♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Sylvi war so in Gedanken versunken, dass sie einfach nur apathisch ihre Prinzessin ansah und förmlich durch sie hindurch blickte. Alles woran sie gerade denken konnte war, welch jämmerliches Bild sie hier vor Arya abgab. Hatte sie dieses Gespräch nicht erst vor kurzem mit Silver geführt und ihm versucht klarzumachen, dass er sein bestes gegeben hatte? Es war heuchlerisch von ihr gewesen, wenn sie schließlich den gleichen Gedanken nachhing. Ihr Verstand wusste, dass sie alles für die Elfin tat und sie sich nichts vorzuwerfen hatte. Ihr Herz allerdings glaubte daran, dass sie hätte besser sein müssen, stärker und weiser. Sie hätten niemals auf diese Reise gehen sollen. Sylvana hätte alles daran setzen müssen, dass ihr Schützling wieder in die behütenden Arme des Waldes zurückkehrte. Wie konnte sie zulassen, dass sie sich immer weiter davon entfernten? Erst beim Klang ihres Namens realisierte der schöne Waldgeist den besorgten Blick des zierlichen Mädchens vor sich. Ihre goldenen Augen wanderten zu den verarzteten Händen. Wann war ihr kleines Mädchen nur schon so groß geworden? "Mach dir keine Sorgen. Ich denke ich bin wirklich einfach nur müde. Ich werde noch etwas schlafen und glaube ich der Idee mit dem heißen Bad folgen. Du weißt doch, nach einem Bad geht es mir immer gleich besser.", antwortete sie Arya mit einem sanften Lächeln, auch wenn sie gerade versuchte die Scherben ihres Selbstwertgefühls aufzusammeln. Zärtlich streichelte sie dem schönen Mädchen über das lange Haar. "Wie fühlst du dich Arya? Du solltest auch etwas schlafen."

      Rayen hatte sich auf dem Bett, welches Silver für sich auserkoren hatte wiedergefunden und analysierte den verletzten Rücken seines besten Freundes. Natürlich würde ihm der Dämon nicht einfach so davon kommen. Der Vampir wusste, dass er für eine umfangreichere Untersuchung seine Vorräte aufstocken musste, aber fürs erste konnte er sich hier wenigstens besser um Silver kümmern als in einem ihrer provisorisch errichteten Lager. Der Schmerz hatte glücklicherweise dank der Spritze abgeklungen, aber durch die Belastung hatte der Rücken einfach nicht genug Ruhe bekommen. Silver konnte von Glück sprechen, dass er einfach einen starken Körper besaß. Eigentlich war sein bester Freund ohnehin etwas besonderes, der Körper von Silver hielt viel mehr aus, als er eigentlich sollte und bis heute war Rayen nicht dahinter gekommen, ob es an der Dämonenrasse, einem eisernen Training oder am Blut des Hellhaarigen lag. "Du solltest später die heißen Quellen aufsuchen. Die Wärme wird die Muskeln lockern und deinen Verspannungen gut tun. Bevor du dich hinlegst, werde ich dir eine Salbe auftragen, die ich angemischt habe und die die Heilung unterstützt und ich habe glücklicherweise nach ein paar Tabletten für die innerliche Heilung. Morgen früh werden die Schmerzen aber wahrscheinlich wieder einsetzen, aber dann spritzen wir nach. Den Rest erledigt die Zeit.", erklärte ihm Rayen ehe er die Frage seines Freundes vernahm und den Kopf schüttelte. Da der Hellhaarige aber mit dem Rücken zu ihm sah und ihn logischerweise nicht sehen konnte, räusperte sich der Vampir leicht um ihm vernünftig zu antworten. "Überraschenderweise nicht. Ich bin hellwach. Das wird mich wahrscheinlich irgendwann einholen und seinen Tribut fordern, aber im Moment geht es mir erstaunlich gut."


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    • Sylvana konnte nicht alles vor ihr verbergen, aber Arya wollte dieses Thema nicht weiter breittreten, weshalb sie sich nicht dazu äußern würde. Sie sah doch, wie ihre Sylvi sich fühlte. Sie hasste es Schwäche zu zeigen und das ausgerechnet sie, als ihre Prinzessin, ihre Hände verarztete passte ihr vermutlich noch weniger. Aber Arya wollte nicht weiter eingesperrt sein und sich Tag täglich nur so Vornehm benehmen wie es sich für eine Prinzessin gehörte. Sie machte sich gern die Hände schmutzig und verrichtete Arbeit, auch wenn sie so etwas einfaches wie ein Bett beziehen schon verzweifeln ließ. Bei der Verarztung hatte sie sich deutlich besser angestellt als bei einfachem Haushalt. "Ich mache mir Sorgen, Sylvi. Aber es ist wirklich besser wenn du dich noch etwas ausruhst bis du wieder vollständig deine Kräfte erlangt hast.". Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen als Sylvana ihr durch das lange Haar strich. "Ich bin ebenso erschöpft und meine Füße tun mir schrecklich weh. Sylvi, ich kann mich nicht erinnern wann ich jemals so viel gelaufen bin. Und diese Schuhe.", Arya seufzte, "Die sind grauenvoll. Wir sahen noch nie so schrecklich aus, was?", bei ihren letzten Worten schlich sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie beide hatten tatsächlich noch nie so schrecklich ausgesehen.
      "Ich werde mich auch ausruhen.", besänftigte sie ihre Leibwächterin und erhob sich und faltete die Decke zur Seite. "Allerdings möchte ich das du dich jetzt hinlegst, nach der ganzen Aufregung bekomme ich ohnehin kein Auge zu, weshalb ich die Quellen direkt austesten möchte. Auch mir wird es nach einem heißen Bad direkt besser gehen.".

      "Verspannungen? Ich bin nicht verspannt.", brummte Silver und ließ die Untersuchung weiter über sich ergehen. Es war nicht so das er die ärztliche Behandlung seines besten Freundes scheute, es war wohl eher seine Beurteilung danach und jedes Mal die Worte wenn er aussprach das Silver doch lieber endlich die Bettruhe in Anspruch nehmen sollte die ihm Rayen vorschrieb. Aber Silver war jemand der ständig auf den Beinen sein musste, er konnte nicht lange still sitzen und das hatte sie oft genug davor bewahrt ohne Unterschlupf den Tag verbringen zu müssen. Oft genug hatte er bei seinen Erkundungstouren einen Unterschlupf für sie gefunden, ebenso wie bei seiner kleinen Tauchtour als er die versteckte Höhle hinter dem Wasserfall entdeckt hatte. "Du musst dringend einen Ersatz für diese Spritze finden. Die ist grauenvoll.", gestand er motzig.
      Was Silver aber noch viel wichtiger war, war der Umstand weshalb sie am Tage reisen konnten. Das Rayen noch immer nicht müde war, war verdächtig. "Das ist echt merkwürdig... Aber ich bin mir sicher das wir bald herausfinden weshalb du plötzlich in der Sonne wandeln kannst. Zu unserem Glück haben wir diese Hütte gefunden, so kannst du ebenfalls zur Ruhe kommen, falls dich die Müdigkeit wirklich einholen sollte.". Ungeduldig drehte er seinen Kopf über die Schulter. "Sind wir fertig?".
    • Sylvana spielte zärtlich mit dem langen Haar der Elfin, welches ähnlich wie ihr eigenes Haar schon deutlich bessere Tage gesehen hatte. Jedes Mal wenn sie durch das sonst so perfekte Haar ihrer Prinzessin strich und feststellte, wie glanzlos und spröde es durch all den Dreck und das unfreiwillige Abendteuer geworden war, grauste es sie schon, wenn sie an ihre eigene Haarpracht dachte. Ein Glück hatte sie das noch nicht gesehen. Es reichte schon wenn sie ihre langen Haarspitzen betrachtete und förmlich verzweifelte. Wann war sie nur so eitel geworden? Wenigstens lenkte sich dieser Gedankengang von dem anderen ab, der sie plagte und hinunter zog wie ein schwerer Stein. Sie musste verhindern, dass dieser Stein sie in die Tiefen eines unendlichen Meeres zog, aus dem es kein Entrinnen gab. Sylvana war ohnehin der Ansicht, dass sie kein Recht hatte in Selbstmitleid zu baden. Der Waldgeist hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Jedenfalls war die Hellhaarige dankbar, dass Arya das Thema nicht weiter anschnitt und kicherte leicht hinsichtlich der Aussage bezüglich ihrer müden Füße und ihrer beider schrecklicher Optik. Ja, jetzt klang sie wieder mehr nach ihrer geliebten Prinzessin, ihrem kleinen Mädchen. "Diese Schuhe sind ein Albtraum. Es darf niemand erfahren, was wir für ein Bild abgeben. Hätten die beiden Jungs uns zu unseren Glanzzeiten gesehen, wären ihnen die Augen aus dem Kopf gefallen.", versuchte die Hüterin es ein wenig wieder im Scherz. Sie konnte das traurige Gesicht ihrer geliebten Arya nicht ertragen und sie wusste selbst auch, dass es nicht half, würde sie sich weiter fertig machen. Sylvi musste Arya beschützen, komme was wolle und diesen Posten würde sie eisern verteidigen. Selbst vor einem jungen Mann, der sie gerade fürsorglich verarztet hatte und dem die Hüterin ihren ewigen Dank schuldete. "Oh, ich hatte die Hoffnung zu kuschelst etwas mit mir.", lächelte Sylvi liebevoll. "Es ist lange her, dass wir gemeinsam so lagen und ich gewartet habe, bis du eingeschlafen bist. Erinnerst du dich? Ich habe dir immer vorgesungen, wenn du nicht schlafen konntest." Ja, in ihrer Augen war die Elfin immer noch ihr süßes kleines Mädchen und das würde sie auch bleiben. Ihre Prinzessin.

      Natürlich passte es dem Dämonen absolut nicht, dass Ray ihn gerade verarztete, aber ganz ehrlich? Das interessierte den Vampir gerade herzlich wenig. Für Rayen war es das wichtigste, dass es Silver gut ging und der Schwarzhaarige würde alles daran setzten, dass es auch so blieb. Wozu hatte er denn all dieses Wissen angehäuft, wenn er der wichtigsten Person in seinem Leben nicht helfen konnte? "Du bist verspannt. Du bist hart wie ein Backstein." Der Vampir rollte mit den immer noch saphirblauen Augen, warum auch immer diese ausgerechnet blau geworden waren. Während Ray also seinem Freund die aktuelle neue Diagnose schilderte und vor allem, was der Hellhaarige nun zu tun hatte, erntete er dafür bereits das nächste Motzen. Nun das war wieder ganz Silver, aber es brachte Rayen zum Lächeln. Solange Silver motzen konnte, war die Lage nicht zu ernst. "Ich weiß, ich arbeite dran.", versprach er ihm aber mit einem Lächeln und musste gestehen, dass sein dämonischer Freund schon recht hatte, was ihr nächstes Thema anbelagte. Die aktuelle Situation war wirklich alles andere als normal und Rayen fragte sich jede Minute wann er umfallen und einschlafen würde. "Glaub mir, ich werde das erforschen. Der Umstand das ich dir am Tag eventuell keine Last mehr sein könnte, wäre ein Gewinn für uns beide und du bekommst endlich mal Schlaf.", antwortete der Vampir ihm und senkte ein wenig den Blick. "Es wäre wirklich ein Gewinn...schließlich hast du wirklich viel Arbeit mit mir. Darum bitte, ruh dich aus okay? Genieß ein wenig die Quellen."


