♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Diese Schlagfertigkeit wäre für ihn früher undenkbar gewesen. Ja, er neigte gern zu sarkastischen Bemerkungen, aber dieses Selbstvertrauen hatte er erst durch Silver gewonnen. Der Dämon hatte ihn zum Reden gebracht, ihm beigebracht zu Lachen und auch einmal solche Sprüche raus zu hauen, da ihm sein bester Freund nie deshalb böse sein würde. Manchmal wirkte der Kerl sogar regelrecht stolz. Ja, Rayen hatte dem Hellhaarigen praktisch alles zu verdanken. Sein ganzes Leben um genau zu sein und das war auch der Grund weshalb ihm der gut gebaute Mann mit den Muskeln und dem starken Rücken auch die Welt bedeutete. Nun, nicht das er ihm das unbedingt auf diese Art sagte. Da überwog einfach der lächerliche männliche Stolz der beiden, auch wenn jeder Idiot erkennen konnte wie nah sie sich standen. Das ihn Silver also nach seiner Bemerkung so perplex ansah, verbuchte der Vampir als kleinen Triumph. Nur konnte das sein Freund nicht einfach so auf sich sitzen lassen und musste natürlich auf diese Art antworten. Rayen schüttelte nur grinsend den Kopf und machte sich lieber daran nach der Prinzessin und ihrer Leibwächterin zu sehen.
      Sylvana schlief inzwischen friedlich und entspannt. Die hektische Atmung war zur regelmäßigen geworden, sie wirkte ruhig und das Fieber war inzwischen auch gesunken. Sobald sie eine Mütze Schlaf hatte und ihr Manahaushalt wieder ins Gleichgewicht kam, sah der Vampir keinen Grund, dass es ihr nicht bald wieder besser ging. Zur Sicherheit wollte er sie aber auf weitere Verletzungen untersuchen und Arya half ihm dabei nur zu gern. Er hatte Arya von den Zimmern und der heißen Quelle erzählt, während sie sich beide auf den Weg in eines der Zimmer machten. Dort deutete er so gut er es mit Sylvana auf den Armen konnte auf den großen Eichenschrank, der wirklich wuchtig in diesem Raum wirkte. Er wollte erst das Bett überzogen haben, bevor er die Hellhaarige einfach in die Staubschicht packte. Silver hatte inzwischen zu ihnen hinein gelinst und vom Feuerholz berichtet, woraufhin ihm der Schwarzhaarige dankbar zunickte. Arya hatte währenddessen wohl das erste Mal mit dem Beziehen eines Bettes zu kämpfen. Nun auf dieser Reise gab es viel für sie zu entdecken, auch solche Aufgaben. Rayen war glücklicherweise im Erklärung von allen möglichen Dingen die Ruhe in Person, sei es nun was seine Forschung anging bis hin zu alltäglichen Dingen, daher störte ihn die Unbeholfenheit der Elfin nicht. Wenn er daran zurückdachte, wie viel er lernen musste, weil er sich alles selbst beibringen musste, da er keinen Vampirvater hatte und Silver als Dämon nur begrenzt helfen konnte, war das Beziehen eines Bettes wirklich das kleinste Übel. "Gibt es dort noch ein Bettlaken, dass wir über das Bett spannen können? Ich würde sie ungern auf die Staubschicht legen. Bezüge für die Decke und das Kissen wären zwar auch nicht schlecht, aber das Laken wäre mir doch deutlich wichtiger. Meinst du, du findest etwas?", antwortete er ihr sanft in aller Gelassenheit.


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    • Während Rayen mit den beiden Lichtwesen in ein Zimmer gegangen war, kümmerte Silver sich um das Feuer. Die, leider feuchten, Holzscheite stapelte er ordentlich in dem Kamin und hielt seine offene Handfläche darüber, sobald er alle ordentlich gestapelt hatte. Dadurch das die Holzscheite feucht waren, würde es viel länger dauern bis sie begannen zu brennen und würden vermutlich viel mehr Rauch verursachen. Aus dem Grund zog er auch seine Hand wieder zurück und öffnete die Tür durch die sie gekommen waren und ließ die kalte Bergluft hinein. Zwar mochte es die Hütte von der Temperatur nochmal runterkühlen, allerdings konnte der Rauch so schneller aus der Hütte ziehen. Abgesehen davon konnte die Hütte etwas frische Luft gebrauchen. Silver steuerte zu dem Kamin zurück, ging wieder in die Hocke und hielt erneut seine Hand über die Holzscheite und kontrollierte die Hitze durch seine Handinnenfläche. Er durfte nicht mit zu viel Hitze arbeiten, sonst würde er das Holz nur verbrennen und wäre somit nutzlos für sie. In dem Regal befand sich noch mehr Holz, dennoch musste er nicht zwingend welche vergeuden.
      Es dauerte einige Minuten, bis das Holz begann zu Rauchen und die Feuchtigkeit darin zu verdunsten. Der Rauch der sich bildete schwebte nur kurz hinauf, bis der Wind ihn mit sich riss. Erst als die komplette Feuchtigkeit aus dem Holz verdunstet war und es langsam begann Feuer zu fangen setzte er mehr Hitze ein und schaffte ihnen schnell ein flackerndes und knisterndes Feuer.
      Silver schloss wieder die Eingangstür und machte sich daran noch mehr Feuerholz zu holen und es sorgfältig neben dem Kamin zu stapeln.

      In der Zwischenzeit hatte Arya alle Kommoden durchsucht und bereits weitere Decken hoch in die Luft gehalten, Rayen jedoch hatte jedes Mal den Kopf geschüttelt. Ihr war dieses Unwissen schrecklich unangenehm. Ihre Wangen und Nase waren bereits rosa gefärbt und ihre Augen funkelten immer beschämter, weshalb sie ihren Kopf in den Schrank steckte und am liebsten vom Erdboden verschluckt werden würde. Ein dünnes, großes Leintuch fiel ihr zwischen die Finger, das sie aus dem Schrank herausriss und wieder hoch hielt. Diesmal schüttelte Rayen nicht den Kopf, sondern erklärte den Stoff endlich für das Richtige. Erleichtert, endlich den richtigen Laken gefunden zu haben steuerte Arya auf das Futonbett zu, hielt aber davor inne. Lange starrte sie einfach nur angestrengt das Bett an, bis ihr Blick hilfesuchend zu Rayen wanderte. Was tat sie jetzt mit diesem Decken Ding? Aber mit Rayens Anweisungen schaffte sie endlich erst die staubige Matratze zu beziehen, dann sogar zwei Kissen und die große Decke. "Ich glaube... ich habe es endlich geschafft.", meinte sie peinlich berührt.
    • Rayen hatte geduldig mit Sylvana auf den Armen gewartet bis Arya das richtige Bettzeug aus dem massiven Eichenschrank herausgesucht hatte. Ihm war ihr knallrotes Gesicht nicht entgangen, wie sich ihre Nasenspitze vom zarten Rosa bis ins tiefe Rot bei jeder ´falschen´Wahl weiter färbte und irgendwann bis zu ihren Ohren gewandert war. Der Vampir hatte lediglich sanft gelächelt und nichts dazu gesagt. Das gehörte eben zum Lernprozess dazu. Es tat ihm eher Leid, dass er ihr nicht helfen konnte, aber er hätte Sylvana ungern irgendwo abgesetzt, zumal sie gerade im Schlaf komplett schutzlos war. Als Arya dann das Bett bezogen hatte, legte Rayen den schönen Waldgeist in die überraschend weichen Laken, strich noch ein paar der Falten glatt und deckte sie vorsichtig zu. Nachdem er sich sicher war, dass die Weißhaarige ausreichend versorgt war, wandte er sich an die Elfin neben sich, welche immer noch peinlich berührt zu Boden blickte. Sanft strich der Vampir ihr über den Kopf "Das hast du gut gemacht." lobte er sie dann. Vielleicht eine etwas zu kindliche Art, aber Rayen erinnerte sich gut daran, wie ihn Silver zu ihrer Anfangszeit immer gelobt hatte und wie viel dem Schwarzhaarigen das bedeutet hatte. Schließlich war Rayen zum Beginn ihrer Reise voller Selbstzweifel gewesen und nicht zu vergessen, hatte er über ein halbes Jahr nicht einmal gesprochen. Für ihn waren diese kleinen Zuneigungen, welche Silver sicherlich schon längst wieder vergessen hatte, ungemein wichtig gewesen. Der Jungvampir war der Ansicht, dass Lob ohnehin etwas war, dass man viel zu selten anderen entgegen brachte, wobei er sich vorstellen konnte, dass Arya als Prinzessin sicherlich für praktisch alles gelobt wurde und wenn es nur eine Kleinigkeit gewesen war. Dennoch erschien ihm gerade ein Lob bei einer Tätigkeit, welche für eine Prinzessin so unvorstellbar und unüblich war als wichtig. "In Ordnung, ich verlasse dann das Zimmer und du untersuchst Sylvana nach irgendwelchen Wunden oder Auffälligkeiten. Sollte dir irgendetwas komisch vorkommen und wenn es nur ein Kratzer ist, lass es mich wissen. Meistens sind gerade die kleinen Wunden die schlimmeren Erkrankungen als die offensichtlichen. Lass dir dabei ruhig Zeit." entgegnete er ihr dann und verließ dann das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und machte sich auf die Suche nach Silver, um bei ihm nach dem Rechten zu sehen.


