Soulmates [Sohira & Amalia]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rosalia:
      Reika wollte sich gerade auf den Weg zu Sousuke zu machen, als der Dunkelhaarige ihr schon zuvor kam und an den Tisch herantrat. Ich bemerkte seine Anwesenheit jedoch erst, als er mir einfach das Tablet wegnahm, an welchem ich fleißig arbeitete. "H-He-" Ich wollte mich gerade beschweren, stoppte jedoch sofort, als ich Sousuke sehen konnte. Mein Chef nahm das Medium an sich und begutachtete meine Arbeit, wobei sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen stahl. Ein Lächeln, welches ich schon lange nicht mehr gesehen hatte und welches mir ehrlich gesagt ein wenig gefehlt hatte. Er schien sehr zufrieden mit unserer Arbeit zu sein, was mich ehrlich erleichterte. Nicht auszudenken was geschehen würde, wenn Sousuke unsere Arbeit als unbrauchbar ansah und wir noch einmal von vorne anfangen müssten. Da würde wohl nur noch ein Wunder reichen, damit wir den neuen Termin einhalten könnten. Wir mussten spätestens heute Abend die Ergebnisse abschicken, damit erst morgen am Freitag direkt auf seinem Tisch hatte. Irgendwie ärgerte mich der Gedanke, dass wir uns bis spät Abends die Arbeit um die Ohren schlugen, während Herr Shinsha entspannt nach Dienstschluss nach Hause gehen und entspannen konnte. Was brachte es ihm überhaupt, dass wir eine Woche vorher die Ergebnisse präsentierten, um die er gebeten hatte? Was versprach er sich nur davon? Es kam mir fast so vor, als wolle er uns entweder testen oder schon beinahe tyrannisieren.
      "Zum Essen einladen?", fragte ich noch mal verwundert nach, um mir sicher zu sein, dass ich auch richtig gehört hatte. "Sollten wir nicht vorher das ganze fertig machen? Es fehlt nicht mehr viel", hakte ich nach. Es fiel mir schon immer recht schwer zu entspannen, wenn ich nicht fertig mit allem wurde, was ich mir vorgenommen hatte. Dann aber blickte ich in die Gesichter der anderen und bemerkte, dass sie wohl dringend eine Pause nötig hatten und sich scheinbar schon auf das Essen freuten, weshalb ich mich dazu entschied, den Mund zu halten und nicht weiter darauf zu bestehen, dass wir noch ein wenig weiter arbeiteten. "Okay, dann lasst uns gehen. Den Rest können wir auch später noch machen", gab ich mich schließlich geschlagen und stand dann von meinem Stuhl auf. Ich schnappte meinen Mantel, welchen ich mir anzog, sowie den Schal und schließlich auch meine Handtasche schulterte. Die anderen waren ein wenig schneller als ich gewesen und hatten das Stockwerk bereits verlassen, auf dem Weg zu ihren Autos. Auch Sousuke und ich hatten und auf den Weg gemacht, doch plötzlich wurde ich von ihm zurückgehalten und er packte meine Hand, bevor er mich gegen eine Wand drückte. Er legte seine Hand unter mein Kinn und ich war gezwungen ihm in seine schöne Augen zu blicken. Ich lauschte seinen Worten und wollte gerade darauf antworten, als ich seine Lippen schon auf den meinen spürte.
      Ich weitete meine Augen und erstarrte für den Moment, als sich Sousuke auch schon von mir löste und mich in eine Umarmung zog. Ich zögerte kurz, erwiderte dann aber die Umarmung und schmiegte mich an ihn heran. "Versprochen", sprach ich leise und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust, wobei ich meine Augen für einen kurzen Moment schloss. Was hatte er denn so plötzlich?
      "Ich mache mir Sorgen um dich", sagte ich leise und öffnete meine Augen dabei wieder. "Du wirkst durch den Wind. Versprich mir einfach, zu mir zu kommen, wenn es zu viel für dich wird", sagte ich. Dann löste ich mich wieder ein Stück von Sousuke und sah zu ihm hinauf, direkt durch seine Brille durch. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, ehe ich mich komplett von ihm löste. "Lass uns gehen, die anderen warten sicher schon auf uns", sprach ich lächelnd und machte mich mit ihm dann auf den Weg ins Erdgeschoss, wo bereits die anderen auf uns warteten.
    • Rosalia hatte zwar recht gehabt, die Arbeit sollte zuerst beendet werden, wenn sie eh schon so unter Zeitdruck standen
      Doch was brachte es Sousuke, wenn seine Leute bis zum Schluss an den Designs arbeitetennund dann vor Erschöpfung zusammenbrachen so wie es Rosalia schon einmal passiert war.
      Bei ihr war es zwar noch ein weiterer Grund gewesen aber dennoch führte das eine zum anderen.
      Zum anderen konnte er es sich nicht leisten nocht eine Beerdigung bezahlen und mit der Schuld leben zu müssen, dass es vielleicht seine eigene Gier nach Perfektion gewesen war.
      "Das stimmt aber du wirst sehen, dass ihr alle diese Pause braucht und ihr den kppf frei bekommt. Somit könnt ihr euch später nochmals dran setzen und vielleicht kommen somit noch zusätzlich weitere Ideen rein, welche ihr dazu verwenden könnt" versuchte er sein Team damit zu motivieren weshalb anschließend alle zustimmten und schon mal das Büro verließen sodass nur mehr Sousuke und Rosalia alleine im Raum gewesen waren weshalb er dann die Initiative ergriff, Rose an die Hand nahm, sie sanft gegen die Wand drückte und auch schon seine Worte an sie richtete bevor schließlich seine Lippen auf ihren landeten.
      Es war wieder dieses gute Gefühl gewesen das Mädchen in seiner Nähe zu haben, weswegen er den Kuss wieder löste und sie näher an sich drückte.
      Wenn es nach ihm ginge, würde er die anderen einfach alleine essen gehen lassen nur um weiterhin mit ihr alleine hier stehen zu können, doch wusste der schwarzhaarige aber auch, dass dies nicht ging da es schließlich seine Idee auch gewesen war.
      Und was wäre er für ein Chef wenn er sich nichts als an seine eigenen Worten halten würde ?
      "Ich mach mir Sorgen um dich"
      "Du wirkst durch den Wind"
      "
      Nachdem sie sich dann wieder von ihm löste aber noch einen Kuss auf die Wange hinterließ, blieb er noch für einen kurzen Moment so stehen wobei sein Blick dann eher auf den Boden ging als was er noch Rose ansehen konnte.
      Sousuke wusste selber, dass er momentan nicht er selbst war aber das lag wahrscheinlich auch daran, dass Herr Shinsha ihn so sehr aus der Fassung geschmissen hatte was Rosalia betraf.
      Was wenn er versuchte sie für sich zu gewinnen ?
      Und das nicht nur auf beruflicher Ebene ?
      Rose war das Einzige was ihm wirklich noch bedeutete und wenn sie nun auch nicht mehr hier war. ....was blieb ihm dann noch ?
      Warum war er nur so durcheinander ?
      Sanft drehte er sich dann mit dem Körper so, sodass er selbst mit dem Rücken gegen die Wand lehnte und den Blick an die Decke wandte bevor er dann doch etwas lachen musste.
      Was waren das nur für blöde Gedanken gewesen. ,
      Rosalia wusste selber was sie wollten wenn es so kommen sollte, dann war es nun mal so gewesen.
      Doch......
      kurz schüttelte er den kppf bevor er sich dann selbst seine Jacke holte sowie seinen Geldbeutel und sein Handy bevor er schließlich runter ins Erdgeschoss zu den anderen kam und alle anschließend in ein naheliegendes Restaurant gingen wo sie auch schnell einen Tisch zugeordnet bekamen.
      "Wow, das sieht hier echt toll aus" kam es beeindruckend aus Reika raus welche sich neben Sousuke setzte.
      "Soweit ich gehört habe, hat es erst seit letzter Woche geöffnet. Ich dachte es wäre eine gute Gelegenheit ihn zu probieren" meinte er selbst noch dazu bevor er schon in die Karte blickte um seine Bestellung aufzugeben..
      "Zum anderen gibt es etwas was ich euch sagen muss" kam es plötzlich ernst aus ihm heraus weshalb er erst gar nicht wusste wie er anfangen sollte doch gerade die Designabteilung sollte die Wahrheit über den Stand der Firma wissen.
      "Es sieht nicht gut aus. Auch wenn wir das Projekt heute noch fertig bekommen sollten, weiß ich nicht ob wir damit alles retten können. Es kann leider passieren, dass ich früher oder später die Firma schließen muss. Dadurch wir das wichtigste Projekt durch Yokohama verloren haben, hat er uns sozusagen damit in die Ruinen getrieben" dass er somit nun wahrscheinlich bei allen den Hunger genommen hatte war dem schwarzhaarigen ebenfalls bewusst gewesen aber nun wussten sie wenigstens schon mal auf sie zukommen wird.
      "Daher solltet ihr auf Nummer sicher gehen und vielleicht etwas suchen wo ihr euch zu 100% sicher sein könnt, dass ihr nicht gleich wieder euren Job verliert"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sohira ()

    • Rosalia:
      Wir hatten das Lokal recht schnell zu Fuß erreicht gehabt und ich setzte mich auf einen freien Platz direkt gegenüber von Sousuke. Wir bekamen die Karte und bestellten auch direkt etwas, bevor die Kellnerin wieder verschwand und sich unser Chef zu Wort meldete. Der Stimmung nach zu urteilen, hatten die meisten scheinbar schon damit gerechnet, dass Yokozawas Fehler noch ein übles Nachspiel hätte, jedoch schienen sie nicht damit gerechnet zu haben, dass es so übel für uns aussah. Auch wenn ich schon länger darüber Bescheid wusste, wie es dieser Firma ging, war ich noch immer überrascht darüber, wie ein kleiner Fehler eine solche Wirkung haben konnte. Es war nicht fair und es zeigte mir deutlich, dass man sich niemals seines Jobs sicher sein konnte, selbst wenn man alles perfekt machte. Wenn irgendjemand im Team einen Fehler machte, konnte es die komplette Firma betreffen, genauso wie jetzt auch. Es war beängstigend, aber so war das Leben nun einmal. Entweder wir würden es schaffen, eine Lösung für dieses Problem zu finden oder aber wir würden uns alle etwas neues suchen müssen und alleine der Gedanke daran stimmte mich traurig. Ich mochte meinen Job und ich mochte mein Team, daher würde ich es um nichts in der Welt verlassen wollen würden. Aber manchmal lag es nicht an einem selbst, solche Entscheidungen zu treffen. Ich würde mich dem beugen müssen, was die Zukunft für mich geplant hatte.
