♡ Mystery of Poetra [Rheira&Tristale] ♡

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    • Rayen wusste nicht so ganz was passiert war, aber das finstere Funkeln des Waldgeistes, der leicht eingeschnappte Blick der Prinzessin und der missmutige seines besten Freundes sprachen Bände, dass sich der Vampir seinen Teil denken konnte. Da ließ man diese Gruppe einmal allein und dann passierte wieder so etwas. Der Geruch des Blutes in der Höhle war glücklicherweise etwas dezenter geworden, was sicherlich daran lag, dass sich die Mädchen am Wasserfall gereinigt hatten. Ein Vorhaben wofür Ray sehr dankbar war. Zwar hatte er nun wenn auch eher widerwillig Blut getrunken, aber angenehm war der Blutgeruch nach wie vor nicht. Blut war für den Vampiren das letzte Mittel und wenn er es vermeiden konnte, dann setzte er alles daran, dass er es auch tat. Rayen hasste nicht das Gefühl, was er nach dem Blut hatte, er hasste sich wie sehr er dieses Gefühl liebte. Diese Macht die ihn durchströmte, dieses Gefühl von Stärke und Erhabenheit. Die Gefühle, welche aus ihm ein Monster machten. Er hasste es, weil er es nicht hassen konnte und genau das machte ihm eine unglaubliche Angst. Rayen fürchtete nichts auf der Welt wirklich, weder diese Krankheit die ausgebrochen war, noch seine Feinde, das Sonnenlicht oder der tägliche Kampf ums Überleben. Er fürchtete sich vor sich selbst und auch wenn er diese Sorge nie aussprach, war er sich sicher das Silver davon wusste, was es nur noch schlimmer machte. Rayen wusste das er Silver schon genug Umstände und Schwierigkeiten machte. Der Kerl musste so viel Rücksicht auf ihn nehmen, dass sich der Vampir immer wieder dafür verfluchte. Jedes Mal musste der Dämon sein Wächter spielen, immer wieder seine Bluträusche ertragen. Rayen hasste es und irgendwann würde Silver davon sicherlich genug haben. An diesem Tag oder dieser Nacht wusste Rayen, dass er ein Monster werden würde. Würde er Silver verlieren, würde er das letzte bisschen Disziplin das er besaß über Bord werfen und aufgeben. Er hatte solch ein Gespräch mit seinem besten Freund bislang nie geführt und er würde sich davor hüten es zu tun. Sie beide sprachen nicht über Gefühlsduseleien und er wollte nicht schwach erscheinen. Außerdem konnte er diese Bürde Silver nicht auch noch zumuten, er trug eindeutig schon zu viel Last.
      "Du willst kein Händchen mit mir halten? Bedauerlich.", antwortete Rayen belustigt auf die Worte seines besten Freundes und blickte zu Arya, welche erhobenen Hauptes an ihm vorbeilaufen wollte, während sie erklärte, dass es ihr gut ging. Irgendetwas musste Silver wohl wirklich gesagt haben, dass der zierlichen Elbin nicht ganz in dem Kram gepasst hatte und der Blick von Sylvana konnte förmlich morden. "Seid bitte vorsichtig, die Steine sind sehr glatt.", entgegnete ihr Rayen dennoch höflich und mit ruhiger Tonlage. "Arya warte auf mich.", rief der Waldgeist ihrer Freundin nach, die sie natürlich nicht allein lassen wollte und lief ihr zügig nach, während Rayen auf ihren Knöchel blickte. "Wie geht es eurer Wunde?" hakte er nach. "Es geht mir gut, danke.", entgegnete sie ebenfalls sehr knapp und folgte ihrer Prinzessin. Rayen seufzte leise und sah zu Silver. "Wird wohl Zeit aufzubrechen."


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    • Silver war es fast schon egal was die Prinzessin oder ihre Leibwächterin von ihm dachten. Es war doch kein Geheimnis das Lichtwesen kein gutes Bild von ihm, einem Dämonen und seinem Schützling, wie er Rayen oft belustigt nannte, einem Vampiren hatten. Es mochte sein das beide Damen ihn und auch Rayen als nicht die übelsten Kreaturen einstuften, dennoch trauten sie ihnen vermutlich noch immer nicht über den Weg, selbst nachdem sie beide ihnen nicht nur einmal das Leben gerettet hatten. Im Moment blieb ihnen nur nichts anderes übrig als sich ihnen anzuschließen. Ja, das glaubte Silver und das war einer der Gründe weshalb er immer mal wieder unhöflich wurde. Rayen und er hatten ein Ziel und dem wollten sie endlich näher kommen, nachdem sich Rayen aber die Karte von den frostigen Klippen eingebildet und den Elben ein Besuch abstattete, klebten ihnen diese zwei ungewollten Begleiter an den Fersen.
      "Ich weiß, ohne Händchen halten hast du totale Angst aber du bist schon ein großer Junge, das schaffst du.", neckte Silver seinen besten Freund. Die beiden Damen die schnaubend die Höhle verließen ließ er ohne weitere Beachtung ziehen. Sie durften keine weitere Zeit verlieren und mussten endlich weiter. Er hoffte nur das sie beide sich beeilten das Blut von sich zu waschen, für Rayen war es nicht einfach und abgesehen davon, würden die Verlorenen oder andere Kreaturen ihre Fährte aufnehmen können. "Du meinst wohl es wird endlich wieder Zeit." meinte Silver und warf Rayen seine Tasche zu die er gründlich kontrolliert hatte. "Im übrigen habe ich den beiden erlaubt uns zu begleiten, mit ihren Verletzungen werden sie es nicht weit schaffen. Bis wir die Klippen erreichen, werden sich unsere Wege aber sicherlich schon wieder getrennt haben.".

      In der Zwischenzeit kniete Arya im klaren Wasser nahe des Wasserfalls und wusch sich trockenes Blut und Schmutz von der zarten Haut. "Es ist schrecklich kalt.", sagte sie misslaunig und das heiße Bad in Eternia missend. Sie strich den Träger ihres Kleides von ihrer Schulter und rollte den Verband vorsichtig ab um einen Blick auf ihre Wunde zu riskieren. Im Moment schmerzte es nicht, dennoch hütete Arya sich eine zu schnelle Bewegung zu machen, sie wollte weder schmerzen noch die Wunde aufreißen. Behutsam säuberte sie ihre Schulter, indem sie ihre Hand ins Wasser tauchte und immer wieder sachte über ihre verletzte Haut strich. Es gab viele Wesen denen man nachsagte, ihre Haut würde sich schneller regenerieren und dadurch Wunden schneller heilen, dazu gehörten auch die Elben. Eine große, rote Narbe präsentierte sich auf ihrer Schulter, die noch nicht ganz verheilt, aber schon geschlossen war, die Verletzung unter ihrer Haut war allerdings noch nicht so weit verheilt wie oberflächlich. 'Zwei Tage', dachte Arya sich. Dann würde die Wunde vermutlich verheilt sein. Sogar das bisschen Wissen über Wundheilung hatte sie aus einer der Bücher.
    • Belustigt sah der Vampir zu seinem besten Freund. "Bin ich das? Vielleicht will ich ja Händchen halten?" stichelte er ihn neckend. Natürlich waren all das alberne Spielereien zwischen ihnen, aber mal ehrlich sie hatten ohnehin nicht gerade viel zu Lachen auf ihren Reisen. Es war also kein Wunder, das sie aneinander hingen und jeglichen Moment auskosteten, in dem sie mal nicht ernst sein mussten. Das galt selbst für den sonst eher gelassenen Rayen, ob man es glaubte oder nicht. Natürlich zeigte er diese Seite nur Silver, was der Dämon immer wieder nutzte um ihn damit aufzuziehen, aber auch der Schwarzhaarige kannte Seiten an seinem besten Freund, die er wahrscheinlich nicht geplant hatte nach Außen zu tragen. Zum Beispiel wie tollpatschig er sein konnte, aber auch wie ungemein liebenswürdige. "Ja, endlich." antwortete er ihm mit einem schmunzelnden Kopfschütteln und überprüfte auch seine Reisetasche nochmal haargenau. Der Perfektionist in ihm konnte es sich nicht erlauben, irgendwo etwas zu vergessen. Immerhin war er derjenige der Forschung betrieb und etliche Bücher der Welt wälzte. Es war also kein Wunder, dass seine Tasche vollgepackt mit allerhand Notizen war. Erst als er die Stimme von Silver erneut vernahm, der berichtete das ihre unfreiwilligen Weggefährtinnen, dass wohl noch eine Weile bleiben würde, blickte er auf. "Ich bin überrascht, dass der Vorschlag von dir kam und ich dich nicht überreden musste.", antwortete Rayen schmunzelnd. "Du bist eben einfach viel zu nett." Wahrscheinlich war Rayen die einzige Kreatur auf der Welt, die einen Dämonen als nett bezeichnete, aber Ray war ohnehin eine Klasse für sich.

      Auch Sylvana reinigte ihre verletzte Wunde. Das kalte Wasser tat ungemein gut und ihr Knöchel sah dank der Behandlung deutlich besser aus. Ob sie es nun zugeben wollte oder nicht, war sie den Männer sehr dankbar. "Ich begrüße diese Idee auf Reisen zu gehen immer noch nicht, aber uns bleibt nichts anderes übrig.", seufzte Sylvana schwer und betrachtete den klaren See vor sich, während sie mit der Handfläche darüber strich und zu Arya blickte. Was auch passierte, sie würde sie mit ihrem Leben verteidigen.


