Soulmates [Sohira & Amalia]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rosalia:
      'Sturer Bock' kam mir als erstes in den Sinn, als ich Sousukes Worte hörte. Da dachte ich einmal an das Wohlergehen der Firma und dann schien ihm dies auch nicht zu gefallen wollen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es vollkommen egal war, was ich tat. Es war ohnehin alles falsch. Es frustrierte mich wahnsinnig, dass er sich so gegen mich und meine Vorschläge wehrte, nur weil sie von mir kamen. Mir war schon häufiger aufgefallen, dass er die anderen anders behandelte als mich. Vor allem Reikas Ratschläge schienen ihm besonders wichtig zu sein. Mir war klar, dass sie eine talentierte junge Frau und für die Firma unentbehrlich war, aber ich war immerhin seine Sekretärin, sollte er nicht zumindest ein wenig auf mich hören? Oder wollte er mit Absicht keine Ratschläge annehmen, weil wir eine gemeinsame Vergangenheit teilten? Was auch immer seine Beweggründe für sein Verhalten mir gegenüber waren, es verletzte mich zugegeben ein wenig. Ich war enttäuscht, dass er so wenig auf mir hielt und ich wusste einfach nicht, was ich noch alles machen sollte, bis er mich endlich als ein vollwertiges Mitglied seiner Firma akzeptierte. Waren meine Vorschläge denn wirklich so schlecht, dass er sie immer wieder von sich stieß und sie abblockte?
      Wir kamen im Park an liefen schweigend nebeneinanderher, wobei Sousuke scheinbar darauf bedacht war, ein wenig mehr Abstand zwischen uns zu bringen. Hatte ich ihn so wütend meinen Worten gemacht? Dabei wollte ich ihm doch einfach nur klar machen, dass ich mir aktuell keinen Urlaub nehmen wollte. Diese leidigen Diskussionen sorgten immer wieder dafür, dass mein Herz seltsam schwer wurde. Es war frustrierend. Einfach nur frustrierend. Egal wie sehr ich mich bemühte, nichts half. Sollte ich in Zukunft einfach nicht mehr über die Firma sprechen und keine Ratschläge mehr verteilen? Würde es ihm dann besser damit gehen?
      Wir schlenderten noch eine ganze Weile durch den Park und hatte ihn dabei nicht einmal mehr angesehen, sondern meinen Kopf zu Boden gerichtet und mich einzig und allein auf den Weg vor mir konzentriert. Doch irgendwann spürte ich etwas auf meinen Kopf tropfen und sah zum Himmel hinauf, welcher sich mittlerweile dunkelgrau gefärbt hatte. Es dauerte nicht lange und ich spürte schon die nächsten Wassertropfen, welche dieses mal auf meinem Gesicht und nicht auf meinen Haaren landeten. Scheinbar war es das nun mit dem Spaziergang gewesen. Ich wollte es nicht riskieren krank zu werden, weshalb ich mich nun doch an Sousuke wandte. "Wir sollten zurück zum Hotel kehren. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis es richtig anfängt zu regnen und wir haben beide keinen Regenschirm dabei", meinte ich. "Komm mit, ich kenne eine Abkürzung." Ich beeilte mich und lief nun ein wenig schneller voran, damit wir beide dem Regen so gut es ging entgehen konnten. Leider waren wir nicht schnell genug und kurz bevor wir unser Hotel erreicht hatten, fing es richtig an zu schütten, weshalb wir klatschnass waren. Na super. Willkommen in London.
      Wir erreichten endlich das Hotel und ich ging an die Rezeption, wo ich unsere Zimmerschlüssel abholte. Ich drückte Sousuke seinen in die Hand und sah zu ihm hinauf. "Du hast das Zimmer direkt neben meinem. Zimmer 201. Unser Gepäck hat man schon rauf gebracht", erklärte ich ihm kurz und drehte ihm dann meinen Rücken zu, um zu meinem Zimmer zu gehen.