      "Hast du schon mal mit deiner Versicherung gesprochen? Können die vielleicht den Schaden übernehmen oder zumindest einen Teil davon? Wenn du möchtest kann ich direkt morgen dort einmal anrufen, falls du es nicht schon selbst getan hast", schlug ich Sousuke vor. "Oder aber du kannst einen Firmenanteil verkaufen und dir deinen Chefposten mit einem neuen Investor teilen. Dank meiner Zeit bei IC habe ich eine Menge Leute kennengelernt, Leute die sicher auch ein Interesse daran haben in Asien Fuß zu fassen. Die Frage ist nur, ob du dazu bereit wärst, deinen Posten mit jemand anderem zu teilen", schlug ich Sousuke ruhig vor. Dabei spürte ich die Blicke der anderen, die zuerst auf mir lagen und nun auf Sousuke. Dabei fühlte es sich für mich fast so an, als würde ich alleine mit ihm hier sitzen und dieses Gespräch führen. Es wunderte mich, dass er die Stimmung schon zu Beginn ruiniert hatte, andererseits sah es ihm aber auch nicht ähnlich um den heißen Brei zu reden und großartig rum zu drucksen.
      "Selbst wenn du einverstanden bist, muss ich erstmal jemanden finden und davon überzeugen, in diese Firma zu investieren. Normalerweise sind die meisten Leute abgeschreckt, in eine Firma Geld zu stecken, die kurz vor der Insolvenz steckt, andererseits ist dies nur durch den Fehler eines einzigen Mitarbeiter geschehen und davor hat alles sehr gut geklappt ihr konntet immer wieder neue Gewinne erzielen, daher sollte dies ein tatkräftiges Argument sein", sprach ich weiter. Ich konnte mir es zwar beim besten Willen nicht vorstellen, wie Sousuke seinen Posten mit jemand anderem teilte, allerdings würde dies die Mitarbeiter davor bewahren, raus geschmissen zu werden und die Teams könnten genauso bestehen bleiben, wie sie es aktuell sind. Meines Erachtens war das keine so schlechte Idee, aber vielleicht sah mein Chef das auch komplett anders. Ich wusste immerhin nicht, wie Sousuke zu dem ganzen stand und wie weit er gehen würde, um die Firma zu retten. Vielleicht wollte er das aber auch gar nicht. Mich würde es nicht wundern, wenn er sich von allem loslösen wollte, was ihn an diesem Ort gebunden hat, nach der ganzen Sache mit Saskia. Andererseits hatte ich schon den Eindruck, dass er sich sehr um seine Mitarbeiter kümmerte und sein Bestes versuchen würde, um diese zu retten.
    • Es schmerzte Sousuke wirklich sehr seinen Mitarbeitern, welche so hart für ihren Job gekämpft hatten, diese Nachricht mitzuteilen doch wäre es auch hinterlistig von ihm gewesen wenn er dies nicht getan hätte.
      Die Stimmung wurde dementsprechend natürlich auch etwas bedrückt und Sousuke konnte nur sehen wie sich alle Mitarbeiter sich gegenseitig ansahen aber niemand sich traute etwas dazu zu sagen, außer Rosalia.
      Er verstand ihre Sichtweise darauf doch leider musste er auch zugeben, dass sie mit einigen Dingen daneben lag.
      "Nein, schon gut. Mit der Versicherung habe ich selber schon telefoniert sowie bin ich mit Akira in der Buchhaltung auch schon tausend mal die Fakten durchgegangen aber egal wie wir es gedreht und gewendet haben, es machte keinen Unterschied geschweige denn lieferte es uns kein anderes Ergebnis" erklärte er in die Runde und auch Rosalia welche wenigstens so ehrlich war und stets versuchte Vorschläge zu bringen, welche aber eher weniger was brachten.
      Er war ihr dafür auch dankbar gewesen aber selbst Souske ging schon alle Möglichkeiten durch welche ihm geboten wurden.
      "Würdest du eine Firma übernehmen wollen oder zum Teil, welche gleich nach einem Auftrag der verloren geht, Schiffbruch erleidet? Dafür wären dir deine Investition zu riskant, findest du nicht auch ?" musste er selbst kurz lachen da ihm wirklich langsam die Ideen ausgingen bevor dann schließlich die Kellnerin mit den Getränken vorbei kam, diese alle an die richtige Stelle abstellte und danach wieder verschwand.
      Auch wenn dies ein tatkräftige guten für unsere Ohren sei, was natürlich auch der Wahrheit entspricht, ist meine Firma ein Turm welcher mit jeder fehlender Säule darin zusammenbrechen kann. Natürlich ist dies nur durch einen einzigen Mitarbeiter passiert wofür Ich ihn auch verklagen könnte, doch würde mir dieser mehr Kosten bringen als was jetzt schon auf dem Konto steht. Wenn ich ehrlich bin, würde ich selbst nicht ein, alpin solch ein Unternehmen investieren wollen, auch wenn sie vorher mehr als alles andere perfekt gelaufen ist, doch leider ist diese Zeit vorbei" sprach er weiter bevor sein Blick in die Runde ging und Sousuke eine selbstbewusste Haltung einnahm.
      "Das heißt aber noch lange ich nicht, dass ich es kampflos einfach so hergeben werde. Ich habe euch damals bei der Einstellung versprochen, dass diese Firma niemals zu Grunde gehen wird, also werde ich mich auch an dieses Versprechen halten, egal was es mich kosten wird. Ihr seid ein Team, welches man sich nur wünschen kann und ich gebe ehrlich zu, froh zu sagen zu können, dass ich stolz sein kann euch an meiner Seite haben zu können....daher macht euch keine Sorgen, dass ihr eure Jobs verliert. Auch wenn ich vorher sagte, dass es vielleicht besser wäre einen anderen zu suchen, und das nehme ich auch nicht zurück da es immernoch passieren kann, dass es anbei geht aber dann kann ich wenigstens sagen, dass ich es probiert habe" sprach er weiter und hoffte darauf, dass eine Leute diesen verstanden und trotzdem nicht die Kündigung einreichten.
      Jetzt jemanden von ihnen zu verlieren, wäre nur ein zu großer Rückfall.
      "Egal was kommen wird, ich werde meine Abteilung auf keinen Fall einfach so hergeben, auch nicht wenn einer wie Herr Shinsha kommt und übermenschliche Zeiträume bekannt gibt" kam es dann plötzlich selbstbewusst aus Reika raus welche zu ihren Kollegen blickte.
      "Wie seht ihr das ?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Wie nicht anders erwartet, schmetterte Sousuke jeden einzelnen meiner Vorschläge ab. Dabei hatte ich das Gefühl, dass er sich nicht einmal wirklich darüber Gedanken gemacht hatte und darüber nachdachte, dass es vielleicht eine Option gewesen wäre, Sponsoren zu suchen und Firmenteile zu verkaufen. Irgendwie reizte es mich ein wenig, dass er es nicht einmal versuchen wollte. Natürlich war es den meisten Leuten zu unsicher, in etwas zu investieren, dass kurz vor der Pleite stand, jedoch gab es bei uns dafür einen guten Grund. Und es war ja auch nicht so, dass dieser Grund in Zukunft häufiger auftreten würde. Im Gegenteil. Es hatte uns niemals an Kunden gefehlt und wir waren auch stets rechtzeitig fertig geworden, daher war diese Firma auf jeden Fall eine Investition wert und kluge Geschäftsleute würden dies auch verstehen. Andererseits war Sousuke der Chef und er hatte das letzte Wort. Wenn er also nicht wollte, dass ich mich umhörte, dann würde ich es auch nicht tun. Sollte er ruhig nach einer Lösung suchen, wenn ihm meine Vorschläge nicht gefielen.
      Aus irgendeinem Grund nervte es mich gleich noch viel mehr, dass Reika zu positiv sprach. Ich verstand ihren Willen, diese Firma zu retten, doch bisher war von niemand anderem ein Lösungsvorschlag gekommen und von gut reden und Motivation alleine würden wir unsere Arbeitsplätze nicht retten können. Was für Träumer.
      Ich ließ mir meine schlechte Laune nicht anmerken und hörten den Leuten einfach bei ihren Gesprächen zu. Ich hatte nicht mehr vor, mich diesbezüglich zu äußern. Viel mehr hingen meine Gedanken an den Designs, die ich noch fertig bekommen musste. Ich hasste es meine Arbeit zu unterbrechen, wenn ich kurz davor, fertig zu sein. Es fiel mir schwer, dieses Essen zu genießen, da ich wusste, was noch alles auf mich warten würde, sobald ich die Firma wieder betrat.
      Das Essen und die Getränke wurden uns bereits serviert und nach Reikas kleiner Ansprache war auch die Laune wieder besser, als zuvor. Ich konnte deutlich erkennen, wie sich ein jener aus der Gruppe dazu zwang, diesen Abend zu genießen und die letzten Worte unseres Chefs zu vergessen. Es war eine natürliche Reaktion, der menschlichen Psyche. Wir alle nutzten Abwehrmechanismen, um uns vor Leid zu schützen, doch war es nicht immer die beste Idee, die Augen vor Dingen zu verschließen, mit denen man sich nicht auseinandersetzen wollte. Es könnte dem ein oder anderen noch Schwierigkeiten bereiten. Ich verlangte nicht von ihnen, dass sie Panik schoben und sich irgendwo hinein stressten, doch der Arbeitsmarkt in Japan war ein hartes Pflaster. Selbst mit den besten Noten und Auszeichnungen bekam man manchmal keine Stelle. Vermutlich hatte ich selbst diese Stelle nur bekommen, weil ich mal bei einer der größten Baufirmen der Welt gearbeitet hatte. Wäre ich eine Berufsanfängerin gewesen, würden mich wahrscheinlich die wenigsten nehmen.


      Wir beendeten das Essen, ohne dass ich noch groß etwas gesagt hatte. Ich nutzte die Zeit stattdessen lieber dazu, um den anderen bei ihren Gesprächen zuzuhören. Mir war ohnehin nicht nach reden. Ich wollte einfach nur noch den heutigen Tag zu Ende bringen und mich danach wohlverdient auf meine Couch schmeißen.
      "Sollten wir nicht langsam zurückgehen?", fragte ich irgendwann in die Runde. "Es gibt noch ein Projekt, welches darauf wartet beendet zu werden."
    • Dass Sousuke wieder komplett auf stur stellte was die Sorgen seiner Firma betraf, war ihm selber durchaus bewusst gewesen doch welche Wahl hatte er denn schon ?
      Es war ja nicht so gewesen, dass er alle Vorschläge von Rosalia für kompletten Unsinn hielt und es mit Absicht machte doch andererseits waren es auch genau die Sachen gewesen welche er sich ja schon selber durch den Kopf laufen ließ geschweige denn auch in Angriff nahm.
      Mit wie vielen Investoren hatte er heute schon telefoniert und jeder hatte abgelehnt mit ihm arbeiten zu wollen nur, weil ein Auftragsverlust gleich für die Ruine seiner Firma der Grund war ?