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    • "Wenn du weiter so redest dann glaub ich dir das wirklich noch.". Silver grinste und schüttelte amüsiert den Kopf. Zwischen der ganzen Ernsthaftigkeit war ihre Neckerei erfrischend und ab und an glaubte er sogar, die Welt wäre wieder normal, aber so war es nicht. Ihr Weg bis zu diesem Punkt war anstrengend und ihr weiterer Weg würde noch anstrengender werden. Die Gefahr würde immer größer werden und irgendwie mussten sie ihre Gedanken doch auch auf etwas anderes bringen als den ganzen Schmerz den sie durchleben mussten. "Ich schlage vor das wir bei unserem nächsten Halt planen wo genau an den frostigen Klippen unser erstes Ziel sein wird. Vielleicht müssen wir uns nochmal mit Proviant eindecken und anderen Dingen, die eisige Kälte wird womöglich sogar dir zusetzen.". Silver erhob sich und schulterte seine Tasche und blickte nochmal über die Schulter, er wollte unter keinen Umständen irgendetwas in der Höhle zurücklassen. Dann erklärte er Rayen ihren beiden weiblichen Begleiterinnen erlaubt zu haben, sie zu begleiten bis sich ihr gesundheitlicher Zustand verbessert. Auf Rayens Antwort musste er leicht Schmunzeln. "Das liegt nicht daran das ich nett bin, sondern ich mir schon denken konnte das du die beiden nicht einfach zurücklassen würdest. Du hättest mich solange genervt bis ich dem zugestimmt hätte und ich wollte einzig und allein meine Nerven schonen, das ist alles.". Das Silver gerade nicht die Wahrheit sagte, war Rayen vermutlich genauso bewusst wie Silver selbst auch, aber seine kühle Art hatte der Dämon bisher nie ganz ablegen können auch wenn er Rayen gegenüber viel handzahmer geworden war. "Lass uns keine weitere Zeit vergeuden, verschwinden wir von hier.".

      So sehr Arya die derzeitigen Umstände verfluchte, so gern würde sie sich auch auf das Abenteuer vorbereiten können. Sie hatte angst, schreckliche angst. Dennoch wollte sie die Welt außerhalb ihrer gewohnten Umgebung sehen und die Welt kennen lernen. Wie könnte sie jemals ihren geliebten Wald schützen, wenn sie nicht wusste was die Welt für sie bereit hielt. Vielleicht müssten sie sogar irgendwann ihre gewohnte Umgebung verlassen weil es zu gefährlich werden würde, dann wäre sie für ihr Volk gewappnet. Vorsichtig versuchte Arya den feucht gewordenen Verband wieder um ihre Schulter zu binden und blickte zu Sylvana. Der strahlende Mond erhellte die Nacht und ließ die zwei Waldgeschöpfe in besser in der Dunkelheit sehen. "Es ist sicher nur noch dieser Umweg, dann können wir wieder zurück...". Wie erfreut Arya über diesen Gedanken war wusste sie selbst noch nicht.
    • "Tu es ruhig.", neckte er junge Vampir seinen besten Freund und treuen Gefährten. Zwar ist Rayen eine eher ernste Natur und man glaubt kaum, dass er für einen Vampiren oder allgemein für ein übernatürliches Wesen unfassbar jung ist, praktisch ein Jugendlicher, aber er zeigt dies nicht nach außen. Er wurde oft für deutlich älter gehalten, wenn auch nicht optisch und selbst Silver war ziemlich geschockt, als sie sich kennengelernt hatten, dass er sich nicht gerade seines Alters entsprechend benahm. Rayen ist ein Forscher, wissbegierig, belesen und eher distanzierten Gemüts. Der Dunkelhaarige denkt nach bevor er handelt, aber besitzt trotz allem die Präsenz und das Verhalten eines Vampiren. Höflichkeit ist die Tugend der Vampire, ebenso wie Sinnlichkeit, Machtgier und einen gewissen Grad an Arroganz. Auf Silvers Vorschlag hin, nickte er. "Das halte ich für eine gute Idee, allerdings erlaube mir dich zu korrigieren, du wirst es kaum glauben aber ich spüre keine Kälte. Ich muss mir also mehr um euch Gedanken machen. Mein Feind ist das Feuer nicht das Eis. Mich einzufrieren würde nichts an meiner Unsterblichkeit ändern, fackelst du mich allerdings ab, bin ich ein attraktives Häufchen Asche." Über sein eigenes Ende sprach Rayen meistens mit einem gewissen makaberen Humor und auch das er die Krankheit ohne Rücksicht auf sich selbst erforschte, konnten viele nicht wirklich nachvollziehen. Aber das war ebenfalls etwas mit dem Ray gut leben konnte, ihn musste man nicht verstehen, solange er nur Silver an seiner Seite hatte. Außer den Dämon brauchte er niemanden. Nicht das Rayen je so eine peinliche Sache zu seinem besten Freund sagen würde, dazu war er zu Stolz. Allerdings war er sich sicher, dass der Dämon das auch so wusste. Was die Sache mit den beiden Damen anging, wusste Rayen natürlich das diese Antwort von Silver nicht der Wahrheit entsprach, aber er belächelte diese und ließ dem Dämon seinen Stolz, so wie Silver ihm auch immer seinen ließ. Ein stilles Abkommen untereinander. Sie machten sich dann also auf den Weg die Waldgeschöpfe einzusammeln.
      Das kühle Wasser reinigte die Haut der zierlichen Waldwesen und Sylvi schritt näher an Arya heran um ihr den Verband wieder zu befestigen, während sie bezüglich der Aussage ihrer Prinzessin seufzte. "Ich hoffe, du hast recht." Da sie beide ein sehr gutes Gehör hatten, vernahmen sie Schritte. Die beiden Nachtgeschöpfe mussten sich ihnen nähern, weshalb Sylvana verdeutlichte, dass sie lieber schnell aus dem Wasser sollten. Der Gedanke, dass der verfluchte Dämon sie so sah,war keiner mit dem sie sich anfreunden konnte.


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    • "Was habe ich mir da nur angetan.", er schüttelte amüsiert den Kopf und widmete sich lieber den letzten Vorbereitungen, bevor sie abreisten. Silver hoffte ja das die beiden Waldgeschöpfe fertig mit dem waren, was sie vor der Höhle taten. Er wollte gar nicht daran denken wie oft sie sich beklagen würden das sie keinen Luxus genießen konnten. Nun, bisher schlugen sie sich recht gut aber die beiden Damen waren solch eine Reise nicht gewohnt, es würde also nicht lange dauern bis die Prinzessin jammerte das ihre zierlichen Knöchel von dem vielen gehen schmerzten und die schimpfenden Worte des Waldgeistes konnte er schon hören, nachdem er der Elbe irgendeinen dämlichen Kommentar an den Kopf geworfen hatte. "Nur weil du keine Kälte spüren kannst, heißt das nicht das der eisige Wind deinem Körper nichts anhaben kann, davon bin ich noch immer überzeugt, Ray. Diese Diskussion haben wir schon einmal geführt und ich mir sicher das du dir durch die Kälte genauso den Tod holen kannst, obwohl ich gestehen muss das der Gedanke mich ganz schön reizt das mal auszuprobieren. Falls du mir also mal wieder die letzten Nerven rauben solltest, werde ich dich einfrieren und erst wieder auftauen, bis ich dich wieder hören will." er lachte kurz auf "Mal schauen ob du mir dann noch immer auf den Geist gehen kannst, bis ich dich wieder auftaue könnte nämlich etwas länger dauern, mein lieber Freund.". Silver würde einiges geben um wieder ein friedliches Leben führen zu können, auch wenn sein vorheriges Leben, vor dieser mysteriösen Krankheit nicht sonderlich berauschend war. Mit Rayen aber... mit seinem jüngeren Freund könnte diese Welt aber sehr viel ertragbarer sein. Jedenfalls erklärte Silver seinem besten Freund bezüglich der beiden Damen eine, eventuell, kleine Lüge. Seine Worte entsprachen nicht ganz der Wahrheit, allerdings würde er es einfach so stehen lassen und er war dankbar das Rayen seine Worte auch so annahm, er wusste am besten wann Silver log oder die Wahrheit sagte. So machten sich die zwei Freunde aber endlich auf dem Weg und verließen durch den Wasserfall die Höhle und sammelten ihre Begleiterinnen ein.

