Soulmates [Sohira & Amalia]

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    • Rosalia:
      Ich stieg vorsichtig von dem Stuhl hinunter und setzte mich auf ihn drauf, um mich kurz auszuruhen und zu sammeln. Ich fragte mich, warum das Schwindelgefühl erneut zurückkam, wo sich meine Werte doch deutlich verbessert haben. Der Arzt hatte zwar gesagt, ich solle körperliche Anstrengungen vermeiden, aber meinte er damit auch solche Kleinigkeiten, wie auf Stühle steigen? Mir war klar, dass ich nicht direkt einen Marathon laufen sollte, aber auf einen Stuhl zu steigen, um die Bettdecke und das Kopfkissen zu verräumen, war nun wirklich keine große Sache gewesen. Also zumindest für mich nicht. Ich seufzte leise und atmetet noch einmal tief durch, ehe ich alles stehen und liegen ließ und in die Küche ging, wo ich mir einen Tee zu bereitete und einen Schokoriegel aß, um meinem Körper ein wenig Zucker zu zuführen. Vielleicht würde es mir ja danach ein wenig besser gehen. Wenn nicht, dann musste ich das mit dem Aufräumen auf morgen oder heute Abend verschieben. Ich war wirklich nicht scharf drauf, noch mal umzukippen und erneut im Krankenhaus zu landen. Die würden mich sicher nicht ein zweites mal so früh entlassen und auf meine paar Stunden Arbeit am Freitag würde ich dann auch verzichten müssen. Also sollte ich es vermeiden und ausnahmsweise mal auf meinen Körper hören. Ich war eine erwachsene Frau, wieso also viel es mir so schwer, an die Dinge zu denken, die ich sowieso jeden Tag machte? Auf diese Weise bereitete ich den anderen nur noch mehr Ärger und gerade das wollte ich vermeiden. Sousuke war schließlich nicht mein Babysitter und auch Reika sollte ich eine Unterstützung sein, statt ihr nur noch mehr Arbeit aufzuheimsen. "Wenn sich schlechte Angewohnheiten nur einfacher ändern lassen würden", murmelte ich leise, ehe ich erneut seufzte. Ich warf das Papier vom Schokoriegel in den Mülleimer und bereitete meinen Tee zu, ehe ich wieder ins Wohnzimmer ging und mich auf die Couch setzte. Ich schaltete den Fernseher an und zappte ein wenig durch die Programme, ehe ich bei einem Actionfilm stehen blieb, der in wenigen Minuten anfangen würde. Glücklicherweise liefen um diese Uhrzeit weitaus bessere Filme, als Nachts.
      Ich nippte an meinem Tee und starrte auf den Fernseher, wo der Film begonnen hatte. Doch nach nur wenigen Minuten überkam mich ein müdes Gefühl und ich gähnte leise. Ich versuchte mich mit aller Kraft gegen die Müdigkeit zu wehren, doch es ging nicht und ich stellte meine Teetasse auf den Tisch, ehe ich mich auf die Couch legte und meine Augen schloss. Nach nur wenigen Minuten war ich auch schon eingeschlafen und träumte seelenruhig vor mich hin.

      "Rosalia? Hier ist Sousuke" Ich zuckte kurz zusammen, als ich das Klingeln in die darauffolgenden Worte hörte. Völlig schlaftrunken stand ich von meinem Sofa aus und schaltete den Fernseher aus, ehe ich Richtung Haustür lief. An meiner Garderobe hing ein Spiegel, in welchen ich kurz sah und ich musste feststellen, dass die Schnürbänder an meinem Hoodie ein paar Striemen in meinem Gesicht hinterlassen hatten. Allerdings war ich noch zu müde, um mich darüber jetzt wirklich aufzuregen, weshalb ich noch einen Schritt zur Haustür machte und diese öffnete.
      "Hey", begrüßte ich Sousuke und machte dann einen Schritt zur Seite, damit er ins Haus rein kommen konnte. "Du hast also meine Nachricht bekommen?", fragte ich ihn. Ich hatte ihm eine geschickt, damit er nicht extra ins Krankenhaus fuhr und ein leere Bett vorfinden würde. Das hätte ihn nur wieder geärgert und ich wollte ihn nicht reizen, wenn er sich schon die Mühe gab und sich um mich kümmerte.
      Ich gähnte einmal leise und hielt mir die Hand vor den Mund, ehe ich mir über die Augen rieb, da es noch immer sehr hell für mich war und sich meine Augen erst mal an die Helligkeit gewöhnen mussten. Danach schloss ich die Tür hinter ihm und ging schon mal vor ins Wohnzimmer, wo ich mich kurz streckte und anschließend erneut seufzte. Wie viel Uhr war es eigentlich? Mein Blick huschte zu der Wanduhr und ich stellte ein wenig überrascht fest, dass es erst 12:30 Uhr war. Ich hatte damit gerechnet, dass es später war, aber scheinbar hatte ich nicht wirklich lange geschlafen. Das war vermutlich auch der Grund dafür, warum ich mich zu gerädert fühlte.
      "Sollen wir uns Pizza bestellen? Ich habe noch nicht Mittag gegessen und so wie ich dich kenne, du auch noch nicht", sagte ich und drehte mich dabei zu Sousuke um. "Magst du etwas trinken?", wollte ich dann von ihm wissen. "Tee? Cola? Kaffee? Irgendwas?
    • Es dauerte nur ein paar Minuten welche sich eher wie eine ganze Stunde anfühlten als Sousuke wieder gegen die Türe klopfte.
      Schlief sie etwa oder war Rosalia erst gar nicht zu Hause ?
      Und wenn sie dies nicht war, wo war sie dann gewesen ?
      Hatte der Arzt nicht gesagt, dass sie sich zu Hause ausruhen soll ?
      Mit einem Seufzen klopfte er wieder gegen diese wobei Rosalia ihm aber dann doch aufmachte und mit einem sanften "Hey" begrüßte sowie einen Schritt zur Seite machte sodass der schwarzhaarige die Möglichkeit hatte in ihre Wohnung zu kommen.
      Lange zögerte nicht bevor er einen Schritt reinmachte und ins Wohnzimmer blickte wobei man sehen konnte, dass ein Hocker vor dem Kasten stand sowie das Bettzeug für ihn bereit lag um weggeräumt zu werden.
      Wollte Rosalia etwa heute alles zusammenräumen ?
      Als sie schließlich fragte ob er ihre Nachricht bekommen hatte, nickte dieser kurz und sah zu ihr rüber "Ja, aber da war es bereits zu spät. Die Ärzte haben wir gesagt, dass du schon verschwunden warst" meinte er nur kurz dazu und erwähnte nichts davon, dass er wusste, dass sie von einem anderen Mann nach Hause gebracht wurde.
      Dennoch fiel ihm der Blumenstrauß am Wohnzimmertisch auf welche gestern da noch nicht standen.
      Waren die etwa von diesem Mann gewesen oder hatte Reika ihr noch welche mitgebracht ? Wobei dies nicht gerade deren Art war jemanden Blumen zu bringen.
      "Anweisungen zu befolgen war noch nie so richtig deine Stärke oder ?" dabei deutete er mit der Hand auf das Bettzeug welche sie anscheinend wegräumen wollte.
      Als sie dann Richtung Wohnzimmer ging, legte er erstmal seine Sachen auf die Seite und brachte die Lunchbox zurück in die Küche bevor er schließlich zu ihr kam.
      "Pizza ? Hmm klar wieso nicht" meinte er noch dazu und winkte zu dem Thema Trinken ab. "Ich werde mir schon ein Glas Wasser nehmen. Danke. Du solltest dich eher ausruhen" sprach er zu ihr bevor er selbst in die Küche ging, sich ein Glas Wasser holte, dies befühlte und an der Pinnwand auch schon die Karte von der Pizzeria erblickte welcher jeder immer bekam.
      Diese nahm er gleich mit und übergab es Rosalia, sodass sie zuerst eine Pizza aussuchen konnte während er sich dann auf das Sofa setzte und sie etwas genauer unter die Lupe nahm.
      Rose sah zwar heute schon etwas besser aus aber richtig fitt schien sie noch nicht zu sein.
      Und sie wollte schon wieder mit dem arbeiten anfangen ?
      Bei dem Gedanken entglitt ihm ein kurzer Lacher bevor er ein Schluck von seinem Wasser machte welches anschließend am Tisch landete.
      "Hast du Nathan angerufen wegen deines Krankenhausaufenthalts ?" wollte er wissen.
      Vielleicht würd er so wenigstens erfahren wer der unbekannte Mann gewesen war.


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      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Oh... Das tut mir leid", entschuldigte ich mich, da Sousuke offensichtlich noch völlig umsonst im Krankenhaus war. Gerade das hatte ich versucht zu verhindern. Vielleicht sollte ich ihn beim nächsten Mal einfach anrufen, dann konnte ich auch wirklich sicher gehen, dass er meine Nachricht erhielt und sich nicht wieder umsonst die Mühe machte, um an einen Ort zu kommen, an dem ich schon gar nicht mehr aufzufinden war. Ich glaubte zwar nicht, dass das noch so oft passieren würde, aber für den Fall der Fälle, sollte ich mir diese Situation wieder ins Gedächtnis rufen und mich für einen Anruf und nicht für eine SMS entscheiden. Hoffentlich hatte er sein Handy dann auch auf laut. Sousuke konnte manchmal wirklich sehr schwer erreichbar sein. Genau wie letzte Woche, als er einfach für zwei Tage spurlos verschwand und weder auf meine Anrufe noch auf meine Nachrichten reagierte.
      Sousuke deutete auf das am Boden liegende Kopfkissen und die Bettdecke und meinte, dass Anweisungen zu befolgen, wohl noch nie meine Stärke gewesen war, weshalb ich ein wenig schmollte. "Konnte doch nicht wissen, dass der Arzt sowas mit körperlicher Anstrengung meinte", verteidigte ich mich direkt. Doch dann sprach er von dem Glas Wasser und dass ich mich lieber ausruhen sollte. "Hey... übertreib' es nicht gleich. Ich bin nicht sterbenskrank und werde dir doch wohl noch ein Glas Wasser machen können", sagte ich, seufzte dann aber leise, als er mir nicht die Chance dazu gab. Ich gab mich geschlagen und setzte mich im Schneidersitz auf die Couch, wo ich noch mal meinen Hoodie zurecht rückte.
      Sousuke setzt sich nur wenig später zu mir und reichte mir dabei auch schon den Flyer vom Pizzaservice, welchen ich mir durchlas. "Was möchtest du haben?", fragte ich ihn, während ich mein Handy hervor nahm und über die App schon mal meine Sachen in den Warenkorb packte. Währenddessen fragte mich Sousuke, nach Nathan, weshalb ich kurz Inne hielt und ihn anschließend überrascht ansah.
      "Nathan?", fragte ich ihn. "Er weiß gar nichts davon. Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich im Krankenhaus war. Ich glaube wir haben das letzte Mal vorgestern Abend miteinander telefoniert", sagte ich. "Ich werde es ihm auch nicht sagen, er soll sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen, als er es sowieso schon tut." Mein Bruder konnte wirklich über fürsorglich sein. Solch eine Nachricht würde ihn nur dazu veranlassen, ins nächst beste Flugzeug zu steigen und mich besuchen zu kommen. Das wollte ich unbedingt verhindern.
      "Wusstest du eigentlich, dass der Assistent von Herrn Shinsha im selben Krankenhaus lag, wie ich?", fragte ich Sousuke, während ich unsere Bestellung fertig machte und diese abschickte. Ich legte mein Handy wieder auf den Wohnzimmertisch und nahm meine Tasse, aus welcher ich einen kleinen Schluck Tee trank. Überrascht musste ich feststellen, dass dieser noch immer lauwarm war. Ich hatte eher damit gerechnet, dass dieser nun kalt wäre, aber scheinbar hatte ich wirklich nicht sonderlich lang geschlafen.
      Ich stellte den Tee wieder ab und streckte mich erneut, ehe ich noch mal seufzte. "Und wie geht es dir? Konntest du diese Nacht ein bisschen besser schlafen, als die letzten?", fragte ich ihn.
    • Sousuke winkte ihre Entschuldigung ab da er es ihr Erstens nicht übel nahm und Zweitens war es auch nicht mehr zu ändern gewesen.
      Früher hätte er sich locker noch genügend sich darüber aufgeregt aber mit der Zeit und den Jahren lernte der schwarzhaarige sich einfach über kleine Dinge nicht mehr aufzuregend.