      Niemand wollte in etwas Geld stecken was göeich zu Grunde gehen konnte.
      Einerseits verstand er ja die Ansichten der Menschen, da es bedeutete eine Menge Geld hineinzustecken doch andererseits wüsste selbst der schwarzhaarige nicht, ober dies machen oder riskieren würde.
      Als schließlich die anderen anfingen sich zu unterhalten, bemerkte er, dass Rosalia den ganzen Abend im Lokal nichts mehr von sich gab.
      War sie etwa sauer auf ihn, weil er alle ihre Vorschläge abgelehnt hatte ?
      Ein leises Seufzen entglitt seinen Lippen bevor dann auch schon die Getränke sowie das Essen serviert wurde.
      Zum Glück hatte dann nach einiger Zeit Reika das Wort ergriffen weshalb dann auch schon die Laune ihrer Abteilung wieder anstieg.
      Es war zwar keine 100%ige Sicherheit gewesen aber er war trotzdem froh gewesen darüber zu hören, dass sie dennoch alles tun werden um ihm zu helfen die Firma zu retten.
      Alle unterhielten sich nach dem essen noch eine Weile bis dann Rosalia schließlich das Wort ergriff und es plötzlich leise in der Runde wurde.
      Stimmt ! Sie hatten noch das Projekt zu beenden, welches vielleicht einer der Arbeiten sein konnten welche ihnen das Leben retten konnte.
      "Du hast recht. Tut mir leid, wir hatten es vollkommen vergessen" entschuldigte sich Reika welche ihre Kollegin sanft anlächelte.
      "Wir sollten los" mit einem Nicken von Souske verabschiedete sie sich und deutete ihren Leuten ihr zu folgen bevor er dann schließlich alleine da saß, noch einen Schluck von seinem Bier machte und danach einer der Kellnerinnen zu sich holte um die Rechnung zu übernehmen.
      Es war zwar gerade kein passender Moment gewesen, ein Firmenessen zu veranstalten aber so wie er es beurteilen konnte, hatte es sich doch etwas gebracht um die Motivation im Team wieder zu steigern.
      Danach machte er sich selbst zurück auf den Weg in sein Büro wo er die Unterlagen sah, welche noch zum bearbeiten wären, wobei er sich kurz zum Tisch aufmachte, die Mappe vor sich umdrehte um diese durchzublättern.
      Dabei dachte er nach was er noch alles tun konnte um sein Unternehmen zu retten wobei ihm dabei nur eine Person einfiel, welche dies könnte.
      Doch sollte er es wagen ?
      Sousuke war einer der letzten Menschen der jemanden um Hilfe bat, da er durch seine Familie schon früh lernte auf sich alleine gestellt zu sein, weshalb es ihm auch so enorm viel Überwindung kostete, diesen Schritt zu machen.
      Jedoch war die Person die Einzige gewesen, welche über seine Firma Bescheid wusste und immer einen Überblick darauf hatte.
      Damals störte es ihm nicht, keine Frage, aber heute konnte er nicht einmal sagen ob dieser mit einstieg.
      Sollte er eine Nacht darüber schlafen ?
      Vielleicht ergab sich ja morgen wieder was komplett anderes ?
      Heute würde er sowieso das Büro erst verlassen sobald er von Reika, Rosalia und den anderen die Informationen bekam, dass sie fertig geworden waren.
      Er wollte sie keinesfalls damit alleine im Gebäude lassen und zum anderen war er noch immer der Chef gewesen.
      Daher setzte sich zum Tisch und arbeitete die Mappen durch.
      Egal wie lange es dauern würde, er würde auf jeden Fall hier sein und Herr Shinsha Bescheid geben.
      Herr Shinsha.......
      Als der Name durch seinen Kopf wandte, dachte er nochmals an die Worte von ihm nach sowie an die, welche Sousuke an Rosalia ihm diesbezüglich gewendet hatte.,
      War es richtig gewesen die Bitte an sie zu wenden ?
      Eigentlich konnte Rosalia ja tun ujd lassen was sie wollte da beide kein Paar waren.
      Dennoch steigt twas Eifersucht auf als er daran denken musste, dass er etwas von ihr wollte.
      Sollte Sousuke ihr endlich die Gefühle gestehen, welche er für sie empfand ?
      Würde dies überhaupt etwas ändern ? Oder würden beide immernoch so weiter machen wie bisher ?
      Langsam kam sich der schwarzhaarige wie ein Teenager vor, welcher sein Leben nicht mehr in Griff hatte weshalb er leise einen sakastischen Lacher von sich ließ.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, Sousuke ganz alleine zurück zu lassen. Es hatte mich zwar ein wenig geärgert, dass er all meine Vorschläge abgeschmettert hatte, ohne scheinbar richtig darüber nachzudenken, doch das hieß noch lange nicht, dass es mir gefallen wollte, ihn alleine in diesem Restaurant zurück zu lassen. Die Firma durchlebte gerade eine schwierige Zeit, eine Zeit in der jeder für jeden da sein sollte. Doch manchmal hatte ich das Gefühl, dass es Sousuke am besten ging, wenn er alleine für sich war. So war es schon damals auf der Uni gewesen, doch es fiel mir nach wie vor schwer daran zu glauben, dass es ihm damit besser ging.
      Ich hatte keine andere Wahl und wir trafen ohne unseren Chef in der Firma ein, wo wir uns allesamt an unsere Arbeitsplätze setzten und weiter machten, als sei nichts weiter gewesen. Es freute mich, dass die anderen neuen Mut gefasst hatten und motivierter als zuvor arbeiten konnte, allerdings fragte ich mich, ob es in Ordnung sei, diese Lage für etwas zu verkaufen, was sie nicht war. Wir hatten ein großes Problem, doch die anderen glaubten, dass man mit harter Arbeit alles wieder gut machen könnte. Typisch Japan, wenn man so wollte. Vielleicht war es aber auch nur ein Abwehrmechanismus ihrer Gehirne, die ihnen nicht erlaubten, aufzugeben. Immerhin konnte nur so dieses Trugbild erhalten bleiben. Aber vielleicht lag es auch einfach nur an mir? Was ist, wenn ich es war, die zu pessimistisch dachte? Vielleicht würde am Ende doch alles gut werden. Noch war nichts entschieden und noch war ich eine Angestellte in dieser Firma und solange dies der Fall war, würde ich mein Bestes geben. Ich würde meine Arbeit nicht halbherzig machen, nur weil ich meine Zeit hier als so gut wie beendet sah. Ich würde solange da sein, wie es auch Sousuke war. War es so nicht schon immer gewesen? Er stand von Angesicht zu Angesicht einem Chaos gegenüber und ich war es, die neben ihm war, ihn bestärkte und ihm unter die Arme griff, wenn er nicht mehr konnte. Er war schon immer der Held in der Geschichte gewesen, während ich mich mehr wie einen Nebenprotagonisten sah, der hin und wieder auftauchte. Selbst in meinem eigenen Leben.
      "Endlich fertig! Den Feierabend haben wir uns reichlich verdient!", seufzte Reika sichtlich erleichtert. "Und wie!", stimmte ihr Souta zu. "Danke für eure harte Arbeit. Ich werde Herrn Shinsha die Dinge noch zu senden. Ihr könnt schon gehen, ich brauche eure Hilfe dafür nicht", meinte ich und die Gruppe nickte, ehe sie ihre Sachen zusammen packten. "Danke. Bis morgen", meinte Reika und ich nickte. "Bis morgen."
      Nachdem ich alle Sachen abgeschickt hatte, sah ich auf die Uhr an meinem Handgelenk. "19:30 Uhr", murmelte ich. Ich erhob mich von meinem Stuhl und packte meine Sachen zusammen, ehe ich mir meinen Mantel und meine Schal anzog und hinauf in den 5. Stock lief, wo ich an Sousukes Bürotür anklopfte und wenig später hinein trat "Ich habe die Sachen weg geschickt", erklärte ich ihm, ehe ich aus dem Fenster sah. "Es ist bereits dunkel draußen. Fahr vorsichtig auf dem Weg nach Hause. Es sind viele Verrückte zu dieser Uhrzeit unterwegs. Wir sehen uns dann morgen", sagte ich.
    • Nachdem er seine Gedanken wieder geordnet hatte um sich auf die Arbeit zu konzentrieren, ging er jegliche Ordner durch um sich jede Daten zu holen was die Zahlen momentan sagten doch egal wieviele Mappen aufgebreitet in seinem Büro am Tisch, am Boden oder egal wo lagen, Sousuke kam nicht auf das Ergebnis welches er gerne hätte.
      Der Gedanke alleine schon, dass nur wegen eines Projektes seine Firma in Konkurs gehen konnte, bereitete ihm schon extreme Magenschmerzen zu.
      Wann war sein Unternehmen denn so unsicher geworden ?
      Hatte Sousuke ständig einen anderen Blick auf seine Firma gehabt ?
      Vielleicht wusste Herr Shinsha ja mehr darüber weshalb er auch versuchte Rosalia für seine Zwecke zu bekommen, weil er irgendwie sehen konnte, dass seine Firma bald den Bach unter gehen würde !
      "So ein Blödsinn" schüttelte er den Kopf, da es sicher lächelich klang was er sich hier gerade dachte.....andere würden nur darüber lachen wenn sie dies von ihm hören würden.
      Ein leichter Seufzer glitt über seine Lippen als er sich seiner Arbeit widmete und immer wieder alles durchrechnete, doch führte kein Weg vorbei, dass ihm nichts anderes übrig bleiben wird zu fragen ob sie ihm unter die Arme griff weshalb er dann sein Handy aus der Tschechien holte, ihre Nummer wählte und anrief.
      Es dauerte eine Weile bis schließlich jemand an ihr Handy ging, doch war es sie nicht persönlich gewesen sondern ihr freund, welcher nur mit einem genervten "Ja?" ans Telefon ging.
      "Hier ist Sousuke.....kann ich sie sprechen ?" kam es selbst genervt aus ihm heraus da auch Sousuke ihm die Schuld für alles gab.
      Doch anstatt noch ansatzweise von ihm zu hören, kam die junge Dame schon ans Telefon, welche sich einerseits auch freute ihn zu hören.
      "Hey, wie geht es dir ?" kam es freundlich aus ihr heraus wobei sie kurz über den normalen Tag sprachen bevor er dann zum Wesentlichen kam.
      "Hör mal, ich muss mit dir reden. Ich brauche deine Hilfe" kam es dann etwas verunsichert aus ihm heraus da jeder der Sousuke kannte, wusste, dass er nur um Hilfe bat wenn es wirklich keinen anderen Ausweg mehr gab.
      "Um was geht es denn ?" fragte sie nach wobei er meinte, dass es besser wäre, wenn sie persönlich reden könnten.