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    • Für Arya war die gesamte Situation demütigend. Weder wusste sie welches von den Bettsachen wohin gehörte noch wofür man was verwendete. Nicht einmal hatte sie gewusst das Kissen und Decken erst mit anderen Laken bezogen wurden, eigentlich dachte sie man könnte sie von Anfang an so nutzen und darin schlafen. Deshalb färbte sich ihr Gesicht bei jedem Mal wenn sie etwas neues hervorzog immer intensiver rot. Was Rayen wohl von ihr dachte? Vermutlich, das sie nichts weiter als eine verwöhnte Prinzessin, die ihren Willen durchsetzen musste und rebellieren wollte, war. Ihre Füße und Glieder schmerzten, ihr war kalt und ihre nächtlichen Unterkünfte waren bisher nie zufriedenstellend gewesen und das hatte Arya jedes Mal mit Murren hinnehmen müssen. Sie wusste das sie kein Luxus auf diesen Reisen erwarten konnte, aber dennoch war es jedes Mal aufs Neue ein Kampf für sie unter solchen Umständen leben zu müssen. Und obwohl sie vieles in dieser kurzen Zeit bereits durchstehen mussten und Arya an viel zu vielem etwas auszusetzen konnte, genoss sie diese Auszeit als Prinzessin.
      Beschämt richtete sie ihren Blick zu Boden, als sie endlich fertig war ein Bett zu beziehen und Rayen Sylvana hineinlegen konnte. Ihr Gesicht brannte und ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Brust und wartete nur darauf bis er endlich das Zimmer verließ. Als sie aber plötzlich seine große Hand auf ihrem Kopf spürte wanderte ihr Blick überrascht zu ihm hinauf und dann noch seine Worte hörte... Stumm starrte Arya ihn einfach nur an und brachte kein Wort hervor. Sollte sie sich erleichtert fühlen? Oder ließ sie das nur noch gedemütigter fühlen? Wie peinlich! Kopf schüttelnd schweifte ihr Blick wieder zu Boden und hoffte inständig das er einfach das Zimmer verließ und keinen weiteren Gedanken mehr an das hier verlor. Gab es eventuell schon viel mehr solcher Situationen die sie falsch gemacht, aber es niemand ausgesprochen hatte? Arya verschlang all die Berge an Bücher und Schriftrollen in ihrer Bibliothek und doch wusste sie so wenig und stellte sich bei den normalsten Dingen so unbeholfen an. Gerade schämte sie sich in Grund und Boden. Erst, als Rayen verlauten ließ das Zimmer zu verlassen, meldete auch Arya sich wieder, wenn auch knapp, zu Wort. "Das mache ich, hab Dank.".
      Kaum ließ Rayen die Tür hinter sich ins Schloss fallen, fiel die gesamte Anspannung die Arya einnahm und kniete sich beschämt zu Sylvana ans Bett. "Das war schrecklich beschämend.", flüsterte sie und seufzte schwer. "So sehr ich mich auch um dich sorge, bin ich froh dein Gesichtsausdruck während diesem Auftritt nicht gesehen zu haben.". Sanft lächelnd strich sie über Sylvanas weichen Kopf. "Aber wie soll es dir besser gehen wenn ich mich so anstelle? Es wundert mich nicht würdest du dich für eine Prinzessin wie mich schämen.", scherzte sie leise und begann die schweren Stoffe langsam und vorsichtig von ihren schlanken Gliedern zu ziehen und Sylvana auf weitere Verletzungen zu untersuchen.
      Mit größter Vorsicht, aus Angst Sylvana irgendwie zu verletzen tastete Arya erst Sylvanas Kopf und Oberkörper ab und achtete auf jede Regung in ihrem Gesicht, dann tastete sie weiter hinab zu ihren Hüften, Beinen und... plötzlich ein leichtes Zucken an ihrem Fuß und sah wie sie die Augen zukniff. "Oh Sylvi...", flüsterte Arya sorgenvoll und begutachtete die Stelle genauer, an der ihre Leibwächterin reagiert hatte. Ihr Knöchel war stark geschwollen und die Stelle fühlte sich hart unter ihren Fingern an. War ihr Knöchel etwa gebrochen?

      In der Zwischenzeit hatte Silver ein beachtliches Feuer entfacht, dessen wärmenden Arme langsam durch die gesamte Hütte zuckte. Das Feuer flackerte noch immer in einem seichten blau, bis es seine natürliche Farbe annahm. Die restlichen Holzscheite hatte er ebenfalls in die Hütte getragen und stapelte sie gerade noch neben dem Kamin damit sie trocknen konnten. Sie würden ihnen einige Tage ein wärmendes Feuer schenken können, bis sie dann wieder aufbrechen mussten. Bevor er mit dem Stapeln begonnen hatte, hatte er sogar ein Zimmer für sich und Rayen auserkoren und die Betten bezogen, so wie es sich gehörte. Immerhin hatte Rayen in dem Zimmer verdammt lange verbracht und als Silver daran vorbei gegangen und ein Blick hinein erhaschen konnte, konnte er ein Schauspiel einer verwöhnten Prinzessin und Hausarbeit beobachten. Ein amüsanter Anblick. "Ist das adlige Bettenschauspiel etwa schon vorbei?", meinte Silver amüsiert und stapelte den letzten Holzscheit. "Unsere Zimmer befinden sich ihnen gegenüber und habe noch einige saubere Laken und Tücher gefunden, falls jemand in die Quelle möchte.", Silver deutete auf die hölzerne Kommode, auf der sämtliche Laken und Tücher fein säuberlich gefaltet uns gestapelt wurden, neben der Tür die zu den Quellen führte.
    • Offenbar schien der Prinzessin das Lob des Vampiren unangenehm zu sein. Ein wenig fragend blickte Rayen deshalb ja schon drein. Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte er die falsche Tonlage gewählt? Komisch, wenn ihn Silver gelobt hatte, hatte sich der Schwarzhaarige immer sehr darüber gefreut. Vielleicht sollte er seinen dämonischen besten Freund fragen, was er falsch gemacht hatte. Auch wenn Silver sehr ruppig wirkte, war er einfühlsamer als man glaubte und genauso schien es wohl auch mit Rayen zu sein, denn auch wenn sich der Vampir sehr gewählt ausdrückte und höflich war, schien es um seine sozialen Fähigkeiten wohl doch nicht so gut bestellt wie erwartet. Nun so etwas lernt man eben nicht aus Büchern. Er hatte also zügig seine Hand von der langen Haarpracht der schönen Elfin genommen und ihr aufgetragen, sie solle bitte nach den Verletzungen des Waldgeistes schauen. Als Rayen das Zimmer verließ, bildete er sich ein, ein erleichtertes Seufzen zu hören, vielleicht war das aber auch Fakt. Irgendetwas musste der sonst so intelligente Forscher wohl wirklich falsch gemacht haben. Nachdenklich schlenderte er also zurück in die Lounge, bei der er das Gefühl hatte gegen eine Mauer aus Hitze zu laufen. Es war für Rayen immer noch ungewohnt, dass er plötzlich diese Temperaturen wahrnehmen konnte, weshalb er das lodernde Feuer welches sein bester Freund stolz errichtet hatte, als schrecklich heiß empfand. Nun natürlich könnte das auch an seinem schweren schwarzen Mantel liegen, weshalb er seinen treuen Begleiter auf einen der Stühle sinken ließ und sich mit den Händen Luft zu fächerte. Natürlich hatte Silver mitbekommen, was sich im Schlafzimmer der Mädchen abgespielt hatte. Manchmal fragte sich der Vampir ja, ob der Dämon wohl seine Augen überall hatte. Die Vorstellung die leuchtenden Augen seines besten Freundes an den Wänden und Decken zu haben, gruselte dann doch selbst ein Nachtgeschöpf wie ihn und Rayen hatte wirklich viele unheimliche Dinge gesehen. Diesen Gedanken sollte er dann doch lieber nicht laut aussprechen. "Ich scheine etwas falsch gemacht zu haben Silver.", berichtete Rayen ihm dann kummervoll. Wenn Silver schon davon wusste, dann konnte er sich die Sorge sparen, ob es Arya unangenehm sein könnte, wenn er mit dem Dämon darüber sprach. "Ich habe sie so gelobt, wie du mich immer gelobt hast. Ihr schien das aber nicht zu gefallen...." erzählte ihm der Vampir und ließ sich fast schon ein wenig bedrückt auf dem Stuhl an dessen Stuhllehne er seine Jacke aufgehängt hatte nieder und blickte erwartungsvoll zu Silver, damit er ihm seinen Fehler erklärte.