      Es kostete einfach nur Nerven welche er irgendwann mal für andere Dinge benötigen könnte.
      "Du hättest es dir aber denken können. Du bist schließlich erst heute entlassen worden. Somit hättest du ruhig noch bis morgen warten können" seufzte er aus und begab sich dann auch gleich in das Zimmer um die Sachen erstmal raufzugeben wo er sie gestern runtergeholt hatte um der braunhaarigen so wenigstens helfen zu können.
      Wenn sie wieder arbeiten gehen wollte Ende der Woche war es wichtig gewesen, dass sie sich wenigstens bis dahin gut ausruhte und nicht gleich wie eine Verrückte anfing zu putzen und keine Ahnung was noch auf ihrer Liste stand.
      Danach holte er sich ein Glas Wasser was Rosalia genauso wenig passte bevor er mit dem Flyer der Pizzeria zu ihr zurückkam und neben ihr auf dem Sofa Platz nahm.
      Kurz blickte er mit ihr auf den Flyer und zeigte mit dem Finger auf die Pizza welche er gerne hätte und wollte gleich danach wissen ob sie wenigstens Nathan angerufen hatte über ihre Gesundheit.
      Auch wenn er soweit weg war und er sich gleich Sorgen machen würde, war er sicher auch beruhigter zu wissen wie es ihr ging.
      "Du weißt ganz genau, dass du die letzte Person bist welche ihm geblieben ist. Da ist es verständlich, dass er sich Sorgen macht. Außerdem ist er auch dein großer Bruder" erklärte er ihr kurz, wusste aber genau, dass ihr dies nicht gefallen würde.
      "Herr Shinsha's Assistent ?" fragte er etwas überrascht und erinnerte sich aber gleich darauf wieder daran was er ihnen erzählt hatte.
      "Stimmt. Das war doch derjenige der diesen schrecklichen Unfall hatte. Aber woher weißt du das denn ? Hast du ihn im Krankenhaus getroffen ?" wollte er gleich wissen.
      Vielleicht war es auch derjenige gewesen der sie nach Hause gebracht hatte.
      Wundern würd es den schwarzhaarigen nicht, da er ja auch schon beim Essen ein besonderes Auge auf Rosalia geworfen hatte.
      "Alter Schleimscheißer" murmelte er leise vor sich her bevor Sousuke wieder einen Schluck von seinem Wasser gemacht hatte.
      "We geht es denn seinem Assistenten ?" fragte er auch gleich nach. Vielleicht hat sie ja ein paar Informationen zu bekommen darüber.
      Auf ihre nächste Frage hin seufzte er etwas aus da er nichts mehr hasste als über sich zu reden.
      Einer der Gründe warum auch nie jemand was über ihn wusste.
      "Ja. Ich hab diese Nacht wieder mal in der Wohnung verbringen können" erklärte er mit einem sanften Lächeln.
      Dass er zu 99% umziehen würde, behielt er wohl am Besten für sich selber.
      "Die Blumen sind wirklich schön" wechselte er das Thema während seine Augen erneut auf diese fielen.
      "Hat sie dir Reika mitgebracht ? Ist eher untypisch für sie sowas zu tun" Sousuke wusste sonst nicht worüber er mit der braunhaarigen reden sollte.
      Sie sahen sich soviele Jahre nicht und nun hatte er kein Gesprächsthema mehr mit ihr ?
      So lächerlich, wenn er darüber nachdachte.
      "Wie war es eigentlich in England ? Du hast noch gar nichts darüber erzählt" kam es dann doch etwas gedankenverloren aus ihm heraus.


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    • Rosalia:
      Ich seufzte ein wenig, als Sousuke meinte, ich sei das einzige, was meinem Bruder geblieben sei. Er hatte nicht ganz Unrecht, ich war das einzige lebende Familienmitglied, welches ihm noch geblieben war, allerdings hatte mein Bruder viele Freunde und Menschen, auf die er sich verlassen konnte, wenn er einmal ihre Hilfe brauchte. Er war recht charmant und vor allem sehr höflich und humorvoll. Die Menschen wussten seine guten Eigenschaften an ihm zu schätzen und das erfüllte mich teils sogar mit stolz. Ich erinnerte mich daran, wie ich damals als kleines Kind im Kindergarten von meinem großen Bruder geschwärmt hatte und versuchte, die anderen Kinder mit ihm eifersüchtig zu machen. Man hat mich praktisch nicht mehr von ihm wegbekommen. Wenn ich ein Problem hatte, kam ich immer erst zu ihm, bevor ich mich meiner Mutter anvertraut hatte und das obwohl meine Mutter sehr liebevoll und herzlich war. Ich hätte eigentlich schon damals wissen müssen, dass ich von ihr aus nie großen Ärger bekommen würde. Aber trotzdem hatte ich manchmal Angst, dass sie sauer auf mich sein würde, wenn ich Blödsinn anstellte oder einfach mal wieder tollpatschig war.
      "Ich weiß, ich weiß", winkte ich ab. "Aber er ist manchmal so über fürsorglich. Ich habe das Gefühl, dass ich seinetwegen noch eines Tages ersticken werde", sagte ich. Mir war bewusst, dass Nathan es nur gut meinte, aber manchmal übertrieb er es echt. Ich war ihm ja dankbar für seine Fürsorge, aber er sollte sich endlich auf sich selbst konzentrieren und ein wenig mehr an sich denken. Das hatte er sich nach all den Jahren, die er sich mit mir herumschlagen musste, mehr als verdient. Er musste mal abschalten und all seine brüderlichen 'Pflichten' vergessen. Es war nicht gut für ihn, sich so auf das Leben einer anderen Person zu fixieren und dabei sein eigenes zu vergessen. Das war es weder für ihn, noch für mich, noch für sonst irgendjemanden.
      Ich nickte, als Sousuke noch mal nach fragte, ob ich Herrn Shinshas Assistent gemeint hatte. "Ja. Akira heißt er glaube ich", sagte ich. "Ja, ich habe ihn gestern zufällig vor der Klinik getroffen, als er auf dem Weg in sein Büro war. Das war kurz bevor Reika ankam." Ich hörte Sousuke etwas vor sich hin murmeln, jedoch verstand ich ihn nicht ganz. "Hast du was gesagt?", fragte ich daher.
      "Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Herr Shinisha hat zwar gemeint, dass Akira erst mal über den Berg ist und seine Verletzungen nicht länger lebensbedrohlich sind, jedoch wird er noch eine ganze Weile brauchen, um vollends genesen zu sein", erklärte ich Sousuke, wobei ein leichtes Bedauern in meiner Stimme mitklang. Da konnte ich mich wirklich glücklich schätzen, dass es mir soweit gut ging. Dieser Unfall war sicher ein großer Schrecken für alle Beteiligten.
      Der Schwarzhaarige erzählte nur einen kurzen Satz von sich und wechselte sofort wieder das Thema, weshalb ich kurz murrte und dann einfach mit meinem Zeigefinger gegen seine Stirn schnippte. "Wieso versuchst du immer von dir abzulenken?", fragte ich ihn. "Du fragst mich immer zu allem aus, aber erzählst nie von dir etwas. Das ist unfair. Ich will auch wissen, wie es dir momentan geht und was dich belastet. Wieso siehst du in mir keine Vertrauensperson? Ist es weil ich mit dir Schluss gemacht habe? Ich dachte wir hätten uns direkt am Anfang darauf geeinigt, dass das nichts zur Sache tut und dass wir beide Freunde sind", sagte ich, wobei ich leicht schmollte. "Ich werde dir erst erzählen, von dem die Blumen sind, wenn du mir ein bisschen mehr von dir erzählst und über England werde ich vorher auch kein einziges Wort verlieren", sagte ich und verschränkte dabei die Arme vor meiner Brust, um meinen Worten einen leichten Nachdruck zu verleihen.
    • "Meinst du so überfürsorglich wie ich ?" sprach er laut aus da er genau wusste, dass dieser mit der Sorge der anderen etwas übertreiben konnte.
      Seit Don sie verlassen hatte plötzlich konnte der schwarzhaarige nicht mehr anders als auf die anderen zu achten falls es ihnen nicht gut ging. In dem Fall musste nunmal jetzt Rosalia in den sauren Apfel beißen. Dennoch wusste er aber auch, dass die braunhaarige bereits ein großes Mädchen war und sehr gut auf sich selbst aufpassen konnte.
      Naja so dachte er es zumindest bevor er den Hocker gesehen hatte mit dem sie versuchte das Schlafzeug von ihm letzter Nacht wegzuräumen. Sie war eben stur gewesen, dies war eine Eigenschaft von ihr welche nur schwer wegzubekommen war.
      Als dann schließlich das Gespräch zu Herr Shinsha's Assistent gewechselt wurde, wurde er selbst etwas hellhörig aber auch gleichzeitig froh gewesen, dass Akira über den Berg gewesen war.
      "Ähm Nein schon gut" lächelte er vor sich her als nachdem er die Worte vor sich her murmelte und sie danach fragte.
      "Das freut mich. Aber nach einen schweren Unfall sage ich mal kann man froh sein wenn man zwar über den Berg ist aber noch Zeit braucht zur Genesung. Immerhin besser als wenn dieser es nicht schaffen würde oder jegliche Schäden davon tragen würde" sprach er gedankenverloren aus und wünschte innerlich den beiden natürlich nur das Beste.
      Als er den Ton bei ihr wahr nehmen konnte legte er für einen Moment die Hand auf ihren Kopf und schloss seine Augen.
      "Da ist eben nichts zu machen....für Akira heißt es nun abwarten und viele Rehastunden wahrscheinlich" kam es leise aus ihm heraus wobei er die Augen wieder öffnete und etwas überrascht zu ihr sah als sie die nächsten Worte sprach und ihm auch mit dem Finger an die Stirn tippte.
      "Wieso siehst du in mir keine Vertrauensperson ?" Ist es, weil ich mit dir Schluss gemacht habe ?" hörte er diesen Satz immer wieder durch seinen Kopf wandern.
      Ein kurzer Lacher entglitt ihm welcher aber eher weniger belustigt sondern eher mehr ins kühlere wandert.
      "Glaubst du denn ernsthaft, dass dies der Grund ist warum ich niemanden was erzähle ? Geschweige denn dir gar nichts erzähle, weil du damals mit mir Schluss gemacht hast ? Wie alt sind wir Rosalia, 17 ?" musste er wieder kalt vor sich her lachen, stand auf und begab sich zur Balkontüre um aus dieser zu blicken während sich die Wolken immer mehr und mehr verdunkelten bis es schließlich zum regnen anfing und die Tropfen gegen die Scheibe knallten welche anschließend runter wanderten.
      "Ich rede ungern über mich oder meinen Problemen" fing er ruhig zu sprechen an und steckte dabei seine Hände in die Hosentaschen während sein Blick weiterhin nach draussen ging.
      "Ich dachte immer alles unter Kontrolle zu haben, doch diesmal....." stoppte er mit seinen Worten und musste seine Gefühle runterschlucken um nicht irgendwie hier und jetzt zusammen zu brechen.
      Es kostete Sousuke selbst extremst viel Überwindung überhaupt von sich zu reden....früher hatte er Saskia an seiner Seite gehabt welche ihm den Rücken stärkte.
      Die Frau die er liebte....mit der er sich eine Zukunft und eine Familie vorstellen konnte.
      Und nun ?
      Nun bekam sie ihre Familie mit einem anderen Typen.
      "Doch diesmal habe ich in allem versagt......" musste er kurz auf lachen und zuckte mit den Schultern "in meiner Ehe, in meinem Job......bei der Gesundheit meiner Mitarbeiter...." dabei sah er zurück zu Rosalia während wieder diese Stille im Raum einkehrte sodass man nur mehr den regen an die Scheibe klopfen hören konnte.
      "So.....jetzt habe ich geredet. Nun die antworten auf meine Fragen" wechselte er wieder auf das eigentliche Thema zurück und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Blumen.


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    • Rosalia:
      "Eben nicht", murmelte ich, als Sousuke fragte ob wir 17 sein. Gerde deswegen verstand ich nicht, warum er sich mir nicht anvertrauen wollte. Es war schon damals schwieriger gewesen, etwas aus ihm heraus zu kitzeln, doch jetzt wirkte es schier unmöglich. Was musste nur passieren, dass sich Sousuke vor der Welt derart verschloss? Geschah noch etwas anderes in seinem Leben, dass ihn derart verändert hatte? Einen Schicksalsschlag vielleicht oder waren doch Saskia und ich an seinem verschlossenen 'Ich' schuld? Ging es hierbei überhaupt um Schuldzuweisungen? Nein, ich wollte in erster Linie einen Weg finden, um Sousuke zu helfen. Auch er sollte eine Schulter haben, an die er sich anlehnen konnte, wann immer er es benötigte.
