[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Corin war ihr nicht ganz geheuer - das entschied Codren, während sie beobachtete, wie der Elf sich von ihnen verabschiedete. Nicht nur, dass der Rum ihr den Kopf verdrehte und ihr in die Gedanken flüsterte; Tief in ihrem Innern wollte sie ihn nicht zu nahe kommen lassen. Das hing mit seiner außerordentlichen Kampfeslust zusammen, die er ständig auszustrahlen schien. Das machte sie verrückt, denn sie würde nicht zulassen, dass irgendein dahergelaufener Wicht sich plötzlich gegen sie auflehnen konnte, oder auch nur daran dachte. Sie war hier diejenige mit der jahrelangen Kampferfahrung und da sollte sie sich von einem Elfen demütigen lassen? Ganz bestimmt nicht. Er sollte vor ihr im Staub kriechen, so wie das auch Fenris getan hätte, wenn sie es ihm nur wütend genug befohlen hätte. Ja, Fenris war ein guter Begleiter gewesen, still, zurückhaltend, immer an letzter Stelle. Ganz anders als dieser Möchtegern.

      Codren blieb irgendwann allein an dem Tisch zurück, ihr Krug fast leer, ihre Lider schwer. Irgendein Seemann ließ sich mit lauten Geräuschen zu ihr an den Tisch nieder und grinste sie hinter schwarzen Zähnen hervor an.
      "Ganz alleine, junge Frau?"
      "Jung? Was denkst du dir", herrschte sie ihn dafür an und er lachte auf.
      "Jung, hübsch und frech, so mag ich das."
      Er bestellte irgendwas bei der Wirtin, was sie nicht so ganz verstand und rückte dann ein Stück näher. Sein Atem roch faulig.
      "Seid Ihr öfter in solchen Gegenden, meine Schönheit? Das scheint mir nicht der richtige Ort für eine Dame wie Euch."
      "Und Ihr scheint mir nicht der richtige Mann, dem man zur Geburt Stimmbänder schenkt."
      Er lachte erneut, ein einziges Dröhnen in ihren Ohren.
      "Wenn Ihr wollt, kann ich Euch an einen sehr viel besseren Ort bringen."
      "Achja? Ist der Ort dunkel genug, damit ich Euer Gesicht nicht sehen muss?"
      Lachen.
      "Wenn Ihr das wünscht."
      "Gut."
      Sie erlaubte ihm ihre Hand zu nehmen und sie nach draußen zu führen, gerade als die Wirtin das neue Getränk bringen wollte. Mittlerweile war ihr der Rum schon so sehr zu Kopf gestiegen, dass sie nur am Rande mitbekam, wie er sie erst am Hafen entlang und dann unmittelbar in eine Seitengasse zog, in der sie glaubte, eine zweite Gestalt zu sehen. Was die beiden redeten bekam sie gar nicht mit, aber als er begann, an ihrer Kleidung herum zu fummeln, sah sie auf.
      "Was glaubst du, machst du da", murmelte sie undeutlich und er richtete sich auf.
      "Hä? Was hast du gesagt Weib?"
      "Ich habe gefragt…", sie ballte die Fäuste, "Was du da machst…" Und schlug zu.

      Lauter Hafenlärm ließ sie am Morgen finster die Augen öffnen und eine verrottete, alte Steinmauer anstarren. Der beständige Geruch in ihrer Nase erinnert sie an alles übelriechende auf dieser Welt, besonders aber Urin und Schweiß. Sie richtete sich auf, verlor dabei das Gleichgewicht und krachte geräuschvoll mit ein paar Kisten zusammen. Jetzt roch sie auch nach Fisch.
      Kaum eine Sekunde später hörte sie eine Stimme hinter sich.
      "Wer ist da?"
      Sie richtete sich auf, kämpfte sich durch eine Lücke nach oben und spürte dann eine breite Hand an ihrem Arm, die sie den restlichen Weg hinaus zog.
      "Eeeey", lallte sie aufgebracht und blickte kurz darauf einem jungen Hafenburschen in die großen Augen, die zu ihr hinab blickten.
      "Lass mich los, Idiot."
      "Alles in Ordnung?"
      "Ja. Wieso sollte es das nicht sein."
      Er zeigte sich langsam an den Mund.
      "... Ihr habt da was."
      Sie wischte sich grob über die Lippen und starrte auf das Blut auf ihrem Handrücken. Achja, die Männer von der Nacht. Wo waren die eigentlich?
      "Nicht so wichtig", murmelte sie undeutlich und schob sich an ihm vorbei in den Hafen hinaus. Dort herrschte bereits geräuschvoller Betrieb, auch wenn die Sonne nicht nicht ganz aufgegangen war.
      "Wie viel Uhr haben wir?"
      "Kurz vor 6… vielleicht."
      "Verdammt."
      Sie machte sich mit schlängelndem Schritt auf zu der Kneipe vom letzten Tag.

      Als sie kaum eine Stunde später mit einem Goldbeutel mehr und einem Pferd weniger in den Hafen schlurfte, wurde sie gleich hellwach, als sie neben Flora und Corin einen Wolf entdeckte. Einen lebendigen, wirklichen Wolf.
      "Was zur Hölle ist das?!", wollte sie lautstark wissen, obwohl das nichtmal das war, was sie eigentlich fragen wollte.
      "Was soll so ein Vieh hier?"
      Als man sie darüber aufklärte, dass das Ding zu Corin gehörte, wurde sie endgültig zornig.
      "Ich werde doch nicht neben einem wilden Wolf auf ein Schiff steigen! Habt ihr beide den Verstand verloren? Der wird uns noch Amok laufen, wenn wir auf See sind! Wie kommst du darauf, einen verfluchten Wolf als Haustier zu halten!" Schließlich wandte sich ihr Zorn aber doch eben nur Corin zu und sie funkelte ihn angriffslustig an.
    • Nachdem Corin seinen Satz beendet hatte, dauerte es nicht mehr gerade lange bis sich die Gruppe auflöste. Er hörte zwar dem Gespräch noch bis zum Schluss zu, aber dann war er dennoch irgendwie froh, nochmal alleine sein zu können.
      Er verabschiedete sich und verließ die Kneipe. Er hatte nichts getrunken, nicht einmal angerührt hatte er dieses. Denn er war nach wie vor der Meinung, das er niemals so etwas trinken wollte. Es gab alternativen und auf diese würde er auch viel lieber zurückgreifen.
      Als er dann aber draußen war, lächelte er und begrüßte Shadow, welcher draußen gewartet hatte. Er hatte es gerade nicht erwähnt, das er einen Begleiter hatte, aber vermutlich würde diese Flora es der anderen sicherlich noch mitteilen. Dessen war er sich sicher. Was aber auch sicher war, war das er Shadow nie zurücklassen würde. Eher würde er hier bleiben und alleine Reisen, bevor er diesen zurück ließ. Nun aber hieß es zunächst einmal sich einen Schlafplatz zu suchen. Denn er wollte nicht wirklich auf der Straße schlafen. Zwar wäre das für eine einzelne Nacht sicherlich nicht so schlimm, aber ein Bett wäre ihm da doch noch um einiges lieber.
      So ging er also los und versuchte einen geeigneten Platz zu finden. Was in seinem Fall sehr schwer war. Denn der Ort, an welchem er bis heute war, war ab heute voll und die meisten hier, wollten nicht das ein Wolf mit kam. Jedoch wollte Corin auch hier seinen Wolf nicht alleine zurück lassen. Warum auch? Bei dem anderen ging es auch, also warum dann nicht auch bei denen? Doch es half nichts. Er bekam kein Zimmer. Die die beide nehmen würden, waren voll und die andern wollen ihn nicht mit Shadow reinlassen.
      So zog er sich also zurück und beschloss draußen zu übernachten. Zwar würde sein Rücken es ihm Morgen verübeln, das er dies getan hatte, aber anderes wollte er es auch nicht machen.

      Die Zeit verging und der Morgen war schneller da als Gedacht. Es war noch recht früh, als er schon aufbrach. Aber da er eh nicht schlafen konnte, beschloss er, das er dann auch schon mal los gehen könnte.
      Als er dann nach einiger Zeit bei dem Hafen ankam war auch schon Flora zu sehen. Von der anderen war bis jetzt noch nichts zu sehen. So also ging er auf sie zu und begrüßte sie freundlich. Auch Shadow kam hinzu und setzte sich neben Corin.
      Doch lange dauerte die Begrüßung nicht, da auch schon Codrin auftauchte und nicht gerade erfreut zu sein schien, als sie den Wolf erblickte.
      Als diese dann Zornig einige Sätze von sich gab, konnte Corin einen Seufzer nicht unterdrücken. Was für ihn aber verständlich war. Denn warum wollte man sich nur so über etwas aufregen.
      Also... Zunächst einmal... Hör auf Shadow ein Viech zu nennen... Okay.. Immer hin gehört er zu mir und ich werde ihn bestimmt nicht zurücklassen, das darfst du mir glauben,“ meinte dieser nun und hörte sich die weiteren Vorwürfe an.
      Ihm war sofort klar, das es hier nicht nur um Shadow ging. Er glaubte, das egal was er gemacht hätte, es ihr sicherlich nicht gepasst hätte. Daher wollte und konnte er sich auch darüber nicht aufregen.
      Nochmal... Ja.. Shadow ist ein Wolf.. und er gehört zu mir. Auch werde ich ihn nicht hier lassen. Dazu wird er sicherlich nichts machen und wenn doch, dann ist er halt Tod... Ich habe es doch gestern erwähnt. Wenn jemand zu einem Verräter wird und das wäre er dann. Dann mach ich kurzen Prozess. Ein Pfeil und er ist Geschichte. Es wäre zwar Traurig, aber für mich, nur wieder eine weitere Aufgabe. Mehr nicht,“erklärte er ihr und sah dann zu Shadow, welcher den Kopf zu Boden senkte.
      Es wirkte so als hätte der Wolf alles verstanden, aber es war vermutlich eher so, das der Wolf die Anspannung merkte und ihm das nicht ganz geheuer war.
    • Flora seufzte. Codren hatte wohl wirklich etwas tief in die Flasche geschaut. Und sie roch auch nicht sonderlich frisch. Aber der Grund, warum sie so schlecht gelaunt war, war vermutlich der Alkoholkater, der einem am Morgen heim suchte.
      Und natürlich war da noch der Elf, den sie so misstrauisch begrüßt hatte. Die letzten Tage waren ja auch nicht einfach gewesen, und hier in diesem vertrocknetem Landgebiet, wo mehr Blut als Wasser floss, musste man sich wohl eine harte Schale aneignen, um mögliche Feinde auf Abstand zu halten.
      Flora hörte den beiden zu. Codren sprach den Wolf an, ein Tier, das Corin wohl begleitete, wie ein Hund. Bei Elfen war es bekannt, das sie nicht nur Hunde oder Katzen als Haustiere hielten, wenn überhaupt, sondern auch Tiere des Waldes freundliche Begleiter waren, oder direkte Begleiter, die ein Herrchen hatten. So wie Corin. Der Wolf würde ihm folgen, egal wohin. Und Corin duldete offenbar keine Gehorsamsverweigerung. Sollte der Wolf etwas tun, was anderen missfallen würde, würde er ihn ohne zu zögern töten - als Verräter abstempeln. Flora fragte sich, ob sie das richtige getan hat, das sie beide mit dem Elfen reisen würde. Am Ende würde er ihnen noch ein Messer in den Bauch rammen. Nun, soweit sollte es nicht kommen. Und auch er sollte sich hüten und die beiden Damen nicht unterschätzen.
      Codren würde ihn jedenfalls im Auge behalten, so viel war sicher.
      "Schluss jetzt, ihr beiden. Eine Reise sollte nicht in Feindseligkeiten beginnen. Auf dem Schiff gibt es nicht viele Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen."
      Sie sah zu Codren. "Der Wolf kommt mit. Wir bitten den Kapitän, ihn im hinteren Abteil des Frachtraumes unterzubringen. Dort sollte er niemanden stören."
      Letztenendes musste Codren sich fügen. Flora bat sie noch, sich etwas frischer zu machen, bevor sie zum Schiff käme, und noch den Zorn der Matrosen auf sich ziehen würde. Vermutlich würde man sie dann Kiel holen. Während sie Muscheln vom Rumpf anbschabte, würden diese zeitgleich ihrer Haut den Dreck abschrubben. Vielleicht würde man sie auch an einem langen Tau hinterher ziehen, bis sie nach Meer roch.
      Flora beugte sich beim Wolf etwas vor und streichelte den Kopf des Tieres, meinte dann, das er sicher keinen Ärger machen würde. So konnte der Wolf auch gleich ihren Geruch aufnehmen. Er würde sie kennen, falls Corin beschäftigt wäre, und so könnte sie das Tier ggf. auch beruhigen.

      Wenig später dann betraten sie gemeinsam das Schiff. Matrosen und Kapitän mussten erst überzeugt werden, waren dann aber alle einverstanden. Es war ja nur für höchstens zwei oder drei Tage. Ihr Reiseziel war klar. Irgendwo an der Küste von Lyxaxu würden sie einen Hafen ansteuern. Lyxaxu also. Gut. Weit genug weg von Vultjag und vermutlich das genaue Gegenteil - saftige Wiesen und angenehme Temperaturen zu dieser Jahreszeit. Die Hauptwaffe dort war Geld, und nicht die Axt. Darüber machte sich Flora keine Gedanken.
      Dann stach das Handeslschiff in See. Es war ein Schiff der Handeslgilde zur See, damit gehörte es keinem der großen Häuser und konnte problemlos jeden Hafen ansteuern. Das Wetter war gut, es blies ein kräftiger Wind der die Segel aufblähte und für gute Fahrt sorgte. Es war Floras erste Schifffahrt. Und sie schwankte ein wenig an Deck, musste sich an der Reling festhalten. Aber sie gewöhnte sich schnell an das Auf und Ab mit den Wellen. Sie verglich es einfach mit dem Reiten eines Pferdes.
      Und so verging fast der ganze Tag bis zum späten Nachmittag ohne Zwischenfall. Der Wolf machte auch keinen Ärger und die Crew kümmerte sich einfach um das Schiff. Die Verpflegung war nicht die beste. Sehr salzhaltiges Essen, von Brot bis eingelegten Fischen oder Früchten. So, das der Smut alles schnell zubereiten konnte.
      Dann jedoch war es alsbald vorbei, mit der ruhigen Seereise.


      Piratenschiff

      Nah am Horizont spähte der Ausguck durch sein Fernrohr und meldete dem Kapitän die Sichtung eines Schiffes. Er ließ Kurs setzen und sie folgten dem Schiff eine Weile.
      "Ist die Flagge zu erkennen?", fragte er mürrisch. Auch er lauerte schon wie der Rest der Crew seit Tagen auf Beute. "Hoffentlich kein Lyxaner. Die können wir nicht angreifen.", meinte der erste Maat. Der Kapitän nickte. Solange sie die Schiffe von Lyxaxu in Ruhe ließen, so lange ließ Layxaxu die Piraten tun und lassen was sie wollten. Ja, sogar in deren Hoheitsgewässer. Oft sehr lohnend. Und in letzter Zeit sprudelte das Gold nicht nur durch Kaperfahrten, nein, auch durch Aufträge. Besonders beliebt waren Holztransporte nach Vultjag. Brerndt besaß quasi eine Holzhandelsflotte, die nur darauf bestimmt war. Und die Schiffe waren gut erkennbar. Wenn es eines war, dann war es auf Rückfahrt, und dann hatte es andere Waren an Bord. Also käme eh nur ein Kaperversuch in Frage, bevor man es notfalls versenken würde. Einen Auftrag Holz zu kapern hatte er nicht, und dann hätte er nur die Kanonen sprechen lassen. Jetzt aber waren sicher wertvolle Waren im Bauch des Schiffes gelagert. Und Vorräte würde man auch wieder aufstocken können, ohne einen Piratenstützpunkt anfahren zu müssen.
      Dann kam die Nachricht, das es ein Schiff der Handelsgilde war. Wunderbar. Dann war die Ware noch wertvoller - garantiert.
      "Volle Fahrt voraus! Alle Mann an die Waffen. Ladet die Kanonen. Wir werden heute fette Beute machen."
      "Aye!"
      Die Mannschaft jubelte und machte sich sofort an die Arbeit, das Schiff gefechtsfertig zu machen. Die Flagge wurde gehisst, ein Totenschädel mit einem Goldring im Kiefer. Kein bekannter Pirat, und er gehörte auch keiner größeren Gruppe an. Ein einfacher Beutejäger.
      Dann nahm das Schiff unter vollen Segeln Fahrt auf und näherte sich dem langsameren Handelsschiff. Obwohl sein Schiff kleiner war, so war es gut bewaffnet. 25 Kanonen, 9 Pfünder, die von der Crew schnell geladen werden konnten, und ausreichend Zerstörung anrichteten, dabei das Schiff schnell und manövrierfähig hielten, da sie nicht zu schwer waren. Für ein schnelles Feuergefecht bestens geeignet.