      "Na klar, dann komm morgen zu mir. Er ist eh den ganzen Tag arbeiten, so können wir in Ruhe unter uns alles besprechen" meinte sie noch freundlich dazu wobei der schwarzhaarige wirklich von Glück reden konnte, dass es zwischen ihnen wenigstens noch gut lief nach allem was passiert war.
      "Vielen Dank Saskia" meinte er noch dazu bevor sich beide verabschiedeten und er sich etwas in den Stuhl zurücklehnte woraufhin es kurz darauf an seiner Türe klopfte und Rosalia eintrat um ihm mitzuteilen, dass alles erledigt sei und das er aufpassen sollte.
      "Sag allen Danke für eure tolle Arbeit. Es tut mir leid, wenn ich euch so beansprucht habe und das noch in den letzten Stunden" entschuldigte er sich bei ihr da es in seinen Augen keine Selbstverständlichkeit war.
      "Tut mir auch leid, dass Ich all deine Vorschläge abgelehnt habe" sprach er dann noch aus da er genau wusste wie sie darüber dachte, wenn er dies tat "es war nicht so gewesen, als würde ich keines davon annehmen wollen aber ich habe in letzter Zeit selbst über jeden Blickwinkel nachgedacht" meinte er noch dazu auch wenn sie es vielleicht anders sah.
      Sousuke war aber immernoch der Chef gewesen und auch wenn es ihr vielleicht nicht gefiel, so hatte selbst sie das zu tun was er ihr sagte.
      "Ich werde morgen später ins Büro kommen, daher sag bitte morgen alle Termine ab, ja ?" bat er sie noch darum bevor seine Aufmerksamkeit zurück auf die Mappen ging aber kurz darauf seine Brille auf den Tisch legte und wieder zu ihr sah.
      "Tut mir auch leid wegen dem was ich zu dir sagte wegen Herr Shinsha" fing er plötzlich etwas bedrückt er zum reden an "aber ich will einfach nicht, dass der Mann dir etwas antut was du vielleicht gar nicht möchtest" meinte er noch ehrlich dazu bevor er aufstand und sich auf diese zubewegte.
      "Auch wenn ich es dir vielleicht nie sage oder zeigen kann aber du bist mir sehr wichtig Rosalia und Ich will nicht, dass du jemals wieder so verletzt wirst" dabei legte er sanft eine Hand auf ihre Wange als er ihr in die Augen blickte.
      Sousuke war noch nie gut darin gewesen seine Gefühle offen zu sagen oder zu zeigen.
      Daher wunderte er sich damals schon, dass Saskia ihn überhaupt heiraten wollte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia

      "Ich werde es ihnen morgen ausrichten", meinte ich, als Sousuke mich darum bat, dass ich allen für ihre harte Arbeit danken sollte. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie wussten, wie dankbar er ihnen für das war was sie leisteten, jedoch konnte es nie falsch sein seine Dankbarkeit auch auszusprechen. Allerdings gehörte ich eher zu den Menschen, die es persönlich taten und niemanden dafür beauftragten, es war sonst einfach nicht persönlich genug -für mich zumindest. "Du solltest ihnen bei Gelegenheit selbst erzählen, wie dankbar du für ihre Arbeit bist, auch wenn sie das sicher bereits wissen", legte ich ihm daher ans Herz.
      Als er sich dann aber entschuldigte, sah ich ihm ruhig entgegen. "Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen. Du bist der Chef", meinte ich. Auch wenn es mich ärgerte, dass ich mir Mühe gab und über mögliche Lösungswege nachdachte, um durch diese Krise halbwegs durchzukommen, so war ich einfach nur Sousukes Assistentin und es war sein gutes Recht, meine Vorschläge abzuschlagen, ohne richtig über sie nachzudenken. Allerdings beteuerte er mir gerade zumindest, dass er selbst alle diese Möglichkeiten durchgegangen war. Es wunderte mich zugegeben ein wenig, da ich glaubte eine Menge Zeit mit ihm zu verbringen und viel über das Bescheid zu wissen, was er tat. Aber woher sollte ich auch wissen, wie es in seinem Kopf aussah? Wahrscheinlich arbeitete Sousuke weit mehr als das, was er preisgab und mich wissen ließ.
      "Du kommst morgen später ins Büro?", fragte ich ihn ein wenig verwundert, da es ihm nicht ähnlich sah, als letzter in der Firma zu erscheinen. Außerdem wusste ich über all seine Termine bescheid und ich konnte mich nicht daran erinnern, etwas ausgemacht zu haben, was wichtiger als die Meetings morgen sein könnte. Also musste er es selbst gemacht haben.
      "Wie du wünscht", antwortete ich ihm. Erst spielte ich mit dem Gedanken, näher nachzufragen, allerdings glaubte ich nicht daran, dass ich eine Antwort bekommen würde. Dinge die er mir nicht freiwillig erzählte, würde er auch nicht preisgeben, wenn ich ihn danach fragte. So war er schon immer gewesen.
      "Ich nehme an, ich brauche bei dem Termin morgen nicht mit anwesend zu sein?", fragte ich ihn indirekt. Normalerweise begleitete ich ihn überall hin, allerdings wirkte er diesmal nicht auf mich, als würde er mich gerne dabei haben wollen, was mich doch ein wenig stutzig machte. Hoffentlich stellte er keinen Blödsinn an...
      Als Sousuke dann aber plötzlich von seinem Platz aufstand und mir näher kam, wich ich ein wenig zurück, bis ich schließlich die Wand in meinem Rücken spüren konnte und ich keine Möglichkeiten mehr hatte, ihn auf Abstand zu halten. Ich hatte ihm zwar meine Liebe gestanden, jedoch änderte dies nichts daran, dass es für mich immer noch recht unangenehm war, ihn so nah bei mir zu spüren. Es war als würde er mit meinem Herzen und meinen Gefühlen spielen. Als sei er neugierig, wie oft er es noch schaffen würde, mir den Kopf zu verdrehen, wenn er solche Dinge tat. Manchmal fragte ich mich, ob das ganze für ihn nichts weiter als ein Spiel war. Das würde so gar nicht zu ihm passen...
      "Warst nicht du zuletzt derjenige, der mich abgewiesen hat?", fragte ich irgendwann leise, während ich verkrampft zur Seite blickte, um ihm ja nicht in die Augen sehen zu müssen. Einem direkten Blickkontakt würde ich aktuell einfach nicht standhalten können. Ich hoffte nur, dass er meinen lauten Herzschlag nicht hörte.
      Ich biss mir kurz auf die Unterlippe. "Es ist nicht fair", flüsterte ich leise und deutlich verbittert. "Erst weist du mich ab und dann möchtest du von mir, dass ich mich von anderen Männern fernhalte. Habe ich kein Recht darauf endlich mit der Vergangenheit abschließen zu dürfen?", fragte ich ihn, wobei meine Stimme deutlich gebrochen klang. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich richtete meinen Blick wieder auf Sousuke. Er sollte sich endlich entscheiden, was er wollte.
    • "Ja, wahrscheinlich hast du recht" meinte er mit einem kurzen Lacher und seinen Blick auf den Schreibtisch gewandt, als sie meinte, dass es besser wäre, wenn er es seinen Mitarbeiter selbst sagte.
      Es war ihm halt wichtig, dass es alle wussten, da es in seinen Augen nicht selbst erständlich gewesen war.
      Sie hätten auch alle ruhig sagen können, dass sie nach Hause gingen, schließlich war alles private Zeit was sie hineininvestierten, welche natürlich mit Überstunden von ihm gezählt wurden.
      Wenn sich seine Leute schon so reinsteigten in die Arbeit dann sollten sie auch dementsprechend belohnt werden.
      In solchen Fällen war der Chef noch nie wirklich kompliziert gewesen..
      Sousuke war ziemlich überrascht gewesen als Rosalia meinte, dass sich dieser nicht für seine Ablehnungen entschuldigen musste da dieser der Chef war.
      Eigentlich dachte er, dass sie sich aufregen würde, weil sie sich besonders viel Mühe gab stets ihm eine Lösung zu bieten aber diesmal ?
      War es etwa auch falsch gewesen sich bei ihr deswegen zu entschuldigen ?
      Auch wenn er Rosalia schon seit Ewigkeiten kannte, so hatte selbst der schwarzhaarige manchmal das Gefühl die junge Dame nicht so gut zu können wie er es gerne hätte.
      Nacbdem er dann auch noch verkündete, dass er später ins Büro käme, war die verwunderte stimme aus ihr nicht gerade zu überhören.
      Andererseits konnte er es ihr auch nicht übel nehmen, da es nicht gerade seine Art war als letztes ins Büro zu kommen und wenn wusste Rosalia sowieso durch den Terminplaner Bescheid und war auch Meistens bei seinen Meetings als Assistentin stets dabei gewesen, doch morgen würde er es alleine machen müssen.
      Schließlich ging es hier um das Finianzelle der Firma und wenn er schon selbst sich dazu entschied zu Saskia zu gehen um nach Hilfe zu bitten dann war der Vorwurf von Rosalia, wie bescheuert seine Idee war, eher unangebracht gewesen.
      Ja, vielleicht war es sogar ein Fehler, doch ein Fehler welchen Sousuke riskieren musste.
      "Nein, diesmal brauchst du nicht dabei sein. Wichtiger ist, dass du während meiner Abwesenheit, wie immer, hier die Stellung hälst" lächelte r ihr sanft zu da es selbst für eine Assistentin eine große Herausforderung war ohne dem Chef die Firma zu leiten.
      Zum anderen wollte Sousuke ihr nur so zeigen wie sehr er ihr in dieser Hinsicht vertraute und zutraute.
      Als er sich dann anschließend auf sie zubewegte, ihr sagte was er dachte und sanft seine Hand auf ihre Wange legte, glaubte er, dass sie es verstehen würde, doch als Sousuke dann ihren Worten horchte, war der schwarzhaarige dann doch etwas geschockt darüber gewesen weshalb er dann auch langsam wieder seine Hand von ihr löste.
      "Warst nicht du zuletzt derjenige, der mich abgewiesen hat?", immer wieder schoss diese Frage durch seinen Kopf als es still zwischen ihnen wurde.
      Er hatte sie doch nicht abweisen wollen !
      Klar, im Hotelzimmer hatte er nichts auf ihren Gefühlen erwiedert aber nur, weil er sich selbst seinen Gefühlschaos nicht sicher war und Rosalia nicht irgendwas daher sagen wollte nur, dass sie sich dann besser dadurch fühlte.
      Nein !
      Er wollte es ihr sagen sobald er selbst wusste und fühlen konnte was er für sie empfand.
      Doch auch ihre letzte Frage brachte ihn weiterhin ins wanken.
      Hieß es etwa......?
      "Ist es etwa das was du wirklich willst ?" dabei wandte er seinen Blick so ab sodass seine Augen nicht mehr zu erkennen waren.
      "Mit der Vergangenheit abschließen ?" wiederholte er nochmals ihre Frage.