      Scheinbar musste Arya sich so unbeholfen mit ihrem Verband angestellt haben, das Sylvana zu ihr ging und ihr half den Verband wieder zu befestigen. "Vielen Dank.", sagte sie mit einem Lächeln und hörte, ebenso wie ihre Leibwächterin, die Schritte die sich aus der Höhle bewegten. Sicherlich würden sie ihren Weg gleich weiter bestreiten und sich noch weiter von ihrem Zuhause entfernen. Für Sylvana war es ein Grauen ihre Prinzessin verwundet in dieser grausamen Welt zu sehen und für Arya war es wie eine Flucht vor ihren Pflichten als Prinzessin. Sie hatte es sich schon öfter seit diesem Abenteuer gedacht, sie hatte angst, viel größere Angst als sie zugeben würde aber es war eine Chance endlich die Welt zu sehen, auch wenn sie nun verändert war. "Es wird alles gut werden, Sylvi. Wir beide müssen uns nur etwas schonen und nach wenigen Tagen können wir sicherlich schon wieder zurück und wenn du bei Kräften bist, dann ist uns der Wind hold und trägt uns schneller Nachhause, als die Sonne zwei Mal untergehen könnte.".
      "Sind die edlen Damen denn fertig mit dem Entspannen?", hörte man die neckende Stimme des Dämons rufen der nass durch den Wasserfall war, durch den er gesprungen ist und zeigte seine spitzen Zähne mit einem breiten Grinsen. "Wenn wir uns beeilen dann verspreche ich Euch schaffen wir es noch zum Haare flechten!".
    • Während sie beide so miteinander herumalberten, überprüfte Rayen noch einmal seine Reisetasche. Er hätte sich in der Höhle bei all der Zeitverschwendung wenigstens mit etwas sinnvollerem beschäftigen können, als dem Blutdurst zu erliegen. Ray stellte nämlich fest, dass seine Reagenzchen langsam aber sicher knapp wurden. Heiltränke und andere kleine alchemistische Wunderwerke, die er so zusammen braute, hatten ihnen beiden häufig schon das Leben gerettet und diese wurde inzwischen rar. In Dörfern konnte man, wenn man Glück hatte,bei weisen Frauen welche erwerben, aber die wurden meist entweder verbrannt oder verbargen sich als Eremiten in den Wäldern, hassten alles was Sprechen konnte und bewarfen einen egal welcher Herkunft mit Eicheln....oder ähnlichem. Die meisten Kräuterkundigen waren Elfen, die ihre Dörfer verlassen hatten, aber nichts an ihrer elfenhaften Eigenart verloren hatten. Wenn es nicht für ihres gleichen war, taten sie für andere ungern etwas. Rayen erinnerte sich nur zu gut daran, wie viele Nerven es ihn gekostet hatte, bis einer dieser sturen Esel sein Wissen mit ihm geteilt hatte. Silver hätte sie dafür fast getötet, weshalb er in einigen Wäldern äußerst ungern gesehen wurde. Hausverbot konnte man es nicht mehr nennen, Waldverbot traf es da ganz gut. Seufzend fischte er eines seiner dicken Bücher aus der Tasche, welches durch den Wasserfall nass geworden war. Nicht das erste Mal, seine Bücher mussten wirklich einiges erdulden. Er schüttelte mit dem Kopf, packte sein Zeug zusammen und machte sich mit Rayen auf den Weg nach draußen. Auf die Bemerkung bezüglich des Einfrierens hob der attraktive Vampir lediglich eine Augenbraue. "Du könntest es gar nicht ertragen, wäre ich eingefroren. Du würdest mich viel zu sehr vermissen." Da der Dämon aber nicht damit aufhörte ihn zu ärgern, fuhr Rayen fort. "Erinnere mich daran, wenn du dort oben zu einem Schneemann geworden bist, das ich dich einfach auf dem Gipfel stehen lasse. Du gibst sicher einen idealen Wegweiser für verlorene Reisende ab." er lief grinsend an ihm vorbei auf die Suche nach ihren beiden neuen Gefährtinnen.

      Gerade als Sylvana etwas auf die Worte ihrer Prinzessin erwidern wollte, ertönte schon die Stimme des Dämonen, welcher es sich nicht verkneifen konnte eine dumme Bemerkung von sich zu geben, welche der Waldgeist gewissenhaft ignorierte. Sie kümmerte sich lieber um den nassen Verband ihrer Prinzessin. Diesen sollten sie dennoch vernünftig wechseln. "Ich hoffe, du behältst recht. Allein meinen Nerven zu Liebe, wäre es ein Segen endlich wieder unsere vertrauten Wälder, um uns herum zu wissen....ohne Dämonen." Die nächste Bemerkung bezüglich des Haare-Flechtens war aber eine Bemerkung zu viel. Slyvana erhob ihren schlanken Zeigefinger, ein geräuschloser Windstoß stieß den Dämonen daraufhin direkt ins Wasser, woraufhin sich Rayen an den Rand des Sees kniete und zu ihm blickte. "Ich kann nicht behaupten, dass du das nicht verdient hättest Silver."


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    • Offensichtlich gespielt, schlug sich Silver schockiert und schwer getroffen mit der Faust auf seine Brust, direkt über sein Herz. "Wie kannst du nur so etwas grauenvolles von dir geben? Das würdest du niemals übers Herz bringen, mich einfach so einem eiskalten Schicksal zu überlassen!", Silver konnte gar nicht anders als Rayen ein Schauspiel zu widmen. Eine Lockerheit zwischen den trüben Tagen, die sie sich ab und an gönnten.
      Auch als sie die Höhle verließen konnte Silver sein loses Mundwerk nicht halten und grinste nach seinen Worten breit und würde nicht lange warten bis auch die Damen endlich fertig mit ihrer 'Entspannung' waren. Natürlich sah Silver es nicht so, wie er es ausgesprochen hatte, aber er würde sich nicht die Gelegenheit nehmen lassen, zwei Waldgeschöpfe auf die Palme zu bringen. Mal sehen wie lange die Prinzessin ihre Mauer aufrecht erhalten konnte, viel Zeit blieb ihm ja nicht mehr, um sich auf ihre Kosten zu amüsieren. Nun... Zumindest hoffte er das ihre Wege sich schnell wieder trennten.

      Auch Arya hatte auf die Sticheleien des Dämonen nicht reagiert. Aber eigentlich wünschte sie sich wirklich in einer heißen Quelle zu sein und den Schmutz komplett von sich waschen zu können und das heiße Wasser zu genießen... So sehr sie sich auch ein Abenteuer wünschte, so gern würde sie aber auch den Luxus beibehalten den sie als Prinzessin genoss. Dieses Abenteuer würde sie genießen, gleichzeitig aber auch verfluchen. "Es hätte uns deutlich schlimmer treffen können.".
      Bei der nächsten Bemerkung des Dämonen konnte Sylvana es sich aber nicht nehmen lassen ihn für sein loses Mundwerk zu bestrafen, ihre schlanke Hand erhob sich und eine kleine Bewegung ihres Fingers reichte aus, das der leise Wind Silver, der einen plötzlichen Schockschrei von sich gab, mit sich riss und in den See schleuderte. Arya konnte gar nicht anders als leise zu kichern und stieg dann komplett aus dem Wasser. Ihr schmutzig und zerrissenes Kleid wirkte fast schon transparent, würden die goldenen Ornamente ihren schmalen Körper nicht etwas verstecken, und blickte hilfesuchend zu Sylvana, als sie ihre Arme schützend vor ihre Brust schlang - sie hatte schon einmal ihre Kleider mit der Macht des Windes getrocknet.
      "Halt bloß den Mund.", hörte man Silver grummeln und das plätschernde Wasser, als er durch das Wasser watete. "Mein geräucherter Fisch!", stöhnte er verärgert als er in seine Umhängetasche linste. Grummelnd stieg er aus dem Wasser und schüttelte sich, fast schon wie ein nasses Tier.
      Nasse Strähnen hingen ihm wirr ins Gesicht "Na das wars jetzt auch mit dem Spaß. Meldet euch bei Rayen, der gesellt sich sicherlich gern zu euch wenn ihr euch beklagen wollt! Haltet euch ran.", sagte er noch ehe er klitschnass und trauernd um seine guten Fische losstampfte. Endlich in Richtung ihres Ziels.
    • Ganz ehrlich? Sylvana war stolz! Nicht darauf, dass der Kerl es schaffte den sonst so ruhigen Waldgeist zu reizen, sondern darauf diesen Dämon elegant ins Wasser befördert zu haben. Ein Bild für die Götter, weshalb die schöne Weißhaarige siegreich grinste. Diesen neckigen Ausdruck kannte man von Sylvana nicht, allgemein entlockte dieser Dämon Seiten an ihr, welche die Dorfbewohner noch nie zu Gesicht bekommen hatten. Für sie war Sylvana der edle Jahrhunderte alte Waldgeist, die Hüterin all ihrer königlichen Elfenlieder und Wächterin des Waldes und der Elfen. Nicht dieses schadenfrohe Wesen, welches Silver ansah und ein "Naww, schmollst du etwa? So nass und zerzaust bist du ja richtig putzig. Wie ein kleiner Junge."von sich gab. Elegant war sie aus dem Wasser getreten. Das helle Gewandt schmiegte sich an ihren wohlgeformten Körper wie eine zweite Haut, wirkte durchsichtig und doch war ihr Anblick erhaben. Als die Prinzessin aus dem Wasser trat, half ihr der Waldgeist mit einem liebevollen Lächeln aus dem kalten Wasser, während der Dämon weiterhin vor sich hinfluchte. Den nächsten Satz ignorierte sie gekonnt.
      Rayen hingegen hatte sich höflich wie er nun einmal war beim Anblick der Damen zur Seite gedreht, betrachtete lieber seinen besten Freund wie dieser pampig und schmollend wegen seines Fisches an ihm vorbei stampfte. Da er komplett durchnässt war, machten seine Schuhe merkwürdige schmatzende Geräusche. Sie hatten sich mit Wasser voll getränkt.
      Sylvana trocknete währenddessen mit einem leichten Windhauch die Kleidung der Prinzessin und der ihre, ehe sie zu Silver blickte. "Er ist zwar echt putzig, wenn er so rumheult, aber bevor er mir krank wird und wir daran auch noch Schuld sind, so wie an allem wenn es nach ihm ging." mit ihrem schlanken Zeigefinger zeigte sie in die Richtung des Dämons, während ein Windstoß, natürlich nicht so sanft wie der bei ihrer Prinzessin, den Dämonen mal eben trocken pustete. Vielleicht ein wenig grob, aber immerhin trocken. Er sollte dankbar sein.
      Seufzend fuhr sich Rayen durchs Haar, packte seine Sachen und startete mit dieser mehr als nur chaotischen und fragwürdigen Bande ihre Reise ins Ungewisse.