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    • "Nein, das darf wirklich niemand jemals erfahren.", antwortete Arya kichernd und nickte bei Sylvanas nächsten Worten. "Beide wären vermutlich Hin und Weg, wenn sie sehen würden wie wunderschön du bist.". Sylvana brauchte gerade diese liebevollen Worte, weshalb nun Arya begann ihre bandagierte Hand in ihre zu nehme und sorgenvoll mit ihrem Daumen darüber zu streicheln. "Aber das bist du auch ohne unsere schönen Kleider.". Arya erhob sich und zog bereits die Decke zurecht. Als Sylvana aber begann begann von früher zu sprechen, konnte sie gar nicht anders als Sylvi liebevoll anzusehen. "Natürlich erinnere ich mich.", flüsterte sie leise und strich ihr fürsorglich über das helle Haar, ehe sie ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. "Wie wäre es wenn du dich nun auf dich konzentrierst? Und wenn du etwas zur Ruhe gekommen bist, dann komme ich zu dir und dann bin ich diesmal dran, dich in den Schlaf zu singen.". Arya erinnerte sich nur zu gern an diese Zeit zurück, nirgends hatte sie besser schlafen können als in Sylvanas Armen und ihrer wunderschönen, zarten Stimme zu lauschen wie sie sie in den Schlaf sang.

      Silver schüttelte den Kopf. "Das liegt an den vielen Muskeln, nicht an Verspannungen.", grummelte er als Antwort und konnte sich die nächsten Beschwerden nicht verkneifen bezüglich der Spritze. In seinen Adern loderte das blaue Feuer, wie konnte es also möglich sein das er eine Art brennen auf seiner Haut spürte?! Das machte ihn wahnsinnig und deswegen hasste er diese Spritze, auch wenn Rayen seine größten Mühen aufbrachte um solch nützliche Dinge zu erfinden. Um aber nicht mehr weiter auf dieses unangenehme Thema eingehen zu müssen, erwähnte Silver den plötzlichen Umstand bezüglich seines vampirischen Freundes. "Natürlich wäre es ein Gewinn für uns beide, aber fang jetzt bloß nicht an dir Vorwürfe zu machen, ist das klar? Ich mache das nicht weil du mich darum bittest, sondern weil ich das möchte.". Seufzend drehte Silver sich zu seinem besten Freund. "Ray, ich ruh mich aus. Versprochen.".
      Als Rayen seine Behandlung dann als beendet sah, sprang Silver direkt wieder auf die Beine. Wie immer war er voller Tatendrang. Räuspernd steuerte er auf die Tür zu. "Aber bevor ich in die heiße Quelle steige, wollte ich noch nach Sylvana sehen. Immerhin war es mein Feuer das ihre Hände verbrannte." und mit den Worten verschwand Silver aus dem Zimmer.
    • Sylvana wäre fast über die Lippen gekommen, dass Rayen nur Augen für die schöne Elfe hatte, aber glücklicherweise konnte sie es gerade noch verhindern. Dem Waldgeist war nicht entgangen, dass ihre Prinzessin und der Vampir eine gewisse Bindung hatten und genau das bereitete ihr Sorgen. Arya gehörte nicht in diese Welt der Dunkelheit und des Bluts. Rayen war ein anständiger Kerl, aber die zarte Elfenprinzessin gehörte an die Seite eines Prinzen, einem Prinzen wie Sapphire, der sich um sie kümmerte. Nicht dieses Leben gerade mochte zwar aufregend für Arya sein, aber das war nur eine rebellische Phase und Sylvana hoffte inständig, dass ihr kleines Mädchen das schnell erkannte. "Sei nicht albern.", schmunzelte die Weißhaarige und strich ihrer Prinzessin eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe Arya bereits ihre Hand liebevoll in ihre genommen hatte. Als Sylvana von der Zeit sprach, als die schöne Elfin noch ein kleines Mädchen war, wurde ihr bei der Erinnerung direkt warm ins Herz und sie sah etwas wehmütig zu Arya auf, als diese ihr auf die Stirn küsste und nun diejenige war, welche sie ins Bett brachte. Der Waldgeist seufzte leise, ehe eise lächelte "Klau mir nicht meine Rolle.", schmunzelte sie. "Geh nur. Ich werde etwas schlafen, aber bitte komm sofort zu mir, wenn du mich brauchst." bat sie dann doch und hoffte darauf, dass Arya ihr diesen Gefallen tat.

      "Natürlich....die Muskeln.", grinsend rollte Rayen mit den Augen und war ganz dankbar, dass er hinter Silver saß und dieser das nicht mitbekam. Sein dämonischer Freund konnte das nämlich gar nicht leiden, solange er aber nur über die Spritze weiter fluchte - wie immer - war alles beim Alten. Natürlich würde der Vampir immer weiter forschen und möglichst Methoden suchen, welche für alle Arten von Patienten die angenehmere Variante war. Das ging nur leider nicht so schnell und er war ja schon dankbar, dass seine Spritze wahre Wunder vollbrachte und vor allem extrem schnell ihre Wirkung entfaltete. Unbedingt darüber weitersprechen konnten sie nicht, da ihn Silver bereits auf seinen eigenen Zustand ansprach. Aufgrund der liebevollen Worte und dem Versprechen, dass sich Silver ausruhte, jetzt wo er merkte das es Rayen gut ging, ließ ihn dankbar lächeln. Es bedeutete dem Vampiren eine Menge und schließlich war Silver nicht nur sein bester Freund, sondern auch seine Familie. Was Sylvana anging, nun gerne hätte Rayen verlauten lassen, dass er sein dämonischer Freund den Waldgeist wohl ziemlich gern hatte oder zumindest deutlich mehr Interesse als ihm lieb war, wenn man bedachte das er sich mit Arya nur stritt, aber mit Slyvana das Gespräch suchte, aber er konnte sich gerade noch zurückhalten. Stattdessen nickte er. "Mach das, sollte sie aber schlafen, dann rede später mit ihr. Sie braucht die Ruhe und du auch."


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    • Sylvana war eine absolute Schönheit und Arya war der festen Überzeugung das nicht nur Silver, sondern auch Rayen sie nicht nur aufgrund ihrer Macht bewunderten, sondern auch ihrer atemberaubenden Schönheit. Das sie der Gedanke jedoch wurmte, das Rayen Gefallen an Sylvana finden könnte, versuchte sie zu verdrängen. Bei diesem Gedanken machte sich ein eigenartiges, mulmiges Gefühl in ihr breit und Hauch von Eifersucht konnte sie verspüren. Es war nicht so, als würde Arya ihrer Leibwächterin kein Liebesglück gönnen, aber... Ihre Gedanken drifteten viel zu sehr ab. Sapphire. An ihn sollte sie denken. "Albern, weil es die Wahrheit ist?", gab Arya kichernd zurück und verbannte Sylvana zur Bettruhe. "Wenn ich schon deine Rolle übernehme, dann solltest du auch meine übernehmen, indem du auf mich hörst und dich nun ausruhst, hörst du?", Arya schmunzelte ebenfalls und hielt die Decke hoch, damit Sylvana mit ihren Beinen darunter schlüpfen konnte und deckte sie liebevoll zu, als Sylvi der Aufforderung nachgab. "Das mache ich und du rufst mich, wenn du mich brauchst, ja? Ich werde dich hören.". Ein weiteres Mal hauchte Arya ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn und strich ihr über das weiche Haar, ehe sie das Zimmer, wenn auch zögernd, verließ und nach der Tür suchte die zu den Quellen führte.
      Langsam streifte Arya den dünnen Stoff von ihrem zierlichen Körper, während die Kälte ihre nackte Haut umschlang und glaubte zu erfrieren. Das blassblaue Kleid hatte sie unauffällig neben dem Beckenrand gefaltet liegen lassen, ebenso wie eines der Handtücher das Silver bereit gelegt hatte. Ohne die gefütterte Kleidung könnte diese Kälte ihr innerhalb wenigen Stunden den Tod bringen. Ein grauenvoller Gedanke. Umso mehr freute sie sich auf das heiße, dampfende Wasser.
      Völlig entkleidet schreitete sie zum dampfenden Wasser und sofort verließ ein wohliges Seufzen ihre vollen Lippen als sie den ersten Schritt hinein trat. Endlich ein sauberes und entspanntes Bad, sie freute sich so sehr darauf. Die Wärme der heißen Quelle umschlang ihren ganzen Körper, als sie dann bis zum Hals hinein tauchte und schreitete langsam zum Rand ans andere Ende des Beckens. Vor ihr tat sich bereits der sternenbedeckte Nachthimmel auf und der strahlende Mond erhellte die dunkle Nacht. Durch das dampfende Wasser wirkten die Öllampen wie Faelichter die über dem Wasser schwebten.
      Von Tag zu Tag spürte sie immer mehr wie ihr Körper und Geist dem Kummer erlag, kaum Sonnenstrahlen genießen zu können. Wegen Rayen mussten sie am Tage rasten und Nachts reisen. Arya hatte gewusst worauf sie sich bei dieser Reise einlassen musste und da reichten die restlichen Sonnenstrahlen, die der Abend langsam verschluckte, nicht aus. Als Elbe benötigte sie nicht so viel Schlaf, auch wenn diese Reise ihre verwöhnten Glieder Schmerzen ließen und das frühe Aufstehen am Nachmittag um einige der Sonnenstrahlen genießen zu können machten es nicht besser.
      Ihr seidenlanges Haar schimmerte silbrig und hatte sie mit einer langen Nadel locker hinauf gesteckt. Ein paar loose Strähnen hingen ihr über die Stirn und um das Gesicht. Nun konnte man auch wieder das rötliche Mal auf ihrem linken Oberarm erkennen, ebenfalls wie das große Mal auf ihrem zierlichen Rücken das sie als Blutsadel und Nachfolgerin des Rituals ebenfalls trug.