    • Sousuke hatte es auf keinen Fall böse oder negativ gemeint, dass sich Rosalia einmischte.
      Er wusste wie der Stand in der Firma war und unter welchen Druck er selbst sowie seine Mitarbeiter standen, doch wusste er auch nur zu gut selbst auch wenn Rosalia arbeitete, dann wäre sie nicht mit 100% dabei und das würde nur mehr Schwierigkeiten bringen welche sich alle nicht leisten konnten.
      Daher musste er leider auch einen etwas schärferen Ton ansetzen auch wenn er damit seine Freundin verletzte.
      Aber welche Wahl hatte er sonst gehabt ?
      Einer der Gründe auch warum er dann etwas nach vorne ging....Sousuke war jemand der viel Geduld hatte aber aus irgendwelchen Gründen war es bei ihr nicht der Fall gewesen.
      Er schätzte die junge Dame wohl zu sehr weshalb auch ijr Wohlergehen ihm besonders wichtig war.
      War dies etwa der falsche Weg ?
      Der schwarzhaarige verlangsamte seine Geschwindigkeit sodass er gemütlicher durch den Park spazieren konnte und auch den Abstand zu Rosalia etwas verringerte.
      Sousuke war selbst so sehr in Gedanken verloren, sodass er gar nicht mitbekommen hatte, dass es plötzlich zum tröpfeln anfing weshalb er ihr gleich nachlief.
      Es sah zwar noch nicht so aus aber leider fing es plötzlich mehr und mehr zum regnen an umso näher sie sich dem Hotelzimmer näherten, weshalb er seine Jacke im Laufen auszog und diese über Rose legte sodass sie nicht sehr nass wurde.
      Urlaub war ja das eine aber krank werden was anderes.
      Nach einiger Zeit kamen beide schließlich beim großen Gebäude an wobei sie gleich zur Rezeption ging um ihre Schlüssel zu holen, während er sich ein wenig umsah und wirklich zugeben musste, dass es hier schön war.
      Das Wetter war zwar grausam aber von schönen Hotels hatten sie wirklich viel Ahnung gehabt.
      Kurz darauf übergab sie ihm schon seine Zimmerschlüssel und war etwas überrascht gewesen, dass beide doch getrennte Zimmer belegten.
      Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass sie Gemeinsames hatten, doch schien sie es nicht haben zu wollen weshalb er mit einem kurzen "Danke" die Schlüssel entgegen nahm und ihr noch nach sah.
      "Oh mann" murmelte er leise vor sich her als er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr.
      Er mochte das Mädchen, keine Frage, aber in gewissen Dingen verstand er die Frau einfach nicht.
      Kurz darauf folgte er ihr schon zum Aufzug, welcher von ihr bereits gerufen wurde, und drückte die '2' sodass beide in den 2ten Stock fahren konnten bevor sie wieder ausstiegen und gemeinsam zu deren Zimmern zusteuerten.
      Sollte er noch was sagen ?
      Sousuke hasste es im Ungewissen auseinander zu gehen geschweige denn sich schlafen zu legen aber wenn er nochmals über das Ganze nachdachte, haben beide irgendwie übertrieben mit ihren Aktionen.
      "Es war vorhin von mir wirklich nicht böse gemeint. Trotzdem wäre es mir lieber wenn du nicht in die Arbeit kommst um ein Auge auf deinen Bruder zu haben solange er nicht er selbst ist" sprach er in Ruhe aus, ging zu ihr rüber und gab ihr einen leichten Kuss auf ihren Kopf "ich wünsche dir eine gute Nacht, wir sehen uns morgen" mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihr und begab sich in sein Zimmer.
      Sie hatten sich zwar nicht ausgesprochen gehabt aber wenigstens hatte er erstmal etwas loswerden können.
      "Mal sehen was der morgige Tag mit ihm bringt" murmelte er leise vor sich her bevor er erstmal seine Jacke und Weste auszog bevor sich dieser auf das Bett setzte und sich mit dem Rücken erstmal zurücklegte sowie die Augen schloss.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Während Sousuke und ich uns auf den Weg zu unseren Zimmern machten, gab ich ihm seine Jacke wieder und wartete darauf, dass wir endlich im 2. Stock ankamen. Ich wollte gerade in die Richtung meines Zimmers abdampfen, als mich Sousuke plötzlich zurückhielt und mir sagte, dass das vorhin nicht böse gemeint war. Anschließend drückte er mir auch noch einen Kuss auf den Kopf und sprach aus, dass es ihm lieber wäre, dass ich solange bei Nathan blieb, bis es ihm wieder besser ging. 'Und was ist mit dir?' hätte ich ihn beinahe gefragt, jedoch blieb ich stumm und ließ ihn einfach sprechen. Auch als er sich wieder von mir gelöst hatte, hielt ich ihn nicht ab, obwohl ich viel lieber noch ein wenig mit ihm hier gestanden wäre und seine Nähe genossen hätte. Allerdings stand mir dies nicht im geringsten zu.
      Ich sah ihm noch eine Weile nach und blieb alleine im Flur zurück, ehe ich mich endlich wieder besann und in mein eigenes Zimmer ging. Ich ließ mich erschöpft aufs Bett fallen und schloss meine Augen. "Was für ein Tag", murmelte ich. Noch gestern Abend hatten Sousuke und ich miteinander geschlafen und heute verhielten wir uns wieder so, als ob nichts passiert wäre. Aber was sollten wir auch großartig machen? Es war ein Ausrutscher gewesen, eine einmalige Sache die in Zukunft sicher nicht ein zweites Mal vorkommen würde. Zwar hatten wir beide beteuert, dass wir es nicht bereuten, jedoch war das schon alles gewesen. Es stimmte mich tatsächlich ein wenig traurig, dass es so geendet war. Er war für mich damals eine große Stütze und ein guter Freund gewesen, fast schon wie ein Seelenverwandter und nun bekamen wir uns in einer Tour in die Haare. Gab es überhaupt noch irgendein Thema, bei dem wir uns nicht stritten? Hatten wir uns durch all die Jahre so sehr verändert, dass nicht mal mehr eine berufliche Zusammenarbeit machbar war. Wie frustrierend das doch alles war.
      Nach einiger Zeit schaffte ich es endlich mich wieder aufzuraffen und erhob mich von dem Bett, ehe ich zu meinem Gepäck ging und mir mein Schlafkleid heraussuchte. Ich ging damit ins Badezimmer und legte meine frische Kleidung beiseite, ehe ich unter die Dusche sprang und meinem Körper eine heiße Dusche gönnte. Ich hatte zwar erst heute morgen geduscht, allerdings war mir nach dem Regenwetter danach und außerdem war es eine gute Gelegenheit, mich wieder ein wenig aufzuwärmen. Ich hatte nur wenig Lust, die nächsten Tage krank im Bett zu verbringen. So würde ich niemandem etwas nützen, weder Nathan noch Sousuke.
      Als ich die heiße Dusche beendet hatte, stieg ich hinaus, trocknete mich ab und zog mir meine frische Schlafkleidung über, ehe ich zurück ins Zimmer ging un mich erneut ins Bett fallen ließ. Ich steckte mein Handy noch schnell an das Ladekabel, ehe ich meine Augen schloss und versuchte zu schlafen.
      Auch nach mehreren Stunden wollte es mir nicht gelingen, endlich zur Ruhe zu kommen. Zu sehr hingen meine Gedanken an den aktuellen Ereignissen. Ich konnte einfach keinen Seelenfrieden finden und würde wohl auch nicht so schnell einschlafen. Kurz überlegte ich, was ich tun könnte, bis meine Gedanken um ein und die selbe Idee kreisten. "Ein Versuch ist es zumindest wert", murmelte ich, ehe ich mich aus dem Bett erhob und das Zimmer verließ. Ich schloss es hinter mir ab und klopfte dann bei Sousukes Tür an. Ich drückte die Klinke hinunter und bemerkte, dass er wie so oft vergessen hatte, die Tür abzuschließen.
      "Sousuke?", flüsterte ich leise. Schlief er schon? "Darf ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich kann schon wieder nicht einschlafen", bemerkte ich ein wenig niedergeschlagen. Wie oft hatte er sich damals die Mühe gemacht, mitten in der Nacht bei mir Zuhause vorbei zu kommen, um bei mir zu schlafen und mir beim Einschlafen zu helfen? Er war einer der wenigen der von meinen Schlafproblemen wusste und der sie auch ernst nahm und sich keine Scherze damit erlaubt hatte. Ich hatte diese Probleme auch noch eine lange Zeit nachdem ich Tokio verlassen hatte, jedoch hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt, dass Sousuke nicht mehr bei mir war und schaffte es letztendlich ohne ihn einzuschlafen. Aber jetzt wo ich wieder zurück war und ihn an meiner Seite wissen konnte, schien mein Unterbewusstsein wieder das haben zu wollen, was es früher mal hatte.
    • Es war ihm selbst nicht aufgefallen, dass er nach ein paar Minuten einschlief, weshalb schon einige Stunden vergangen waren als er wieder aufwachte und auf die Uhr bei seinem Handy blickte.
      3 Uhr Morgens.
      Leicht setzte er sich auf, merkte aber, dass die Position wie er gelegen hatte nicht gerade die idealste war, da sein Rücken doch ein wenig schmerzte:
      Ein leichtes Lächeln setzte sich auf seine Lippen als er daran denken musste was wohl Rose jetzt dazu sagen würde.
      Doch andererseits war sie nicht hier gewesen was das Lächeln in seinem Gesicht schnell wieder verschwinden lies.
      Was bedeutete ihr das Ganze eigentlich ?
      War dies alles für sie nur einmalig gewesen ?
      War es etwa ein Fehler gewesen in ihren Augen ?
      Sousuke konnte nicht sagen wie ihre Ansichten drauf waren aber er hatte wahrscheinlich eine komplett andere wie sie gehabt.
      Ein leichtes Seufzen glitt über seine Lippen als er weiter darüber nachdachte.
      Im Endeffekt brachte sich das Ganze ja nichts.....Rose war nunmal anders als er und so wie früher konnte und würde es so oder so nie wieder werden. Dazu waren beide schon erwachsener geworden und hatten einiges durchleben müssen ohne der jeweils anderen Person.
      Bevor er noch komplett in Gedanken versank, schüttelte er leicht den Kopf, schnappte sich aus seinem Koffer seine Schlafklamotten bevor er dann ins Bad verschwand um sich dort erstmal eine heiße Dusche zu gönnen.
      Die Tropfen welche auf seinen Körper prasselten taten in diesen Moment wirklich gut und wenn es nach ihm ginge könnte er stundenlang unter dem Wasser stehen bleiben, doch als er von draußen ein Geräusch hörte, drehte er dies wieder ab, trocknete sich schnell mit einem Handtuch ab , zog sich seine Schlafhose an und legte sich ein kleines Handtuch um die Schultern bevor er das Bad verlies und zurück in sein Zimmer kam wo er plötzlich Rosalia vor sich stehen hatte und ihre Frage hörte.
      Es war schon eine Zeitlang her gewesen seit er von ihren Schlafproblemen hörte und eigentlich dachte er, dass diese vorbei sein würden aber dies schien wohl nicht wirklich der Fall gewesen zu sein weshalb ihn das Ganze doch mehr verwunderte als was es eigentlich sollte.
      "Na klar" kam es selbstverständlich aus ihm heraus und begab sich dann wieder zurück ins Badezimmer um sich dort noch die Haare trocken zu rubeln sowie sein Schlafshirt anzuziehen bevor er wieder zurück ins Schlafzimmer kam und sich dann auf die freie Seite des Bettes legte.
      Da die Hotelzimmer großteils schon Doppelbetten hatten, war es zum Glück kein Prolem gewesen aber dadurch, dass Sousuke schon ein paar Stunden geschlafen hatte, konnte er nun nicht wirklich wieder einschlafen.
      Daher nahm er sein Handy in die Hand und durchschaute die ganzen E-Mails sowie auch seine privaten Nachrichten, doch war zum Glück nichts Wichtiges dabei gewesen. Somit konnte er bis morgen warten.
      Als er über seine privaten Nachrichten stolperte, bermerkte er, dass seine Mum eine Nachricht hinterlassen hatte, welche wissen wollte wie es ihm ginge.
      Seit wann interessierte das seine Eltern ?
      All die Jahre war ihnen das Ganze egal gewesen, warum also jetzt ?
      Kurz las er sich die Nachricht nochmals durch, bevor er den Display ausschaltete und das Handy aufs Nachtkästchen neben sich legte und anschließend die Augen schloss.
      Sich jetzt darüber Gedanken zu machen war sinnlos gewesen sowie auch in seinen Augen allgemein sinnlos.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Sousuke kam gerade aus dem Badezimmer, als ich ihm meine Frage gestellt hatte, wobei er obenrum noch nichts weiter anhatte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen und ich war in diesem Augenblick mehr als dankbar dafür, dass er dies aufgrund der Dunkelheit nicht weiter sehen konnte. Irgendwie seltsam, dass mich sein Anblick immer noch erröten ließ, immerhin hatten wir vor einigen Stunden noch mit einander geschlafen. Manchmal verstand ich mich selber einfach nicht. Aber gut, es sollte mich auch nicht weiter stören.
      Zu meinem Glück hatte der Schwarzhaarige nichts weiter dagegen und stimmte zu, dass ich heute Nacht bei ihm schlafen dürfte. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich lief schon direkt auf sein Bett zu, während sich Sousuke noch einmal zurück ins Badezimmer verzog. Ich legte mich unter die Bettdecke und kuschelte mich in die Kissen hinein, während ich geduldig auf ihn wartete.
      Nachdem Sousuke wieder zu mir kam und sich neben mich auf die Matratze legte, stellte ich etwas enttäuscht fest, dass er sich obenrum etwas angezogen hatte. Schade, ich hätte gerne noch ein wenig die Aussicht genossen und seine bloße Haut neben mir gespürt. Moment... was?
      Ich versuchte all meine Gedanken abzuschütteln und versuchte an etwas anderes zu denken, während ich die Bettdecke über uns ausbreitete und mich an ihn kuschelte. Ein wohliges Seufzen verließ meine Lippen, als ich seine Wärme spüren konnte und direkt merkte, wie es mir besser ging. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart so viel besser und wenn ich ehrlich war, wollte ich ihn auch die künftigen Nächte nicht missen wollen. Dennoch würde ich mich zurückhalten müssen. Er war trotz allem immer noch mein Boss... irgendwie. Natürlich befanden wir uns außerhalb der Arbeitszeiten aber trotzdem war es ein wenig seltsam, ich wollte immerhin nicht, dass das unser Arbeitsverhältnis beeinflusste.
      Während ich mich an ihn gekuschelt und meine Augen geschlossen hatte, schien Sousuke noch ein wenig an seinem Handy zu hängen und die aktuelle Lage zu checken. Als Chef schien er wirklich die komplette Zeit über erreichbar sein zu müssen. Einer der Gründe warum ich niemals Chefin werden wollte, dafür war mir meine Freizeit einfach viel zu heilig.
      Da ich selbst wissen wollte, ob alles mit der Firma in Ordnung war, öffnete ich meine Augen wieder und konnte ein paar der Nachrichten mitlesen, somit war mir auch nicht die letzte SMS entgangen, die scheinbar von seiner Mutter stammte. Hatten die beiden wieder mehr Kontakt zueinander? Scheinbar nicht, sonst hätte er ihr wohl direkt geantwortet.
      Sousuke legte sein Handy beiseite und schloss seine Augen, während ich nicht anders konnte und sein Gesicht beobachtete. Vorsichtig begann ich mit meinen Fingern durch seine noch etwas feuchten Haare zu fahren und streichelte ihm ein wenig über den Kopf. "Dir geht es gut, oder?", fragte ich ihn leise. Ich erinnerte mich das schwierige Verhältnis zu seinen Eltern und wollte daher von ihm wissen, ob es ihn jetzt noch genauso belastetet, wie vor sieben Jahre.
    • Sousuke konnte sich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern wann er das letzte Mal richtigen Kontakt zu seinen Eltern gehabt hatte.
      Das letzte Mal als sie sich sahen, stritten sie nur mehr darüber warum der schwarzhaarige nicht in das Familienunternehmen einsteigen wollte....er versuchte ihnen oft zu erklären, dass er seine eigenen Ziele hatte und auch seine Mutter verstand ihn in gewisser Hinsicht aber sein Vater war schon immer ein sturer Mann gewesen, welcher stets bei seiner Meinung blieb.
      Sousuke konnte dies ja auch gut verstehen, schließlich hatte er von seinem Vater ebenfalls die Firma übernommen, doch war es nicht sein Wunsch gewesen sein ganzes Leben in einer Bäkerei zu verbringen.
      Als kleiner Junge war dies alles natürlich eine andere Sache gewesen aber Sousuke war damals kein kleines Kind mehr gewesen.
      Sein Vater gab auch Rosalia damals zum Teil die Schuld, weil sie ihn beeinflusst hatte, doch kam dann der tragische Tod ihrer Eltern dazwischen, weshalb Sousuke auch des Öfteren zu ihr fliegen wollte, doch wurde dies nach dem zweiten Flug beendet was ihn selbst nur mehr auf den Boden der Tatsachen geschmissen hatte.
      Erst da hatte sich Sousuke wirklich Gedanken über sein Leben gemacht und beschlossen die Schule zu beenden und danach sein Studium zu beginnen.
      Seit er sein zu Hause verlassen hatte damals, hatte er auch stets keinen Kontakt mehr gehabt.
      Auch heute wussten seine Eltern nicht was wirklich aus ihm geworden war geschweige denn ob er noch in Tokio lebte.
      Wie denn auch ?
      Diese war so groß, dass man froh war schon die eigenen Freunden, mit welchen man sich verabredet hatte, zu finden ohne selbst in der großen Menschenmasse verloren zu gehen.
      Warum also meldete sie sich jetzt ?
      War etwas passiert ?
      Wenn ja, warum schrieb sie es nicht gleich dazu oder rief ihn direkt an ?
      Glaubte sie denn wirklich, dass er ihr zurückschreiben würde ?
      Andererseits......sie hatte früher eher weniger das Problem gehabt, dass er verschwand.
      Aus den Gedanken gerissen spürte er plötzlich eine sachte Berührung welche durch seine Haare ging. Als er seinen Kopf zur Seite neigte und ihre Frage hörte, wandte er gleich den Blick zurück auf die Decke und dachte kurz darüber nach.
      War er denn glücklich ?
      "Und was ist mit dir ?" wollte er als Gegenfrage wissen.
      Rosalia war zwar ein eher offenes Buch gewesen als er selbst aber durch die Beziehung welche sie damals hatten, bekam sie so einiges mit was sich zwischen ihn und seinen Eltern abspielte.
      Leicht wandte er seine Aufmerksamkeit wieder zurück zu ihr, weshalb er sich dann auch über sie beugte aber dennoch etwas auf Abstand blieb.
      "Sag mir eines Rose und sei ehrlich...nicht nur zu mir sondern auch zu dir selber. Hatte es gestern für dich irgendeine Bedeutung gehabt oder war dies nur eine einmalige Sache gewesen wegen des Alkohols ? Wenn dies nämlich der Fall war, dann sag es mir lieber gleich" war seine Stimme zwar ruhig gewesen aber dennoch mit einem eher ernsteren Ton dabei. Jedoch würde dies auch ihr Verhalten am nächsten Morgen erklären sowie auch ihre Stimmung ihm gegenüber.
      Ja, Sousuke war auch nicht gerade normal drauf gewesen aber dies war auch deswegen gewesen, weil Rose schon selbst zu genüge um die Ohren hatte.
      Zum einen ihre Arbeit, Sousuke selber und zum anderen kam jetzt auch noch die Sache mit ihrem leiblichen Vater sowie Nathan dazwischen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sohira ()