      Wenn dies wirklich der Fall war, dann hieß es nur, dass auch Rosalia mit ihm abschließen wollte, oder ?
      "Autsch" kam es mit einem sakastischen kurzen Lacher aus ihm heraus als Rose selbst darauf kurz nichts mehr erwiederte "Ich denke es wäre besser wenn du jetzt gehst" mit diesen Worten löste er sich wieder von ihr und setzte sich zu seinem Schreibtisch, setzte seine Brille wieder auf und widmete seine Aufmerksamkeit seinen Mappen.
      Wie lange dachte sie denn schon so darüber ?
      Hatte er sie all die Zeit, die sie sich wieder sahen, falsch eingeschätzt ?
      Sowas einmal von ihr zu hören, tat selbst einem Mann wie Sousuke weh.
      War alles überhaupt was zwischen ihnen war ernst gewesen ?
      Oder versuchte sie so wenigstens nicht alleine sein zu müssen ?
      "Scheiße" fluchte er vor sich her als der schwarzhaarige selbst merkte, dass er sich wegen all dem nicht mehr konzentrieren konnte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      "Ich denke auch", murmelte ich leise, als Sousuke meinte es wäre das Beste, wenn ich jetzt gehen würde. Wieso verstand er meine Gefühle einfach nicht? Was war falsch daran mit der Vergangenheit abschließen zu wollen? Er war es doch gewesen, der mich abwies und nun verlangte er von mir, dass ich ihm nach wie vor hinterher rannte? Das konnte doch wohl nicht sein ernst sein, oder? Ich hatte ihm meine Liebe gestanden und er konnte sie nicht erwidern, warum also sollte ich nicht in die Zukunft sehen und versuchen mein Privatleben wieder auf die Beine zu bekommen? Es war nicht fair von ihm, dass er nun beleidigt war, weil ich mit all dem abschließen wollte. Wäre es für ihn denn die bessere Alternative gewesen, dass ich todunglücklich war weil er meine Gefühle nicht erwidern konnte und mir auch nicht erlaubte, meinen Blick nach vorne zu richten? Das konnte doch wohl unmöglich sein Ernst sein. Was war nur in ihn gefahren? Ein solch egoistisches Verhalten kannte ich gar nicht von ihm.
      Direkt nachdem Sousuke sich wieder von mir entfernt hatte, nutzte ich meine Gelegenheit und ergriff die Flucht. Eilig verließ ich sein Büro und lief zu den Fahrstühlen, welche mich hinunter ins Erdgeschoss brachten. Ich versuchte meinen Kopf frei zu bekommen und entschied mich dafür, dass es wohl besser wäre den Heimweg zu Fuß anzutreten. Ich hatte es nicht weit und ein Spaziergang würde sicher dabei helfen können, meine Gedanken wieder zu ordnen.
      Während ich durch die Straßen der Stadt lief, hatte ich mein Handy hervor geholt und schon mal alle Termine für morgen abgesagt. Eigentlich war mir nicht danach, mich jetzt noch darum zu kümmern, allerdings war es wichtig und ich konnte es nicht bis morgen warten lassen.
      Nachdem ich drei Emails verschickt hatte, packte ich mein Handy wieder in meine Manteltasche und seufzte leise. Dieser Tag hatte deutlich seine Spuren hinterlassen und ich war einfach nur noch müde. Zum Glück war morgen schon Freitag und ich würde das Wochenende nutzen können, um mich zu erholen. Außerdem war Nathan noch immer in der Stadt, er würde sicher eine gute Gesellschaft abgeben, immerhin kannte er mich gut und wusste direkt, wie man mich aufheitern konnte. Das Wochenende mit ihm zu verbringen, würde mir sicher noch mal Kraft für die nächste Woche bringen.
      Ich blieb vor einer roten Ampel stehen und wartete darauf, dass diese grün schaltet. Nichtsahnend stand ich an meinem Platz und starrte auf meine Füße, während ich meinen Gedanken nach hing. Doch mit einem Mal hörte ich ein lautes Quietschen, welches eindeutig von Autoreifen verursacht wurde. Augenblicklich erhob ich meinen Kopf und sah in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ich sah wie ein schwarzer Wagen um die Ecke raste und immer näher kam. Kurz bevor er die Ampel erreichte, bog ein silbernes Auto von der anderen Seite auf die Straße und hätte beinahe den Fahrer im schwarzen Auto erwischt, wäre dieser nicht ausgewichen.
      Ich riss meine Augen auf, als ich viel zu spät erkannte, dass der Autofahrer im schwarzen Wagen auf mich zu steuerte. Er verlor die Kontrolle über sein Lenkrad und erwischte mich mit voller Wucht. Ich flog einige Meter durch die Luft und prallte schließlich an der Glasscheibe eines kleinen Cafes ab, welche direkt in tausend Einzelteile zerbrach und ich bekam schon bald die entsetzlichen Schmerzen meines Aufpralls zu spüren. Ein Schlag durchfuhr meinen Körper und ich spürte, wie sich die Scherben in mein Fleisch bohrten. Schon bald hatte sich eine beachtliche Blutlache unter meinem Körper gebildet, während ich von außen einige entsetzliche Schreie hörte. Ich versuchte wach zu bleiben, gegen die Müdigkeit anzukämpfen, doch es wurde zunehmend schwerer. Alles um mich herum verschwamm, während auch die Geräusche immer dumpfer wurden und ich schließlich das Bewusstsein verlor.
    • Man konnte es jetzt von zwei Seiten sehen:
      Entweder verstand Rosalia nicht gerade was sie eigentlich von sich sagte und wie sehr sie damit Sousuke verletzt hatte, indem sie versuchte mit ihm abzuschließen oder Sousuke verstand wiederrum die Gefühle von Rosalia nicht, was auch nicht so wirklich stimmte.
      Er verstand sie ja, nur wollte er ihr einfach nicht seine Gefühle gestehen wenn er sich selbst nicht zu 100% sicher war.
      Niemand hatte es verdient gehabt etwas zu hören wenn man es nicht so meinte, deswegen wollte er es ihr auch sagen wenn der schwarzhaarige soweit war.
      Warum musste es nur immer so kompliziert sein ?
      Doch wenn sie damit abschließen wollte, war es dann überhaupt noch richtig gewesen, wenn sie für ihn arbeitete ?
      Da würde Rosalia ja nur ständig daran erinnert werden ?
      Es brachte nichts.....egal wie sehr er sich darüber den Kopf zerbrach, Sousuke kam einfach nicht auf den Punkt welchen er gerne hätte, weshalb er dann selbst seine Sachen packte und sich gerade auf dem nach Hause Weg machen wollte als plötzlich sein Handy läutete und Nathan Nummer darauf zu sehen war.
      Was wollte er denn noch um diese Uhrzeit ?
      "Kommt ja selten vor, dass du mich anrufst" hob er gleich ab ohne nur den anderen zu begrüßen woraufhin aber dieser gar nicht zum scherzen aufgelegt war und Sousuke erzählte was passiert ist.
      "WAS ?" kam es geschockt aus ihm heraus wobei seine Tasche ihm aus der Hand auf den Boden flog.
      "Ich mach mich sofort auf dem Weg" und ohne sich noch zu verabschieden, beendete er das Gespräch, packte seine Schlüssel und lies alles liegen um sich runter in die Garage aufzumachen und in das Krankenhaus zu fahren, welches Nathan ihn genannt hatte.
      "Scheiße, Rose" kam es sauer als auch besorgt aus ihm heraus als er im Auto saß und gegen das Lenkrad schlug.
      Hätte er sie im Büro nicht mit solchen schwachsinnigen Dingen aufgehalten, wäre sie schon lange zu Hause auf ihrem Sofa und würde wahrscheinlich irgendeinen Film schauen.
      Es dauerte nicht lange bis er schließlich dort ankam und sofort reinrannte wo auch schon Nathan auf ihn wartete und kurz darauf auch schon ein Arzt auf sie zukam.
      "Wie sieht es aus Doktor ?" fragte Sousuke gleich nach.
      "Miss Williams wird noch operiert. Der Aufprall hat einiges angerichtet. Wir sind noch dabei die inneren Blutungen unter Kontrolle zu bringen, zusätzlich kommen einige Rippenbrüche dazu sowie auch ein gebrochenes Bein und sämtliche Wunden durch die Scherben welche sie sich zugezogen hatte" sprach der Arzt mit einer ernsten Stimme aus wobei er selbst sich eher mehr um die inneren Blutungen sorgen machte.
      "Die nächsten 24h sind entscheidend" mit diesen Worten verabschiedete er sich wieder und ließ die beiden Männer alleine zurück wobei Sousuke wirklich nicht wusste was er tun konnte.
      Warum musste es ausgerechnet sie treffen ?
      Sousuke war hier doch das Arschloch gewesen und hätte es mehr verdient gehabt hier um seine Leben zu kämpfen als Rosalia.
      Langsam bewegte er sich auf einen der freien Stühle im Warteraum zu und lies sich einfsch darauf sinken wobei er beide Hände auf seinen Kopf legte und die Augen schloss.
      Rosalia musste leben........
      Das vorher konnte doch nicht das letzte Gespräch gewesen sein, was sie führten, oder ?


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Nathan:
      Schallendes Gelächter belebten die Wände der kleinen Bar, in der ich mit vier meiner damaligen Schulkameraden saß. Wir erzählten uns einige Geschichten aus der Schulzeit und unserem Arbeitsleben. Die Stimmung war gut und ausgelassen, genau das was ich momentan brauchte. Es war eine gute Idee gewesen, hier meinen Urlaub zu verbringen und ich würde mich dafür bei Rosalia und Sousuke noch bedanken müssen. Wären sie nicht gewesen, würde ich meine freien Tage damit verbringen, an die Wand meines Zimmers zu starren. Keine besonders gute Aussicht, wenn man mich fragte.
      Ich wollte gerade einen Schluck von meinem Bier nehmen, als ich plötzlich mein Handy klingeln hörte. Ich kramte es aus meiner Jackentasche hervor und sah auf das Display. Die angegeben Nummer war mir gänzlich unbekannt, aber sie kam aus Japan, weshalb ich davon ausging, dass es Rosalia war, welche von dem Telefon ihrer Firma aus anrief. Vielleicht fühlte sie sich einsam und wollte etwas mit mir unternehmen. Sie hatte gestern recht niedergeschlagen gewirkt, als ich ihr erzählt hatte, dass ich erst am Wochenende für sie Zeit hatte, da ich mich noch mit meinen ehemaligen Schulfreunden treffen wollte.
      Ich nahm den Hörer ab und begrüßte die Person auf der anderen Seite. Schon bald musste ich feststellen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht falscher hätte liegen können.
      "Guten Abend, spricht da Nathan Williams?", ertönte eine weibliche Stimme.
      "Ja, der bin ich."
      "Wir haben das Handy der Besitzerin am Unfallort gefunden und sie waren der letzte, mit der sie telefoniert hat. Sind sie mit Frau Williams verwand?", fragte mich die Stimme auf der anderen Seite des Telefons. Ich hatte plötzlich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. Unfallort? Hieß das Rosalia wurde in einen Unfall verwickelt?
      Ich stand von meinem Barhocker auf und ohne etwas zu sagen, ging ich vor die Tür des kleinen Ladens, um die Stimme der Dame besser durch das Telefon hindurch hören zu können. "Ja, ich bin ihr Bruder. Hatte sie einen Unfall?", wollte ich direkt wissen.
      "Ich rufe vom Lotus Krankenhaus an. Ihre Schwester wurde vor wenigen Minuten eingeliefert. Sie wurde in einen Autounfall verwickelt und wurde dabei schwer verletzt. Aktuell wird sie operiert", kam es bedrückt von der Frau.
      "Ich komme sofort", meinte ich ernst und legte dann auch schon auf, ehe ich zurück in die Bar ging und sagte, dass es einen Notfall gab und ich schon gehen musste. In Windeseile schnappte ich mir meine Sachen und hielt ein Taxi auf der Straße an, um direkt zum Lotus Krankenhaus zu fahren. Während der Fahrt kramte ich mein Handy aus der Tasche hervor und wählte die Nummer von Sousuke. Die beiden standen sich noch immer sah und ich war mir sicher, dass auch er gerne darüber informiert wäre.
      "Kommt ja selten vor, dass du mich anrufst" wurde ich direkt von ihm begrüßt. Seiner Stimmte nach zu urteilen wusste er noch nichts von dem, was geschehen war.
      "Sousuke", kam es ernst aus mir heraus. "Rosalia hatte einen Autounfall wird gerade im Lotus Krankenhaus operiert. Ich bin auf dem Weg zu ihr", sprach ich. Sousuke wirkte geschockt, was ich ihm nicht verübeln konnte. Mir selbst ging es gerade nicht anders. Der Gedanke, dass ich nun auch noch meine kleine Schwester verlieren könnte, löste in mir pure Panik und Verzweiflung aus.
      Ich hatte das Gespräch beendet und kam 15 Minuten später am Krankenhaus an. Ich bezahlte den Taxifahrer, ehe ich in das Gebäude stürmte und man mir den Ort zeigte, an dem ich auf den Arzt warten könnte.
      Sousuke traf nur kurz nach mir ein und wir warteten gemeinsam auf den behandelten Arzt. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und erklärte uns, was Sache war. Ich spürte wie mir mein Herz in tausend Kleinteile zerbrach und am liebsten wäre ich in den OP-Saal gerannt und hätte Rosa in ihren Schultern gepackt und wach gerüttelt, doch ich riss mich zusammen.
      Ich setzte mich neben Sousuke und gemeinsam warteten wir darauf, dass die Operation beendet wurde, damit wir neue Nachrichten erhielten.
      Gegen Mitternacht kam der Arzt ein weiteres Mal aus dem OP-Saal und ich stand direkt von meinem Platz auf, ehe ich ihn hoffnungsvoll musterte. "Und?", wollte ich direkt von ihm wissen. "Wir konnten die Blutungen stoppen, allerdings befindet sie sich noch in einem sehr kritischen Zustand und wird aus diesem Grund auf die Intensivstation gebracht. Da Unbefugten der Zutritt dorthin nicht erlaubt ist, dürfen Sie Frau Williams leider noch nicht sehen. Ich empfehle Ihnen beiden nach Hause zu gehen und sich dort auszuruhen. Das Krankenhaus wird Ihnen eine Nachricht senden, sobald Sie die Patientin wieder sehen dürfen", meinte er und ich nickte ein wenig niedergeschlagen. Ich wusste ja, dass er Recht hatte, aber trotzdem hätte ich meine Schwester jetzt gerne gesehen.
    • "Rosalia" murmelte er leise vor sich her und wandte seinen Blick weiterhin auf den Boden des Krankenhauses wobei er selbst nicht merkte wie langsam die Zeit eigentlich bei ihnen verging.
      Gefühlt nach einigen Stunden kam dann wieder der selbe Arzt zu ihnen, welcher sie vorher schon mal auf den neuesten Stand brachte, wobei Nathan gleich auf diesen zuging und wissen wollte wie es ausging woraufhin auch der Arzt nicht lange zögerte und ihn erneut von der Operation berichtete.
      Sousuke selbst war nicht gerade in der besten Lage aufzustehen, weshalb er alles vom Sitz auch horchte.
      //Immernoch in einem kritischen Zustand//, lies er diesen Satz durch seinen Kopf wandern als er erleichtert ausatmete, dass sie wenigstens schon mal die Operation überstanden hatte.
      Rosalia war eine Kämpferin gewesen und durfte nicht einfach so aus seinem Leben gerissen werden.
      Sie sollten nach Hause gehen ?
      Welcher normaler Mensch konnte denn bitte in solch einer Situation nach Hause gehen und sich ausruhen, während eine geliebte Person auf der intensivstation lag und man nicht wusste ob sie überhaupt die Nacht überlebte ?
      Auch wenn die Ärzte es nicht so meinten, war dem schwarzhaarigen gerade wirklich nicht danach alleine in seine Wohnung zurück zu kehren.
      Kurz holte er sein Handy aus der Tasche und schrieb Saskia eine Nachricht, dass das morgige Treffen abgesagt wurde aufgrund eines Notfalls und, dass er sich in Kürze wegen eines neuen Termins bei ihr melden würde.
      Auch wenn er somit gerade all die Pläne seiner Exfrau durch den Wind schoss, war es Sousuke in diesen Moment sichtlich egal gewesen.
      Er wollte hier bei Rosalia bleiben.
      Was wäre er denn für ein Freund, wenn er einfach weiterhin sein Leben lebte ?
      Zum anderen sollte er vielleicht auch noch Reika überstanden den Zustand von Rosalia informieren, sodass sie sich morgen keine Sorgen machen mussten.
      Jetzt wo er so darüber nachdachte, ging es seiner Freundin seit dem erscheinen nicht wirklich gut.
      Zuerst das Gefühlschaos mit Sousuke, dann der Schwächeanfall weshalb sie schon mal in dieses Krankenhaus eingeliefert wurde und nun der Autounfall.
      Vielleicht war es ja klüger sie wieder zurück nach England zu nehmen ?
      Nathan als auch Rosalia konnten sich gerade beide gut gebrauchen und vielleicht tat es ihnen ja wieder gut miteinander zu leben ?
      Nein !
      Es war nicht sein Recht gewesen sich in das Leben des Mädchens einzumischen. Schließlich wollte sie ja mit all dem abschließen.
      Warum also saß er dann nocht hier, wenn es sie sowieso nicht interessierte ?
      Ein kurzer Lacher entglitt seinen Lippen als er darüber nachdachte wie lächerlich es sein musste, dass er sich so sehr an ihre Existenz klammerte während sie es eigentlich nicht wollte.
      Daher stand er auf und legte eine Hand sanft auf die Schulter von Nathan sodass dieser aus seinen Gedanken geworden wurde.
      "Du solltest vielleicht hier bleiben und warten bis die Ärzte grünes Licht geben, sie sehen zu dürfen. Du bist ihr Bruder und ich glaube sie wäre froh, dich als erstes zu erblicken. Sie wird es schon schaffen, schließlich ist Rosalia eine Williams und so wie ich eure Familie kenne, hat noch nie jemand aufgegebn" versuchte er den anderen etwas zu ermutigen sodass Nathan nicht denn Kopf hängen ließ.
      "Ich werde mich mal auf den Weg machen und die anderen kontaktieren. Solltest du was benötigen, kannst du mich ja anrufen" dabei boxte er den anderen freundschaftlich noch gegen die Schulter bevor er seine Hände in die Hosentasche steckte und das Gebäude verließ woraufhin es aber während der Wartezeit draussen zum schütten anfing.
      Perfektes Wetter um den heutigen Tag zu beenden.
      Leicht wandte der schwarzhaarige seinen Blick nach oben in den Himmel und sah zu wie die Tropfen von oben nach unten auf den Boden flogen.,
      //Selbst der Himmel weint//, schoss es ihm durch den Kopf als er sich auf den Weg zu Fuß und gedankenverloren in die Stadt aufmachte wobei er total vergaß, dass er mit dem Auto hergekommen war.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Nathan:
      Auch mir war nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt zurück in mein Hotelzimmer zu kehren und mich dort auszuruhen. Ich würde ohnehin kein Auge zu machen können, wenn ich wusste, dass es meiner kleinen Schwester so schlecht ging. Sie war mein ein und alles und das letzte, was mich noch am Leben hielt. Wir hatten eine tiefe Verbindung und den selben Schmerz geteilt. Wie könnte ich also ausgerechnet jetzt von ihrer Seite weichen und einfach nach Hause gehen?
      "Ich bleibe hier", meinte ich direkt mit fester Stimme. Ich wollte da sein, wenn sich ihr Zusand verschlechtern sollte und ich wollte auch bei ihr sein, wenn sie ihre Augen wieder öffnete. So viel war ich ihr schuldig. Ich hatte ihr damals versprochen, dass sie nie wieder alleine sein würde und ich würde mich an mein Versprechen halten. Rosalia würde nie wieder alleine solche Ängste durchstehen müssen. Ich war ihr Bruder und es war meine Aufgabe, sie vor allem Leid dieser Welt zu beschützen und ihr die Last von den Schultern zu nehmen, die sie nicht alleine tragen konnte.
      Ich wandte meinen Blick von dem Arzt ab und sah stattdessen zu Sousuke, welcher plötzlich verbittert auflachte. Viele Menschen würden sein Verhalten als unangebracht ansehen, aber ich kannte den Schwarzhaarigen mittlerweile gut genug, um zu wissen dass hinter diesem Lachen sehr viel mehr lag. Es war seine Art und Weise mit solchen Dingen umzugehen und ich wusste, dass er momentan genauso litt wie ich. Trotzdem fragte ich mich, ob etwas zwischen den beiden vorgefallen war. Der Sousuke den ich von früher kannte, würde es sich nicht nehmen lassen, ebenfalls an ihrem Bett zu wachen, bis Rosalia endlich ihre Augen aufschlagen würde. Allerdings durfte man nicht vergessen, dass bereits viel Zeit ins Land gegangen war und die beiden kein Paar mehr waren. Ich wusste zwar, dass Rosalia nach wie vor tiefe Gefühle für ihn hegte und diesen Mann mehr als alles andere auf dieser Welt liebte, doch wusste ich nichts über Sousuke selbst. Doch die Tatsache, dass die beiden noch nicht wieder zusammen waren, sollte eigentlich Antwort genug für mich sein.