      Sylvana hatte das Gefühl sie hätte Jahre geschlafen. Ihr Körper fühlte sich schwer an, wie ein Stein schien sie in die Tiefen der Dunkelheit zu versinken und sie konnte einfach nicht aufwachen. Sie war so schrecklich müde. Ihr Körper war von der ganzen Tortur ohne Pause und Ruhe erschöpft. Ihr Manahaushalt fast komplett aufgebraucht und hätte sie nicht endlich aufgehört Magie zu wirken, hätte der Vampir sicherlich Recht behalten und sie hätte es dahin gerafft - ein erbärmliches Ende. Sylvana hatte bereits so viel in ihrem Leben gesehen, überstanden und vor allem überlebt. Diese Geschichten kannte niemand, vor allem Arya nicht. Niemals würde sie darüber sprechen, was sie alles erlitten hatte. Das traurige Gesicht ihres Schützlings würde sie nicht ertragen können. Sie spürte plötzlich einen Griff um ihren Körper, woraufhin sie sich anspannte. Dieser Griff löste sich einfach nicht und egal wie sehr sie versuchte aufzuwachen, sie konnte es nicht. Erst als sie plötzlich in etwas weiches gelegt wurde, atmete sie erleichtert auf. Hatte sie jemand getragen? Sie spürte Hände und...Aryas Stimme? Irgendwie schaffte es der Waldgeist beim Klang der Stimme ihrer Prinzessin doch die goldenen Augen zu öffnen und versuchte sich erst einmal zusammen zu reimen, was Arya da genau tat. Sie sah besorgt aus...
      Warum genau Sylvana aber nackt im Bett lag, würde sie lieber nicht hinterfragen. Sanft fuhr sie mit der Hand an die Wange ihrer kleinen Prinzessin. "Was soll denn das traurige Gesicht?"


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    • Es war merkwürdig und ein bedrückendes Gefühl Sylvana so auf dem Bett Stück für Stück zu entkleiden und tastend zu untersuchen. Zwar war es nicht so, als wüsste Arya nicht wie Sylvana nackt aussah, ganz im Gegenteil. Sie beide hatten sich oft genug gemeinsam in Quellen entspannt und kannten den Körper des jeweils Anderen. Das war etwas vollkommen natürliches und als gleiches Geschlecht im Adel sittlich. Ohnehin hatte Sylvana sie schon als kleines Elbenmädchen in den Flüssen und Seen gebadet. Aber jetzt waren sie nicht in ihren geliebten Quellen, sondern Arya trug noch immer ihre enge Hose und den schweren Mantel, während Sylvana immer nackter auf diesem Bett lag und auf Verletzungen untersucht wurde. Erst als Arya ihre Leibwächterin und gleichzeitig beste Freundin und Mutterersatz abgetastet hatte, hüllte sie ihren schmalen Körper unter die Decke und suchte in den Schränken und Kommoden nach etwas leichteres und bequemeres. Zwischen den restlichen Laken, fand Arya einige Kleidungsstücke, unter Anderem ein zartes Fliederfarbenes, langes Schlafkleid. Transparente Spitze umrandete den V-Ausschnitt am Dekolleté und am Ende der Trompetenärmel. Der Stoff fühlte sich weich an, weshalb Arya es neben dem Kopfkissen zu legen. Sobald Sylvana wach wurde, konnte sie sich wieder anziehen, schon die schweren Hosen und Pullover auszuziehen war eine reine Tortur gewesen. Auch für sich selbst suchte Arya etwas passendes im Schrank und fand ein sehr ähnliches Schlafkleid in einem zarten Blauton. Diesmal umrandete die mustervolle Spitze einen Herz Ausschnitt und schmeichelte den schmalen Schultern mit transparenten Schmetterlingsärmeln. Arya entledigte sich endlich der schweren Kleidung und hüllte ihren zierlichen Körper in das knöchellange Kleid, ein langer Schlitz seitlich zeigte bei jedem Schritt den sie tat ihr langes Bein, ebenso wie bei dem Kleid das sie für Sylvana bereit gelegt hatte.
      Endlich umgezogen kniete sie sich wieder an das Bett zu Sylvana und strich ihr eine lange Strähne aus dem schönen Gesicht. Sorgenvoll wanderte ihr Blick zu ihren, noch immer verbundenen Händen und dem Knöchel, die unter der Decke gebettet waren. Arya bemerkte die plötzliche Regung unter der Decke und ihr Blick schweifte sofort zu Sylvanas Gesicht hinauf, die ihre wunderschönen goldenen Augen endlich wieder geöffnet hatte. Tränen begannen ihre Sicht zu verschwimmen und rannen über ihre Wangen. "Du bist endlich wach.", stellte sie flüsternd fest und genoss die plötzliche Berührung, weshalb Arya sich einen Moment gönnte und die Augen schloss. Erleichtert nahm sie ihre bandagierte Hand in ihre und ließ sie wieder unter die Decke sinken. "Ich machte mir so schreckliche Sorgen um dich, Sylvi... Wir sind in einem Onsen und endlich in Sicherheit. Einige Tage können wir hier verharren und du kannst wieder zu Kräften kommen. Die Hütte ist vollkommen intakt und Silver kümmert sich um das Feuer, in dem Zimmer ist es noch etwas kalt, aber bald wird es ganz warm werden. Bitte, ruh dich aus.".

      Verantwortungsvoll hatte er Rayen erklärt für sie bereits zwei Zimmer Bezugsfertig gemacht zu haben, aber mit den darauffolgenden Worten hatte Silver bei weitem nicht gerechnet. Erstaunt sah er also zu seinem besten Freund und verschränkte die Arme vor seiner, noch immer nackten, Brust und wartete bis Rayen mit der Sprache herausrückte. Als er aber dann hörte, was Rayen plötzlich aussprach, prustete Silver und begann lauthals an zu lachen. "Du hast was gemacht?", lachend steuerte er auf seinen besten Freund zu und klopfte auf seine Schulter. "Hast du ihr denn einmal ins Gesicht geschaut? Das kleine Prinzesschen hat sich zu Grund und Boden geschämt, das sie nicht imstande ist ein Bett zu beziehen, geschweig edenn weiß was sie zutun hat. Ich hab nur paar Sekunden in das Zimmer geschaut und hab gesehen wie knallrot ihr Gesicht angelaufen ist, während sie die falschen Laken aus den Schränken gezogen hat.". Grinsend blickte er zu Rayen hinunter. "Was stört es dich überhaupt?".
    • Das goldene Augenpaar fiel auf ein zartes fliederfarbenes Nachtkleid, dessen Stoff sich überraschend sanft anfühlte. Es war ein schönes Stück und das Design ähnelte ein wenig der Kleidung, die der Waldgeist sonst gern trug. Offenbar hatte ihre Prinzessin für sie etwas herausgesucht, während sie geschlafen hatte, damit sie endlich nicht mehr in dieser schweren Kluft herumlaufen musste. Für Lichtwesen wie Arya und sie selbst war es ungewohnt in dicker und schwerer Kleidung umherzuwandern. Die Regionen welche sie besuchten waren in der Regel Sonnendurchflutet und man konnte in traumhaften Gewändern durch florale Schlösser spazieren. Die etwas wilderen Verwandten der Lichtelfen, die in den dunkleren Wäldern lebten, trugen in der Regel Kleidung aus Leder, welche dennoch bei weitem nicht so schwer war wie diese Winterkluft, da sie diese zum jagen benötigten. Lichtelfen begaben sich nicht auf die Jagd und höchstens die Wachen und Späher gingen auf Erkundung, weshalb solche Kleidung in ihrer Heimat fremd war. Auch wenn Sylvana viel in der Welt herumgekommen ist, hatte sie dennoch immer dieses elegante Erscheinungsbild gewahrt. Sie liebte edle Stoffe und Kleider, gerade weil sie es nicht immer tragen konnte, trug sie es nun nachdem sie doch deutlich älter geworden war ständig. Als Arya die Bewegung im Bett bemerkt hatte und ihr nun Gesellschaft leistete, hatte die Weißhaarige ihrem Schützling liebevoll über die Wange gestrichen. So gut es mit einer bandagierten Hand nun einmal möglich war. Die smaragdgrünen Augen ihrer kleinen Elfe füllten sich mit glitzernden Tränen, weshalb Sylvana sanft lächelte und Arya an sich drückte. "Meine Kleine. Es tut mir Leid, dass du Angst hattest." flüsterte sie und ließ sich von Arya wieder zudecken, während sie der Erklärung lauschte, wo sie sich genau befanden. Ihr Blick wanderte ein wenig durch den rustikalen Raum. "Verstehe....ich weiß das ich uns gerade aufhalten, aber ich würde lügen wäre ich nicht glücklich über ein Bett." gestand der Waldgeist lächelnd und streichelte Arya sanft durch das lange Haar. "Wie geht es dir Arya? Bist du verletzt?"

      Mit großen Augen hatte der Vampir seinen Freund angesehen, konnte aber dann nicht verhindern einen Schmollmund zu ziehen, als dieser in schallendem Gelächter ausbrach. Nun ganz gleich wie erwachsen Rayen auch wirken mochte, aus vampirischer Sicht gesehen war er noch ein Jungvampir, nicht einmal erwachsen und höchstwahrscheinlich von der Gruppe sogar der Jüngste. Er hatte Arya nicht nach ihrem Alter gefragt, aber offenbar war dem tatsächlich so. Auch wenn ihm sein dämonischer Freund erklärte, weshalb die Prinzessin wohl so reagiert hatte, verstand er es nicht so ganz. "Aber ich hab mich immer gefreut, wenn du das bei mir gemacht hast...." versuchte er fragend seinem besten Freund zu erklären, dass er eigentlich der Elfin nur eine Freude machen wollte. "Ich hasse es, wenn ich etwas nicht verstehe. Das weißt du doch, darum interessiert mich das."