      Sousuke stand von seinem Platz neben mir auf und entschied sich dazu, ein wenig von sich zu erzählen, wenn auch nicht wirklich viel. Eigentlich sagte er fast gar nichts, doch diese kleinen Dinge, die er von sich gab, ließen einen großen Blick hinter seine strenge und teils auch gefühlskalte Fasse, die er so sehr versuchte, aufrecht zu erhalten. Mir wurden durch seine Worte bewusst, wie viel Schmerz er gerade erlitt und wie fertig ihn es machte. Es schien außerdem so, dass er sich für all dies die Schuld gab. Es tat mir leid für ihn, da er nicht an einer einzigen Sache schuld war. Nichts von all dem war passiert, weil er einen Fehler gemacht hatte, sondern die Leute um ihn herum. Sie machten Fehler und er durfte es am Ende des Tages ausbaden. Gab sich sogar die Schuld dafür.
      Der Schwarzhaarige entschied sich dazu, dass er genug von sich preisgegeben hatte und sprang direkt zum nächsten Thema, wobei er auf die Blumen deutete, welche in einer Vase auf meinem Wohnzimmertisch standen. Doch ehrlich gesagt, war mir gerade nicht danach, über mich zu reden. Wie könnte ich auch, wenn er mir gerade -mehr oder weniger- sein Herz ausgeschüttet hatte? Ich wollte das ganze einfach nicht unkommentiert lassen, weshalb ich auch von dem Sofa aufstand und mich hinter ihn stellte, ehe ich sanft meine Arme von Hinten um seine Bauch legte und meinen Kopf gegen seinen Rücken lehnte.
      "Wieso versuchst du die zu beschützen, die für deine Qualen verantwortlich sind?", fragte ich ihn irgendwann leise. "Nichts davon ist deine Schuld, gar nichts. Es ist nicht deine Schuld, dass Saskia dich betrogen hat, ganz gleich mit welchen Ausreden sie um die Ecke kommt. Vielleicht magst du während eurer Ehe viel Zeit im Büro verbracht haben, aber das ist trotzdem kein Grund, fremdzugehen. Absolut gar nichts könnte das rechtfertigen", sagte ich und wurde zum Schluss wieder leiser. Für mich war noch immer der Gedanke unvorstellbar, seinen Partner zu betrügen. Ich hatte es ja nicht einmal Jahre nach unserer Trennung geschafft, mich auf einen anderen Mann als Sousuke einzulassen.

      "An dem geplatzten Deal ist ganz alleine Yokozawa schuld", sagte ich und löste langsam wieder die Umarmung, wobei ich einen Schritt zurück ging. "Er ist alt genug und müsste seinen Job mittlerweile können. Es ist nicht deine Aufgabe, jeden daran zu erinnern, was er tun und machen soll. Du hast ihm vertraut, weil er in 99% der Fälle ordentlich und zuverlässig arbeitet, aber das dieser eine Prozent kommen würde, konnte niemand von uns ahnen. Auch Yokozawa ist nur ein Mensch und macht Fehler, genau wie wir alle. Auch mir wird es eines Tages passieren, dass ich etwas sehr wichtiges vergesse. Möchtest du dir dann auch wieder die Schuld dafür geben?", fragte ich ihn. Tat er das nicht schon? Er machte sich dafür verantwortlich, dass ich nicht richtig aß.
      "Du passt besser als jeder andere auf deine Mitarbeiter auf, sonst würde ich jetzt nicht hier stehen sondern wie eine verrückte durch die Gänge der Firma laufen. Du hast mir letzten Freitag spontan frei gegeben, weil ich diesen Tag für mich gebraucht habe. Du bist danach zu mir gekommen und hast dich um mein Wohlbefinden gesorgt und dich um mich gekümmert, genauso wie gestern im Krankenhaus. Du bist mein Chef, niemand zwingt dich zu diesen Aufgaben, aber du tust es trotzdem, weil die fürsorglichste Person bist, die ich jemals in meinem ganzen Leben getroffen habe. Du bist niemals egoistisch und kümmerst dich um die Belange der Menschen um dich herum, aber wann lernst du endlich, dass du dieser Welt rein gar nichts schuldig bist?", fragte ich. "Du bist mir nichts schuldig, nicht der Firma, nicht deinen anderen Mitarbeitern und am allerwenigsten Saskia. Die einzige Person bei der du dich für dein abfälliges Verhalten entschuldigen solltest, bist du selbst. Du trittst dich selbst mit Füßen und drillst dich mental und körperlich bis zum Limit und weit darüber hinaus. Das wird nicht gut enden, für niemanden", sagte ich.
      Ich beendete meinen Satz und sah kurz zu den Blumen auf dem Tisch, ehe ich leise seufzte und wieder zu Sousuke sah. "Die Blumen sind von Herrn Shinsha, er war es auch der mich nach Hause gefahren hat", erklärte ich ihm. "Und in England war es nicht halb so schön wie hier, weil sie dort keinen Sousuke hatten, der Nachts aufgestanden ist, um mir einen Tee zu machen oder der mich Abends bis nach Hause begleitet hat, weil es schon dunkel war." Ich lächelte schwach. "England war die beste Entscheidung für meine Karriere und zugleich, die schlechteste überhaupt."
    • Saskia war wirklich die letzte Person gewesen welcher er vertrauen konnte, doch nachdem sie ihn auch verlassen hatte, hatte der schwarzhaarige das Gefühl gehabt einfach alleine auf dieser Welt hausen zu müssen.
      Klar ! Rosalia war auch noch da gewesen...doch was waren sie wirklich ?
      Beide wussten genau, dass es nicht bei Chef und Assisstentin blieb.
      Da war defintiv noch mehr gewesen doch was es war konnte bestimmt keiner von den beiden sagen.
      Einer der Gründe warum er auch versuchte sich auf alles andere zu konzentrieren als auf sich selber. Wenn er dies tat hatte Sousuke das Gefühl gehabt als würde es ihn von innen nur mehr und mehr zerfressen bis er schließlich nur selbst eine leere Hülle war oder er in all dem Gefäß ertrinken würde.
      Sousuke war selbst noch nie der Typ Mensch gewesen welcher in Selbstmitleid oder in eine Depression fiel aber vielleicht war dieser Moment bald gekommen ?
      Nachdem er aufgestanden war und sich der Balkontüre näherte aber nur raussah anstatt rauszugehen fing er gedankenverloren zu sprechen an ohne selbst zu wissen was er sagte und redete einfach weiter bis es wieder still im Raum wurde.
      Wenn es nach ihm ging wäre der schwarzhaarige wahrscheinlich hier und jetzt zusammengebrochen und hätte am Liebsten einfach geweint um endlich diesen innerlichen Schmerz loszuwerden doch wollte er dies vor Rosalia nicht machen....es war nicht so, dass es ihm peinlich war oder was ähnliches. Er hatte einfach dieses Gefühl als wäre es einfach falsch gewesen.
      Ob es dieses typische Männerego war konnte er auch nicht sagen.
      Doch spürt er plötzlich wie jemand von hinten die Arme um ihn legte während Rose auch zu sprechen anfing und Sousuke doch überraschter dadurch war die Worte von ihr zu hören als von jemand anderen.
      Rose war zwar schon immer gewesen die immer das sagte was sie sich dachte aber das ?
      Leicht schloss er seine Augen und lies alles auf sich zukommen wobei er ihr gerne glauben würde doch wenn er mehr zu Hause gewesen wäre hätte er auch mehr Zeit für Saskia gehabt und somit wäre es niemals zu diesen Betrug gekommen.
      Selbst eine Frau wie sie suchte nach Nähe und diese hatte der schwarzhaarige ihr einfach zu der Zeit nicht geben können.
      Die Sache mit Yokozawa hatte Rose zwar recht gehabt aber andererseits hatte es auch Sousuke als Chef zu verantworten.
      Als sie dann schließlich die Umarmung wieder löste und er sich zu ihr drehte horchte er weiterhin ihren Worten.
      "Ich bin für die Fehler meiner Mitarbiter verantwortlich, weil alles an ihrer Arbeit liegt um die Projekte zu vollenden. Du hast recht, dass es Yokozawa vielleicht selbst zu verantworten hat für das was er getan hat aber andererseits bin ich der Leiter und hätte es dennoch kontrollieren müssen. Das kannst du aber nicht verstehen solange du nicht selbst auf solcher Position warst" erklärte er ihr in Ruhe ohne, dass es vielleicht doch falsch rüberkam.
      Rose sprach jedoch immer weiter und als sie zu dem Thema kam was die Sorge um die anderen Mitarbeiter betraf kam gleich wieder die Erinnerung an letztes Jahr hoch was selbst dem schwarzhaarigen den Boden unter den Füßen weg riss weshalb er sich dann auf sie zubewegte und Rose in die Arme schloss um sie so fest zu halten sodass man glaubte, dass es das letzte Mal sei, dass beide die Chance dazu hatten es aber keiner real haben wollte.
      "Ich mach all dies um nicht noch einmal einen Menschen zu verlieren der mir viel bedeutet hat. Ich will nicht noch einmal erleben, dass jemand vor meinen Augen einfach aus dem Leben gerissen wird. Ich will nicht hilflos dastehen ohne etwas getan zu haben. Dass ist auch einer der Gründe warum ich nicht mitansehen konnte geschweige denn nichts tun konnte als es dir nicht gut ging" kam es ruhig aus ihm heraus während er die braunhaarige in seinen Armen hielt.
      Er wollte es nicht mehr.
      Sousuke war langsam an seine Grenzen gestoßen was das Leben betraf und für ihn war es nur noch eine Frage der Zeit gewesen wann es soweit war, dass er komplett innerlich zerbrach.
      Die Wand welche er selbst für sich aufgestellt hatte, diente zum Schutz seiner selbst.
      Nach einer Weile lies er Rosalia schließlich los und sah selbst nochmals zu den Blumen als diese die Erklärung dazu abgab und war dich überrascht gewesen als er erfuhr, dass es Herr Shinsha war welcher ihr diese vorbeibrachte geschweige denn nach Hause brachte.
      Andererseits so wie er manchmal den Eindruck beim Essen auf sie machte schien er sich wirklich für sie zu interessieren.
      Danach fing sie auch schon von England zu reden an wobei selbst ihm ein sanftes Lächeln über die Lippen glitt welches sich Sousuke nicht verkneifen konnte.
      "Ich könnte ja versuchen eine Klonmaschine zu bauen und einen mit dir dorthin zu schicken" scherzte er.
      "Vor Herr Shinsha würde ich mich trotzdem in Acht nehmen. Er scheint mehr Interesse an dir zu haben als nur als Assistentin von mir" meinte er noch um diese etwas vorzuwarnen. Wie es Rosalia jedoch sah musste das Mädchen jedoch ganz alleine für sich selber wissen.
      "Warum hast du England wirklich verlassen wenn es beruflich dort einwandfrei verlief ? Du hättest dir ein tolles Leben aufbauen können undhast dich doch entschieden einen Schritt zurück zu gehen ?" wollte er von ihr wissen, da dies einfach nicht in seinen Kopf ging.
      Sie hatte einen tollen Job, ihren Bruder und sicher auch Freunde gehabt.
      Warum also alles wegwerfen um wieder zurück nach Japan zu kommen ?


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Natürlich versuchte sich der feine Herr wieder die Schuld in die Schuhe zu schieben, nachdem ich ihm ausführlich erklärt hatte, dass es nicht seine Schuld war. Er konnte nichts für die Dinge, die gerade passierten, aber allem Anschein nach wollte er meinen Worten keinen Glauben schenken. Ich fragte mich, wie viel noch ich sagen müsste, bevor ich ihn umstimmen konnte. Seine Denkweise war einfach nicht gesund und ich hoffte sehr, dass er sich diesbezüglich ein wenig ändern würde, auch wenn es nur ein bisschen war.
      Doch plötzlich tat Sousuke etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Er kam einen Schritt auf mich zu und hielt mich fest in seinen Arme. Für einen kurzen Moment erstarrte ich, lockerte mich aber sehr schnell wieder und genoss einfach den Augenblick. Mir wurde schmerzlich bewusst, wie sehr mir seine Umarmungen gefehlt hatten. Bei ihm fühlte ich mich geborgen und sicher, fast so als würde er alles Böse auf dieser Welt aufhalten können.