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    • Wer austeilt, muss auch einstecken können. Das war etwas das er schon im frühen Alter hatte lernen müssen, dieser Umstand war also keiner mit dem er nicht umgehen konnte. Abgesehen davon waren diese Neckereien harmlos im Gegensatz zu dem was er damals alles erlebt hatte, es war also durchaus aufmunternd. Zumindest ab und an. Aber das sein geräucherter Fisch darunter leiden musste... Das war etwas das er nicht akzeptieren konnte. Sein guter Fisch! Es kommt nicht oft vor das er so einen guten Fang macht, so viele Fische hatte er lange nicht mehr gefangen und jetzt würden sie nur noch halb so gut schmecken, hing er sie noch einmal übers Feuer. Fluchend stampfte er die letzten Schritte aus dem Wasser und spürte die nasse Kleidung an seinem aufgeheizten Körper kleben. Die schmatzenden Geräusche die er bei jedem Schritt machte ignorierte er und spürte die blaue Flamme die in ihm loderte. Es war fast schon so als würde das Wasser auf seiner Haut verdampfen und ließ kleine, kaum sichtbare weiße Rauchschwaden über ihn dampfen die seine Wut unterstrichen.
      Arya konnte gar nicht anders als das ganze Schauspiel belustigt zu beobachten. Auch wenn ihre Leibwächterin in ihrer Gegenwart etwas lockerer wurde, war es dennoch immer wieder eine Überraschung sie so gelassen zu sehen. Sie beide neckten sich, scherzten miteinander und nicht zu vergessen half sie ihr bei Übungen mit Waffen und dennoch versuchte sie ihre erhobene Haltung zu wahren. Hier, draußen im unbekannten und gefährlichen Gebiet ließ sie etwas ihre erhobene Mauer fallen. Es musste anstrengend sein immer nur dem Vorbild zu entsprechen den jeder in einem sehen will.. Und das war etwas mit dem Arya sich am Besten auskannte.
      Die Arme schützend vor ihre Brust geschlungen und von ihren Begleitern weggedreht blickte Arya hilfesuchend zu Sylvana, die sofort verstand und wenige Sekunden später ging ein warmer Wind, der sanft den nassen Stoff ihres Gewandes trocknete, der sich an ihren zierlichen Körper schmiegte wie eine zweite Haut. Als die sanfte Brise auch ihr langes, seidiges Haar trocknete, schweifte ihr Blick erst zu Sylvana, dann zu Silver als sie das Wort ergriff und der Dämon plötzlich einige Schritte zur Seite taumelte und sich fluchend auf den Beinen hielt. Ein unsanfter Windstoß musste ihn erfasst haben, so wie er versuchte nicht über seine eigenen Füße zu stolpern und so wie man ihn fluchen hörte. Dieses Abenteuer würde noch in einem Chaos enden...

      Es war bereits der dritte Sonnenuntergang den Arya von dem Felsvorsprung beobachtete. Bisher war ihre Reise problemlos verlaufen, abgesehen von den wenigen Verlorenen die Silver und Rayen beseitigt hatten. Der faulige Geruch als sie diese Kreaturen erlegt hatten war kaum auszuhalten gewesen und sie hatte schwer an sich halten müssen um sich nicht gleich hinter dem nächsten Busch zu übergeben. Jetzt aber, als sie diesen wunderschönen, feuerroten Himmel und die puderrosa Wolken beobachten konnte und das orangefarbene Licht über den Himmel strahlte und die Sonne am Horizont unterging wirkte alles so friedlich. Die Höhle die sie für den Tag ausgewählt hatten befand sich einige Meter über ihren eigentlichen Weg Pfad und konnte nur durch Klettern erreicht werden. Nur zu gut das Arya als kleines Mädchen an alles hinauf geklettert war wo sie nur konnte und es heimlich noch immer tat, wollte sie neue Orte entdecken. Nur war ihr Kleid für dieses Abenteuer etwas ungeeignet.
      Silver hatte erklärt das Verlorene nicht klettern konnten, so waren sie zumindest vor diesen Bestien sicher und Rayen hatte ihr erklärt das die wunderschöne Pflanze die an beiden Seiten der Höhle hinauf wuchs, Glockenrebe nannte. Ihre schönen, trompetenförmigen Blüten aus lila und weiß konnten nicht nur gegessen, sondern auch zu Arzneien verarbeitet werden, daraufhin hatte er direkt welche gepflückt und in seine Tasche gestopft. Rayen.. ob er jemals einen Sonnenuntergang erblicken konnte? Ihm war so viel verwehrt nur weil er ab Sonnenaufgang in einen tiefen Schlaf fiel. So waren sie beide auf eine Weise an ihr Schicksal gebunden. Sie als Prinzessin, der es verwehrt war die Welt zu sehen und Rayen als Vampir, der den Tag nicht erleben konnte.
    • Ihre Reise ging inzwischen schon 3 Tage und sie war eindeutig.......interessant. Ja, das war das Wort das Rayen als Erstes einfiel, wenn er ihre bunte Truppe beschreiben musste. Sie kamen zwar mehr oder weniger voran, wenn auch nicht so schnell wie sonst, was Silver allerdings ziemlich stank. Da Ray als Vampir nicht unbedingt ein Zeitgefühl hatte, konnte er das nicht ganz nachvollziehen, aber was ihn unruhig werden ließ war die Tatsache, dass diese Krankheit immer weiter vorran schritt und sie bereits zwei komplett verlassene Dörfer durchquert hatten, die dieses merkwürdige Syndrom lahmgelegt hatte. Der Forscher in Rayen machte das wahnsinnig und er wollte mehr den je endlich an ihrem zumindest aktuell ersten Ziel angekommen. Selbstverständlich war ihr Reiseziel wohl der letzte Ort den man auch nur ansatzweise einladend bezeichnen konnte, aber da der Vampir bislang keine Fortschritte erzielt hatte, wurde er nervös. Sylvana und Silver hatten wenigstens ihre Ablenkung darin gefunden sich zu streiten, wobei die Sticheleien teilweise immer verspielter wurden und Rayen nun sicher sein konnte, dass sie sich nicht gegenseitig umbrachten. Der Prinzessin hatte er währenddessen alle mögliche Arten der Fauna gezeigt, die selbst eine Elfe nicht kannte, was Rayen teilweise extrem überraschte. Schließlich waren sie als Geschöpfe der Wälder in dieser Hinsicht deutlich mehr bewandert als er. Dann aber erinnerte er sich daran, dass dieses Mädchen nie ihre Heimat verlassen hatte und so erfreute er sich ein klein wenig an der Lehrerrolle, die er eingenommen hatte. Rayen war zwar nicht gerade in einem Alter, dass er das Recht hatte andere zu belehren, aber er war ungemein intelligent und er teilte sein Wissen leidenschaftlich gern. Inzwischen war er wenigstens soweit im Ansehen bei dem Waldgeist gestiegen, dass sie ihm vertraute ihre geliebte Prinzessin nicht umzubringen, wenn er mit ihr allein war. Diese Momente gab es aktuell sogar öfter, was den Vampiren nicht wirklich störte und auch die Elbin schien sich in seiner Gegenwart etwas mehr entspannt zu haben. Ray wurde nämlich das Gefühl nicht los, dass sie zuvor Angst vor ihm hatte. Verdenken konnte er dies jedenfalls nicht.
      Der Fakt, dass er über den Tag weiterhin schlafen musste und sie so viel Zeit verloren und auch der Schlafrhythmus seiner Gefährten seinetwegen litt, war etwas das Rayen nachdem sie nun zwei Mitglieder mehr in der Gruppe hatten, die sich nach Tageslicht sehnten, immer unerträglicher für ihn geworden. Er spürte oft genug die Blicke von Silver auf sich, die ihm förmlich anschrien, dass er ja kein schlechtes Gewissen haben sollte, weil er dafür nun mal nichts konnte und doch machte es dem Vampir zu schaffen.
      Als er aus seinem kalten Schlaf erwachte, fand er sich wie immer in der Gegenwart seines besten Freundes wieder, der über ihn wachte. Ein kleines Lächeln legte sich auf die Lippen des Vampires. Was würde er nur ohne den Kerl machen?