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    • Arya ließ zu das Sylvana sie an sich drückte und genoss den Moment. Noch nie hatte sie ihre Sylvi so kraftlos und verletzt gesehen und am liebsten würde sie diesen Anblick auch nie wieder ertragen müssen. "Mach das nie wieder.", murmelte Arya in die Decke hinein und löste sich nur zaghaft von Sylvana. Die Tränen die wie glitzernde Kristalle über ihre Wangen kullerten wischte sie mit ihren schlanken Fingern fort und bettete die Hand von Sylvi wieder unter die Decke, ließ sie jedoch nicht los. Als sie Tränen wieder versiegten, erklärte Arya wo sie sich befanden und bat Sylvana sich auszuruhen. "Es ist egal aus welchem Grund wir uns hier länger aufhalten. Rayen und Silver sind sicherlich auch froh das sie sich endlich etwas Ruhe gönnen können. Insbesondere Silver, er ist sowohl Nachts als auch bei Tag wach und schläft nur wenige Stunden weil er Rayen nicht aus den Augen lässt. Es würde mich nicht wundern wenn er bis zum Morgengrauen oder gar länger durchschläft. Denk also nicht daran dir einen Vorwurf daraus zu drehen. Und ganz ehrlich...", ein sanftes Lächeln zuckte über ihr Gesicht, "Ich freue mich auch schrecklich auf ein Bett.".
      Auf Sylvanas Sorge schüttelte Arya den Kopf. "Ich bin nicht verletzt, nur erschöpft und mein gesamter Körper schmerzt. Ich bin es nicht gewohnt auf grauenvoll, hartem Stein zu schlafen oder den gesamten Tag zu wandern.". Langsam stützte sie sich an der Bettkante auf, hauchte Sylvana einen liebevollen Kuss auf die Stirn und erhob sich. "Rayen wollte das ich ihm von deinen Verletzungen berichte. Neben deinem Kissen habe ich ein Kleid hingelegt, ich lasse dir etwas Zeit damit du es anziehen kannst, dann schicke ich ihn dir gleich rein damit er sich deine Hände und deinen Knöchel ansehen kann.". Ihre Gesichtszüge wurden ernster, "Und darüber, das du mit einem vermutlich gebrochenen Knöchel herumwanderst reden wir noch einmal! Du bist doch verrückt, Sylvi!", ihre Worte klangen zwar vorwurfsvoll, waren aber voller Sorge. "Bitte Sylvi, ruh dich danach aus und versuch etwas zu schlafen.", mit den Worten verließ Arya das Zimmer und suchte den Eingangsbereich und zugleich Wohnzimmer auf, aus dem sie Rayens und Silvers Stimme hörte.

      Silver konnte einfach nicht mehr an sich halten. Zu gern hätte er sie Situation mit angesehen wie beschämt Arya war und wie unwissend Rayen ihren Kopf tätschelte. "Aber das sind Frauen, Ray. Die ticken ganz anders.", sagte er mit einem breiten Grinsen und lachte noch immer vor sich hin. "Du musst mit ihnen Reden als wären sie die zerbrechlichsten Geschöpfe die du kennst. Und wenn du Pech hast, dann hast du eine Zickige am Hals die dir deine eigenen Worte so umdreht das sie ihr passen und sind sauer, egal ob du richtig gehandelt hast oder nicht. Versuch gar nicht erst das weibliche Geschlecht zu verstehen, denn das tut kein wirklicher Mann.".
    • Liebevoll hatte sie ihren Schützling in die Arme genommen und ihr über das lange und sonst so seidige Haar gestrichen. Über diese harte Reise hinweg war es ähnlich wie ihre Haarpracht stumpf geworden, spröde und glanzlos. Eine heiße Quelle erschien dem Waldgeist also nicht nur für ihre Wunden ein Segen. Sie konnte es kaum erwarten ihren geschundenen Körper zu entspannen und vor allem sauber zu werden. Glücklicherweise gab es hier keinen Spiegel und die Hellhaarige betete inständig, dass das Wasser sauber war. Jetzt aber war es erst einmal wichtiger die Tränen ihrer Prinzessin zu trocken. Sylvana hatte ein unfassbar schlechtes Gewissen Arya solche Sorgen bereitet zu haben. Sonst war der Waldgeist immer der Fels in der Brandung gewesen, nicht nur für Arya sondern auch für das Elfenvolk beziehungsweise dem aktuellen Clan, dem sie Schutz gewährte. Sie beschützte den Wald und ihre Elfen, sie zog die Kinder der Elfenkönige und Königinnen auf und war nicht umsonst als die Hüterin bekannt. Für die Elfen war sie praktisch eine Gottheit, für Arya und ihren Vater allerdings eine Mutterfigur, vielleicht auch eine große Schwester. Es war immer wieder amüsant wie der aktuelle mächtige König der Elfen selbst heute noch den Kopf einzog, wenn Sylvana ihn zurecht wies. "Verzeih mir Arya. Du musst schreckliche Angst gehabt haben. Ich fühle mich schon viel besser. Ein wenig Schlaf und vor allem ein heißes Bad und ich bin wieder putzmunter." versuchte sie die schöne Elfe, die in ihren Armen noch so viel zierlicher wirkte als ohnehin schon zu beruhigen. Nachdem sich Sylvi wieder in die Decke gekuschelt hatte, aber weiterhin die Hand von Arya in ihrer behielt und ihren Worten lauschte. Sie konnte es allerdings nicht vermeiden, dass ihre Gedanken einen Moment zu Silver schlichen. Ob es ihm gut ging? Er schien sich Sorgen um sie gemacht zu haben und schien wohl selbst kaum zur Ruhe gekommen zu sein.
      Nein, sicherlich hatte sie sich das nur eingebildet, warum sollte sich der Dämon um sie sorgen? Sylvana machte sich ja auch um ihn keine Sorgen - Jawohl! Bei den nächsten Worten kicherte der Waldgeist. Sie konnte sich gut vorstellen, wie sehr auch Arya ein Bett vermisst hatte. Ihre Prinzessin hatte sich tapfer geschlagen, aber das Leben eines Abenteuers war nichts für eine Prinzessin, die sonst auf den weichsten Betten thronte. Sie lächelte hinsichtlich des sanften Kusses auf ihre Stirn, blickte aber nicht unbedingt begeistert drein, dass Rayen sie untersuchen wollte. Nach wie vor war Sylvana einfach vorsichtig. Sie konnte diese Skepsis nicht einfach so ablegen, dass lag nicht an Rayen als Person selbst, sondern viel mehr an ihrem Vertrauensproblem gegenüber anderen. Außer den Elfen war nie jemand gut zu Waldgeistern gewesen ...
      Das Arya sie nun aber ermahnte, ließ sie zuerst verblüfft drein schauen, dann musste sie aber doch lachen. Ihr Lachen klang herzlich, hell und sanft. "Das ich das mal erleben darf, dass du mich schimpfst." Danach blickte sie der Prinzessin schmunzelnd nach, ehe sie sich vom Bett erhob um das fliederfarbene Kleid überzustreifen, welches perfekt zu ihrem hellen Hautton passte. Woher dieses Kleid wohl kam, wem es wohl gehört hatte?

      Schmollend blickte er seinen besten Freund an, der ihn weiterhin auslachte. "Hoffentlich bekommst du Bauchschmerzen vor lauter Lachen.", brummte er, auch wenn sowohl Silver als auch Rayen wusste, dass er das Lachen seines besten Freundes liebte. Silver hatte zu Beginn ihrer Reise nie gelacht, so wie Rayen nie gesprochen oder gelächelt hatte. Sie beiden hatten es sich zu verdanken, dass sie endlich etwas führen konnten, dass sich Leben nannte. Es war also kein Wunder, dass sie beide so aneinander hängen, auch wenn es ihr Stolz nie zugeben würde, waren ihre Taten doch eindeutig. Rayen seufzte bei der nicht ganz befriedigenden Erklärung. Für einen Forscher war es deprimierend, wenn er etwas nicht verstehen konnte, aber offenbar musste er sich wohl tatsächlich damit abfinden, dass man Frauen nicht ergründen konnte. "Aber mit Sylvana redest du auch nicht so.....nun sie ist auch alles andere als zerbrechlich. Okay, ich gebe auf es verstehen zu wollen. Meinst du, dass ich mich entschuldigen sollte?"


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    • "Natürlich hatte ich das.", antwortete Arya murmelnd. In so einer grauenvollen Verfassung hatte sie ihren Waldgeist noch nie gesehen und hoffte inständig dies auch nie wieder zu müssen, auch wenn ihr bewusst war das diese Reise noch einiges von ihnen abverlangte. "Bitte übernimm dich nicht und versprich mir, dich wirklich auszuruhen. Sonst werde ich keinen einzigen Schritt von diesem Berg tun, bis du nicht wieder vollkommen genesen bist, Sylvi.". Und das tat sie wirklich. Arya würde sich nicht vom Fleck bewegen, bis es ihrer Sylvana nicht wieder besser ging und da konnte Silver sie noch so anbrüllen - bestimmt würde er das.
      Das Sylvana nicht sonderlich begeistert war, das Arya ihr berichtete das Rayen sie untersuchen wollte, konnte sie deutlich sehen. Aber was blieb ihnen schon anderes übrig? Eigentlich waren die beiden Nachtwesen noch immer völlig Fremde und doch verließ Arya dieses Gefühl nicht, Rayen bereits zu kennen... Sie hatte ihm sogar gewährt Blut von sich zu trinken ohne der Angst entgegen zu blicken... Sylvana durfte davon niemals was erfahren.
      Jedenfalls war Arya dabei das Zimmer zu verlassen, jedoch ließ sie noch tadelnde Worte verlauten bevor sie aus dem Zimmer verschwand. "Und das geschieht noch öfter, wenn du so etwas wieder tust, Sylvi!", antwortete Arya ernst und verließ dennoch mit einem liebevollen Lächeln das Zimmer.