      Schnaubend verschränkte er die Arme vor seiner Brust. "Da spricht nur der Neid aus dir.", meinte er bezüglich Rayens Antwort. Diese kleine Neckereien waren Alltag bei ihnen und Silver brauchte diese Abwechslung. In seinem früheren Leben war er oft genug ernst gewesen, immerhin war ihm nichts anderes übrig geblieben. Er hasste diese Verpflichtungen die ihm aufgedrängt wurden und all das, was noch zu seinem Status dazu gehört hatte. Mit Rayen das Land zu bereisen um die Ursache oder gar ein Heilmittel gegen diese mysteriöse Krankheit zu finden, war das beste was ihm widerfahren war. Falsch. Rayen war das Beste, was ihm widerfahren war. Aber das würde er niemals so offen darlegen. Niemals! Silver zählte sich nicht zu den Gefühlsdusseligen die ständig nur gute Laune und Liebe verbreiten wollten. Diesen Charakterzug war ihm allerdings als Dämon in die Wiege gelegt. Rayen bewies er auch anders seine Dankbarkeit und auch wenn er so motzig über die Spritze sprach, die Rayen ihm immer wieder verabreichte, war er dankbar.
      Kaum hatte Silver erfahren das Rayen mit seiner Behandlung fertig war, war er bereits wieder aufgesprungen und mit einer Erklärung, Sylvana einen kurzen Besuch abstatten zu wollen, zur Tür gegangen. "Natürlich wecke ich sie nicht, was denkst du von mir? Ab und an mag ich ein Barbar sein, aber so schlimm ist es noch nicht um mich, oder?", antwortete er mit einem Grinsen und griff bereits nach der Türklinke. "Du solltest dich auch etwas ausruhen, auch wenn du dich nicht müde fühlst.", sagte er noch ehe er das Zimmer verließ. Die Tür ließ er hinter sich leise ins Schloss fallen und steuerte auf die Zimmertür zu, indem sich Sylvana befand. Er wollte bereits klopfen, zögerte aber dann. Was mache ich hier eigentlich... dachte er sich. Aber bevor er es sich doch noch anders überlegen konnte klopfte er an der Tür und betrat das Zimmer, als er eine Antwort erhielt.
      "Hey... Wie geht es dir?".
    • Sylvana blickte ihrer geliebten Prinzessin einen Moment nach als diese das Zimmer verließ und seufzte schwer. Wie konnte es nur so weit kommen, dass sie sich als die Leibwächterin der Elfenprinzessin umsorgen lassen musste? Es war ihre Aufgabe Arya zu beschützen und nicht anders herum. Der schöne Waldgeist machte sich nach wie vor schreckliche Vorwürfe, dass sie überhaupt diese Reise angetreten waren. Sie waren so weit von ihrer Heimat entfernt und sie entfernten sich immer weiter. Langsam fragte sich die Weißhaarige ja, ob sie überhaupt noch nach Hause kamen. Sie waren so viele Meilen entfernt und offenbar konnten sie ja nicht einmal zurück. Es war zum verrückt werden. Sylvana hätte dieser Reise niemals zustimmen sollen. Es hätte irgendeinen Weg gegeben zurück zu gelangen. Sie hätten das Lager von Sapphire suchen sollen, sie hätten beim Elfenvolk bleiben sollen oder wenigstens versuchen können die Waldelfen zu finden. Natürlich waren sie nicht unbedingt für ihre Kontaktfreudigkeit bekannt und waren den anderen Elfen, welche sie als Lichtelfen bezeichneten oder eher beschimpften nicht unbedingt positiv eingestellt, weil sie sich als die wahren Elfen betrachteten, aber dennoch waren sie ein Volk. Verflucht wie sollte sie denn so einschlafen? Natürlich war der Waldgeist unglaublich müde und erschöpft. Ihre Glieder schmerzten, ihre Augen waren schwer und selbst ihr Haar fühlte sich an, als würde es tausende von Tonnen wiegen und das lag nicht an ihrem Geweih. Seufzend fuhr sie sich mit den langen schlanken Fingern über das Gesicht, ehe sie ein Klopfen vernahm. Hatte Arya etwas vergessen? Verwundert bat sie ihren Gast herein und war doch etwas erstaunt, dass sie Silver nun vor sich fand. "Silver...", hauchte sie überrascht, fasste sich dann schnell wieder und versuchte sich irgendwie aufzurichten, da es merkwürdig war mit jemanden im Liegen zu sprechen. "Besser, danke. Ich hoffe Rayen hat nach deinem Rücken gesehen?"

      Während alle mit sich selbst beschäftigt waren, hatte Rayen sich zurückgezogen und analysierte in seinem Zimmer so gut er konnte die Blutprobe, welche er von Arya bekommen hatte. In einem vernünftigen Labor, vor allem bei sich ´Zuhause´würde das natürlich deutlich mehr Früchte tragen, aber der Vampir konnte seine Neugier nicht bremsen. Wenigstens einen kleinen Test konnte er machen, vor allem wenn er mal so aktiv und wach war. Er hatte das Gefühl vor Energie förmlich zu platzen und darum hatte er sich an dem Tisch in dem für ihn vorgesehen Zimmer ausgebreitet. Er hatte ein kleines Reagenzglasständer aus Holz aufgestellt, dort hatte er von jeder seiner Blutproben nur etwas in die Reagenzgläser gekippt, für einen kleinen Test. Er wollte nicht unnötig Blut verschwenden. In dem ersten befand sich ein wenig Blut von Arya, im zweiten sein Blut und im dritten noch einmal sein Blut. Mit einem seiner Blutreagenzgläser in der Hand hatte er kurz sein Fenster geöffnet um ein wenig Sonnenlicht auf das Glas fallen zu lassen und es dauerte nicht einmal 5 Sekunden bis das Blut reagierte und förmlich anfing zu kochen. "Nun, das war zu erwarten." schnell schaffte er das Glas aus dem Licht. Aryas Blut reagierte hingegen mit einem leichten Glitzern und als er ein wenig von ihrem Blut in seine Blutprobe kippte, passierte tatsächlich nichts. Es glitzerte nicht, aber es kochte auch nicht. "Ich wusste es.....aber warum? Warum reagiert ihr Blut mit meinem?", nachdenklich schloss er wieder das Fenster und machte sich einige Notizen.


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    • Es war, als würde sie erst jetzt spüren wie erschöpft sie wirklich war. Jetzt, wo sie endlich wieder ein wohlverdientes Bad nehmen konnte. Sie sandte tausend Danksagungen an all die Götter, das sich in dieser Hütte keine Spiegel befanden. Aber sie sah an Sylvana wie glanzlos ihr Haar geworden war und Augenringe ihr schönes Gesicht zierten. Auch sie selbst musste so ausgelaugt aussehen. Seufzend blickte Arya über ihre Arme - ihre zarte Haut war übersät von blau-, lilafarbenen Flecken und Schürfwunden. Obwohl sich Arya sicher war das in diesen Zeiten ihr Äußeres absolute Nebensache war und dennoch war sie so eitel um noch immer auf schöne Kleider und Schmuck tragen zu wollen. Sogar ihre Fingernägel waren mehr brüchig als perfekt geformt, was sie schrecklich ärgerte. "Ich muss schrecklich aussehen.", murmelte sie kaum hörbar und streckte ihre nassen Hände aus dem Wasser und rieb sich über das müde Gesicht. Leises Plätschern war bei jedem Mal zu hören bewegte Arya sich in dem Wasser und die kalte Luft umschlang ihre nasse Haut sofort.
      Rayen hatte sie so zum ersten Mal bei Tageslicht gesehen... Warum hatte dieses Wunder nicht warten können bis nach diesem Rastplatz? Danach wäre sie ausgeruht, ihre Haut beruhigt und ihr Haar gebändigt. Aber kaum dachte sie an Rayen, schweiften ihre Gedanken unweigerlich zum Biss. Er hatte sie gebissen... Ihre Hand ertastete die Stelle an ihrem Hals, wo er sie gebissen hatte... und geküsst. Arya hatte einen höllischen Schmerz erwartet, aber es war nur ein seichter gewesen und dieses Gefühl das sich in ihr ausgebreitet hatte... Ob es nur wegen dem Biss war? Oder an den Pheromonen die er als Vampir ausschüttete? Nein, Arya bezweifelte es. Bei dem Gedanken an diesen Moment, überzog eine Gänsehaut ihren gesamten Körper und wieder dieses intensive Gefühl und das Kribbeln das ihren gesamten Körper einnahm, das sie nicht beschreiben konnte. Ob er es genauso gefühlt hatte? Seufzend ließ sie ihre nun kalten Arme wieder ins heiße Wasser gleiten und blickte in den sternenbedeckten Himmel hinauf. Der ständige Tumult und die andauernde Anspannung zerrten nicht nur an ihren Kräften sondern auch an ihren Nerven. Ihre Leibwächterin und zugleich beste Freundin befand sich vor wenigen Stunden noch in einem lebensbesrohlichen Zustand, Silver ließ keine Sekunde aus um ihre Geduld weiter auszureizen und Rayen konnte als Vampir plötzlich am Tage wandeln, abgesehen davon glaubte er auch noch das sie der Grund für dieses plötzliche Phänomen sein soll. Unsinn, dachte sie sich und lehnte ihren zierlichen Rücken gegen die graue steinige Mauer des Beckens und begann die vielen Sterne am Himmel hinter dem Dampf der Quelle zu beobachten und genoss die Ruhe. Aber... Was wenn es tatsächlich ihr Blut war? Was, wenn er tatsächlich nur wegen ihr am Tage wandeln konnte?

