[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Beinah wie zu erwarten setzte Flora ihren Sturkopf durch. Damit war sie ihrem Vater sehr ähnlich, auch wenn sie das wahrscheinlich nie im Leben hören wollte. Trotzdem war es wahr und während Codren ihr zum Haupthaus folgte, konnte sie sich nur allzu gut vorstellen, wie Flora einmal den Hof führen könnte - genauso wie ihr Vater. Der Apfel fiel nunmal nicht weit vom Stamm.
      So trafen sie in der Besprechung ein, noch bevor diese anfangen konnte, und Codren hielt sich vorsätzlich im Hintergrund, als hätte sie Angst von den Worten getroffen zu werden, die Flora ihrem Vater sogleich an den Kopf warf. Ihr Blick blieb dabei an dem Elfen hängen, der wohl zum unpassendsten Zeitpunkt gekommen war. Ein wenig Leid konnte er einem schon tun, wie er nur versuchte den Befehl seiner Königin auszuführen. Hoffentlich würde er wirklich nicht auf die Idee kommen, dass die Goldfields es nicht wert waren seine Informationen zu erhalten. Aber dem schien dann eh nicht so.
      Während Flora ihrem Vater die Argumente an den Kopf warf, setzte der eine Miene auf, die man keineswegs deuten konnte. Hart wie Stahl starrte er sie an, plötzlich mehr wie jemand, dem sein Gegenüber seine Nerven raubte und er sich nicht in der Lage sah, aus der Sache heraus zu kommen. Mehr wie jemand, der mit dem anderen auf Augenhöhe war. Bevor er allerdings etwas zu der erschwinglichen Rede erwidern konnte, fuhr Fenris bereits mit seinem Bericht fort. Scheins unschlüssig, ob er den Gesandten unterbrechen sollte, verharrte Goldfield für einen Moment in seiner sehr angespannten Position, aber dann entschloss er sich doch zu zu hören. So wie Codren.

      Wie gebannt lauschte sie jedem einzelnen Wort, das Fenris vor ihnen wie eine Karte ausbreitete, auf der sich die Geschichte Taranokes widerspiegelte. Codren wusste nur soviel von den großen Häusern wie sie von Erzählungen gehört und in Büchern gelesen hatte, aber eine Sache war überall dieselbe, egal in welchem Umfeld: Rebellion, Aufstände, Streit. In ihren Ohren rauschte das Blut und ihre Finger begannen zu kribbeln, als sie die Sätze des Elfens in sich aufsog, als wolle sie daraus neue Kraft schöpfen. Eine ganz andere Kraft, eine alte, bereits verblasste, die sich nun in ihr wie ein brausender Sturm ausbreitete, der jede Faser in ihrem Körper einzunehmen schien. Mit einem Mal fühlte sie sich um zehn Jahre jünger mit kurzem, schulterlangem Haar und einer Robe, auf der das Zeichen der Buchhalterin prangte, groß und unterwürfig, vor nichts und niemandem Halt machend. Sie sah Schlachtpläne vor ihren Augen die die Tische füllten, sie sah Zahlen vor sich, mit denen sie tagtäglich jongliert hatte, sie schwebten vor ihr durch die Luft und flüsterten ihren Namen, als wollten sie sie herbeirufen. Sie konnte den freien Wind in ihren Haaren spüren, das Knittern des Banners hören, unter dem sich die Rebellen gegen ihre eigenen Landsleute erhoben, alles zum Bestehen ihrer Prüfung, zur neuen Macht Rawans. In ihren Ohren klang die Musik der Schlacht, bei der ihre Befehlshaber ihre Order brüllten und sich stets das Klingen von Stahl auf Stahl darunter mischte… Sie blinzelte. Einmal, dann noch einmal und noch einmal, bis sie den Raum vor sich wieder sah, die drei Leute, die dort am Tisch saßen. Für eine geschlagene Sekunde konnte sie an den Worten des Elfen nichts verstehen, sie waren nichts weiter als unzusammenhängende Laute und dazwischen ein paar Konsonanten, die sich in sich selbst verhedderten und veränderten, aber dann war dieser Eindruck auch schon wieder vorbei und sie lauschte wieder seinen Worten, zu gebannt um sich auch nur ein Stück zu rühren. Als er geendet hatte war sie froh darum, die teilnahmslose Leibwächterin zu sein, bei der ihr eine Beteiligung am Gespräch erspart blieb. Ihre Kehle war ganz trocken und in ihrem Magen hatte sich ein Knoten gebildet, der sich so anfühlte, als würde er sie beim Sprechen hindern. Verfeindung unter den Häusern? Auflehnung der Bürger? Es fühlte sich für sie so an, als würde die Geschichte von neuem beginnen.
