber Vampire waren für ihr Äußeres nun einmal bekannt und damit verführten sie genug, was ihren Untergang bedeutete und auch wenn Rayen ihnen bislang freundlich gesinnt war, konnte Sylvana diese Vorsicht einfach nicht ablegen. Es war schlimm genug wie sie sich selbst gegenüber Silver verhielt. Seufzend richtete sie sich auf und stellte erstaunt fest, dass die Medizin des jungen Forschers wirklich wahre Wunder bewirkte. Vielleicht waren die heißen Quellen wirklich keine schlechte Idee ... Um der Prinzessin bei der Rückkehr ins Zimmer keine Sorge zu bereiten, hatte Sylvana - wenn auch ein wenig verzweifelt aufgrund der Unordnung in diesem Raum - nach etwas zum Schreiben gesucht und nach einer halben Ewigkeit entdeckt, um der Prinzessin auf dem wohl schäbigsten Schreibpergament, welches sie je gesehen hatte eine Nachricht zu hinterlassen, dass sie ein Bad nehmen würde. Mit Handtüchern, welche sie in dem schweren Schrank entdeckt hatte, machte sie sich auf den Weg zu den heißen Quellen.


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    • Die Müdigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben und der letzte Tag war schrecklich anstrengend gewesen. Nicht nur weil sie ohne Unterbrechung zu diesem Onsen marschiert waren, sondern der ganze Aufruhr um Sylvanas Sturz und die Tatsache das Rayen in der Sonne wandeln konnte, ebenso viel Kraft in Anspruch genommen hatte. Und obwohl ihr Körper nach Ruhe verlangte und ihre Augenringe vermutlich gigantischer waren als ihr lieb war, wollte sie nicht aus diesem seltsam, grünem Sofa aufstehen, sondern sich weiter mit Rayen unterhalten. Auch wenn ihr Herz jedes Mal Luftsprünge machte wenn etwas passierte, das nicht passieren durfte und gern ihre Vernunft über Bord werfen wollte. Aber leider genau diese Vernunft siegte über das, was ihr alles in den Gedanken schwebte und ging darauf ein, sich lieber Schlafen zu legen. Wenn die Müdigkeit ihre Sylvana nicht schon lange überrumpelt hatte, wartete sie vermutlich bereits schon auf sie um ihr eine Predigt zu halten, was beinhaltete das es ihr alles andere als passte das ihre Prinzessin sich noch so spät mit Rayen, einem Vampiren, unterhielt.
      Arya wollte sich gerade erheben, als Rayen ihr zuvorkam und ihr die Hand entgegen hielt. Ihre grünen Augen blickten erst überrascht auf seine Hand, dann mit einem Lächeln zu ihm hinauf und legte ihre zierliche Hand in seine und erhob sich mit seiner Hilfe. "Zu freundlich.", meinte sie viel zu geschwollen und amüsiert. "Außerhalb meines Dorfes habe ich alles erwartet, abgesehen von einem Vampiren der sich so an die Etikette hält. Silver sollte sich endlich etwas abschauen, neben dir wirkt er fast schon wie ein Barbar.". Ihre Worte sollten nicht nach einer Beleidigung klingen, auch wenn sein Verhalten sie doch oftmals diesen Gedanken haben lässt, nun meinte sie es aber viel mehr als Scherz.
      Ihre zierliche Hand ruhte noch immer in seiner warmen. "Ich möchte mich bedanken, dafür das du weder Sylvana, noch Silver davon etwas erzählt hast. Zwar war bisher nicht sonderlich viel Zeit dazu, aber einen schlechteren Zeitpunkt als jetzt gibt es kaum. Ich möchte das Sylvana sich erst vollständig erholt, denn in so einer Verfassung sollte sie so etwas nicht erfahren. Sie wäre außer sich und... Ich möchte das sie es von mir erfährt.". Murmelnd fügte sie hinzu: "Falls ich es ihr tatsächlich erzählen muss...". Wenn Sylvana erfahren würde das Aryas Blut dazu geführt hatte das Rayen nun am Tage wandeln konnte und nur noch schlussfolgern musste, dass er sie gebissen hatte.... Vermutlich würde sie Rayen nie wieder sehen.

      Zaghaft drückte Arya die Klinke ihres Zimmer hinunter und schlüpfte leise hinein und ließ die Geheimnisse, die sie nun mit Rayen hatte, in dem Salon zurück und war bereits gewappnet für eine Predigt. Aber Sylvana war weder in dem großen Doppelbett zu sehen, noch in dem restlichen Zimmer. "Sylvi?" Arya ließ noch einmal ihren Blick durch das Zimmer gleiten, konnte ihre beste Freundin und Leibwächterin nicht entdecken. Ein Stück Pergament zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, das auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett lag. Zwischen ihren Fingern fühlte sich das Stückchen Pergament ganz rau an und als würde es nach der kleinsten Kraftaufwendung in kleinste Fasern zerfallen. Sie wollte zu den heißen Quellen? Um solch eine späte Stunde? Sofort machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ wieder das Zimmer, um zu den heißen Quellen zu gehen. Das Stückchen Pergament hatte sie auf dem Nachttisch zurückgelassen. Arya hoffte das sich ihr Zustand bereits verbessert hatte, obwohl es ihr lieber wäre Sylvi würde sich noch immer im Bett ausruhen. "Sylvi?", rief sie leise nach ihrer Freundin, kaum trat sie aus der Hütte und dem dampfenden Wasser entgegen.