      So ungern Silver, wenn auch nur vor sich selbst, zugeben musste das er sich um den gesundheitlichen Zustand von Sylvana sorgte, so ungern würde er sie nun nicht mehr nach ihrem Wohlergehen fragen. Ihr eigener Wille war es gewesen sich an diese Grenze zu bringen. Nicht nur hatte sie einfach in seine Flammen gefasst um Rayen einen Unterschlupf zu ermöglichen, sondern hatte genau diesen Unterschlupf aufrecht erhalten bis auch fast der letzte Funken Magie aufgebraucht war und hatte sich somit in einen lebensbesrohlichen Zustand versetzt. So fand er sich also vor der Zimmertür der beiden Lichtwesen wieder und trat ein, als Sylvanas Stimme ihn herein bat. Leise ließ er die Holztür hinter sich ins Schloss fallen und erkundigte sich nach Sylvanas Wohlergehen. An ihrem Blick konnte er erkennen das sie verwundert war ausgerechnet ihn zu begrüßen, ließ sich aber nicht beirren und setzte sich in den Sessel der dick gepolstert und mit einem dunkelgrünen samtstoff bezogen war, der ungefähr einen Meter von dem Bett entfernt stand. Ein kleiner eckiger Tisch aus dunklem Holz und tiefen Maserungen stand zwischen dem Sessel auf dem er sich bequemte und zwischen einem identischen Sessel in dem gleichen Grünton, und war mit einer kleinen Staubschicht bedeckt. Silver nickte, "Das hat er. Allerdings könnte ich noch immer gern auf diese Spritze verzichten. Es ist halb so schlimm.". Das seine Verletzung kaum heilen konnte, weil er Sylvana den gesamten Weg zum Onsen getragen hatte und nur der Schmerz durch die Spritze gelindert wurde behielt er für sich. Sein Blick wanderte durch das Zimmer und entdeckte die dick gefütterte Kleidung auf der Kommode, dann die Schranktür die noch einen Spalt geöffnet war. Arya hatte in der ganzen Hektik die falschen Sachen die sie herausgezogen hatte achtlos in den Schrank zurückgestopft. Erst bei Sylvana blieb sein Blick wieder haften. "Ist Arya gar nicht bei dir?", fügte er noch hinzu. Im Flur war sie ihm gar nicht über den Weg gelaufen und bei Rayen konnte sie auch nicht sein, von dort kam er gerade.
    • Zugegeben war der Waldgeist doch ein wenig erstaunt, dass ausgerechnet Silver in das Zimmer trat. Sie hätte sogar noch eher Rayen vermutet, welcher erneut nach ihren Wunden sehen wollte, aber den Dämon? Sie war ohnehin erstaunt gewesen, dass sie beide in letzter Zeit mehr Gespräch geführt hatten und sich inzwischen nicht mehr gegenseitig die Pocken an den Hals wünschten. Wann war das eigentlich passiert? Sie wusste es wäre undankbar von ihr, würde sie weiterhin versuchen ihn einfach nur aufgrund ihrer früheren Erfahrungen zu hassen. Nur weil andere Dunkelwesen nicht freundlich gesinnt waren, bedeutete es nicht, dass es Silver oder auch Rayen waren. Sie beide hatten ihnen mehr als nur einmal geholfen und auch wenn es Sylvana niemals zugeben würde, ohne die beiden wären sie vielleicht gar nicht mehr hier. Wenn man es aber ganz streng betrachtete, war es überhaupt erst die Schuld der beiden Eindringlinge! Sie hatte Kopfschmerzen und sie war weiterhin extrem perplex. Was sie aber am meisten verwunderte war, dass sie dieser Besuch tatsächlich nicht störte. Stattdessen hatte sie sich so gut sie eben konnte im Bett aufgerichtet, über ihre eigene Schwäche entrüstet und sah den Hellhaarigen mit ihren goldschimmernden Augen an. Sie wusste, dass sie im Augenblick alles andere als ihre sonst so elegante und würdevolle Haltung präsentierte und das wurmte sie. Schwäche zu zeigen war für jemanden wie Sylvana wahrscheinlich ebenso schlimm wie ein direkter Faustschlag ins Gesicht für jemand anderen. Darum hatte sie sich auch bemüht trotz des Nachtkleids, welches nicht einmal ihr gehörte und der Tatsache, dass sie geschwächt in einem Bett lag, noch halbwegs etwas Würde zu bewahren. Wahrscheinlich misslang ihr das kläglich und warum um alles in der Welt bedeckte sie sich bitte nicht? Sie brauchte sich zwar wirklich nicht für ihren Körper zu schämen, schließlich besaß sie perfekte weibliche Rundungen, aber die gingen den Dämon absolut nichts an! Es war zum verrückt werden. Als sich Silver nach ihr erkundigte, hatte sie ihm geantwortet, aber direkt die Gegenfrage nach seinem Rücken gestellt. Fragte er sie aus Anstand? Nein, Dämonen taten nichts einfach aus Anstand. Sorge konnte es wohl kaum sein. Vielleicht weil sie versucht hatte Rayen zu schützen? Das musste es sein. Er erkundigte sich aus Dankbarkeit nach ihr ...
      Als sich Sylvana nach ihm erkundigt hatte, konnte er es nicht vermeiden erneut über die Spritze zu schimpfen. Sylvana kicherte leise. "Wir sollten uns glücklich schätzen, dass Rayen ein solch guter Arzt ist." antwortete sie ihm und folgte dann dem Blick des Dämonen durch das Zimmer. Zugegeben war ihr geliebter Schützling nicht gerade talentiert was Aufräumen anging...
      "Sie genießt ein Bad in den heißen Quellen. Ich freue mich darauf sie ebenfalls zu testen."

      Würde es nach Rayen gehen, würde er sich wahrscheinlich noch ewig in diesem Zimmer verschanzen und weitere Experimente durchführen. Allerdings fehlten ihm hier einfach die Möglichkeiten und vor allem die Zeit. Ja, sie saßen zwar erst einmal hier fest, was für ihre geschundenen Körper - ganz gleich wie mächtig die Selbstheilungskräfte auch sein mögen - längst überfällig war, aber irgendwo im nirgendwo in einer fremden einsamen Holzhütte herumzusitzen, erschien ihm nicht als die sicherste Lösung. Auch wenn die Hütte wahrscheinlich eine der sichersten Behausungen war, welche Silver und er schon lange hatten. Es war gefühlt eine Ewigkeit her, dass sie zuletzt in einer großen und belebten Stadt waren. Einzig Dörfer, welche sie wegjagten oder gedanklich mit Mistgabeln aufspießten hatten ihre Wege gepflastert. Nun, aber er war nun zu einigen sehr guten Erkenntnissen gekommen und er wusste zumindest, dass es das Blut der schönen Elfe war, die ihn dieses Wunder haben erleben lassen. Nur wie lange hielt die Wirkung an, warum war ihr Blut dazu in der Lage, konnten das alle Elfen oder gibt es dafür weitere Kriterien. Rayen raufte sich das schöne schwarze Haar und seufzte schwer. Er hatte noch so unendlich viele Fragen, aber auch wenn er darauf noch keine Antwort hatte. Er konnte es kaum erwarten eine Antwort zu finden!


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    • Diese Ruhe war ein Segen, aber auch die Hölle. Was, wenn ihr Handeln schreckliche Konsequenzen mit sich tragen würden? Wenn ihr Volk für ihr unüberlegtes Verschwinden büßen musste? Es war nicht ihre Absicht dieses Abenteuer zu bestreiten, auch wenn sie nicht leugnen konnte sich auf diese neuen, vielen Erfahrungen zu freuen auch wenn sie nicht immer positiv ausfallen würden. Aber immer nur die gehorsame Prinzessin zu miemen war anstrengend. Arya begrüßte diese Formalitäten, hasste sie aber genauso sehr. Rayen war eine angenehme Abwechslung. Nicht nur das er großen Wert auf gute Manieren legte, sondern folgte seinen eigenen Regeln. Zaghaft wanderte ihre Hand an ihren Hals, genau an die Stelle an die Rayen sie gebissen hatte, das Wasser plätscherte leise bei ihrer Bewegung. Sie wollte kein typisches Vorurteil einer Prinzessin sein, so wie er eines Vampiren... Er war anders und Arya wollte das ebenfalls..
      So rückte der Gedanke, dass das Wunder das Rayen an diesem Tag erlebt hatte, schnell wieder in den Hintergrund. Sie wollte so sein wie er. Ein Wesen, das frei von all den Vorurteilen war, das man ihr als Elbe nachsagte. Arya wollte keine Angst mehr haben, stärker werden und ihre Magie weiter für den Kampf nutzen. Jetzt, wo sie die Rituale nicht mehr durchführen konnte stand ihr so viel mehr Magie zur Verfügung als je zuvor. Und sie wollte noch so viel mehr von Rayen erfahren. Von all dem Wissen das er besaß und... von ihm.
      Da war wieder dieses wohlige und vertraute Gefühl das ihren gesamten Körper einnahm. Was wenn... Nein! Sofort schüttelte Arya innerlich den Kopf und warf alle Gefühle ab die ihr nicht gestattet waren und blickte ein letztes Mal schwer seufzend in den Himmel und beobachtete die tanzenden Sterne.
      Zehn oder Zwanzig Minuten verstrichen, in denen Arya die Ruhe und das heiße Wasser genoss und nichts anderes tat als die funkelnden Sterne zu beobachten, bis sie sich zwang aus dem Wasser zu steigen und eines der langen, beigen Badetücher um den blau und lila gefleckten zierlichen Körper zu wickeln. Mit einer Hand hielt sie das weiche Tuch fest und in der anderen trug sie ihr dünnes Kleid. Ihr nun nasses Haar war noch immer locker nach oben gesteckt und die losen Strähnen klebten an ihrer Stirn und der feuchten Haut in ihrem Nacken.
      Schnellen Schrittes betrat Arya wieder die Hütte und steuerte geradezu auf das Zimmer in dem Sylvana lag und legte bereits ihre schmale Hand auf die Klinke und wollte sie bereits hinunter drücken. Als sie aber plötzlich die dunkle Stimme des Dämonen vernahm stoppte sie sofort in ihrer Bewegung und wich von der Tür zurück. Betrat sie etwa das falsche Zimmer? Sylvana schlief sicherlich bereits und würde Silver vermutlich zum Teufel scheren als sich nach so einer Tortur einer Konversation anzuschließen. Mit der Befürchtung mit nur einem Badetuch bekleidet geradewegs in Silvers und Rayens Zimmer zu stürmen, machte sie auf dem Absatz kehrt und eilte in das gegenüberliegende Zimmer hinein. Aber anstatt wie erhofft ihre schlafende Leibwächterin in ihrem Bett aufzufinden, stand sie nun jemand ganz anderem gegenüber.
      "Rayen...", brachte sie nur leise peinlich berührt über die Lippen und hörte noch wie die Tür hinter ihr leise ins Schloss fiel, bevor sie wieder hinaus eilen konnte.