      Silver grinste breit, "Wenn du mir weiterhin sowas erzählst, wird das sicherlich passieren.". Für Silver war es sichtlich amüsant, das Rayen so verzweifelt versuchte seinen Fehler und die Reaktion der Elbenprinzessin zu verstehen. Über ihre Vergangenheit hatten sie nie viel gesprochen als nötig, erst recht Silver hatte nie viel über sich verraten und mit den selben Worten wie immer verlauten lassen wie unwichtig und langweilig seine Geschichte sei. Deshalb waren auch Frauen nie ein großes Thema gewesen. Zwar hatte Silver einige Male von seinen Frauengeschichten erzählt und von der Verrückten die ihn eine Zeit lang verfolgt hatte, aber nie hatten sie dieses Thema breit getreten. Aus diesem Grund wusste er auch nicht ob Rayen viel Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht hatte oder nicht. "Sich bei einer Frau zu entschuldigen hilft immer. Erste Regel: Sie haben immer recht. Zweite Regel: Entschuldige dich wenn sie sauer ist oder schmollt, auch wenn du gar nicht weißt weshalb. Du kannst noch so viele Bücher lesen, aus denen wirst du niemals schlau.". Gerade als Silver noch eine dritte, vierte und fünfte Regel aufzählen wollte, vernahm er die zierliche Gestalt die aus dem Gang zu ihnen steuerte. "Rayen?", hörte man die sanfte Stimme der Elbe. Sie trug nicht mehr die schwere Kleidung, sondern ein Kleid das einer zierlichen Elbe viel mehr schmeichelte. Bereits schon ihre Körperhaltung strahlte königliche Eleganz aus und ihr langes, schwungvolles Haar das wie seide über ihre zierliche Schulter und ihren Rücken fiel umrandete ihr schönes und anmutiges Gesicht. Eins musste Silver der Prinzessin lassen, die Schönheit, Anmut und Eleganz die man den Elben sagte erfüllte sie voll und ganz. "Ich habe Sylvana untersucht und ihr Knöchel ist verletzt, womöglich gar gebrochen. Und vielleicht kannst du auch etwas für ihre Hände tun, ich wagte es nicht die Verbände zu lösen.".
    • Es war nicht so, dass Rayen noch nie Kontakt mit Frauen gehabt hätte, allerdings waren das Geschichten die er eher vermied zu erzählen, da er sich dafür schämte. In dieser Zeit in der noch das Blut sein Leben bestimmt hatte, in der er von einer Gruppe skrupelloser Vampire aufgezogen wurde und so weit entfernt von dem Rayen war, der er heute ist. Diese Geschichten kannte nicht einmal Silver und der Vampir würde seinem kostbaren Freund niemals davon erzählen. Zwar war Silver ein Finsterwesen und Dämonen für ihre Grausamkeit bekannt, aber Ray schämte sich für sein vergangenes Leben und er wollte nicht das sein Freund schlecht von ihm dachte, denn Silver war in seinen Augen alles andere als grausam. Für ihn war der Dämon das wahrscheinlich freundlichste Wesen überhaupt. Er durfte ihn nicht enttäuschen und darum schwieg der Schwarzhaarige bezüglich solcher Geschichten. Verschwieg sein früheres Ich, welches sich nicht für die Gefühle anderer interessiert hatte und erst jetzt alles erlernen musste wie ein Kleinkind das Laufen. Da Rayen ausgesprochen intelligent ist, fiel ihm das Lernen theoretischer und praktischer Dinge leicht, die emotionale Intelligenz allerdings, das war ein anderes Thema und hierbei brauchte er Hilfe. So hatte er sich Rat bei Silver geholt und lauschte den Worten des hellhaarigen Dämonen aufmerksam. Er spielte sogar schon mit dem Gedanken sich für später genaue Notizen zu machen, da wurde sein bester Freund aber von einer zarten Stimme unterbrochen, welche so melodisch klang, dass Rayen glaubte sie könnte keinem normalen Wesen gehören. Als er sich zu Arya drehte, stockte ihm der Atem. Nun, wenn man das bei einem Vampiren überhaupt so sagen konnte. Aufgrund seiner aktuellen neuen körperlichen Verfassung färbten sich wahrscheinlich auch das erste Mal seine Wangen leicht rosa, als er die Prinzessin dort im Türrahmen erblickte. Wunderschön und anmutig stand Arya dort in einem himmelblauen Kleid, welches zu ihrem hellen Hautton passte und ihre funkelnd grünen Augen noch mehr zum strahlen brachte. Ihre Körperhaltung war elegant, fast tänzerisch und am liebsten hätte Rayen sie den ganzen Abend betrachtet. Wäre er künstlerisch begabt, hätte er sie gemalt. Als ihm bewusst wurde, dass er die schöne Frau gerade anstarrte und sie aber mit ihm sprach, räusperte er sich schnell und erhob sich von dem Stuhl, auf dem er zuvor gesessen hatte. "Mach dir keine Sorgen, ich werde nach ihr sehen. Möchtest du mitkommen? Ich denke Sylvana fühlt sich wohler, wenn du in ihrer Nähe bist. Ich werde dir zeigen, wie man die Verbände richtig wechselt und behandelt. Sicherlich ist es ihr lieber, wenn du das später übernimmst." erklärte der Vampir, nickte Silver kurz zu und verließ mit Arya den Raum. Als sie beide den Gang entlang lief, versuchte Rayen sie nicht anzusehen, sondern befand den hölzernen Fußboden als ausgesprochen faszinierend. "Arya, ich möchte mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen. Dir war die Situation unangenehm und sicherlich hast du mein Lob eher als peinlich empfunden. Das lag nicht in meiner Absicht und ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr verärgert."