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    • Es waren die Sonnenauf- und Untergänge die Arya jedes Mal bestaunte. Das Farbspiel von Rot- und Lilatönen war jedes Mal wieder ein atemberaubender Anblick. Die Natur hatte bisher nicht viel von ihrer Schönheit verloren, es würden aber nicht mehr viele Jahre vergehen bis auch ihre Schönheit an Glanz verlor. Der Himmel würde immer in diesem wunderschönen Farbspiel erstrahlen, aber Wälder, Wüsten, Berge, alle Lebewesen würden dem Untergang geweiht sein, gab es keine Heilung für das, was sich hier über das Land legte. Wie weit sich diese Krankheit über die Welt zog, wusste Arya nicht und war während den letzten paar Tagen verführt gewesen, Rayen und Silver zu fragen ob sie eine Antwort hätten, aber sie ängstigte sich zu sehr vor ihrer Antwort. Vor der Wahrheit, kannten sie sie. Wenn bereits die gesamte Welt davon befallen war... Gäbe es überhaupt noch eine Heilung? Für die Bewohner dieser Welt und für Mutternatur, die ebenfalls darunter leiden musste. "Na, du alter Döskopf.", hörte Arya die Stimme des Dämons hinter sich, der seinen Schützling breit angrinste. Die Sonne war komplett untergegangen und für Rayen war es Zeit zu erwachen. Silver würde wie immer keine Zeit verlieren wollen und sie weiter antreiben, ohne großartig auf sie oder Sylvana acht zu geben. Konnte sie es ihm denn verdenken? Sie beide hinderten Silver und Rayen, schneller an ihr Ziel zu gelangen und Silver konnte sie noch immer nicht leiden. Nun, das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Silver war ungehobelt, gab keine Rücksicht und ihm war es schlichtweg egal wie gut ihre Wunde verheilt war. Es gab ab und an Momente, in denen er sehr nett war, zuvorkommend, aber diese Momente galten nie von langer Dauer. Einmal hatte er ihre Wunde angesehen, oberflächlich war sie komplett verheilt, unter der Haut jedoch noch nicht und hatte eine Art Salbe von Rayen verlangt und Sylvana aufgetragen sie auf ihre Wunde zu verreiben. Nun ja... Eigentlich stimmte es nicht. Ihre Wunde ist komplett verheilt, ob oberflächlich als auch darunter. Die Schmerzen waren fort und Arya täuschte sie nur vor und alle glaubten ihr. Sie wollte Zeit gewinnen, Zeit um sich im Klaren zu werden was sie wollte. Nicht nur ihr Volk brauchte Hilfe, sondern auch das gesamte Land brauchte jede Hilfe die sie bekommen konnten. Und dann waren da noch ihre eigenen Bedürfnisse... Wollte sie wirklich zurück und die zahme Prinzessin spielen die jeder sehen wollte? Die letzten Tage hatte sie nicht nur dazu gelernt oder die schönen Dinge der Natur erlebt, sondern auch die Grausamen. Was die Krankheit dem Land bereits angetan hatte und an die trostlosen Dörfer die Verlassen oder überrannt wurden, wollte sie gar nicht denken. Dennoch wollte sie sie sehen. Die Welt außerhalb ihres Waldes. Ihre emeraldgrünen Augen wanderten zu ihren Händen, die sie auf ihrem Schoß gebettet hatte und drehte eine violettblaue Blüte der Glockenrebe zwischen ihren Fingern.
      "Wir werden bald wieder abreisen.", hörte man Silver sagen, der sich tief verbeugte nachdem er neben Rayen aufgestanden war. "Ihr Hochwohlgeborenen Damen.", fügte er noch provozierend hinzu. Arya drehte sich gar nicht erst zu ihm um, sondern betrachtete weiterhin die Blüten zwischen ihren Fingern.
      Würde Rayen noch etwas Ruhe benötigen bevor sie abreisten, würde Silver sie ihm geben, aber nicht ihr und auch nicht Sylvana. Sie hörte, wie seine Schritte durch die Höhle wanderten, nur um wieder sicher zu gehen das er nichts Nützliches zurückließ. So, wie er es die letzten Male auch schon getan hatte.
    • Wann immer Rayen aus seinem kalten Schlaf erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Sein Kopf war schwer und auch wenn Vampire kein Temperaturempfinden besaßen, fühlte er sich tief gefroren. Die liebevolle Begrüßung seines besten Freundes ließ ihn schief grinsen. Im Gegensatz zu den meisten hörte Rayen immer die Sorge in der Tonlage des Dämonen heraus, denn ob man ihm glaubte oder nicht, Silver war ein verdammt fürsorgliches Wesen. Nicht das der Dämon dies je offen nach außen zeigen würde, aber der Vampir kannte ihn einfach viel zu gut. "Guten Morgen", erwiderte er also die Begrüßung. Nun für den jungen Vampiren war es tatsächlich erst Morgen. Sein Blick wanderte über ihr derzeitiges Lager. Sylvana war natürlich nie weit von ihrer Prinzessin, wachte über sie und wirkte wie immer, wenn er sie ansah wie ein edles Gemälde. Arya wiederum hatte wie in den letzten Tagen auch diesen sehnsüchtigen Blick, der in ihren schönen Augen schimmerte. Einen anderen Ausdruck kannte er an der Prinzessin kaum und er fragte sich ja, woran genau sie dachte. Sicherlich vermisste sie ihr Zuhause, war besorgt über ihr Volk und auch wenn sie hier am sichersten war, war es dennoch eine wahnwitzige Idee die beiden Lichtwesen auf ihre Reise mitzunehmen. Wie lange würden sie die beiden Damen wohl begleiten? Bis sie aus dem Gröbsten heraus waren? Der Elbenwald lag in einer komplett anderen Richtung und das wusste der Waldgeist sicherlich nur zu gut. Rayen erkannte an dem Blick von Sylvana durchaus ihren Unmut an der Situation. Auf die blöden Kommentare des Dämonen hin, seufzte Rayen nur und Sylvana fragte sich ja, wie dieses ungleiche Paar befreundet sein konnte. Rayen und Silver waren so unterschiedlich, wenn auch ihre Gattung der Dunkelheit galt. Vielleicht war es eben so ein Nachtwesending. "Er würde ein bezauberndes Windspiel abgeben, was meinst du Arya? Ich hätte das Bedürfnis unseren dämonischen Freund irgendwo aufzuhängen.", schmunzelte die Weißhaarige in sanften Tönen und strich ihrer Prinzessin sanft durchs Haar. Sylvi war sehr wohl bewusst, dass ihrer Prinzessin gerade ungemein viel durch den Kopf ging. Leider war das aber etwas, dass sie ihr nicht abnehmen konnte, so sehr sie auch wollte. Arya musste sich darüber im Klaren werden, was sie wirklich wollte und Sylvana würde ihr folgen, wie sie es immer tat. Sie würde sie beschützen, ganz gleich was auch kommen würde. Vor den Verlorenen, der Welt und auch vor diesen beiden Nachtwesen, wenn es darauf ankommen würde. Rayen hatte sich erhoben und schritt wie er es immer tat geräuschlos und mit dieser vampirtypischen Eleganz zu den Damen. "Wie fühlt ihr euch?" erkundigte er sich bei ihnen.