      Rayen war ein Segen. Nicht nur für seine Flucht vor seinem eigenen Schicksal das Silver immer wieder einzuholen drohte, sondern auch für all die Verletzungen die er bereits durchlitten hatte und noch würde. Sein Schattenfreund war talentierter als viele Ärzte die ihm bereits über den Weg gelaufen waren und Rayen hatte im Gegensatz zu ihnen keine Lehre genießen können. Es mochte sein das Silver auffallend oft meckerte und es auch jetzt noch bezüglich der Spritze tat, allerdings war er ihm dankbar für seine Forschung. Auch wenn er dafür das Versuchskaninchen spielen musste. Auf Sylvanas Worte nickte er zustimmend, setzte aber direkt eine enttäuschte Miene auf. "Mir allerdings dankt niemand, immerhin bin ich der arme Kerl der das Versuchsobjekt von ihm spielt.". Wäre Silver ein anderes Wesen als ein Dämon, hätte Rayen ihn als Versuchsobjekt vermutlich nicht akzeptiert. Dämonen besaßen einen Körper wie aus Stahl und galten deshalb als schwer bezwingbar, selbst das Gemisch das Rayen braute musste er für ihn stärker anmischen damit es bessere Wirkung zeigte.
      Sein Blick wanderte durch das teilweise verwüstete Zimmer. Überall waren Laken oder Bezüge für das Bett verteilt. Er hatte den verzweifelten Versuch der Prinzessin für einen Moment beobachten können, wie sie sich um das Bett kümmern wollte. Seine Lippen kräuselten sich zu einem belustigten Grinsen, als sein Blick wieder zu dem wunderschönen Waldgeschöpf wanderte. Trotz der Müdigkeit die sich in ihren Augen widerspiegelte und der kraftlosigkeit die sie ausstrahlte, wirkte sie noch immer anmutig und wunderschön. Nickend antwortete er auf ihre Worte "Ray hat dir sicherlich schon gesagt das die Quellen dir bei deiner Genesung helfen werden. Wir rasten solange wie wir können und falls wir Glück haben finden wir hier in der Nähe auch etwas essbares. Ich gönne mir gleich etwas Schlaf, danach werde ich mich auf den Weg machen und vielleicht finde ich etwas für dich und deine Prinzessin.".
    • Konnte man Rayen mit einem verrückten Wissenschaftler vergleichen? Vielleicht ein wenig, nur sahen seine Haare deutlich besser aus. Jedenfalls war es wahrscheinlich ein wenig fraglich, dass er trotz der vielen Unklarheiten aufgeregt war und sich über die neue Erkenntnis freute. Natürlich war noch lange keine Heilung gefunden, geschweige den hatte er wirklich eine Antwort auf seine Vermutung, aber er hatte etwas herausgefunden, von dem er niemals geglaubt hätte, dass diese Möglichkeit bestand. Allerdings musste er mit dieser Vermutung vorsichtig sein. Sollte es sich als wahr entpuppen und Arya besaß tatsächlich so etwas wie magisches Blut, dass die Fähigkeit besaß das Blut von Nachtwesen oder vielleicht auch nur Vampiren zu manipulieren, wäre bald die gesamte Unterwelt hinter dem armen Mädchen her. Nein, der Schwarzhaarige musste aufpassen und ganz gleich was für Hoffnung er sich auch machte, er würde die Elfin niemals ausnutzen. Vampire waren vielleicht Egoisten, aber Rayen hatte als Arzt auch eine andere Seite an sich. So schloss er also sich selbst zunickend sein Notizbuch, welches auch schon bessere Tage gesehen hatte und dessen brauner Ledereinband so abgenutzt war, dass er fast drohte auseinander zu fallen. Allerdings war das, das erste Geschenk das er in seinem Leben erhalten hatte. Zumindest soweit er sich erinnerte und aus einer Zeit, in der Silver und er kaum über die Runden gekommen waren. Silver hatte es ihm an einem Markstand erworben und der Vampir war noch nie so glücklich gewesen. Er hielt dieses Buch, welches schon einiges erlebt hatte in Ehren. Lächelnd strich er über den Einband, ehe sich plötzlich die Tür öffnete. Der Schwarzhaarige ging nicht unbedingt davon aus, dass ihn jemand anderes sein bester Freund in ihrem gemeinsamen Zimmer aufsuchte und sollte es Arya sein, würde die an seine Tür klopfen, wie sie es immer tat. Nun....dachte er jedenfalls.
      Mit großen Augen starrte er zur Tür und zu seinem unangekündigten Gast. Arya, die schöne zierliche Elfin stand lediglich in einem Handtuch bekleidet vor ihm. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, hatte sie sich im Zimmer geirrt und die Panik stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Nun eine Prinzessin so zu Gesicht zu bekommen, war sicherlich nichts alltägliches und der Vampir konnte nur schwer seine Augen von ihr lassen. Sie sah wunderschön aus. Wie sich das Handtuch an ihren zarten und mondhellen Körper schmiegte. Ihr Haar noch leicht feucht ihr Gesicht umrandete und das zarte Rosa ihrer Wangen sie so niedlich wirken ließen, dass sicherlich jeder Mann schwach wurde. Jetzt wo Rayen so etwas wie Wärme empfinden konnte, merkte er schnell wie ihm heiß wurde und sein Gesicht zu glühen begann. Mit roten Wangen, etwas nie dagewesenes hatte er höflich das Gesicht abgewendet.
      "Arya....ich glaube du hast dich im Zimmer geirrt. Der Raum deiner Freundin ist gegenüber.", murmelte er verhalten und immer noch den Blick abgewendet, da er sich vorstellen konnte wie unwohl sich die Elfin fühlen musste und Rayen besaß Anstand. Er hatte sie zu lang bereits angesehen, da sollte er jetzt wenigstens keinen Blick mehr wagen.

      Sylvana rollte kichernd mit den schönen goldenen Augen. Sie wusste nicht ob es an ihrer Erschöpfung oder Übermüdung lag, dass Silver plötzlich so niedlich wirkte und sie hatte es in ihrem Zustand aufgegeben zu hinterfragen, weshalb sich der Dämon plötzlich Sorgen um sie machte. Sicherlich war es keine Sorge, sondern er wollte nur nicht, dass die Reise weiter verzögert wurde und erkundigte sich deshalb wie er den Zeitverlust ausgleichen konnte. Der Waldgeist wusste nicht den genauen Grund für den Besuch des Hellhaarigen, aber irgendwie war es nett....ja überraschend nett. Silver sprach sanft mit ihr, sicherlich weil er sie für schwach hielt, aber dennoch leistete er ihr Gesellschaft. Er hatte sich nach ihr erkundigt und er alberte mit dem Waldgeist herum. Das gerade sie beide herumalberten, passte absolut nicht zusammen, war aber merkwürdigerweise angenehm. Grinsend sah sie zu dem Dämonen, legte den Kopf leicht schief und schnurrte ein "Vielen Dank, großer tapferer Silver." Ehe sie selbst über ihr eigenes Verhalten lachen musste. Hinsichtlich der Worte von Silver nickte sie zustimmend. "Ja...ich denke ich werde die Quellen auch bald aufsuchen. Ich glaube das wird mir wirklich gut tun." Als Silver meinte, er würde sich aber später auf die Suche nach wahrscheinlich Nahrung oder anderem Wichtigem begeben und dabei auch an sie und die Prinzessin dachte, ließ sie überrascht zu ihm sehen. "Weißt du....wenn du nicht gerade am Schimpfen bist, bist du ganz niedlich."
      Was um alles in der Welt hatte sie da gerade gesagt?


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    • Wild hämmerte das Herz gegen ihre Brust und Hitze wirbelte durch ihren Körper und stieg in ihre Wangen. Falsches Zimmer. Sie war im falschen Zimmer. Die Emerald grünen Augen starrten schockiert und mehr als nur peinlich berührt den Vampiren an, während ihre zierlichen Finger den beigen, weichen Stoff umklammerten. Das gehörte sich nicht. So war es für eine Prinzessin nicht bestimmt gesehen zu werden. Sie wollte aus dem Zimmer stürmen, wollte schreien und fluchen über ihre eigene unvorsichtige Handlung, aber sie stand einfach nur da und starrte Rayen an. Noch nie hatte sie jemals ein Mann so entkleidet erblicken können, immerhin wurde sie als Prinzessin noch behüteter erzogen als jede andere Frau in ihrem Volk und wurde für ihren zukünftigen Gatten aufbewahrt. Arya glaubte Minutenlang einfach nur dazustehen und Rayen genauso schockiert anzustarren, wie er sie anstarrte. Aber da blitzte noch etwas anderes in seinen Augen, was sie noch nervöser machte... Wann riss er endlich seinen Blick los? Warum hörten ihre Beine nicht auf sie? Weshalb rührte sie sich nicht vom Fleck? Und... Was dachte er sich?
      Aber bevor Arya wieder die Kontrolle über ihren Körper erlangen konnte, ließ Rayen seine Augen von ihr und seine tiefe, angenehme Stimme ertönte murmelnd. "Ich... Ja... Also... Weißt du, Silver...", brachte sie nur stammelnd über die Lippen und der Griff um ihr Kleid, das sie in ihrer anderen Hand hielt, wurde fester. "Ich hörte...", begann sie ihre Worte, stockte aber inmitten ihres Satzes. Die Peinlichkeit dieser Situation war zu groß gewesen, als das sie ihm weiterhin in die Augen schauen konnte, weshalb sie ihren Blick über seine Schulter hinweg richtete, dabei allerdings etwas erspähte. "Konntest du etwas herausfinden?". Der kleine Ständer mitsamt den Reagenzgläsern befand sich auf den Schreibtisch an dem Rayen saß, ebenso wie ein altes Buch das, wie sie vermutete, für seine Notizen verwendete.

      "Das war doch wohl das Mindeste.", antwortete Silver mit einem breiten Grinsen und ließ nochmal sein Blick durch das Zimmer gleiten, ehe seine dunkelblauen Augen bei Sylvana haften blieben. Alle Zimmer waren gleich eingerichtet und würde er ein paar Tage in einem normalen Leben entspannen wollen, empfände er diese Zimmer als recht gemütlich. Für Sylvana und Arya allerdings mussten sie schäbig sein. Als Prinzessin und angebeteter Waldgeist und Leibwächterin der geliebten Prinzessin des Volkes waren sie vermutlich ganz anderes gewohnt. Für Silver waren diese ganzen prunkvollen Einrichtungen und Gebäude zu viel, ihm reichte es wenn Unterkünfte klein und praktisch waren. "Das wird es sicherlich, aber erst solltest du dir etwas Schlaf gönnen. Du musst total erledigt sein. Uns wird hier nichts passieren, wir sind hier sicher.", meinte er noch ehe er erwähnte sich am nächsten Morgen um wichtige Dinge wie Nahrung kümmern wollte und dabei auch Sylvana und ihre kleine Prinzessin nicht vergessen würde. Mit ihren plötzlichen Worten hatte er allerdings nicht gerechnet, weshalb er sich auch seinen überraschten Gesichtsausdruck nicht verstecken konnte. Hatte er da gerade richtig gehört? Nein, das war nicht richtig. Angespannt rieb er sich den Nacken und räusperte sich. Sie war übermüdet und vollkommen außer Kräften, natürlich redete sie da irgendeinen Stuss. "Das Schimpfen lenkt von der Traurigkeit und dem Schock ab. Zumindest bei dem, was wir so auf unserem Weg gesehen haben und noch sehen werden.". Für einen Moment hatte er zugelassen wie sein Körper sich bei ihren Worten und ihrer zarten, schönen Stimme anspannte, aber es hatte nicht lange gedauert das er wieder in sein altes Muster fiel und sein amüsiertes Grinsen wieder aufsetzte. "Oder besser gesagt lenkt es mich von dem ganzen langweiligen Zeug ab den Rayen immer wieder aufs Neue erklärt weil deine kleine Prinzessin alles wissen möchte.". So einem... Nun, Kompliment? Sollte er lieber aus dem Weg gehen.
    • Rayen hatte nach wie vor seinen Blick abgewendet. Zum einen weil sich das so gehörte und Rayen trotz nicht vorhandener Erziehung, wahnsinnig viel Wert auf Höflichkeit legte und zum anderen war das besser für sein Gemüt. Mal ehrlich, es konnte ihm niemand übel nehmen, dass er auf eine so wunderschöne Frau reagierte. Natürlich wollte er sie gerne ansehen, sie betrachten oder gar....nun war es aber gut! Er verwarf ganz schnell diese nicht ganz jugendfreien Gedankengänge. Arya ist eine verdammte Prinzessin und sicherlich war sie bereits einem blaublütigen Prinzen versprochen. Sicherlich irgendeinem Elfen, diesem Typen den sie im Wald getroffen hatten und überhaupt hatte der Vampir doch gar keine Zeit für so etwas. Ja, er sollte sich viel mehr auf seine Forschung konzentrieren und nicht auf zierliche Wesen mit leuchtenden Smaragdaugen. Eigentlich war Rayen davon ausgegangen, dass Arya nach ihrem wirren Gestammel das Zimmer sehr schnell verlassen würde, aber er hatte sich geirrt. Stattdessen hatte er sie nach seiner Forschung gefragt und für einen Augenblick vergaß der Dunkelhaarige tatsächlich die Situation und drehte sich zu seinem Schreibtisch. "Ja, habe ich tatsächlich. Dein Blut ist unglaublich Arya! Ich glaube tatsächlich, dass du...", als er sich aber wieder euphorisch umdrehte, damit er ihr weiter von seiner Forschung berichten konnte und wie besonders die Prinzessin wahr, erblickte er wieder diese wunderschöne Frau in diesem viel zu dünnen Stück Stoff, dass sie schützte, woraufhin er erneut rot anlief. Daran würde er sich sicherlich niemals gewöhnen können - diese aufsteigende Hitze. "Arya...bitte zieh dich an. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du so vor mir stehst." murmelte er und wandte den Blick schnell wieder ab.