      Handelsschiff
      Es dauerte nicht lange, bis die Alarmglocke geschlagen wurde. Sofort kamen Kapitän und Maat an Deck und spähten durch ihre Fernrohre. Verflucht. Sie hatten höchstens 8 Kanonen pro Seite. Und zudem waren auf dem Piratenschiff sicher dreimal so viele Leute wie auf dem Schiff hier. Und sie waren kampferprobte Halsabschneider und zudem besser bewaffnet. Der Kapitän schlug die Hände hinter dem Kopf zusammen. Er fürchtete bereits um seine Ware. Zudem war dort eine wertvolle Truhe eingelagert, die nach Lyxaxu transportiert und einem bestimmten Mann übergeben werden sollte, der am Hafen warten würde. Sie war zugekettet, als wäre der Teufel darin eingesperrt. Sicher sehr wertvoll. Der Verlust würde ihn sicher ruinieren, sofern die Piraten ihn am Leben ließen. Er hatte keine Wahl - er musste kämpfen.
      Die Crew war unruhig, hetzt quer über das Deck und versuchte das Schiff für den Überfall zu wappnen.
      Flora bemerkte ebenfalls, was los war und sprach mit dem Kapitän. Sie bot Unterstützung an, aber dieser meinte wohl, das die beiden Damen wohl besser im Schiffsinneren aufgehoben wären. Er wollte sie sogar in ein Boot setzen, um möglichen Übergriffen zu entgehen. Aber Flora winkte ab. Gegen Vultjag waren die Piraten kleine Fische.
      Schweren Herzens stimmte der Kapitän dann zu.
      Flora begab sich zu Codren und Corin.
      "Es wird ernst. Piraten sind aufgetaucht und werden dieses Schiff überfallen. Wenn wir nicht schwimmen wollen, oder den Meeresboden begrüßen möchten, so müssen wir dieses Schiff und die Crew verteidigen." Für Codren gab es keine andere Wahl - Anordnung der Prinzessin. Auch um ihr Leben zu schützen. Corin jedoch konnte frei wählen. Aber, da gab es einen guten Köder, auch wenn Flora diesen wohl nicht kannte. Piraten waren nicht nur Seeräuber, sondern häufig auch Verräter. Und damit waren sie in Corins Augen wohl so oder so nicht länger lebenswert, und schon keine willkommenden Gäste an Bord.
      Alle waren sich also schnell einig. Ob der Wolf als Geheimwaffe unter Deck bleiben sollte?

      Schon 20 Minuten später kam das Schiff längsseits und plötzlich donnerte es. Feuerblitze und Rauchwolken folgten dem Donnergrollen und verdeckten das Piratenschiff zum Teil. Dann schossen die Kugeln sausend durch die Luft. Flora hörte es förmlich. Das Wasser spritze auf, da einige vor dem Schiff nutzlos in den Wellen versanken, andere flogen über dem Schiffsrumpf und zwischen Masten hinter dem Schiff ins Meer. Viele aber trafen den Rumpf. Es knackte und Holzsplitter flogen umher. Löcher tauchten in den Seegeln auf und Taue lösten sich.
      Dann feuerte das Handelsschiff zurück und ebenfalls machte sich eine Rauchwolke bereit. Flora Hustete und spähte angestreng hindurch. Dann schoss wieder das Piratenschiff und sie ging in Deckung.
      Wieder krachte es. Eine grausige Erfindung des Meeres. In ganz Taranoke gab es solche Donnerwaffen nicht, außer bei Seefahrern. Nur wenige besaßen selbst eine solche Waffe, gensnnt Pistole oder Gewehr, die mit einem lauten Knall ähnlich wie ein Bogen tötete, höhere Reichweiten besaß, aber weniger gut traf und umständlich geladen werden musste. Und bei Regen funktionierte es häufig auch nicht, weshalb sich nie groß einer dafür interessiert hatte. Welch Ironie, das man damit ausgerechnet auf dem Gewässer arbeitete.
      Das Schiff kam immer näher. Ein Matrose meinte, das sie ein paar mal schießen würde um den Widerstand zu lockern, dann würden sie Enterhaken werfen und direkt anlegen.
      Darauf wartete Flora, denn dann konnte sie auch kämpfen.
      "Verflucht. Wären die Kanonen nicht, würde ich ihnen ein Loch in den Rumpf schmettern und sie untergehen lassen.", sprach sie und blickte zu Codren. "Kümmern wir uns eben so um die Piraten."
      Dabei klopfte sie auf ihr Schwert.
      Schoch wieder würde Blut fließen ..... ihres, oder das der Piraten.
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    • Es war eigenartig wieder auf ein Schiff zu gehen, auch wenn die Handelsschiffe von Grund auf anders aufgebaut waren als die Sklavenschiffe. Aber eben deswegen war es so merkwürdig, denn Codren wurde bewusst, dass sie zwar schon monatelang auf dem Meer, aber das nie oben an Deck verbracht hatte. Dafür konnte sie aber nicht behaupten, dass ihr der Ausblick nicht gefallen würde. Das Schaukeln machte sie zwar nervös, weil sie es mit Peitschenhieben im Takt des Ruderns verband, die frische Seeluft machte das aber wieder gut, bis der Alkohol vom Vorabend sie einholte und sie nicht mehr aufrecht an Deck stand, sondern halb über der Reling hing und ihren Mageninhalt mit den Fischen teilte. Von hinten klopfte ihr bald jemand auf den Rücken, den sie mit den Worten "Geh oder du landest gleich selbst da unten" gleich wieder vergraulte. Die nächste Zeit verbrachte sie stöhnend und mit dem Schwur, nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren.
      Doch bald wurde es unruhig um sie herum. Sie richtete sich schweren Herzens auf und sah da die anderen auf sich zukommen, besorgte Mienen in den Gesichtern. Piraten. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
      Die Seemänner liefen geschäftig herum, verfrachteten Kisten unter Deck, rollten Fässer mit Sprengstoff für die Kanonen hinab und rollten die Segel ein. Sie waren alle furchtbar aufgeregt und verängstigt, aber die harte Stimme des Kapitäns machte ihnen Beine. Codren und die anderen wussten gar nicht wohin mit sich, da zog sie jemand mit sich und die Treppe hinab. Dort tummelten sich bereits einige Leute, die sich verängstigt in die Ecken kauerten, aber die drei trennten sich von ihm, als er sie weiter hinab schaffen wollte und blieben stattdessen bei der Treppe, um schnell wieder oben sein zu können. Und dann war es auch schon soweit.
      Zuerst waren es nur die Kanonenkugel die das Schiff vibrieren ließen, aber dann krachte es einmal ganz laut und das komplette Gebilde schwankte einmal gefährlich zur Seite, ehe es wieder zur anderen Richtung schwappte und die Leute in seinem Innenraum umherschmiss. Das Piratenschiff hatte angedockt, zwar etwas ungelenk, aber doch seinen Zweck erfüllend.
      Die kleine Truppe stürmte nach draußen und sah sich direkt der gegnerischen Mannschaft gegenüber, die laut brüllend ihre Planken über die Reling schoben. Die Enden wurden zu ihren Gegenseiten weggedrückt, aber sie schwangen sich auch bald mit Seilen herüber und lenkten die Crew ab, sodass noch mehr von ihnen das Schiff entern konnten. Sie trugen allesamt schwarze Klamotten, dass man sie wohl nachts schlecht sehen konnte und kämpften mit ihren Krummsäbeln, deren geschwungene Klingen sich auch gut zu anderen Dingen nutzen ließen, als nur dem Feind die Kehle durchzuschneiden. In dem Moment sollten sie aber wohl nur diesem Zweck dienen.
      Codren zückte sogleich ihr eigenes Schwert und nachdem sie auf ein abschließendes Kommando von Flora wartete, stürzte sie sich mit wildem Geschrei ins Getümmel. Zu ihrer beiden Seiten versuchten die Matrosen schon die feindlichen Piraten mit einfachen Soldatenschwertern zu bezwingen, aber das war leichter gesagt als getan, denn gegen eine blutrünstige, goldgierige Meute ließ sich schlecht mit einstudierten Bewegungen kontern. Es dauerte nicht lange, da versuchten die ersten bereits, sich Zugang zum Bauch des Schiffes zu verschaffen, indem sie auf die Türen einhieben und gegen das Holz traten. Codren hätte sich vielleicht sonst darum bemüht, die Feinde von ihrem Vorhaben abzuhalten, aber sie würde in dem Getümmel nicht von Flora's Seite weichen, egal was passieren würde. Dafür konnte sie ihre miese Laune nun an einem bärtigen Kerl auslassen, der beim Anblick gleich zweier Frauen es etwas zu weit trieb und versuchte die beiden mit Fäusten zu bändigen. Für diesen Versuch bezahlte er allerdings mit seiner rechten Hand und kurz darauf auch mit seinem Leben, als Codren ihr Schwert ihm rücksichtslos in den Brustkorb stieß. Seine Augen schienen Verwunderung auszudrücken, aber nicht aus der Erkenntnis seines Todes heraus, sondern dass er es nicht geschafft hatte, sich an den Frauen zu vergreifen. Das schien ihm unverständlicher als nicht mehr zu atmen. Diese Lektion schienen seine Kameraden aber nicht mitzukriegen, die es förmlich auf die beiden Frauen abgesehen hatten und diese sich bald von ihnen umzingelt sahen, leidenschaftliches Glühen in den Augen verschmutzter Gesichter und grinsende Münder hinter struppigen Bärten. Codren war mittlerweile rasend vor Wut, aber nicht mehr wegen ihrem Kater.
      "Wenn sie einer auch nur anrührt werde ich euch alle Fingerglieder einzeln abschneiden!!"
    • Der Kampf begann und die Piraten machten sich geschwind daran, das Schiff zu entern, und jeden der Crew zu töten, der sich ihnen in den Weg stellte. Vielleicht aber hatten sie auch so den Befehl dazu erhalten. Denn dann würde niemand sagen können, wer sie ausgeraubt hatte.
      Ein Hin und her der Deckungssuche endete zum Teil auch schon wieder unter Deck, aber spätestens als das Piratenschiff unsanft angedockt hatte, begab sich Flora unverzüglich wieder an Deck und fand bereits ein wildes Durcheinander vor. Eine hoffnungslos unterlegene Crew versucht verzweifelt ihr Hab und Gut zu verteidigen, also Schiff, Fracht und Leben. Das war vermutlich auch die übliche Reihenfolge. Ohne Schiff keine Fracht - ohne Fracht kein Verdienst, und damit auch kein Leben. Meerwasser war ungenießbar und tötlich zugleich. Wovon sollten sie sich also Dinge kaufen, die sie am Leben hielten, wenn die Piraten ihre Fracht stahlen und das Schiff womöglich samt Crew noch versenkten?
      Ein Matrose wurde von zwei lachenden Piraten bedrängt, während dieser verzweifelt mit ungeübtem Schwerterfuchteln versuchte, diese auf Abstand zu halten.
      Flora rannte direkt los und schwang Golden Light mit einem erbostem Aufschrei. Die Klinge fraß sich tief ins Fleisch von einem der zwei Piraten. Der andere wich zurück. Er hatte kaum mit solchem Widerstand gerechnet. Aber sein Blick verriet nicht nur überraschte Kampfansage eines Passagiers, sondern auch den Anblick einer jungen Frau in weißer Tracht, die schon an eine Braut erinnerte. Er lachte. "Hahaha, Schätzchen, willst du mich etwa gleich hier heiraten? Warte doch zumindestens, bis ich den Burschen hier erledigt habe, und dann wer...ürrbbff..." "DIRACTO"
      Flora wollte sich das wiederliche Geschwätz nicht weiter anhören und sprang einfach vor. Der Pirat konnte nicht mal mehr reagieren, als Flora vor schoss und ihr Schwert durch seinen Hals hieb, und den Kopf vom Rumpf trennte. Einer weniger.
      Codren war in der Nähe, der Elf schien auch nicht weit entfernt zu sein. Aber Flora hatte keine Zeit nach ihm ausschau zu halten.
      Codren hatte einem Pirat die Hand abgeschlagen und ihm danach die Klinge in die Brust gerammt. Offenbar waren beide inzwischen als Teil der Beute angesehen, und jeder wollte wohl sein Glück versuchen, ein wenig Spaß auf den einsamen Seefahren zu ergattern. Codren gefiel dieser Teil gar nicht und wütend warnte sie jeden, der Flora zu nahe kommen wollte. Sie grinste. Immer dachte sie nur an Flora. Sollte sie doch auch mal an sich denken. Ja ja, ihre Aufgabe und Anstellung als Leibwächter verbot das natürlich im Falle des Schutzes.
      Jetzt waren es schon sieben wiederliche, die sie umzingelt hatten. Flora verlor allmählich auch die Geduld.
      "Das gleiche gilt auch für meine Kameradin!", rief sie den Piraten entggen, dann aber lachten diese voller Vorfreude und kamen näher. Flora kniff die Augen zusammen. Sie wollten es so.
      "VELORIS"
      Erneut verwendete sie ihre Magie für ein schnelleres Angriffstempo. Allerdings galt das auch nur für den Angriff und die Hiebe. Ihr Geschick erhöhte sich dabei nicht, weshalb sie ihre Hiebe auch nicht ganz kontrollieren konnte. Ihre Klinge sauste durch die Luft, drei Hiebe trafen den ersten Piraten, eine Drehung und zwei weiteren den Zweiten, wiederum gefolgt von drei weiteren Hieben fielen die nächsten zwei zu Boden. Vier Sekunden und vier Piraten. Der fünften schaffte es den Schlag abzuwehren, auch weil Flora die Schwertspitze in die Planken rammte, da ihre Arme dem Körper schon etwas voraus waren und sie licht das Gleichgewicht verlor. Grinsend rammte er mit dem Entermesser ihre Klinge fester auf die Planken. Flora zischte, dann bekam sie die Faust zu schmecken. Mit einem "Uff..." taumelte sie nach hinten weg und landete schließlich auf ihrem Hintern. Ein Tropfen Blut ran aus der aufgeplatzen Lippe, während sie wütend zu dem Piraten spähte.
      Der sechste und siebte Pirat machten sich gerade über Codren her. Einer warf sein Messer, um sie abzulenken, der andere wollte sie mit einem Seil fixieren, das er aufgelesen hatte. Und obwohl sie plötzlich vier Mann Verlust hatten, kümmerten sie sich nicht darum.
      Auch weil schon drei weitere wieder nachrückten.