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    • Es war ein Abenteuer auf das sie sich eigentlich nicht einlassen sollte. Sie war die Prinzessin von Eternia, die ihre Pflichten ignorierte. Schon als junges Elbenmädchen tat sie lieber die Dinge, die ihr als edles Geschöpf eigentlich verwehrt waren. Abenteuer, Kampfkünste, Geschichte, Legenden, die anderen Wesen auf dieser Welt... Es gab so vieles was sie sehen wollte, kennen lernen wollte. Kaum hatte Arya ihre eigenen Gedanken klar fassen können, trieb sie die Verzweiflung in Sylvana immer höher. Arya wollte nicht die vorbildliche Prinzessin sein, wollte das tun was ihr gerade in den Sinn kam und nicht in Förmlichkeiten mit Prinzen aus anderen Reichen versinken und hoffen den reichsten und machtvollsten Elbenprinzen heiraten zu können. Aber Sapphire... Bei allen Göttern... Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich unwillkürlich an das Geschehen in seinem Lager erinnerte. Dort hatte sie ihn zuletzt gesehen. Ob es ihm gut ging? Und auch seinen Männer? Die Bilder der bereits toten Halbelben die vor ihren Lagern um ihr Überleben gekämpft hatten, schweiften vor ihrem inneren Auge. Sapphire mochte sie, er hatte es öfter angedeutet und auch Sylvana hatte es bemerkt und auch Arya konnte nicht leugnen das sie für diesen Mann gewisse Gefühle hegt... "Bleib bloß nicht zu lange auf deiner faulen Haut liegen.", hörte Arya hinter sich Silver sagen. Sie sah über ihre Schulter hinweg und beobachtete erst Silver, wie er sich grinsend zu seinem Freund wandte und sah dann zu Rayen, der vor wenigen Sekunden aufgewacht war. Er wirkte so jung, obwohl seine Macht, kurz nachdem er sich dem angeborenen Blutverlangen nachgab, ganz andere Bände sprach. Das erste Mal hatte sie diese Macht gespürt als sie das Lager von Sapphire erreicht hatten, ihre Nackenhaare hatten sich aufgestellt und ein eiskalter Schauer war durch ihren gesamten Körper gezuckt. Seine Aura war atemberaubend und auch jetzt, wo er wieder wach war, konnte sie seine starke Aura spüren. Ob die Anderen sie ebenso intensiv spürten? Dann wandte sie ihren Blick wieder nach vorn, in den weiten Wald der sich Kilometerweit vor ihr erstreckte, hinten am Horizont waren die frostigen Klippen bereits zu erkennen.
      Sylvanas Worte rissen sie aus ihren Gedanken und ihr Blick wanderte von dem dunklen Wald zu der Blüte in ihren Händen, dann erst zu Sylvi, Silvers Bemerkung hatte sie nicht gehört. "Freund also?". Verwirrt wanderte ihr Blick zu Silver, der grinsend die Arme vor seiner muskulösen Brust verschränkte und weiter sprach "Ist es denn nötig zu erwähnen, dass ich ein Dämon bin? Ich weiß, ihr seid ganz zauberhafte Wesen, ihr edlen Elben und mächtigen Waldgeister. Immerhin sind wir Kinder der Dunkelwesen, wir stehen in eurem Rassenrang ganz weit unten." Silver mochte Sylvanas Worte gerade etwas übertrieben aufnehmen, aber das war ihm herzlich egal. Er wusste doch, oder zumindest glaubte er, was diese Wesen von seiner Rasse hielten. Er würde nicht weiter diskutieren, stattdessen erhob er sich und erklärte das sie ihren Weg bald weiter bestritten und verbeugte sich übertrieben gespielt und setzte noch weitere, provozierende Worte hinzu, ehe er sich anderen Dingen zuwandte, wie seiner und Rayens Tasche, die er jedes Mal vor Abreise prüfte.
      Dann war es Rayen, der sich nach ihnen erkundigte. "Meine Schulter, sie schmerzt noch.", antwortete Arya und musterte Rayen für einen Moment, ehe sie ihren Blick wieder über den dicht bewachsenen Wald schweifen ließ. Es war eine Lüge, aber diese Lüge würde sie auf sich nehmen, um etwas von der Welt zu sehen. Ihre Pflicht als Prinzessin mochte sie vernachlässigen, aber Arya wusste ihre Eltern würden sich aufopferungsvoll um ihr Volk kümmern und das Ritual durchführen, um ihren Wald rein zu halten. "Meine Wunde wird sicherlich bis dorthin geheilt sein, aber wie viele Tage sind es noch, bis wir die frostigen Klippen erreichen?".
    • Rayen hatte aufgehört zu zählen, bei welcher Rast sie inzwischen angekommen waren. Zwar hatte er als Vampir wahrlich die Ewigkeit und Eile war sonst im Wörterbuch der Unsterblichen ein absolutes Fremdword, aber ihnen rannte tatsächlich die Zeit davon. Die Krankheit breitete sich rasend schnell aus. Je weiter sie in Richtung Norden unterwegs waren, desto mehr Verlorenen waren sie begegnet und auch wenn es unangebracht war, war dies ein gutes Zeichen, denn das waren erste Spuren und Anhaltspunkte und der Vampir glaubte das erste Mal wirklich einer richtigen Fährte auf der Spur zu sein. Leider kamen sie so schleppend voran, dass bevor er überhaupt die Klippen erreichte, die Krankheit bereits die nächsten Geschöpfe mit sich reißen würde. Sie hatten selbst als Geschöpfe mit deutlich längerer Lebenszeit echte Zeitnot. Das war ein wahrlich makaberer Witz, über den er nicht einmal als Vampir lachen konnte. Während sich Silver und die Damen in den Haaren lagen, beschäftigte sich der Dunkelhaarige viel mehr damit, ob es nicht eine Abkürzung gab, aber die gab es nicht. Er hatte sich die Karte eingeprägt und sie mussten auf dem richtigen Weg bleiben. Der Pfad war ohnehin schon gefährlich genug und wenn sie nicht die Krankheit dahin raffte, würden es die Wesen welche die frostigen Klippen bewohnten. Rayen würde einige Bücher wälzen müssen, falls sie diesen Geschöpfen begegneten, aber nicht einmal dafür blieb ihm Zeit. Der Vampir konnte aber niemanden einem Vorwurf machen, aufgrund seines tiefen Schlafes raubte er ihnen ebenfalls Zeit.
      "Du bist ganz schön theatralisch, hat dir das mal jemand gesagt?", hakte der Waldgeist auf die Bemerkungen des Dämonen nach und strich sich eine ihrer langen weißblonden Haaren hinter das Ohr, während sie ihn genauer ansah. "Wie hält es Rayen mit dir aus?" Es brachte wenig mit diesem Mann zu diskutieren. Der Vampir war nun ebenfalls auf sie zugeschritten und nicht nur er, sondern auch Sylvana sahen die Elbenprinzessin nach ihrer Aussage hin ein wenig skeptisch an. Auch wenn Rayen kein Elbenwesen war, dauerte diese Heilung viel zu lang. Sylvanas Beine waren längst geheilt und sie kannte die Heilkraft ihres Schützlings. Sie würde wohl mit Arya ein Wörtchen reden müssen. Rayen zog es vor zu diesem Thema zu schweigen und widmete sich der anderen Frage der schönen Frau. "3 Tage? Bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit. Wir kommen leider nicht so voran wie ich es gedacht hatte. Wir hängen im Zeitplan 2 Tage zurück. Ich möchte den Damen keinen Stress machen, aber wir sollten weiter. Bitte packt eure Sachen zusammen." bat der sie höflich und widmete sich nun auch seiner Tasche. Nachdem jeder alles beisammen hatte, konnten sie die Reise fortsetzen. Wie auch immer der Vampir es schaffte, während dem Laufen ein Buch zu lesen war dem Waldgeist ein echtes Rätsel. Sie verstand ihre merkwürdige Truppe aber ohnehin nicht und sparte es sich inzwischen sich noch zu wundern.
      Rayen hingegen blätterte die Seiten nach etwas Bestimmten durch, bis er bei einem Kapitel der Schneefrauen angekommen war und seufzte. Das hatte er befürchtet. Das würde deutlich schwieriger werden als geahnt. Allerdings gab es da noch etwas anderes. Sein Blick wanderte zu Silver. " Laut der Karte gibt es vor den Klippen ein Dorf. Sie sind Fremden gegenüber nicht gerade offen, aber ihr benötigt Kleider, um durch die Kälte zu kommen. Rüstet euch gut aus, haltet euch warm und...wir müssen wir uns alle nach Ohrenschützer Ausschau halten. Watte, irgendetwas das Geräusche dämpft. Ich weiß es ist schwer ohne Hörsinn weiterzulaufen, aber wir müssen uns auf unsere anderen Sinne verlassen. Schneefrauen neigen dazu ihre Opfer mit Gesang zu locken, das betrifft nicht nur Männern, sondern auch Frauen und aus dieser Trance kommt man nur schwer heraus."