      Sylvana reizte es wirklich. Warum war Silver gerade so nett zu ihr? So sanft und...ja liebevoll? Das waren wahrscheinlich die letzten Worte, welche einem bei einem Dämonen einfallen würden und der edle Waldgeist schob es darauf, dass er sicherlich auf sie herabsehen musste. Sie hatte Schwäche gezeigt und lag nun angreifbar und kraftlos lediglich in einem leichten Gewand ohne Schutz in diesem Bett herum. Etwas anderes konnte es doch gar nicht sein oder? Die Hellhaarige wollte sich nicht zu sehr über diesen sanften Blick und die ruhige Tonart des sonst so wüsten Mannes gewöhnen. Sie durfte ihn nicht sympathisch finden. Ja, sie hatte sich damit angefreundet, dass sie Silver und Rayen aufgrund ihrer Art falsch eingeschätzt hatte und das gab sie gern zu. Allerdings bedeutete es nicht, dass sie deshalb ihre Vorsicht vernachlässigen durfte. Sie musste Arya beschützen, vor allem und jedem. Aber gerade war Silver so liebevoll.....
      Lange sah sie ihn mit ihren goldenen Augen an, versuchte in seinen Augen Spott und Hohn zu erkennen, aber sie erkannte nicht diese Emotionen darin, sondern etwas anderes: Sorge. Eben diese Sorge machte ihr Angst. "Ich sollte wirklich schlafen.", murmelte sie auf seine Worte hin und versuchte sich wieder hinzulegen. Das Aufrichten war bereits anstrengend gewesen, das hinlegen unterschied sich kaum. Sylvi konnte sich in all den Jahrhunderten nicht erinnern, wann sie jemals so ihre Deckung hatte fallen lassen. Sie war immer noch so schwach...
      In all ihrer Verwundbarkeit hatte sie sich tatsächlich erlaubt einen Gedanken auszusprechen und den Umstand, dass Silver gerade tatsächlich niedlich war, schien nicht nur sie zu schockieren, sondern auch den Dämonen. "Es steht dir dennoch besser....so wie du gerade bist...." Was um alles in der Welt! Mit hochrotem Gesicht hatte sie sich umgedreht und fixierte mit dem Gesicht nun konzentriert die Wand. "Ich sollte schlafen! Gute Nacht!"


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    • In der Sekunde in der Arya die Reagenzfläschchen auf dem Schreibtisch hinter Rayen entdeckt hatte, war die innere Unruhe direkt vergessen und wollte wissen was er herausgefunden hatte. Sie war sich sicher das er sich direkt, sobald er die Zeit gefunden hatte, daran setzte um sicher zu gehen ob wirklich etwas mit ihrem Blut nicht stimmte. Rayen wandte sich seinem Schreibtisch zu und begann zu erzählen das er wirklich etwas herausgefunden hatte. Ihr Blut sei unglaublich? Auf seine nächsten Worte gespannt starrte sie neugierig zu seinem schwarzen Haarschopf und erst als er sich euphorisch umdrehte und ihre Blicke sich kreuzten veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Doch nichts positives? Die Neugier in ihren Augen verschwand und sie blickte ihn erst verdutzt an, als sie aber dann seine Worte hörte... Mit großen Augen blickte sie wieder zu sich hinab und sah dann wieder zu Rayen auf, der seinen Blick bereits wieder abgewandt hatte. Peinlich! Das war so schrecklich peinlich! Keine Sekunde länger verweilte Arya in dem Zimmer und suchte mit ihrer schlanken Hand bereits hinter sich nach der Türklinke und schwang sie sofort auf, als sie sie zu fassen bekam. "Im Salon. Gleich!", war nur noch zu hören, nachdem sie aus dem Zimmer gewirbelt war und kurz darauf die Tür zuknallte - energischer als gewollt. Peinlich, peinlich, peinlich. Wie konntest du nur so dämlich sein? Sprach sie in Gedanken zu sich selbst und steuerte direkt auf die Tür gegenüber zu.
      Als Arya endlich die erhofft richtige Tür öffnete, blickte sie nicht in das schöne Gesicht ihrer Leibwächterin, sondern in das Gesicht des Dämonen. Aufgekratzt wies sie Silver an das Zimmer zu verlassen und warf die Tür sofort ins Schloss, kaum hatte er die Türschwelle betreten. Hier hatte sie nicht mehr den Luxus in ihren privaten Quellen baden zu können und diesen Luxus misste sie bereits schon jetzt. "Eine absolute Blamage.", murmelte sie kaum hörbar vor sich hin und steuerte auf den Kleiderschrank zu um dort nach etwas Ähnlichem wie einer Strickjacke zu suchen. "Sylvi, wie fühlst du dich?", fragte sie ihre Leibwächterin während sie weiter durch die Kleidung wühlte.

      Das war zu viel. Das war viel zu viel und viel zu nah. Zu persönlich. Silver misste solch sorgenvolle Worte. Natürlich sorgte sich auch Rayen um ihn und ließ keine tadelnden Worte aus wenn er sich selbst mal wieder überforderte, aber diese Worte von einer lieblichen, melodischen Stimme zu hören... Von einer wunderschönen Frau. Er war auch nur ein Mann und welcher Mann. Nein, welches Wesen sehnte sich nicht nach solch liebevollen Worten zu Gesten? Es war lange her das Silver solch einen Luxus genießen konnte, Fürsorge vom anderen Geschlecht zu verspüren und er genoss es ein wenig, auch wenn er es nicht richtig zulassen konnte. Er konnte nicht und er durfte nicht. Aber ihre plötzlichen darauffolgenden Worte... Er sah sie lediglich irritiert an und wusste nicht zu antworten. Das es Silver mal die Sprache verschlag war eigentlich ein unvorstellbares Unding!
      "Ja, es wäre besser wenn du etwas Schlaf findest.", bestätigte er daher nur murmelnd ihre Worte, bewegte sich aber nicht aus dem Sessel. Weil er noch etwas Fragen wollte? Nein, vielleicht weil er glaubte sie würde ihn aufhalten wollen. Aber Sylvana tat es nicht. Allerdings bemerkte er das ihr die Situation selbst gerade etwas über den Kopf stieg und ihre plötzliche Reaktion brachte ihn sogar leise zum Lachen. "Kurier dich ordentlich aus.", sagte er daher mit einem leisen, brummigen Lachen und erhob sich aus dem Sessel und wollte gerade das Zimmer verlassen, als jemand die Tür öffnete. Verdutzt blickte er in das aufgewühlte Gesicht der Prinzessin die lediglich in einem Badetuch bekleidet vor ihm stand und ihn anwies sofort das Zimmer zu verlassen.
      "Man, ich kann es nicht erwarten selbst ins Bett zu fallen.", sagte Silver als er dann endlich sein und Rayens Zimmer betrat. Hier würden die Gespräche nicht so kompliziert werden und in eine Richtung abschweiften, in die er gar nicht wollte.
    • Was Rayen wirklich sicher über die Elbenprinzessin sagen konnte, war wahrscheinlich, dass sie unglaublich spannend war. Ein Wirbelwind, neugierig und ungestüm, faszinierend und wunderschön. Sie weckte in ihm ein Interesse, welches er bisher selten an anderen Wesen hatte. Er hatte sie gern in seiner Nähe, wollte sein Wissen mit ihr teilen und dem Klang ihrer Stimme lauschen, wenn sie neugierige Fragen stellte. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Vampirs als er ihr nachsah. Seine Reise mit Silver war nie langweilig gewesen und er schätzte die Nähe zu seinem besten Freund, aber seit die beiden Lichtwesen sie begleiteten, hatte sich etwas geändert. Es fühlte sich lebendiger an. Selbst Silver verhielt sich anders. Natürlich alberte er auch mit dem Schwarzhaarigen viel herum, aber er hatte den Dämonen beispielsweise noch nie so schmollen sehen, wie wenn der Waldgeist ihn zurecht wies. Es war ehrlich niedlich. Schmunzelnd schob er seine Notizen zur Seite, überlegte wann er seine Forschung eventuell fortsetzen sollte oder ob er tatsächlich die Gruppe bat die nächst größere Stadt aufzusuchen, aber da kam bereits Silver in sein Zimmer. Sein treuer Freund wirkte erschöpft und Rayen sorgte sich, ob das vielleicht an der Verletzung liegen könnte. Natürlich hatte der Hellhaarige als Dämon einen deutlich stärkeren Körper als sie alle zusammen und würde auch um einiges mehr überleben, aber das bedeutete nicht, dass er unverwundbar war. Darum sah er ihn doch ein wenig besorgt an. "Geht es dir gut?"

      Sylvana hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und spürte sehr wohl wie ihr Gesicht vor lauter Schamgefühl brannte. Was war nur in sie gefahren? Die Erschöpfung und der gefährliche Magieverlust musste schlimmer gewesen sein als gedacht, wenn sie so dummes Zeug von sich gab! Sie könnte die Wände hochgehen. Nun mit dem Knöcheln realistisch gesehen weniger, aber sie würde, wenn sie könnte! Wie konnte sie ihn nur niedlich nennen? Oder sagen, dass sie ihn mochte, wenn er sich so verhielt? Während der Dämon noch mit ihr sprach, erinnerte die in die Decke eingewickelte Sylvana an eine dicke Raupe und sie wollte auch nicht aus diesem Schutzmantel, der sich Decke nannte so schnell wieder heraus. Nicht so lange ihr Gesicht leuchtete wie der Feuerball eines Feuervogels. Erst als sie die Stimme ihrer Prinzessin vernahm und wie sie den Hellhaarigen aus dem Zimmer warf, lugte ihr weißhaariger Kopf aus der Decke hervor. "Von welcher Blamage sprichst du und warum hast du nur ein Handtuch an und keine Klamotten mitgenommen?" tadelnd versuchte sie sich wieder aufzurichten. Ihr kleines Mädchen konnte doch nicht SO herumlaufen, wenn hier zwei ausgewachsene Männer anwesend waren!