      "Interessant", murmelte Goldfield, nachdem für einige Sekunden totenstille geherrscht hatte. Er griff sich in den fein säuberlich gestutzten Bart und rieb sich das Kinn, während er aufstand und zu einem der Fenster schlenderte. An seiner festen Miene konnte man sehen, wie sehr sein Gehirn arbeitete, aber nicht, woran er genau dachte. Vor dem Fenster blieb er stehen und starrte nach draußen, als würde er dort eine Antwort sehen.
      "Also ist der Krieg gekommen? Ich habe es bereits befürchtet. Meine Urväter schon, aber die sind wohl noch so davon gekommen." Er machte eine kurze Pause.
      "Kann ich mich auf die Unterstützung der Elfen verlassen, wenn ich ihnen helfe?" Er drehte den Kopf zu Fenris, erwartete seine Antwort und sah dann wieder nach draußen. Den Streit mit seiner Tochter schien er nach all den Erzählungen verdrängt zu haben.
      "Ich werde keine Entscheidung alleine fällen, solange sie meinen ganzen Hof betrifft. Ich werde mich mit meinen Soldaten und Arbeitern zusammensetzen, denn sie werden auch daran beteiligt sein. Aber eins ist wohl gewiss: Wir werden uns auf jemandes Seite schlagen müssen." Er drehte sich zu ihnen um, blickte in die kleine Runde.
      "Alleine werden wir dem drohendem Unwetter niemals entkommen können. So wie es aussieht sind wir mitten im Zentrum davon, einzig geschützt von den Bergen. Wir müssen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Ich habe das schon immer befürchtet." Ein seltsames Leuchten trat in seine Augen, mit dem er gleich einige Jahre jünger aussah. Codren fragte sich in dem Moment, ob er als Kind nicht auch rebelliert hatte, so wie Flora es jetzt tat, aber sie blieb still.
      "Ich weiß nur nicht, wem wir uns anschließen sollten. Etwa Brerandt? Er würde mir bei dem Umgang mit den Elfen noch neidisch werden. Sie stellen alle eine Gefahr dar, auch als Verbündete." Er rieb sich erneut das Kinn, Stirn runzelnd, die Augen konzentriert zusammengekniffen. Codren wagte es noch nicht einmal zu atmen, um die Stille nicht zu unterbrechen.
    • Flora hörte interessiert zu und nahm jedes Wort in sich auf. Sie war damals noch sehr klein gewesen, als soetwas wie Krieg dieses Haus erreicht hatte. Und schon damals gab es kaum Gegenwehr, weshalb der Feind nahezu alles anstellen konnte, was er wollte. Die Tatsache, das es inzwischen genug Wachsoldaten gab, die es durchaus mit einer kleinen Armee aufnehmen konnten, gaben Flora aber nicht die nötige innere Sicherheit, das sich soetwas wie das goldene Massaker nicht nochmal wiederholen würde.
      Interessant war es auch zu wissen, das die Elfen zwar einen Pakt mit Goldfield hatten, und im Notfall auch die Tore schließen und Armeen am Durchkommen hindern würden, aber das galt nur innerhalb ihrer Reiche.
      Südlich am Bergpass gab es eine nur durch Garlinges Truppen bewachte Straße. Und die Wälder Garlingens? Undurchdringlich dicht schienen sie zu sein. Unwegsames, wildes Gelände, in dem man sich zuerst orientieren, und dann auch noch eine Armee samt Ausrüstung dort hindurchführen müsste.