      Der Piratenkapitän stand an der Reling und machte sich bereit an Bord des Handelsschiffes zu gehen. Forschend blickte er nach links und rechts, ja, seine Leute kämpften gut. Eine Frage von wenigen Minuten, bis der letzte Widerstand gebrochen wäre. Er zog seinen Säbel und hielt noch etwas anderes in der linken Hand. Weitere Dinger davon baumelten an einem Gürtel, der quer über die Brust gelegt war. Sein langer schwarzer Mantel wehte durch seine schnelle Schritte, während seine Stiefel auf den Planken polterten. Sein Hut, zerfranst, aber stabil, trug das Zeichen, welches auch auf seiner Flagge war. Allerdings war ein echter Goldring eingefasst.
      "Bringt alle um, bis auf den Kapitän und drei oder vier weiteren. Fesselt sie und schafft sie zu mir.", sprach er ganz normal, aber jeder in der Nähe schien seine Befehle zu hören, und bald darauf auch der letzte Pirat.
      Ein Matrose versuchte sich an dem Kapitän. Er stürmte mit einem Messer hinter einer Kiste hervor und bezahlte sofort mit dem Leben. Es knallte, Rauch stieg auf und der Matrose fiel zu Boden. Dann steckte der Kapitän die Waffe weg und zog eine weitere.
      "Platz da ...", knurrte er und zog seinen Säbel einem weiteren armen Kämpfer durch den Rücken. Der Pirat, der zuvor noch mit ihm kämpfte, schlitzte ihm dann noch die Kehle durch, während der Kapitän weiter richtung Kajüte marschierte.
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    • Der Kreis verengte sich und das Warten auf einen nächsten Angriff fand bald sein Ende. Allerdings hatte Codren das Gefühl, dass die Männer nun weniger darauf aus waren sie auf der Stelle umzubringen, sondern sie stattdessen kampfunfähig zu machen, was Codren selbst als einen törichten Fehler ansah. Man sollte in einem Land, in dem den Frauen der Kampf verwehrt blieb, nicht diejenige unterschätzen, die ein Schwert bei sich trug. Den Piraten sollte das eigentlich von Lyxaxu schon durchaus bekannt sein, aber anscheinend fehlte ihnen der Grips, um die Kraft der Hausherrin auch auf andere Weiber zu übertragen.
      Codren wich einem Säbel aus, der viel zu halbherzig geschlagen wurde, weil man sie schließlich noch ein wenig lebendig haben wollte, um sich den Spaß nicht zu ruinieren. Sie parrierte den nächsten Schlag, sprang zu Seite um einem zweiten Mann auszuweichen und spürte dann plötzlich einen scharfen Druck um ihre Brust, der sie nach hinten riss. Ein Seil drückte sie über ihrem Brustkorb nach hinten weg und schon kam eine neue Schlaufe über ihren Kopf geflogen, um den Druck zu erhöhen. Sie spürte den Verantwortlichen dicht hinter sich, er zog sie zu sich, sein fauliger Geruch stieg ihr in die Nase.
      Sie spannte ihre Muskeln an und wollte ihn mit einer plötzlichen Vorwärtsbewegung zum Fallen bringen, da fiel eine erneute Schlaufe um ihren Kopf und zurrte sich urplötzlich an ihrem Hals fest. Die Luft war ihr mit einem Mal abgeschnürt und während sie die Augen weit aufriss, den Mund geöffnet, nach Luft ringend, spürte sie, wie der Mann ihr die Hände hinter dem Rücken zusammenzog. Sie beobachtete, wie die anderen sich von vorne näherten, da drängte sie sich nach hinten, von ihnen weg, gegen den Mann, der ihren Bewegungen folgen musste. Sie machte es ihm schwer ihre Hände zu verbinden und gerade als sich schwarze Flecken vor ihren Augen tummelten, geriet er ins straucheln und sie fielen beide nach hinten, das Seil sich lösend. Gierig schnappte sie nach Luft, sog ihre Lungen damit voll, drehte sich von dem sich aufrichtenden Mann weg, als wolle sie ihm entkommen, und schlug ihm dann mit ganzer Wucht den Ellbogen ins Gesicht. Der Mann kollabierte sofort und ohne Umschweife.
      Von diesem Standpunkt aus, am Boden liegend, sah Codren zum einen erstmal nur Beine, aber da fiel ihr Flora auf, die sie sofort vergessen ließ, was gerade vorgefallen war. Sie sprang auf die Beine, vergaß ihre pulsierenden Lungen, stieß die Männer beiseite, die sich auf sie stürzen wollten und stürmte nach vorne, um sich Schulter voran gegen den nächstbesten bei Flora zu werfen.
      "Was fällt dir ein!", kreischte sie, noch während sie ihr Schwert mit Schwung zur Seite fegte und damit einen anderen bei der Hüfte erwischte, der ein grunzendes Geräusch von sich gab. In der nächsten Bewegung stürmte sie gleich wieder nach vorne, trieb die Klinge mit beiden Händen in den Bauch eines dritten, wofür sie einen seitlichen Schlag gegen ihre Hüfte einkassieren musste, der ein wahres Feuer an Schmerzen in ihr verursachte. Ihr Bein gab nach, die Seite der verletzten Hüfte war es, und sie fiel auf die Knie, gerade noch rechtzeitig, bevor ein ohrenbetäubender Schuss durch die Menge dröhnte und einer der Handelsmatrosen nicht weit von ihr zusammenklappte. Der Kapitän hatte die Frauen entdeckt.
    • Ob sich alle beruhigten, konnte Corin nicht genau sagen. Aber jedenfall war es so, das diese Codren ihn und Shadow in ruhe lies.Weshalb sie auf das Handelschiff gehen konnten. Er stimmte dem zwar zu, das Shadow bei den Frachtwaren blieb, aber eigentlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn er ihn bei sich hätte. Da man auf dem Wasser nie sicher sein konnte, ob auch alles gut ging und als hätte er es im Gefühl gehabt war dem auch so.
      Es war zwar einige Zeit ruhig, aber dann merkte er wie plötzlich jeder auf dem Schiff hektisch wurde. Corin sah sich etwas um und konnte das gegnerische Schiff schnell erspähen. Klar waren es Piraten, aber die meisten waren nicht hell genug um ihre Gegner richtig einzuschätzen. Außer der Anführer. Mit einem Seufzen, holte er seine Ausrüstung und blieb ruhig. Wie immer wenn es um einen Kampf ging. Wenn man ruhig war, konnte man am besten reagieren und hatte den besten Überblick. Als man dann aber Flora und Codren zu ihm kamen, wusste er schon, was diese wollten. Es ging natürlich zum einen, das er mit ihnen kämpfen sollte, was er sofort abwinkte. Wenn er schon kämpfte, dann für sich. Er konnte es nicht gebrauchen andere um sich herum tanzen zu haben. Da er sich auf den Gegner konzentrieren wollte. Dann aber ging es noch um seinen Wolf. Ob dieser im Schiffes Inneren bleiben sollte. Corin persönlich war es egal wo er war und darum lies er die beiden die Entscheidung darüber.
      Piraten selbst waren ihm Egal. Jedenfalls solange sie ihn in ruhe ließen. Jedoch war dem nicht so länger so.
      Als es dann aber den ersten lauten knall gab, musste sich Corin festhalten. Da das Schiff sehr zu schaukeln begann. Es war so abrupt das er damit in dem Moment nicht gerechnet hatte. Er begab sich nun an einen Ort des Schiffes wo er einen guten Überblick über alles haben konnte.

      Da dockte das Piratenschiff schon an und lange musste er nicht warten, bis die ersten kamen. Er nahm seinen Bogen in die Hand und schoss.
      Das nächste was man sehen konnte, waren wie die Piraten die gerade über ihre Seile versuchten auf das Schiff zu gelangen, jeweils einen Pfeil in die Brust bekamen. Aus Reflex ließen sie los und ins Wasser flogen. Natürlich konnte er nicht jeden treffen, dafür waren es einfach zu viele. Aber er konnte schon viele Ausmerzen. Als dann aber einer der Piraten ihn entdeckte, grinste Corin und blieb ruhig stehen. Kurz bevor der andere bei ihm ankam, drehte er sich zu seinem Gegner und hielt seine Klingen in der Hand. Dem Hieb des Gegners ausweichend, rammte er im nächsten Moment diesem seine beiden Klingen durch den Hals. Über Kreuz und an der Wirbelsäule vorbei. Dennoch war es dessen tot und er konnte seine Messer wieder entfernen. Doch durch diesen Vorfall, waren mehr auf ihn Aufmerksam geworden und er musste kurz tief durchatmen.
      Ein Schwenker über das Schlachtfeld und die Gegner, verrieten ihn sofort was zu tun war. Er nahm seinen Bogen in die Hand, schoss drei Pfeile, welche einen trafen und zwei verfehlten. Jedoch war das geplant. Denn dadurch hatten seine Gegner eine bessere Position eingenommen. So wie sie jetzt auf ihn zu kamen ließen sie sich um einiges besser töten. Sofort lies er nach dem Schuss den Bogen zu Boden fliegen und ging wieder zu seinen Schwertern über. Mit einem lächeln auf dem Gesicht, lies er die anderen zuerst angreifen. Um dann mit seinen Schwertern einen Angriff abzuwehren, seinen Gegner festzuhalten und zu drehen. Dadurch sorgte er dafür das der andere seinen eigenen Kollegen auf die Bretter schicke und da hatte er dann genug Zeit diesem seine Schwerter in die Brust zu rammen.

      Nun war es bei Corin etwas ruhiger geworden und er konnte nun mal Ausschau nach den anderen beiden halten. Es dauerte nicht gerade lange bis er diese erblickt hatte. Jedoch waren diese in einer viel schlechteren Lage als er es war. Er wollte natürlich nicht, das jemand von den beiden drauf ging und aus diesem Grund begab sich der Elf sofort zu den Frauen. Als er dann aber sah, das der Kapitän die beiden erspäht hatte, biss er sich leicht auf die Unterlippe. Aber eigentlich sollte es dies nur noch leichter machen, den Gegner das Leben aus zu pusten. Gerade als er seinen Bogen benutzen wollte, sah er ihn.
      Shadow hatte es wieder einmal geschafft auszubrechen. Doch dann sah er wie Shadow den Kapitän angriff und da weiteten sich seine Augen. Denn er hatte Shadow eigentlich oft genug gesagt, er solle sich von Gegnern fernhalten die nach Schießpulver rochen und dann sah er wie er Kapitän laut aufschrie. Denn dieser hatte mit allem gerechnet nur nicht mit einem Wolf welcher ihn ins Bein biss. Zwar lies Shadow schnell von ihm ab und wollte ihn erneut angreifen, aber dazu kam es nicht. Denn das nächste was man hörte waren zwei Schüsse.
      Das war es für Corin. Denn als er dies sah, lies er seinen Bogen zu Boden sinken. Nun begab sich der andere sofort auf schnellsten Wege zu Shadow.
      „[i]Der nächste der es wagt mich anzugreifen, geschieht das gleiche,“ [/i]das war es was man den Kapitän der Piraten sagen hörte.
      Da aber hatte er im nächsten Moment schon das erste Schwert im Rücken stecken. Nicht so das es ihn töten wollte. Nein. Corin wollte ihn langsam und qualvoll töten.
      Zunächst ging er aber kurz zu seinen Wolf und streichelte ihm über sein Fell.
      Du hast gut gekämpft und immer sehr, sehr gute Dienste erwiesen. Du kannst nun ruhen,“erklärte Corin und sah dann zu dem Piratenkapiten.
      Eigentlich wollte er zunächst mit diesem verhandeln, aber das hatte sich hiermit erledigt. Nie würde er mit jemanden verhandeln der einen seiner Leute tötet.
      Gerade als sein Gegner erneut das Wort erheben wollte, schüttelte Corin nur den Kopf. Er ging langsam auf seinen Gegner zu und nahm das zweite Schwert in die Hand.
      Aus Mäulern wie deinem kommt nur Müll. Daher muss man diese schnell Stopfen,“ erklärte der Elf bevor er ihm das Schwert durch den Mund rammte. Noch immer war dies nicht dessen Tod und das wusste Corin. Doch der nächste Schlag sollte es besiegeln. Denn er zog beide Schwerter aus seinem Gegner und durchtrennte nun dessen Hals. So wie er es bei seinem ersten Gegner gemacht hatte.
      Der Kapitän war tot und die Aura des Elfen gewaltig. Die Luft um ihn herum könnte man schneiden so dachte man. Denn dieser war nun in einem Blutrausch und dieser endet erst, wenn der letzte den Boden küsst oder er dem Untergang geweiht war. Doch soweit würde es nicht kommen. Denn noch immer hatte er jene Fähigkeit. Die Kraft der Elfen. Diese eine Fähigkeit, welche hier. Perfekt einzusetzen war und darüber war er sich sicher. Sollte es sein, würde er diese benutzen. Nur um die Monster die hier noch waren leiden zu sehen.
    • So schnell und zielstrebig wie der Kapitän auf die Frauen zu schritt, so schnell wurde sein Weg auch beendet. Zuerst war es der Wolf, welcher dem Elfen treu zur Seite stand und ihm überallhin folgte. Doch der Kapitän ließ sich nur kurz aufhalten und nahm ein weiteresmal seine Pistolen, um dem Tier die gerechte Strafe zukommen zu lassen. Der Wolf sackte zusammen, und der Kapitän würdigte ihm keinen weiteren Blick, marschierte weiter. Aber, dann kam der Elf und rächte sich für seinen Freund. Der Kapitän hatte keine Chance und fand sich bald auf den Planken wieder, als weiteres Fischfutter, das nur darauf wartete, ins Meer geschmissen zu werden.
      War der Wolf wirklich erschossen worden? Es könnten auch nur Verletzungen sein. Später würde man sich sicher darauf konzentrieren können, jetzt aber waren sie noch mitten im Kampf gegen den Rest der Bande.
      Schnell bemerkten sie, das ihr Kapitän das Zeitliche gesegnet hatte. Unruhe machte sich breit. Der Erste Maat übernahm das Kommando, rief sich selbst zum neuen Kapitän aus und verfluchte die Mannschaft des Handelsschiffes. Bis auf die beiden Frauen sollte niemand mehr überleben. Sie würden der restlichen Besatzung Vergnügen bereiten und später teuer auf dem Markt verkauft werden. Den Elfen jedoch sollte das schlimmste Schicksal treffen. Egal ob tot oder lebend, er würde über einem Tiefseegraben, dem Schlund der Ewigen, ins Meer geworfen werden. Kein Seil erreichte je den Boden dieser Unterwasserspalte, die inmitten einer sonst bis zu 40 m tiefen Zone lag, nahe einer Insel. Wer dort hinabsank, dessen Seele war auf ewig bei den dort hausenden Kreaturen gefangen und würde schlimmer noch als in Höllen und Fegefeuern leiden müssen. Ewige Finsternis und Kälte. So sagte man es sich.

      Aber so wie der Elf nun plötzlich los marschierte, waren es wohl eher die Piraten, die zu leiden hätten.
      Flora selbst bemerkte, das Codren ihr Gesicht vor Schmerz verzerrte. Der Treffer an ihrer Hüfte, oder Seitlich, welcher aber Schmerzen aus der Arena wieder aufkeimen ließ, hatte sie zu Boden gehen lassen. Flora tadelte sich selbst. Warum kämpfte sie so schwächlich? Musste Codren sie schon wieder schützen und dabei starkes Leid ertragen? In der Arena hatte sie mehr Kraft in ihre Kämpfe gelegt. Okay, da waren es auch vorgelegte Ziele und kein wildes Durcheinander, wo man erst herausfinden musste, wie sein Gegenüber kämpft und was er vor hatte. Man gierte nach ihrem Fleisch, wollte sie fangen aber zeitgleich auch bekämpfen. Soetwas hatte Flora noch nicht erlebt. Sie fühlte sich bereit, in die Welt zu marschieren und zu kämpfen, hatte jedoch keine Ahnung, wie grausam das Leben hier draußen eigentlich war. In Büchern konnte man soetwas nie wirklich spüren.
      Nun gut, zeit die Schonfrist auslaufen zu lassen. Es waren bereits mehr als genug gestorben. Der Elf war offenbar wütend, und marschierte durch einen Haufen Piraten, die ihn wohl als größte Bedrohung angesehen haben. Dabei hinterließ der Elf nur Leichen und Blutpfützen, die sich bald mit dem Wasser des Meeres vermischen würden.
      Flora rappelte sich auf. Mit einem Aufschrei zog sie ihre Klinge hoch und schlitze einen Piraten auf, der sich noch um sie kümmern wollte. Jetzt war sie allein. Codren war umzingelt, der Rest stürmte zum Elfen oder kämpfte noch mit der Crew des Schiffes, die schon hohe Verluste erlitten hatte.
      Und das Piratenschiff? Einige Piraten waren bereits damit beschäftigt, die Kisten zu durchwühlen und markierten diese mit einem Kohlestift, wenn sie für wertvoll befunden wurde. Ein Seilzug mit einer Ladeplatte wurde bereits vorbereitet und Richtung Handelsschif gelenkt.
      Sollte den alles schon verloren sein? Drei Piraten an Bord ihren Schiffes sprachen miteinander, zwei legten daraufhin zwei lange Stangen an ihre Schultern und blickten an diesen entlang. Flora kannte das aus einem Buch. Büchsen oder so nannte man sie. Offenbar war wohl der Elf das Ziel. Das reicht. Sie hob ihr Schwert und spähte zum Himmel."AQUA"
      Soe konzentrierte sich und sammelte so viel Mana wie möglich, und über ihr wuchs eine Kugel aus Wasser in der Luft und schwebte, wobei sich das Wasser szändig zu bewegen schien. Nur ein Meter im Durchmesser, aber genug um ausreichend Schaden anzurichten. Ziel war nur das Piratenschiff, was kurz darauf von mehreren dolchartigen Wasserspritzern beschossen wurde, als Flora das Schwert runterzog und die Kugel zersprang.
      Elf Piraten wurden getroffen, darunter auch die beiden Schützen. Segel und Holz wurden zerlöchert oder splitterte in Stücken ab.
      Doch das war nicht genug. Sie rannte los und sprang auf die Reling, und schlug die Taue durch.
      Den Piraten ging nun allmälich der Gedanke durch den Kopf, das sie hier plötzlich unterliegen könnten. Der Maat rief noch seinen Kameraden zu, das sie die Frau aufhalten sollten, aber es half nichts mehr. Kurz darauf waren alle Taue gelöst und jede Planke über die Reling geschoben. "VAR"
      Dreimal wiederholte sie es, und die noch funktionsfähigen Segel des Handelsschiffes blähten sich für einen Moment auf, so das sie Abstand zum Piratenschif bekamen.
      Plötzlich brach Panik unter den Piraten auf und erneuter Kampfesmut unter den Matrosen des Händlers. Sie flüchteten und sprang noch ins Meer und versuchten an den Tauen die herab hingen nun an Bord zu klettern, denn das Piratenschiff war nun nahezu Herrenlos dank Floras Wasserattacke. Und der Elf erledigte gerade die letzten Wiedersacher, dann waren die Piraten von Bord vertrieben und ein Jubel brach aus.
      Der Kapitän jedoch blieb ernst und befahl alle an die Kanonen, dem Ruder den Kurs so zu ändern, das sie eine Breitseite feuern konnten. Er sprach danach kurz mit Flora, die schon etwas erschöpft war, und sie nickte. Eine weitere Wasserkugel riss ein Loch hinten in den Rumpf des Piratenschiffes, in dem nun Fässer zu sehen waren. Nur eine Minute später war es dann soweit. Nur wenige Kanonen, aber alle feuerten zeitgleich - und trafen. Auch in das gerissene Loch.
      Dann noch eine Salve, mit brennendes Geschossen und dann knallte es. Ein riesiger Feuerball breitete sich aus, schleuderte Schiffsteile quer durch die Luft und eine große dunkle Rauchwolke stieg zum Himmel empor. Sekunden später stand das halbe Schiff in Flammen und bekam bereits Schlagseite.
      Das Handelskapitän befahl volle Fahrt voraus. Sollten diese Hunde doch im Meer ersaufen. Oder wenn sie an Planken trieben von Haien gefressen werden.
      Die Mannschaft konnte nun endlich ihren Sieg bejubeln, bevor sie sich an Verwundete und Opfer machen würden.
      Flora setzte sich auf die Planken und lehnte an der Reling. Geschafft. Wieder eine grausige Hürde überwunden. Sie musste erstmal kurz durchatmen. So häufig hintereinander Magie anzuwenden, die sich noch nicht sonderlich gut beherrschte, war sehr anstrengend. Danach würde sie schauen, wie es Codren erging. Sofern sie nicht schon selbst wieder auf den Beinen stand.
      Und wo war der Elf? Beim Wolf?
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Nur Dank Flora gelang es schlussendlich, auch das letzte Rest der Crew in die Flucht zu schlagen - soweit man das überhaupt so nennen konnte. Im Endeffekt hatten sie ja nämlich gar keine andere Wahl mehr, als sich in einen nassen Tod zu stürzen, wenn sie als Gefangene nur noch schlimmeres erwartete. Das Piratenschiff ging dabei in einem fast romantischen, riesigen Feuerball unter, dessen Rauchsäule man sicherlich von der ganzen Küste aus sehen konnte. Dabei war wohl das einzig untypische daran, dass es sich dabei um die Angreifer und nicht das Handelsschiff handelte.
      Codren erhob sich, eine Hand auf die pochende Hüfte gedrückt, das Schwert als Stütze verwendend und schlurfte so zu Flora hinüber. Sie beugte sich zu dem Mädchen hinab, drückte ihr Kinn unsanft nach oben, dass sie die Wunde begutachten konnte, und strich dann mit dem Daumen das Blut weg.
      "Die Lippe ist nur aufgeplatzt, das ist nicht weiter schlimm."
      Sie ließ sie los und klopfte ihr auf die Schulter, bevor sie sich nach Corin umsah. Den Elfen wollte sie nach diesem Akt erst recht nicht aus den Augen verlieren. Allerdings sah sie da den Kapitän auf sie zukommen, der so aussah, als wolle er gleich vor den beiden auf die Knie fallen.
      "Meine Damen! Ich bin euch so sehr zum Dank vverpflichtet!" Er strahlte übers ganze Gesicht, so als wäre das der glücklichste Tag seines Lebens. "Bitte! Kommt heute Abend zu mir in die Kajüte, und wir wollen diesen Sieg mit einem wahren Festmahl feiern!"
      Das ließen sie sich nicht entgehen, denn das Essen des Kapitäns war bekanntlich wesentlich besser als das, was die gewöhnlichen Männer bekamen.
      Als der Abend dann schließlich kam und sie zu dritt in die Kajüte schritten, achtete Codren sehr darauf, dass Flora so weit entfernt von Corin saß wie nur möglich. Da sie aber die einzigen Gäste in der kleinen Kammer waren, lief es darauf hinaus, dass Codren neben Corin saß und neben ihr erst Flora kam. Das war ihr zwar keineswegs recht, aber die Gastfreundschaft des Kapitäns wollte sie dann doch nicht beleidigen. So kam es dazu, dass der Mann feierlich verkündete, sie dürften sich einen Gegenstand aussuchen, den sie bei der Ankunft mitnehmen wollten. Er selbst habe schließlich bereits den ein oder anderen Verlust durch die Piraten erlitten, da würde ein Gegenstand mehr oder weniger nicht auffallen. Außerdem bot er ihnen an, den dreien eigene Schlafplätze zu besorgen, dass sie nicht unter den ganzen Seemännern schlafen müssten. Darauf willigte Codren so schnell ein, dass Flora gar nicht die Chance hatte, dem zu widersprechen.

      Der Rest der Fahrt verlief recht ruhig und dabei sehr erholsam für Codren. Sie entdeckte noch am Abend darauf, dass sich die anfängliche Prellung an ihrer Hüfte zu einem riesigen, dunkelblau-violetten Fleck entwickelt hatte, der sich bis hinauf zu ihrer Brust und bis runter zu ihrem Knie zog. Den Anblick fand sie selbst abstoßend und die Salbe der Heilerin trug wenig zur Genesung bei. Als sie keine zwei Abende später in einem unbeobachteten Moment sich mit einem hochgewachsenen Matrosen in der hintersten Ecke des Schiffbauches vergnügte und er ihr das Oberteil hochzog, verharrte er und verzog angewidert das Gesicht.
      "Was ist das denn?"
      "Eine Verletzung, was denn sonst."
      "Aber so groß."
      Sein geekelter Ausdruck im Gesicht blieb für eine Sekunde zu lang bestehen, da entriss sie sich ihm und zog ihre Kleider dort hin, wo sie hingehörten.
      "Verschwinde."
      Der Mann, der noch für einen Moment zu überlegen schien, ob er Anblick es wert war sich die Einsamkeit zu vertreiben, entschied sich schließlich doch dagegen und zog von dannen - sehr zum Leid von Codren, die ihre schlechte Laune am nächsten Tag bei Corin ausließ, den sie an Deck erwischte, während Flora noch woanders war.
      "Hör mir gut zu, Elf", zischte sie und spuckte das letzte Wort regelrecht aus. "Ich habe dich beobachtet, als du gegen die Piraten gekämpft hast. Wenn du Flora auch nur zu Nahe kommst, dann werde ich deine beiden Hände abtrennen und sie dir hinten reinschieben. Hast du mich verstanden?"
      Diese Konfrontation belohnte sie später damit, indem sie sich an die Rumvorräte machte, die für die Besatzung in Massen auf dem Schiff zu finden waren. Als Flora sie später fand und einen aufgebrachten Kapitän beruhigen musste, der sich schließlich doch gütig stimmte, weil sie ihm ja die ganze Fracht gerettet hatten, ergriff sie Flora's Hand und sah mit wässrigen Augen zu ihr auf.
      "Du bist ein gutes Mädchen, Flora. Dein Vater wäre stolz auf dich."
      Und dann erbrach sie sich vor ihren Füßen.

      Die restlichen Tage vergingen wie im Flug und Codren verbrachte die meiste Zeit im Bett, was ihre Hüfte ihr sehr dankte. Als sie von Bord gingen, musste sie noch nicht einmal Humpeln beim Laufen, aber der Fleck war geblieben und hatte jetzt einen gelblichen Stich angenommen. Es schien ihr fast so, als wollte dieses Überbleibsel ihrer Verletzung sie verhöhnen und das gelang ihm sogar auch noch, denn sie traute sich noch nicht einmal das Hemd vor Flora auszuziehen. Daran dachte sie auch noch, als sie alle drei mit dem Kapitän in dem Lagerhaus am Hafen standen und sich, wie auf geheiß, etwas aussuchen sollten. Sie musste sogar an das angewiderte Gesicht des Seemanns denken.

      Derweil entfernten sich zwei andere Seemänner von der Gruppe und schleppten eine von einer Plane bedeckten Kiste um das Lagerhaus herum, bis sie zwei Straßen weiter auf einen kleinen Mann stießen, der sich mehrmals nach beiden Richtungen umsah und an einer Zigarre zog. Er war furchtbar nervös, das konnte man deutlich sehen, aber seine Stimme war selbstbewusst und fest, als er den Männern befahl, stehenzubleiben und sich auszuweisen.
      "Von der roten Meerjungfrau kommen wir", erklärte der eine mürrisch, dem die ganze Schlepperei tierisch auf die Nerven ging. "Wir haben eine Speziallieferung für Lyxaxu."
      "Ja doch", herrschte der andere ihn aufgeregt an und sah sich wieder nach allen Seiten um. "Macht die Kiste auf."
      Die Männer entfernten die Plane, schlossen das schwere Schloss auf und drückten dann den Deckel nach oben. Der kleine Mann trat heran, blickte hinein und musterte die Ladung für einen Moment. Ein Dutzend langer, feiner, frisch geschmiedeter Waffen lagen dort aufeinander, die Klingen poliert und geschärft, die Griffe hochwertig und ungebraucht. Ihr rötlicher Schimmer war das einzige Kennzeichen, an denen man sie zuordnen konnte.
      "Gut. Gut, gut. Sehr gut. Macht sie wieder zu, schnell. Und verschließt sie gut."
      Die Männer gehorchten und er gab ihnen einen hektischen Wink mit seiner Linken.
      "Kommt, schnell. Vorne wartet schon eine Kutsche." Und sie folgten ihm.

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    • Es war kein schwieriger Kampf. Bei weitem Nicht. Alleine schon deswegen weil einige der Piraten vor dem Elfen flohen und lieber über Bord sprangen. Jedoch schaffte er es dennoch einige der Gegner zu erwischen und hinzurichten. Doch er musste sich beruhigen. Was er auch schaffte nach ein bis zweimal durchatmen und nun konnte er auch wieder gezielter Kämpfen. Doch auch wenn er jetzt wieder ruhiger war, wollte er die Piraten die sich noch auf dem Schiff befanden, nicht fliehen lassen. Mit einem leichten lächeln auf seinen Lippen, ging er zu seinem Bogen und hob ihn auf. Nun drehte sich dieser zu seinen Gegnern und feuerte einen nach dem anderen ab. Es ging schlag auf schlag. Auch einige von den Piraten die über die Reling sprangen, erwischte Corin noch am Rücken, wodurch einige wohl sofort starben.
      Als er dann merkte das sich einer noch von hinten anschlich, griff er mit einer Hand zu seiner Klinge und griff die Person an. Es war überhaupt kein Problem für den Krieger. Sein Gehör war um einiges Trainierter als von anderen, da er immer in absoluter stille lebte und dadurch dieses sehr schulen konnte.
      Doch nun war der Kampf zu ende. Er steckte seine Klingen weg und behielt seinen Bogen in der Hand. Als sich dann die anderen beiden Mädchen dann mit dem Kapitän unterhielten, ging der Elf zu dem Wolf. Das arme Tier hatte es schwer erwischt. Zwar lebte er noch, aber helfen würde man diesem nicht mehr können. Dafür war er zu schwer verletzt.
      Er setzte sich neben den Wolf und legte seine linke Hand auf das schwer verletzte Tier. Es war schon schwer für ihn, denn immerhin war der Wolf sein einziger Freund und die einzige Person die genau wie er anders war. Nicht wie alle anderen. Viel hatten sie durch gemacht und vor allem hatten die beiden viele kämpfe bestritten. Doch es war klar das man auch abschied nehmen musste, so war es nun einmal.
      Jetzt aber wollte der Elf dem Wolf noch einmal ehren und begann zu singen. Er hatte den Wolf etwas weggebracht um niemanden mit seinem Gesang zu stören oder zu nerven. Man wusste ja nie wie die anderen das empfanden.

      Nachdem er sein Lied beendet hatte, beendete er das Leben des Wolfes. Er benutzte seine Klinge und erledigte dies mit einem lächeln. Nachdem dies erledigt war, ging er mit dem Wolf genauso um wie die anderen mit den getöteten Piraten. Genau wie diese wurde der Wolf einfach ins Wasser geworfen.
      Nun konnte sich der Elf etwas ausruhen. Zwar nur für diesen Tag, da er dann lieber wieder draußen war und einen Überblick verschaffen wollte, was so passiert.
      Doch so angenehm der Tag angefangen hatte, sollte er nicht bleiben. Denn die Hexe von einer Frau kam erneut zu ihm, nur um ihm wieder irgendwelche Vorwürfe zu machen. Nachdem diese Zuende gesprochen hatte, konnte der Elf ein schmunzeln nicht unterdrücken.
      DU? Du willst mir sagen was ich zu tun habe? Nochmal kurz neben bei.. Du als so tolle Dienerin, hast es nicht geschafft, für deine Herrscherin zu kämpfen. Jedenfalls wärt ihr beide beinahe drauf gegangen. Währt ihr allein gewesen, hattet ihr den Kampf sicherlich nicht überlebt. Du bist viel zu unvorsichtig. Viel zu lächerlich. Ein Kämpfer muss es mit Leichtigkeit mit drei bis fünf Kämpfern aufnehmen können ohne selbst verletzt zu werden,“ erklärte Corin der anderen und winkte sie anschließend ab.
      Er wollte seine ruhe und etwas zeichnen. Das war das einzige was er jetzt noch wollte. Die restliche Zeit geschah jedoch nichts mehr und das war Corin nur recht. Er hatte zwar noch ein paar Pfeile, aber gegen eine weitere Meute von Piraten würde diese wohl nicht mehr reichen und das hieß das er sich erneut wieder einige neue besorgen musste.
      Als dann das Schiff anlegte, konnte der Elf endlich runter von dem Ding. Er hatte zwar nicht wirklich Probleme mit dem wackligem Ding, aber fester Boden unter den Füßen war ihm da dennoch um einiges Lieber.
      Als es darum ging, sich etwas auszusuchen, lies er den beiden Frauen zunächst den Vortritt. Da er zunächst einmal lieber warten wollte.


    • Flora heilte kleinere Wunden mit ihrer Magie und zog sich dann unter Deck zurück, um sich zu erholen. Der Elf hatte dem Wolf eine Seebestattung gegeben, denn er hatte den Angriff leider nicht überlebt. Die Einladung mit dem Kapitän zu speisen nahm auch sie dankbar an. Auch neue Schlafplätze waren sehr willkommen. Das Codren mal wieder mit dem Rum zu kämpfen hatte, und damit endete, ihr vor die Füße zu erbrechen, steckte Flora mit einem Schmunzeln weg.
      Was ihre Verletzung anging, so entschied Flora die Seefahrt abzuwarten. Aber am Hafen konnte sich Codren wieder normal bewegen, weshalb wohl auch eine Heilung statt fand. Dennoch wollte Flora, das Codren sich mal einem Heiler anvertraute. Hier in Lyxaxu gab es sicher bessere als in Vultjags Häfen.
      Ansonsten ließ sie Codren ihren Stolz und hakte nicht weiter nach. Corin und Codren gingen sich weitgehends aus dem Weg. Sie war wohl immer noch nicht einverstanden und äußerst vorsichtig was ihn betraf.
      Trotzdem endete die Reise ohne weitere Zwischenfälle. Grobe Arbeiten und Reparaturen wurden bereits während der Reise ausgeführt, aber im Hafen würde das Schiff erstmal ein paar Tage saniert werden müssen. Zudem musste das Kapitän neue Matrosen anheuern. Und trotzdem bot er ihnen zum Dank noch etwas an.
      Flora jedoch hob die Hand abweisend. "Es ist nicht nötig, das ich etwas annehme. Ich habe für die Fahrt bezahlt, und ich habe auch um mein eigenes Leben gekämpft. Es war daher keine Diensttat oder dergleichen. Daher verzichte ich. Wenn meine Kameraden etwas möchten, werde ich sie nicht davon abhalten."
      Für den Elf, so dachte Flora, wäre das ggf. eine Art Ersatzleistung für den Verlust des Tieres. Und für Codren vielleicht etwas, was ihre Laune aufbessern könnte. Letztenendes konnten sie die Geschenke ja auch woanders eintauschen gegen Bedarfsmittel oder gegen Geld verkaufen.
      Flora verabschiedete sich dann vom Kapitän und begab sich schon mal nach draußen vor das Lagerhaus. Der Hafen hier wirkte schon wesentlich zivilisierter als der vetrocknete in Vultjag. Gepflasterte Straßen und deutlich belebter. Bei den Häusern weiter hinten erspähte sie sogar Blumenkästen an den Fenstern. Hier und da ein Baum, der bald alle Blätter bunt verfärbt abwerfen würde, um sich auf einen harten Winter vorzubereiten. Ein Winter, der die Wüste von Vultjag zwar auch heim suchte, aber kaum Linderung brachte, außer noch kältere Nächte und immer noch warme Tage.
      Nun waren sie irgendwo in Lyxaxu. Aber nur ein kleiner Küstenort. Um mit der Herrscherin zu sprechen, mussten sie das Land noch bereisen und die Hauptstand aufsuchen. Oder wo auch immer sie regieren würde. Flora wusste nur, das es eine Frau war, die hier das Sagen hatte. Vermutlich konnte man mit ihre zivilisierter sprechen, ohne zuvor mit Wildschweinen im Dreck zu wühlen, um sich einer Audienz würdig zu erweisen.
      Daher mussten sie sich erstmal in der Stadt umhören. Eine Bleibe über Nacht mieten und am nächsten Tag Ausrüstung und Pferde kaufen.
      Sie wartete, bis kurz darauf beide das Lagerhaus verließen und zu ihr kamen. Dann begaben sie sich in die Ortschaft. Der feste, starre Boden war zunächst ungewöhnlich, aber vertraut und doch angenehm.



      Was während der einwöchigen Reise geschah ( denke 14 bis 22 Tage könnte man sagen um Taranoke per Schiff zu umrunden )

      Vultjag
      Boten durchritten das ganze Land, begaben sich in jede größere Stadt, in jedes von Kriegern bevölkertes Dorf und in jede Festung die irgendwo in den Einöden erbaut wurde, nur um eine Botschaft zu überbringen: Versammelt die Krieger!
      Alle würden sich südlich im Reich nahe der Grenzen versammeln, und in mehreren Festungen lagern, bis sie weitere Anweisungen erhalten würden. Der Schlachtenfürst Trakur Vultjag selbst machte sich nur wenige Tage später auf, mit seiner Armee selbst in den südlichen Teil des Landes zu marschieren.
      Die Frauen hatte er schon vergessen. Sie waren nicht zur Audienz erschienen und geflohen. Was solls. Sie hatten sich ihre Freiheit erkämpft, und sie waren selbst Schuld, die einmalige Chance nicht genutzt zu haben, von ihm persönlich empfangen zu werden. Als Ausgleich starben ja die Barbarenkinder, die den Kampf in der Arena überlebt hatten. Ihr Blut genügte um ihn zu besänftigen.
      Trotzdem hatte sein Plan erfolg. Die Zuschauer in der Arena waren nicht nur gewöhnliche Krieger gewesen, nein, es waren auch viele Anführer dabei gewesen, die nun alle durch die Kämpfe angeheizt wurden. Ihre Ehre wurde beschmutzt. Mächtige und starke Krieger starben durch einfache Frauen, ja selbst ein winziger Elf brachte einen mächtigen Krieger zu fall. Sollten das die gefürchteten Krieger Vultjags sein? Sie alle würden auf Rache sinnen und sich so viele gegnerische Soldaten wie möglich holen wollen. Oh ja, bald würde es Blut regnen.
      Sein gewaltiges Hauptheer war bereits drei Tage nach Floras Abreise aufgebrochen. Und Trakur hatte nur ein Zier: Das Kernland zu besetzen und jeden Handel über Land durch die Ost-West Passage zu verhindern. Eine Blockade die selbst einfache Reisende mit dem Tode bestrafen würde. Ein Jeder müsste daher über den Seeweg in andere Gebiete reisen, oder mühselig durch andere Länder. Da blieb eigentlich nur Camisse.
      Auch auf See tat sich einiges. Vultjag hatt eine große Flotte aufgestellt, die nun mit ihren Zahlreichen Schiffen seine Gewässer durchkreuzt und verstärkt Jagd auf Piraten und Lyxaxus Schiffe macht. Des weiteren würden sie selbst Handelsschiffe von Lyaxu angreifen und diese kapern. Wichtig war es aber auch, die Barbaren nördlich abzuschrecken und in Schach zu halten. Da die meisten seiner Krieger nun südlich waren, wäre das ein gefundenes Fressen für einen Feldzug der Barbaren um das Land zu schleifen. Vultjag wusste das zu verhindern.

      Und noch etwas war in Kraft getreten. Trakur hatte befohlen, alle Söldnerposten zu schließen. Bis auf weiteres durften seine Krieger nicht mehr von anderen Häusern angeheuert werden. Sie würden sich selbst mit Trakurs Armee treffen und gemeinsam in die Schlacht ziehen.
      Jene, die bereits unter Vertrag standen, hatten das Recht auch ehrenvoll im Kampf gegen ihr eigenes Haus zu sterben. Würden die Auftragsgeber jedoch vorher sterben, oder Verträge und Aufträge erfüllt sein, so sollten sie unverzüglich in Vultjags Reihen kämpfen. Dies war auch ohne Boten eine Information, die jeder Söldner kannte, wenn der Schlachtfürst zum Krieg ausrief.
      Zwar gab es dann Einnahme Verluste, aber der Gegner hatte so auch weniger Krieger.
      Jedes Haus, das also eine weitere Erlaubnis für Rekrutierungen von Söldnern erhalten wollte, konnte ja gern mit seinen Schätzen angebote machen - und auch nur, wenn man als "Freund" und "Verbündeter" Vultjag unterstütze. Letzteres würde vermutlich nicht geschehen, wenn er alle angreifen und töten ließ, die durch Taranokes Kernland reisen wollten. Der Handel würde ins Stocken geraten. Mehyve lieferte viele Waffen nach Lyxaxu. Auch sie mussten dann auf den Seeweg umsatteln. Schiffe Vultjags würden aber auch dort auf sie lauern und versuchen diese zu versenken oder zu kapern, wenn möglich.
      Das würde erstmal zu Chaos führen, und feindliche Häuser hätten mehr als nur eine feindliche Armee zu klären.


      Auch von Mehyve aus beobachtete man das Vorgehen Vultjags, und Zane bekam alsbald Wind von der Sache und begann bereits eigene Pläne zu schmieden. Vultjag wollte also den Krieg entflammen lassen? Er wollte den Handel unterbinden, und so Landesweite Schäden und Umstände verursachen, die Finanziell einbußen bedeuten würden? Zane war darauf unlängt vorbereitet. Denn es würde etwas geschehen, womit keiner gerechnet hätte. Nicht mal Camisse .....
      Grinsend saß er auf seinem Thron und schwenkte einen Kelch Wein in der Hand, als eine weibliche Stimme im Thronsaal die Stille brach.
      "Mein Lord, ihr scheint guter Laune, trotz dieser Nachrichten?"
      Zane grinste und spähte zu der Kriegerin, die einige Meter vor ihm kniete und ihn wissbegierig anstarrte. Dann lachte er kurz auf. "Alles verläuft genau nach Plan. Wie ich es vorausgesehen habe. Und ihr? Habt ihr eure Aufgabe erfüllt?"
      Die Kriegerin nickte und lächelte nun ebenfalls. "Ja, mein Lord. Ich habe alles in die Wege geleitet. Das hat uns aber auch eine Menge gekostet."
      Zane winkte ab. "Geld .... spielt in diesem Fall .... keine Rolle."
      Etwas bewegte sich. Seitlich rechts hinter dem Thron stand ein großer Krieger mit Tattoos im Gesicht. Und zur Linken, da zupfte ein weiterer Mann gerade seinen Dreispitz zurecht ......
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    • Ungläubig starrte Codren auf ihre Begleiter, die so ein Angebot einfach ausschlugen. Sie selbst hatte genauso wenig Bedarf an irgendwas, aber wenn man einmal die Chance hatte, sollte man sie auch nutzen.
      "Ich sehe mich mal um", verkündete sie schnell, bevor der Kapitän es sich doch anders überlegen sollte und huschte zwischen die vielen Kisten. Das meiste, was sie auf den ersten Blick sehen konnte, war gewöhnlicher Plunder. Nahrung, Kleidung, Waffen, Baumaterial; Eben alles, womit in diesem kleinen Land gehandelt wurde. Dass dieses Handelsschiff keine Speziallieferungen machte, erkannte man daran, dass diese Kisten sich bis in die hinterste Ecke des Lagers stauten und man sogar Waffen und Kleidung ausgepackt hatte, um Platz zu sparen. Nicht gerade prickelnd bei der Entscheidung, aber auch so ein großes Schiff musste etwas von Wert haben, wenigstens als einmalige Ausnahme. Das einzige, was allerdings Codren's Aufmerksamkeit weckte, war eine etwas kleinere Kiste mit Kompassen.
      "So einen nehm' ich", erklärte sie und schnappte sich einen der runden Anhänger, den sie kurz vor ihren Augen baumeln ließ.
      "Eine gute Wahl", bezeugte der Kapitän, der wohl erleichtert darüber war, dass sie sich nicht eine der Waffen genommen hatte. Sie steckte den Kompass ein und schloss dann zu ihren Begleitern auf, die sich bereits auf den Weg machten.
      Eine ganze Weile noch gingen sie am Hafen entlang, teils, weil sie nicht wirklich wussten wohin und teils, weil sie sich von Arbeitern bessere Informationen erhofften als von gewöhnlichen Einwohnern. Schließlich würde ihnen ein Transporteur bessere Auskunft darüber geben, welchen Weg sie in die Hauptstadt nehmen sollten. Codren selbst war das nur recht, sie musterte die riesigen Schiffe, die dort im Hafen lagen. Sie hatte nie wirklich einen Hang zur Schifffahrt gehabt, so war doch ihre erste Überfahrt in dem Sklavenschiff, dass sie hierher brachte, aber sie faszinierte die unterschiedlichen Herkünfte, mit denen die Schiffe sich auswiesen. So konnte sie zwar sehr viele Taranoke selbst zuordnen, sah aber auch einen großen Teil an ungewöhnlichen Formen und Größen, die ganz sicher von außerhalb stammten. Zwar war das für Lyxaner ganz normal, denn bei ihnen gab es die einzig wirklich gut befahrbaren Häfen, aber Codren sah das als etwas besonderes an. Sie lief ihren Begleitern teilnahmslos hinterher und musterte die ganzen Flaggen und Verzierungen, mit denen sich die Schiffe schmückten. Bis sie auf eine rote Fahne stieß.

      Codren hatte mit ihrem Herkunftsland nichts mehr zu tun gehabt, seit sie den Hafen von Lyxaxu betreten hatte. Für sie war das wie ein Übergang in eine neue Welt gewesen, denn Taranoke war bei weitem nicht groß genug gewesen, dass sich die ganzen Großmächte danach umsahen. Hier war sie in all der Zeit noch nie auf einen Rawaner gestoßen, hatte noch kein Geschichtsbuch über Rawan gefunden und nichts von den einheimischen Speisen gesehen, die dort üblich waren. Aber jetzt, genau in diesem Moment, nach all der Zeit, stieß sie auf ein Schiff, das dessen Flagge trug.
      Codren hätte sie überall erkannt, auch nach hundert Jahren noch. Eine Schlange auf dunkelrotem Hintergrund, über einem Schwert, das nach Osten zeigte, die Flagge war nicht besonders, aber hatte sich durch jahrelange Besuche im Königsschloss in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie hätte sie sogar zeichnen können, wenn man ihr einen Stift und etwas Farbe gegeben hätte, aber das war ja nun nicht nötig. Die Flagge thronte dort auf einem breiten Botenschiff und flackerte im Wind hin und her, als wolle sie alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
      "Flora!", rief Codren, weil sie selbst stehengeblieben war und die anderen beiden sich schon ein Stück entfernt hatten. Dann zeigte sie auf die Flagge.
      Später im Gasthaus, als die drei beim Essen saßen und Codren es sogar unterlassen hatte Corin wegen irgendwas anzuschnauzen, holte sie den Kompass hervor, den sie vom Kapitän bekommen hatte, und hielt ihn Flora unter die Nase.
      "Ich möchte, dass du den hier verzauberst. Kriegst du das hin? Leg ihm einen Spruch auf, mit dem er nicht nach Norden, sondern auf dich zeigt."
      Codren hatte die meiste Zeit des Tages über kein Wort mehr gesprochen. Die Flagge hatte sie wortwörtlich aus der Fassung gebracht, aber der wahre Grund hinter ihrer Schweigsamkeit war, dass sie sich ziemlich sicher war, die Bauweise des Schiffes zuordnen zu können. Zwar waren ihre Erinnerungen so lange her, dass sie einfach auf keinen Nenner kam, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass dieses Schiff nichts gutes zu verheißen hatte.
    • Bevor sie den Hafenbereich verlassen konnten, marschierten sie noch ein Stück an diesem entlang. Codren zeigte dabei auf eine der Flaggen, die gut hörbar in einer Brise wehte und ihr Zeichen präsentierte. Flora wusste zunächst nicht sonderlich viel damit anzufangen, erinnerte sich aber daran, das es wohl etwas mit Codrens Vergangenheit zu tun haben musste. Ein Schiff aus ihrer Heimat? In ihrem Gesicht zeichnete sich jedoch kein Glück ab, sondern eher eine Art Besorgnis. Diesem Schiff kam man wohl besser nicht zu nahe.
      Sie gingen weiter und entschieden sich dann erstmal ein Gasthaus aufzusuchen. Wenn Verpflegung und Unerkunft geklärt wären, so könnten sie sich besser auf die Informationssuche konzentrieren, sogar getrennt wenn es sein musste. Allgemein wäre es gut noch etwas über Lyxaxu zu erfahren. Der Elf könnte sich die etwas schäbigeren Spelunken vornehmen.
      Flora wollte sich später auf dem Handelsmarkt umsehen. Freie Händler traf man eigentlich überall, und sicher auch ein bekanntes Gesicht.

      Ein entsprechendes Gasthaus wurde schnell gefunden und auch die Zimmer hatten einen - vergleichsweise zu den anderen Gasthäusern - guten Preis. Zwei Nächte sollten genügen. Heute Informationen sammeln, und dabei auch nach Kaufmöglichkeiten für Ausrüstung und deren Preise auskundschaften, und morgen dann alles besorgen was nötig wäre. Am dritten Tag könnte man dann nach dem Frühstück direkt aufbrechen.

      Nun saßen sie zu Tisch und genossen den angebotenen Fisch. Flora verzichtete auf Fleisch, da sie im Land sicher reichlich davon bekämen. Fisch aus dem Meer und dazu noch frisch gefangen, war daher schon fast ein Privileg.
      Die Haut war knusprig geröstet, das Fleisch zugleich saftig und zart. Greten gab es kaum zu entfernen, es reichte das Fleisch von dessen Hauptgrete zu schieben. Eine mehlige Soße, etwas Gemüse und Erdäpfel rundeten das Menü ab. Auch der Tee hatte ein angenehmes Aroma.
      Sie war zufrieden mit der Auswahl.
      Codren holte nach längerem Schweigen, und dem damit verbundenem Frieden zwischen ihr und Corin den Kompass hervor, und hielt ihn über den Tisch vor Floras Gesicht. Codrin wollte, das sie diesen verzauberte. Aber Flora konnte soetwas nicht. Sie wusste nicht einmal die Grundkenntnisse vom Verzaubern solcher Objekte. Sie besaß zwar Stellarmagie, aber diese waren eher als Offensive oder Defensive Zauber ausgelegt, um sie im Kampf zu unterstützen. Und ihre Artefakte waren bereits verzauberte Gegenstände, die sie nutzen konnte, solange sie Mana hatte und den richtigen Spruch kannte.
      Mehr hatte sie bis jetzt nicht erlernen können. Sie griff Codrens Hand und schob sie zurück auf ihre Tischseite. "Das kann ich leider nicht, denn dazu fehlt mir das Wissen. Aber, wenn es dir soch wichtig ist, dann schauen wir später nach, ob es hier jemand gibt, der dazu in der Lage wäre, oder vielleicht sogar mit magischen Dingen handelt. Bücher oder Schriftrollen, die man dafür benutzen könnte."
      Die meisten Menschen verzichteten auf Magie, schon weil viele einfach unbegabt waren. Aber in der Regel fand man immer irgendwo jemanden, das Magie praktizierte oder zumindest damit handelte. Und verzauberte Gegenstände gab es viele in Taranoke. Floras Schlösser zum Beispiel waren solche Gegenstände.
      "Wir müssen uns ohnehin umsehen. Gehen wir zum Markt und befragen einige Händler und Anwohner. Vielleicht weiß wer was."
      Mehr konnte Flora Codren nicht anbieten. Dann aber sah sie zum Elfen. "Oder könnt ihr derartige Zauber wirken?"
      Vermutlich eher nicht. Erwirkte nicht wie ein Elfenmagier, und hatte womöglich nur ein paar Naturzauberfähigkeiten als Unterstützung parat. Vermutlich ähnlich wie bei Fenris.
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    • Nachdem Flora ausschlug, sah er sich zwar kurz um. Entschied sich aber dagegen. Er wollte nichts von dem Zeug was da war. Klar könnten einige der Waffen angenehm sein, aber er blieb da bei seinen Spezial Waffen. Die Pfeile waren was anderes aber der Bogen und die Messer welche er hatte waren etwas besonderes. Jedenfalls für ihn.

      Nachdem letzendlich dann nur Codren sich etwas ausgesucht hatte, gingen anschließend alle zusammen am Hafen entlang. Leichter Wind wehte, welcher einem die Meerluft in die Nase trug, aber das war hier selbstverständlich. Er sah sich die Gegend an, da er hier noch nie war. Er hoffte das es hier einen guten Waffenladen gab. Er brauchte wieder Pfeile und davon besten Falls einige. Doch bis jetzt war noch keines in Sicht. Vermutlich würde es dann wieder so sein, das man sich etwas aufteilen sollte und dann konnte er sich um einiges Genauer nach einem Laden für die Pfeile umsehen.
      Doch als dann eine der beiden Frauen stehen blieb, blieb auch er stehen und diese Flora ebenfalls. Es schien wohl irgendetwas mit diesen Fahnen auf sich zu haben. Er selbst konnte damit nichts anfangen und zuckte nur mit seinen Schultern.
      Später dann entschied man sich dazu in eines der vielen Gasthäuser zu gehen. Leider war er heute noch nicht dazu gekommen, seine Vorräte wieder aufzustocken, aber Morgen musste er dies machen. Das war auf jedenfall klar.
      Auch war er froh darüber das er etwas ruhe vor dieser Codren hatte. Corin war wirklich sehr froh darüber. Zwar war es so etwas ruhiger, aber auch das war sehr angenehm. Er war gerade am Essen. Ein guter Fisch, mit etwas grünem dazu. Das war alles was er brauchte. Er war nicht wirklich der Fleischesser, aber das war er noch nie gewesen und das obwohl er ein Krieger ist. Er riss sich nicht nach Fleisch. Ab und an aß er mal etwas, aber meist war es etwas anderes. Dadurch war der Fisch hier sehr gut und sehr angenehm.

      Dann aber wurde die stille unterbrochen. Da diese Codren etwas sehr merkwürdiges wollte. Was sollte das bringen? Für alle Fälle? Eigentlich sollte sie ihre Herrin nie aus den Augen lassen, das man so etwas gar nicht brauchte. Aus genau diesem Grund konnte er sich ein leises Seufzen nicht unterdrücken. Das war doch mehr als lächerlich und wenn sie so etwas wollte, dann sollte sie es schon selbst verzaubern können und nicht noch die Herrin fragen müssen.
      Als dann aber er angesprochen wurde schüttelte er nur den Kopf.
      Nein. Ich habe nur eine spezielle Fähigkeit und mit der könnte ich euch nur umbringen. Daher lass ich das mal. Zwar haben wir ein zwei Elfische Magier, die so etwas könnten, aber die leben nicht mehr. Die wurden von Soldaten getötet, als sie bei uns einfielen. Diese Magie ist sehr, sehr selten bei uns. Darum gab es nicht viele davon. Aber so ist das nun mal,“ erklärte er und aß dann weiter.
      Auf die genaue Fähigkeit musste er nicht eingehen und das wollte er nicht. Falls es wirklich mal hart auf hart kommt, könnte er sich mit dieser Fähigkeit eine Waffe machen. Hätte er mal wirklich keine parat oder er würde irgendwie festgehalten werden und darum war das auch seine Geheimwaffe. Was auch der Grund war warum er nicht so gerne über diese Fähigkeit redete.
    • Tag der Abreise

      Nachdem Flora und die andere eine Weile die Gastfreundschaft dieser Küstenortschaft genossen hatten, war der Zeitpunkt der Weiterreise gekommen. Sie waren jetzt schon ein paar Wochen unterwegs, mehrere Tage zu Land durch eine Wüste und wiederum mehrere Tage zu Wasser mit einem Schiff gereist. Nicht zu vergessen, die Zeit, die sie in Ortschaften oder einer gewissen Arena verbracht hatten. Im Kerker und in der Arena selbst. Die Zeit verflog und der Sommer machte sich nun mehr und mehr bemerkbar. Vor einigen Wochen lag sie noch im Blütenfeld in ihrer Heimat Garlingen.
      Jetzt lag das Flachland der nördlichen Küstenregion von Lyxaxu vor ihnen. Bei weitem nicht so stark bewaldet wie Brerandt, gab es aber auch in Lyxaxu größere Waldgebiete. Hier jedoch würden wohl eher saftige Wiesen und Buschwälder auf sie lauern, und vermutlich Farmland mit reichlich Feldern, auf denen allerhand Obst und Gemüse angebaut wurde. Händler brachten oftmals etwas mit, wenn sie nach Garlingen reisten. Denn in Garlingen konnte auch nicht alles angebaut werden, was in Lyxaxu wuchs, und zudem hatten sich die Goldfields schließlich auf den Weizen spezialisiert, den größten Ertrag und die beste Qualität in ganz Taranoke bis heute ungeschlagen erwirtschaftet. Die anderen Länder, so sagt man es jedenfalls, kommen zusammen gerade mal auf ein Viertel ihrers Ertrages.
      Und nur deshalb konnte Flora ein reiches Leben genießen, auch wenn man sich mit Geld wohl weder vor allen Gefahren schützen, noch alles kaufen konnte, was man brauchte.
      Auf dem Markt hatte Flora sich mit einigen Händlern unterhalten. Natürlich gab es auch hier Goldweizen, der Tonnenweise in Bäuchen der Schiffe auch über das Meer transportiert wurde, in anderen Gebieten vorort dann zu Mehl gemahlen wird. Aber es gab auch fertige Mehlsäcke auf dem Markt, die direkt in Garlingen frisch gemahlen und abgepacktes Mehl beinhalteten. Camisse jedoch war es, die den größten Einkauf an Weizen für ihr berühmtes Bier verübten. So gab es für Camisser wohl gleich zwei Grundlebensmittel - Brot und Bier. Man sagt, das es sogar eine neue Brotsorte gäbe, ein Camisser Bierlaib. Flora schmunzelte, als der Händler davon sprach. Es klang wie eine lustige Geschichte. Brot, das nach Bier roch und schmeckte? Machte eine größere Menge Verzehr dann auch betrunken? Wobei der Händler meinte, das die Camisser behaupten, der Alkihol würde nach dem Backen keine Wirkung mehr haben.
      Jedenfalls würde sie das nachprüfen, sobald sie in Camisse wäre.

      Später dann folgte Flora Codren zu einem Magier, der hier sein Heil im Verkauf von Wässerchen und anderen Dingen, versuchte. Es hatte eine Weile gedauert und etwas Geld gekostet, aber letztenendes schaffte er es, den Kompass, den Codren sich schenken lassen hatte, so zu verzaubern, das er immer auf Flora zeigte, egal in welche Richtung sie auch gehen würde, oder wie weit sie auch weg wäre.
      Das war wohl wieder eine von Codrens Absicherungen. Vielleicht hätte sie besser zwei genommen, und einen auf den Elfen abrichten lassen. Vermutlich würde Codren dann wahnsinnig werden.

      Alles was sonst noch an Ausrüstung benötigt wurde, fand man recht schnell. Selbst der Elf konnte am Stadtrand einen Pfeilmacher ausfindig machen, und sich ausreichend mit Pfeilen eindecken.
      Für die weitere Reise kaufte Flora drei Pferde. Es kam wohl nicht in Frage, der Corin sich hinter Flora oder Codren setzen dürfte. Codren würde es nicht tolerieren. Außerdem kamen sie so schneller voran, als wenn ein Pferd deutlich mehr Gewicht tragen müsste.
      Dazu kamen dann noch neue Trinkschläuche, Matten und Decken für Übernachtungen in der Wildnis und natürlich Taschen mit Proviant.
      Zudem konnte Corin noch eine Karte auftreiben. Flora hoffte, das er dafür bezahlt hatte, und nicht irgendwo nahm, was er finden konnte.
      Verbandszeug und etwas Medizin wurden dann auch noch besorgt, und für die ersten beiden Tage gabs noch einen großen Laib Brot für jeden. Fleisch konnte man sich jagen und selbst trocknen. Dafür sparte man sich das Geld.
      Nun saßen sie zu Pferd am Rande der Ortschaft und blickten nochmals zum Meer, das in der frühen Morgensonne schon deutlich glitzerte. Die Nächte waren nun deutlich kürzer. In Garlingen war man wohl inzwischen mit der Sense täglich auf den Feldern, und den ersten Weizen des Jahres zu ernten. Kurz vor dem Winter würde dann der zweite folgen.
      Tja, einige Feste daheim wurden wohl ohne sie und Codren gefeiert. Ob ihr Vater wenigstens dran teil nahm? Oder verkroch er sich wütend und verzichtete auf die Ansprachen, dem Lob an die hart abeitenden Bauern? Vermutlich nicht. Es war tradition vom Hausherren, dies zu tun. Und natürlich auch Pflicht.


      Umstrittenes Kernland
      Vultjag

      Vultjag wusste genau, was er tat, als er einen Großteil seiner Truppen nicht über die dünne Bergkette ins Kernland trieb, sondern auch nördlich durch Mehyves Gebiet. Ein wenig Provokation konnte doch nicht schaden. Trakur fürchtete sich vor nichts und niemanden. Bekam er Waffen eben nur zu hohen Preisen, oder gar nicht, und wenn, dann nur über Raubzüge. Tja, und wenn Zane eben auf Land oder See auch kostenlos etwas anzubieten hatte, ja, dann greift man doch gerne zu. Zane war zu unvorsichtig. Bis auf ein paar Wachtposten war niemand in den nördlichen Gebieten stationiert. Mühelos hätte Trakur mit seinen Leuten in Mehyve einfallen, und viel Land besetzen können. Aber dafür war er nicht hier. Jetzt galt es erstmal den Handel zu blockieren, diesen auf den Seeweg oder über Camisse umzuleiten. Durch die Berge würden einige Waren deutlich länger unterwegs sein, was zu Engpässen auch auch zum Verdreb führen könnte. Zudem lauerte nun der Sommer auf seine Bewohner - große Erntezeit. Vieles davon wird über Landweg transportiert, da es niemals genügend Schiffe dafür geben kann.
      Trakur Vultjag forderte die anderen Häuser geradezu heraus, in einen offenen Krieg. Blut sollte diesen Sommer das Land tränken.
      Und die Ersten die das zu spüren bekamen, waren die Händler. Überfallen, ausgeraubt und abgeschlachtet, fand die Ware nur ein Ziel: Vultjag und die Mägen der hungrigen Krieger Vltjags.


      In Zanes Palast

      Die Kunde von dem Vorgehen Vultjags erreichte Zane, der jedoch gelassen den Boten wieder fort schickte. Sollten sie ruhig sein Land betreten. Es besteht doch keinen Grund, sich provozieren zu lassen. Der Waffenhandel war gesichert über die Seewege. Das würden die Piraten erledigen. Schließlich mussten die Barbaren im Norden bestens ausgerüstet sein, wenn sie in Brerand einfallen, sobald der Lord seine Truppen ins Kernland verlegen will.
      Er wird sie zurückziehen müssen, um seine eigenen Wälder zu verteidigen. Lyxaxu wird alleine mit einer Armee gegen Vultjag marschieren. Schon um der Wirtschaft wegen. Mehyve hatte fast alles, was sie brauchten. Ja, selbst Camisse und deren Erzvorkommen in den Bergen. Und natürlich würden ihre prächtigen Schlachtrösser erstmal seine Armee aufwerten. Und nur wer am meisten Bot oder Waffen kaufte, bekam diese dann für seine Armeen. Ja, ein lohnendes Geschäft wartete auf Mehyve.
      Und Vultjag? Dessen Armee wird bis zum Ende des Sommers vermutlich zu Staub zerfallen sein.
      Brerandt wird seine Wälder nicht verlassen können, solange die Barbaren für Mehyve kämpfen. Die Piraten werden von Lyxaxu ignoriert und deshalb dürfte der Waffenschmuggel problemlos die Barbaren an seiner Seite halten.
      Zane lachte herzhaft auf, hob einen Kelch und eine Gruppe Krieger, deren Waffen zum Teil rötlich schimmerten, oder gar gänzlich aus rotem Erz zu bestehen schienen, hoben ihrerseits die Kelche und prosteten ihrem Herrscher zu.
      Frisch auf dem Thron hatte er dem Land schon viel gebracht. Sie alle waren Stolz auf ihren Prinzen. Und bald sollte er zum König von Taranoke gekrönt werden.
      "Auf einen Siegreichen Krieg, meine Krieger. Möge er unsere Schatzkammern füllen ... und ebenso die Gräber der anderen Häuser!"
      "HOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO...."


      Weit im Norden auf der Barbareninsel
      Eine Planke krachte polternd auf den Steg am Hafen und ein bulliger Krieger mit Tattoos stampfte hinab - der Bote der Barbaren war zurückgekehrt und brachte Neuigkeiten für seinen Herrscher. Gute Neuigkeiten. Eine Geschäft das sich lohnen würde. Waffen - kostenlose Waffen aus Mehyve. Stark und Robust wie die muskelgestählten Körper der Barbaren, für nur eine einzige Gegenleistung. Brerandt schleifen. Plündern und verwüsten. Erbeuten und töten. Das, weshalb das Herz in den Brust eines Barbaren schlägt. Welch größere Ehre konnte man dem Herrscher darbieten? Und er bekäme für die dauer des Krieges regelmäßig über Puratenschmuggler weitere Waffen, und viele Krieger damit auszurüsten.
      Zwei Schiffe waren bereits mit dem Botenschiff hergesegelt und auch diese legten nun an, um ihre wertvolle Fracht zu löschen.
      Die Männer an Bord fuchtelten bereits mit Waffen aus Mehyve, dessen Stahl in der Sonne glänzte. Und für den Herrscher gab es sogar eine rötliche Waffe als Geschenk.
      Rot, rot wie das Blut derer, welches sie sicherlich alsbald kosten würde .....


      Irgendwo auf dem Meer auf einem Piratenschiff
      Ein Fernrohl blickte über die Wellen und beobachtete Schiffer nahe am Horizont. Eigentlich leichte Beute, jedoch hatten sie momentan eine andere Aufgabe. Der Mann, der durch das Rohr sah, senkte es und schob es zusammen, ließ seinen Blick nach Steuer und Backbord gleiten. Mehr als 35 Schiffe waren inzwischen versammelt. Und es fehlten noch immer welche. Oh ja, ein paar der stärksten Piraten hatten einen Bund gebildet. Jeder von ihnen zog seine Schiffe zusammen. Jeder bekam einen zugeteilten Abschnitt im Meer um Taranoke. Und einer aus dem Bunde, meist jene die die größte Frachträume hatten, oder die schnellsten Schiffe in ihren Flotten besaßen, war pro Monat für den Waffenschmuggel ausgelegt.
      Gierig grinste der Pirat, entblößte Zahnlücke und Goldzahn. Er war zwar nicht das Kapitän, aber der Erste Maat vom Flaggschiff. Sein Kapitän saß irgendwo im Bauch des Schiffes und trank mit den Kapitänen der anderen Schiffe, die ihm unterstellt waren. Der Rum floss in gewaltigen Wellen. Doch ihre Schädel würden klar und zielgerichtet sein, wenn es zu Zwischenfällen kommen sollte.
      Hier achtete man darauf, das insbesondere Lyxaxu nicht zu neugierig werden würde. Der Handel galt noch nach wie vor. Beide würden sich in Ruhe lassen. Do ch wie lange würde das noch so bleiben? Würde eine Flotta nach Camisse oder Mehyve aufbrechen, so hatten sie Befehl, Lyxaxu anzugreifen, und deren Schiffe auf den Meeresgrund zu scheuchen.
      Der Handel wäre sofort geplatzt und jedes Schmuggelschiff gefährdet. Dann mussten sie Geleitschutz geben, was wiederum die Piratenflotten schwächen würden. Aber es wäre nötig .... aber nur wenn .....
      Nordöstlich würden weitere Piraten sich um Vultjags Schiffe kümmern.
      Und die Barbaren würden die nördlichen Gewässer und deren Holztransporte unsicher machen. Und Brerandt beschäftigen. Wenn Mehyve alles erreicht, was es erreichen will, dann würde Taranoke bald auch ein Paradies für Piraten werden.
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    • Glücklich mit dem neuen Spielzeug, das Codren sich ergattert hatte, machten die drei sich auf den Weg, die Hafenstadt hinter sich zu lassen. Mittlerweile spürte man die kühle Seeluft deutlich mehr als die wärmende Sonne, die längst nicht mehr den ganzen Tag ihren Weg erhellte. Der Herbst nahte und mit ihm die leise Vorfreude auf den Winter, den Codren nunmehr seit 8 Jahren mit offenen Armen empfing. Auf dieser kleinen Insel waren die Winde deutlich stärker, die Temperatur fiel merklich schneller und der Schnee türmte sich vor den Bergen erbarmungslos auf - ein wahres Paradies. Bei Goldfields konnte sie damit 4 Monate verbringen, das Haus täglich von Schnee zu befreien, worum sie sehr dankbar gewesen war, denn das war mitunter eine der wenigen Möglichkeiten, ihre altgelernten Fähigkeiten aufzufrischen, ohne dass sie jemand beobachtete - ein Grund dafür, weshalb sie in der Arena überhaupt noch gewusst hatte, wie man das Schwert richtig schwang. Nach der Abreise von der Hafenstadt dachte sie ebenso voller Vorfreude darüber nach, die ganze Gegend unter einer dicken, undurchdringbaren Schicht Schnee zu sehen, der jedem Reisenden das Leben schwer machte - besonders ungebetenen Besuchern. Ach, wie einfach würde die Reise nur werden, wenn sie sich erst den Schnee zu Nutze machen konnten. Man würde die Umgebung besser hören, andere könnten ihre Spuren nicht verstecken; Für Codren gab es keine schönere Aussicht. Und natürlich konnte sie dann den zwielichtigen Elfen besser im Blick behalten.

      Sie folgten den Anweisungen eines gebückten Händlers, der so gestunken hatte, als würde er sich tagein, tagaus in seinen eigenen Gewürzen baden. Sie durchquerten Waldgebiete, die fast schon an die dichten Wälder von Brerandt erinnerten, wenn man die salzige Meeresluft ignorierte und sich vorstellte, dass die Bäume ein wenig enger zusammen standen. Ein wahres Heimatsgefühl für Corin, dachte sich Codren, der ja nun nicht mehr ganz so weit von seinem Zuhause entfernt war. Das war ihr schon Anlass genug, ihn umso deutlicher im Blick zu behalten und misstrauisch zu werden, wann immer er sich zu weit von ihnen entfernte. Mittlerweile spürte sie schon fast so etwas wie Sehnsucht nach Fenris, dem schüchternen Begleiter, dem ein paar Spritzer Blut schon zu viel waren. Sie träumte manchmal noch von ihm, nicht sehr oft, doch wenn sie es tat, sah sie stets diesen Blick in seinem Gesicht, Sekunden bevor sein Körper von einem riesigen Felsen zermatscht wurde. Mittlerweile konnte sie sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wie das überhaupt stattgefunden hatte, den Kampf mit den Kriegern wusste sie noch und auch, wie sie und Flora die letzten Schweine getötet hatten - ihre Hüfte war mittlerweile so dunkel, dass man meinen konnte, sie wäre mit Ruß bedeckt - aber wie sie es nur geschafft hatten, das große Gebilde mit den verschlungenen Ketten und den riesigen Felsen zum Zusammenbuch zu bringen, das wusste sie nicht mehr. Nur Fenris Blick, der schwebte vor ihrem inneren Auge wie ein Unglück bringendes Omen. Flora hatte sie davon bisher nichts erzählt, in Corin's Gegenwart wollte sie keine Schwäche zeigen. Auch ihre Hüfte ignorierte sie.

      Die Wege waren gut besucht, hauptsächlich von Händlern und ihren großzügigen Karren, mit denen sie sich auf ins Inland machten. Sie trafen auf kleine Dörfer im drei-Tage-Rhythmus, wo man ihnen, wenn auch skeptisch, stets ein wenig Käse und Brot verkaufte, das sie in den nächsten Tagen wieder aufaßen. Die Dorfbewohner waren zwar nicht fremdenfeindlich, so konnte man es nicht bezeichnen, aber mehr als einmal mussten die drei sich damit zufrieden geben, es sich auf spärlichem Stroh gemütlich zu machen, zwischen wiehernden Pferden und quäkenden Schweinen, die in den Ställen Zuflucht vor den kalten Nachtwinden suchten. Auskünfte über die Hauptstadt gab man ihnen mit vorgehaltener Hand und ein paar Mal passierte es, dass man sie ihnen ganz verweigerte, weil man mit aufgerissenen Augen auf den Elfen starrte. Ja, fremdenfeindlich konnte man das nicht bezeichnen, nur etwas... fremdenskeptisch. Und davon etwas viel.
      Aber damit musste man rechnen, wenn man sich in fremdes Land begab, noch dazu zu Menschen, die einen Überfall zu fürchten hatten, wenn jemand an ihre Tür kam, den sie nicht zuordnen konnte. Somit war ihr einziges Problem Landstreicher, die sich ihnen mehr als einmal in den Weg stellten.

      Doch der Weg zu Walces war letzten Endes nicht so schwer zu finden - je näher sie kamen, desto mehr Händler kreuzten ihre Wege. Und schließlich sahen sie sich der wohl reichsten Stadt gegenüber, die ganz Taranoke aufzubringen hatte.


      Währenddessen, in einem privaten Schankraum in Walces, bewacht von insgesamt vier Wachmännern...

      "WAS... hast du gesagt?"
      "Eine Armee, Mylady. Ein ganzes Heer. Mittlerweile werden sie schon von Vultjag weg sein."
      "HA! HA-HA!" Lyxaxu knallte die flache Hand so laut auf den Tisch, dass die wenigen Besucher an ihrem Tisch zusammenzuckten, bis auf den Mann neben ihr. "Das ist köstlich! KÖSTLICH! Einen Krieg will er haben? Einen Krieg soll er bekommen!!" Sie hob ihren Krug, ein Gebräu, das seinen Weg über das Meer zu ihr gefunden hatte, und prostete damit in die Luft. Niemand an ihrem Tisch erwiderte die Geste und sie trank allein.
      "Eine Armee schickt er, ENDLICH! Sollen die Spiele beginnen!"
      "Führ dich nicht so auf", murmelte Rehna trocken, die jüngste der drei Lyxaxu-Geschwister, die zu der Rechten ihrer herrschenden Schwester saß. Ihren Krug hatte sie zwar schon zur Hälfte leer getrunken, aber von dem Zeug wurde ihr Übel und daher ließ sie den Rest stehen. Der Mann ihr gegenüber, der zu Tain's Linken saß, warf ihr ein verschmitztes Grinsen zu. Auf seiner Brust prankte ein unübersehbarer Totenkopf und seine Zähne waren vergilbt und voller Lücken, was Rehna aber gar nicht störte. Sie war den Anblick schon gewöhnt. Der Mann an ihrer Seite, der einen teuren Aufzug anhatte und sich zur Seite neigte, um wiederum dem Mann neben sich zu zu hören, der die Worte des Boten in eine andere Sprache übersetzte, starrte allerdings auf das Grinsen voller unterdrücktem Ekel. Er hatte seine Hände sorgsam im Schoß gefaltet, kratzte sich aber nun mit dem Nagel die Haut auf.
      "Nicht aufführen soll ich mich?? Das ist der beste Tag unseres Lebens!" Ein weiteres Mal schlug Tain auf den Tisch und beugte sich dann weit nach vorne, um die Aufmerksamkeit aller an ihrem Tisch zu bekommen.
      "Ab heute gibt es Krieg. Und ab heute werden wir unsere Waffen ziehen! Ich werde dafür sorgen, dass Walces die reichste Stadt in ganz Taranoke wird!!"
      "Das ist sie schon."
      "Klappe halten, Rehna!"
      "Hör lieber auf deine Schwester. Sie wird dich bald ablösen." Der Abgesandte der Piraten zwinkerte Rehna schelmisch zu und die verdrehte die Augen.
      "Unsinn. Bis Tain mal verreckt ist hat schon längst Zen's Sohn übernommen."
      "Sohn? Ich dachte euer Bruder hat eine Tochter?"
      "Beides. Aber der Sohn ist älter."
      "Wie nett."
      "Der Bengel kann noch nicht einmal 2 + 2!", mischte Tain sich lauthals ein, die eindeutig schon zu viel von dem Gesöff getrunken hatte.
      "Er hat gerade erst sprechen gelernt."
      "Na und?" Sie schlug wieder auf den Tisch, eine beliebte Geste, wenn ihr kein Argument einfiel. "Ich konnte in seinem Alter schon multiplizieren!"
      "Bestimmt nicht."
      "Würde mich nicht wundern." Der Pirat fand viel Gefallen an den Damen, oder auch an dem Freigetränk. Womöglich beides.
      "Als mein Erbe kommt nur einer in Frage!" Tain sah vielsagend in die Runde, weil die anderen schon wussten, worum es ging. "Aber bis ich sterbe, werde ich den Krieg gewinnen! Wer ist mit mir!" Sie hob wieder den Krug und diesmal war es der wohlhabende Mann neben Rehna, der sich mit äußerst starkem Akzent an Tain wandte.
      "We wohlt Ihrr eine Krieg gewinne, ohn zo gut kämpfen su könne, wie Vultjak?"
      "Gute Frage, mein rawanischer Freund! Aber lass dir gesagt sein", sie richtete einen Finger auf den Mann, der in Codren's Alter war, "Meine Waffe ist gefährlicher als jedes mehyvsche Schwert, das diese Welt zu bieten hat." Sie tippte sich mit dem selben Finger gegen den Kopf. "Ich kämpfe mit Gold."
      "Golt?"
      "Gold, Silber, Bronze! Münzen, Scheine, Barren! Ich kämpfe mit unserer Währung. Und lass mich dir sagen, zum Schluss wird nichts mehr übrig sein, als das Funkeln von Gold. Ich werde einen Palast bauen, der aus purem Gold besteht! Und das nur, weil ich gewonnen habe!" Sie hob den Krug erneut an und sah dann auf die andere Seite, auf die Frau neben den Piraten.
      "Seid Ihr sicher, dass Ihr nichts zu trinken wollt, Miss Norodiir?"
      Die Angesprochene strich sich eine Haarsträhne hinter ein dunkles, spitzes Ohr und antwortete dann ohne eine Miene zu verziehen:
      "Nein. Danke."
    • Es war wieder soweit. Nachdem sich die drei eine Weile unterhalten hatten, verging die Zeit recht schnell und der Tag der abreise rückte näher. Doch der Elf durfte nichts und das war für ihn nicht gut oder angenehm. Er war jemand der ab und an mal seine Ruhe brauchte. Er würde gerne mal wieder in Ruhe Zeichnen oder Singen und dazu war so nicht im Stande.
      Nein, er musste den beiden Frauen hinterher trotten wie ein Hund der darauf hoffte ein Leckerchen zu bekommen. Noch würde er damit klar kommen aber wie lange das so gut ging konnte er nicht gewiss sagen. Jedoch war das wahre Problem nur diese Codren. Die die immer sofort aus tickte wenn er sich nur einen Millimeter von den beiden entfernte oder etwas zu nah an Flora kam. Es kotzte ihn mittlerweile regelrecht an. Zu seinem Glück konnte er seinen Vorrat an Pfeilen aufstocken und das ohne das jemand etwas daran auszusetzen hatte.
      Mittlerweile wusste Corin schon gar nicht mehr warum er sich der Gruppe überhaupt angeschlossen hatte.
      Aber zu seinem Leid hatte er ja gesagt und nicht das was vermutlich besser gewesen wäre. Denn dann wäre ER noch da und Corin jetzt nicht so allein.
      Ab und an seufzte er, denn es war klar das er bald durchbrechen würde. Was dann bedeutete das er für mindestens drei oder vier Stunden nicht auffindbar wäre.
      Auch das sie mittlerweile durch ein Gebiet streiften, welches eventuell an den Elfenwald erinnern könnte, gefiel dem Elfen so überhaupt nicht. Auch merkte Corin sehr, sehr schnell das er in dieser Gegend überhaupt nicht erwünscht zu sein schien.
      Das war nicht schwer zu übersehen. Denn immer wenn die Frauen etwas fragten und dann den dunklen Elfen erblickten überlegten diese es sich zweimal ob sie Informationen preisgaben oder nicht.
      Das einzig gute war es wenn es zum schlafen war. Denn während die anderen beiden es sich in den Ställen gemütlich machten, blieb Corin draußen. Er hatte etwas gegen Ställe, deren Tiere und vor allem gegen Heu. Es war nicht angenehm für ihn, sich dort aufzuhalten. Auch Codren schien das etwas zu gefallen, da dieser dann etwas mehr von Flora entfernt war. Doch eines war sehr sehr unangenehm für den Elfen. Die nähe zu seinem Dorf.
      Er wusste das sie nicht mehr so weit davon entfernt waren. Naja schon noch einiges aber nicht mehr so viel, als das man es nicht erlaufen könnte.

      Doch es war ruhig und das war auch für ihn angenehm. Falls es zu einem Angriff kommen sollte, wusste er das er in dieser Gegend sehr gut kämpfen konnte. Noch besser als auf diesem Lächerlichem Schiff letztens. Hier wäre sein Freund nicht gestorben. Dessen war er sich zu 100% sicher. Jedoch war nun nichts mehr daran zu ändern und sie kamen immer näher an die Stadt wo er sich sicher war, das er eventuell schon auf den ein oder anderen treffen konnte, den er kannte. Er war damals hier schon einmal vorbei gekommen als er mit seiner Reise angefangen hatte und darum wusste er, das der ein oder andere Händler der hier vorbei kam gute Sachen dabei hatte.
      Zwar behielt der Elf das für sich, aber sollte ihn jemand der beiden Damen fragen dann würde er ihnen eine wahre Antwort geben. Auch wenn er vor allem Codren lieber auflaufen lassen würde. Das würde er sehr gerne machen, aber das war nicht seine Art und darum würde er das ganz sicher nicht machen.
      Auch wusste er nicht ob sich nicht schon mehr der Elfen auf die Suche gemacht hatten und das wäre nicht so gut. Denn er hatte noch weitere Dinge in seiner Vergangenheit, welche er nicht jedem erzählen würde und das Volk der Elfen war ein sehr großer Punkt darin.
      Er hoffte nur noch seine Ruhe vor den beiden zu finden, auch wenn er wusste das dies nicht möglich wird, wenn diese Codren nicht bald die Biege macht. Wenn sie aber demnächst in Walces ankommen werden, wird er sich erst einmal von ihnen trennen und entfernen. Da er ruhe will und einige Dinge überprüfen muss, wenn sie dort ankommen.
    • Es waren sicher 10 Tage oder mehr vergangen, Flora hatte nicht mehr mitgezählt, weil es im Prinzip eh egal gewesen wäre. Nun endlich hatten sie eine der reichsten Städte Taranokes erreicht, wenn nicht sogar die reichste Stadt. Hier lebten verflucht viele Händlerfamilien, die zu Land oder zur See aktiv waren, selbst in Taranoke umher fuhren, oder hier handelten, und Mitarbeiter beschäftigten. So natürlich auch die Neutrale Handelsnation, die unabhängig von Fahnen oder Hausnahme, mit allen anderen Handel betrieb. Natürlich zahlten sie auch entsprechende Abgaben an Lyxaxu, was dem Reichtum der Stadt nur zu Gute kam.
      Die Bürger hier waren wohl in großer Anzahl wohlhabend, auch wenn es hier sicherlich auch ausgebeutete Arbeiter gab, die brav schufteten, während der Chef in seiner Kammer genüsslich das Gold wog.
      Flora wusste von einer Bank in Walces, die Handelsbank oder so ähnlich. Sie hatte mal in einem Buch darüber gelesen, und auch einen Händler danach gefragt. Tamas, der Anführer der neutralen Händlernation, war ein guter Freund von ihrem Vater. Sie hatte oft Geschenke von ihm erhalten, wenn er Garlingen und die Grafschaft besuchte. Oft bekam er Weizen oder fertiges Mehr günstiger, um Sonderprofit zu machen.
      Da ihnen hier auf der Reise durch einige Umstände und andere Kosten fast alles an Geld abhanden gekommen war, würde sie sich etwas Geld leihen müssen. Und wenn sie nicht in den elendigeren Teilen der Stadt zu Gast sein wollten, wo sicher ein Haufen Halsabschneider, Betrüger und Diebe ihr Unwesen trieben, so brauchten sie Geld für die etwas nobleren Gaststätten und Stadtteile.
      Denn so wie man ihnen begegnete, würde sogar der Elf in der finsteren Stadtseite wie eine helle Fackel leuchten. Flora und Codren wirkten optisch wie vom Adel, so wie sie es auch gewisserweise waren. Codren schon aus dem Grunde, weil sie zu Floras Leibwächterin wurde, auch wenn das wohl ihr einziger Titel im Bezug zum Adel war. Langfinger würden sich nicht lange fernhalten. Zudem waren sie fremd und sicher unwissend und unbeholfen. Das könnte nur unnötigen Ärger schaffen.
      Daher hatte Flora sogar noch weitere Anlaufmöglichkeiten.
      "Ah, Walces. Die vermutlich reichste Stadt auf der Insel. Hier fließt das Gold wie Wasser in einem Bach. Man kann es förmlich schöpfen. Wir werden hier vielen Handelsleuten begegnen. Und ich bin mir sicher, das wir uns ums Finanzielle keine Sorgen machen müssen. Tama, der Anführer der Handelsnation, ist ein guter Freund der Familie. Er hat auch hier seinen Sitz. Er oder seine Leute werden uns sicher aushelfen können. Bezahlen tun wir dann mit Weizen oder Mehl im Gegenwert. Ich werde einfach einen entsprechenden Vertrag aufsetzen.", erklärte Flora, während sie weiter der Straße flogten, auf der reichlich Verkehr war. Alle paar Minuten kamen ihnen einzelne oder Wagengruppen entgegen. Einige überholten sie, sofern sie Richtung Stadt fuhren. Selbst hier am Wegesrand gab es bereits rege Geschäfte. Sogar die Bauern aus den umliegenden Höfen versuchten hier Töpfe und andere Dinge über die Händler zum Zentralen Stadtmarkt zu schaffen. Das war oftmals sehr willkommen. So konnten die Händler vorort Schüsseln kaufen, in denen sie Waren wie Weizen oder Edelsteine präsentierten. Und em Ende verkaufte oder verschenkte man diese billigen Tongefäße an großzügige Kunden dann einfach, was wie eine Art Werbegeschenk galt.
      "Corin, hast du etwas dagegen, dich ein wenig umzuhören? Du suchst eh nach deiner Königin, und wirst sicher auch Bereiche der Stadt aufsuchen, von denen ich mich nur zu gern fernhalte. Das wird dann deine Aufgabe sein, diese aufzusuchen. Wir treffen uns dann spätestens am Abend wenn der Markt zur Ruhe kommt im Stadtzentrum. Ich denke, das wir auch genau dort ein Gasthaus mieten werden. Das wird zwar nicht billig, aber wir sitzen auch nicht im Adelsviertel."
      Flora wollte möglichst leichten Zugang zu den Händler haben. Hier traf man viele, die man auch geschickt ausfragen könnte, während man sich die Waren ansah. Und jene, die direkt für Tamas arbeiteten, konnte sie offen fragen.
      Wie bekam man am besten eine Audienz bei der Hausherrin von Lyxaxu?
      Und dann musste sie sich noch überlegen, wie sie ein Gespräch anfangen könnte. Hallo, haben sie was mit den Aufständen zu tun, die hier offenbar Streitigkeiten verursachen? Würden sie davon absehen, in den Krieg zu ziehen, um tausende Unschuldigen das Leid danach zu vermeiden? Und wenn doch, könnten sie ihre Aktivitäten nicht allein auf Vultjag richten?
      Tja, und da kam wieder der Gedanke an die Arena und ihre dortigen Erlebnisse. Vultjag sollte noch seine Rache bekommen.
      Wofür war Flora noch mal ausgezogen? Um einen Krieg zu verhindern? Nein, diese Geschichte wurde bereits erzählt - jetzt galt es erstmal Verbündete zu finden, die im Notfall Garlingen bei stehen. Die Armee ihren Vaters konnte sicher das Land verteidigen, aber maximal gegen ein Haus. Und die Elfen würden Unterstüzung geben. Vielleicht noch Brerandt, wegen der Elfen. Aber es könnte auch ganz anders kommen. Ein erneuter Aufstand, und Garlingen stünde womöglich in Flammen.
      Nein, Flora musste es schaffen, Lyxaxu gegen Vultjag aufzuhetzen. Dazu wäre ein Handelsvertrag sicher hilfreich.
      Sie dachte an ihren Vater, der sich vor Zorn in eine rote Tomate verwandeln würde, sobald er die Rechnung erhält - für die Taten der Tochter.
      Das Vultjag bereits offen den Krieg ausgerufen hatte, und sich damit zum Verursacher möglicher Folgeschäden ausgesprochen hatte, wussten sie ja noch nicht.
      Auch nicht, das Mehyve bereits zum Erstschlag gegen Camisse ausgeholt hatte. Pferde und Waffen waren nun deren Geschäft. Und es gab nun mindestens zwei Häuser, die entweder Waffen oder bessere Pferde kaufen würden, um dem Feind nicht zu unterliegen. Vultjag hatte in der Vergangenheit bis vor Kurzem noch reichlich Pferde in Camisse aufkaufen lassen. Er hatte nun ein gewaltiges Reiterheer zur Verfügung, und reichlich Reserven, dafür fehlte es ihm nun an Waffen. Sicher würde er Plündern wollen, zu Land und zur See.
      Das Spiel des Blutvergießens hatte begonnen.
      Und Flora steckte tiefer drinnen, als sie es geahnt hatte.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Sogar für rawanische Verhältnisse war Walces eine großartige Stadt: Hochpolierte Pflastersteine auf den Straßen, saubere Backsteine an den Häusern, glänzende Ziegel, die wie Kupfer in der Sonne funkelten, Wohlhaben und Reichtum, wohin man auch blickte und natürlich Geschäfte und Handel überall. Im Gegensatz dazu sah Vultjag's Heimstadt so aus, als habe man eine riesige Ruine krampfhaft versucht mit Leben zu bevölkern, obwohl man die beiden Städte kaum miteinander vergleichen konnte. Walces war umgeben von saftigen Wiesen und blühenden Feldern und keiner ausgedörrten Steinlandschaft. Aber trotzdem, der Anblick war eine willkommene Abwechslung zu dem, was sie bisher gesehen hatten.
      Die drei trennten sich und während Codren zusah, wie Corin in eine der Gassen schlüpfte, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten.
      "Er gefällt mir nicht. Hast du gesehen, wie er sich in dem großen Wald umgesehen hat? Ich wette mit dir, dass er nicht zögern würde unsere Sachen zu stehlen und zu verschwinden, wenn er nur Gelegenheit dazu hätte."
      Flora stimmte sich dem Elfen gütig, natürlich tat sie das, sie war wohl die einzige Trennwand zwischen den beiden, die sie davon abhielt, Zähne fletschend übereinander her zu fallen. Codren tat es aus Achtung vor Flora nicht und Corin wahrscheinlich, weil er damit rechnen musste, dass Flora eher ihrer Leibwächterin beiseite stehen würde, wenn es hart auf hart käme. So oder so war Flora diejenige, die die drei zusammenhielt. Was wohl geschehen mochte, wenn Flora nicht da war, mochte sich Codren im Moment nicht ausmalen.

      Eine gute halbe Stunde, in denen sie die Stadt bewundern konnten, wanderten sie ziellos umher, auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, der sie zu Lyxaxu oder Tama bringen konnte, bis Codren auf die offensichtliche Idee kam, es bei einer wahllosen Bank zu versuchen. Davon gab es hier reichlich, ausgezeichnet durch einen goldenen Schwanenkopf, der womöglich Lyxaxu's Wahrzeichen war, oder auch einfach nur das Siegel der Bank darstellte. Die meisten befanden sich nahe der Hauptstraße, die sie sich entlang zu kämpfen versuchten, aber einige kleine versteckten sich auch unter den Wohnsiedlungen. Kein Wunder, Lyxaxu war bekannt um ihr außergewöhnliches Geschäftstalent und die ganzen Gewinne, die sie dadurch erzielte, sollten wohl irgendwo gelagert werden. Das war auch der plausibelste Grund, weshalb so viele Wachen herumliefen. Einige von ihnen Söldner von Vultjag.

      Auf halbem Weg zu einem riesigen Gebäude, das gut selbst eine ganze Villa darstellen konnte und auf deren Dach sogar ein ganzer Schwan in Gold trohnte, hielt Codren Flora zurück und zeigte dann grinsend auf einen behangenen Eingang in einer Seitenstraße.
      "Wie wär's, wenn wir unser Gold vorher anderweitig verdienen?"

      Drinnen stieß ihnen eine Wolke aus Rauch entgegen, kaum hatten sie die Tür aufgemacht und waren eingetreten. Der Raum war relativ schlicht gehalten, nicht gerade groß, aber mit runden Tischen verteilt, an denen sich die Leute tummelten. Codren trat heran und grinste Flora zu.
      "Das Spiel nennt sich Poker. Siehe zu und lerne."
      Als sie keine Viertelstunde später wieder herauskamen, die Taschen nun auch vom letzten Goldstück befreit, gab Codren sich große Mühe sich vor einer amüsierten Flora zu rechtfertigen.
      "Es ist schwierig, wenn es so dunkel ist! ...Vielleicht bin ich etwas aus der Übung gekommen."
      Und dann setzten sie ihren Weg doch zur Bank fort.

      Die "Zentralbank für in- und ausländische Geschäfte", wie es in goldener Schrift auf der gegenüberliegenden Wand der Halle geschrieben stand, war innen optisch sogar noch größer als von außen. Ein riesiger Saal nahm sie in Empfang, der in der Mitte durch eine große Statue dominiert wurde, die gleichzeitig wohl einen Brunnen bilden sollte, aber das Plätschern des Wassers konnte man über den Lärm dort drinnen nicht verstehen. Zwanzig Schalter waren an den Wändern, jeder von ihnen besetzt und von einzelnen Menschenmassen verdeckt, die sich davor tummelten. Hoch über ihnen prangten die jeweiligen Symbole für den zutreffenden Schalter: Bronze, Silber, Gold, Papiergeld, Münzen und zwei oder drei Währungen, die Codren nicht kannte. Wieder darüber befand sich etwas, was im ersten Moment wie eine Loge aussah, sich dann aber als einfacher Gang entpuppte, der sich hinter den hohen Wänden verbarg und nur dort zum Vorschein kam. Codren deutete dorthin.
      "Wenn wir jemanden wie Tama finden wollen, dann wahrscheinlich da oben. Ist nur die Frage, ob man uns hochlässt."
      Aber das Problem startete bereits damit die Treppe zu finden, die sie zu dem Gang führen sollte. Da sich keiner von den beiden die lange Wartezeit vor den Schaltern antun mochte, nur um dann doch keine Auskunft zu bekommen, mussten sie sich damit zufrieden geben durch die Halle zu irren, von links nach rechts, an den Wänden entlang, über all hin, wohin man gehen konnte. Schließlich sah Codren ratlos nach oben.
      "Wahrscheinlich müssen wir hinter die Schalter. Du hast nicht zufällig einen Unsichtbarkeitszauber drauf, oder?"
    • Es dauerte überhaupt nicht mehr lange bis sie endlich in Walces ankamen und es geschah genauso wie er es sich gewünscht hatte. Zwar musste er ihnen noch etwas hinterher trotten, wurde dann aber damit beauftragt sich etwas umzusehen.
      Er nickte und begab sich zu den dunklen Gassen. Dort angekommen, lehnte er sich gegen eine Wand. Er war noch nie jemand gewesen welcher es in Gesellschaft aushielt, aber bis jetzt war es noch auszuhalten. Er ging also die Gasse weiter entlang und blieb dann an einem gewissen Punkt stehen.

      Mit einem lächeln auf den Lippen, lehnte er sich wieder gegen die Wand und drehte seinen Kopf zu jener Person.
      „Na... Ist ja etwas Zeit vergangen. Wie läuft es bei dir? Irgendwelche Infos? Fortschritte oder muss ich noch etwas erledigen? Ach ja. Da sind übrigens zwei Menschen die meinen mit der Anführerin hier sprechen zu wollen. Reise jetzt schon ne weile mit denen aber mal schauen...“
      „Was wissen die über dich? Bevor ich deine Fragen beantworte. Double Face,“ hörte Corin dann von seinem Kollegen.
      Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verbergen. Als ob er irgendetwas über sich preis gab. Das müsste er doch wohl ab besten wissen. Nicht einmal er wusste alles über Corin.
      „Ist das dein erst? Für was hältst du mich? Für einen Anfänger? Save nicht. Ich kann dir gerne Sagen mit wem ich da so rumlaufe, aber dafür musst du schon mit Infos blechen.. Also,“ fragte er nun erneut und stoppte dann abrupt.
      Er ging um die Ecke und sah dort einen Typen auf dem Boden kauern. Vermutlich ein Bettler oder so, aber sicher war sicher.
      So dauerte es nicht gerade lange bis von dem Typen nur noch eine rote Suppe auf dem Boden zu sehen war und so konnte er sich wieder dem Informanten zuwenden.
      „Also? Infos oder Sterben. Wie ist es dir lieber?“
      Das half. Denn sein Kollege spuckte endlich die Informationen aus die er haben wollte. Dann ging er zu ihm hin, rammte ihm den Dolch, mit einem lächeln durch den Magen, zog ihn raus und wischte diesen anschließend wieder ab.
      „Für mehr, bist du einfach nicht zu gebrauchen. Die Informationen waren hilfreich. Danke,“ meinte er und ging dann langsam wieder weiter.

      Er hatte noch ein paar Dinge zu erledigen. Mit unter musste er bei IHR vorbei schauen um zu sehen ob es ihr auch wirklich gut geht und zum Schluss musste er sich auch noch bei ihm melden. Aber das er mit der Tochter von diesem König da unterwegs war, könnte eventuell auch für sehr viel Hilfe sorgen. Als er dann aber einen Windzug spürte, drehte er sich um und konnte sich noch rechtzeitig mit seinen Messern verteidigen.
      „Ach... Du bist es... Das nenn ich eine nette Begrüßung... Normaler weise hätte ich einen Kuss erwartet... aber das muss wohl noch geheimer gehalten werden oder,“ meinte er und ging dann einen Schritt zurück.
      Anschließend packte er seine Messer wieder ein und warf der anderen Person ein kleines Säckchen zu.
      „Behalt es. Ich komm später in der Nacht wieder zu dir. Will ja unsere Beziehung am laufen halten können.“
      Mehr sagte er nicht und verschwand wieder in anderen Abteilen. Er hatte einfach zu wenig Zeit für diesen Abteil. Es war einfach zu viel zu erledigen und dann war die Zeit so knapp bemessen.
      Mit einem Seufzen versuchte er sich nun um den Rest zu kümmern. Er würde dann wohl erst am nächsten Tag oder sehr, sehr spät Abends wieder zu den anderen stoßen.