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    • Ihr gesamter Auftritt war eine Blamage gewesen und wäre ihre Neugier nicht so groß, würde sie auch nicht gleich wieder das Zimmer verlassen. Aber sie wollte wissen was genau Rayen herausfinden konnte, ob dieses Wunder tatsächlich durch ihr Blut verursacht wurde. Gedankenversunken durchwühlte Arya die verschiedensten Kleidungsstücke die sich in ihrem dunklen, hölzernen Schrank befanden. Ob es wirklich an ihrem Blut liegen konnte? Ob Rayen wirklich wegen ihr durch die Sonne wandeln konnte? Unmöglich... Der Gedanke war so absurd, sie musste es einfach herausfinden! Aus diesem Grund suchte sie auch schon jetzt nach einem Nachtkleid um danach direkt hineinzuschlüpfen wenn sie mit Rayen zu Ende gesprochen hatte und einfach ins Bett fallen konnte. Die Müdigkeit zerrte bereits an ihr und es fiel ihr, nach dem erholsamen Bad, deutlich schwerer die Augen offen zu halten aber die Neugier in ihr siegte über das Verlangen ihrem Körper endlich die wohlverdiente Ruhe zu gönnen. "Hm?", ein kurzer Blick über ihre Schulter hinweg wanderte in Richtung der zarten Stimme, ehe sie sich wieder auf die Kleidung vor ihr konzentrierte. Es war die Stimme ihrer geliebten Leibwächterin, die sie aus ihren Gedanken holte. "Ich habe nicht daran gedacht.", murmelte sie beschämt und spürte ihre glühenden Wangen. Arya war es gewohnt bedient zu werden. Badetücher, trockene Kleidung und weibliche Bedienstete warteten vor den großen Toren ihrer privaten heißen Quellen auf sie um ihren zierlichen Körper zu trocknen, einzukleiden und ihr langes Haar zu bürsten. Hier, an diesem Ort hatte sie den Luxus nicht und oft genug vergaß sie um diesen Umstand.
      Arya zog ein langes, weißes Nachtkleid aus dem Schrank und hielt es mit ausgestreckten Armen vor sich und begutachtete es einen Moment. Es bestand aus einem fast transparenten, weichen Stoff und war bei weitem nicht so schön wie die Kleidungsstücke die sie sonst in ihrem Wald gewohnt war, aber den Luxus schöne Kleidung zu tragen hatte sie bereits schon lange nicht mehr. Mit einem leichten Schwung warf sie die schweren Türen des Schrankes wieder zu und legte das Nachthemd auf dem Sessel ab, auf dem Silver vor kurzem noch gesessen hatte, und ließ das große Badetuch zu Boden fallen und schlüpfte wieder in das Kleid hinein das sie bereits kurz nach ihrer Ankunft schon getragen hatte. "Fühlst du dich schon besser?", fragte sie fürsorglich und strich das Kleid glatt, ehe sie sich zu Sylvana wandte und auf der Bettkante platz nahm. "Ich habe noch etwas mit Rayen zu besprechen. Es dauert nicht lange und bin gleich wieder da, bitte versuch du endlich zu schlafen.". Was genau sie noch mit Rayen zu besprechen hatte würde Arya nicht verraten, Sylvana sollte nicht wissen weshalb er mit ihrem Blut experimentierte. Und das er sie gebissen hatte...

      "Natürlich, mir geht es immer gut.", antwortete Silver mit einem verschmitzten Grinsen. Sein Rücken machte ihm noch immer etwas zu schaffen und er war ausgelaugt. Der Drang bei Tag über Rayen wachen zu müssen hielt ihn stets wach und weil sie Nachts reisten bekam er auch da nur wenig Ruhe. Und dann waren da noch ihre unfreiwilligen Begleiter... Sie beide raubten ihn auch noch den letzten Nerv. Aber all das würde er nicht zugeben. Nun, abgesehen vom letzten Punkt... das ließ er Sylvana und insbesondere Arya oft genug spüren. "Hör auf mich so sorgenvoll anzuschauen, mich haut nichts so schnell um, das weißt du!". Nachdem er sein Hemd geöffnet und ausgezogen hatte, warf er es auf den Sessel und ließ sich auf eines der Betten fallen. Seine Knochen und Glieder fühlten sich plötzlich so schwer an, ebenso wie seine Augenlider. "Was machst du da überhaupt?", fragte er gähnend und deutete auf die Reagenzgläser hinter Rayen auf dem Schreibtisch.
    • Sylvana hatte sich in die doch ein wenig raue Decke gewickelt und wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie lange diese Stoffe wohl nicht mehr gereinigt worden waren oder wer zuvor die Kleidung getragen hatte. Allein das sie wieder in einem Bett schlafen konnten, auch wenn Sylvi meist tatsächlich in der Natur schlief - wenn auch angepasst - war purer Luxus. Sogar heiße Quellen hatten sie hier und so trüb und trist diese kargen Schneeberge auch wahren, die eisige Kälte hielt auch ihre Feinde auf Abstand. Glücklicherweise waren sie auch keiner der Gefahren begegnet, welche Rayen zu Bedenken gegeben hatte. Nun sie mussten auf alles vorbereitet sein und lieber trafen negative Ereignisse nicht ein, als das man nicht gewappnet für sie war. Der Waldgeist spüre langsam wie ihre Augenlieder immer schwerer wurden und auch wenn sie es verdammt ungern zugab, sie brauchte Ruhe und vor allem Schlaf. Arya aber wühlte in dem großen schweren Schrank in ihrem gemeinsamen Zimmer, lediglich in ein Handtuch gehüllt und die Hellhaarige kam nicht umhin nach dem Grund zu fragen. Seufzend blickte sie zu ihrer Prinzessin. Natürlich war die Elbin dieses Leben nicht gewohnt und es war schwer alte Gewohnheiten abzulegen, da ging es Sylvi nicht anders. Allerdings würde sich der schöne Waldgeist wirklich wünschen, dass ihr Sorgenkind ein wenig vorsichtiger war. Ja, inzwischen war sie vielleicht nicht mehr ganz so skeptisch gegenüber den Nachtwesen, welche sie eskortierten, aber das bedeutete nicht, dass sie den beiden vollkommen vertraute. Nein, ihre Vorsicht würde sie nicht ablegen und unabhängig davon, waren sie neben Dunkelwesen auch nur Männer und Arya eine Schönheit ... mit lediglich einem Handtuch. Geschockt richtete sie sich auf. "Abgesehen davon, dass Silver gerade hier war und dich so gesehen hat, hat dich Rayen etwa auch so gesehen? Oh Arya..." Mit einem mütterlich tadelnden Blick betrachtete der Waldgeist ihren Schützling. "Du willst um die Zeit noch zu ihm? Arya, ruh dich aus. Ihr könnt morgen immer noch miteinander sprechen."

      Rayen kannte seinen besten Freund inzwischen schon sehr lange und vor allem gut genug um zu wissen, dass er den Sturkopf auf alle Fälle im Auge behalten musste. Sicherlich plagte ihn nach wie vor sein Rücken und er würde nicht umhin kommen, dass der Vampir ihm weitere Mittelchen verschrieb. Die Spritze war die SOS-Kur sozusagen, welche die schlimmsten Schmerzen unterdrückte, alles andere war die Nachversorgung. Während der Dämon also mit ihm sprach und alles wie gehabt schien, kramte der Schwarzhaarige wie immer in solchen Momente in seinem Rucksack und reichte seinem Freund eine kleine Tinktur. "Du kennst das Spiel. Ich weiß es schmeckt nicht, aber es hilft." mit einer liebevollen Belehrung lächelte er den Dämonen an und folgte dann dem Finger des Größeren, wie dieser auf seine Reagenzgläser deutete. "Ich versuche herauszufinden, weshalb ich plötzlich in der Sonne nicht zu einem elenden Häufchen Asche werde." antwortete Rayen ehrlich. Allerdings würde er den Arya-Faktor dabei erstmal verheimlichen. Es schmerzte, dass er das erste Mal in seinem Leben ein Geheimnis vor Silver hatte, aber zu dieser Geschichte gehörten zwei und der Vampir wollte nicht ohne die Zustimmung der Elfin irgendetwas Preis geben, wenn es doch vor allem sie betraf. "Du solltest dich ein wenig ausruhen. Du weißt das die Tinktur die noch müder macht, als du ohnehin schon bist." der Vampir erhob sich langsam. "Ich werde mal nach den beiden Damen sehen. Arya wollte auch noch etwas besprechen."


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    • Ja, hatte er... Rayen hatte sie nur im Handtuch bekleidet gesehen und das nicht nur so flüchtig wie Silver... Sie beide waren irritiert gewesen, aber im Gegensatz zu Silver war Rayen die Röte in die Wangen gestiegen. Bei dem Gedanken wie sie leicht bekleidet vor ihm stand, stieg ihr selbst die Hitze wieder in die Wangen. Er könne sich so nicht konzentrieren, meinte Rayen. "Nein, hat er nicht.", log Arya. Sylvana war ihre Leibwächterin und sie ihre Prinzessin und kleines Mädchen, Sylvi hütete sie wie ihren größten Schatz und Arya wusste das sie verrückt werden würde, hätte Rayen sie auch nur länger als eine Sekunde so zu Gesicht bekommen. Oder überhaupt auch nur eine Sekunde! Deshalb ließ Arya die Aussage ihrer Blamage darauf beruhen das Silver sie nur im Handtuch bekleidet gesehen hatte und erwähnte Rayen nicht mehr als nötig. Nur das sie noch mit ihm reden wollte, konnte sie vor Sylvi nicht verschweigen. Arya fühlte sich schlecht. Bisher galten ihre Geheimnisse niemals vor Sylvana, sondern nur mit ihr. Das schlechte Gewissen nagte an ihr, aber sie durfte davon nichts erfahren. Weder das Rayen sie gebissen hatte, noch das ihr Blut für dieses plötzliche Ereignis der Auslöser sein konnte... Gott, das glaubte Arya selbst noch nicht einmal. Es klang viel zu unwirklich.
      "Es geht um deine Gesundheit, also muss ich noch mit ihm reden. Aber ich beeile mich, versprochen.", nach ihren letzten Worten hauchte sie Sylvi einen Kuss auf die Stirn und forderte sie auf sich wieder hinzulegen indem sie die Decke anhob. "Jetzt versuch etwas zu schlafen, ich bin gleich wieder zurück.".
      Das Feuer das Silver entfacht hatte flackerte noch immer und wirkte endlos. Die gesamte Hütte war bereits in eine wohlige Wärme gehüllt und auch Aryas müden Glieder und Augenlider wurden bei der Wärme ganz schwer, während sie in dem kleinen Salon auf dem samtig, grünen Sofa saß und auf Rayen wartete.