    • Rosalia:
      Sousuke schien absolut in Gedanken vertieft zu sein. Er schien meine Berührungen kaum zu bemerken und brauchte ein wenig länger, ehe er es zu realisieren schien und sich endlich mir zu wandte. Allerdings schien er zusätzlich noch ein wenig Zeit zu gebrauchen, um sich wegen einer Antwort im Klaren zu werden. Es war sicher keine einfache Frage gewesen, die ich ihm da gestellt hatte. Außerdem hatte Sousuke schon immer sehr auf seine Worte geachtet und versuchte Fragen stets nach bestem Gewissen zu beantworten. Allerdings war er genauso gut darin, Fragen auszuweichen und darum sollte es mich wohl wenig wundern, dass er genau dies wieder versuchte. Statt mir eine richtige Antwort zu geben, stellte er mir die Gegenfrage und würde nun genauso auf eine Antwort beharren, wie ich auch. Wenn er es einem doch nicht immer so schwer machen würde, hinter seine Gefühle zu schauen... Ich versuchte seit jeher, dass er sich in meiner Gegenwart wohlfühlte und sich fallen lassen konnte, doch es gelang mir nicht immer. Er war seit unserer ersten Begegnung der Typ Mann, der andere nicht mit seinen eigenen Gefühlen belasten wollte, doch gerade dieses Verhalten sorgte dafür, dass ich mir nur noch mehr Sorgen um ihn machte. Natürlich wunderte ich mich nicht, dass er aktuell nur wenig Lust hatte, ausgerechnet mit mir über seine Gefühle zu sprechen, jedoch war es damals schon genauso gewesen, auch wenn ich es früher das ein oder andere mal geschafft hatte, ihn dazu zu bringen, ehrlich mir gegenüber zu sein und sich bei mir 'auszukotzen'. Jeder Mensch würde früher oder später platzen, weil es ihm zu viel wurde und das war bei Sousuke nicht anders. Jedoch musste ich zugeben, dass er eine große Ausdauer besaß, was das betraf. Allerdings hatte er schon einmal seine Mauer vor mir zu Fall gebracht und sich bei mir ausgeweint, als ihm das mit der Scheidung seiner Frau zu nahe ging und er wie ein Häufchen Elend in seiner Wohnung auf dem Boden saß.
      "Ich habe zuerst gefragt", murmelte ich kleinlaut. "Außerdem geht es hier nicht um mich, sondern um dich." Wieso nur konnte er nie meine Hilfe annehmen? War es wirklich so schwierig für ihn, mit mir zu reden? Sollte es tatsächlich an mir liegen, sollte er sich einfach an einen Freund wenden. Jemand, zu dem er einen besseren Draht hatte, als zu mir. Eine Person die er vertraute und die er sehr schätzte. Es war in Ordnung für mich, wenn nicht ich diese Person war, ich hoffte einfach nur, dass er sich bald jemanden anvertraute und er sich seiner Lage und seiner Gefühle bewusst wurde. Ansonsten würde ihn das schon sehr bald zerstören.
      Der Schwarzhaarige stellte mir eine Frage, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte. Schon heute morgen hatte ich beteuert, dass ich es nicht bereute, mit ihm geschlafen zu haben, aber anscheinend war ihm das nicht genug. Er wollte wissen, ob es für mich eine Bedeutung hatte oder ob es nur eine einmalige Sache war, die dem Alkohol verschuldet war.
      Mein Blick wanderte zur Seite und ich hoffte, ihn nicht länger ansehen zu müssen. Es war schon schlimm genug, mir meine Gefühle vor mir selbst einzugestehen. Aber sie ihm nun auch noch offen zulegen, war wirklich unangenehm. Außerdem konnte ich nicht einschätzen, wie er darauf reagieren würde und ich hatte Angst ihn zu verlieren.
      "War es nicht", gestand ich ihm ehrlich, wenn auch peinlich berührt. Ich vermied noch immer den Augenkontakt mit ihm und konnte auch deutlich spüren, wie meine Wangen wärmer wurden. "Seit unserer Trennung konnte ich nie mit einem anderen Mann schlafen oder mich an einen binden. Du hast mir gefehlt und ich habe mich in die Arbeit gestürzt, um meinen Schmerz und meinen Kummer irgendwie zu verdrängen. Doch gerade das was mir zu Anfang half, über dich hinweg zu kommen, sorgte später dafür dass ich immer häufiger an dich dachte. Also kündigte ich bei IC und kam nach Tokio zurück. Allerdings hatte ich niemals damit gerechnet, dich wirklich wiederzusehen. Darum hat es mich gefreut, als es doch so kam", sagte ich und wurde zum Schluss immer leiser. "Ich war zwar leicht angetrunken, aber ich wusste was ich da tat und ich war glücklich darüber, dass ich endlich den Mut dazu hatte dir näher zu kommen." Ich spürte die Tränen, die in mir aufkamen und versuchte sie mit aller Gewalt zurückzudrängen. "Es war der schönste Abend seit Jahren und gleichzeitig war es beängstigend, weil ich mir erneut meiner Gefühle klar wurde und sie nicht weiter unterdrücken kann", sagte ich und konnte die Tränen nun doch nicht mehr zurückhalten. "Ich liebe dich und ich habe nie aufgehört dich zu lieben und es zerreißt mich innerlich, dass ich weiß, dass ich zu spät bin", schluchzte ich und hielt mir die Hand vor das Gesicht, damit er mich nicht ansehen konnte.
    • Er fand es wirklich süß von ihr wie sie sich sorgen um ihn machte doch wenn Rosalia ihn wirklich kannte dann wusste sie genauso gut wie er wie sehr es Sousuke hasste über sich und seine Probleme zu sprechen.
      Es reichte ihn schon, dass sie ihn überhaupt so fertig damals in seiner Wohnung auffand wo er all seine Gefühle freien Lauf ließ und einfach wie zusammengekauert vor sich her weinte, weil Saskia ihn betrogen hatte und er beschloss die Ehe zu beenden.
      Auch wenn sie meinte, dass es hier um ihn ging, lag sie in seinen Augen falsch.
      Schließlich brach Rose heute Morgen in Tränen aus nachdem sie bemerkt hatte was passiert war.
      Sie sprach zwar auch, dass sie nichts bereute aber so kam es ihm nicht vor.
      Niemand reagierte auf solch ein Erlebnis wenn man es im Nachhinein nicht bereute.
      Daher wollte er auch wissen wie sie darüber dachte, weshalb er von seinem Thema gleich ablenkte, die Chance nutzte um ihr eine Gegenfrage zu stellen.
      Zu seinem Glück ging seine Freundin, falls sie jetzt überhaupt zusammen waren, auch darauf ein, wobei ihr Gemurmel ihm nicht entgangen war.
      Ein leichtes Lächeln setzte sich auf seine Lippen als Sousuke mitbekommen konnte, dass es ihr doch mehr unangenehm gewesen war als was er dachte weshalb er wieder auf seiner Bettseite Platz genommen hatte um ihr etwas Freiraum zu lassen.
      "Du musst nichts sagen, wenn du nicht möchtest" sprach er leise vor sich her doch sprach die junge Dame neben ihm weiter wobei es ihn auch überraschte was er da hörte, auch wenn Rose ihm schon einmal erklärte, dass sie seit ihrer Trennung mit keinem anderen Mann mehr zusammen sein konnte.
      Hatte Sousuke sie etwa so sehr beeinflusst gehabt in all den Zeiten ?
      War es etwas Schlechtes, dass sie nie etwas mit jemand anderen gehabt hatte ?
      Was wenn sich die beiden niemals mehr über den Weg gelaufen wären ?
      Hätte Rosalia dann nie wieder eine Beziehung führen können ?
      "So wie deine Reaktion heute Morgen gewesen war, muss auch durch leichtes Antrinken der Alkohol in deinem Körper schon groß sein" kam es eher aus Spaß aus ihm heraus da Rosalia am nächsten Morgen wirklich nicht glauben konnte was die beiden getan hatten bzw. kam es auch so rüber als würde sie sich nicht mehr erinnern können und geschockt war von dem was sie zu sehen bekam.
      Als sie ihm dann schließlich gestand welche Gefühle Rose für ihn empfand wusste er ehrlich gesagt selber nicht was er darauf sagen sollte.
      Dennoch ließ er es sich nicht nehmen die junge Dame in seine Arme zu schließen sodass sie sich erstmal beruhigen konnte.
      Jedoch irritierten ihn ihre letzten Worte.
      Was meinte sie denn nun damit ?
      "Wieso denkst du, dass du zusätzlich gekommen bist ?" fragte er ruhig nach während er mit einer Hand sanft durch ihre Haare fuhr.
      Am Liebsten hätte er ihr selber seine Gefühle gestanden, da er sich diesen durchaus bewusst war, doch hatte er sich selbst erst vor kurzem von Saskia getrennt und wusste nicht ob er selbst bereit für eine neue Beziehung war.
      Ja, sie waren gemeinsam im Bett gewesen und Sousuke bereute keinen Moment lang dies getan zu haben.
      Nein ! Es war sogar eine schöne Erfahrung gewesen und hatte selbst die Zeit mit Rosalia vermisst.....aber wieder jemanden zu sagen 'Ich liebe dich'..........es waren keine einfache Wörter gewesen die man einfach so daher sagen konnte..
      Sie hatten stets eine große Bedeutung gehabt und diese Bedeutung sollte man wirklich nicht einfach verschwenden.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Als Sousuke mich in seine Arme nahm und mir sanft über den Kopf streichelte, ließ ich es mir nicht nehmen, mich dichter an ihn heran zu kuscheln und seine Nähe einfach zu genießen. Ich brauchte ihn gerade einfach und würde mich somit sicherlich nicht zur Wehr setzen. Ich ließ meinen Tränen einfach freien Lauf und hielt mich nicht länger zurück. Es hatte ohnehin keinen Sinn, jetzt noch etwas verbergen zu wollen. Sousuke wusste nun über meine Gefühle Bescheid und wie ich es bereits geahnt hatte, schien er diese nicht zu erwidern. Zumindest sagte er nichts weiter dazu, sondern fragte mich, was ich damit gemeint hatte, als ich sagte ich sei zu spät.
      Langsam beruhigte ich mich wieder und wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht. "Ich meine damit, dass ich dich bereits verloren habe", erklärte ich ihm. "Ich hätte es niemals beenden dürfen, ganz gleich wie groß meine Angst um dich war." Ich hatte damals an uns beide geglaubt und auch daran, dass unsere Liebe und unsere Beziehung funktionieren würde, ganz gleich wie weit wir voneinander entfernt waren. Gerade deswegen hatte ich solche Angst um ihn. Der Gedanke, dass er sich regelmäßig in ein Flugzeug setzen würde, nur um mich zusehen, machte mir zu schaffen. Ich hatte Panik, dass ihn das selbe Schicksal wie meinen Eltern ereilen könnten und das wollte ich unbedingt verhindern. Aus Angst ihn zu verlieren trennte ich mich von ihm, doch scheinbar war auch das nicht der richtige Weg gewesen. Sousuke hatte sich ein neues Leben aufgebaut, ein Leben ohne mich. Er hatte sogar geheiratet und nun ließ er sich scheiden. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, in welch einem Gefühlschaos er sich momentan befinden musste. Es würde sicher eine Weile dauern, bis er überhaupt verstand, was er für mich fühlte. Allerdings ging ich schon jetzt davon aus, dass es wohl nie wieder mehr als auf freundschaftlicher Basis zwischen uns funktionieren würde. Ich hatte ihn vermutlich zu sehr enttäuscht, in der Vergangenheit und ich konnte es sogar nachvollziehen, wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.
      Ich fühlte mich in diesem Augenblick absolut hilflos und gebrochen. Dennoch versuchte ich Sousukes Nähe zu genießen, immerhin wusste ich, dass es wohl das letzte Mal war, dass wir so aneinander gekuschelt im Bett liegen würden. Ich wusste nicht, wie unsere Zukunft aussah und wie es in der Arbeit für uns beide werden würde, aber ich war mich dennoch ziemlich sicher, dass wir von nun an weniger Zeit miteinander verbringen würden und davor graute es mir. Ich hatte keinen Plan, wie es weiter ging und ich war mir auch nicht sicher, ob Sousuke einen hatte, allerdings ging ich nicht davon aus. Er musste sich erst mal seinen eigenen Gefühlen stellen und ihnen bewusst werden. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, welch ein Chaos momentan in seinem Kopf herrschen musste.
      Dieses ganze Gespräch hatte mich unfassbar müde gemacht. Meine eigenen Gefühle hatte mich zu sehr erschöpft und ich kämpfte gegen die Müdigkeit an, die ich zu dieser späten Stunde verspürte.
      Mein Atem beruhigte sich langsam und ich rieb mir müde über die Augen, um möglichst wach zu bleiben, jedoch verlor ich diesen Kampf nach wenigen Minuten und schlief in Sousukes Armen ein.
    • Er verstand es ja warum Rosalia damals Schluss gemacht hatte.
      Es war zwar keine einfache Zeit für ihn gewesen und am Liebsten wäre er auch damals nach London geflogen um eine Erklärung für das Ganze zu erhalten, doch andererseits konnte er ihre Angst um sein Leben selbstverständlich verstehen.
      Sie hatte ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren gehabt und musste damit leben, dass er ständig in solch ein Ding einstieg nur um alleine erstmal zu ihm zu kommen.
      Dass man da natürlich Angst hatte, dass ihm das selbe Schicksal erblühte wie ihren Eltern war nachvollziehbar weshalb er die Entscheidung, auch wenn sie noch so schmerzlich war, zum respektieren hatte.
      Daher nahm er der jungen Dame dies auch nicht übel geschrieben heiße denn gab ihr keine Schulden dem Aus.
      "Du hast mich nicht verloren nur, weil du mit mir Schluss gemacht hast" versuchte er ihr ruhig zu erklären.
      "Ich habe deine Entscheidung damals verstanden und verstehe es heute auch noch. Du bist an nichts Schuld. Du hast damals diese Vorkehrungen getroffen um mich zu beschützen und das zeigt doch nur wie sehr ich dir bedeutet habe" sprach er ruhig weiter während er sanft mit der Hand weiter durch ihre Haare strich.
      Dass er natürlich während ihrer Abwesenheit sein Leben weiter führte, Saskia traf, diese heiratete war ja irgendwo klar gewesen.
      Schließlich konnte man ja nicht verlangen, dass er nur darauf wartete bis Rose wieder zurück nach Tokio kam....irgendwie musste Sousuke weiter machen ansonsten wäre er komplett an der Trennung zerbrochen und dies wollte er auf keinen Fall.
      Als sie sich dann immer mehr an ihn kuschelte, merkte der schwarzhaarige, dass sie langsam müde wurde und anschließend einschlief weshalb er ihr noch einen sanften Kuss auf den Kopf gab bevor sein Blick gedankenverloren nach draussen glitt.
      Die Sache mit Saskia wäre auch passiert wenn Rosalia nicht gekommen wäre, also von dem her war das Ende seiner Ehe ganz alleine seine Schuld gewesen.
      Hätte er mehr Zeit mit seiner Frau verbracht, wäre es vielleicht erst gar nicht soweit gekommen, dass diese mit ihren Kollegen schlief und dazu auch noch schwanger wurde.
      Sousuke wusste, dass er sich seinen Gefühlen im Klaren werden musste doch zum anderen wusste er gar nicht wo er Anfang soll:

      1. die Sache mit seinen Eltern
      2. die Sorge wegen Nathan und Rosalia
      3. Die Scheidung zu Saskia
      4. Die Firma.
      5. Seine Gefühle Rose gegenüber

      Konnte ein Mensch überhaupt soviel Gepäck alleine auf den Schultern tragen ?
      Vielleicht sollte er wirklich nachdenken sich mal Urlaub zu machen, doch wenn er dies tat wusste er auch, dass er sich all diesen Sachen stellen musste und wenn der schwarzhaarige ehrlich zu sich war, war er nicht dazu bereit.
      Die Angst, dass ihn all dies irgendwie innerlich fertig machen könnte war zu groß gewesen und Rosalia hatte selbst genügend um die Ohren gehabt als das sie sich jetzt auch noch mit seinen Problemen rumschlieg.
      Es dauerte noch ein paar Stunden bis auch er dann endlich etwas müde geworden war und seine Augen schloss.
      Die Dauer würde von seinem Schlaf zwar nicht lange andauern aber dies war er sich bewusst gewesen und wie hieß es immer so schön: besser als gar nichts.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Ich hatte die Nacht über einen sehr tiefen Schlaf gehabt, aber dennoch fühlte ich mich nicht zu einhundert Prozent ausgeruht. Im Gegenteil. Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte ich mich wie nach einer langen Partynacht. Es war ein furchtbares Gefühl und ich hätte mich am liebsten direkt wieder hingelegt und weiter geschlafen. Allerdings wusste ich nur zu gut, dass ich mir dies nicht leisten konnte, weshalb ich leise seufzte und mich aufsetzte. Ich sah mich kurz im Zimmer um, ehe mein Blick an Sousuke hingen blieb. Er schien den Wecker nicht gehört zu haben und schlief seelenruhig weiter. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, ehe ich ihn vorsichtig an den Schultern rüttelte, um ihn zu wecken. "Sousuke?", sprach ich sanft. "Es ist morgens, wir müssen aufstehen", erklärte ich ihm und rüttelte ihn dann ein wenig fester, ehe er endlich wach zu werden schien. Scheinbar schien ihm die letzte Nacht mehr als geahnt zugesetzt zu haben. Den Augenringen zu urteilen hatte er sicher noch eine ganze Weile wach gelegen. Ich hätte ihm auch gerne noch mehr Zeit gegeben, um auszuschlafen, allerdings wusste ich nicht wann Nathan vorbei kommen wollte und uns bescheid gab, wann der nächste Flieger starten würde. Wenn wir einen Flug nahmen der schon früh am Morgen ging, sollten wir uns ein wenig beeilen, um ihn nicht zu verpassen.
      "Ich gehe schnell rüber in mein Zimmer und zieh mich an. Wir sehen uns dann gleich zum Frühstücken", sagte ich und steig dann auch schon aus dem Bett, ehe ich sein Zimmer verließ und in das meine ging. Dort machte ich mich ein wenig frisch und zog mir frische Kleidung an, ehe ich meine Nachrichten checkte und tatsächlich eine von Nathan bekommen hatte.

      'Der Flug geht um 11:00 Uhr. Bitte seid spätestens um 9:30 Uhr am Flughafen, wir treffen uns dann dort
      -Nat'

      Mein Blick wanderte auf die Uhr, welche bereits 8:50 Uhr anzeigte. "Scheint so, als würden wir das Frühstück am Flughafen einnehmen müssen", murmelte ich, ehe ich seufzte und mein Handy in meine Hosentasche verschwinden ließ. Danach machte ich das Zimmer so weit fertig und überprüfte noch mal, ob ich auch nichts vergessen hatte, ehe ich mit meinem Gepäck zu Sousuke rüber ging und an seine Tür anklopfte. "Hey, Nathan hat mir geschrieben, dass der Flug schon um 11:00 Uhr geht. Wir sollten uns also beeilen und am Flughafen frühstücken, wenn wir nicht noch einen Tag länger hier festsitzen wollen", erklärte ich ihm. "Ich gehe schon mal nach unten in die Lobby und gebe meinen Zimmerschlüssel ab und organisiere uns ein Taxi zum Flughafen. Bis gleich", sagte ich und setzte schon kurz darauf meinen Plan in die Tat um.
      Ich gab den Schlüssel an der Rezeption ab und rief ein Taxi unternehmen an, welches direkt einen Fahrer vorbei schicken würde, der uns zum Flughafen bringen sollte. Als alles erledigt war, blieb ich in der Lobby stehen und wartete geduldig auf Sousuke, um mit ihm gemeinsam das Hotel zu verlassen und zurück nach Tokio zu kehren.
    • Die restliche Nacht hatte Sousuke zwar gut geschlafen aber dennoch unruhig.
      Es war nicht so gewesen als wäre er ständig aufgewacht aber die Träume welche ihn verfolgten waren nicht gerade die Besten gewesen.
      Daher bekam er erst gar nicht mit wie der Wecker zum läuten anfing sondern schlief einfach seelenruhig weiter bis Rosalia ihn schließlich an der Schulter leicht schüttelte bis es ein wenig stärker wurde, was aber auch einen stechenden Schmerz verursachte da sie genau seine kaputte Seite erwischt hatte.
      Leicht kniff er die Zähne zusammen als er seine Augen öffnete, sich aufsetzte und ihre Worte horchte.
      Noch kurz bevor er was sagen konnte verschwand sie auch schon rüber in ihr Zimmer um sich fürs Frühstück bereit zu machen was er ebenfalls machen sollte.
      Daher setzte er sich an den Rand des Bettes, rieb sich über die Augen bevor er aufstand und sich ins Bad begab um dort erstmal die Zähne zuspitzen sowie das Gesicht mit Wasser abzuspielen bevor er sich noch fertig machte und frische Klamotten überzog wobei beim Shirt wieder dieser stechender Schmerz vorhanden war.
      Was war denn heute los ?
      Sanft legte er seine Hand auf die rechte Schulter und rieb etwas drüber bevor dann auch schon die Türe von seinem Zimmer wiedergeöffnet wurde und Rosalia ihm mitteilte, dass Nathan ihr geschrieben hatte und sie doch gleich aufbrechen mussten um den Flieger noch rechtzeitig zu erwischen.
      "Das soll wohl ein Witz sein, oder ?" sprach er eher mehr wieder zu sich da Rosalia wieder so schnell verschwunden war, so schnell wie sie vorher aufgetaucht war.
      Daher zögerte er keine Sekunde lang seine Sachen zu packen, seine Jacke anzuziehen, nochmals zu kontrollieren ob er eh nichts vergessen hatte bevor sein Weg schon runter zur Lobby führte, er bei der Rezeption ebenfalls seinen Schlüssel abgab um anschließend zu Rose zu gehen sodass beide dann gemeinsam zum Taxi gehen konnten welches gerade im selben Moment vor dem Hotel auftauchte als sie gerade dabei waren das Gebäude zu verlassen.
      "Also was Pünktlichkeit betrifft sind die Taxi's ja sehr genau" scherzte er noch kurz bevor sie ankamen und der Fahrer ausstieg um die Koffer für die beiden hinten im Kofferraum zu verstauen.
      "Und Nathan treffen wir direkt dort ?" kam die Frage eher etwas komisch aus dem schwarzhaarigen als beide im Fahrzeug saßen und losfuhren.
      Eigentlich war es schon komisch, dass sie sich erst dort sahen.
      Warum kam er nicht einfach direkt zum Hotel sodass sie dann gemeinsam hinkommen konnten ?
      Die Straßen waren ziemlich voll gewesen weshalb es gut nach einem Stau aussah.
      "Werden wir pünktlich ankommen ?" fragte Sousuke den Fahrer auf dessen Muttersprache welcher antwortete, dass es kein Problem sein sollte solange kein großer Stau entstand. Dennoch konnte er für nichts garantieren.
      "Na großartig"kam es leicht genervt aus ihm heraus während sein Blick zu Rose ging welche schon die ganze Fahrt über doch etwas still war.
      "Sag mal ist alles in Ordnung ?" fragte er vorsichtig nach.
      Schließlich war das Gespräch zwischen ihnen gestern nicht besonders gut ausgegangen wenn man dabei beachtete, dass sie ihm ihre Gefühle gestand und er nicht darauf einging.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Sousuke brauchte nicht allzu lange, bis er bei mir aufkreuzte und auch noch über die Pünktlichkeit der Taxis in London scherzte. Ich schmunzelte leicht und sah dann zu ihm hinauf. "Davon könnten sich die in Tokio ruhig eine Scheibe abschneiden", bemerkte ich, ehe ich zu ihm hinauf sah. "Bereit für den Flug?", wollte ich von ihm wissen. Eine dumme Frage in Anbetracht der Tatsache, dass ich diejenige mit der Flugangst war und nicht er. Aber ich versuchte so viel mit ihm zu reden, wie es nur ging. Ich wollte nicht, dass dieses unangenehme Schweigen zwischen uns eintrat, während wir uns auf den Weg zum Flughafen begaben. Ich schämte mich reichlich für die Worte, die ich vergangene Nacht zu ihm gesagt hatte. Es war schmerzlich genug, von ihm abgewiesen worden zu sein, auch wenn ich mit nichts anderem gerechnet hatte. Eigentlich hatte ich nicht im Entferntesten daran gedacht, dass er dasselbe für mich empfand, wie ich für ihn, dennoch machte es mich traurig. "Er hat gemeint, dass es auf der Straße einige Staus gibt und er es nicht mehr pünktlich schaffen würde", erklärte ich Sousuke.
      Meine Gedanken an die vergangene Nacht deprimierten mich und somit konnte ich mein Vorhaben nicht mehr in die Tat umsetzen. Stattdessen hatte ich mich einfach schweigend in das Taxi gesetzt und nichts weiter von mir gegeben. Plötzlich wurde es mir unangenehm, neben dem Mann zu sitzen, dem ich gestern Abend meine Gefühle gestanden hatte. Ich fühlte mich mit einem Mal ziemlich entblößt und schutzlos. Würde Sousuke mich verletzen wollen, hätte er nun die ideale Waffe dazu. Ich glaubte zwar keine Sekunde daran, dass er ein solches Vorhaben hatte, dennoch mochte ich den Gedanken nicht, dass er so viel über meine Schwächen wusste, während er für mich noch immer ein Rätsel war.
      "Ja, alles in Ordnung", antwortete ich leicht Gedankenverloren, während ich aus dem Fenster des Taxis sah.
      Beim Flughafen angekommen, stiegen wir aus dem Taxi aus und betraten die riesige Halle. Ich schrieb Nathan eine Nachricht wo er war und bekam schon kurz darauf eine Antwort.
      "Nathan wartet bei einer kleinen Bäckerei. Er hat uns Frühstück besorgt", erklärte ich Sousuke und nahm dann mein Gepäck, ehe ich mich auf den Weg zu meinem Bruder machte, welchen wir nach zehn Minuten erreichte. "Guten Morgen", meinte er und hatte dabei ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. "Morgen", antwortete ich ihm. "Danke." Ich nahm den Kaffee und die Tüte mit dem Essen entgegen, welche er mir reichte. Auch Sousuke drückte er das gleiche in die Hand, ehe mein Bruder wieder zwischen uns her sah. "Wir sollten schnell frühstücken und anschließend unser Gepäck durchsuchen lassen und an Board gehen. Ich möchte nicht, dass wir noch das Flugzeug verpassen", meinte er und ich nickte verstehend. "Wir können uns ja schon mal in die richtige Richtung bewegen", schlug er vor und ich nickte erneut. "Okay."

      Es ging alles recht schnell und so saßen wir nun im Flugzeug, wobei ich wieder außen am Gang saß und Nathan in der Mitte, während Sousuke den Platz am Fenster hatte einnehmen müssen. Erneut nahm ich meine Medikamente zur Beruhigung und kuschelte mich an meinen Bruder, welcher ein sanftes Lächeln auf den Lippen hatte. "Es gibt Dinge, die sich wohl niemals ändern werden", meinte er und streichelte mir sanft über den Kopf, ehe auch schon kurz darauf das Flugzeug abhob und wir uns in die Lüfte begaben.
    • "Ja, alles in Ordnung", hörte er nur ihre Worte nachdem er nachfragte ob alles okay sei.
      War das wirklich ihr ernst gewesen ?
      Sousuke konnte doch deutlich an ihr sehen, dass etwas nicht stimmte und sie war auch noch nie jemand gewesen, die etwas für sich behielt....gerade wenn es um ihre Sorgen ging.
      Oder lag es etwa daran, dass er gestern nichts auf ihre Liebeserklärung gesagt hatte ?
      Ein leichtes Seufzen glitt über seine Lippen als er selbst seinen Blick wieder aus dem Fenster wandte.
      Es stimmte......er hatte nichts auf ihre Worten gesagt aber nicht, weil er nicht das selbe empfand. Er wollte es nicht einfach so sagen sondern wollte sich wirklich seinen Gefühlen sicher sein und nachdem was gestern früh alles gewesen war, war er sich immernoch nicht ganz sicher gewesen ob sie es wirklich bereute.
      Rosalia meinte zwar, dass sie genau wusste was sie tat er soweit Sousuke auch wusste, vertrug das Mädchen nicht besonders viel Alkohol daher war es auch wirklich schwer zu sagen ob es der Wahrheit entsprach oder ob es eher nur eine Ausrede war um seine eigenen Gedanken zu beruhigen.
      Nachdem sie am Flughafen ankamen, nahm er seinen und ihren Koffer vom Taxifahrer, bezahlte diesen mit ein wenig Trinkgeld dabei und kam dann zu Rose welche gleich berichtete wo Nathan auf die beiden wartete.
      Kurz darauf steuerten beide schon darauf zu und kamen nach gut 10 Minuten bei diesen an.
      Bei der Ankunft hatte der schwarzhaarige gar keine Möglichkeit gehabt den Flughafen richtig anzusehen weshalb er dies gleich nutzte und wirklich sagen musste, dass dieser schöner und größer war als der in Tokio.
      "Guten Morgen" begrüßte er ihre Bruder und nahm selbst dankend den kaffee sowie das Gebäck entgegen, horchte ihren Worten und folgte den beiden schon zum Einckeckpoint, lies seinem Koffer durchsuchen bevor sie dann schon nach hinten gingen und warteten bis ihr Flugzeug bereit war.

      Es dauerte nicht mehr lange bis sie schließlich drinnen saßen und so wie immer Sousuke den platz am Fenster bekam.
      Gegen das Fliegen hatte er eigentlich nichts aber wenn es lange Flüge waren in solch einen schmalen Sitz, konnte man schon etwas Platzangst bekommen weshalb er seinen MP3 Player aus der Tasche holte, die Kopfhörer in die Ohren gab und die Musik aufdrehte sowie den kopf zurücklegte und die Augen schloss. Daher bekam er auch nichts mit, dass Rose wieder ihre Medikamente nahm und sich an ihren Bruder kuschelte.

      Nach gut ein paar Stunden und ohne Turbolenzen kamen sie auch wieder am Flughafen an, holte ihre Koffer und begaben sich anschließend nach draussen wo die Taxi's warteten.
      Der Tag war schon lange gewesen, weshalb es schon dunkel geworden war.
      "Na dann werde ich mich mal verabschieden" dabei hielt er Nathan die Hand hin "übrigens, willkommen zu Hause" meinte er noch, setzte ein leichtes Lächeln auf die Lippe bevor er sich dann auch Rose zuwandte und diese kurz in die Arme schloss.
      "Kümmere dich gut um deinen Bruder solange er hier ist" meinte er bevor er sich von ihnen abwandte, nochmals beiden zuwinkte und dann in ein Taxi stieg um nach Hause zu fahren.
      Sousuke hatte wirklich keine Lust gehabt jetzt noch einmal zu diskutieren, dass sie morgen ins Büro kam um zu arbeiten.
      Sie hatten all die Jahre auch ohne sie alles geschafft also werden es die kommenden Tage auch so sein.
      Zum anderen hatte sie Nathan seit langer Zeit nicht mehr gesehen gehabt und da war es schöner diesen auch endlich zu Hause wieder mal begrüßen zu können.
      Sollen beide die Zeit nutzen solange es ging und bevor er wieder zurück nach England musste.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:
      Der Flug verlief zwar ohne Turbolenzen aber trotzdem war ich mehr als nur glücklich, als wir endlich in Tokio angekommen waren und ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Ich nahm mir mein Gepäck und folgte den beiden Männern schweigend nach draußen, wo bereits Taxis warteten, um die Leute an ihre gewünschten Ziele zu bringen. Ausgerechnet hier verabschiedete sich Sousuke wieder von uns und ehrlich gesagt, konnte ich meine Enttäuschung kaum in Worten ausdrücken. Er hatte mich zwar kurz in seine Arme geschlossen, allerdings wirkte seine Umarmung sehr lieblos und ich kam auch gar nicht erst dazu, sie zu erwidern, so schnell hatte er sich von mir gelöst. Danach sagte er mir erneut, dass ich mich gut um Nathan kümmern sollte, was wohl so viel hieß, dass er noch immer nicht wollte, dass ich die nächsten Tage bei der Arbeit erschien. Gerade das machte mich noch sehr viel unglücklicher. Ihm schienen diese Worte so leicht über die Lippen zu gehen, während es für mich eine unschöne Vorstellung war, so lange von ihm getrennt zu sein. Ich mochte meine Arbeit und verbrachte gerne meine Zeit mit Sousuke, allerdings schien ihm daran nicht annähernd so viel zu liegen wie mir. Natürlich könnte man argumentieren, dass er nur das Beste für mich und meinen Bruder wollte und dass er mir damit einen Gefallen tat, allerdings hatte ich bereits erwähnt, dass ich diesen 'Gefallen' nicht annehmen wollte, zumal ich ohnehin nicht wusste, was ich den ganzen Tag mit Nathan unternehmen sollte. Die Nachmittage und Abende mit meinem Bruder zu verbringen, hätte mir -und wahrscheinlich auch ihm- völlig gereicht. Außerdem hatte Nathan einige Freunde in Tokio, welche er sicher besuchen wollte. Da wäre ich ohnehin nicht willkommen und mich ihm aufdrängen wollte ich auch nicht. Toll und dafür ging mein Urlaub drauf.
      Sousuke winkte uns noch zum Abschied, ehe er sich in ein Taxi setzte und auch ich ihm kurz noch winkte. Dann aber wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder von ihm ab und richtete mich stattdessen an meinen großen Bruder. "Sollen wir dann zu mir fahren?", fragte ich, doch er winkte ab. "Ich habe mir ein Hotelzimmer für eine Woche gebucht. Ich dachte mir, dass es ein wenig viel werden könnte, wenn wir beide eine Woche aufeinander hocken. Das würde nur im Streit enden, außerdem bist du eine erwachsene Frau und solltest deine Wohnung für dich alleine beanspruchen können. Wenn ich mal wieder vorbei komme und eine Bleibe für nur ein, zwei Nächte suche, melde ich mich noch mal", sagte er. "Oh...", kam es bloß von mir. "Du siehst erschöpft aus. Fahr am besten direkt nach Hause und leg dich hin. Wir sehen uns dann morgen", sagte mein Bruder und hielt mir dann die Tür eines Taxis auf. Ich nickte und setzte mich in den Wagen. "Bis morgen", meinte ich. Nathan nickte und schloss dann die Autotür, ehe ich dem Fahrer meine Adresse sagte und er los fuhr.
      Zuhause angekommen ließ ich meine Sachen im Flur fallen und schlenderte direkt in mein Schlafzimmer, wo ich mich umzog und anschließend ins Bad ging, um mich frisch zu machen. Danach ließ ich mich völlig erschöpft ins Bett fallen und schloss meine Augen, ehe ich nur wenig später eingeschlafen war.
    • Dass es Rosalia natürlich nicht gepasst hat wie er sich von den beiden verabschiedet hatte, war ihm durchaus bewusst gewesen aber er war nunmal der Chef gewesen und hatte sich dazu entschieden, dass sie nicht arbeiten kommen wird......und dies hatte seine Assistentin zu berücksichtigen.
      So wie er die junge Dame aber kannte würde sie sicher es sich morgen nicht nehmen lassen die Zeit zu nutzen um ins Büro zu kommen nur um ihm wahrscheinlich eine Standpauke zu halten, dass er momentan jedes Personal benötigen würde um die ganzen Projekte, welche offen waren, zu beenden.
      Auch wenn ihm bei dem Gedanken ein sanftes Lächeln auf die Lippen kam würde er seine Entscheidung nicht ändern.
      Es dauerte nicht mehr lange bis er schließlich zu Hause ankam, dem Taxifahrer wieder das Geld gab und sich schließlich auf den Weg in seine Wohnung aufmachte, die Türe aufsperrte, alles Notwendige auspackte, eine schnelle Dusche nahm und sich anschließend ins Bett lag wobei ihm ein leichter Seufzer entglitt und die Augen schloss.,
      Der Tag war heute wirklich lange gewesen und auch der Flug machte ihm körperlich etwas fertig. Jedoch sah er noch kurz auf sein Handy, welches bereits 2 Uhr morgens anzeigte, um zu sehen ob irgendwelche Nachrichten kamen oder Emqils von gestern noch offen waren doch waren es keine Dringlichkeiten gewesen welche er morgen oder heute im Büro auch noch erledigen könnte.
      Als Sousuke aber das Datum sah welches heute war, fiel ihm plötzlich ein, dass heute der Todestag von Don gewesen war.
      Der schwarzhaarige erinnerte sich noch ganz gut an dem Tag als er plötzlich zusammenbrach, ins Krankenhaus eingeliefert wurde und die Ärzte ihm mitteilten, dass dieser an einem Herzinfarkt gestorben war.
      Wie es dazu kommen konnte verstand Sousuke bis heute nicht. Don war immer ein kerngesunder Mensch gewesen und gerade ihm traf es. Nicht, dass er sich es für jemand anderen gewünscht hätte.
      Nein !
      Sousuke war noch nie jemand gewesen der jemanden etwas Schlechtes wünschte, aber er war es der Don nach Tokio geholt hatte und fühlte sich somit auch schuldig für dessen Tod.
      Eine Weile war der schwarzhaarige noch in Gedanken versunken gewesen bevor er das Handy mit dem Display nach unten zurück aufs Nachtkästchen legte und schließlich bis am Morgen um 06.00 Uhr durchschlief.
      Danach folgte das normale Frühstück, im Bad fertig machen, frische Klamotten anziehen bevor er runter in die Garage mit dem Aufzug fuhr und im Auto Reika anrief um diese mitzuteilen, dass er etwas später ins Büro kommen würde.
      Sousuke wusste, dass er sich auf Reika und die anderen verlassen konnte wenn Rosalia nicht im Büro gewesen war weshalb er in ruhe zu einem Blumenladen fahren konnte um anschließend diese auf den Friedhof zu Don's Grab zu bringen.
      Es war wirklich komisch gewesen.
      Don lebte zwar in Amerika aber dennoch bestanden seine Eltern darauf, dass man diesen hier in Japan beerdigte obwohl er eigentlich bald darauf wieder zurück geflogen wäre.
      Warum wollten das seine Eltern so ?
      Wäre es nicht für sie besser gewesen dort die letzte Ehre zu erweisen sodass sie immer die Möglichkeit hatten ihn zu besuchen ? Schließlich hatten sie ihren Sohn verloren ?
      Am Grab angekommen, nahm er die alten Blumen aus der Vase raus, fühlte diese erneut mit frischen Wasser bevor die Neuen hineingegeben wurden.
      Sousuke war nie der Mensch gewesen welcher Blumen auf ein Grab mitnahm, doch war Don in dieser Hinsicht eine Ausnahme gewesen.
      Eine Weile blieb er noch in Gedanken verloren dort, bis schließlich sein Handy zum vibrieren anfing und Reika anrief wehe ihm mitteilte, dass sie seine Hilfe brauchten.
      "Alles klar, ich mache mich auf den Weg" meinte er noch kurz darauf bevor er sich von ihm verabschiedete, zurück zum Wagen ging und ins Büro fuhr wo er nach gut 45 Minuten ankam.
      "Also wo drückt der Schuh ?" fragte er gleich nach wobei er auch gleich auf den neuesten Stand gebracht wurde.
      "Wie, er hat den Termin einfach verschoben ?" wurde er langsam sauer als Reika ihm die ganzen Designs zeigte welche für das neue Projekt von Herr Shinsha gewesen waren.
      "Ich weiß es nicht. Er hat heute Morgen hier angerufen und darauf bestanden, dass seine Design's für die neuen Gebäude spätestens heute Abend fertig sein sollen. Aber wir sind nicht einmal ansatzweise soweit" kam es gestresst aus ihr heraus.
      Reika versuchte stets immer ihre Termine einzuhalten doch wusste selbst sie diesmal, dass es nicht klappen würde.
      "Wieviele müssen noch erledigt werden ?" fragte er weiter nach wobei ihm Souta antwortete, dass noch 3 fehlen würden.
      "Der alte Termin war auf Ende nächster Woche gesetzt gewesen und das wäre sicher ohne Probleme ausgegangen......aber bis heute Abend ?" sprach Reika weiter wobei Sousuke sanft seine Hand auf ihre Schulter legte.
      "Beruhigt euch wieder. Ich werde das mal mit ihm abklären und fragen was das soll" sprach er wieder ruhig woraufhin ihm alle zunickten, Sousuke ihnen auftrug in Ruhe weiter zu arbeiten bevor er noch oben in sein Büro ging und Herr Shinsha anrief um mit ihm das Ganze abzuklären.
      //Warum muss ausgerechnet das heute sein ?//, schoss es ihm genervt durch den Kopf während es auf der anderen Leitung immernoch nur piepte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Donnerstag 1. November
      Rosalia:

      Ich hatte mich an das gehalten, was mir Sousuke aufgetragen hatte und blieb diesen Tag Zuhause, weswegen ich auch erst gegen halb acht in der Früh meine Augen öffnete. Ich legte mich auf die Seite und starrte aus dem Fenster. Ich hatte vergessen die Rollos nach unten zu ziehen, weshalb ich eine gute Sicht auf den Himmel hatte. Noch regnete es nicht aber die Wolken waren recht grau und ich ging davon aus, dass es heute wohl noch einen Regenschauer geben würde. Nicht unbedingt das schönste Wetter, um etwas zu unternehmen, aber da Nathan mir für heute ohnehin abgesagt hatte, konnte ich mich diesbezüglich wohl entspannen.
      "Jetzt hat er mir Urlaub gegeben, obwohl ich ihn gar nicht brauche und nichts damit anfangen kann", seufzte ich. Ich wäre aktuell sehr viel besser in der Firma aufgehoben, zumal ich wusste, wie es gerade um diese stand. Ich kam mir vor wie eine Verräterin und es war ein furchtbares Gefühl. Es regte mich auf, wie Sousuke mir irgendwelchen Zwangsurlaub aufdrückte, ohne es vorher mit mir abzuklären. Ich wusste zwar, dass er dies nur zu meinem Wohl tat, aber er übertrieb es damit eindeutig und ehrlich gesagt regte es mich langsam auf, dass er einfach so über meine Zeit verfügte. "Vielleicht könnte ich einfach so in die Firma fahren und ihm erklären, dass Nathan mir für heute abgesagt hat, da er einen Freund besuchen möchte?", überlegte ich laut. Irgendwie graute es mich davor, diese Diskussion mit ihm zu führen, da er mich nur wieder als stur abstempeln würde, allerdings empfand ich es als mein gutes Recht, vor Ort zu sein und zu arbeiten. Ich hatte ohnehin nichts besseres zu tun.
      Langsam erhob ich mich von meinem Bett und schlenderte gemütlich in mein Badezimmer, wo ich duschen ging und mich fertig für die Arbeit machte. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Küche, wo ich mir Frühstück machte und zwei Lunchboxen für den Mittag vorbereitete. Ich packte das Essen in meine Handtasche, ehe ich mir meine Schuhe und meinen Mantel anzog und meine Wohnung verließ. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zur Firma. Innerlich legte ich mir nervös die Worte zusammen, die ich Sousuke sagen würde, wenn ich vor ihm stand und ihm erklärte, warum ich heute doch zur Arbeit erschienen war. Der Gedanke an dieses Gespräch machte mich nervös aber andererseits war es mein gutes Recht. Vielleicht war es auch einfach die Sorge, was er über mich denken könnte. Ich hatte ihm erst gestern Nacht meine Gefühle gestanden, somit wusste er nur zu gut, was er in mir auslösen konnte und er wusste auch, dass mir seine Meinung über mich und mein Verhalten wichtig war.
      "Beruhig dich Rosa, du bist ein Profi. Versuch dir nichts anmerken zu lassen", sprach ich zu mir, nachdem ich mein Auto auf dem Parkplatz der Firma geparkt hatte und nun vor dem Eingang des Gebäudes stand.
      Ich betrat das große Haus und lief schnurstracks zum Aufzug, welcher mich in den 5. Stock zur Chefetage brachte. Noch bevor ich in mein eigenes Büro ging, stand ich in dem von Sousuke und klopfte an seine Tür, welche ich nur wenig später öffnete. Ich trat ein und stand direkt vor ihm, bevor ich auch schon das Wort ergriff, damit er mir nicht zuvor kommen konnte.
      "Bevor du dich aufregst, dass ich hier bin: Nathan hat heute keine Zeit für mich, da er einige seiner alten Freunde besuchen geht. Das bedeutet also, dass ich ohnehin nichts besseres zu tun habe, als zu Hause im Bett zu liegen und an die Decke zu starren. Ich bin also viel produktiver, wenn ich hier bin", sprach ich direkt. Ich hoffte nur, dass es ausreichen würde, um ihn davon zu überzeugen, dass ich hier bleiben durfte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Amalia ()

    • Sousuke hatte ehrlich gesagt damit gerechnet gehabt, dass Herr Shinsha nicht beim ersten Mal ans Telefon ging weshalb er es g.eich 2 -3mal kurz darauf weiter probierte bis schließlich jemand auf der anderen Leitung dran ging.
      "Herr Mazuoka, was kann ich denn so Dringendes für Sie tun ?" kam es eher schon mit einer genervten Stimme aus diesen heraus, jedoch ahnte er schon, warum Sousuke ihn direkt im Büro anrief und nicht zuerst seine Assistentin wie es sonst eigentlich war.
      "Was Sie für mich tun können ? Mir einmal verraten, warum der Termin plötzlich um eine Woche nach vorne verschoben wurde ? Der Vertrag für das Bauprojekt war bis auf Ende nächste Woche festgelegt worden. Wie stellen Sie sich das vor, dass meine Leute innerhalb von ein paar Stunden alles fertig machen sollen ?" war Souske schon ziemlich zornig gewesen.
      Man konnte sich ja viel erlauben bei ihm und meistens schaffte es auch seine Abteilung aber sowaß was er hier abzog war einfach schon übertrieben und ein Verstoß gegen seinen eigenen Auftrag.
      Herr Shinsha war schon immer jemand gewesen mit dem man gut arbeiten konnte, da er sich stets an seine Zeitlinien hielt.....deswegen war er auch einer der besten Kunden von ihm gewesen, doch diesmal überschritt selbst jemand wie er die Linien.
      "Gibt es etwa Probleme damit ? Ich dachte Ihr Laden läuft doch perfekt und ihre Leute könnten alles schaffen ? Zum anderen haben Sie ja auch noch so eine reizende Dame an ihrer Seite die selbst stets das Kommando übernehmen könnte um die Abteilung auf Hochtouren zu bringen. Ich denke mit einer Frau wie Miss Williams werden sie den Termin schon einhalten können" horchte er dessen Worten bevor Herr Shinsha anschließend auflegte und nur mehr ein ständiges piepen am Telefon zu hören war.
      Was hatte das nun zu bedeuten ?
      War das wirklich sein Ernst gewesen ?
      Wer glaubte er eigentlich, wer er war, dass er sowaß machen konnte ?
      Das erste Mal wusste Sousuke gerade wirklich nicht ob er es als Kompliment sehen sollte, dass er jemanden wie Rosalia an seiner Seite hatte oder ob er sauer werden soll, weil Herr Shinsha diesen beleidigt hatte was seinen Job anging.
      "Scheiße" fluchte er laut vor sich her bevor er aufstand, sich zu seinem Fenster bewegte und versuchte tief durchzuatmen um sich erstmal zu beruhigen.
      Doch hielt dies nicht lange an, als jemand an seine Türe klopfte und er im Spiegelbild des Fensters, erkennen konnte, dass es Rosalia gewesen war.
      Was machte sie denn hier ?
      Hatte er ihr nicht angeordnet gehabt, zu Hause zu bleiben ?
      Hielt sich eigentlich irgendwer noch an das was er sagte ?
      Warum leitete er denn überhaupt eine Firma, wenn jeder sowieso das tat was er derjenige wollte ?
      Dann konnte er genauso gut seinen Job schmeißen, oder ?
      Ohne irgendwas zu sagen und seinen Blick weiterhin aus dem Fenster blickend, horchte er die Worte von Rose, welche erklärte warum sie hier gewesen und nicht mit Nathan unterwegs war.
      Sollte er nachgeben ?
      Zum anderen.......sie würde sowieso nicht auf das hören was er sagte, warum dann also sich noch irgendwie die Mühe machen mit ihr zu diskutieren ?
      "Wenn du so produktiver bist, warum stehst du dann noch hier und erklärst mir dein Erscheinen ? Reika wird dir unten alles erklären, also mach dich an die Arbeit" kam es zwar etwas kühl aus ihm heraus aber wahrscheinlich brauchten sie wirklich noch eine weitere Hand, um den Termin einhalten zu können weshalb er dann zu ihr sah.
      "Tue mir bitte noch einen Gefallen......." wurde auch sein Blick dementsprechend auch ernster da es dem schwarzhaarigen wirklich wichtig war, dass sie sich auch daran hielt.
      Nicht, weil er eifersüchtig werden würde...diesmal ging es wirklich um die Sicherheit der jungen Dame.
      "Halt dich in Zukunft von Herr Shinsha fern. Das sage ich dir nicht als dein Freund sondern als dein Vorgesetzter" setzte er hinten noch dran bevor Rosalia auf falsche Gedanken kommen konnte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Rosalia:

      Anders als erwartet, schien mich Sousuke nicht überreden zu wollen, dass ich wieder nach Hause gehe. Stattdessen wirkte er ein wenig gereizt und sehr versteift. Sofort wusste ich, dass etwas passiert sein musste, während ich abwesend war. Aber was konnte es gewesen sein? Gab es ein Problem mit dem Projekt? Hatte schon wieder jemand von uns Mist gebaut, der nur schwer auszubügeln war, oder lag es diesmal an Herrn Shinsha selbst? Ich würde es herausfinden, so viel stand fest.
      Meine Antwort sollte ich früher als erwartet bekommen, denn Sousuke sprach plötzlich davon, dass ich mich von unserem Kunden fernhalten sollte. "Wie meinst du das?", fragte ich ihn und zog dabei skeptisch eine Augenbraue hoch. "Er ist unser Kunde, es wird nur schwer möglich sein, nicht auf ihn zu treffen", meinte ich. Scheinbar hatte Herr Shinsha irgendetwas getan, das Sousuke nicht gefallen wollte und ich konnte mir bisher noch nicht ausmalen, was es gewesen sein sollte. Als Kunde hatte er entweder die Möglichkeit, dass er das Projekt vorzeitig abgebrochen hat oder aber das er es schneller fertig haben wollte, als ausgemacht. Was es auch war, beides würde uns in Schwierigkeiten bringen. Wir brauchten dieses Projekt um diese Firma zu retten und wir brauchten auch die ausgemachte Zeit. Wir hatten immerhin noch einiges zu tun und ich empfand nächste Woche Freitag als einen sehr realistischen Termin. Vielleicht lag ich aber auch komplett falsch und es war etwas anderes, dass Sousuke den letzten Nerv geraubt hatte.
      "Rosalia, was machst du denn hier?" Ich war so in meinen Gedanken, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie Reika neben mir aufgetaucht war. Sie sah ein wenig blass um die Nase aus und schien recht besorgt, jedoch hellte sich ihre Miene ein wenig auf, als sie mich sah. "Welch eine Erleichterung. Ich wollte gerade nachfragen, ob wir dich vielleicht anrufen und herbestellen können. Wir schaffe das einfach nicht alleine. Herr Shinsha hat den Termin verlegt. Er will die Ergebnisse bereits heute haben", erklärte sie mir besorgt und ich sah sie mit großen Augen an. "HEUTE?!", stieß ich noch aus. Am liebsten hätte ich ihn jetzt direkt angerufen und ihn zur Rede gestellt, was das alles sollte und was ihm dabei eigentlich einfiel. Andererseits war er immer noch unser Kunde und wir sollten nicht riskieren, einen solch großen Auftrag zu verlieren. Das würde dieser Firma einfach nicht gut tun. Nicht nachdem wir schon einen solch großen Rückschlag einstecken mussten.
      "Okay, dann sollten wir uns an die Arbeit machen", sagte ich und versuchte die Ruhe zu bewahren. "Wir sehen uns später", verabschiedete ich mich von Sousuke und verließ dann sein Büro, ehe Reika und ich nach unten in die Abteilung gingen, wo bereits jeder auf Hochtouren arbeitete. Ich legte meine Sachen ab und machte mich direkt an die Arbeit. Wie gut dass ich mit dieser Art von Druck bereits einige Male bei IC konfrontiert wurde. Dort stand so etwas an der Tagesordnung und daher war ich bereits geübt darin.

      "Wow, das ist echt unglaublich."
      "Ihr Gehirn scheint wie ein Computer zu arbeiten."
      "Nicht nur ihr Gehirn, sieh mal wie schnell sie zeichnet."
      "Ich glaube wir können den Termin heute doch noch einhalten."

      Ich hörte nach einigen Stunden Hoffnung in den Stimmen meiner Arbeitskollegen, auch wenn ich dies nur am Rand mitbekam, zu sehr war ich in meine Arbeit vertieft. "Wir reden kann, kann auch arbeiten", kam es daher nur ungewohnt kühl aus mir heraus, während ich weitere Designs abarbeitete. "Rosalia ich möchte dich ja nicht stören aber-" "Dann tu es nicht", unterbrach ich Reika. "Rosalia es ist gleich 16 Uhr und du hast noch keine Pause gemacht. Du solltest dich nicht überarbeiten", sprach sie besorgt aus. Ich seufzte leise und erhob zum ersten Mal den Kopf von meinem Tablet, wo ich bereits mehrere Designs drauf gemalt hatte. "Es ist nur ein Tag. Morgen werde ich mir wieder mehr Zeit für Pausen nehmen, okay?", handelte ich mit Reika aus. "Mir geht es gut", beteuerte ich und lächelte ihr aufmunternd entgegen. Dann aber kramte ich eine Flasche Wasser und die Lunchbox aus meiner Tasche. "Ich werde einfach beides gleichzeitig tun."
      Mir fiel die zweite Lunchbox ein, welche ich eingepackt hatte. Ich hatte vollkommen vergessen, sie Sousuke zu überreichen. Ich kramte sie aus meiner Tasche und gab sie Reika. "Könntest du das mit Sousuke geben? Ich bin fast fertig und würde daher gerne weiter machen, ohne gestört zu werden", meinte ich und sie sah mich mit großen Augen an. "Du bist fast fertig?!", wollte sie von mir wissen. Ich lächelte. "Ja", bestätigte ich ihr. "Wow, du bist großartig, Rosalia!" Ziemlich erleichtert über meine Worte, nahm sie meine Lunchbox entgegen und versprach mir, dass sie diese an Sousuke weitergeben würde, während ich mich weiter ans Malen machte.
    • "Dass es sich nicht verhindern lässt, dass ihr euch beide begegnet, ist mir vollkommen bewusst, Rosalia, schließlich ist es ja auch dein Job aber ich meinte es ins privater Hinsicht" kam es dann doch offener aus ihm heraus wobei er schon damit rechnete, dass es ihr nicht gefallen wird, was sie da von ihm zu hören bekommen hatte.
      "Mir ist auch klar, dass ich mich nicht zum einmischen habe, jedoch Bitte ich dich darum und ich hoffe, dass du es auch beherzigen wirst" beendete er dann noch seinen Satz bevor dann schließlich Reika in sein Büro kam und die beiden unterbrach.
      Jedoch konnte man aber auch sehen, dass diese sichtlich erleichtert war, als sie Rosalia bei ihm wahrnehmen konnte obwohl sie schon mit der Bitte zu ihm kommen wollte, Rosalia anzurufen, weil sie es ohne sie nicht schaffen würden.
      Hatte sie denn schon soviel Einfluss auf alle ihre Kollegen und auf die Firma gehabt ?
      So wie sich Sousuke erinnerte, war die junge Dame ja noch nicht solange in seinem Unternehmen gewesen und dennoch brauchten sie sie.
      Vielleicht hatte der schwarzhaarige ja stets die Situationen falsch eingeschätzt gehabt.
      Nachdem Reika dann bekannt gab, dass der Termin auf heute Abend verlegt worden ist, war auch diese im nächsten Momemt ziemlich besorgt gewesen.
      Doch noch bevor er selber etwas dazu sagen konnte, machten sich die beiden schon auf den Weg in den 4ten Stock um die Designs fertig zu stellen woraufhin er sich auf seinen Platz setzte und sich erstmal in den Stuhl zurücklehnte und die Augen schloss..
      //Vielleicht war es doch ein Fehler sie zu Hause gelassen zu haben ? Waren irgendwelche Entscheidungen was sie betrifft überhaupt richtig gewesen ?//, schossen ihm so die Fragen durch den Kopf wobei er auch an den Abend denken musste an dem Rosalia ihm ihre Gefühle gestanden hatte.
      Warum hatte er sie nicht erwiederte ?
      Schließlich empfand er defintiv etwas für sie und dennoch meinte Rosalia damals, dass sie selbst nichts bereute, hatte aber dennoch geweint.
      Was war also wirkloch zwischen ihnen ?
      "Komm schon, darüber solltest du dir echt keine Gedanken machen" sprach er zu sich selber bevor er sich an seine Arbeit machte.
      Egal wie lange er sich seine Projekte und die Zahlen ansah.....irgendwie passte es hinten und vorne nicht mehr zusammen.
      Es vergingen einige Stunden bis er beschloss eine kleine Pause einzulegen weshalb er runter in den 4ten Stock ging um zu sehen wie es da voran ging.
      Dabei horchte er auch das Gespräch zwischen Reika und Rosalia wobei er selber beeindruckt war, was er da zu hören bekam.
      Sie war schon fast fertig ?
      Ohne zu zögern ging er zu den beide rüber und nahm sich das Tablet von Rose um sich ihre Designs anzusehen und musste zugeben, dass es wirklich gepasst hatte.
      Wo hatte die Dame gelernt unter dem Stress so arbeiten zu können ?
      "Sehr gut" dabei schenkte er ihr ein sanftes Lächeln als er ihr wieder ihr Tablet gab bevor er zu Reika und den anderen blickte.
      "Ihr solltet alle mal eine Pause machen. Es bringt nichts, wenn ihr alle bis zum Schluss durch ackert" sprach er ruhig aus.
      "Ich lade euch alle zum Essen ein, also macht euch fertig" irgendwie waren alle irritiert gewesen.
      Hätten sie nicht fertig werden sollen und nun wollte Sousuke mit allen essen gehen ?
      Zum anderen würde dies vielleicht wirklich mal helfen den Kopf frei zu bekommen weshalb alle dann schließlich zustimmen und das Büro verließen um sich fertig zu machen bevor sie sich unten im Erdgeschoss treffen würden.
      Eine ließ er jedoch nicht gehen weshalb er Rosalia an der Hand packte als diese selbst gerade losgehen wollte und drückte die junge Dame sanft mit dem Rücken gegen die Wand bevor seine Hand links neben ihren Gesicht an der Wand abgestützt wurde.
      Seine andere Hand legte er dabei sanft unter ihren Kinn um ihr direkt in die Augen blicken zu können, sodass Rose keine Chance hatte wegzusehen.
      "Egal was passiert......versprich mir, dass du stets zurück zu mir kommen wirst" kam es leise aus ihm gesprochen sodass keiner sie hören konnte, Sousuke ihr näher kam und Rosalia sanft küsste bevor er diese in seine Arme holte.
      Ohne Rosalia wäre er komplett aufgeschmissen gewesen.
      Nicht nur was seinen Job betraf sondern auch sein privates Leben.....die sah er nun ein.
      Doch was war mit ihr gewesen ?
      Sie sagte zwar, dass sie ihn liebte und schlief auch bereits mit ihm aber wie weit würde sie dabei wirklich gehen?
      Wäre sie für ein richtiges leben mit ihm bereit ?


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"