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    • Silver beobachtete stumm die Szenerie zwischen der Prinzessin und seinem besten Freund, der sie wie gebannt anstarrte und ihre Worte erst mit kurzem Schweigen beantwortete, ehe er sich räusperte, aus dem Sessel aufsprang und eine Antwort formulierte. Auch Rayen war die atemberaubende Schönheit der Prinzessin nicht entgangen und hatte sich einen Moment hinreißen lassen. Mit einem mulmigen Gefühl verengten sich seine Augen und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. Arya hingegen widmete ihre Aufmerksamkeit lediglich Rayen und würdigte Silver keinen Blickes. Ob es noch immer daran lag, das er noch immer seinen nackten Obekörper präsentierte war ihm herzlich egal. Hauptsache Rayen war bewusst das ihre Wege sich schnellstmöglich trennen mussten.
      "Das wäre großartig, wenn du mir das zeigen könntest.", antwortete Arya mit einem zarten Lächeln und bemerkte die leichte röte die Rayen Nase und Wangen umspielte. Es wirkte... niedlich. Fast schon unschuldig. Ein eigenartiger Gedanke, bedachte man das es sich bei Rayen um einen Vampiren handelte. Er war der einzige Vampir den Arya jemals kennen gelernt hatte, vermutlich wäre es auch besser würde sich daran niemals etwas ändern, aber sie war sich sicher das er auch der freundlichste Vampir war, den es je gab. Er half ihnen nicht nur, sondern teilte sein Wissen mit Arya und zeigte ihr Dinge, die sie selbst können wollte. Sie wandte sich bereits zum Gehen und wollte Rayen folgen, ehe sie sich noch einmal zu Silver drehte. "Vielen Dank, das du dich um das Feuer kümmerst. Es ist schon viel angenehmer.", bedankte sie sich noch mit einem schönen Lächeln und holte schnellen Schrittes wieder zu Rayen auf. Bei seinen plötzlichen Worten waren es dann ihre Wangen, die sich erneut in ein zartes rosa färbten. Sie hatte sich so grauenvoll angestellt... Was für eine Blamage! "Du hast mich nicht verärgert. Es ist...", Arya seufzte. "So viele, einfache Dinge sind mir unbekannt. Als Prinzessin bleiben mir solch Arbeiten erspart und in den ganzen Büchern und Schriftrollen die ich bisher las, habe ich nichts über Decken oder Kissen lesen können.", ihre letzten Worte versuchte sie scherzend zu verpacken. "Das war die reinste Blamage, vergiss einfach was du gesehen hast.", murmelte Arya und klopfte drei Mal an der Tür, ehe sie die Tür öffnete und erst einen kontrollierenden Blick hineinwarf ob Sylvana sich auch bereits umgezogen hatte und betrat dann gemeinsam mit Rayen das Zimmer.
    • Da Rayen Arya förmlich anstarrte, als wäre sie das schönste Wesen, welches er jemals gesehen hatte und vermutlich war das sogar so, entging ihm der skeptische Blick seines besten Freundes. Er war sich der Sorge seines dämonischen Partners nicht bewusst und in den Augen des Vampirs bestand keine Eile darin, dass sich die Wege ihrer bunten Truppe so schnell auflösen musste. Die Anwesenheit der beiden Lichtwesen weckte seine Neugier, er hatte bislang noch niemanden vom Elfenvolk getroffen, der überhaupt bereit war mit ihm zu sprechen. Einmal war er mit Silver durch ein Revier von Waldelfen gekommen und wurde mit nicht gerade freundlichen Pfeilen begrüßt, dessen Surren im Wind er heute noch im Ohr hatte, also fiel ein Gespräch so ziemlich flach. Einen Waldgeist hatte er noch nie in seinem Leben überhaupt zu Gesicht bekommen, zumal es von ihnen ohnehin kaum noch welche gab. Rein aus Forschungsinteresse war diese Begegnung also unbeschreiblich aufregend für ihn. Außerdem konnte er die beiden Damen ganz gut leiden, sie waren freundlich zu ihm und Rayen war jemand der Freundlichkeit immer mit Freundlichkeit erwiderte. Zwar wirkte er auf den ersten Blick ziemlich arrogant, da er Leute gern auf Abstand behielt, aber wenn man ihm keine Feindseligkeit entgegen brachte, war er unbeschreiblich höflich und zuvorkommend. Die Arroganz lag einfach an seiner Rasse, das wurde Vampiren praktisch in die Wiege gelegt und war schwer abzulegen. Das war ungefähr so wie die Freude am Kämpfen bei Dämonen. Selbst wenn der Kampf unangenehm war, schwang doch immer ein gewisser Spaßfaktor mit. Als Rayen den Raum dann mit der Elfin verließ, beschäftigte ihn allerdings etwas ganz anderes und um klare Worte dafür finden zu können, zählte er lieber die Löcher im Holzfußboden, welcher dringend mal einen Wischmopp sehen sollte, als die zarte Figur der Elfin zu betrachten die seine Gedanken in ganz andere Bahnen lenkte. So entschuldigte er sich also ganz wie ihm Silver geraten hatte bei der schönen Prinzessin an seiner Seite, die ihm nun aber ihr Verhalten ebenfalls erklärte und der Vampir fragte sich unweigerlich ob Silver vielleicht insgeheim ein Frauenflüsterer war und ihn Sylvana nur deshalb mit Tannenzapfen beworfen hatte, weil er sie ertappt hatte. Den Punkt mit den Büchern konnte Rayen allerdings vollkommen nachvollziehen und so versuchte er seinen Blick vom Fußboden zu erheben, da er sonst Gefahr lief gegen die Tür zu rennen, deren massives Holz selbst für einen Vampir mit Selbstheilungskräften nicht angenehm sein dürfte. Außerdem würde er vor Scham wahrscheinlich in besagten dreckigen Boden versinken und darauf konnte er dann doch verzichten. "Ich verstehe. Ich tue mir schwer damit die Gefühle anderer immer nachzuvollziehen und versuche es mir irgendwie rational zu erklären, was aber nicht immer funktioniert. Wie du schon sagtest, gewisse Dinge liest man eben nicht in Büchern. Ich möchte mich darum bei dir entschuldigen. Mein Versuch dir eine Freude zu machen, hatte leider den gegenteiligen Effekt." erklärte er dann und beließ es dabei, um Arya nicht weiter in Verlegenheit zu bringen. Als sie das Zimmer von Sylvana erreicht hatten, fand er den schönen Waldgeist sitzend auf dem Bett vor und fragte sich ja ob die beiden Damen wohl sämtliche Schönheit der Welt für sich gepachtet hatten. Sylvana war mit ihren sehr reizvollen weiblichen Kurven in ein fliederfarbenes Kleid gehüllt, dass sämtliche Körperteile betonte, die sie durchaus betonen konnte. Sie wirkte trotz der Einfachheit des Stoffes so erhaben und feminin, dass sich Rayen kurz räusperte um nicht unhöflich zu sein. Sylvanas goldene Augen wanderten zu den Beiden. Ihre schlanken Hände waren noch immer in den Bandagen eingewickelt und als Rayens Blick zu ihren nackten Füßen wanderte, erkannte er bereits von weitem die blaue Verfärbung des Knöchels. Spätestens jetzt war sämtliche Bewunderung für das andere Geschlecht verschwunden und der rein medizinische Aspekt stand bei Rayen komplett im Vordergrund, weshalb er zielstrebig auf sie zuging. "Ich werde mir zuerst deinen Knöchel ansehen, wenn du gestattest." Sylvi seufzte leicht und gestattete dem Vampiren ihren Fuß in seine Hände zu nehmen. Bei der Berührung allerdings verzog sie kurz das Gesicht. Rayen wiederum konnte kaum fassen, wie der Waldgeist es geschafft hatte mit dieser Verletzung überhaupt zu laufen. Offenbar schienen die Heilungskräfte eines Waldgeistes begrenzt oder aber ihr Mana ging für all die Magie flöten um sie zu beschützen, dass sie keine Kraft mehr hatte sie für sich selbst zu nutzen. Hatte sie also auf ihre Selbstheilung verzichtet, damit sie die Gruppe vor dem eisigen Wind schützen und Rayen eine behütende Höhle errichten konnte? Den Vampir plagten schreckliche Schuldgefühle. Er sollte das wohl lieber nicht aussprechen, denn vielleicht war Arya nicht bewusst, was ihr Waldgeist getan hatte und er wollte nicht, dass sich die Elfin Vorwürfe machte. So vorsichtig er sein konnte tastete er den Knöchel der Weißhaarigen ab, konnte aber nicht verhindern, dass sie dabei Schmerzen hatte und seufzte leicht. "Der Knöchel ist komplett entzündet, was es schwierig macht zu überprüfen wie es dem Knochen geht. Ich schätze sobald sich dein Mana erholt, wird die Heilung einiges zur Genesung beitragen, aber ich werde dir erst einmal etwas gegen die Entzündung geben und eine kühlende Salbe auftragen. Wir bandagieren den Knöchel und du versuchst ihn so wenig wie möglich zu belasten. Die Quellen hier sind sauber und da es keine offene Wunde ist, wird dir das Wasser gut tun. Lediglich mit deinen Händen solltest du aufpassen, wenn du ins Wasser gehst, aber vielleicht beruhigt sich das sobald dein Manahaushalt wieder im Gleichgewicht ist auch schnell wieder." erklärte Rayen geduldig und wickelte die Bandagen vorsichtig ab, damit er sich die Brandverletzung ansehen konnte. Sein Blick wanderte zu Arya. "Wir machen das gemeinsam."