      "Mir ging es die ganze Zeit gut", sagte ich sanft und strich behutsam mit meinen Fingern durch seine schwarzen Haare. "Mir geht es immer gut, solange du nur in meiner Nähe bist", gestand ich. "Das gestern war nichts. Ich habe mich einfach ein wenig überschätzt, sonst bin ich topfit, wirklich. Ich kenne deinen Schmerz und weiß wie du dich fühlst, aber wir müssen nach vorne schauen, unsere Leben weiter leben und dankbar für das sein, was uns noch geblieben ist. Es ist ein schwacher Trost, ich weiß. Aber mehr bekommen wir nicht."
      Irgendwann ließ er mich leider los und ein leeres Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, jedoch ließ ich mir davon nichts anmerken. "Auf die Idee mit der Klonmaschine hättest du mal lieber vor acht Jahren kommen sollen", schmollte ich. Dann hätte ich vielleicht gar nicht erst mit ihm Schluss machen müssen, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass ein Klon ihn jemals ersetzen könnte, nicht mal wenn es sein eigener war. "Außerdem bin ich jetzt schon hier. Mein Chef hat mir zwar zugesichert, dass ich jederzeit zurück kommen könnte, aber nein, ich bleibe erst mal hier. So schnell wirst du mich nicht los", grinste ich.
      Als er aber auf Herrn Shinsha zu sprechen kam, winkte ich ab. "Da läuft nichts und das wird es auch nicht. Außerdem kennen wir uns eh nicht richtig und ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändern wird", meinte ich. Herr Shinsha besaß zwar viele Dinge, die einen Mann attraktiv machten, allerdings konnte ich schon in England an keinen anderen denken als an Sousuke, also wieso sollte es hier anders sein?
      "Habe ich dir nicht schon so oft erklärt, warum ich hierher zurückgekommen bin?", fragte ich Sousuke, ehe ich seufzte. Hörte er mir überhaupt jemals zu, wenn ich mit ihm sprach? "Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren und an meinen Aufgaben wachsen. Nachdem Tower in Hongkong schien mir kein Projekt mehr anspruchsvoll genug zu sein und das nervte mich. Ich mochte meinen Job wirklich gerne, aber die Routine hat sich eingeschlichen und es war nichts besonderes mehr. Außerdem haben mir die Leute in Japan gefehlt und meine Eltern. Ich habe viele wichtige Erinnerungen an sie in diesem Land und ich hatte mir so erhofft, ihnen ein wenig näher zu sein. Das ist der Grund dafür, warum ich den Job als deine Assistentin in Japan angenommen habe und mir keinen in England gesucht hab. Vielleicht war ich aber auch ein wenig neugierig, was aus den Leuten passiert ist, die ich noch von früher kannte. Vor allem was dich betrifft", gestand ich und schmunzelte kurz. "Mich würde wirklich interessieren, was aus unseren ehemaligen Klassenkameraden geworden ist du hast nicht zufällig noch Kon-" Weiter kam ich nicht, da hörte ich plötzlich meine Haustürklingel. Ich fragte mich, wer das sein könnte, als mir wieder einfiel, dass wir ja Pizza bestellt hatten.
      "Das Essen geht diesmal auf mich. Du hast schon beim letzten Mal bezahlt", sagte ich und lief schnell zur Garderobe, wo ich die Haustür öffnete und das Essen entgegen nahm, ehe ich den Lieferboten bezahlte und wieder zurück zu Sousuke ging.
      "Okay, Zeit für Pizza und einen richtig guten Film!"
    • Irgendwie war es Ironie in seinen Ohren gewesen.
      Rosalia war noch vor kurzem diejenige gewesen welche Trost und Nähe von einem Menschen brauchte als der Todestag ihrer Eltern gewesen war und nun tat sie es genauso für ihn nachdem er selbst irgendwie noch unter Don's Tod leidete.
      Sie waren nunmal mehr als Kollegen gewesen.
      Don kannte er schon seit seiner Ausbildung...auch wenn sie sich dann mit den Jahren auseinander gelebt hatten, hatten beide doch noch irgendwie Kontakt gehabt bis er sich dennoch entschied von Amerika zurück nach Asien zu kommen um seinen Freund beim Aufbau der Firma zu helfen. Aber das dieser an einer Herzkrankheit litt hatte Don komplett für sich behalten.
      Sousuke gab sich ständig dafür die Schuld...hätte er davon erfahren, hätte er anders ihm gegenüber was die Arbeit betraf agiert aber wahrscheinlich wollte es Don nicht...er war dieser typische freie Mensch welcher an nichts gebunden war.
      Ein kurzer Lacher entglitt seinen Lippen bevor sie sich wieder trennten und sein Blick auf sie fiel.
      "Sagt gerade diejnige die selbst noch vor kurzem in ihrem Wohnzimmer alkoholisiert gelegen hat" kam es sanft aus ihm raus bevor er schließlich auf die Idee mit der Klonmaschine kam und darüber wirklich lachen musste.
      "Der Klon würde natürlich genauso sein wie ich und keine Maschine welche keine Gefühle hätte" erklärte er ihr und dachte aber selbst für einen Moment nach warum er eigentlich nicht mit ihr nach England gezogen war.
      Was war der Grund dafür ?
      Wenn Sousuke ehrlich war konnte er sich diese Frage heute selbst nicht ehrlich beantworten.
      Damals gab es zwar seine Familie welche ihn in Japan hielt aber mehr war schon nicht mehr gewesen...heute hatte er noch kaum Kontakt zu ihnen gehabt, da sie nicht verstanden warum er nicht in das Familienunternehmen einstieg.
      Aber es war einfach nicht seine Sache in einer Bäckerei zu arbeiten....Backen und Kochen war sowieso noch nie seine Stärke gewesen.
      "Heißt also, dass ich dich weiterhin an der Backe haben werde" seufzte er zum Spaß und musste dabei wieder kurz lächeln.
      Irgendwie war er auch froh gewesen Rosalia wieder in seiner zu Nähe haben. Jedoch hatte der schwarzhaarige aber auch Angst gehabt, dass es vielleicht etwas gab was die beiden auseinander reißen würde.
      Nicht, dass es Sousuke unbedingt wichtig war mit ihr zusammen zu kommen, doch wenn er ehrlich zu sich selbst war hatte er all die Jahre auch immer noch Gefühle für die braunhaarige gehabt...diese waren zwar weggesperrt doch als Rosalia wieder in seinem Leben auftauchte, war es so als hätte jemand den Schlüssel gefunden und dieses Schloss aufgesperrt.
      "Sag sowas nicht" kam es plötzlich ernster aus ihm heraus als das Thema zu Herr Shinsha wechselte. Sousuke wusste genau wie stur dieser Typ sein konnte und gerade was das Frauenthema in seinem Leben betraf wollte er niemals aufgeben. Daher würde es ihn nicht wundern wenn er es nicht weiterhin bei ihr probieren würde.
      Danach erklärte sie ihm den Grund warum sie zurückkam wobei er aber eher daran dachte, dass es vielleicht doch noch einen anderen gab da beide beim Bewerbungsgespräch ja nicht besonders freundlich zueinander waren. Jetzt wo er darüber nachdachte war das Verhalten von ihm eher kindisch gewesen.
      Das mit ihren Eltern konnte er gut verstehen...Rosalia hatte früher eine gute Beziehung zu ihren Eltern gehabt weshalb die meisten Menschen nach dessen Tod immernoch die Nähe suchten...und wie nah konnte man diesen sein als zurück in die Stadt zu ziehen wo sie lebten ?
      "Was mich betrifft ?" war er dann doch etwas überraschter gewesen als was er eigentlich sein wollte.
      Warum interessierte es sie nach all den Jahren noch, nachdem Rose schließlich die Beziehung beendet hatte ?
      Als sie aber dann auf die anderen Kameraden kam wollte er schon ihr mitteilen, dass er selbst keinen Kontakt zu diesen hatte. Sousuke konnte auch diese Leute eigentlich eher weniger leiden aber richtig zugeben wollte er dies auch nicht.
      Doch wurden beide durch den Pizzaboten unterbrochen welcher schon hier war und begab sich mit ihr zur Türe wobei Sousuke ihr wenigstens die Pizzakartons abnahm welche er währenddessen ins Wohnzimmer brachte.
      "Und was für ein Film soll es diesmal sein ? Horror fällt ja aus" grinste er und machte schon mal beide Boxen auf sodass Rosalia währenddessen einen Film aussuchen konnte.
      Ihre Filmwahl war eigentlich schon immer gut gewesen weshalb er auch damals schon ihr immer die Auswahl im Kino überlies.
      "Warum wolltest du unbedingt wissen was aus mir geworden war ? Du hast doch keinen Grund mehr dazu gehabt ?" wollte er dann doch wissen, da es Sousuke einfach keine Ruhe lies. Es war sicher auch nicht einfach für sie gewesen diese Trennung zu machen aber andererseits hatte sie wahrscheinlich keine andere Wahl gehabt und zum anderen hatte das Mädchen zu dem Zeitpunkt ganz andere Sorgen gehabt was auch er wieder verstehen konnte.
      Aber nach 8 Jahren sollte man damit abgeschlossen haben.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Ich lachte etwas als Sousuke meinte, dass Horrorfilme wegfallen würden. "Mal abgesehen davon, dass ich keine Besitze", schmunzelte ich. Ich überlegte kurz und ging in die Küche, damit ich währenddessen für uns beide Getränke vorbereiten konnte. "Gute Frage. Auf jeden Fall einen Actionfilm. Ich habe keine Lust auf eine Liebesschnulze und Horrorfilme gucke ich mir ja grundsätzlich nicht an", sagte ich und kramte zwei Gläser aus dem Regal und nahm die Cola und Fanta aus dem Kühlschrank, ehe ich damit zurück zu Sousuke ins Wohnzimmer ging und alles auf dem Wohnzimmertisch abstellte. Danach lief ich zu meinem DVD Regal und guckte mir die einzelnen Filmtitel an. "Lass uns den ersten Teil von Ironman gucken. Mit den Marvelfilmen kann man nichts falsch machen", sagte ich und nahm mir dann die DVD aus dem Regal, ehe ich diese in den Player gab und mich mit der Fernbedienung in der Hand auf das Sofa flackte. Ich streckte mich kurz zufrieden, ehe ich mich im Schneidersitz hinsetzte.
      "Warum ich unbedingt wissen wollte, was aus dir geworden ist?", fragte ich noch mal nach und überlegte dann selbst. "Hmm... Wahrscheinlich weil ich mir diese ganzen 'Was-wäre-wenn?' -fragen gestellt habe. Es tat mir damals leid, dass ich es beendet habe und ich wusste, dass ich dir Unrecht getan habe. Daher wollte ich einfach hören, dass es dir gut geht und du schnell darüber hinweg gekommen bist", meinte ich. Vermutlich diente es auch dazu, um mein schlechtes Gewissen ein wenig zu beruhigen. "Außerdem bin ich von Natur aus neugierig, das solltest du eigentlich wissen", lachte ich. "Fragst du dich denn nie, was aus den Menschen geworden ist, die du mal gekannt hast?" Es wäre doch interessant zu wissen, was aus den Leuten aus meiner Klasse geworden ist. Ich hatte damals einen guten Draht zu den meisten von ihnen, jedoch brach ich auch zu ihnen jeglichen Kontakt ab, wie damals schon bei Sousuke. Ich wollte sie der Gefahr nicht aussetzen, sich meinetwegen in ein Flugzeug zu setzen. Ein dummer Grund, um Freundschaften zu beenden, aber das war die Art und Weise, wie ich damals darüber gedacht habe. Ich konnte nichts gegen diese Angst tun und das obwohl ich nicht mal in dem Flugzeug saß.
      Ich stellte bei dem Film die passende Sprache ein und drückte anschließend auf Start. Es lief das allseits bekannte Marvel Intro ab und schnappte mir ein Stück meiner Pizza, von welchem ich auch direkt abbiss.
      "Musst du heute eigentlich noch mal ins Büro?", fragte ich Sousuke und drehte meinen Kopf dabei zu ihm. Es war noch nicht sonderlich spät und normalerweise würden wir um diese Uhrzeit beide noch im Büro hocken und uns um unsere Arbeit kümmern. Mir würde es gefallen, könnte er den restlichen Tag mit mir verbringen, doch ich war mir dabei nicht ganz so sicher. Er hatte sicher noch eine Menge Papiere zu unterzeichnen, allerdings sollte er sich auch mal eine Pause gönnen und runter kommen. Sonst würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch er vor Erschöpfung und Überarbeitung zusammenbrach. Wieso konnte er nur so gut auf andere aufpassen aber nicht auf sich selbst?
    • Leicht schmollte Sousuke, als Rosalia meinte keine Horrofilme zu besitzen. Andererseits wäre er wieder komplett überrascht gewesen wenn dies der Fall gewesen wäre da sie diese wirklich mehr als hasste. Es gab genügend Horrofilme die der schwarzhaarige selbst nicht mochte aber diese mussten dann wirklich schon gruselig genug sein um ihn eine Angst einzujagen.
      Angst !
      Wenn er über dieses Wort nachdachte konnte er eigentlich gar nicht sagen wovor er überhaupt welche hätte.
      Es gab bisher nichts wo er selber zugeben konnte davor Angst zu haben.
      Klar, er hasste es alleine zu sein geschweige denn jemanden zu verlieren der ihm wichtig war aber dies hatte er gelernt zu akzeptieren und auch wenn Saskia nun nicht mehr an seiner Seite war, gab es genügend Zeit auch mal diese für sich zu nutzen.
      Sousuke hasste die Menschen die von einer Beziehung zur Nächsten wanderten weshalb er selbst nie jemand wie einer von denen werden wollte und es sicherlich mal nutzen würde für sich alleine zu sein.
      Daher genoss er es umso mehr Freunde in seiner Runde zu haben auf die stets Verlass war.
      "Bei Ironman gibt es aber auch Liebesszenen" grinste er frech vor sich her während sie die DVD einlegte und auch den Fernsehr dementsprechend einstellte.
      Nachdem dies erledigt war, lies er schließlich die Frage über seine Lippen kommen welche er sich nicht mehr verkneifen wollte.
      Es war nicht so, dass Sousuke eine neugierige Person gewesen war...er konnte so einiges für sich behalten und musste nicht besonders immer über alles Bescheid wissen aber wenn es dabei um ihn und Rosalia ging war es gleich was komplett anderes gewesen.
      Eine Weile hochte er ihren Worten in Ruhe zu und konnte auch ihre Lage verstehen doch wäre ihm die Zeit indem er in ein Loch sank komplett erspart geblieben wenn sie gleich mit der Wahrheit der Trennung rausrückte.
      Aber stattdessen lies sie ihm in Ungewissen sodass Sousuke damit anfang mit der Zeit sich die Frage zu stellen was er falsch gemacht hatte. Es hatte alles so gut funktioniert...beide waren glücklich und hatten keine Probleme und doch beendete sie diese von einen Tag auf den anderen.
      "Es war nicht deine Schuld gewesen" fing er ruhig zu sprechen an bevor er ein Stück der Pizza in den Mund stopfte "du hast damals deine Eltern verloren. Wer würde es da nicht verstehen eine Beziehung zu beenden. Da hat man schließlich ganz andere Dinge im Kopf" meinte er noch dazu ohne noch groß auf das Thema einzugehen geschweige denn Rose das Gefühl zu geben ihr damit die Schuld für sein Zusammenbrechen zu geben.
      Er wusste eben damals nicht damit umzugehen weshalb er selbst zu verantworten hatte da rein geflogen zu sein.
      "Was aus denen geworden ist ?" dachte er über ihre Frage nach wobei er eher mehr zugeben musste, dass ihm dies wirklich nicht interessierte. Wie gesagt, er mochte die Menschen nicht so besonders und sie auch ihn nicht, da der schwarzhaarige damals vom Charakter her komplett anders gewesen war.
      "Wenn ich ehrlich bin nein. Du weißt ganz genau wie Stimmung damals zwischen uns allen immer gewesen war. Daher habe ich auch nie versucht Kontakt oder ähnliches mit ihnen aufzunehmen" sprach Sousuke ehrlich aus und zuckte dabei mit den Schultern. "wenn du dies aber machen möchtest, halte ich dich natürlich nicht auf" und lehnte sich dann zurück als Rosalia auf Start klickte sodass der Film starten konnte.
      Für ein paar Minuten konnte er wirklich nach langer Zeit mal die Arbeit vergessen bis die braunhaarige schließlich danach fragte ob er heute noch rein müsste.
      Wenn er so auf die Uhr sah die gerade erst 13 Uhr anzeigte, wäre es vielleicht wirklich keine schlechte Idee gewesen nochmals hinzusehen bevor Reika noch eine Vermisstenanzeige aufgeben würde.
      "So gerne ich mal einen freien Tag genießen würde, was ich nicht kann, muss ich später reinfahren ja. Sonst fängt irgendwer noch an die Polizei zu kontaktieren, weil ich nicht anwesend bin" scherzte er noch bevor er ein Stück Pizza wieder nahm um dies zu essen.
      "Und nein du darfst nicht mitkommen" sprach er noch schnell hinterher bevor Rosalia nur alleine daran denken konnte danach zu fragen.
      Nachdem er die Pizza gegessen hatte lehnte er sich zufrieden zurück und sah sich gemütlich mit Rosalia den Film an wobei er immer mehr und mehr merkte wie langsam die Müdigkeit durch seinen Körper schoss.
      Auch wenn er die vergangene Nacht gut schlafen konnte so war sein Geist immernoch nicht ganz zur Ruhe gekommen.
      Daher schloss er irgendwann die Augen, verschrenkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf etwas zur Seite bis er eine angenehme Position gefunden hatte wobei er versuchte nur zu dösen aber doch dann irgendwie den Kampf gegen den Schlaf verlor.


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      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Ja, aber das ist wenigstens eine coole Romanze und nicht eine dieser 'Leg du auf', 'Nein, leg du auf'. Tony und seine Assistentin sind einfach besser als Romeo und Julia oder Jack und Rose", verteidigte ich mich. "Außerdem steht die Beziehung der beiden im Hintergrund der eigentlichen Story und nimmt nicht zu viel Platz ein. Ich habe nichts gegen Romanzen aber meistens sind die Charaktere der Hauptdarsteller ziemlich unsympathisch, wenigstens einer von ihnen", sagte ich, wobei mir beim längeren Nachdenken auffiel, dass es meist die Frauen waren deren Rollen ich nicht mochte. Sie waren entweder zu emanzipiert oder zu brav, außerdem ähnelten sich viele von ihnen, was den Charakter anging. "Die meisten Frauen in solchen Liebesfilmen haben dieselbe Charaktertiefe wie eine Seegurke. Da kann doch nichts draus werden", sagte ich und biss erneut von meiner Pizza ab.
      "Ich war zwar nicht bei dir in der Klasse, aber ich erinnere mich, dass du hin und wieder die ein oder andere Story von deinen Klassenkameraden erzählt hast", meinte ich und trank dann einen Schluck von der Cola, welche ich mir zuvor ins Glas gegeben hatte. "Ich habe mich damals gut mit meinen Klassenkameraden verstanden, es würde mich schon interessieren, was aus ihnen geworden ist und wer von ihnen seine Träume und Ziele verfolgt hat. Mit 16, 17 Jahren hat man immer noch so viele Vorstellungen von der Zukunft", sagte ich und dachte ein wenig nach. Viele Leute in diesem Alter hatten Wünsche für ihr Leben und vor allem für ihren späteren Beruf. Meist ungewöhnliche Wünsche, doch fast jeder von ihnen endete damit, dass er einen ganz normalen Job machte. Auch ich tat nichts außergewöhnliches und war eine einfache Angestellte, aber mir machte meine Arbeit Spaß und ich wollte damals schon Häuser Designen, dass hatte mir wohl mein Stiefvater vermacht. Er selbst war auch Architekt und lebte für seinen Beruf. Ich konnte mir ihn nie mit etwas anderes vorstellen, es war einfach seins.
      "Das wäre etwas, dass absolut Reika oder Ayumi machen würden", lachte ich, als Sousuke davon sprach, dass noch jemand die Polizei kontaktieren würde, wenn er zu lange in der Firma fehlte und heute nicht noch einmal vorbei schaute. Er hatte nicht ganz unrecht und es wäre vermutlich auch vernünftig gewesen, aber es machte mich schon irgendwie traurig, dass er nicht den ganzen Tag bei mir bleiben konnte. Er hatte so selten Zeit für sich und für die Dinge, die er gerne tat da sollte er wenigstens diesen einen Tag damit verbringen, zu entspannen. Vermutlich eher schwieriger angesichts der momentanen Lage in der Firma und in seinem Privatleben. Aber auch das würden wir irgendwie bewältigen können. Er würde jedenfalls nicht alleine damit sein und konnte sich darauf verlassen, dass ich für ihn da sein würde, sollte es drauf ankommen. Noch einmal würde ich ihn ganz sicher nicht enttäuschen.
      Noch bevor ich etwas hätte sagen können, sagte Sousuke nein und meinte, dass ich nicht mitfahren dürfe. "Du bist gemein", schmollte ich. "Du siehst doch, dass es mir bestens geht." Er schien sich wirklich nicht überreden zu lassen. Ich habe immer gedacht, ich sei die sturere von uns beiden gewesen, doch dies schien sich in den letzten Jahren ein wenig verändert zu haben. Sousuke hatte deutlich dazu gelernt. Ob ich das nun gut oder schlecht fand, würde sich noch herausstellen. In diesem Augenblick fand ich es eher weniger gut, aber sicher hatte seine Sturheit auch etwas gutes. Immerhin sollte ein Chef dazu in der Lage sein, sich bei seinen Angestellten durchsetzen zu können, ansonsten konnte die Firma einpacken. Ein Chef ohne Führungspersönlichkeit und Ziele im Leben war eher selten gut für eine Firma. Aber diesbezüglich musste sich Sousuke nun wirklich keine Gedanken machen. Er hatte alles, was ein guter Chef benötigte und vermutlich noch weitaus mehr.
      Der Film lief nun schon eine ganze Weile und ich hatte bemerkt, dass er aufgehört hatte zu essen, obwohl er noch Pizza übrig hatte. Automatisch huschte mein Blick zu ihm und ich musste überrascht feststellen, dass er eingeschlafen war. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich ihn so tiefen entspannt schlafen sah. Langsam stand ich vom Sofa und legte ihn vorsichtig hin. Ich nahm ihm behutsam die Brille ab und legte sie auf den Wohnzimmertisch, ehe ich in mein Schlafzimmer lief und meine Decke holte. Ich legte diese sanft über ihn und ging noch mal sicher, dass er auch wirklich richtig zugedeckt war, ehe ich den Fernseher ausschaltete und mir ein Buch aus dem Bücherregal schnappte. Ich setzte mich vor die Couch auf den Boden und begann still zu lesen, damit ich Sousuke nicht wieder aufweckte.
    • Mit Rosalia über Marvelfilme zu diskutieren war in etwa genau so gewesen wie wenn sie versuchte mit ihm über sich selbst zu reden:beide waren defintiv sture Menschen gewesen.
      Es war schon ein Wunder gewesen, dass sich beide überhaupt so gut verstanden haben nachdem was sie immer zu streiten hatten.
      "Seitwann bist du denn zur Spezialistin der Schauspielkunst geworden ?" musste er lachen, nachdem Sousuke ihren Worten horchte während er selbst von seiner Pizza abbiss und mit ihr den Film weiter ansah.
      Marvelfilme waren eigentlich eher weniger was für ihn gewesen aber zwischen ihnen hatte schon immer einer nachgegeben um den anderen glücklich zu machen und da es nunmal erstens ihre Idee gewesen war sowie zweitens ihre Wohnung wollte er ihr den Spaß nicht nehmen.
      Als sie schließlich anfing von den damaligen Leute zu sprechen, seufzte der schwarzhaarige etwas vor sich her da es ihm eigentlich so gar nicht interessierte was aus den anderen geworden war.
      Ja ! Er erzählte zwar viel von den anderen aber nur um von sich selbst abzulenken. Sousuke konnte es früher schon nicht leiden wenn man ihn Fragen über sich selbst stellte. Keine Ahnung.....er mochte es einfach nicht im Mittelpunkt zu stehen. Dennoch hatten alle irgendwie eine Art vom Charakter gehabt mit der er einfach nicht zurecht kam weshalb er auch versuchte so wenig wie möglich mit ihnen privat was zu tun zu haben.
      Außer Rosalia.
      Sie war wirklich die einzige Ausnahme gewesen und sie war auch wirklich die einzige Person welche vom Charakter her den anderen komplett auswich und so blieb wie sie war. Die anderen verstellen sich meistens immer um anderen zu gefallen und gerade Personen welche nicht so waren wie sie einfsch waren, waren in seinen Augen sowieso falsche Menschen. Bei denen kam ihm meisten das kotzen.
      "Du meinst die Träume welcher jeder in diesen Alter hat und glaubt es zu erreichen ?" meinte er genervt da ihm von Tatsuo einfiel, dass dieser zum Beispiel Chef eines Krankenhauses werden wollte aber in der Schule selbst total miserable war und man froh sein konnte wenn er es zu irgendwas brachte.
      "Aber du kannst ja schauen ob du es nicht irgendwie schaffst deren Nummern usw. herauszufinden. Such einfach im Internet nach ihnen und vielleicht findest du ja was" gab er ihr als guten Rat da er natürlich ihr auch den Mut durch seine Worte nicht nehmen wollte.
      Rosalia war für solche Dinge aber schon immer die Aktivere von ihnen beiden gewesen weshalb es auch manchmal schwer war sie davon abzubringen.
      Er selbst musste dann etwas schmunzeln als sie meinte, dass Reika oder souta einer dieser Leute waren welche wahrscheinlich die Polizei rufen würden wenn er sich nicht lange blicken ließ. Andererseits zeigte ihm wieder wie fürsorglich die beiden gewesen waren. Mit ihnen konnte er sich wirklich glücklich schätzen denn erst seit sie eingestellt wurden, ging der Designbereich erst richtig los und auch das Vertrauen stieg immer mehr und mehr bei Sousuke an.
      Doch auch Rosalia war ein Gewinn für die Firma gewesen nachdem sie ihren Job als Assistentin begann sowie auch so gut war und Rosalia unter die Arme griff. Ihre Erfahrungen bei IC waren wirklich gut gewesen und hatte oft andere Sichtweisen gehabt als seine Leute was natürlich die ganze Abteilung nach vorne brachte und so konnte jeder von den anderen lernen.
      Noch bevor er auf ihre Diskussion einging was das Arbeiten und ihre Gesundheit betraf, lies er es lieber da es eh keinen Sinn machen würde gerade, weil sie ja so stur waren. Ausserdem würde er sie auch sicher wieder nach hause bringen.
      Es brachte niemanden was sich zu überarbeiten.....ja, er machte es schon aber für Sousuke war es momentan eher eine Ablenkung von seinen privaten Leben als Vergnügen.
      Zum anderen hatte er selbst noch viel Arbeit zu erledigen was ihm nicht erspart blieb....schließlich musste es einer ja machen.
      Eine Weile sahen beide noch den Film an bis Sousuke vor dem Fernsehr vor Erschöpfung einschlief was er eigentlich versuchte zu verhindern doch machte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung.
      Daher bemerkte er nicht wie Rosalia diesen auf das Sofa und eine Decke über diesen legte da er wirklich tief schlief was der schwarzhaarige wahrscheinlich brauchte.

      Währenddessen er schlief fing plötzlich ein Handy zum vibrieren an welches aber in seiner Tasche lag.
      "Oh mann wo ist er ?" fluchte Reika or sich her wobei souta einen kurzen Blick auf sie warf.
      "Erreichst du ihn nicht ?" fragte er nach wobei die silberhaarige diesen nur genervt ansah "Doch, deswegen fluche ich ja auch" kam es sakastisch aus ihr heraus.
      "Warte, ich probier es mal" meinte er nur wobei Reika nur die Augen verdrehte doch auch so wie zu erwarten, ging Sousuke wieder nicht an sein Handy.
      "Sollten wir es vielleicht bei Rosalia probieren ?" fragte Reika nach.
      "Wieso denn gerade bei ihr ?" wurde Souta neugierig was asie aber nicht beantworten wollte. Schließlich hat sie ja Rosalia versprochen niemanden was von ihrem Geheimnis zu verraten.
      "Ach nichts.....vergiss es " lächelte diese und wählte aber trotzdem zur Sicherheit ihre Nummer. "Rosalia ? Hier ist Reika. Sag mal, weist du zufällig wo unser Boss ist ? Wir erreichen ihn nicht und soweit ich weis hat er in 5 minuten einen termin welcher schon suf ihn wartet" kam es eher verzweifelt schon aus ihr heraus was eigentlich nicht ihre Art war.


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    • Rosalia:
      Während Sousuke seelenruhig vor sich hin schlummerte, las ich weiter in dem Buch, bis ich irgendwann mein Handy klingeln hörte. Schnell schnappte ich es mir, da ich nicht wollte, dass Sousuke von dem Geräusch aufgeweckt werden könnte. Ich nahm ab und hörte Reikas verzweifelte Stimme. Bei ihren Worten blieb mir für einen kurzen Moment die Luft stecken und ich überlegte fieberhaft nach einer Lösung. Ich konnte Sousuke in diesem Zustand unmöglich aufwecken. Endlich hatte er ein wenig Ruhe und nahm sich den Schlaf, der ihm zustand und den er vor allem brauchte. Nur ungerne hätte ich ihn also aufgrund seines Meetings geweckt.
      "Soweit ich weiß, dürfen seine Assistentin auch Termine annehmen, oder?", fragte ich Reika leise durchs Handy, während ich schon mal aufstand und mich in Rekordzeit anzog. Danach lief ich leise, aber eilig in die Küche und schrieb einen Zettel für Sousuke, damit sich dieser nicht wunderte wo ich war, wenn er aufwachen sollte, bevor ich mit dem Termin fertig war.

      "Sorry Dornröschen, aber du hast deinen Termin um 14:00 Uhr vergessen.
      Wollte dich nicht wecken und bin jetzt im Büro. Danach komme ich sofort wieder.

      Versprochen!
      -Rose"

      Ich war mir nicht ganz sicher, ob ihn das wirklich beruhigen würde, da ich mich seinen Anweisungen wiedersetzt hatte, jedoch wusste ich mir gerade einfach nicht anders zu helfen. Ich konnte es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ihn jetzt schon zu wecken. Sich aufzuregen war für ihn, angesichts der Situation, vermutlich immer noch besser, als weniger Schlaf. Aber vielleicht hatte ich auch Glück und er würde so lange schlafen, bis ich wieder da war und er würde nichts von alldem mitbekommen. Allerdings müsste ich ihm dann irgendwie erklären, was mit seinem Termin passiert ist. Ob mir da eine Lüge für einfallen würde, wusste ich noch nicht, aber darum konnte ich mir auch später noch einen Kopf machen, jetzt musste ich erstmal so schnell wie möglich ins Büro kommen.
      Nachdem ich mir schnell meine Sachen angezogen hatte, schnappte ich mir meine Tasche und rief eilig nach draußen, wo ich mich in mein Auto setzte und ins Büro fuhr. Dort angekommen parkte ich meinen Wagen und rannte das Treppenhaus hinauf in den 5. Stock. Recht atemlos kam ich oben an, jedoch war mir das immer noch lieber, als noch mehr Zeit mit dem Fahrstuhl zu verschwenden, welcher bei fünf Etagen gerne mal auf sich warten ließ.
      Vor der Bürotür sah ich schon Reika, welche sich wohl solange mit dem Mann unterhalten hatte, bis ich da war. Sie warf mir ein erleichtertes Lächeln zu, ehe sie sich verabschiedete und sich der Mann zu mir umdrehte, um mich zu begrüßen. Überrascht stellte ich fest, dass es sich bei dem Termin um Herrn Shinsha handelte. Davon wusste ich gar nichts. Normalerweise kannte ich alle von Sousukes Terminen, aber der hier war mir wohl einfach entgangen.
      "Guten Tag, Herr Shinsha. Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Ich musste noch mal ins Krankenhaus zur Nachkontrolle und es gab einige Unstimmigkeiten, weshalb es etwas länger gedauert hat", log ich. "Ich weiß, Sie sind eigentlich mit Herrn Mazuoka verabredet, aber es gab einen Notfall und er bat mich, den Termin zu übernehmen, nachdem eine andere Mitarbeiterin sich nicht wohl gefühlt hat und eher nach Hause gehen musste." Ich versuchte die Lüge möglichst so aufzubauen, dass Sousuke nicht in einem schlechten Licht dastand und er keine Probleme bekommen würde. Das war das letzte, was ich wollte. "Ah, ich verstehe. Nun denn, ich freue mich, dass Sie sich um mich kümmern werden", lächelte er und ich nickte ebenso lächelnd.
      "Dann kommen Sie doch bitte herein", sagte ich und schloss meine Bürotür auf, da ich nicht mit ihm in Sousukes Büro gehen wollte. Herr Shinsha nickte und folgte mir, ehe ich ihm einen Platz zum Sitzen und etwas zu Trinken anbot. Wir machten es uns auf dem Sofa bequem und packten unsere Papiere und Dokumente aus, die wir noch für das kommende Projekt besprechen wollten. Ich notierte mir alle wichtigen Dinge und würde den Zettel später noch mit Sousuke besprechen, damit er die Wünsche annehmen oder ablehnen konnte, die Herr Shinsha für das Gebäude hatte. In diesem Moment war ich einfach nur Dankbar, dass ich viel Ahnung auf diesem Gebiet hatte und mir schon Vorstellungen machen konnte, was Herr Shinsha bezüglich der Anlage in der Nähe des Parks vorschwebte.
      Nach einer guten Stunde war das Gespräch um 15:00 Uhr beendet und Herr Shinsha erwöhnte immer wieder, wie sehr ihm die Ideen gefielen und dass er ein gutes Gefühl bei unserer Firma habe, was mich natürlich sehr freute.
      Wir packten unsere Sachen zusammen und ich begleitete ihn noch bis nach unten. Auf dem Weg dorthin sprachen wir ein wenig miteinander und ich erkundigte mich nach seinen Assistenten. "Wie geht es Akira momentan?", fragte ich ihn, während wir in den Fahrstuhl stiegen. "Leider gibt es noch nichts Neues. Aber Hauptsache er ist über den Berg", sprach er und ich nickte verstehend. "Das stimmt wohl", murmelte ich. "Und werden Sie sich in der Zeit einen neune Assistenten suchen?", fragte ich ihn anschließend Er lachte kurz. "War das etwas ein Angebot?" Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe hier schon allerhand zu tun. Tut mir leid." "Schade, ich könnte eine so fähige Assistentin gebrauchen. Die wenigsten sind schon schnell eingearbeitet, wie sie. Da lohnt es sich für mich schon fast nicht, jemand anderes zu suchen", sagte er und ich lächelte leicht. "Vielen Dank, aber ich bin mir sicher, dass die anderen auch einen guten Job machen werden", sagte ich aufmunternd und er nickte. "Ja vielleicht."
      Wir kamen bei der Eingangstür an und verabschiedeten uns voneinander, ehe ich wieder zurück in mein Büro kehrte und mich erschöpft auf meinen Stuhl sinken ließ. Mir war während des Meetings immer mal wieder unwohl gewesen. Ich hatte leichte Übelkeit und Kopfschmerzen, so wie ein leichtes Schwindelgefühl, allerdings schob ich all dies auf diese verdammten fünf Stockwerke, die ich hoch gesprintet war. "Nie wieder Treppensteigen", murmelte ich und schloss meine Augen. "Sousuke bringt mich um, wenn er davon erfährt."
    • Sousuke bekam durch seinen Schlaf weder mit wie sein Handy noch das von Rosalia läutete, weil Reika bezüglich eines Termines anrief welcher in 5 Minute stattfand, noch als Rosalia die Wohnung verlies.
      Er hatte diesen Schlaf wirklich bitter nötig gehabt weshalb der schwarzhaarige selbst erst nach gut 2 Stunden munter geworden war nachdem sein Körper wieder zu schmerzen anfing.
      Dass Sofa war zwar ganz okay gewesen aber wirklich nicht zum übernachten gedacht.
      Leicht rieb er sich erstmal die Augen um einen klaren Blick zu bekommen bevor ihm auffiel, dass Rosalia nicht bei ihm im Wohnzimmer war.
      "Rosalia ?" rief er diese doch keine Antwort.
      War sie etwa kurz weggegangen ?
      Leicht setzte er sich auf und streckte erstmal seine Arme bevor sein Blick auf die Uhr ging welche kurz vor 15 Uhr zeigte.
      "Scheiße" fluchte er vor sich her, stand schnell auf und begab sich zu seiner Tasche um sein Handy zu holen.
      Dabei sah er, dass Reika des Öfteren versuchte ihn zu erreichen.
      War in der Arbeit etwas passiert von dem er nichts wusste ?
      Ohne groß zu zögern, wählte er ihre Nummer welche auch schnell an ihr Telefon ging.
      "Ist etwas passiert Reika ?" wollte er von ihr wissen wobei diese auch schon anfing zu erklären aber auch währenddessen ein schlechtes Gewissen bekam da sie sozusagen ja Rosalia diesbezüglich in den Rücken fiel.
      Sie wusste, dass es die braunhaarige eigentlich nur gut meinte, indem sie für ihren Boss einsprang, doch andererseits wusste Reika aber auch wie sehr er es hasste wenn man ihm nicht Bescheid gab und sich in Dinge einmischte welche jemand anderen nichts anging.
      "ROSALIA HAT WAS GETAN ?" wurde er plötzlich sauer was sie sehr gut verstehen konnte.
      "Ich mache mich sofort auf den Weg" und ohne, dass sie überhaupt noch eine Chance hatte etwas dazu zu sagen war schon von Sousuke aufgelegt worden.
      "Was glaubt sie, wer sie ist" kam es selbstredend aus ihm heraus und ging nochmals zurück ins Wohnzimmer wo er den Zettel von ihr fand den er sich durchlas bevor dieser im Müll landete, Sousuke seine Sachen schnappte und auch gleich runter zum Auto ging um mit diesen in das Büro zu fahren.
      Rosalia durfte sich einiges mehr erlauben was andere nicht durften, das war klar, aber das was sie abzog gerade heute war einfach zu viel gewesen.
      Auch wenn sie stets versuchte für ihn da zu sein, hatte sie sich nicht in seine Termine einzumischen.
      Warum hatte sie ihn nicht einfach geweckt ?
      War es etwa deswegen gewesen, weil er zu wenig Schlaf hatte wegen all seinen Problemen ? Wenn dies wirklich so war, dann musste Sousuke andere Wege einschlagen. Niemals hätte er gedacht, dass sie wirklich den Schritt machen würde.
      Es dauerte durch seinen Zorn welche er momentan in sich hatte und darunter ein wenig das Gaspedal auch litt, nicht lange bis er schließlich im Büro ankam und gleich rauf in den 5ten Stock fuhr, seine Tasche und Jacke in sein Büro brachte bevor er rüber ging wo er Rosalia in ihrem Büro auffand.
      "Guten Tag Frau Williams" kam es dementsprechen kühl aus ihm heraus während Sousuke seine Arme vor der Brust verschrenkte.
      "Soweit ich weiß habe ich dir doch gesagt, dass du diese Woche nicht arbeiten kommen sollst oder ?" wurde er immer kühler "kannst du mir also verraten was deine Aktion soll ? Und soweit ich auch weiß, kann ich mich nicht erinnern dich um Hilfe gebeten zu haben einen Termin zu übernehmen" blieb sein Ton auf der selben Länge ohne nur irgendwie abzuweichen.
      Eigentlich hätte er das Mädchen vor sich am Liebsten gleich zusammengeschrien aber dies war nunmal nicht seine Art gewesen.
      Zum anderen meinte sie es sicher auch gut, dennoch war es für ihn keine Entschuldigung gewesen.
      Wenn es schon soweit gekommen war, dass er wegen seinen Problemen sogar keine Termine mehr einhalten konnte, dann war es auch Zeit den Job aufzugeben und den Posten jemand anderen zu überlassen.
      "Und am Besten wäre es jetzt auch keine Ausrede mir gegenüber zu verwenden warum du mich nicht geweckt hast. Schlimm schon genug, dass du wahrscheinlich Herr Shinsha eine Lüge für meine Abwesenheit andrehen musstest"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Ich hatte meine Augen geschlossen und massierte mir gerade meine Schläfen, um gegen die Kopfschmerzen vorzugehen, als ich auch schon Sousukes Stimme hörte. Mir rutschte bei seinem Tonfall das Herz in die Hose und ich richtete mich augenblicklich von meinem Stuhl auf und nahm meine Hände wieder von meinem Kopf, um ihn ansehen zu können. Innerlich bereitete ich mich schon auf den Anschiss meines Lebens vor. Er sah echt wütend aus, so hatte ich ihn glaube ich noch nie erlebt.
      "Und soweit ich weiß, sollte ich als deine Assistentin von all deinen Terminen wissen, oder?", fragte ich ihn ebenso kühl. "Hätte ich davon gewusst, hätte ich mir nicht fünf Minuten vorher überlegen müssen, was zu tun ist", zischte ich. Es war doch nicht meine Schuld, dass er bei mir Zuhause auf der Couch einschlief und ich dann nicht wusste, wie ich handeln sollte! "Du scheinst einfach zu vergessen, dass ich diesen Job erst seit zwei Wochen mache, tut mir also schrecklich leid, wenn ich noch nicht all meine Aufgaben zu deiner vollsten Zufriedenheit erfülle. Mir hat aber auch leider keiner erklärt, was ich in dem Fall machen soll, wenn mein Boss auf meinem Sofa einpennt und eigentlich in fünf Minuten bei einem Termin erscheinen soll, von dem ich nichts weiß. Aber keine Sorge, dass nächste Mal Frage ich bei Rin nach", sagte ich sarkastisch.
      "Eine Ausrede? Wieso sollte ich mit einer Ausrede kommen? Du warst müde und ich wollte dich nicht wecken. Punkt. Herrn Shinsha habe ich gesagt, dass es einen Notfall gab und du weg musstest, außerdem habe ich gesagt, dass für mich eigentlich eine andere Kollegin einspringen sollte, die sich aber nicht wohlgefühlt hat und nach Hause gegangen ist. Ich habe dich also nicht als den grausamen Boss dastehen lassen, der seine Mitarbeiter trotz Krankenhausaufenthalt zur Arbeit zwingt, dastehen lassen falls es das ist was dich beunruhigt. Mach dir also keine Gedanken um dein Image", sagte ich wütend und begann dann damit, meine Dokumente in eine Mappe zu legen, damit ich zusammenpacken und endlich gehen konnte. "Die ganze Zeit gibst du dir die Schuld für irgendeinen Schwachsinn, der überhaupt nicht dich betrifft und an dem du nicht einmal beteiligt warst, aber jetzt wo du auf meiner Couch eingeschlafen bist, mir nichts von deinem Termin erzählt hast und dir nicht mal einen Wecker gestellt hast, willst du mir die Schuld für das alles geben, weil ich in deinen Augen falsch gehandelt habe?!", fragte ich ihn wütend. "Ich verstehe es, wenn du angepisst auf mich bist, weil ich nicht auf mich aufpassen kann. Aber weil ich als Anfängerin in diesem Beruf eine falsche Entscheidung getroffen habe, die du mir aufgebürdet hast, sauer auf mich zu sein ist nicht fair. Du hast dazu kein Recht", sagte ich und hielt mir dabei kurz den Bauch, da ich plötzlich ein unangenehmes Ziehen fühlte. Ich durfte mich nicht zu sehr aufregen, aber ich war so unglaublich wütend, dass ich ihn am liebsten angeschrien hätte.
      Ich atmete einmal tief durch und schloss die Augen, ehe ich sie wieder öffnete und einfach nur meinen Kopf schüttelte. Ich packte meine Sachen in die Handtasche und machte den Reißverschluss zu. "Der Termin ist übrigens gut gelaufen. Herr Shinsha war vollkommen begeistert mit den bisherigen Entwürfen und würde gerne Freitag oder Montag zu dir kommen, um den Vertrag zu unterschreiben. Er hat gesagt, er meldet sich noch mal bei dir", sagte ich und schulterte meine Handtasche, ehe ich an ihm vorbeiging und ihm das Protokoll über das Gespräch in die Hand drückte. Dort konnte er selbst noch mal nachlesen, was wir beredet hatten und was wichtig für ihn wäre, wie zum Beispiel die Wünsche, die Herr Shinsha noch geäußert hatte. Er sollte sich all dies in Ruhe durchlesen und dann selbst entscheiden, ob er drauf eingehen würde oder nicht.
      "Herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Auftrag, Herr Mazuoka", sagte ich kühl und ging an ihm vorbei.
    • Gerade in dem Moment als er ins Büro kam, konnte er sehen wie Rosalia ihre Hand auf den Schläfen hatte.
      Dies tat er selbst immer wenn er Kopfschmerzen hatte und eigentlich überraschte es ihn nicht besonders sie so zu sehen da das Mädchen schließlich noch nicht ganz gesund gewesen war.
      Dennoch nahm er sich kein Blatt vor den Mund und gab ihr die Standpauke welche sie in seinen Augen verdient hatte.
      Es war ja nicht so gewesen, dass er ihr nicht dankbar für ihre Hilfe gewesen war aber andererseits hasste er es mehr und mehr wenn man sich einfach einmischte und zweitens dies tat sodass er sich von seinen privaten Problemen ausruhen konnte.
      Privat war Privat und Beruf war Beruf. Da hatte das eine beim anderen nichts zu suchen.
      Somit dachte er auch, dass Rosalia dies verstehen würde aber zu seinem Bedauern mixte diese beides zusammen.
      "Ja das solltest du aber da du ja auch leider zusammengebrochen bist und dieser Termin erst kurzfristig gemacht worden ist wüsste ich nicht, warum ich dir davon Bericht erstatten hätte sollen wenn du sowieso auf meine Bitte hin als Freund daheim sein solltest" sprach er offen aus.
      "Das Einzige was du hättest machen sollen war mich zu wecken. Ich bin dir dankbar dafür, dass du diese Aufgabe übernommen hast aber ich bin der Chef dieser Firma und habe die Verantwortung zu tragen egal ob es nun für euch alle ist oder für die kommende Projekte. Ich hasse nichts mehr wenn man sich einmischt ohne von mir darum gebeten zu werden und soweit ich weiß habe ich dies auch nicht" wurde seine Stimme wieder etwas schärfer da er es auf keinen Fall duldete was die braunhaarige da abzog.
      Egal ob beide nunmal eine Beziehung hatten oder nicht oder sich noch von früher kannten.....Rosalia bekam deswegen keine Sonderkutsche von ihm.
      Sie wurde wie jeder anderer genauso behandelt.
      "Soll das etwa jetzt meine Schuld sein ?" wurde er plötzlich bei ihren sakastischen Ton sauer.
      Was glaubte sie eigentlich ? Sie sprach hier immerhin noch immer mit ihrem Chef welcher er gerade war und nicht mit ihren besten Freund aus Kindheitstagen "ich bin dir für die private Hilfe dankbar aber hier im Büro sind diese Dinge komplett am falschen Platz. Das habe ich dir von Anfang an gesagt" wurde Sousuke auch etwas lauter da sie sowieso keiner hören konnte.
      Einer der Vorteile mit seiner Assistentin ein eigenen Stockwerk zu haben.
      Bei dem Rest horchte er nur mehr die Worte von Rosalia da er wirklich gerade keine Lust mehr auf die weitere Diskussion hatte.
      Sie hatten beide in diesen Punkt Fehler gemacht dennoch wollte sich keiner der beiden sich dies durch die eigenen Sturheit eingestehen weshalb er am Schluss nur mehr die Dokumente entgegen nahm und seufzte.
      Hatten dies auch beide notwendig gehabt ?
      Sousuke brachte es nichts jetzt darüber nachzudenken weshalb er selbst ihr Büro verlies um rüber zu seinem zu gehen wo er sich auf den Stuhl fallen lies und sich erstmal zurücklehnte.
      Wahrscheinlich war er auch wieder Schuld daran gewesen, weil er es selbst zulies jemanden an sich rangelassen zu haben.
      Er hasste es einfach wenn man genau solche Dinge gegen ihn verwendete. Auch Rosalia tat dies was aber eher wahrscheinlich unbewusst war.
      Ohne noch groß darüber nachdenken zu wollen, schlug er die Mappe auf und sah sich alle Dokumente an welche sie mit Herr Shinsha durchgenommen hatte wobei er sagen musste, dass die braunhaarige ihre Arbeit wirklich gut tat.
      Vielleicht sollte er ihr danken auf dem Heimweg ?
      Andererseits wollte er sie aber auch wieder nicht sehen. Nicht heute.
      Daher blieb er den restlichen Tag bis um 22 Uhr im Büro und erledigte seine Aufgaben bevor er noch auf dem Heimweg zu einem 24h Shop fuhr welcher solche "Dankeskörbe" mit Obst, Schokolade und sonstiges Zeug hatte.
      Sousuke hatte einerseits wirklich ein schlechtes Gewissen gehabt aber andererseits wusste er auch, dass er richtig lag aber dennoch wollte er Rosalia in ihrem Zustand nicht wütend machen.
      Deswegen kaufte er einen von diesen und fuhr noch zu ihrer Adresse wobei der schwarzhaarige vor ihrer Tür zu stehen kam und überlegte zu läuten.
      Was wenn sie schon schlief ?
      Ein leiser Seufzer entglitt seinen Lippen, holte einen Stift aus seiner Tasche, schrieb noch ein paar Wörter wie "Es tut mir leid...." auf die Karte bevor er lange an die Türe klopfte sodass es das Mädchen eigentlich hören musste und machte sich gleich wieder auf den Weg nach draußen.
      Auch wenn er mit ihr reden wollte, er konnte es einfach nicht.
      Er musste sich auf die Arbeit konzentrieren und genau das würde er auch machen.
      Keine privaten Sorgen mehr. Die Scheidung war fast durch und das wars dann.
      Jetzt brauchte er nur mehr einen Fortschritt von Reika was seine Zeichnung seines neuen zu Hause's anging.
      Doch wo solle er heute schlafen ? Soweit er wusste war Saskia heute Abend wieder zu Hause gewesen.
      Sousuke kam nicht drum rum. Er musste ihr hier und da mal über den Weg laufen auch wenn es ihm nicht gefiel weshalb er sich auf den Heimweg machte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      „Dankbar? Pah, das ich nicht lache!“, zischte ich, während ich die Flure und Treppen entlang und runter lief. „Wenn er wirklich dankbar dafür gewesen wäre, hätte er mir gar nicht erst diese Standpauke gehalten. Dankbarkeit sieht nun wirklich anders aus.“ Ich kam bald unten in der Empfangshalle an, wo ich mich noch schnell von Ayumi verabschiedete und anschließend zu den Parkplätzen lief. Ich ging zu meinem Auto, öffnete die Tür und schmiss meine Handtasche auf dein Beifahrersitz, ehe ich mich selbst hineinsetzte und los fuhr. Ich war so wütend, dass ich mich wirklich beherrschen musste, nicht noch mehr Gas zu geben. Das letzt was ich jetzt gebrauchen konnte, war ein Strafgeld weil ich zu schnell gefahren bin.
      Nach einigen Minuten kam ich bei mir Zuhause an und parkte das Auto vor der Tür, ehe ich in das Haus ging und zu meiner Wohnung lief. Ich öffnete die Tür und stellte meine Handtasche auf der Kommode ab, ehe ich meine Jacke aufhängte und meine Schuhe auszog. Ich schnappte mir mein Handy aus der Tasche und lief ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch schmiss und meine Nachrichten checkte. Ich hatte einen verpassten Anruf von Nathan, weshalb ich direkt seiner Nummer wählte, um mit ihn zu telefonieren.
      „Hey, du hast angerufen?“, begrüßte ich ihn.
      „Ja“, sagte er und klang dabei ein wenig bedrückt, was mich sofort in Sorge geraten ließ.
      „Nat, stimmt was nicht? Ist etwas passiert?“, fragte ich ihn.
      „Unser Vater ist heute bei mir in der Firma aufgetaucht“, sagte er.
      „Hä? Wie meinst du das? Papa ist vor acht Jahren bei dem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist das kein besonders guter“, sagte ich und setzte mich dabei auf.
      „Nein, nein. Ich meine nicht Mamas zweiten Ehemann, sondern ihren ersten. Unseren leiblichen Vater.“ Ich spürte wie mein Herz mir in die Hose rutschte. Das konnte unmöglich wahr sein. Wieso sollte er dort auftauchen?
      „W-Was ist passiert? Warum war er da? Hat er dich erkannt? Wusste er wer du bist?“, wollte ich direkt von ihm wissen.
      „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er war da, weil unsere Firmen für ein Projekt zusammen arbeiten werden, aber ich weiß nicht, ob er mich erkannt hat. Er hat mich so seltsam angesehen, als man mich ihm mit meinem Namen vorgestellt hat. Ich glaube fast, dass er etwas ahnt, sich aber nicht traut mich anzusprechen“, meinte er.
      „Ist auch besser so. Dieses Arschloch soll sich bloß verpissen“, zischte ich wutentbrannt. Es war damals seine Entscheidung zu gehen und er sollte bloß nicht auf die Idee kommen, wieder zurück zu kommen. Das würde ihm nicht gut bekommen, so viel war sicher.
      „Dann wirst du in Zukunft häufiger mit ihm zu tun haben, oder?“, fragte ich ihn.
      „Ja, scheint so.“
      „Mein Beileid.“ Es wurde kurz still zwischen uns beiden, ehe ich weiter sprach. „Lass ihn nicht an dich heran.Gib ihm ja nicht das Gefühl, dass er eine zweite Chance von dir bekommen könnte. Der braucht ja nicht glauben, dass er nach all den Jahren wieder auftauchen könnte und so tun könnte, als sei nie etwas gewesen“, schnaubte ich. Nathan lachte ein wenig.
      „Wieso lachst du? Das ist nicht witzig!“
      „Ich finde nur, dass du wirklich süß klingst, wenn du wütend wirst.“
      „Hey! Nimm mich gefälligst ernst!“
      Nathan lachte noch mehr. „Ist ja gut. Ich gebe dir morgen oder übermorgen noch mal Bescheid, wie sich das ganze entwickelt.“
      „Nathan?“, fragte ich und konnte dabei nicht verhindern, ein wenig niedergeschlagen zu klingen. „Ist alles in Ordnung bei dir? Soll ich vorbei kommen?“ Erneut wurde es leise zwischen uns.
      „Nein, nein. Alles gut. Ich schaffe das schon.“
      „Sicher?“, wollte ich besorgt von ihm wissen.
      „Sicher“, sagte er und ich konnte schon förmlich sein Lächeln durch das Telefon sehen.
      „Ist gut, wir hören uns. Bis dann.“
      „Bis dann.“
      Ich legte auf und ließ mich wieder zurück auf die Couch fallen. Das waren schlechte Neuigkeiten. Ich hoffte, dass Nathan damit alleine zurecht kam. Manchmal glaubte ich fast, dass es ihm näher ging, von seinem leiblichen Vater verlassen worden zu sein, als dass unsere Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Es war ein Wunderpunkt bei ihm und nur die wenigsten durften ihn darauf ansprechen. Es fiel ihm nach wie vor schwer, darüber zu reden.

      Nach einer Weile stand ich auf und ging zur Garderobe, wo ich mich anzog und meine Sachen nahm. Ich brauchte unbedingt ein wenig frische Luft. Doch gerade als ich meine Wohnung verlassen wollte, erkannte ich einen kleinen Präsentkorb vor meiner Tür, mit einer Karte auf der geschrieben stand: Es tut mir leid.
      Ich nahm den Korb auf meinen Arm und stellte ihn auf die Kommode im Eingangsbereich, ehe ich leise seufzte. „Du schaffst es auch immer wieder, mir ein schlechtes Gewissen zu machen“, murmelte ich, schüttelte dann aber den Kopf und ging noch kurz spazieren. Ich würde ihm später noch eine Nachricht schreiben, dass es mir leid tat, aber jetzt musste ich erstmal meine Gedanken ordnen.
    • Es dauerte nicht lange bis Sousuke bei sich in der Garage ankam wo er erstmal eine Weile sitzen blieb.
      Der Wagen von Saskia war genauso anwesend gewesen was darauf schließen ließ, dass sie auch oben in der Wohnung war.
      Ob Riku auch da war ?
      Wenn ja würde es bestimmt zu einem Problem werden doch andererseits musste der schwarzhaarige anfangen damit zu leben, dass die beiden nun zusammen wohnen werden sowie auch ein gemeinsames Kind erwarteten.
      Das Kind welches Sousuke mit ihr immer haben wollte.
      "Ich bin wirklich lächerlich" lachte er kurz sakastisch vor sich her bevor er sich endlich entschloss aus den Wagen zu steigen, den Aufzug zu rufen, in dem er dann ging und rauf zu der Wohnung zu fahren wo es nicht lange dauerte bis er die Türe aufsperrte und Saskia plötzlich vor ihm stand.
      "Hey Sousuke" lächelte diesen ihn an wobei er aber nicht wusste ob sie es auch wirklich ernst meinte.
      "Hallo" kam es trocken aus ihm heraus während die Tasche auf der Seite am Boden landete und er seine Jacke auszog.
      Dabei fielen ihm die gepackten Taschen auf welche im Vorzimmer standen.
      Fuhr sie etwa weg ?
      "Wohin geht denn der Urlaub ?" ließ er die Frage im Raum stehen wobei sie ihn etwas fragend ansah bevor Saskia merkte, was er damit meinte.
      "Ähm ich.......ich fahre nicht in den Urlaub" kam es etwas unsicher aus ihr heraus.
      Wie solle sie es ihm sagen ?
      Saskia hatte all die Tage schon darüber nachgedacht doch niemals die passenden Worte dafür gefunden.
      Eigentlich wollte sie auch nicht, dass er davon mitbekam wie sie die Koffer packte....aber vielleicht machte es ja die Dinge jetzt etwas einfacher.
      "Du ziehst zu ihm oder ?" sprach er direkt aus was sich beide dachten woraufhin von ihr keine Antwort mehr kam und er seufzen musste.
      "Okay......" sprach er leise aus und strich sich mit der Hand durch die Haare bevor er seinen Blick auf die Taschen warf.
      "Soll ich die schon mal runterbringen ?" fragte er nach wobei sie dann etwas überrascht war.
      "Du.....du musst nicht helfen" sprach sie unsicher aus und wollte ihm keinesfalls damit beanspruchen, da es ihm selbst schon alleine mies ging nachdem er herausfand, dass sie ihn betrogen hatte.
      "Es tut mir leid Sousuke" war ihre Stimme plötzlich deprimiert gewesen und umarmte diesen von hinten doch zeigte der schwarzhaarige weiterhin keinerlei Emotionen während sie vor sich her weinte.
      War es richtig gewesen so zu reagieren ? Oder hätte er das Mädchen doch selbst in die Arme schließen sollen um diese zu beruhigen ?
      "Ist schon gut" legte er seine Hand auf ihre und schloss dabei die Augen.
      "Du brauchst dich nicht entschuldigen. Du hast es verdient deine Familie zu bekommen auch wenn es nicht mit mir sein wird. Ich werde deinem Glück nicht im Wege stehen" sprach er aus und löste dann ihren Griff bevor er die Taschen packte und diese runter zum Wagen brachte.
      Es dauerte nicht lange bis dann schließlich alle in ihrem Wagen waren und beide unten in der Garage standen.
      "Den werde ich dann wohl nicht mehr brauchen" kam es mit einem leichten sakastischen Lächeln aus ihr heraus und übergab Sousuke den Schlüssel welchen er an sich nahm.
      "Es tut mir wirklich leid Sousuke....." sprach sie ihre Entschuldigung nochmals aus und sah ihm dabei direkt in die Augen wobei seine auch in ihre treffen.
      Leicht lehnte er sich zu ihr vor und gab dem Mädchen noch einen sanften Kuss auf die Wange bevor er leise "ich weiß" in ihr Ohr sprach wobei sie gleich danach nicht mehr lange zögerte, in den Wagen einstieg und losfuhr.
      Für einen kurzen Moment sah er ihr noch nach bevor er auf die Schlüssel blickte, seufzte und anschließend rauf zur Wohnung ging.
      Nachdem er seine Schuhe im Vorzimmer auszog begab er sich in das Wohnzimmer wo alles von ihr weg war. Alles was ihr gehörte in den Regalen, ob Bilder, Bücher oder sonst was.....alles weg.
      Auch in den anderen Räumen sowie im Schlafzimmer ihre Klamotten.....leer.
      "Also ist es wirklich nun wahr" sprach er leise zu sich aus.
      Der schwarzhaarige wollte bis jetzt nicht wirklich akzeptieren, dass dies alles passiert aber nun war es für ihn Realität geworden weshalb er sich aufs Bett setzte, da Bild von ihrer Hochzeit in der Hand hielt bevor er auf den Boden rutschte und langsam anfing alle Emotionen rauszulassen.
      Er konnte nicht mehr.
      All die Gefühle, Emotionen oder was auch immer konnte der schwarzhaarige einfach nicht mehr in sich lassen wobei er anfing zu weinen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"