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    • "Woran das wohl liegt.", antwortete Silver knapp ohne Sylvana eines weiteren Blickes zu würdigen und verschnellerte seine Schrittgeschwindigkeit um das Frontlicht zu bilden. Arya enthielt sich aus den Streitigkeiten zwischen Sylvana und Silver. Hätte sie nicht die Manieren einer Prinzessin eingetrichtert bekommen, hätte sie diesem Dämonen bereits die Leviten gelesen. Er war schrecklich anstrengend und mit jedem weiteren Kommentar brachte er Arya bald zum platzen. Aber sie wusste auch das es nichts bringen würde ihm jedes erdenkliche Schimpfwort an den Kopf zu werfen und ihn in seine Schranken zu weisen. Abgesehen davon gehörte es sich als Prinzessin nicht schmutzige Wörter in den Mund zu nehmen. Ob das überhaupt noch einen Wert hatte? Machte es überhaupt noch einen Unterschied ob sie sich den Manieren einer Prinzessin hingab oder nicht? Noch nie befand sie sich so weit außerhalb ihres Dorfes und das auch noch mit zwei Nachtgeschöpfen, von denen sie nicht mehr weiß als die Namen kannte und abgesehen davon gab es noch die Verlorenen! Kreaturen die einst Herr ihrer Sinne waren und nun wie halbtote durch die Länder streifen.
      Arya wusste es selbst nicht und das war vermutlich auch einer der Gründe weshalb sie sich traute Rayens Frage mit einer Lüge zu beantworten. Das weder Rayen noch Sylvana ihr wirklich Glauben schenkten konnte sie deutlich in ihren Augen sehen, aber das war ihr egal. Sylvana würde sicherlich wieder zu ihrem Dorf zurückkehren wollen und alles daran setzen Arya nachhause zu bringen. Nicht nur das ihre Leibwächterin ihre Prinzessin in dieser tristen Welt nicht sehen wollte, war sie der festen Überzeugung das das Dorf ihre Prinzessin brauchten. Aber sie hatten doch noch immer Mutter und Vater, nicht wahr? Sie konnten noch immer das Ritual ohne sie durchführen und wie sollte sie jemals über ein Dorf wachen ohne selbst die Gefahren der Welt gesehen zu haben. Auch wenn Arya schreckliche Angst hatte und sich auf die fremden Männer verlassen musste, weil weder sie noch Sylvana gut in der Dunkelheit in der Nacht sehen konnten, wollte sie dieses Abenteuer. Sie wollte die Welt endlich mit eigenen Augen sehen und nicht nur durch Wörter auf Pergament lesen.
      Silver hatte ihnen erklärt sie nur solange, bis ihre Wunden geheilt waren zu begleiten und sie glaubte ihm das er sie keine Sekunde mehr als nötig mit sich nehmen würde. Er und Rayen waren wie Tag und Nacht. Silver schien wohl keinerlei Manieren erlernt zu haben, abgesehen von manch lichten Momenten, Rayen allerdings war in jeder Sekunde zuvorkommen. Er würde sie vermutlich nicht in der Dunkelheit und völlig auf sich allein gestellt umkehren lassen. Nun... zumindest glaubte sie das. "Bei unserer Geschwindigkeit wohl eher länger!", beklagte sich Silver "Hätte ich nur ein Bein würden wir gar schneller ankommen, Ray.". Für Silver war diese Reise alles Andere, aber kein Abenteuer weil er als naiver, verwöhnter Prinz sein Leben auskosten wollte. Am Dorf, dort würde er sie am liebsten zurücklassen. Eigentlich half er Wesen in Not und er könnte schwören, würde er die beiden Waldgeschöpfe allein zurücklassen, würden sie niemals lebend in ihr Dorf zurückfinden aber ihr Ziel war deutlich wichtiger. Gar sein eigenes Leben stellte er an unterer Stelle. "Eiskobolde, Trolle, Frostelben, Orks. Das werden vermutlich die Geschöpfe sein auf die wir treffen werden und das sind durchaus keine Wesen die sich freuen werden uns zu sehen. Zumindest halten diese sich eher in der Umgebung der frostigen Klippen auf. Neben den Schneefrauen solltet ihr noch die Augen vor den Ghulen offen halten, ich habe gehört das sich einige in den Bergen aufhalten sollen. Obwohl das nicht zu ihrem natürlichen Umfeld gehört, wo sie doch den Tod so sehr lieben, möchte ich dem Gerücht nicht unbedingt Glauben schenken, dennoch sollten wir gefasst sein.
      "Schneefrauen?", wiederholte Arya interessiert. "Ich habe von diesen Wesen bereits gelesen. Sind sie nicht zu vergleichen mit Sirenen? Mit deren wunderschönen Gesang ziehen sie die Seefahrer in ihren Bann und reißen sie somit in den Tod. Viele Informationen habe ich jedoch nicht finden können." Besorgt blickte sie in der Dunkelheit erst zu Sylvana deren Umrisse sie deutlich sehen konnte, dann wieder zu Rayen. "Der Schnee wird zwar den Mondschein reflektieren und dadurch werden wir sicherlich besser sehen können, aber unser Gehör... Das ist unser ausgeprägtester Sinn, selbst durch Ohrschützer oder Ähnliches werden wir sie sicherlich dennoch hören.".
    • Sylvana hatte es aufgeben weiter mit diesem Dämonen zu diskutieren. Sie hatte Kopfschmerzen und wenn sie weiter in der Gesellschaft dieser Dunkelwesen blieb würden ihr noch die Haare ausfallen. Sie hatte schon vieles in ihrem Leben erlebt, gesehen und durchgestanden. Wahrscheinlich war sie deutlich älter als die beiden Nachtwesen zusammen, aber auch wenn sie sich immer für die Herrin ihrer Empfindungen gehalten hatte, gerade stieß auch sie an ihre Grenzen. Nach allem, was sie bereits überstanden hatte, war das ein neuer Tiefpunkt. Ihre Prinzessin hatte die Abenteuerluft geschnuppert und log sie das erste Mal seit sie sich kannten an, sie liefen mit einem mächtigen Nachtwesen herum, der zwar höflich war, aber jederzeit an ihren Hals springen könnte und ihre andere Gesellschaft war ein übellauniger Dämon mit den Manieren eines Seeräubers. Sylvana hatte ehrlich keine Lust mehr. Sie zog es vor fürs Erste zu schweigen, ihren eigenen Nerven zu liebe. Allerdings konnte sie es nicht ganz vermeiden Arya einen mehr als nur eindeutigen Blick zuzuwerfen. Hoffentlich verstand die Prinzessin, dass dem Waldgeist diese Lüge durchaus bewusst und alles andere als recht war. Rayen konnte seinem besten Freund seinen Missmut nicht verdenken, ehrlich gesagt war auch Ray an den Punkt angekommen, in dem er wirklich verärgert darüber war, so im Zeitplan zurückzuliegen. Für jemanden so perfektionistischen war das ein reines Desaster und ihnen lief die Zeit davon. Er war kein Stück vorangekommen, er hatte nichts untersucht und nichts herausgefunden. Es war zum verrückt werden. Der Vampir seufzte schwer. Etwas das er selten tat und er fasste sich leicht an den Kopf. Er durfte sich nicht aufregen, sonst würden seine Vampirkräfte überkochen und das war gefährlich, darum versuchte er so gut er konnte ruhig zu bleiben. Außerdem hatte er schrecklichen Hunger. Die letzte Mahlzeit war wieder Ewigkeiten her und er wusste ja auch, dass er sich mit dieser Tortur nur quälte. "Aufgrund der Frostopfer haben die Ghule inzwischen eine Frostresistenz entwickelt und sind in der Lage sich in diesen eisigen Temperaturen fortzubewegen", erklärte Rayen, um sich ein wenig abzulenken. Sylvana hatte jedes dieser Wesen bereits einmal gesehen, schließlich war der Wald in den Jahrhunderten nicht immer da gewesen und der Lebensraum der Elfen zuvor in einem kleinen Dickicht in den Bergen gewesen, bevor sie sich die Wälder erkämpft hatten. Das war aber etliche Jahre her gewesen und eigentlich hatte der Waldgeist nicht vor noch einmal Bekanntschaft mit diversen Kreaturen zu machen. Wie um alles in der Welt war das nur passiert? Was hatte sie bitte verbrochen? War sie zu nachlässig gewesen? War das Karma? Als Arya von den Schneefrauen sprach, schüttelte Rayen nur leicht mit dem Kopf. "Ja und Nein. Schneefrauen rauben Männer nicht, um sie zu töten, sondern um Nachwuchs zu zeugen, weil es keine männlichen Schneefrauen gibt. Sie versuchen verzweifelt ihre Existenz zu erhalten und wenn der Kerl ausgedient hat, nun ja dann entledigen sie sich ihm. Was Frauen angeht, nun ich denke da geht es einfach nur um Abneigung. Aber du hast recht mit dem was ihren schönen Gesang und den Bann angeht. Mit ihrer Schönheit und ihrer lieblichen Stimme verzaubern sie jeden und locken sie mit sich. In diesem Punkt ist der Sirenenfaktor wohl tatsächlich gegeben.". Da war er wieder Rayen die wandelnde Enzyklopädie. Was aber die Sache mit dem Gehör anging, nun das war in der Tat ein Problem. Rayen blickte zwischen Sylvana und Arya hin und her. "Das.....ist ein Problem...." ehrlich gesagt fiel ihm dazu auch keine Lösung ein, zumindest keine ihm bekannte. "Schmerz hebt einen Bann auf....wenn man kontinuierlich einem gewissen Schmerz erliegt, bleiben die Sinne im hier und jetzt", kam es plötzlich von dem Waldgeist, welcher zuvor lange geschwiegen hatte. Rayen hörte aufmerksam zu und nahm sich fest vor, diese Information sollte sie funktionieren zu dokumentieren.


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    • Dem Blick der Sylvana ihrem Schützling zuwarf, wich Arya sofort aus. Sie wusste um ihre Lüge aber es war ihr egal. Was spielte es jetzt schon noch für eine Rolle. Es waren Rayens Worte die ihre Aufmerksamkeit erweckte und sie begann über die Kreaturen über die sie gelesen hatte, zu sprechen. Nicht alles Wissen glaubte sie richtig zuordnen zu können, aber sie erinnerte sich an den Vergleich von Schneefrauen und Sirenen den sie sich als Eselsbrücke geschaffen hatte um die Wesen leichter zuordnen zu können. "Frostopfer!? Seit wann sind diesen Bastarden Hirne gewachsen?", fluchte Silver. Er hasste diese abscheulichen Kreaturen und nicht nur aus dem Grund das man ihn oft genug vorgeworfen hatte von diesen widerlichen Geschöpfen abzustammen. Dämonen gehören nicht zu den Artgenossen der Ghule! Nun, zumindest nicht zu seinen... Denn bekanntlich zählten Ghule als Dämonen, aber... Ach, das ist was absolut anderes. "Um den Nachwuchs zu sichern?", wiederholte Arya murmelnd. "Das ist...", sie runzelte die Stirn, "abscheulich.". "Nicht nur abscheulich sondern auch armselig wenn man bedenkt das diese Kreaturen selbst daran Schuld sind das ihre Art ausstirbt.", fügte Silver Schulterzuckend hinzu. Dann erklärte Rayen das es wichtig wäre sich Lärmschutz zu besorgen um diesen Schneefrauen irgendwie aus dem Weg gehen zu können und Aryas Bemerkung dazu ließ ihn schwer seufzen. Warum würden sich ihre Wege nicht endlich trennen? An den frostigen Klippen wären sie nur noch mehr Ballast als ohnehin schon. "Schmerz hebt den Bann auf?", wiederholte Arya entsetzt und auch aus ihrem Gesicht wich die Farbe. "Was soll das heißen? Wir sollen also, sobald wir uns in gefährlicher Nähe zu den Schneefrauen befinden, die Haut zerschneiden um nicht in Trance zu verfallen?". Das war zumindest der erste Gedanke der Arya in den Kopf schwirrte. Da lenkte sie sich dann doch lieber mit einem anderen Thema ab, auch wenn das Nächste ebenfalls Probleme mitsich brachte. "Wer weiß schon ob uns die Bewohner des Dorfes Einlass gewähren und wir Unterschlupf, geschweigedenn Gewänder oder Stoffe erhalten, damit wir überhaupt die frostigen Klippen durchqueren können ohne zu erfrieren. Sie werden sicherlich eine Gegenleistung wollen und Gold spielt in dieser Zeit keine Rolle mehr.".
      "Ich bin mir ziemlich sicher das ich weiß welche Gegenleistung sie von Euch, Euer Hoheit, verlangen." Die spitzen Zähne waren unter Silvers breiten Grinsen deutlich zu sehen und die Anrede die er für Arya verwendete war wieder deutlich herabwürdigend ausgespuckt. "Das wäre wohl ein guter Zeitpunkt das sich unsere Wege im Dorf trennen. Ohnehin bin ich mir sicher, Ihr wärt äußerst erfreut Euer Dorf endlich wieder zu sehen.".
    • Während Rayen seine These erklärte und ihm Arya offensichtlich sehr aufmerksam zuhörte, schmunzelte er leicht. Er mochte es. Rayen erklärte gerne und unter anderen Umständen, wäre er tatsächlich sehr gerne Lehrer geworden, aber wer würde schon einen Vampiren als Lehrer wollen? Andere Vampire waren zu erhaben und zu stolz, um sich etwas beibringen zu lassen und andere Wesen? Nun alle Schattenwesen wurden direkt in einen Topf mit allen was man auch nur als Ausgeburt der Hölle schimpfen konnte. Ray konnte es ihnen nicht verübeln, waren es doch Vampire, die ihn den Tod überlassen haben. Allerdings war es ein Dämon, der ihn gerettet hatte. Besagter Dämon fluchte schlimmer als ein Zwergenschmied, was den Vampiren ein wenig zum Lachen brachte. "Ihnen sind keine Hirne gewachsen. Die Ghule folgen lediglich ihrem Instinkt. Sie bevorzugen Orte, in denen Krieg oder Krankheit herrscht, um sich dort an den leblosen Körpern zu laben. Sobald ein Ort menschenleer ist, ziehen sie weiter. Wahrscheinlich müssen sie auf ihrer Reise durch die Berge gekommen sein und dort findet man denn ein oder anderen erfrorenen Wanderer. Ich gehe davon aus, die Sichtung der Ghule in den Bergregionen geht davon aus, dass sie sich an diesen Wanderern satt gefuttert haben und dadurch eine gewisse Resistenz gegenüber der Kälte aufgebaut haben. Das würde zumindest auch erklären, warum Ghule, die in Sumpfregionen leben, eine Giftresistenz entwickelt haben", führte der Vampir weiter aus. Aus dem Augenwinkel erntete er einen überraschten Blick von Sylvana und sah sie daraufhin etwas fragend an. "Für euer Alter seid ihr äußerst gebildet Rayen. Im Gegensatz zu .....nun lassen wir das." natürlich neckte sie Silver bewusst. Irgendwie war das zu einem fragwürdigen Spiel zwischen ihnen beiden geworden, sich gegenseitig auf den Zeiger zu gehen. Der Vampir verstand nicht genau, was die beiden damit bezweckten, aber er würde sich nicht einmischen, solang sie sich nicht an die Gurgel gingen. Das Thema schwenkte schnell auf die Schneefrauen über, woraufhin der Dunkelhaarige nachdenklich den Kopf zur Seite legte. Sylvana fand diese Geste ziemlich niedlich und dadurch wirkte der Vampir im Gegensatz zu seiner reifen Intelligenz wieder unglaublich jung. "Nun sie unterliegen dem Fluch, dass sie keine Söhne gebären können. Um nicht auszusterben, müssen sie sich irgendwie fortpflanzen. Ich heiße es nicht gut, dass sie deshalb Männer entführen, aber ganz kann ich sie dafür nicht verurteilen. Jeder kämpft auf seine Art um sein Überleben, damit ist niemand besser oder schlechter als jemand anderes." Da war er wieder, der junge Vampir mit der viel zu alten Seele. Rayen war ein äußerst zuvorkommendes Wesen, mental stark und es erklärte auch seine ungemeine Disziplin, sich selbst so lang auf Diät zu setzen. Der Waldgeist hatte gehört, dass Vampire, wenn sie Hunger haben und nicht essen, normalerweise dem Wahnsinn verfallen und schreckliche Schmerzen haben. Bislang war Rayen aber höflich und ihnen nie unnötig zu nah gekommen. Dem schlauen Rayen gingen aber irgendwann selbst die Ideen aus, wenn es um ein so schwieriges Thema wie den Lärmschutz bei den geräuschempfindlichen Waldwesen ging. Ihm fiel allerdings auch wirklich nicht ein, wie er ihnen sonst helfen könnte. Sylvana schien eine Idee zu haben, welche aber nicht unbedingt auf positives Feedback stieß. "Nun ganz so drastisch muss es nicht sein.", schmunzelte die Weißhaarige und wollte gerade ein paar tröstende Worte für ihren Schützling sprechen, da hatte der Dämon schon den nächsten dummen Spruch abgelassen. Missmutig ließ der Waldgeist elegant ihre schlanke Hand durch die Luft wandern, woraufhin sich ein Baum entschied Silver mit Kastanien zu bewerfen - geschah ihm recht. "Hüte deine Zunge zu Barbar."


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    • Für Arya war alles Interessant was sich außerhalb ihres Waldes abspielte, weshalb sie auch so gespannt Rayen zuhörte. Er konnte die Dinge so erklären das man sofort verstand und auch ihre Fragen konnte er ohne weiteres beantworten. Für sie war Rayen wie ein offenes Buch über die Welt das sie unbedingt lesen wollte. Arya wollte alles über diese Welt erfahren und nicht nur ihr Wissen über Volks Traditionen erlernen.
      "Das ist es ja, in den frostigen Klippen sind bei weitem nicht so viele umgekommen als wie an den Orten wo sie sich sonst immer befinden. Rayen, dafür muss es doch wohl einen Grund geben.", meinte Silver und seufzte dann als er Sylvanas Bemerkung hörte. "Obwohl ich nicht abgeneigt davon bin mal mit eigenen Augen zu sehen wie ein Ghul auch das restliche Leben eines Wesens aussagt." mit einem breiten Grinsen blickte er zu Sylvana "Das muss interessant sein.". Natürlich waren seine Worte nicht ansatzweise so gemeint wie er sie ausgesprochen hatte, aber wenn er ehrlich war erhielt er ihre ständige Streitereien gerne aufrecht und abgesehen davon ist er, seitdem die beiden Waldwesen anwesend waren, ständig angespannt und irgendwie musste er diese Anspannung los werden.
      "Das mag sein.", begann Arya bezüglich der Schneefrauen "Würde ihre Absicht lediglich der Fortpflanzung dienen, wäre es jedoch nicht nötig die Frauen sofort und Männer später zu ermorden.".
      Und die nächsten Themen waren ebenfalls welche die Arya beunruhigten. Wie sollten sie einen Ohrenschutz für ihre ausgeprägten Sinne basteln. Selbst mit normalen Ohrenschützer, die man bei eisigem Wetter zum Schutz trug, ließ sie noch mindestens genauso gut hören wie Rayen und Silver ohne Schutz. Aryas Blick wanderte dann zu Sylvana die sie versuchte zu beruhigen. Weit kam sie jedoch nicht mit ihren Worten, denn Silver ließ nichts aus um sie bezüglich ihres Standes als Prinzessin zu kritisieren. Arya kommentierte seine Bemerkung nicht, rollte lediglich mit den Augen und wandte sich Rayen zu neben dem sie Schritt hielt. "Du scheinst dich wirklich gut auszukennen und das nicht nur in deiner gewohnten Umgebung. Ich finde es wirklich sehr interessant dir zuzuhören, von dir kann man sicherlich viel lernen.".
      Auch wenn Arya Silver ignorieren konnte, war es für Sylvana nicht so leicht, denn sie konnte und wollte es auch nicht akzeptieren das jemand so mit ihr sprach. Das war schon immer so, nur im Normalfall wagte es niemand die Prinzessin zu beleidigen und bisher hatte es auch nie einen Grund gegeben. In Arya mochte eine kleine Rebellin stecken, zu ihrem Volk war sie dennoch stets höflich und zuvorkommend gewesen. Jeder hatte sie geliebt. "Aauuuu!" war nur noch von Silver zu hören der seine Hände schützend über seinen Kopf schwang als es plötzlich Kastanien regnete. "Sei froh das ich das nicht kann!". Und dann war es auch schon kein breites Grinsen mehr sondern ein Schmollen als er auf seine Hand blickte und die stachlige Schale einer Kastanie in seiner Hand steckte.