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    • Dieses Schauspiel einer verzweifelten Prinzessin, die versuchte sich mit Hausarbeit auseinander zu setzen, war grauenvoll beschämend gewesen. Am liebsten wäre Arya im Boden versunken und als Rayen seine nächsten Worte darauf bezog, wäre sie am liebsten sofort umgekehrt oder wünschte sich eine Gabe diese Blamage aus seinen Erinnerungen entfernen zu können. So konnte sie ihre Würde und ihr tadellosen Auftreten wohl nicht mehr wahren... Um ihr Äußeres hatte sie sich ohnehin nicht mehr kümmern können und sandte Danksagungen gen Himmel, das sie keinen Spiegel in der Hütte entdeckt hatte. Würde sie die tiefen, blauen Ringe unter ihren Augen sehen, ihr zerzaustes und glanzloses Haar und ihr gesamtes Erscheinungsbild... Nein. Um Gottes Willen, sie musste ein grauenvoller Anblick sein. Auch ihre liebste Sylvi hatte ihr sonst so makelloses Aussehen ablegen müssen und dennoch war sie eine wahre Augenweide und so schön wie ein malerisches Gemälde. "Ich danke dir für deinen Versuch.", waren die letzte Worte die sie über dieses beschämende Thema aussprechen wollte und betrat, um dem ganzen zu entfliehen, das Zimmer. Natürlich war es nicht nur um dem Thema auszuweichen, Sylvana benötigte so schnell wie möglich Rayens ärztliche Behandlung.
      Sylvana ließ die vorsichtigen Berührungen von Rayen zu und ließ sich auf diese Untersuchung ein. Hätte sie sich geweigert, hätte Arya sie schon dazu gezwungen. Sylvana war schon immer ein stolzes Wesen gewesen und nahm nur selten Hilfe entgegen, abgesehen davon benötigte sie kaum Hilfe Anderer, aber jetzt hatten sie keine andere Wahl. Während Rayen also ihren Knöchel begutachtete, blieb Arya stumm in dem Türrahmen stehen und spielte nervös mit ihren Fingern und lauschte seinen Worten. Sie hoffte inständig das es Sylvana schnell wieder zu Kräften kam.
      Danach widmete er sich ihren Händen und wickelte bereits die Bandagen ab, die Silver angelegt hatte. Auf seine Worte nickte sie nur und nahm sofort ihren Platz neben ihm ein. "Was soll ich tun?", ihre Emerald grünen Augen wanderten fragend zu Rayen.
      Aber bevor Rayen ihr etwas antworten konnte, war ein leises Klopfen zu hören und die Tür wurde erneut geöffnet. Silver betrat das Zimmer, hielt aber im Türrahmen inne.
      Sie war wunderschön, wie sie dort in diesem lavendelfarbenen Kleid auf dem Bett saß. Ihr Geweih tronte prachtvoll auf ihrem Kopf und ihre langen Haare fielen wie ein weißer Wasserfall an ihrem schlanken Gesicht und ihrem weiblichen Körper hinab. Trotz der Tortur die Sylvana hinter sich brachte, hatte sie nichts von ihrer Schönheit verloren. Ihre zarte Haut wirkte noch immer so perfekt und weich, ihre Augen leuchteten noch immer in diesem wunderschönen Gold und ihr Lächeln, wenn sie zu ihrer Prinzessin blickte, war noch immer zauberhaft. "Deine Tasche.", sagte Silver nur knapp und schritt auf Rayen zu um ihm seine Tasche mit seinen ganzen Utensilien zu übergeben. "Geht es dir schon besser?", fragte dann Silver, noch immer nur halb bekleidet.
    • Man sah Sylvana deutlich an, dass es ihr gar nicht gefiel so umsorgt zu werden und schon gar nicht, dass es Fremder die Behandlung übernahm. Für jemanden stolzen wie der Hüterin der Elfenwälder war ein Zeichen der Schwäche eine Scham. Unter Anbetracht ihres Lebens ist es aber auch nicht verwunderlich, dass sie nie gelernt hatte Schwäche zu zeigen oder gar zuzulassen. Obwohl viele Jahre ins Land gestrichen sind und Sylvanas Leben nun ein komplett anderes war, konnte sie diese Charaktereigenschaft nicht ablegen und ehrlich gesagt, wollte sie das auch nicht. So biss sie sich stolz auf die vollen und von Natur aus rosafarbenen Lippen, als der Vampir ihren Knöchel berührte und untersuchte. Alles in der schönen Weißhaarigen schrie vor Schmerz, sie selbst aber brachte keinen Laut heraus, sondern verzog nur leicht das Gesicht und malträtierte ihre arme Unterlippe. Hätte sie nur etwas Mana übrig, hätte sie mehr Zeit damit verbracht ihre Wunden zu heilen, oder es wenigstens besser zu machen, aber sie fühlte sich vollkommen leer. Ein Gefühl, welches sie fast wahnsinnig machte. Sie lauschte der Erklärung des Vampiren und beobachtete den schwarzhaarigen jungen Mann aufmerksam. Seine medizinischen Kenntnisse waren herausragend und beeindruckend. Oft genug hatte er ihnen allen geholfen und doch konnte sie es nicht vermeiden sich dagegen zu sträuben Medizin von ihm anzunehmen. Allerdings schwieg sie Arya zur Liebe deren kummervolles Gesicht ihr Herz zusammen ziehen ließen. Die funkelnden smaragdgrünen Augen der Elfin waren von solch einem Leid überzogen, einer unvorstellbaren Sorge und Sylvana entging auch nicht das Zittern der zarten Hände, während sie den Vampiren bei der Behandlung beobachtete. Sylvana hatte ihrer Prinzessin schon wieder Sorge bereitet und das stieß der Waldhüterin bitter auf. Es war ihre Aufgabe Arya zu beschützen, zu pflegen und zu behüten. Warum also musste ihre Magie nachlassen und sie in diesen Zustand versetzen? Die Weißhaarige verfluchte sich innerlich lautstark für ihre Schwäche. Als Rayen Arya zu sich rief und ihr beibringen wollte, wie man die Wunden versorgte, hatte Sylvana gemischte Gefühle diesbezüglich. Einerseits war es ihr lieber von der Elfin berührt zu werden, andererseits wollte sie nicht, dass ihre Prinzessin solch eine Arbeit verrichten musste. Sie kam aber nicht dazu etwas darauf zu erwidern, da eine dunkle Stimme plötzlich den Raum durchdrang und sich die Blicke von Sylvi und Silver trafen. Sie hatte das Gefühl in den tiefen Seen der Augen des Dämonen zu versinken. Vielleicht war das auch besser so, so wanderten ihre Augen wenigstens nicht erneut über diesen trainierten Brustkorb. Warum fühlte sie sich in seiner Nähe nur wieder wie ein junges Mädchen? Rayen hatte mit einem "Vielen Dank.", die Tasche seinem besten Freund abgenommen, während Sylvana immer noch zu dem weiteren Besucher blickte. "Es geht mir besser. Was macht dein Rücken?", fragte sie nach, woraufhin Rayen aber aktiv wurde. "Den schaue ich mir später nochmal an und ich werde ihn in die heißen Quellen stecken, das wird ihm gut tun. Dir empfehle ich das auch, nur bitte lass die Hände nicht nass werden.", antwortete der Vampir und wiederholte noch einmal den Fakt der verwundeten Hände, während er in seiner gebrachten Tasche kramte und Arya ein Fläschchen, eine Schachtel und eine kleine Zange reichte. "Wir desinfizieren die Wunden noch einmal. In der Schachtel ist Watte, die holst du mit der Zange heraus und beträufelst den Wattebausch mit dem Mittel aus der Flasche. Dann reinigen wir die Wunden, am besten Tupfen und solltest du eine Verschmutzung entdecken muss das raus, egal wie schmerzhaft es sein mag, sonst entzündet sich die Brandwunden und sie verheilen nicht." wies der Schwarzhaarige die Prinzessin behutsam an. "Arya, du musst das nicht machen....ich kriege das schon hin." versuchte Sylvana die Elfin vor dieser Arbeit zu bewahren.


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    • Sofort tat Arya wie geheißen und nahm neben Rayen ihren Platz ein, sowie das Fläschchen, die Schachtel und die Zange entgegen. Etwas ratlos blickte sie erst die Sachen vor sich an, dann zu Rayen der ihr direkt erklärte was sie zutun hatte. Silver war für sie im Moment unrelevant. "Ich möchte das aber machen, Sylvi.", antwortete Arya sanft, aber bestimmt. Ihre funkelten Augen fixierten erst die verbrannten Hände ihrer Leibwächterin, dann ihr schönes Gesicht. "Lass dir helfen, es wird alles gut.", sagte sie leise und einem sanften Lächeln, ehe sie sich um die Arbeitsschritte kümmerte die Rayen ihr ausführlich erklärte. So griff sie also nach der Zange und holte mit dieser etwas Watte aus der Schachtel und beträufelte sie mit dem Mittel aus dem Fläschchen, die Rayen ihr gegeben hatte. Vorsichtig griff sie nach dem Handgelenk und nur an der unverletzten Haut von Sylvana und zog sie etwas näher, damit sie besser arbeiten konnte und tupfte bedacht den Wattebausch über die verbrannte Haut und achtete genau auf Verschmutzungen. Erst die linke, dann die rechte Hand säuberte Arya gründlich und hörte Rayen aufmerksam zu, wenn er ihr etwas erklärte oder einen Tipp gab, wie sie sich leichter tat wenn sie ihre Hand anders hielt oder eine Bewegung anders ausführte.
      Schritt für Schritt befolgte sie aufmerksam und gründlich Rayens Anweisungen, bis sie Sylvanas Hände ärztlich behandelt und neu verbunden hatten.
      Ohne die Tasche hätte Rayen nicht viel ausrichten können, darin befand sich immer alles was er brauchte. Die Bandagen an Sylvanas Hände hatte er bereits abgewickelt und spätestens beim Säubern der Verletzungen hätte er seine Behandlung abbrechen müssen um nach seiner Tasche zu suchen, weshalb Silver ihm seine Tasche brachte, die er neben dem Sessel, wo er auch seinen Mantel zurückgelassen, abgelegt hatte. Und ohne das er es jemals zugeben würde, wollte er wissen wie es Sylvana ging. Trotz seiner immer müder werdenden Arme hatte er sie den gesamten Weg nicht losgelassen und abgesehen davon war er ihr unsagbar dankbar das sie diesen eigenen gesundheitlichen Zustand auf sich nahm nur um Rayen zu helfen. Deshalb fragte er auch nach Sylvanas Zustand, seufzte aber dann schwer als er ihre Gegenfrage hörte. "Und ich dachte er hätte es vergessen.", meinte er mit einem lässigen Grinsen und musterte Sylvana noch einen Moment, ehe er sich wieder dazu wandte das Zimmer zu verlassen. "Falls ihr Hilfe benötigt, ruft nach mir. Vielleicht finde ich hier noch etwas nützliches.".
    • Sylvana seufzte schwer. Sie bereitete ihrer Prinzessin schon wieder Sorgen und statt sich um ihren Schützling zu kümmern, musste Arya sie nun verarzten und umsorgen. Sie war eine grottige Leibwächterin und als Mutterfigur hatte sie auch schlicht und ergreifend versagt. Sie fühlte sich elend und das lag nicht an den verbrannten Händen oder dem komplett entzündeten Knöchel. Sie sollte der allmächtige Waldgeist der Elbenwälder sein. Die Hüterin und Gottheit der Natur, welche mit ihrer Magie das Volk der Elfen seit Jahrhunderten beschützt. Davon war sie gerade meilenweit entfernt. Der goldene Glanz ihrer Augen verschwand, während sie fast apathisch beobachtete, wie Arya unter der Anleitung des Vampiren ihre Hände versorgte. Rayen machte gerade einen deutlich besseren Job als Sylvana und das schmerzte die Weißhaarige. Aus der Ferne konnte sie nur beobachten, wie ihre Prinzessin immer erwachsener wurde und sich von ihr entfernte. Es war für Sylvana schon mit dem König schwer gefallen, aber das sie Arya so schnell gehen lassen musste...
      Die Hüterin schwieg, während der Vampir geduldig und vor allem sehr präzise seiner neuen Assistentin jeden Schritt den sie zu tun hatte erklärte. "Sehr gut. Ich habe eine Creme für Verbrennungen, Silver hat ihr diese das letzte Mal schon gegeben und wie ich sehe sind die Verletzungen viel besser geworden. Diese machen wir noch einmal darauf und danach verbinden wir ihre Hände mit frischen Bandagen" der Schwarzhaarige fischte aus dieser magischen Tasche, welche offenbar keinen Boden hatte und wohl alles beinhaltete, was man sich vorstellte, ganz gleich wie abstrakt es klang, einen hübschen kleinen weißen Tiegel heraus. Der Vampir war dankbar, dass sein bester Freund so umsichtig war und ihm direkt die Tasche gebracht hatte, sonst hätte er spätestens jetzt aufspringen müssen, um diese zu holen. Rayen lächelte den Dämonen daher dankbar an, dennoch hatte er die Verletzungen seines Freundes nicht vergessen und aus dem freundlichen Lächeln wurde ein mahnender Blick. "Als ob ich so etwas vergessen könnte!" brummte er, während er Arya genau beobachtete, als sie weiter die Wunde versorgte. Slyvana sah den Dämonen noch einmal an, als sie seinen Blick bemerkte, senkte diesen aber wieder und sah auf den Boden. Sie hasste es sich schwach zu fühlen...