      Natürlich beließ es Rayen nicht auf der Spritze beruhen. Medikamente zeugten weder von Schwäche noch waren sie Unnütz, aber für Silver waren sie es dennoch. Für einen Dämonen waren Medikamente der aller letzte Ausweg und es lag in ihrem Natur ihre Verletzungen mit Stolz zu tragen oder sie als verdiente Bestrafung anzusehen. Sein Körper war wie sein aus Feuer geschmiedetes Schwert, fast unzerstörbar. Aber für Rayen hatte er sich als Versuchskaninchen geopfert. Allerdings nur weil er wusste wie robust sein Körper war und auch falsche Dosen verkraften konnte. Mit einem zarten Körper wie Sylvana ihn hatte... damit könnte Rayen nicht experimentieren.
      Und da war auch schon das nächste Mittelchen. Schwer seufzend, und eher an ein bockiges Kind erinnernd, nahm Silver das Fläschchen entgegen und warf sich auf das Bett. Aber viel lieber wollte er wissen was Rayen da trieb, als die grauenvoll schmeckende Medizin zu trinken. "Und? Bist du schon schlauer geworden?", fragte Silver amüsiert, zugleich sehr neugierig. Rayen war lange Zeit der einzige Punkt in seinem Leben gewesen der ihm wichtig war. Deshalb war ein so plötzliches Wunder etwas das Silver auch unbedingt verstehen wollte. Das Rayen ihn aber dann nochmal auf die Tinktur aufmerksam machte und meinte das er sich endlich ausruhen sollte, brummte er nur missmutig und betrachtete das Fläschchen. Schon bei dem Gedanken, wie diese Tinktur schmeckte, rümpfte er die Nase. Aber er beschäftigte sich nicht lange mit dem Gedanken wie es schmeckte, sondern kippte es im nächsten Moment in einem Zug hinunter. "Sylvana schläft sicherlich schon.", meinte Silver und konnte sich dabei seine angewiderte Grimasse nicht verkneifen. Er hatte das Gefühl das es bei jedem Mal scheußlicher schmeckte. Und das er bei Sylvana gewesen war, erwähnte er in keinster Silbe. "Die kleine Prinzessin möchte etwas besprechen? Vermutlich dich nur mit Fragen löchern.".
    • Würden Sylvana nicht bereits bei jedem Wort die Augen zufallen, hätte sie sicherlich die kleine Lüge ihres Schützlings erkannt, aber jede Silbe die sie sprechen musste, kostete den Waldgeist einfach zu viel Kraft. Sie hatte bis jetzt gut durchgehalten, aber die Müdigkeit zog an ihren Gliedern wie schwere Ketten und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie in den Abgrund des Schlafes versank. Darum murmelte sie lediglich ein "Wir reden später darüber." nachdem sie den kleinen Kuss auf der Stirn spürte und kuschelte sich etwas mehr in das in ihren Augen zu raue Kissen. Nun sie hatte schon an schlimmeren Orten geschlafen, auch wenn das Teil ihrer Vergangenheit war und dennoch konnte sie es nie vergessen. Ein Teil von ihr war immer noch das kleine Mädchen mit den Eisenketten an zarten Knöcheln auf dem kargen Käfigboden. Es war Jahrhunderte her und doch hatte es sich tief in ihrer Seele vernarbt. Vertrauen war etwas, dass sie sich in all den Jahren nicht leisten konnte. Die einzigen denen sie jemals ihr Herz geschenkt hatte war den Elfen, wie es all ihre Vorfahren getan hatten. Es gab zwar noch die ein oder anderen Wesen mit denen die Waldgeister nie im Disput lagen, aber diese hatten nicht zu ihrer Rettung beigetragen. Das Elbenvolk und die Waldgeister verband seit jeher ein tiefes Band. Ihre Liebe zur Arya war aber nicht darauf gepolt, sondern weil sie die zierliche Elfe inzwischen fast als ihr Kind betrachtete. Sie wollte es nicht zulassen, dass die Hellhaarige den Raum verließ, aber sie konnte nicht an sich halten und ihre goldfarbenen Augen schlossen sich.

      Rayen nickte zufrieden als der Dämon die Medizin zu sich nahm. Ja, er wusste es schmeckte widerlich, schließlich hatte er sie oft genug gekostet, bevor er sie Silver verabreichte, auch wenn es bei Rayen keinerlei Effekt hatte. Allerdings half sie seinem besten Freund, ob der Kerl es nun zugeben wollte oder nicht und das war ja auch der Sinn und Zweck all der Forschung des Vampiren. Er wollte Heilung schaffen und nicht nur Unheil. Vampire waren von Natur aus Egoisten, aber er wollte sich diesem Charakterzug entgegenstellen, wollte nicht wie all seine Artgenossen gesehen werden. Ja, mit einigen Charakterzügen schlug er sich tatsächlich herum und es war schwer seine Natur zu kontrollieren. Den Hunger nach Macht hatte auch er in sich und er liebte das Gefühl des Blutes, wenn es durch seinen Körper rauscht genauso sehr wie das Gefühl des Kampfes, wenn das Adrenalin in ihm entfacht wurde. Für diese Empfindungen verabscheute er sich zutiefst. Silver hatte ihn nie gescholten oder darauf angesprochen, aber der Dämon spürte diesen inneren Konflikt, welchen Rayen jeden Tag mit sich selbst führte. Es war schwer gegen seine Natur anzukämpfen. "Nun wir werden sehen. Ruh dich aus Silver, wir haben selten die Chance auf der Reise ein Dach über dem Kopf zu haben.", entgegnete der Schwarzhaarige dem Dämonen sanft und verstaute seine Notizen und dergleichen in seiner Tasche. Es dauerte eine Weile bis auch all die Reagenzgläser ordentlich verpackt waren, aber ein Ordnungsfanatiker wie Rayen es war konnte es nicht mit sich selbst vereinbaren, würde er hier Chaos hinterlassen, ganz gleich ob diese Behausung jemanden gehörte oder nicht. Nachdem alles zu seiner Zufriedenheit war, blickte er noch einmal mit Silver und legte leicht den Kopf schief. "Schau nicht so vorwurfsvoll. Ruhe wird dir gut tun und ich weiß das die Medizin dich müde macht." Langsam steuerte er die Tür an. "Ich werde das Gebäude nicht verlassen, das verspreche ich dir." Danach verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zu der schönen Prinzessin mit dem seidigen Haar. Wenn man bedenkt, dass es sich um eine hochgeborene Prinzessin handelte, wirkten die Sitzpolster auf denen sie verweilte unglaublich schäbig. Das weiße Kleid an ihrem Körper ließ sie noch anmutiger werden und....verflucht nochmal der Stoff war viel zu dünn. Machte sie das mit Absicht? Seufzend betrat er dann den Raum. "Tut mir Leid, dass du auf mich warten musstest." Rayen der seinen schwarzen Mantel noch nicht ausgezogen hatte, seit sie hier waren, streifte diesen nun von sich und legte ihn der Elfin über die Schultern. Eindeutig besser.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Das Sylvana nichts von ihrer Lüge bemerkte und bereits die Augen zufielen, spielten Arya ungemein in die Karten. Sie hasste es zu Lügen, erst recht wenn diese Geheimnisse vor Sylvana galten. Selten verschwieg Arya etwas vor ihr und noch seltener konnte sie diese wenigen Dinge lange für sich behalten. Aber das war ein Geheimnis das sie für sich behalten musste! Würde Sylvana herausfinden das Rayen ihre geliebte Prinzessin gebissen hatte... Sie würde ihm nicht nur mit Worten das Leben zur Hölle machen. Und da spielte es absolut keine Rolle das Rayen mit allen Mitteln versucht hatte Arya von sich zu stoßen. Es spielte nicht die geringste Rolle das Arya die Pfeilspitze in ihrer Hand erscheinen lassen und in ihre zarte Haut geritzt hatte und somit die Schuldige war.
      Zärtlich strich sie ihr die wirren Strähnen aus ihrer Stirn und schenkte ihr einen liebevollen, zarten Kuss, ehe sie sich erhob und leise das Zimmer verließ. Das schlechte Gewissen plagte sie, dennoch durfte sie kein Wort verlieren.
      Im Salon wartete sie bereits auf dem Sofa und Nähe des wärmenden Feuers auf Rayen. Ihre Gedanken kreisten um nur dieses eine Thema... Diesem verfluchten Biss, das was sie dabei gespürt hatte und welch Ereignis darauf folgte. War es tatsächlich ihr Blut? Und bedeutete es das er nun immer, wenn er von ihrem Blut trank, am Tage wandeln konnte? Solch ein absurder Gedanke... Seufzend lehnte sich Arya an die verstaubten und harten Polster zurück und starrte an die dunkle Decke und vergaß fast schon wie abstoßend sie diese alten Möbel eigentlich fand. Was wenn es tatsächlich so wäre? Rayen könnte ein normales Leben führen. Kälte und Wärme spüren, den Tag und seine Sonderheiten kennen lernen, Sonnenauf- und untergänge beobachten, seinen Herzschlag spüren... Sie könne ihm so viel mehr Lebensqualität bieten, nur durch ihr Blut.
      Dank ihrem ausgeprägten Gehör vernahm sie wie im Flur eine Tür geöffnet wurde, kurz darauf leise wieder ins Schloss fiel und Schritte die sich langsam näherten. Sofort setzte Arya sich aufrecht hin. Rücken gerade, Schultern zurück, Brust raus, Kinn nach oben, die Beine überschlagen und die Hände in ihrem Schoß gefaltet. Ihre Augen, so grün wie das saftige Gras in ihren Wäldern, wanderten zu Rayen, der das Zimmer betrat. "Das ist nicht so schlimm.", meinte sie mit einem zarten Lächeln. Ihr silbriges Haar war noch immer zu einem Knoten, mit einer Haarnadeln, nach oben gesteckt und noch leicht feucht. Lediglich die wirren Haarsträhnen die ihren schmalen Hals und das schöne Gesicht umspielten, waren in Wellen getrocknet. Rayen gesellte sich zu ihr und entledigte sich seinem Mantel, den er ihr um die Schultern legte, als ihr plötzlich ein wohliges, warmes Gefühl durch den Körper schnellte. "Danke.", sagte sie leise und blickte zu ihm hinauf und wartete bis er sich ebenfalls setzte. "Wie fühlst du dich?", ihre Frage bezog sich nicht nur auf dieses plötzliche Tageswandeln, sondern auch seinem gesundheitlichen Zustand.

      Er hasste diese Mittelchen, aber sie waren nötig. Zumindest in Rayens Augen, deshalb schüttete er diese widerliche Tinktur auch in einem Zug hinunter und stellte das leere Fläschchen auf dem Nachtkästchen neben seinem schmalen Bett. Ihr Zimmer war das einzige mit zwei Einzelbetten und darüber war Silver mehr als nur dankbar. Auf eine gewisse liebte er Rayen, mit ihm allerdings das Bett teilen war ihm dann doch etwas zuwider. Im Bett war ihm ein gewisser Abstand zu einem anderen Mann dann doch sehr wichtig und in keinster Weise anders auszumalen. Wäre Rayen eine schöne Frau, dann hätte er sich es das ein oder andere Mal auch über sich ergehen lassen das Bett zu teilen, aber so... Niemals. Silver deutete mit dem Zeigefinger auf Rayen, der schon halb aus dem Zimmer raus war "Du solltest dir auch etwas Ruhe gönnen.", sagte er noch, ehe die Tür ins Schloss fiel.