      Und der Rest war von hohen Bergen umgeben, die ebenfalls kaum Möglichkeiten boten, dort gefahrlos in Garlingen einzufallen. Man sollte meinen, das es hier ausreichend sicher wäre, aber man sollte niemals vergessen, dass das hier auch eine Falle sein könnte, aus der es kein Entkommen gäbe.
      Glodfield jedoch wäre durchaus in der Lage, sich mit jedem der großen Häuser zu verbünden, da Garlingen direkt an einem neutralem Gebiet, dem Handelspass zwischen Ost und West, angrenzte, und einen Zugang hatte. Verstärkungen oder Waren konnten so jederzeit das Gebiet erreichen oder verlassen.
      Brerandt jedoch bot schon allein wegen dem guten Verhältnis zu den Elfen einen möglichen Verbündeten. udem war es das stärkste haus, oder eher das größte? Wer konnte schon sagen, welches Haus bei einem Krieg am längsten durchhalten würde?
      Und Fenris? er war Botsachfter der Elfen und in diplomatischer Mission unterwegs. Und da er nach Verbündeten suchte, galt das wohl nicht nur für Goldfield.
      Flora hatte bereits einen Plan im Kopf, wie sie selbst weiter vorgehen würde - und der Last der Schuhlung zu entkommen, endlich dem nachzugehen, weshalb sie sich für das Schwert entschieden hatte.
      Sie stand auf.
      "Vater? Ich werde Fenris begleiten. Ich werde mit ihm durchs Land reisen und die anderen Häuser oder mögliche weitere Verbündete aufsuchen. Dabei kann ich ihm Schutz bieten und lerne so selbst noch etwas für meine spätere Amtszeit. Ich habe jedenfalls nicht vor hier untätig rum zu sitzen und die Schulbank zu drücken, während ganz Taranoke da draußen dem Chaos verfällt. Und nur damit du es weißt - ich werde gehen, auch gegen deinen Willen. Und Codren wird mich begleiten."
      Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihren Vater sehr ernst an. Sie war bereit mit ihm darum zu kämpfen. Und sie wollte mehr von Taranoke sehen, als nur ein paar Felder mit Weizen, Blumen, einigen Apfelbäumen oder Wäldern.
      Zudem wusste sie, das sie da draußen ihre Fähigkeiten testen und trainieren könnte. Es konnte keinen besseren Zeitpunkt geben, jetzt den Schutz des Hauses zu verlassen. Fenris kam genau zum richtigen Zeitpunkt und war genau der richtige der sicher Hilfe gebrauchen könnte. Es wäre sicher ein jammer, wenn der Elf ohne mögliche Gegenwehr von irgendwelchen Räubern gefangen und zu Höchstpreisen auf dem Sklavenmarkt oder zu anderen Gegenleistungen zurück an die Elfen verkauft werden würde.
      Die Königin würde ihn vermutlich nicht im Stich lassen. Und wenn die Banditen für ein anderes Haus arbeiten würden, könnte dieses sich so Vorteile verschaffen. Einen Weg durch die Wälder z.B.
      Innerlich brannte Flora förmlich.
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    • "Nein wirst du nicht", kam die brummende Antwort, knapp und ernst. Doch es dauerte einen Moment, bis Goldfield sich zu seiner Tochter umdrehte und in diesem Moment konnte man meinen, dass er erst jetzt ihre Worte begriffen hatte.
      "Nein, wirst du nicht. Willst du etwa in die Wildnis ziehen, jetzt, wo der Krieg uns vor der Tür steht? Willst du dich etwa unseren Feinden anschließen und in ihren Schlachten kämpfen? Hast du nicht schon zu viel Schande über unser Haus gebracht?" Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und seine Augen schossen die Blitze nur so hervor, sodass sie geradewegs durch den Raum schossen und auf Flora's Blick trafen, die davon unerschüttert blieb. Die Luft schien zum Reißen gespannt und man wartete nur noch auf das Donnerwetter das folgen würde, ganz ungeachtet des auswärtigen Gastes.