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    • Natürlich empfand Arya schrecklich große Sorge um Sylvanas Verletzungen, aber gleichzeitig auch als sehr interessant wie ihre Verletzung verarztet wurde und Rayens Erklärungen zuzuhören. Er erklärte nicht nur jeden einzelnen Schritt, sondern auch welche Wickeltechniken am besten für Brandverletzungen an Händen oder anderen Körperteilen geeignet waren, ebenso wie die Salbe die er selbst hergestellt hatte und was er alles verwendet hatte und wie er zu diesem Endresult gekommen war. Rayens Wissen und Können war erstaunlich und Arya war dankbar das er sein Wissen mit ihr teilte. Fasziniert und dennoch konzentriert verarztete sie also die Verletzung ihrer Leibwächterin. Nachdem sie mit den Schritten fertig war, übergab sie Rayen die Utensilien und nahm den weißen Tiegel entgegen, der die Brandsalbe beinhaltete, drehte den Deckel auf und trug nur eine dünne Schicht der Salbe auf die nun gereinigte Haut auf. Jede einzelne Berührung tat Arya mit größter Vorsicht und hoffte Sylvana nicht weiter Schmerzen zuzufügen. Als sie nach Rayens Anweisungen die Salbe aufgetragen hatte, reichte er ihr die neuen Bandagen. "Ich weiß, dein Gedächtnis ist besser als mir lieb ist.", hörte man noch Silver amüsiert antworten, ehe er aus dem Zimmer verschwand und die Hütte weiter erkunden wollte. Dann begann Rayen langsam die rechte Hand zu bandagieren, während Arya zeitgleich die linke Hand bandagierte und Rayens Bewegungen folgte während sie seiner Erklärung lauschte. Arya war so fokussiert auf diese Verarztung, das sie gar nicht merkte wie unwohl Sylvana sich fühlte und welch Vorwürfe sie sich machte. Stattdessen wanderten ihre funkelnden Augen zu Rayen dem sie lächelnd dankte und die übergebliebenen Bandagen zurückgab.

      Sehr wohl hatte Silver den bedrückten Ausdruck in Sylvanas Augen gesehen. Wie hätte er auch nicht? Er wusste wie sie sich fühlte, wenn sie dort so saß und keine andere Wahl hatte als zusehen zu müssen wie Arya sie verarztete. Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Er kannte diesen Ausdruck in ihren Augen. Deshalb verließ er auch das Zimmer, sie wollte nicht so gesehen werden, das wusste er. Und im Moment konnte er nichts für sie tun, nicht während Arya und Rayen sie hören konnten. Sie wollte weder vor Arya bloß gestellt werden, noch vor Rayen. Nachher würde er sich mit ihr unterhalten.
    • Während sich Rayen um die verletzte rechte Hand kümmerte, machte ihm Arya fleißig alles an der linken Hand nach. Es war niedlich wie wissbegierig sie war und das sie so viele Fragen stellte. Gleichzeitig empfand es der Vampir auch als ungemein beeindrucken, dass sich die Elfin als Prinzessin für diese Arbeit nicht zu fein war. Er glaubte nicht daran, dass es sich bei der Verletzen um Sylvi handelte der Grund dafür war, sondern ehrliches und aufrichtiges Interesse. Rayen war demnach gerne bereit jemand der sich so sehr für sein liebstes Metier interessierte zu unterrichten. Wenn der Schwarzhaarige auch ganz ehrlich war, freute er sich darüber sogar ungemein. Rayen sprach gern über seine Forschungen, über die Medizin und anderweitigen Naturwissenschaften. Der Jungvampir war eine lebendig - nun mehr oder weniger jedenfalls - gewordene Bibliothek an Wissen und er konnte gar nicht genug davon bekommen. Er verschlang Bücher über Medizin, Botanik, Geographie, praktisch alles was ihm an praktischen Wissen in die Quere kam, die ihm bei seiner Forschung halfen. Silver hörte ihm zwar gern zu, aber irgendwann bemerkte der Vampir das sein bester Freund abschaltete und er konnte es ihm nicht verdenken. Wenn man bedachte, dass Rayen nie geredet hatte und über die Jahre zu einem Wasserfall mutiert war, was seine Forschung anging, waren das doch sehr starke Kontraste. In anderen Punkten wiederum, vor allem Beziehungen die nicht auf Höflichkeitsfloskeln beruhten schwieg er eisern. Er war zwar ein Paradebeispiel an Höflichkeit, aber Smalltalk war nicht gerade seine Stärke. Arya wiederum wurde in derlei Gesprächen geschult, wenn man bedenkt das man bei Hof zig Gespräche führen muss, bei denen Rayen wahrscheinlich vor Langeweile eingehen würde. Wie auch immer. Sie hatten Sylvana verarztet und was den Knöchel anging, konnten sie ihr nur Entzündungshemmer verabreichen. Alles was jetzt noch fehlte war viel Ruhe. Rayen erhob sich also wieder gemeinsam mit seiner Tasche und blickte zu den schönen Damen vor sich. "Ich werde nach Silvers Rücken sehen. Ruht euch gut aus.", daraufhin verließ er das Zimmer, damit die beiden wieder etwas mehr Privatsphäre hatten und machte sich auf die Suche nach seinem besten Freund. Dieser würde ihm mit seinem verletzten Rücken auch nicht so einfach davon kommen.


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    • Arya war so beeindruckt von Rayens Wissen gewesen und von dem was sie nun alles gelernt hatte, auch wenn es vermutlich nicht sonderlich viel war, das sie gar nicht bemerkte wie Sylvana sich fühlen musste. Stattdessen bedankte sie sich höflich bei Rayen, half ihm sogar die ganzen Utensilien die sie genutzt hatten zurück in seiner Tasche zu verstauen und erst als er das Zimmer verlassen hatte, wanderte ihr begeisterter Gesichtsausdruck zu Sylvi. Sie kniete noch immer vor ihr auf dem staubigen Boden und hatte ihre Hände an ihren schmalen Knien abgelegt. Und da sah sie den bedrückten Blick ihrer Leibwächterin. Erst jetzt verließ sie der Tatendrang und ihre Gesichtszüge entgleisten ihr. Sorge und Schuldgefühle machten sich in ihr breit. Ihre grünen Augen suchten den Blick der goldenen. "Sylvi?", ihre zarte Stimme glich einem leisen Flüstern. "Es tut mir leid, wie geht es dir? Hast du noch immer so schreckliche Schmerzen?", fragte sie besorgt. Das sich Sylvana die Schuldgefühle auffraßen, weil sie glaubte in ihrer Rolle versagt zu haben, kam Arya gar nicht erst in den Sinn - denn so war es nicht. "Du solltest dich noch etwas hinlegen, sicherlich bist du noch immer erschöpft. In die Quellen kannst du auch, sobald du ausgeschlafen bist, das wird dir sicherlich gut tun.".

      Leider war in der Hütte nicht mehr sonderlich viel zu finden. Weitere Kleidung, staubige Laken, etliches an Schmuck, verwelkte Pflanzen und jede Menge Staub. Aber egal wie lange Silver durch die Hütte schlenderte, er kam Rayen und seiner Untersuchung nicht aus. Deshalb befanden sie sich beide auch auf einem der Betten die Silver bezogen hatte. Mittlerweile hatte er ein Hemd gefunden das ihm passte und gefiel, allerdings hielt er es in der Hand und blieb am Oberkörper nackt. Er spürte die Hände seines besten Freundes an seinem Rücken, die seine Verletzung erneut unter die Lupe nahmen. Durch die Spritze waren die Schmerzen verflogen, aber die Heilung war nicht sonderlich fortgeschritten. Das er Sylvana den gesamten Tag getragen hatte nicht sonderlich gut beigetragen. "Fühlst du dich gar nicht müde?", fragte Silver. Es war noch immer eigenartig das Rayen den gesamten Tag wach gewesen und durch die Sonne gewandelt war.