      "Wir sehen uns", verabschiedete ich mich von dem Schwarzhaarigen, als dieser sich dazu entschied, das Krankenhaus zu verlassen und Rosalias Arbeitskollegen über ihren Zustand zu informieren. Rosa war noch nicht lange in Japan, aber scheinbar hatte sie es bereits geschafft, sich einige Freunde zu machen. Sie schaffte es schnell, irgendwo anzuecken und Freundschaften aufzubauen. Es war eines ihrer Talente und es wunderte mich nur wenig, dass sie hier bereits einige Menschen hatte, auf die sie zählen konnte.

      Entgegen des Rates des Arzt entschied ich mich dafür, im Krankenhaus zu bleiben und machte es mir auf einem Stuhl vor der Intensivstation bequem. Besucher mussten in diesem Bereich warten und durften leider nicht hinter die Tür blicken, auch wenn ich am liebsten an ihrem Bett gesessen wäre und ihre Hand gehalten hätte.

      Es war vier Uhr morgens, als der Arzt auf mich zu kam und mir sagte, dass Rosalia einen Herzstillstand hatte und wiederbelebt werden musste. Erneut zerbrach ich innerlich bei dieser Nachricht und spürte, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen.
      "Bei dem Versuch sie wieder zu beleben rissen ihre Nähte und die Blutungen sind erneut aufgegangen. Sie muss sich also einer weiteren Operation unterziehen, was in ihrem geschwächten Zustand ein weiteres Risiko bedeutet", erklärte mir der Arzt und versuchte dabei so mitfühlend, wie nur möglich zu klingen. Doch ich sackte einfach auf dem Stuhl hinter mir zusammen und betete, dass meine kleine Schwester das alles gut überstand.
      Erst um sieben Uhr war die Operation überstanden und Rosalia wurde zurück auf die Intensivstation gebracht, vor dessen Tür ich nach wie vor verweilte.
    • Eine Weile ging er noch durch die Stadt ohne genau zu wissen wohin sein Weg eigentlich führte.
      Nach Hause konnte er jetzt nicht gehen, denn das war in seinen Augen einfach nur falsch gewesen.
      Er schlief in Ruhe und genoss jede einzelne Sekunde seines Lebens während Rosalia zwischen dem Leben und den Tod entscheiden musste.
      Warum musste ihr letztes Gespräch nur so auseinander gehen ?
      Warum hatten sie sich nicht versöhnt und Sousuke hättest danach heimgefahren ?
      Warum ließ er sie gehen ?
      Er war nicht nur ihr Boss, sondern auch ein Freund, welcher doch zugab, dass sie ihm wichtig war und jetzt ?
      Jetzt ging er im Regen durch die Straßen und war nicht an ihrer Seite.
      Wie denn auch ?
      Weder die Ärzte wollten es zulassen noch war sie nicht auf der normalen Station angekommen.
      Zum anderen war es auch ein gutes Recht gewesen, dass Nathan derjenige war, der als Erster zunihm gehen sollte.
      Schließlich war er ihr Bruder und der letzte Überlebende in ihrer Familie.
      Selbst für jemanden wie Nathan stand das Leben am seidenen Faden, da unsicher war ob es seine kleine Schwester überstand.
      Nach einiger Zeit hörte es schließlich auf zum regnen, weshalb er dann sein Handy rausholte und reise eine Nachricht schrieb, dass Rosalia in nächster Zeit nicht arbeiten kommen wird, da diese einen Unfall gehabt hatte. Jede weitere Information würde von ihm folgen sobald er selbst mehr wusste.
      Als er diese abgeschickt hatte, packte er dieses wieder in die Tasche und machte sich weiter auf den Weg wobei er die ganze Nacht bis am frühen Morgen unterwegs war.
      Ein Blick auf die Uhr in der Hauptstraße, zeigte ihm, dass es bereits 07.30 Uhr gewesen war, weshalb er sich dazu entschloss die Lieblingsblumen von Rosalia in einem Blumenladen zu kaufen bevor er sich zurück ins Krankenhaus aufmachte und nach Nathan suchte, welcher komplett fertig in einem der Stühle saß.
      Kein Wunder auch.
      Nathan war weder zu hHuse noch ist er sicher keine Sekunde von diesen Platz gewichen.
      Hatte er überhaupt Freunde, welche er sonst noch benachrichtigen konnte und welche für ihn da wären ?
      "Hey" kam es ruhig aus ihm heraus als er sich neben diesen setzte und seine Hand auf dessen Rücken legte.
      "Wie geht es Rosalia ? Haben die Ärzte schon was gesagt ?" wollte er wissen und hoffte natürlich auf gute Nachrichten, da die ganze Nacht sein Handy nicht geläutet hatte.
      Dass es Jedoch Komplikationen gab, konnte er im ersten Moment nicht wissen.
      "Ich habe ihr Blumen gekauft" dabei setzte sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen als er diese betrachtete.
      "Ich weiß nicht ob es unpassend ist aberwas Besseres fiel mir in diesen Moment ehrlich gesagt nicht ein"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Nathan:
      Je mehr Zeit verstrich, desto weniger Hoffnung hatte ich, dass Rosalia das ganze überstand. Gleichzeitig aber verfluchte ich mich für diese Gedanken. Ich wusste, dass ich jetzt stark bleiben musste und auf das Beste hoffen sollte. Immerhin war meine kleine Schwester eine Kämpferin und sie hatte schon so manches Drama überlebt. Doch ich wusste nicht, ob sie auch hierfür stark genug war. Sie hatte auf mich einen reichlich erschöpften Eindruck gemacht, als sie nach London kam, um mich zu besuchen, darum schien sie im Augenblick nicht in der besten körperlichen Verfassung zu sein. Dabei brauchte sie ausgerechnet jetzt genug Kraft und Energie, ansonsten würde sie das ganze wohl nicht so ohne weiteres wegstecken können.
      Ich blieb noch eine ganze Weile vor der Intensivstation sitzen, während ich mich langsam beruhigte und mir die Tränen aus dem Gesicht wischte. Ich musste versuchen, mich zusammen zu reißen, auch wenn es gerade sehr schwer für mich war, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
      Ich erhob meinen Blick, als ich Sousukes Stimme hören konnte und erkannte den Schwarzhaarigen, welcher mit einem Blumenstrauß vor mir stand. Er setzte sich schon sehr bald neben mich und legte mir tröstend seine Hand auf den Rücken, als er sich über Rosalias Zustand erkundigte. "Es gab in der Nacht noch einmal Komplikationen... Ihr Herz ist stehen geblieben und sie mussten sie wiederbeleben. Dabei sind aber einige ihrer Nähte gerissen und sie hatte erneut innerliche Blutungen. Sie wurde noch mal drei Stunden operiert, aber das ist nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Ihr Körper ist sehr geschwächt durch den Blutverlust und die Narkosemittel machen es nicht gerade besser. Ich durfte bisher noch nicht zu ihr und sie ist nach wie vor auf der Intensivstation, aber immerhin hat sie die zweite OP überstanden, auch wenn es ihr aktuell noch schlechter geht, als nach der ersten...", erklärte ich ihm, wobei meine Stimme deutlich angeschlagen klang.
      Ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen, als er von den Blumen zu sprechen begann. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich sehr über den Blumen freuen wird, sobald sie wach wird", entgegnete ich ihm. Dies hieß: sollte sie noch einmal aufwachen...
      "Sie wird sehr glücklich sein, wenn sie sieht, dass du auch hier bist. Ich weiß zwar nicht, wie ihr beide momentan zueinander steht, aber ich kenne meine kleine Schwester sehr gut und ich weiß, dass du zu den wichtigsten Menschen in ihrem Leben gehörst und sie weiß das auch", versuchte ich Sousuke aufzumuntern. Ich durfte nicht vergessen, dass das auch für ihn eine schwere Zeit war und er sich ebenso um Rosalia sorgte, wie ich auch.

      Es vergingen viele Stunden, ohne dass wir etwas neues über den Zustand von Rosalia in Erfahrung gebracht haben und wir durften sie auch nicht besuchen, da sie nach wie vor auf der Intensivstation lag und niemand sie besuchen durfte. Doch gegen 19 Uhr kam ein Doktor auf uns zu informierte uns über die erfreulichen Neuigkeiten.
      "Frau Williams hat sich die letzten 24 Stunden gut geschlagen und hat vor wenigen Minuten sogar ihre Augen geöffnet. Sie wird aktuell in ein Zimmer auf die Krankenstation verfrachtet, wo sie sich von den weiteren Blessuren erholen kann. Sie ist noch sehr schwach und nicht ansprechbar, aber das Schlimmste ist bereits überstanden. Allerdings darf es zu keinem weiteren Herzstillstand oder inneren Blutungen kommen, da sie eine dritte OP in so kurzer Zeit nicht verkraften würde", sprach er ernst. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als ich das hörte, auch wenn ich mir noch immer Sorgen um sie machte. Ich hoffte sie überstand diese Nacht ohne weitere Komplikationen...
      "Normalerweise ist die Besuchszeit seit einer Stunde vorbei, aber ich denke ich kann für Sie beide eine Ausnahme machen, nachdem sie so lange hier verweilt haben", sprach der Arzt und ich nickte ihm dankbar zu. "Danke!"
      Ich sah noch einmal kurz zu Sousuke, ehe uns der Arzt auf das Zimmer brachte, in dem Rosalia lag. Sie hatte keine Zimmernachbarn und somit würden wir ungestört mit ihr die Zeit verbringen können. Als ich sie allerdings so im Bett liegen sah, verkrampfte sich alles in mir und ich wagte zu bezweifeln, dass wir uns mit ihr unterhalten könnten. "Erschrecken Sie sich nicht wegen den Maschinen und den vielen Verbänden. Sie wird diese Dinge hoffentlich bald wieder ablegen können", sprach uns der Doktor gut zu und ich nickte verstehend. "Ich werde mich dann mal um meine anderen Patienten kümmern, bleiben Sie so lange sie wollen." "Vielen Dank, Doktor", meinte ich und er nickte kurz, ehe er verschwand.
      Ich setzte mich auf einen Hocker neben Rosalias Bett und nahm vorsichtig ihre Hand. Sie war sehr blass und ihre Augen waren geschlossen. Scheinbar war sie schon wieder eingeschlafen. Mein Blick wanderte zu der Atemmaske auf ihrem Mund. Scheinbar war sie noch nicht stark genug von alleine zu atmen und diese Maschine würde dies fürs Erste für sie übernehmen.
      "N-Na..than... Sou...su..ke..." Ich weitete meine Augen als ich Rosas leise Stimme vernahm. Sie hatte ihre Augen ein kleines Stück geöffnet und musterte uns mit ihrem absolut müden Blick. "Wir sind hier. Mach dir keine Sorgen, du schaffst das!", sprach ich ihr hoffnungsvoll zu.
    • Ihr Herz ist stehen geblieben ?
      Für einen Moment zog sich alles in Souske zusammen, da er schon mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, doch zu seinem Glück, auch wenn man es nicht gerade Glück nennen konnte, teilte er ihm mit, dass Rosalia auch die zweite Operation überstanden hatte.
      "Ich sagte doch, dass deine kleine Schwester eine Kämpferin ist" versuchte er diesen aufzubauen bevor er für einen kurzen Moment still geworden war bis die Sprache anschließend zu den Blumen ging.
      Auch wenn Ihre letzte Unterhaltung nicht besonders die Beste war, welche die beiden geführt hatten, hoffte er selbst darauf, dass sie sich darüber freuen wird.
      Heute ging es alleine um die Gesundheit von Rose und um nichts anderes.
      "Wenn ich ehrlich bin, weiß ich selber nicht wie es momentan zwischen uns beiden aussieht. In London gestand sie mir noch ihre Liebe, welche ich selbst nur zu gern erwiederte hätte aber es wegen meiner Unsicherheit nocht konnte und kurz vor dem Unfall sagt sie mir, dass sie mit der Vergangenheit abschließen möchte" seine Stimmung wurde immer mehr und mehr bedrückter umso mehr er davon erzählte.
      "Somit glaube ich nicht, dass sie noch nur ansatzweise etwas mit mir zu tun haben möchte" musste er wieder lachen um sich so etwas zusammen zu reißen um hier selbst nicht in Tränen auszubrechen.
      Es reichte schon wenn Nathan aus Sorge seinen Gefühlen freien Lauf ließ und momentan ein Gefühlschaos in sich trug da dieser fast seine Schwester verloren hätte.

      Einige Stunden vergingen als plötzlich der behandelte Arzt von Rosalia auf die beiden jungen Männer zukam und sie auf den neuesten Stand brachten.
      Ein erleichtertes Seufzen entglitt seinen Lippen als Sousuke erfuhr, dass Rose auf der normalen Station war aber es nicht passieren durfte, dass erneut ihr Herz stehenblieb.
      Sousuke würde sich danach auf jeden Fall auf die suche nach diesem Typen aufmachen, der ihr das angetan hatte und dafür sorgen, dass er hinter Gitter kam.
      "Haben sie vielen dank Herr Doktor. Wir werden die Zeit hier nicht lange in Anspruch nehmen" meinte er selbst noch um den Ärzten hier keine Umstände zu machen bevor er sich verabschiedete und er Nathan zu Rosalia's Zimmer folgte in der sie noch an Maschinen angesteckt im Bett lag.
      Im ersten Moment wusste er nicht ob es richtig war, ebenfalls ins Zimmer an ihre Seite zu kommen, da sie ja eigentlich nichts mit ihm zu tun haben wollte, aber andererseits musste er diesen Gedanken erstmal beiseite schieben und selbst über seinen Schatten springen.
      Der Rest konnte erstmal warten weshalb er die Schwester nach einer Vase fragte, diese ihm mit Wasser gefühlt übergab, bevor er die Blumen reingab und mit dieser auf die anderen Seite des Bettes ging und die Blumen auf den kleinen Tisch stellte bevor seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau ging.
      Sousuke musste sich wirklich zusammen reißen weshalb er selbst sanft ihre Hand nahm und am Liebsten hätte er Freudensprünge gemacht, als diese wieder ihr Bewusstsein erlangte und ihre Namen erwähnte.
      Doch was sollte er sagen ?
      Zu seinem Glück erwiederte ihre Bruder die Worte weshalb er einfach erstmal still neben ihr saß.
      Er konnte sich selbst nicht mehr daran erinnern wann es das letzte Mal war, als er so Angst um jemanden hatte.
      Eine Weile blieb debeiden Jungs an ihrer Seite bis Rose dann schließlich vor Erschöpfung wieder einschlief, weshalb der schwarzhaarige noch einen Moment ihre Hand hielt bevor er sich von ihr löste und seinen Blick auf ihren Bruder warf.
      "Wir sollten mal langsam nach Hause fahren. Wenn du möchtest, kannst du gern heute abend zu mir kommen, erstmal ein Bad nehmen und dich ausruhen" schlug er ihm vor, rechnete aber schon damit, dass dieser das Angebot wahrscheinlich ausschlagen wird.
      Auch wenn Nathan selbst gerade fix und fertig aussah, so versuchte er trotzdem weiterhin den starken zu spielen, was in den Augen von Sousuke nun wirklich nicht notwendig war.
      "Also was sagst du ?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Nathan:
      Am liebsten hätte ich die ganze Nacht hier verbracht und wäre nicht schon wieder nach wenigen Minuten abgedüst. Ich hatte einfach das Gefühl, dass sie mich jetzt gerade mehr als denn je brauchte und ich wollte für sie da sein. Ich war ihr großer Bruder und das einzige Familienmitglied, auf das sie noch zählen konnte. Wir hatten nur noch uns und ich wollte ihr klar machen, dass sie immer auf mich zählen könnte, ganz gleich was passierte. Doch wie sollte ich das anstellen, wenn sie morgen Früh die Augen öffnete und ich nicht da war? Ich wusste, dass die Besuchszeit längst vorbei war und der Arzt für Sousuke und mich eine Ausnahme gemacht hatte, doch am liebsten würde ich die ganze Nacht hier bleiben, um auf sie aufzupassen. Der Doktor hatte zwar gemeint, dass sie das schlimmste bereits hinter sich hatte, aber das hieß noch lange nicht, dass sie überm Berg war. Ich musste einfach hier sein, sollte sich ihr Zustand noch einmal verschlechtern. Ich könnte es mir nicht verzeihen, sollte sie ganz alleine in diesem Krankenhaus sterben. Aber ich konnte nicht... ich durfte nicht.
      Bei Sousukes Vorschlag sah ich ein wenig überrascht zu ihm hinüber. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir ein solches Angebot machen würde, aber ich rechnete es ihm hoch an.
      "Danke, ich weiß das wirklich zu schätzen. Aber ich denke es ist besser für mich, zurück ins Hotel zu fahren. Wenn ich schon nicht bei Rosalia bleiben kann...", meinte ich und klang zum Schluss ein wenig verbittert. Ich wünschte einfach, ich könnte ihre Hand die ganze Nacht halten, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie wieder zu Bewusstsein kam. Sie sollte nicht alleine sein, wenn sie die Augen öffnete. Es würde sie nur noch mehr quälen. Außerdem wusste ich, wie sehr sie Krankenhäuser hasste und zusätzlich zu dem kamen noch ihre Schmerzen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sehr sie leiden würde, sobald sie wieder zu Bewusstsein kam.
      Es verging noch eine kurze Weile, ehe ich mich endlich von meinem Hocker aufraffte und mich zum Gehen bereit machte. "Bis morgen, mein kleiner Schatz. Halte noch ein wenig durch", hauchte ich leise, ehe ich meiner kleinen Schwester einen sanften Kuss auf die Stirn drückte und mich schließlich von ihr löste. Gemeinsam mir Sousuke machten wir uns auf den Weg nach draußen. Vor dem Krankenhaus angekommen, blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu dem Schwarzhaarigen um. "Vielen Dank für deine Unterstützung heute Abend. Rosa kann sich glücklich schätzen, einen solch guten Freund an ihrer Seite zu haben und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie weiß, was sie an dir hat. Wir sehen uns dann wahrscheinlich morgen. Komm gut Heim." Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von Sousuke, ehe ich ein Taxi anhielt, mit welchem ich zurück ins Hotel fuhr.
      Dort angekommen gönnte ich mir erst mal eine heiße Dusche, ehe ich mich abtrocknete und mir meine Schlafsachen über zog. Fix und fertig von den vergangenen 24 Stunden, ließ ich mich auf das weiche Bett im Zimmer fallen und obwohl ich wirklich müde war, kostete ich es mich eine halbe Ewigkeit, endlich einzuschlafen und ein wenig Erholung zu finden.
    • Ein leiser Seufzer entglitt seinen Lippen als er Nathan Worte schon horchte und ehrlich gesagt mit was anderem nicht gerechnet hatte.
      Wieso sollte er auch diesmal zustimmen ?
      Nathan versuchte immer auf seine eigene Art und Weise alles hinzubekommen und nahm nur selten Hilfe von jemanden an.
      Egal ob es von ihm, seiner Schwester oder sonst wem kam.....er sah sich selbst als erwachsenen Mann, welcher alles alleine bewältigen konnte.
      War der schwarzhaarige aber nicht selbst genauso gewesen ?
      Kein Wunder, dass Rosalia immer so sauer wurde, wenn er ihre Vorschläge und Hilfe abwimmelte.
      Und was war nun ?
      Nunlag sie im Krankenhaus und brauchte selbst jede Hilfe welche sie bekommen konnte..
      Auch wenn sie bereits über den Berg war, so war die junge Frau noch lange nicht gesund gewesen.
      "Mach dir keinen Kopf. Es war schließlich nur ein Angebot. Bis morgen" verabschiedet er sich von diesen und sah Nathan noch einen kurzen Moment nach bevor er sich dann selbst schon auf dem Weg nach hause machte, da er heute für seine Freundin nichts mehr tun konnte.
      Es dauerte eine Weile bis er schließlich mit dem Auto unten in der Garage seines Wohnblocks ankam, den Motor abstellte und noch für einen kurzen Moment im Wagen sitzen blieb, sich zurücklehnte und die Augen schloss.
      Warum konnten die Menschen, welche er liebte, nicht einfach in Sicherheit bleiben ?
      Auch wenn es nicht direkt seine Schuld war, dass dies alles Rosalia passierte, kam jedoch in ihr leben ein Unglück nach dem anderen seitdem die beiden sich wieder sahen.
      Dass es vermutlich vorher auch schon so gewesen war, war ihm durchaus klar gewesen, aber selbst aufgefallen war es ihm seit ihr erscheinen.
      Wollte sie überhaupt noch für ihn arbeiten ?
      //Nein ! Daran darf ich erst gar nicht denken//, schoss es ihm durch den Kopf bevor er sich dazu entschloss aus zu steigen, rauf in die Wohnung zu fahren und sich kurz darauf ins Bett zulegen um seinen fehlenden Schlaf nachzuholen.
      Die Wochen darauf, schaute er immer, dass der Besuch bei Rosalia im Krankenhaus nicht zu kurz kam, jedoch war es mit seiner Arbeit nebenbei nicht gerade einfach gewesen.
      Schließlich konnte er es sich als Chef am wenigstens leisten nicht im Büro zu erscheinen.
      Selbst am Abholtag hatte der schwarzhaarige leider keinen Zeit gehabt Rosalia vom Krankenhaus zu holen, da dieser noch einen Termin hatte und sich um das Treffen mit Saskia kümmern musste.
      Es war wichtig für ihn gewesen, dass gerade das nicht daneben ging.
      Saskia war die einzige Chance noch welche er hatte um die Zukunft seiner Firma zu retten.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sohira ()