      "Wie kannst du es wagen den Hof zu verlassen, wenn uns solch gefährliche Zeiten bevorstehen! Ich werde nicht zulassen, dass du dich dort draußen an die Front begibst, während dein Zuhause in größter Gefahr steht! Willst du etwa so all den Bauern danken, die verantwortlich sind für das, was aus Goldfield geworden ist, indem du, die Erbin des Hauses, ihnen den Rücken kehrst? Möchtest du etwa, dass sich alle Welt danach fragt, was aus dem Mädchen Goldfield geworden ist, das freiwillig auf die Straße gegangen ist? Ist es das, was du dir für die Zukunft deines Hofes wünschst? Dass er zum Gespött aller Leute wird?" Codren dachte schon daran einzugreifen aber den Zorn Goldfields würde sie nicht beschwichtigen können. Auch wenn sie gefasst war, war sie entschrocken von Flora's Entscheidung, und wusste doch im selben Moment, dass es die richtige war. Sie würde dabei hinter ihr stehen, komme was wolle. Aber gegen ihren Vater konnte sie nichts ausrichten. Dieser tobte nur immer weiter.
    • "Schande? Hast du gesagt, ich habe Schande über unser Haus gebracht?"
      Flora explodierte bei diesen Worten förmlich und ließ eine Faust auf den Tisch niederrauschen. Es schepperte und Fenris zuckte förmlich zusammen. Hier gab es wohl noch einen Krieg auszufechten - und er war mittendrin und wohl zum Teil auch der Auslöser.
      Flora unterdessen fuhr fort. "Ich werde dir jetzt mal was sagen. Ich werde den Bauern damit danken, das ich womöglich bei Friedensverhandlungen dabei war und so deren Leben und Besitz geretten habe, bevor hier irgendein Haus auf den Gedanken käme, das Land und seine Bewohner auszuräuchern."
      Sie hob die Hand und richtete einen Zeigefinger auf ihren Vater. "Ich bin nicht wie Mutter. Du wirst mich nicht als braves Schoßhündchen an der kurzen Leine halten. Nein, ich bin ich. Und ich werde für dasHaus Goldfield da draußen sprechen. Und Goldfield wird es sein, bei dem die Elfen erneut in ihrer Schuld stehen werden, für den Geleitschutz ihres Boten. Im Fall der Fälle dürfte dann auch Brerandt keine Truppen durch die Wälder schicken können, sollte das Haus sich als Feind entpuppen."
      Viel mehr hatte Flora auch nicht beizutragen. Sollte sie ihm direkt sagen, das sie nur all zu gerne mal ihre Klinge kreuzen wollte? Gerade am Ost West Pass war immer was los. Insbesondere wenn Händler dort unterwegs waren. Banditen oder Söldner, irgendwer versuchte immer dort seine Taschen mit Gold zu füllen. Eine Armee mag sie nicht bezwingen können, aber ein paar Raufbolde aus der Wildnis sollten kein Problem sein. Sie brauchte diese Erfahrung. Nur so könnte sie später auch effektiv Land und Leute beschützen.
      Sie hatte nun selber einen erröteten Kopf, und sie schnaufte wütend. Was auch immer ihr Vater jetzt tun würde, notfalls würde sie ausbüxen, schon heute Nacht.

      Und dann hörte man Stimmen auf dem Flur. Irgendwer wollte wohl zum Hausherren und achtete nicht auf die Etikette. Die Tür polterte auf und ein Bauer kam ganz außer Atem herrein. "Verzeihung ,Herr, das ich hier so einfach reinplatze, aber es ist ein Notfall. Die, ... die Kornspeicher bei Anatons Hof stehen in Flammen. Und noch viel Schlimmer, man hat ihn und seine Familie tot in einer der Scheunen gefunden. Vermutlich waren es Banditen. Das Haus wurde durchsucht und Wertgegenstände entwendet."

      Floras Augen weiteten sich. Der Hof war etwa eine Halbe Stunde von hier zu Pferd entfernt. Und dann sprach der Bauer davon, das er und seine Familie gestorben wäre. Ermordet. Sie kannte Anaton, seine Frau Maria und die beine Söhne, die erst zwei und drei Jahre alt waren. Einestages hätten sie seinen Hof übernommen. Anaton war schon mitte dreißig gewesen. Und wer war immer ein tüchtiger Bauer gewesen, der auch Kornspeicher verwaltete. Sein Hof hatte Lagerkapazitäten für einen Wintermonat, und nun wurden die Speicher niederbebrand. Es würde Wochen oder Monate dauern, den Schaden zu ersetzen. Und wer sollte an seiner Stelle die Arbeit übernehmen?
      Hatte es etwas mit den Aufständen zu tun? Wollte man hier auch für Unruhe sorgen?
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    • Er konnte auf die Fragen des Hausherren hin nur nicken, denn natürlich würden die Elfen ihr Wort halten. Sie nahmen schließlich nicht all diese Strapazen auf sich nur um die Menschen dann einem nach dem anderen zu hintergehen. So verlogen konnte keine Elfe sein egal wie viel Mühe sie sich gab und es lag gewiss nicht in der Absicht seiner Königin genau dies zu erreichen. Sie wünschten sich Frieden und Harmonie, etwas was wohl nie im Hause Goldfield zu tage trat. Zumindest hatte er nicht denn Eindruck, denn gerade entflammte ein weiteres hitziges Wortgefecht zwischen Vater und Tochter, das ihn an einer richtigen Antwort hinderte. Er konnte nur ein weiteres Mal verwundert neben ihnen stehen, während die Fetzen flogen. Sich aufgrund ihrer Lautstärke die Ohren zuzuhalten, erachtete er für den Moment als unpassend, weshab er es so gut es ging mit Fassung ertrug und über sich ergehen ließ. Dabei war er gar nicht derjenige der zurechtgewiesen wurde. Es fühlte sich einfach danach an jetzt wo er direkt neben ihnen stand und das Audienzzimmer im Gegensatz zum offenen Hof nicht einmal die Hälfte der Geräusche schluckte. Es prasselte also wirklich alles ungehindert auf ihn ein, doch daran schien er sich wohl gewöhnen zu müssen. Menschen waren laut. Lauter als es geder Sturm und jedes Unwetter je sein könnten. Das schien zwar irgendwie unmöglich zu sein, doch er erfuhr es gerade am eigenen Leib und bildete sich gewiss nichts davon bloß ein. Das war echt und es ließ seine Ohren klingen.
      Es war sicher nicht für ihn vorbestimmt sich in diese Diskussion einzumischen. Dafür würden all seine Beschwichtigungskünste auch nicht weiterhelfen. Beide waren einfach viel zu aufgebracht und würden weder auf ihn hören, noch wirkten sie als würden sie überhaupt einen Kompromiss zulassen. Außerdem war er sich sehr sicher, dass das Mädchen auch gegen den Willen ihhres Vaters verschwinden würde. Dabei brauchte er gar keinen Geleitschutz. Er kam gut alleine klar solang er sich nicht unbedingt nur mit einem Schwert verteidigen musste, aber gegen die Gesellschaft beim Reisen hatte er wenig einzuwenden. Wer weiß auf wie viele Dörfer er treffen würde... Irgendwann würden die Wege zwischen ihnen sicherlich länger werden und dann würde er sich bloß langweilen. Aber das war sicher kein Grund der ihrem Vater genügen würde sie gehen zu lassen. Er vertrat seinen Standpunkt immerhin auch mit einer gewissen Häte und ließ sich von diesem auch nicht abbringen. Er als Außenstehender und noch dazu als Elf sollte sich gewiss nicht in einen Familienstreit einmischen. Vor allem wenn er die Menschen und ihre Gebräuche bisher nur halb verstand. Das würde gewiss nicht so gut enden wie er dachte, doch so hatte er das Gefühl, dass ihr Streit nur noch mehr eskalieren würde. Vielleicht ließen sie sich doch überzeugen, wenn er es geschickt genug anstellte und mit ein wenig mehr Selbstvertrauen an die Sache heranging.
      Es brauchte eine Menge angestrengtes Räuspern bis er sich endlich Gehör verschaffen konnte und erst einmal wieder ein wenig Stille einkehrte, während alle Blicke auf ihn gerichtet waren. So ganz durchdacht hatte er es noch nicht, doch im Moment konnte er wohl so schnell nicht wieder einen Rückzieher machen. Auch wenn die Stille seinen Gedanken wieder einen gleichmäßigen Fluss ermöglichte schienen ihn alle abwartend zu mustern, schließlich hatte er sie unterbrochen, also atmete er noch ein letztes Mal tief durch, eher er mit sprechen begann. "Eure Tochter scheint überzeugt zu sein und egal was Ihr sagt oder verbietet, ich bin mir sicher, dass sie dennoch einen Weg um Euch herum findet um ihre Worte in die Tat umzusetzen.", wandte er sich an Herrn Goldfield, dem das zwar sicherlich bewusst war, doch er schien es vehement verdrängen zu wollen, dabei war es eine Tatsache, die man weder mit Worten, noch mit Taten ändern konnte. Und um ehrlich zu sein, konnte er sich der Meinung seiner Tochter nur anschließen. Dies würde eine lehrreiche Reise für sie sein, schließlich war das auch einer der Gründe warum er überhaupt unterwegs war, doch das wollte der Vater sicher nicht hören also setzte er mit etwas anderem fort, dass ihn hoffentlich ein wenig beruhigen würde. "Gebt ihr diese Chance und ich versichere Ihnen, dass sie heil nach Hause zurückkehrt. Es ist nicht meine Absicht irgendwelche Streitigkeiten heraufzubeschwören und in Kämpfe mit den Menschen verwickelt zu werden, aber ich wurde dennoch für jeden Notfall vorbereitet und kann Ihnen versprechen, dass ihr nichts passieren wird. Diese Reise dient der Diplomtie und nicht dem Schüren weiterer Wut. Es wäre sicher eine gute Gelegenheit für sie ihre Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden und ich war sowieso noch auf der Suche nach einem Menschen, der mich auf meiner Reise begleiten will. Ich hoffe also Ihr könnt dem Wort eines Elfen Glauben schenken, denn dieses wird nicht gebrochen.", fuhr er mit ruhiger Stimme fort und war selbst etwas überrascht wie viel Selbstvertrauen seine Stimme ausstrahlte, obwohl ihm innerlich die Knie schlotterten. Sich gleich in seinem zweiten Gespräch gegen den Hausherren aufzulehnen war vielleicht nicht gerade die beste Idee gewesen und gewiss auch nicht was er vorher so geplant hatte, aber für einen Rückzieher war es jetzt wohl zu spät. Er musste einfach auf das bestmögliche Ergebnis hoffen.
      "My heart goes out with this one." - "Don’t worry. I promise I will return your heart to you."

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    • Obwohl Fenris' Einmischung so unerwartet kam, hielt Goldfield inne - und lauschte. Eine Sache, die er wohl bei Flora hätte machen sollen, es hätte sicherlich beiden geholfen einmal normal darüber zu reden, aber er war es so leid, diese endlosen Verfolgungen, die Vorwürfe, die Forderungen, er konnte es nicht mehr mit Fassung wahren. Es mochte vielleicht einmal eine Zeit gegeben haben, in der er offener damit umgegangen wäre, irgendwann vor dem Goldenen Massaker wäre das gewesen, wenn seine liebe Anna auch noch an seiner Seite gewesen wäre, aber die Zeiten änderten sich so schnell und seine neigte sich dem Ende zu. Er konnte jetzt einfach keine Zeit mehr mit Diskussionen vertrödeln, er musste handeln, immerzu handeln, um all die verlorene Zeit gutzumachen, die kommen würde, wenn er einmal verschieden sein würde. Aber nun, in diesem Moment, hörte er Fenris nur zu.
      "Ich kann es nicht erlauben", meinte er schließlich im bitteren Tonfall, nachdem er die Worte des Elfen kurz bedacht hatte. "Sie ist meine Tochter, die einzige Nachfahrin Goldfields. Sie muss lernen wie man Geschäfte führt, wie man mit Geldern umgeht, wie man die Felder und Bauern schützt. Das lernt sie nicht dort draußen, sondern hier. Ich erwarte von ihr, dass sie eines Tages den Hof übernehmen wird, so wie es seit jeher Brauch ist. Hätte ich nur einen Sohn, würde ich ihm diese Aufgabe übertragen und ihr, sie, sie würde ich verheiraten, vielleicht mit einem der Häuser nahe bei Tain Lyxaxu, weil es dort sicher ist und die Seeluft den Geist nicht so verdirbt. Aber ich habe keinen Sohn und so wird Flora meine Nachfolgerin sein." Er sah sie scharf an, ein böser Blick, bei dem auch ohne Worte klar wurde, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Womöglich nicht jetzt, nicht in näherer Zukunft, aber sehr wahrscheinlich einfach nie. Er straffte sich, die Stimme ruhiger, die Adleraugen auf Flora geheftet.
      "Du hast heute deinen Unterricht versäumt. Geh in deine Kammer und ich werde Ms. Carey zu dir schicken. Vielleicht ist sie nicht allzu schlecht gestimmt und wird sich bereit erklären, den Unterricht für ein paar Münzen mehr nachzuholen." An dem Ton seiner Stimme konnte man erkennen, dass er sein letztes Wort gesprochen hatte. Er sah hinüber zu Codren, wies sie mit dem Zeichen seines Blickes auf zu tun, was getan werden muss, und diese setzte sich in Bewegung, um sich hinter Flora's Stuhl aufzubauen. So sehr sie die Tochter Goldfields schätzte, sie stand noch immer unter Goldfields Befehl selbst und diesen zu verweigern, würde für sie schlimmere Konsequenzen nach sich ziehen, als in der Kammer zu schmachten und darauf zu warten, dass die Lehrerin des Hauses kam. So musste sie sich seinem Willen fügen und wartete darauf, dass Flora aufstehen würde, damit sie sie zu ihrem Zimmer bringen konnte.
    • Flora wollte noch etwas erwiedern, aber sie schluckte ihre Wut, hatte aber zwei Fäuste geballt seitlich an ihren Oberschenkeln, die sich Sekunden später wieder lockerten. Nun gut, sie war nun mal kein Mann, sondern eine Frau. Schön zu hören, das sie wenn sie einen Bruder hätte gut genug gewesen wäre, in ein anderes Haus einzuheiraten. Vermutlich im Sinne der Geschäftsführung. Weizen irgendwann einmal auch auf Übersee in größeren Mengen an irgendwen auf den Kontinent zu verkaufen wäre sicherlich sehr gut für das Geschäft.
      Fein. Sollte er sich doch verkriechen und Notizen in seine Bücher kritzeln. Noch heute Nacht, so hatte sie es bereits beschlossen, würde sie das Haus verlassen und auf eigene Faust los ziehen. Er wird schon sehen, das man da draußen mehr für das Haus erreichen könnte, als alles um sich herum geschehen zu lassen.
      Sie strafte sich, schloss kurz die Augen um durchzuatmen, und verneigte sich minimal. "Vater!", sagte sie trocken, machte auf dem Absatz kehrt und verließ mit Codrem im Schlepptau den Raum, um ihr Zimmer aufzusuchen. Für den Unterricht jedoch hatte sie keine Nerven mehr. Sie wies einen Bedinsteten an, Frau Carley zu entschuldigen und den Unterricht zusätzlich auf einen anderen Tag zu verschieben. An jenem, an dem sie unlängst außer Reichweite wäre.
      Und keiner hatte auch nur ein Wort verloren über den Hof un dem Feuer. