Soulmates [Sohira & Amalia]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rosalia:
      Ich war vollkommen in meine Arbeit vertieft und arbeitete gemeinsam mit dem Team neue Designs aus. Wer hätte gedacht, dass sich mein erster Tag in der neuen Firma derart entwickeln würde? Also ich nicht. Da war es auch kein großes Wunder, dass bei diesen vielen Ereignissen, die Zeit nur so dahin flog und ich nur wenig später überrascht feststellen musste, dass bald Schichtende war. Wir hatten heute wirklich eine Menge geschafft.
      "Ich soll dir von Herrn Mazuoka ausrichten, dass er die Papiere fertig unterschrieben hat und du, nachdem du sie weg geschickt hast, nach Hause gehen kannst", sagte Reika und lächelte mir dabei freundlich entgegen. Ich sah überrascht auf die Uhr an meinem Handgelenk. "Ist es schon so spät?", fragte ich sie überrascht. Tatsächlich. Es war mittlerweile 17 Uhr. Ich sah aus dem Fenster im Büro und erkannte, dass sich auch der Himmel ein wenig verdunkelte -wobei dies auch an den grauen Wolken liegen könnte. Es würde sicher jeden Augenblick anfangen zu regnen. "Ich mache das hier noch schnell zu Ende und kümmere mich dann um die Verträge. Danke", sagte ich und Reika nickte.
      Das Team und ich beendeten nach einer guten halben Stunde unsere Aufgaben und jeder von ihnen freute sich, dass heute so ein erfolgreicher Tag war und sie nun endlich nach Hause gehen konnten. "Wir gehen in der Stadt noch etwas essen. Möchtest du mitkommen?", fragte mich Souta. Ich überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, ich muss noch für den Chef ein paar Sachen erledigen und zu Hause die letzten Umzugskartons ausräumen. Aber danke für das Angebot. Vielleicht beim nächsten Mal", sagte ich lächelnd und Souta nickte. "Gut, dann bis morgen", sagte er. "Bis morgen."
      Als die anderen verschwanden, räumte ich noch schnell die Papiere auf und heftete sie alle in die richtigen Ordner, ehe ich zurück zu Sousukes Büro ging. Ich klopfte an, jedoch kam keine Antwort, weswegen ich vorsichtig die Tür öffnete. Ich trat in den Raum herein, jedoch war von Sousuke keine Spur. "Vielleicht ist er schon nach Hause gegangen", murmelte ich leise. Das wird es wohl sein. Immerhin war es eine gute dreiviertel Stunde her, dass er mir ausrichten ließe, ich könnte die Verträge abholen und anschließend nach Hause gehen. Mein Blick wanderte kurz durchs Zimmer, ehe er auf dem Schreibtisch hängen blieb, auf dem die Dokumente lagen. Ich nahm die Mappen und verließ das Büro wieder, ehe ich leise die Tür hinter mir schloss. Wieso zur Hölle fühlte es sich so an, als würde ich gerade etwas verbotenes tun?!
      Ich schüttelte den Kopf und ging zurück in mein Büro, wo ich die Papiere in die passenden Briefumschläge einordnete und jeden von ihnen mit einer Briefmarke versah. Ich checkte noch kurz meine Emails, ehe ich den Computer herunter fuhr und mir meinen schwarzen Mantel anzog. Ich griff in meine Handtasche, um mein Handy herauszunehmen, jedoch blieb ich bei der Brotdose hängen, die in meiner Tasche lag. Ich seufzte leise. Ich hatte schon wieder vergessen, Pause zu machen. Mein Bruder hatte nicht Unrecht damit, wenn er behauptete, dass ich nicht dazu in der Lage war, auf mich alleine aufzupassen.
      Ich nahm mein Handy aus der Tasche und checkte die Nachrichten. Ich hatte eine von meinem Bruder, der mich fragte, ob ich gegessen hätte und wie mein Tag so war. Ich entschied mich dazu, ihm später zu antworten, weshalb ich mein Handy wieder weg steckte und meine Sachen nahm. Ich legte mir meine Tasche über die Schulter und nahm die Briefumschläge in die andere Hand, ehe ich mein Büro und kurz darauf auch schon die Firma verließ. Glücklicherweise stand nicht weit von der Firma ein Sammelbriefkasten, wo ich die Briefe einschmeißen konnte. Als das erledigt war, ging ich zurück zum Parkplatz der Firma, wo ich ins Auto stieg und nach Hause fuhr.
    • Eigentlich hätte Sousuke noch genügend zu tun gehabt doch auch nach dem Aufräumen seiner Dokumente verging ihm einfach die Lust weshalb er schon mal für morgen einiges herichtete bevor er sich dann doch entschloss das Büro zu verlassen.
      Dabei begab er sich nochmals runter in den 4ten Stock um nach Rosalia zu sehen welche immernoch eifrig an ihrer Arbeit saß.
      Hatte sie überhaupt heute irgendwann eine Pause eingelegt ?
      Dass sie fast nichts aß am Tag war schon in ihrer Beziehung für ihn normal gewesen. Dennoch musste er auch sie manchmal daran erinnern bevor Rose ihm vielleicht doch noch umkippen würde.
      Ob sie zu Hause ebenfalls so wenig aß ?
      Leicht schüttelte er den Kopf da es nicht mehr sein Problem gewesen war.
      Wenn er sich zu sehr an die Frau band, würde man denken, dass er mit der Vergangenheit diesbezüglich noch nicht abgeschlossen hatte. Es war zwar ein schweres Kapitel in seinem Leben gewesen über welches er nicht besonders gerne gesprochen hatte aber der schwarzhaarige war verheiratet gewesen.
      Aber auch glücklich ?
      Umso mehr er auf dem Heimweg darüber nachdachte umso mehr zweifelte er langsam daran alles richtig gemacht zu haben.
      Nein ! //hör auf sowas zu denken Sousuke//, lies er sich durch den Kopf gehen, begab sich zu seinem Parkplatz, stieg in den Wagen um Richtung Supermarkt zu fahren.
      Da seine Frau ja vereist war, hieß es nun sich selbst in den 4 Tagen zu versorgen.
      Sousuke war nicht besonders ein großer Koch gewesen aber um alleine zu Leben reichte dies vollkommen aus.
      Es dauerte nicht lange bis er was Passendes gefunden hatte und sich anschließend nach Hause aufmachte wo er ebenfalls nach 20 Minuten ankam.
      Dabei lies er seine Tasche auf das Sofa fallen wobei er gleich in die Küche zusteuerte und schon mal einen Topf vorbereitete indem das Wasser anfing zu kochen während er sich in das Schlafzimmer aufmachte um sich umzuziehen.
      Dabei fiel ihm sein Handy aus der Tasche wo die SMS von seiner Frau aufschien.
      Durch die ganzen Gedanken hatte er vollkommen vergessen ihr zu schreiben.
      Warum brachte ihn auch alleine die Anwesenheit seiner Ex-Freundin ihn auch so durcheinander ?
      Schnell tippte er noch seine Nachricht ein bevor er diese verschickte und merkte erst jetzt, dass er die Nummer von Rose heute gar nicht eingespeichert hatte.
      Dies würde er wohl noch morgen machen müssen da es wichtig war, dass sich beide erreichen konnten sollte unterwegs doch was sein.
      Auch wenn er ihr Chef war...so konnte doch alles Mögliche passieren.
      Kurz schrieb er auch noch Rin eine Nachricht ob diese vielleicht die Handynummer von Rosalia hatte welche sie ihm auch gleich zusendete.
      "Auf dich ist eben Verlass" lächelte er vor sich her, begab sich noch schnell in die Küche um das Essen fertig zu machen bis er nach gut 30 Minuten mit einem Bier am Sofa saß und sein Blick aufs Handy gerichtet war.
      Sollte er ihr schreiben oder doch eher lassen ?
      Mit einem Seufzen fing er an ein paar Wörter einzutippen bevor er die Nachricht verschickte.
      "Ich muss komplett bescheuert sein" murmelte er leise vor sich her und lies die Sätze nochmals durch:


      "Hey,
      vergiss nicht etwas zu Essen heute Abend. So wie ich dich kenne hast du bestimmt den ganzen Tag noch nichts gehabt.
      Ich brauche dich mit vollen Kräften.
      Bis morgen.


      LG Sousuke


      bevor sein Handy mit dem Bildschirm nach unten auf dem Tisch vor ihm landete und er den restlichen Abend vorm Fernsehr verbrachte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Als ich zu Hause ankam, parkte ich den Wagen in der Einfahrt und schnappte mir meine Sachen, ehe ich in das große Haus ging. Ich musste einige Treppen steigen, ehe ich vor meiner Wohnungstür ankam. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Das erste was ich tat, waren meine Schuhe auszuziehen und meine Sachen abzulegen. Ich lief schnurstracks zu meiner Couch, auf welche ich mich erschöpft fallen ließ. "Was für ein Tag", seufzte ich und schloss für einen Moment meine Augen. Nichts war schöner, als der vertraute Geruch vom Eigenheim. "Ich sollte nicht so faul herumliegen... Ich habe noch ne Menge zu tun", murmelte ich und starrte dabei ins Leere, ehe ich mich schweren Herzens erhob. "Okay... womit fange ich am Besten an?", überlegte ich laut. "Zuerst essen und danach die Umzugskartons", sagte ich und ging zu meiner Handtasche, welche ich an der Garderobe abgelegt hatte. Ich nahm die Brotdose heraus und ging in die Küche, wo ich mein Essen auf einen Teller anrichtete und mir ein Glas Wasser einschenkte, ehe ich meinen Hintern wieder auf der Couch platzierte und den Fernseher vor mir einschaltete. Da nichts spannendes lief, entschied ich mich dazu, mir die Nachrichten anzugucken, während ich mein Essen zu mir nahm. Da fiel mir wieder ein, dass ich meinem Bruder noch eine Nachricht schreiben wollte, weshalb ich den Teller auf dem Tisch abstellte und erneut zu meiner Handtasche ging, wo ich mein Handy herauskramte. Ich sah auf den Handydisplay und musste überrascht feststellen, dass mir Sousuke eine Nachricht geschrieben hatte. "Woher hat er meine Nummer?", fragte ich überrascht und lief zur Couch zurück, während ich seine Nachricht las. Ich setzte mich wieder hin und lächelte ein wenig. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich an diese schlechte Eigenschaft von mir noch erinnerte. Vor allem aber hätte ich nicht erwartet, dass er mir deswegen extra eine Nachricht schrieb. Den ganzen Tag über wirkte er mir gegenüber sehr kalt und vor allem distanziert, mit so viel Fürsorge hätte ich gar nicht gerechnet. Sousuke war früher schon immer für eine Überraschung gut, aber früher war nicht heute. Es wunderte mich darum ein wenig, jedoch freute ich mich zugleich sehr darüber, wenn auch mehr als es eigentlich angebracht wäre.

      Ich öffnete das Textfeld und schrieb ihm zurück.

      "Hey, bin gerade dabei. Ich werde dich morgen nicht enttäuschen.
      Bis dann.
      Rosalia"


      Für einen kurzen Augenblick überlegte ich, ob ich nicht vielleicht 'Rose' anstelle von 'Rosalia' schreiben sollte, jedoch hielt ich es nicht für angebracht, weshalb ich den Gedanken schnell wieder abschüttelte. Ich legte mein Handy auf den Tisch und wollte mich gerade wieder den letzten Resten meines Essens widmen, als der Nachrichtensprecher plötzlich meine Aufmerksamkeit erweckte.

      "In den letzten Tagen treibt ein Brandstifter in Tokio sein Unwesen. Der Täter zündete in den vergangenen zwei Wochen über 29 Häuser an. Die Polizei sucht nach wie vor nach Hinweisen. In den Bränden sind 37 Menschen ums Leben gekommen. Er scheint seine Opfer wahllos auszusuchen, denn unter den angezündeten Häusern und den Opfern gibt es keine Verbindung. Der letzte Brand fand heute Morgen um 4:36 Uhr statt. Bei dem Gebäude handelte es sich um einen Einkaufsladen einer Supermarktkette. Sollten Sie Hinweise haben, die der Polizei helfen könnte, so zögern Sie bitte nicht, diese mitzuteilen. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!"

      "Was für ein Verrückter", murmelte ich und wollte gerade den Fernseher ausmachen, als der Moderator weiter sprach.

      "In vier Tagen jährt sich erneut das große Flugzeug Unglück, bei dem 279 Menschen ums Leben gekommen sind. Wie immer soll auch diesen Freitag um 12:00 Uhr eine Schweigeminute für die Opfer stattfinden. Am 12. Oktober vor 8 Jahren stürzte ein Flugzeug der Firma Wings Airline ins Meer. Grund dafür war ein technischer Defekt. Noch heute liegen einige Leichen auf dem Meeresgrund, da nicht alle geborgen werden konnten. Überlebende gab es kei-"

      Ich schaltete den Fernseher aus und warf der die Fernbedienung etwas unsanft auf den Wohnzimmertisch vor mir. Ich hatte keine Ahnung, dass dieses Unglück immer noch so ein großes Ding in Japan war. Vielleicht hätte ich wirklich nicht zurückkommen sollen... Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
      Schlecht gelaunt erhob ich mich von der Couch und räumte meine Sachen auf, ehe ich den Abwasch machte, die restlichen Kartons auspackte, mich umzog und anschließend endlich schlafen legte.
    • Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, wusste Souske nicht ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war.
      Vielleicht wollte sie von ihm ja auch gar nichts erhalten ?
      So wie er und Rosalia heute waren konnte man nie wissen was drrandere darüber dachte.
      Was sich aber schlagartig ändern musste war die Einstellung auf der Arbeit. Sie waren Chef und Assistentin gewesen und dies musste auch so bleiben.
      Nur, weil Rose jetzt in seiner Arbeit war und beide dennoch eine gemeinsame Vergangenheit hatten, durfte sich dies auf keinen Fall auf die Arbeit auswirken.
      Seine Gedanken wurden plötzlich unterbrochen als sein Handy anschließend wieder zum läuten anfing welches darauf andeutete eine SMS erhalten zu haben.
      Schrieb ihm etwa Rosalia zurück ?
      Als er schließlich sein Handy in die Hand nahm und tatsächlich ihren Namen las, setzte sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen.
      Freute er sich etwa alleine schon darüber, weil sie ihm schrieb ?
      Ohne groß zu zögern öffnete er ihre Nachricht, las sich diese durch während nebenbei die Nachrichten liefen und gerade als er dabei war etwas zurückzuschreiben wurde auch er etwas hellhörig über die Ansprache des Flugzeugabsturzes.
      Er wusste genau welcher Flieger es gewesen war und welcher Tag es im Jahr war, der die Eltern von Rose verstarben.
      Es war für ihn selbst zwar keine dramatische Wendung gewesen oder ein Verlust in seinem Leben welche alles änderte....dennoch war dies der Grund gewesen weshalb Rose die Beziehung beendete.
      Er bekam nicht einmal einen richtigen Grund dafür......nur, dass ihr alles zuviel wurde.
      Ob sie selbst die Nachrichten noch gesehen hatte ?
      Sousuke überlegte stark darüber nach ob er noch was schreiben sollte, doch löschte er seine eingetippten Worte wieder, legte das Handy zurück auf den Tisch bevor er sein Bier austrank und schließlich ins Bett ging.


      Am nächsten Morgen dauerte es nicht lange bis Sousuke aufstand, sich fertig machte und schon auf dem Weg ins Büro machte.
      Da seine Frau nicht da war, gab es für ihn auch kein Grund la geht zu Hause zu sein.
      Er hasste es mehr alleine zu sein. Da würden ihm wieder nur die schrägsten Gedanken kommen und bevor dies geschah, flüchtete er sich lieber in seine Arbeit.
      Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es erst 5.30 Uhr war weshalb er sich erstmal einen Kaffee machte, runter zur Bäckerei ging um sich etwa zum frühstücken zu holen bevor er anschließend wieder zurückkam und schon Rin auf ihren Platz sehen konnte.
      "Guten Morgen" begrüßte er sie mit einem Lächeln wobei sie ihm ebenfalls eines schenkte.
      "Oh guten Morgen Chef......Sie sind ja schon früh da""Oh Guten Morgen Chef....Sie sind ja schon früh da" lachte sie da es eher untypisch war, dass Sousuke vor 08.00 Uhr eigentlich nie da war.
      "Was soll ich sagen. Die Arbeit macht sich nicht von selbst und da meine Frau verreist ist....habe ich genügend Zeit diese abzuarbeiten" lächelte er und setzte sich dann neben sie hin um noch ein wenig mit ihr über die Schwangerschaft und alles zu reden, da er und Saskia selbst am überlegen schon waren ein Kind zu bekommen.
      Danach machte er sich auf zurück in sein Büro um sich um das neue Projekt zu kümmern.
      Dabei wartete er noch auf Rosalia, da diese gestern schließlich schon eifrig mitgearbeitet hatte und sicher nützliche Informationen für ihn hatte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Ich wurde am nächsten Morgen wie immer von meinem Handywecker geweckt. Ich seufzte leise und schaltete den Alarm aus, ehe ich mich schweren Herzens von meinem bett erhob und ins Badezimmer lief, wo ich wie jeden Morgen, duschte und für die Arbeit fertig machte. Als ich angezogen war, meine Haare gemacht hatte und ein leichtes Make-up aufgetragen hatte, ging ich hinunter in die Küche, um zu frühstücken und mein Essen für die Arbeit vorbereitete. Ich hatte gestern Abend keinen Alkohol zu mir genommen, jedoch fühlte ich mich fast so. Ich hatte zwar keinen Karter, aber irgendwie bereitete sich in mir dieses typische Unwohlsein aus. Waren es die gestrigen Nachrichten, die in mir dieses Gefühl ausgelöst hatten? Ich musste zugeben, dass mich überrascht hatte, in den Nachrichten etwas von dem Flugzeugabsturz zu sehen. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass man hier zu Lande noch über diese Sache sprach -vor allem nach so langer Zeit. Acht Jahre... War es wirklich schon so lange her? Mir kam es noch gar nicht so lange vor. Im Gegenteil. Vielleicht zwei oder Jahre, höchstens.
      Nachdem ich gefrühstückt hatte und mein Essen für die Arbeit in meine Tasche verräumt hatte, zog ich mir meinen Mantel über und schulterte meine Tasche, ehe ich die Wohnung verließ. Ich wollte gerade zu meinem Auto gehen und einsteigen, als ich kurz überlegte. Die Arbeit war nicht weit von meinem Haus. Ich würde vielleicht 20 Minuten zu Fuß benötigen. Hm...
      Ich entschloss mich dazu, heute zu Fuß zu gehen und kam auch tatsächlich nach gut 20 Minuten in der Firma an. Ich ging sofort in den 5. Stock, wo ich mein Büro befand, damit ich meine Tasche und meinen Mantel ablegen konnte. Als ich das erledigt hatte, ging ich in den 4. Stock. Ich kramte die Unterlagen heraus, welche ich gestern Abend fein säuberlich verstaut hatte. Ich dachte im ersten Moment daran, die Unterlagen so wie sie waren, zu Sousuke zu bringen, jedoch hielt ich es für besser, eine Kopie davon zu machen, damit er immer mal wieder einen Blick drauf werfen könnte, wenn er wollte oder die Zeit dazu hatte. Also machte ich schnell von allem eine Kopie, ehe ich die Mappen wieder an ihrem Ursprungsort verstaute und mit den Kopien in der Hand zurück in mein Büro ging. Ich legte alles auf meinem Tisch ab, ehe ich den Computer hoch fuhr und meine Emails checkte. Tatsächlich waren seit gestern ein paar neue Verträge da, die von Sousuke unterzeichnet werden mussten. Ich druckte alles aus und packte die Papiere auf einen zweiten Stapel, da ich nicht wollte, dass sich die Dokumente vermischten. Ich wollte gerade mit den Sachen zu Sousuke ins Büro gehen, als ich hörte, wie mein Computer eine neue Mail erhielt. Ich machte also wieder kehrt und las sie mir durch. "Eine Einladung zu einer Abendveranstaltung?", las ich die Email überrascht vor. Ob Sousuke an solchen Events teilnahm? Es wäre hilfreich, immerhin befand sich diese Firma noch in der Wachstumsphase und wenn er sich von seiner besten Seite zeigte, konnte er vielleicht neue -und vor allem größere- Aufträge an Land ziehen. Das wäre sicher ein großer Vorteil für die Firma. "Ich druck es einfach mal aus. Er kann sich ja später noch entscheiden, ob er dran teilnehmen möchte oder nicht." Ich druckte die Einladung aus und nahm wieder die beiden Mappen. In der einen befanden sich die Erneuerungen zu den Häuserdesigns, die das Team und ich gestern auf die Beine gestellt hatten und in der anderen, befanden sich die Verträge, die per Email kamen und obendrauf lag die Einladung.
      Ich kontrollierte noch einmal alles, ehe ich zu Sousukes Büro ging und dort anklopfte. Ich öffnete die Tür und begrüßte ihn. "Guten Morgen. Ich habe hier ein paar neue Verträge, die du unterschreiben musst, sowie den Fortschritt was die Ferienhäuser in Miami und Oregon betrifft. Ich habe direkt eine Kopie von den Sachen gemacht, du kannst die Mappe also behalten und wenn du die Zeit dazu findest, drüber gucken", sagte ich und legte ihm beide Mappen auf den Schreibtisch. "Gerade eben ist noch eine Mail eingetroffen. Es ist eine Einladung zu einer Abendgala. Es werden viele renommierte Baufirmen dort sein, so wie Gäste, die planen, ein Haus zu bauen. Es lohnt sich also, zwei drüber nach zu denken, ob du nicht vielleicht hingehen möchtest. Dem Datum nach zu urteilen, findet es Donnerstag statt. Sag mir bis dahin, wie du dich entschieden hast, damit ich dem Veranstalter eine Mail schicken kann, ob du hin gehst oder nicht", sagte ich. "Kann ich dir sonst noch etwas bringen?"
    • Egal welche Arbeit er gerade abgeschlossen hatte....immer wieder kamen von Rin weitere Emails wo entweder Dokumente waren welche er bearbeiten musste oder Verträge von anderen Baufirmen welche unbedingt mit ihm ein neues Projekt starten wollten.
      Sousuke hatte zwar noch nicht lange Erfahrungen gesammelt was das Leiten einer eigenen Firma betraf aber wenn er eines wusste und von seinem letzten Chef mitgenommen hatte war es zu wissen, dass man nicht zuviel Projekte annehmen durfte.
      So groß auch dieser Verlust war....so musste man eben die Grenzen ziehen.
      Das jetzige Projekt würde ihm sowieso mindestens 1 1/5 Jahre kosten und um dieses perfekt abzuschließen, musste er seine Konzentration darauf setzen.
      Daher lehnte er die weiteren ab oder nahm die kleineren Dinge an welche Reika mit ihrem Team auch alleine schaffen würde.
      Da aber Rosalia ebenfalls nun ein Mitglied ihres Teams geworden war, hoffte er selbst, dass es ihr nicht zuviel werden würde.
      Schließlich musste das Mädchen auch noch die Aufgaben als Assistentin meistern.
      Und beides gemeinsam in dieser stressigen Zeit hinzubekommen würde schon an ein Wunder grenzen.
      Als er gerade dabei war die weiteren Dokumente anzusehen klopfte es plötzlich an seiner Türe was ihn etwas ablenken ließ und er mit einem "Herein" die Person reinholte.
      Eigentlich dachte er damit, dass Rin reinkommen würde doch war es Rosalia gewesen welche mit neuen Verträgen reinkam sowie mit dem Fortschritt der neuen Häuser welche gebaut wurden.
      Irgendwie musste er sich daran gewöhnen, dass sie nun hier war und er sie des Öfteren sehen würde.
      "Nicht noch mehr von diesen Unterlagen" murmelte er leicht genervt vor sich her und nahm Rose diese ab um sie hinter sich auf den kleinen Tisch zulegen wo auch schon andere Mappen auf ihn warteten.
      Heute würde bestimmt noch ein langer tag werden.
      Schon der Gedanke alleine daran ließ ihn leicht lächeln da der Titel in seiner Firma als Workaholicer ganz gut passte.
      "Danke dir....." sprach er aus als er sich auch noch die unterlagen zu den neuen Ferienhäuser ansah.
      So schlecht sah das Ganze doch gar nicht mal aus.
      "Reika war gestern sichtlich begeistert von dir" fing er ruhig zu sprechen an, richtete seinen Blick auf die junge Dame vor sich und verkreuzte die Hände vor seinem Gesicht.
      "Du scheinst sie wirklich beeindruckt zu haben mit deinen Künsten als Designerin. Daher würde ich mir das Ganze noch etwas ansehen und schauen wie sich alles entwickelt bevor wir über einen Zuschlag für die erweiterte Arbeit machen. Ich hoffe, dass es okay für dich ist" ging er auf ihr Angebot oder eher Anforderung ein welche sie gestern ihm an den Kopf warf.
      Danach lehnte er sich etwas zurück und war überrascht eine Einladung zu einer Gala erhalten zu haben.
      Dies passierte eher selten da man Sousuke noch nicht somit der Branche ernst nahm.
      "Am Donnerstag ? Sprich schon übermorgen" sprach er leise gedankenverloren vor sich her.
      Dies traf sich eigentlich ganz gut da seine Frau erst am Freitag zurückkommen würde.
      "Du kannst ihm ruhig schreiben, dass Ich kommen werde. Und du wirst mich begleiten" gab er ihr die Einladung zurück.
      Bevor sie jedoch irgendeinen Gedanken daran hätte es abzulassen sprach er gleich weiter "Rin wird durch ihre Schwangerschaft nicht in der Lage dazu sein und wenn ich ehrlich bin will ich auch nicht, dass sie deswegen dort zusammenbricht. Und als meine neue Assistentin ist es wichtig, dass du jegliche Informationen sammelst" erklärte er ihr seine Entscheidung.
      "Ansonsten brauche ich eigentlich nichts mehr von dir" schickte er diese wieder aus dem Büro
      "Achja...." rief er ihr noch nach bevor Rose in der Lage war die Türschwelle zu übertreten.
      "Heute Abend.....ich werde dich um 20 Uhr abholen" war seine Stimme zwar ernst aber nicht durch seine Art als Chef sondern diesmal komplett anders.
      Sousuke bestand darauf mit ihr zu reden...gerade, weil sich auch der Jahrestag ihrer verstorbenen Eltern näherte. Und so wie er sie kannte, gab es außer ihren Bruder niemanden den sie hier hatte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sohira ()

    • Rosalia:
      Sousuke sah sich alles durch und kam dann auf Reika zu sprechen, die wohl scheinbar gestern von mir geredet hat. "Es freut mich, wenn ich dem Team eine Unterstützung sein kann. Sie sind alle sehr freundlich und vor allem fleißig. Sie lernen schnell. Wer auch immer sie eingestellt hat, hat eine gute Wahl getroffen", sagte ich ruhig und sah wieder zu ihm. Als er dann aber von dem Zuschlag sprach, nickte ich. "Klar, kein Problem", meinte ich. Wenn er nur wüsste, dass ich es auch kostenlos machen würde... Aber seine große Klappe hatte dafür gesorgt, dass ich ihm meine Hilfe nicht kostenlos anbieten wollte. Er hatte selbst behauptet, dass er eine andere Rose kannte, eine die zielstrebiger und ehrgeiziger war. Diese Worte hatten dafür gesorgt, dass ich mehr Geld von ihm verlangte und mit ihm verhandeln wollte. Tja, manchmal wäre es wohl besser, einfach den Mund zu halten.
      Ich musste mir ein Grinsen unterdrücken, als ich daran dachte, weshalb ich für einen kurzen Moment, meine Lippen aufeinander presste. Dann aber sprach er weiter und ich sah ihn verwundert an, ehe ich die Einladung wieder entgegen nahm. "Du willst einfach so zu sagen, ohne noch mal darüber nachzudenken?", fragte ich nach, um mich auch wirklich zu vergewissern. "Wow... Ich glaube fast, dass du dich noch mehr verändert hast, als ich", kam es von mir, während ich auf die Einladung in meinen Händen sah. Dann aber richtete ich meinen Augenmerk wieder auf ihn. "Sorry. Mir steht es nicht zu, sowas zu sagen." Er sprach weiter und die nächsten Worte, die aus seinem Mund kamen, gefielen mir so gar nicht. "Ich soll daran teilnehmen? Bist du dir sicher, dass ich für diese Dinge auch wirklich die richtige bin? Ich weiß, ich bin deine Assistentin und es ist meine Aufgabe, Kontakte mit anderen Firmen zu knüpfen, sowie potentielle Kunden anzuwerben, aber willst du da nicht lieber mit deiner Frau hin?", fragte ich ihn. "Du weißt, ich bin nicht die richtige für Abendgesellschaften. Ich bin eher die, die an der Kletterwand hängt und sich gerne die Hände schmutzig macht. Menschen wie ich, haben nicht die richtige... wie sagt man noch gleich? Attitude? -für solche Abende. Wenn ich dich blamiere, fällt das auf die ganze Firma zurück", versuchte ich ihn umzustimmen.
      Was für eine Faustdicke Lüge das doch war. Bei IC hatte ich meinen Chef fast einmal im Monat zu solchen Abenden begleitet und ich hatte dort dieselben Aufgaben übernommen, wie Sousuke es von mir verlangte. Der Grund für diese Lüge war, dass ich schlicht und ergreifend keine Lust hatte, an einem Donnerstag Abend im Kleid und mit hohen Schuhen über eine Abend Gala laufen wollte, wobei mein Ex-Freund meine Begleitung spielte -oder eher gesagt, ich spielte seine. Ich verbrachte meine Abende unter der Woche entweder mit entspannten Aktionen oder auf der Couch, mit einer Pizza und einem guten Film. Vor allem diesen Donnerstag würde ich einer Pizza einem Glas Champagner vorziehen -okay, dass würde ich eigentlich immer, aber darum ging es gerade nicht. Immerhin war nur ein Tag später der Jahrestag meiner Eltern. Ein Abend vorher würde ich sicher nicht besonders produktiv oder aufmerksam sein.
      Ich seufzte leise. "Lass dir einfach noch mal durch den Kopf gehen, um du denkst, ich sei wirklich die richtige für diesen Job", bat ich ihn und machte dann auf meinem Absatz kehrt, um sein Büro zu verlassen und in den 4. Stock zu Reika und den anderen zu gehen. Doch da sprach Sousuke erneut und ich verharrte an Ort und Stelle. "20 Uhr?", fragte ich ihn. "Das ist keine Uhrzeit, zu der sich ein Chef und seine Angestellte treffen sollten", bemerkte ich. "Was auch immer du vor hast... lass es lieber. Gerüchte können sehr schwer aus der Welt zu schaffen sein." Mit diesen Worten verließ ich sein Büro und schloss die Tür wieder hinter mir.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Amalia ()

    • Wer auch immer sie eingestellt hatte ?
      Eigentlich hatte Rosalia mit dieser Antwort gar nicht mal so unrecht gehabt. Es war, so sollte man glauben, die Aufgabe des Chef's in diesen Unternehmen die Leute einzustellen doch überließ Sousuke nach seiner Übernahme dies jeden Abteilungsleiter die Entscheidung selber.
      Reika nahm er selbst aber auf, da sich die beiden schon seit Jahren kannten und er wusste wie gut sie für seine Firma sein konnte. Und so wie er es sich dachte lag der schwarzhaarige auch damit komplett richtig.
      "Reika bastelte sich ihr Team selber zusammen. Also kannst du dich ruhig bei ihr bedanken" lächelte er kurz vor sich her und blickte dann noch kurz auf die Einladung wo alle Daten draufstanden.
      Für Sousuke gab es da nicht viel nachzudenken weshalb er auch gleich Rosalia mitteilte, dass sie der Einladung zusagen sollte was für sie aber eher mehr überraschend kam als was er dachte.
      Auch wenn es von früher hin nicht seine Art war so wusste er genau was er als Chef tat.
      "Soll das etwa bedeuten, dass ich etwas in deinen Augen überstürze oder wie habe ich deine Aussage nun zu verstehen ?" wollte er von ihr wissen ohne von der Stimme weder ernster noch böse zu werden.
      Rosalia war schon immer welche manchmal seine Entscheidungen in frage stellte doch nach 8 Jahren konnte man sich eben mal ändern und wenn sich der schwarzhaarige in einer Sache sicher war, dann brauchte er auch nicht lange überlegen.
      Als sie sich entschuldigte winkte er das Thema ab "schon gut...lassen wir das einfach" kam es ruhig aus ihm heraus und widmete seine Aufmerksamkeit komplett auf Rosalia als diese etwas komisch darauf reagierte als er meinte, dass sie mitkommen solle.
      Was war denn heute mit ihr los ?
      Gestern war sie von allem noch total überzeugt und nun fing sie an mit ihm darüber zu diskutieren ?
      "Wo liegt plötzlich dein Problem ? Das ist nur eine Gala und kein Wettbewerb wer die bessere Assistentin hat" dennoch wurde sein Blick etwas ernster als sie meinte nicht doch vielleicht seine Frau mitzunehmen.
      "Erstens ist meine Frau nicht hier und zweitens hat sie mit meiner Firma nichts zu tun" kam es dann doch etwas persönlicher aus ihm heraus was ihm egentlich nicht so gerade passte.
      Wenn er sich dazu entschied sie mitzunehmen dann war das auch mit einem gewissen Hintergrundgedanken und nicht, weil er ihr mit dem was antun wollte.
      "Bist du mit dieser Einstellung in der letzten Firma durchgekommen ?" Sousuke konnte sich kaum vorstellen, dass dies in ihrer Firma nie passiert war. Selbst für ihr damalige Position hatte sie bestimmt solche Veranstaltungen besuchen müssen.
      "Ich muss nicht darüber nachdenken. Ich werde hingehen und du wirst Bitte meine Begleitung sein" erwähnte er es nochmals und lehnte sich etwas zurück wobei er sie noch mit seinen Worten aufhielt bevor sie durch die Türschwelle verschwand.
      "Ich habe ja auch nie gesagt, dass ich dich als Chef abholen werde" sprach er noch leise vor sich her und seufzte etwas aus.
      Auch wenn es ihr nicht passte würde er defintiv um 20 Uhr vor ihrer Haustüre stehen.

      Den ganzen Tag arbeitete Sousuke noch an seinen Dokumenten doch hatte er das Gefühl als würde der Stoß hinter ihm einfach nicht weniger werden. Um 18 Uhr machte er dann schließlich Schluss, da es reichte und warf einen Moment auf sein Handy wobei sich seine Frau heute noch gar nicht bei ihm gemeldet hatte.
      Ob alles okay war ?
      Kurz versuchte er diese anzurufen doch ging gleich die Mailbox ran.
      Ohne es nochmals zu versuchen oder auf komische Gedanken zu machen, verließ er sein Büro wobei auch schon Rin lange verschwunden war.
      Ob Rosalia wieder unten arbeitete ? Einen kurzen Blick warf er in ihr Büro wo sie aber nicht war.
      Mit einem kurzen aufatmen verließ er das Gebäude und fuhr währenddessen nach Hause um sich etwas frisch zu machen bevor er sich auf den Weg zu Rosalia machen würde.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Nein. Deine Entscheidung war nicht überstürzt. Ich war eher überrascht davon, dass man dich ganz ohne Überreden zu so einer Gala schafft", antwortete ich ehrlich, sah ihn dann aber seinen weiteren Worten überrascht an. Hatte ich ihn wütend gemacht? Mir war bewusst, dass er nicht begeistert davon sein würde, dass ich mich versuchte, von dieser Abendgala zu drücken, jedoch hatte ich nicht mit diesen harschen Worten gerechnet. "Mir ist durchaus bewusst, dass das kein Wettbewerb darum ist, wer die beste Assistentin ist. Auf so einen Kindergarten würde ich mich grundsätzlich nicht einlassen. Ich weiß was ich kann und ich muss mich niemandem beweisen. Schon recht nicht irgendwelchen Leuten, die ich dort erst Kennenlernen werde", gab es kühl von mir. Ich hatte schlichtweg keine Lust, dorthin zu gehen, auch wenn ich es nicht so ausdrücken wollte. Sousuke war mein Chef und ich hatte ihn zu respektieren, darum sollte ich meine Worte etwas bedachter wählen, allerdings machte er es mir auch nicht gerade einfach.
      Als er plötzlich von seiner Frau zu sprechen begann, fiel mir wieder ein, was Rin gesagt hatte. Ich würde bei ihm mit diesem Thema auf Granit stoßen und da hatte sie allem Anschein nach nicht unrecht. Mehr noch, es schien ihm zu persönlich zu sein, fast wie ein wunder Punkt, den ich getroffen hatte. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich seine Ex-Freundin war und es mich absolut nichts anging. Naja, der Grund dafür war ja auch egal. Ich sollte es in Zukunft einfach vermeiden, dieses Thema noch einmal anzusprechen, auch wenn ich ein wenig neugierig diesbezüglich war.
      Sousuke wiederholte seine Worte und klang dabei fast so, als hätte ich gar keine andere Wahl, als ihn am Donnerstag dorthin zu begleiten. Wie lästig. Als er dann aber weiter sprach, hielt ich kurz Inne. "Dann solltest du heute Abend erst recht nicht erscheinen", sagte ich bloß kühl und verließ dann das Zimmer.

      Wir arbeiteten den ganzen Tag über an den beiden neuen Projekten, ehe gegen 17:30 Uhr alles erledigt war und wir nach Hause gehen konnten. Ich hatte mich daraufhin in mein Büro zurückgezogen um nach zu sehen, ob ich noch etwas für Sousuke erledigen müsste, allerdings schien alles geschafft, weshalb ich mir meinen Mantel anzog und meine Tasche schnappte, ehe ich um 17:45 Uhr die Firma verließ. Ich wollte mich eigentlich auf den Weg nach Hause machen, jedoch hatte ich keine Lust, meine Zeit alleine in meiner Wohnung zu verbringen, weshalb ich ein bisschen spazieren ging. Ich ging zu den Orten, an denen ich mich früher gerne aufgehalten habe. Die meisten von ihnen sahen noch genauso aus, wie ich sie in Erinnerung hatte.
      Da klingelte plötzlich mein Handy und ich ging ran.
      "Hallo?", fragte ich.
      "Wie 'Hallo'? Ich bin's, Nathan. Sag mal, hast du die Nummer deines eigenen Bruders nicht eingespeichert?!", fragte er mich.
      "Gut möglich~"
      Er seufzte am Telefon. "Also wirklich. Ist das nicht ein bisschen hart?"
      Ich antwortete nicht darauf.

      "Du hast gestern nicht mehr auf meine Nachricht geantwortet. Wie ist es so? Sind deine Kollegen nett oder muss ich vorbei kommen und ihnen in den Hintern treten? Hast du gestern und heute in der Arbeit was gegessen und eine Pause gemacht?", fragte er.
      "Sie sind alle nett und wage es nicht, hier aufzutauchen", mahnte ich ihn. "Und ja ich habe gestern und heute eine Pause gemacht und was gegessen", sagte ich. Lüge. Auch heute hatte ich es wieder vergessen, aber er sollte sich um mich keine Sorgen machen. "Deine Schwester wird langsam erwachsen. Sieht aus, als hätten deine Erziehungsmethoden langsam angeschlagen", sagte ich.
      "Ach wirklich? Dann bin ich ja erleichtert. Ich dachte scho-"
      "Nat, ich muss auflegen, muss noch einkaufen und so. Bis dann." Ich legte auf und ließ das Handy zurück in meine Tasche wandern. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es bald 20 Uhr war. "Er wird doch nicht wirklich... Ich sollte trotzdem zur Sicherheit nach Hause gehen", sagte ich und steckte meine kalten Hände in die Manteltasche. Es war wirklich kalt geworden und vor mir, oxidierte mein warmer Atem schon zu kleinen Wölkchen. "Morgen nehme ich mir definitiv einen Schal mit", sagte ich leise, ehe ich mich auf den Weg zurück nach Hause machte. Dort musste ich tatsächlich feststellen, dass Sousuke auf mich wartete.
    • Es war nicht die erste Gala welche Sousuke besucht hatte.
      Daher fiel ihm die Entscheidung auch nicht so schwer als er erkannte von welcher Firma diese kam.
      Die Yamazaki Firma war schon immer einer der höchstangesehnsten Immobilienfirmen gewesen welche man stets versuchte von ihrem Thron zu werfen.
      Doch egal wer es versuchte.....niemand schaffte es diese zu übertreffen.
      Eigentlich sollte Sousuke ja dort arbeiten doch verweigerte er dessen Angebot und wollte es auf eigenen Füßen nach oben schaffen weshalb er in diesem Unternehmen die Chefposition übernahm.
      Dennoch hatte er das Gefühl, dass ihm manchmal wirklich zu viel wurde.
      Chef sein war eben nunmal kein leichter Job gewesen.
      Nachdem Rosalia ihren Standpunkt zu dem Treffen setzte wusste er genau, dass sie verstand was er sagen wollte doch kam es bei ihr manchmal so rüber als würde er sie zu etwas zwingen wollen was Sousuke gar nicht vor hatte. Nichts desto trotz war sie nunmal seine Assistentin gewesen welche noch einiges zu lernen hatte. Und solch ein Treffen konnte erstens so einiges dabei helfen und zweitens würde sie auch noch andere Personen in ihrer Position kennenlernen mit denen sie in Zukunft ebenfalls was zu tun haben würde. Da wäre es besser diese Menschen auch persönlich kennen zu lernen.
      Was das Thema mit seiner Frau betraf war der schwarzhaarige nicht gut zu sprechen. Es ging einfach niemanden was an.
      Saskia war schon mit ihm verheiratet.....da wollte er nicht noch, dass sie hinter ihr her waren und diese ausfragen bezüglich seiner Firma. Er wollte ihr ein ruhiges Leben schenken und dies ging nur wenn keiner wusste wer sie war. Da wird er sie nicht noch zu so einer Gala schleppen.


      Zu Hause angekommen, blickte er nochmals auf die Uhr welche bereits 18.30 Uhr anzeigte.
      "Das wird knapp" murmelte er leise vor sich her und begab sich schon mal ins Badezimmer wo eine heiße Dusche auf ihn wartete. Eine Weile in Gedanken versunken ließ er das Wasser einfach auf seinen Körper prasseln weshalber sich auch schon etwas Sorgen um seine Frau machte.
      Vielleicht sollte er es nochmals probieren.
      Schnell duschte er sich fertig bevor er sich seinen Körper abtrocknete und ein Handtuch über seine Schultern legte um sich danach die Haare damit zu trocknen.
      Kurz nahm er sein Handy wieder in die Hand und wählte Sakia's Nummer doch auch wieder kam nur die Sprachbox.
      "Was ist da los ?" murmelte er leise vor sich her und sah schon, das es knapp vor 19 Uhr war.
      Schnell huschte er zurück ins Badezimmer um sich fertig zu machen bevor er sich in was lockeres steckte wie Jeans, Shirt und passende Jacke.
      Zu seinem Glück konnte er heute noch einen kurzen Blick in ihren Lebenslauf werfen weshalb er auch die Adresse von ihr im Kopf hatte.
      Daher stieg er nach gut 10 Minuten später in den Wagen sodass er schon um 19.45 vor ihrer Haustüre stand.
      Er wollte natürlich nicht voreilig sein weshalb er brav bis 20 Uhr warten würde bis er klingelte.
      Doch dies konnte er sich sparen nachdem Rosalia 5 Minuten später auftauchte.
      "Scheint so als hätte ich Glück" kam es mit verschrenkte Armen aus ihm heraus während er gelehnt an seinem Wagen stand.
      Er sagte doch, dass er kommen würde und wenn Rosalia ihn gut genug kannte wusste sie auch, dass er seine Versprechen hielt.
      "Also....willst du dich noch umziehen oder können wir los ?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Du bist echt unglaublich", murmelte ich, als ich Sousuke vor meiner Haustür erblickte. "Warte. Hast du etwa vertrauliche Informationen deiner Mitarbeiter missbraucht, um ihnen anschließend am Abend vor der Wohnungstür aufzulauern?", fragte ich ihn und musste mir ein kleines Grinsen verkneifen. "Wer hätte gedacht, dass mein neuer Chef ein Perverser ist?", scherzte ich.
      Sousuke fragte mich, ob ich mich umziehen wollen würde und ich überlegte kurz. "Hmm... Ich weiß zwar nicht, wo es hin geht, aber wenn ich mir dich so ansehe, reichen wohl ein Pullover und Sneaker, oder?", fragte ich ihn. "Ich würde dich ja hinein bitten... aber ich lasse komische Männer nicht in meine Wohnung", ärgerte ich ihn und ging an ihm vorbei, ehe ich in meine Wohnung huschte, um mich eilig umzuziehen. Ich zog meine dunkelgrüne Bluse und meine schwarze Hose, so wie meine dunkelgrünen Pumps aus, ehe ich mir eine frische schwarze Röhrenjeans, einen enganliegenden schwarzen Rollkragenpullover und eine schwarze Lederjacke anzog. Ich huschte noch schnell ins Badezimmer und band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz hoch, ehe ich zur Garderobe ging und mir meine schwarzen Vans anzog. Kurz betrachtete ich mich noch im Spiegel, ehe ich nickte und mir meine Handtasche wieder schnappte und meine Wohnung verließ. Ich schloss die Haustür ab und ging danach wieder zu Sousuke zurück. Ich hatte keine zehn Minuten gebraucht, daher ging ich nicht davon aus, dass er mir draußen vor der Tür erfror und wenn doch -nicht mein Problem.
      Ich trat vor ihn und sah ihm in die Augen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er seit damals noch ein gutes Stückchen gewachsen war. Er war schon damals größer als ich, aber jetzt überragte er mich noch mehr. "Wohin gehts eigentlich?", fragte ich ihn. "Du weißt, dass wir morgen wieder arbeiten müssen, darum lass uns früh wieder zurück gehen. Es ist immerhin schon 20 Uhr", sagte ich, wobei sich kleine Wölkchen vor meinem Mund bildeten. Es war wirklich kalt. "Warum wolltest du dich überhaupt mit mir treffen? Sag mir nicht, du möchtest mit mir in alten Erinnerungen schwelgen." Ich hob skeptisch eine Augenbraue an. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich hatte an meinen Abenden sicher besseres zu tun, als meine freie Zeit mit meinem Ex Freund zu verbringen. Okay... eigentlich hatte ich gar nichts zu tun, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, aber Nichtstun konnte auch sehr schön sein., vor allem an Tagen wie diesen.
    • "Tja was soll ich sagen. Nun bin ich erwischt worden und du wirst meine Sklavin werden um niemanden davon Bericht erstatten zu können" ging er auf ihr Spielchen ein.
      "Beurteile einen Me schenken nicht nach seiner ernsten Erscheinung. Es kann noch viel mehr dahinter stecken" lachte er selbst und nickte auf ihre Frage ob Sneakers und Pullover reichten. "Ziehe dir einfach was gemütliches an..." sprach er noch und winkte diese in die Wohnung als sie noch einen kleinen Spruch von sich ließ.
      Während er wartete, rieb er sich leicht die Hände da die Nächte wirklich kühl wurden.
      Was gäbe er dafür, dass es wieder Sommer wurde. Warme Nächte, coktails am Strand....und einfach das Leben genießen.
      Nein !
      Stattdessen war es kalt, er war alleine und wusste nicht was bei seiner Frau war welche sich nicht meldete.
      Sollte er etwa nach Australien fliegen um nachschauen ob es ihr gut ging ?
      Souske war seit 8 Jahren jicht mehr alleine gewesen und die Beziehung mit Saskia verlief auch super.
      Keine Geheimnisse, keine Lügen, nichts als die Wahrheit. Darauf bezog sich die Ehe und nun ?
      Irgendwie hatte der schwarzhaarige ein komisches Gefühl gehabt.
      Dennoch musste er darauf vertrauen, dass alles okay war.
      Es dauerte nicht lange bis Rosalia schließlich wieder aus der Wohnung kam und direkt vor ihm zum stehen kam.
      Auch er blickte ihr in die Augen welche immernoch die selben Farben hatten wie vor 8 Jahren.
      Auch wenn sie etwa gewachsen war.....war Rose noch immer kleiner als er gewesen.
      Kleiner Schlumpf.
      Das war immer der Spitzname gewesen welchen er für sie hatte. Es gefiel Rosalia zwar nicht aber er hatte damit seinen Spaß.
      "Was ist denn mit dir los ? Seit wann ist dir denn die Zeit wichtig ?" musste er lachen.
      Es war noch früh gewesen und sie dachte wirklich schon an die morgige Arbeit.
      "So wirst du nie abschalten können wenn du nur an die Arbeit denkst und es reicht doch schon wenn einer von uns ein Workaholicer ist" lächelte er noch bevor er ihr die Autotür öffnete, wartete bis diese ei stieg bevor er sie schloss und sich auf die Fahrersitz begab um schließlich dann anschließend losfahren zu können.
      "Wenn ich in alten Erinnerungen schwelgen wollen würde, hätte ich dies auf eine andere Art und Weise gemacht. Außerdem ist das Vergangenheit....damit solltest du endlich abxchliesdn" kam es ruhig aus ihm heraus ohne es irgendwie böse gemeint zu haben und fuhr Richtung Autobahn.
      "Ich möchte dir einfach was zeigen" erklärte er noch und fuhr weiter bis sie zu einer Ausfahrt kamen welche ihr nur zu gut bekannt sein musste.
      Es dauerte nicht lange bis sie schließlich zu einem kleinen Hügel kamen wo man eine tolle Aussicht auf die gesamte Stadt haben konnte.
      Sousuke brachte Rosalia des Öfteren hier nach oben doch nach 8 Jahren hatte es sich einiges verändert gehabt.
      Ein leichten Blick warf er noch auf die Uhr bis es schließlich 20.30 war und plötzlich ein Feuerwerk vom großen Vergnügungspark aus ging welches von hier oben wirklich fantastisch aussah.
      "Heute ist ein Fest im Vergnügungspark gewesen welche am Abend ein Feuerwerk veranstalten. Ich dachte vielleicht möchtest du es sehen um auf andere Gedanken kommen zu können" erklärte er ihr während sein Blick auf die bunten Farben im Himmel gerichtet wurden.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Seit dem ich für dich arbeite, du Sklaventreiber", lachte ich. Er hatte nicht ganz unrecht. Früher war mir Zeit nie wichtig gewesen, solange ich sie nur mit ihm verbringen konnte. Wie oft musste er mich dazu zwingen, mich endlich schlafen zu legen, weil am nächsten Tag Schule war? Ich wollte immer länger wach bleiben und weigerte mich, mich schlafen zu legen, da ich noch mehr Zeit mit ihm verbringen wollte. Aber das war lange her. Jetzt war ich erwachsen und wusste jede Minute Schlaf zu schätzen, die ich bekam. Keine besonders außergewöhnliche Wendung, wie ich fand.
      Sousuke öffnete mir die Autotür und ich bedankte mich, ehe ich mich auf den Beifahrersitz setzte und mich anschnallte. Es war seltsam, neben ihm im Auto zu sitzen und ich spürte deutlich, wie mein Herz schneller zu rasen begann. Ich gab zwar mein Bestes, um mich wieder zu beruhigen, jedoch wollte es bei meinem Herzen nicht so ganz funktionieren.
      "Sehe ich genauso", erwiderte ich, als Sousuke davon sprach, dass das alles Vergangenheit sei. Es war eine schöne Zeit und ich hatte fast nur gute Erinnerungen an sie. Meine Vergangenheit mit Sousuke war mir eine kostbare Erinnerung und ich war für die Erfahrungen, die ich mit ihm sammeln durfte, sehr dankbar. Aber es war nun an der Zeit, nach vorne zu blicken. Wir beide hatten uns verändert, er hatte sogar geheiratet. Es war ein Ende und gleichzeitig ein Neuanfang.
      "Okay", sagte ich, als er dann schließlich meinte, er wolle mir einfach etwas zeigen. Wir hatten damals viele Orte gemeinsam besucht, daher konnte ich mir gut vorstellen, dass er mich zu einem dieser Orte bringen würde, jedoch wusste ich nicht welcher. Mit der Zeit waren meine Erinnerungen an Tokio und seine Plätze etwas verblasst. Ich kannte zwar noch die ein oder andere Gegend, aber das meiste wirkte auf mich unbekannt, wenn auch irgendwo ein wenig vertraut.
      Nach einer guten halben Stunde Autofahrt, kamen wir schließlich an einem Hügel an. "Ich erinnere mich", sagte ich, als ich aus dem Auto stieg und mir die Aussicht genauer ansah. "Mir war vorhin gar nicht klar geworden, wie sehr sich die Stadt verändert hat. Von dort unten sieht alles so verändert aus. Aber hier oben...", bemerkte ich und starrte in die Ferne, während ein leichter Wind durch unsere Haare wehte. Dann hörte ich plötzlich einen lauten Knall und zuckte kurz ungewollt zusammen, ehe ich hinauf in den Himmel sah, welcher in die buntesten Farben explodierte.
      "Das ist wirklich schön... Danke, dass du mich hergebracht hast", sagte ich fast wie in Trance und bewunderte weiterhin die wunderschönen Farben am Nachthimmel. Irgendwann jedoch, löste ich mich wieder von dem Anblick und setzte mich auf den Rasen am Boden. Ich zog meine Beine an meinen Körper und umschlang meine Knie mit meinen Armen, ehe ich meinen Kopf drauf ablegte und weiterhin in die Ferne starrte.
      "Normalerweise würde ich das nicht tun... aber wäre es vielleicht möglich, mir für Freitag frei zu geben? Nur diesen einen Tag", bat ich ihn. Ich würde ihn nicht bitten, wenn es nicht wirklich wichtig für mich wäre. "Ich komme dafür auch am Donnerstag auf die Abendgala mit", versuchte ich zu verhandeln.
    • Sanft horchte Souske den Worten von Rosalia welche sich anscheinend doch noch erinnern konnte wie sie früher immer herkamen.
      Für den schwarzhaarigen war dies ein Platz geblieben wo man richtig gut nachdenken konnte.
      Der sanfte Wind welcher durch die Haare strich gab das Gefühl einfach frei zu sein....keine Verantwortung auf den Schultern zu haben und einfach nur diesen Moment auskosten zu dürfen.
      Dich wusste jeder, dass dieser Moment irgendwann mal zu ende gehen musste. Dennoch kam er hier und da mal an diesen Ort und da gerade auch heute im Vergnügungspark das jährliche Feuerwerk stattfindet, dachte er sich eben mit ihr herzukommen da auch sie auf andere Gedanken kommen konnte.
      Dass Rose gestern die Nachrichten nicht gesehen hatte, konnte er sich kaum vorstellen.
      Auch ohne diese würde sie sich Jahr für Jahr erinnern was am 12. Oktober passiert war.
      Er selbst hatte nicht viel von ihr gehabt nach dem Geschehniss weshalb er auch jicht wusste wie sie darauf anzusprechen war. Daher versuchte er es gar nicht.
      Mit einem sanften Lächeln stieg er schließlich selbst aus dem Auto um für einen kurzen Moment auf seine Uhr zu blicken und festzustellen, dass es jeden Augenblick beginnen konnte.
      Und gerade als er seinen Satz zu Ende dachte passierte es auch schon indem lauter bunte Farben in den Himmel geschossen wurden.
      Mit verschrenkte Armen lehnte er sich vorne an die Motorhaube und blickte selbst in den Himmel um das Feuerwerk zu beobachten welches hier oben am Hügel wirklich fantastisch über der Stadt aussah.
      Sousuke musste zugeben, dieses zu lieben.
      Er kam schon die letzten Jahre genauso her um es anzusehen....da war es aber meistens mit seiner Frau.
      "Kein Problem....das Fest sollte man nicht verpassen" lächelte er sanft vor sich her und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem Feuerwerk bis sich Rosalia in die Wiese setzte und wieder das Wort ergriff was ihn am Anfang etwas fraglich machte aber nachdem sie fertig gesprochen hatte gleich verstand was sie meinte.
      Er dachte sich schon, dass sie wahrscheinlich darum bitten wird frei zu bekommen. Sousuke würde es wahrscheinlich in ihrer Haut nicht anders machen.
      Dennoch......das Leben geht jeden Tag weiter.
      Leicht schloss er seine Augen "In dieser Hinsicht brauchst du mich nicht fragen" kam es ruhig aus ihm heraus während seine Augen zurück in den Himmel geworfen wurden.
      "Du musst mich auch nicht auf die Gala begleiten. Ich zwinge niemanden dazu und wenn du es nicht möchtest dann ist es nun mal so. Ich habe es dir angeboten, weil es für Assistenten/innen eine tolle Möglichkeit ist ihre Partner kennen zu lernen. So fällt das Arbeiten mit den anderen Baufirmen leichter und man kann tolle Kontakte knüpfen. Zum anderen sind auch schon welche dabei die den Job Jahrelang machen und noch tippst geben können. Zum anderen werden auch die besten Designer dabei sein. Und gerade für dich wäre dies eine optimale Chance" sprach er in Gedanken verloren laut aus während sein Blick auf das Feuerwerk gerichtet war.

      Als das Feuerwerk zu Ende war und wieder nur der sanfte Wind zu hören war welcher durch die Haare und Sträucher wehte, stieß sich der schwarzhaarige von seinem Wagen ab und setzte sich anschließend neben Rosalia auf die Wiese um den Blick auf die Stadt zu richten welche nur noch in Lichter leuchtete.
      Der Anblick war wirklich toll gewesen.
      "Was ist mit deinem Bruder ? Kommt er Freitag nach Hause ?" fragte dieser nach um zu wissen ob sie den Tag alleine verbrachte oder nicht.
      Sousuke würde ihr gerne helfen, aber seine Frau kam Freitag wieder retour und sie kannte all die Geschichten zwischen ihm und Rosalia weshalb dies ein wenig zu merkwürdig wäre.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Sousuke schilderte mir seine Sicht der Dinge und ich nickte unbewusst verstehend. Er hatte Recht, durch solchen Veranstaltungen könnte ich noch eine Menge lernen und Erfahrungen waren genau das, was mich dazu bewegt hatte, diesen Job anzunehmen. "Stimmt", sagte ich daher nur, während ich weiter gedankenverloren in den Himmel starrte. "Wenn das so ist... dann würde ich dich gerne zu der Gala begleiten. Freiwillig", sagte ich und dreht meinen Kopf zu ihm, um ihm in die Augen sehen zu können. Doch während ich ihn so ansah, verpasste ich die letzte Rakete, die am Himmel gezündet wurde und dort explodierte. "Danke." Das Danke stand für viele Dinge, aber vor allem weil er mir am Freitag frei gab.
      Ich realisierte, dass das Feuerwerk zu Ende war, weshalb ich meinen Blick von Sousuke nahm und stattdessen sehnsüchtig auf die Stadt hinunter blickte, welche in tausende Lichter getränkt war. Doch dann kam Sousuke auf meinen Bruder zu sprechen und ich sah wieder kurz ihm, ehe ich meinen Blick erneut von ihm abwendete und meinen Kopf leicht schüttelte. "Nein. Nathan wird morgen nicht kommen. Um ehrlich zu sein, denkt er schon lange nicht mehr an den Tod unserer Eltern. Er war lebte damals schon nicht mehr bei uns und hatte sich daran gewöhnt, sie nicht mehr so oft zu Gesicht zu bekommen. Ihr Tod kam zwar auch für ihn sehr plötzlich, jedoch hat er danach schnell gelernt weiter zu machen. Entweder das, oder er ist ein bemerkenswerter Schauspieler", sprach ich meine Gedanken aus, während ich noch immer auf die Stadt vor uns starrte. "Nat ist nicht so einfach zu durchschauen. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass es Menschen gibt, die so unbeschwert leben, wie er es tut. Das es welche gibt, die so leicht mit allen Katastrophen fertig werden, ganz gleich, wie groß sie sind", sagte ich. So war das wohl. Manche Menschen sind stärker als andere. Einige von ihnen laufen stets voran, während die anderen die Gegenwart in der Vergangenheit suchen und sich an ihr aufhängen.
      "Außerdem habe ich ihm verboten, mich deswegen in Tokio zu besuchen. Ich möchte nicht, dass er unnötig hin und her fliegen muss", sagte ich und starrte dabei nach wie vor auf die Stadt vor uns. "Es ist fast acht Jahre her, aber ich kann Flugzeugen immer noch kein Vertrauen entgegen bringen. Das war übrigens auch der Grund, warum ich damals mit dir Schluss gemacht habe. Ich hatte Angst, dass dir dasselbe Unglück wie meinen Eltern widerfahren würde und ich wusste, dass ich dich nicht auf diese Art verlieren konnte. Das hätte ich nicht ertragen", sagte ich, wobei ich den letzten Satz nur noch flüsterte. "Ich schätze meine Antwort ist schon längst überfällig gewesen und du kannst jetzt wahrscheinlich eher weniger damit anfangen. Sorry dafür", sagte ich und erhob mich dann von meinem Platz, ehe ich mich zu Sousuke umdrehte. "Es ist recht spät, findest du nicht? Wir sollten zurückgehen." Außerdem wurde es immer kälter und ich hatte schon wieder den Schal in meiner Wohnung vergessen und langsam aber Sicher überkam mich auch der Hunger, immerhin hatte ich seit heute Morgen nichts mehr zu mir genommen.
    • Rosalia war selbst für ihn ein Rätsel gewesen obwohl er diese früher immer gut verstand.
      In erster Linie war sie komplett dagegen gewesen mit ihm auf diese Gala zu gehen und jetzt wo sich beide normal unterhielten bot sie ihm sogar an freiwillig mitzukommen.
      Am Liebsten hätte er noch was drauf gesagt doch würde es wieder zu einem Streit führen was er auf jeden Fall versuchen wollte zu verhindern.
      "Du wirst sehen, dass es die Arbeit ein wenig erleichtern wird....auch für mich gibt es bei jeder Gala immernoch was zu lernen. Egal auf welcher Position man ist" sprach er noch dazu sodass man nicht glaubte, dass es nur für Assistenten war.
      Auch ein Chef hatte noch einiges zu lernen....schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefangen.
      Danach widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den Feuerwerk zu weshalb auch schon die letzte Rakete in die Luft geschossen wurde und durch den lauten Knall ihm das "Danke" von Rosalia entgangen war.
      Nachdem dies vorbei war, starrten beide noch eine kurze Weile in die Ferne bevor Sousuke wieder das Wort ergriff und nach ihrem Bruder fragte. Soweit er sich noch erinnern konnte war er der Einzige welchen Rosalia noch von der Familie hatte als ihre Eltern starben.
      Auch wenn sie sich nicht oft begegneten so konnte Sousuke direkt spüren, dass Nathan ihn nicht besonders gut leiden konnte.
      An was das lag konnte nicht einmal er selbst sagen. Dennoch konnte der schwarzhaarige mit ruhigen Gewissen sagen, dass er stets nur das Beste für Rosalia wollte.
      "Ich glaube kaum, dass dein Bruder ein bemerkenswerter Schauspieler ist" sprach er ruhig aus ohne ihr nur einen Blick zu schenken da dieser fest auf die Stadt fixiert war.
      "Jeder Mensch verarbeitet den Verlust anders. Heißt aber nicht, dass er nicht mehr daran denkt oder besser damit umgehen kann. Es gibt bestimmt genügend Momente wo ihm die Eltern genauso fehlen wie dir" erklärte er ihr und schloss für einen Moment die Augen. "Dennoch versucht er als großer Bruder für dich stark zu bleiben....ist zwar bescheuert aber so sind wir Männer nunmal" dabei zuckte er kurz mit den Schultern und blickte etwas überrascht zu ihr rüber als diese anfing zu erklären was damals in ihr vorging geschweige denn warum Rose die Beziehung beendet hatte.
      Sie hatte Angst ihn durch einen Flugzeugabsturz ebenfalls zu verlieren ?
      Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen bevor er seinen Blick wieder nach vorne wandte und tief durchatmete.
      "So war das also" murmelte er leise vor sich her.
      Stimmt ! Ändern würde es heute nichts mehr da sich beider Leben in anderen Wegen gerichtet hatte doch hatte Sousuke nun etwas mehr Gewissheit und konnte auch ihre Schritte dadurch besser verstehen.
      Als sie sich schließlich erhob und sich etwas von ihm entfernte bevor sie sich doch kurz zu ihm umdrehte, sah er auch kurz zu ihr und sah anschließend auf seine Uhr welche wirklich schon 21.15 anzeigte.
      Warum mussten die gemütlichsten Momente immer so schnell vergehen ?
      Mit einem seufzen erhob er sich selbst und begab sich dann auch zum Auto wobei er noch kurz zu ihr ging, sodass er schließlich vor ihr zum stehen kam....ohne etwas zu sagen näherte er sich ihr, legte seine Hand unter ihr Kinn und gab Rose einen sanften Kuss auf ihre Stirn.
      Es war für ihn wirklich eine Erleichterung gewesen zu erfahren was der Grund für ihre Trennung war und irgendwie konnte er ihr nicht böse sein nach allem was Sie durchgemacht hatte. Dennoch stellte er sich diese Frage in all den Jahren immer und immer wieder.
      Was war falsch gelaufen ? War er daran Schuld ? Hatte er sie irgendwie die bedrängt ?
      All diese Dinge schossen ihn durch den Kopf....und nun hatte er endlich die Antwort darauf bekommen.
      Danach entfernte er sich wieder und begab sich rüber zu der Fahrerseite während selbst sein Magen zum knurren anfing.
      "So wie ich dich kenne hast du bestimmt nichts gegessen. Also wie sieht es aus ? Noch Hunger ?" fragte er nach. Es war zwar schon spät gewesen aber dennoch sollte man niemals mit einem leeren Magen schlafen gehen.
      "Du kannst auch das Restaurant aussuchen" lächelte er bevor er schließlich einstieg und auf ihre Antwort wartete.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Sousuke kam plötzlich auf mich zu, weswegen ich ihn leicht verwundert musterte und instinktiv ein Stück zurückwich. Er legte seine warmen Finger unter mein kaltes Kinn. Wie gelähmt blieb ich einfach vor ihm stehen. ich wollte gerade fragen, was er vor hatte, als ich schon meine Antwort in Form eines Kusses bekam. Es war zwar nur ein kleiner Kuss auf die Stirn, jedoch lösten seine Lippen auf meiner Haut etwas aus, von dem ich nicht wusste, was es war. Ich wusste nicht, wohin ich dieses Gefühl einordnen sollte, geschweige denn, wie ich mich jetzt am besten verhielt. Darum starrte ich ihn für einen kurzen Augenblick einfach nur an. Dabei war mein Blick weder wütend, noch glück, weder entsetzt noch beschämt. Es waren nahezu tote Augen, aus denen ich ihn ansah.
      Der Dunkelhaarige sprach weiter und erst seine nächsten Worte, holten mich ins Hier und Jetzt zurück, wobei ich ihn kurz ein wenig verwirrt ansah, er jedoch machte sich schon auf den Weg zu seinem Auto, weshalb ich ihm hastig folgte. "Essen?", fragte ich ihn etwas perplex, während ich die Beifahrertür öffnete und mich auf den Sitz neben ihm niederließ und mich anschnallte. "Hmm...", überlegte ich laut und ging im Kopf die Restaurants durch, die wir früher immer gemeinsam besucht hatten. "Gibt es noch das chinesische Restaurant in der Straße, wo der große Kirschblütenbaum steht?", fragte ich Sousuke und sah zu ihm. Ich war lange Zeit nicht mehr hier gewesen, darum würde es mich nicht wundern, sollte es nicht mehr existieren, allerdings gab es viele Besitzer, die ihre Restaurants über Jahrzehnte führten und anschließend ihren Kindern vermachte. Besonders in Japan war es Tradition, solche Dinge den Kindern zu vermachen, zumindest hatte es auf mich immer so gewirkt.
      Ob sich Sousuke wirklich sicher war, dass es so eine gute Idee wäre, wenn man uns beiden in der Öffentlichkeit sah? Laut seinen eigenen Aussagen, war seine Frau aktuell nicht da, weshalb es die Gerüchte nur noch mehr anheizen würde, sollten unsere Arbeitskollegen -beziehungsweise seine Angestellten- uns beide gemeinsam beim Essen sehen.
      "Du hast echt ein Problem. Du verbringst eindeutig zu viel Zeit mit deiner Ex", scherzte ich. "Was hast du eigentlich in der Zeit gemacht, in der ich weg war? Hast du neue Hobbys gefunden? Ein Hobby würde dir nämlich ganz gut tun, du Workaholic", sagte ich und grinste leicht. Er hatte heute selbst gesagt, dass er mich nicht als Chef abholen würde, daher konnte ich es mir auch erlauben, so mit ihm zu sprechen und das würde ich auch ausnutzen. Okay, wenn ich ehrlich war, war mein auf der Arbeit auch nicht besonders anders. Aber jetzt musste ich zumindest keine Konsequenzen fürchten, auch wenn ich nicht glaubte, dass Sosuke mich jemals auf der Arbeit 'bestrafen' würde. So wie ich ihn bisher einschätzte, sagte er direkt heraus, wenn ihm etwas nicht gefiel. Es war eine Eigenschaft, die ich sehr an ihm zu schätzen wusste, auch wenn er manchmal wirklich sehr direkt sein konnte. Er war auf seine eigene Art und Weise einfach unverbesserlich.
    • Sousuke tat dies nicht, weil in ihm die alten Gefühle hoch kamen.
      Nein!
      Es war eher ein Zeichen seiner Dankbarkeit gewesen. Er war noch nie gut Dinge richtig auszusprechen. Für ihn waren es die Taten die schon alles sagten ohne noch irgendwie ein Wort darüber verlieren zu müssen.
      Daher gab er ihr auch einen sanften Kuss auf die Stirn bevor er sich wieder von ihr abwandte und sich auf die andere Seite des Autos stellte bevor er seine Frage bezüglich dem Essen fallen ließ.
      Wenn Rosalia sich eines nicht abgewöhnen konnte dann war es nicht zu essen. Es war in seinen Augen zwar eine gute Eigenschaft gewesen, sich voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren doch konnte dies auch wieder schnell nach hinten losgehen indem man eben vergaß zu essen was dem Körper nur umso Kraft entnahm. Und im Endeffekt würde man irgendwann umfallen.
      Rosalia war in seiner Firma versichert gewesen aber für Leute welche vergessen sich zwischendurch zu ernähren wollte er nicht seinen Hals hinhalten.
      Das war dann in seinen Augen nur eine Selbstverschuldung. Und sowas unterstützte er ganz und gar nicht.
      Während sie nachdachte, nahm er selbst wieder auf seinem Fahrersitz platz, startete den Motor und legte schon mal den ersten Gang ein bevor er losfahren würde.
      Sousuke war zwar ein spontaner Mensch gewesen aber einfach so drauf losfahren war noch nie sein Ding.
      Entweder man hatte ein Ziel oder man ließ es bleiben.
      Doch schien es nicht lange zu dauern bis Rose eine Idee hatte welche der schwarzhaarige gleich erkannte.
      "Meinst du das Nakoyashi Restaurant?" überlegte er kurz laut da dieser selbst schon seit Ewigkeiten nicht mehr dort war.
      "Gute Frage. Ich war selbst zuletzt vor ein paar Jahren dort. Aber ich habe auch nichts Gegenteilige gehört, dass es geschlossen hätte" erklärte er kurz und fuhr auch schon in dessen Richtung los.
      Es würde noch eine Weile dauern bis beide dort ankamen weshalb es wieder ruhiger wurde und selbst es dem schwarzhaarigen unangenehm war.
      Wenn er eines nicht leiden konnte, dann war es die Stille zwischen zwei Menschen gewesen.
      Zu seinem Glück aber unterbrach die braunhaarige dies woraufhin er ein leises seufzen von sich gab.
      "Ich sehe dich nicht als meine Ex-Freundin" kam es ernst aus Sousuke heraus.
      "Wenn dies andere tun dann bitte. Ist nicht mein Problem. Es ist Vergangenheit und dies sollte auch so bleiben. Wir sind zwei Freunde die sich seit Jahren nicht mehr gesehen haben und einfach welche sich nett unterhalten. Warum muss man das immer so dramatisch sehen? " sprach er seine Gedanken laut aus und war froh, dass Rosalia schnell das Thema wechselte.
      Kurz dachte er darüber nach ob er ihr davon erzählen sollte...doch ließ er es lieber dabei.
      Sousuke war nicht mehr der offener Mensch welche er früher mal war. Rose war die einzige Person in seinem Leben gewesen, der ihr alles erzählen konnte. Egal um was es ging.
      Doch heute war alles anders gewesen.
      "Ich liebe eben meinen Beruf" lächelte er vor sich her und konzentrierte sich weiter auf den Verkehr.
      "Ich hatte mal ein Hobby......bevor ich meine Frau kennenlernte. Auch danach führte ich es noch eine Weile weiter, musste aber aus körperlichen Gründen damit aufhören" wurde seine Stimme etwas ruhiger und auch ernster.
      Hätte er schon früher aufgehört, hätte er heute nicht diese Problemen mit der Schulter.
      "Was ist mit dir? Irgendwie eine Ablenkung gefunden um mal einen freien Kopf zu bekommen? Oder hast du dich hinter allen Immobilienkatalogen versteckt?" grinste er kurz zu ihr rüber bevor er von der Autobahn Abfuhr und entlang dem See fuhr welcher durch die Stadt hindurchfloss.
      Das Restaurant lag in der Nähe dieses Flusses was es mit dem Kirschblütenbaum noch gleich schöner machte.
      Selbst die Blüten welche im Wasser trieben hatten ihren eigenen Effekt gehabt.
      "Wir sind gleich da" deutete er mit der Hand auf ein kleines Gebäude wo noch Licht brannte.
      "Scheint so als hätte es noch geöffnet" sprach er aus bevor beide am Parkplatz daneben anhielten.
      Kurz darauf stieg der schwarzhaarige schon aus und warf einen Blick hinein welcher darauf deutete, dass es geöffnet hatte.
      "Na bitte...wer sagst denn. Wir haben Glück" lächelte er ihr zu und öffnete schon sie Türe sodass Rose eintreten konnte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Sousuke startete das Auto und fuhr in Richtung Restaurant. Er sagte mir, dass er es zwar seit Jahren nicht mehr besucht habe, aber nichts davon gehört hätte, dass es geschlossen sei und wie es aussah, kannte er sich noch bestens aus, was den Weg anging. Sein Gedächtnis war diesbezüglich schon immer besser gewesen, als mein eigenes. Wie oft ich mich verlaufen hatte, wenn ich ihn zu Hause bei sich besuchen wollte oder wenn wir gemeinsam in Freizeitparks gingen. Es wäre für ihn damals sicher einfacher gewesen, mich an ein Leine zu ketten, als frei herum laufen zu lassen.
      Ich lachte leise bei den Gedanken, jedoch verstummte mein Lachen schnell wieder, als ich seine nächsten Worte hörte. "Irgendwie klingt das, als würdest du unsere gemeinsame Zeit von damals entwerten", bemerkte ich etwas nachdenklich. "Immerhin bedeutet das für dich, dass wir nie eine richtige Beziehung geführt haben -oder aber du versuchst die ganze Situation zu verharmlosen", sagte ich und nahm dabei einen gespielt nachdenklichen Ausdruck an. "Nur ein Scherz. Ich freue mich, dass wir normal mit einander reden können und keiner von uns beiden einen Rosenkrieg anfängt." Ich verstand noch nie, wie sich Paare, die sich einst so liebten, plötzlich derart bekriegen konnten. Es ging einfach nicht in meinen Kopf hinein, aber wenn ich ehrlich sein sollte, war das auch keine Sache, die ich verstehen und nachvollziehen wollte.

      "Wenn das so ist, darfst du mich auch wieder Rose nennen. Ich habe es dir zwar noch nicht verboten, aber ich hätte es getan, sobald du mich so genannt hättest", sagte ich und grinste ihm leicht entgegen. War es seltsam, Dinge auszusprechen, die in der Zukunft passieren sollten, es aber nun doch nicht mehr würden? Nun ja, wenn sich jemand mit meinen seltsamen Gedankengängen auskannte, dann ja wohl Sousuke.
      Ich wurde hellhörig, als der Dunkelhaarige plötzlich von körperlichen Problemen sprach, die der Grund dafür waren, mit seinem Hobby aufzuhören. Hatte er nach wie vor noch irgendwelche Beschwerden?
      Er war wahrlich ein Meister darin, von sich auf andere zu lenken und fragte mich direkt, ob ich ein Hobby hatte oder ob ich mich hinter den Immobilienkatalogen versteckt hätte. So nicht mein lieber.
      Ich wollte gerade abwinken und ihn erneut auf seinen körperlichen Zustand ansprechen, als wir schon beim Restaurant ankamen. Scheinbar hatten wir Glück und es war wirklich noch geöffnet. Ich lächelte leicht und schnallte mich ab, ehe ich aus dem Auto stieg und die Tür zu machte. Sousuke hielt mir die Tür des kleinen Restaurants auf, weshalb ich mich bei ihm bedankte und durch ging. Ein Kellner, der noch recht jung aussah, brachte zu einem freien Tisch. Ich zog meine Jacke aus und hing sie mir über den Stuhl, ehe ich Platz nahm. Hier war es wesentlich wärmer, als da draußen.
      "Was sind das für körperliche 'Gründe' von denen du eben gesprochen hast? Bist du krank?", fragte ich ihn ernst. "Es steht dir frei, mir eine Antwort zu geben. Allerdings glaub ja nicht, dass ich locker lassen werde. Deine Gesundheit liegt mir am Herzen und wenn etwas mit ihr nicht stimmt, möchte ich das wissen", sagte ich und faltete meine Hände zusammen, ehe ich mein Kinn darauf abstützte und ihn eindringlich mit meinen dunkelblauen Augen musterte. Ich würde in diesem Fall ein 'Nein' oder eine Lüge nicht akzeptieren. Das sollte er ruhig zu spüren bekommen.
    • "Irgendwie klingt das, als würdest du unsere gemeinsame Zeit von damals entwerten".........."Immerhin bedeutet das für dich, dass wir nie eine richtige Beziehung geführt haben - oder aber du hast es versucht die ganze Situation zu verharmlosen".....eine Weile lies er die Worte durch seinen Kopf wandern und überlegte wie er am Besten das Rosalia erklären konnte ohne es ins falsche Licht bringen zu lassen.
      Er genoss die gemeinsame Zeit welche Sousuke und Rosalia hatten doch was erwartete sie denn ?
      Dass er all die Jahre auf sie warten würde ?
      Rose hatte ihm keinerlei Grund genannt warum es plötzlich nach seinem Besuch vorbei war. Im Ausland war zwischen beiden noch alles gut gewesen und der schwarzhaarige versuchte so gut wie möglich für seine Freundin da zu sein, nachdem sie ihre Eltern verloren hatte und als er zurückkam zeigte sie ihm ihre Dankbarkeit indem eine Nachricht kam in der sie die Beziehung beendete.
      "Nein....du verstehst das komplett falsch" sprach er leise aus doch lenkte sie das Thema wieder in die andere Richtung weshalb der schwarzhaarige nicht mehr weiter dtrauf einging.
      "Du hättest mir verboten dich bei deinem Namen zu nennen ?" war er dann etwas verwirrt gewesen.
      War es etwa wegen seiner kühlen Art welche er ihr gegenüber in der Firma hatte ?
      Dachte sie denn, dass er Rosalia mit offenen Armen begrüßte nach 8 Jahren ? Ein leichtes Lachen entglitt ihm bei dem Gedanken den Moment einmal zu erleben wo sich zwei Personen die so auseinander gingen, wieder begrüßten.
      Gab es sowas überhaupt ?
      War er einfach vielleicht nur zu Stur gewesen in dieser Hinsicht ?
      Nachdem diese schließlich nach seinen Hobby's fragte, erzählte er ihr in kurzen Worten von einem welchen er betrieben hatte aber durch körperlichen Umständen wieder aufhören musste. Bevor die braunhaarige überhaupt noch nachfragen konnte, kamen beide rechtzeitig beim Restaurant an welches zum Glück noch geöffnet hatte, er das Auto parkte und ihr schließlich die Türe aufhielt.
      Auch wenn es dies heute eigentlich gar nicht mehr gab so war Sosuke doch noch vom alten Eisen was die Erziehung betraf.
      Danach wurden sie auch schon einem Tisch zugewiesen welcher genau passte, da es weder zu nah bei den Toiletten, Küche oder sonst war aber auch nicht zu weit weg. Man konnte sagen, dass beide genau in der Mitte des Raumes saßen.
      Nachdem auch er schließlich seine Jacke auszog, diese über den Sessel hing und sich gegenüber von ihr den Sessel schnappte richtete er seine Aufmerksamkeit zurück auch Rosalia welche natürlich nachhacken musste was er mit seiner vorigen Aussage meinte.
      //Hätte ich doch lieber nichts gesagt//, dachte er sich und seufzte für einen Moment aus.
      "Keine Sorge...so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Nur etwas die Schulter belastet und fertig" winkte er damit ab "ich habe es damals behandeln lassen und jetzt ist wieder alles gut" lächelte er wobei es einerseits stimmte aber auch andererseits gelogen war.
      Sie wurde behandelt...jedoch halteten diese bis heute an. Er durfte weder Kraftsport oder sonst was machen da die Gefahr bestand, dass er sich diese wieder ausränken würde. Da auch noch zusätzlich immer wieder eine Entzündung zurückkam war es wichtig, dass Sousuke zur regelmäßigen Kontrolle kam.
      "Und was ist nun mit dir ? Irgendwelche Hobby's gefunden ? Oder noch stets auf der Suche danach ?" fragte er nun Rosalia um mehr über die Frau zu erfahren.
      Auch wenn sich beide kannten...so hatte jeder sein eigenes Leben geführt wobei sich so einiges an einem Menschen verändern konnte.
      Auch die Interessen blieben nie die selben.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"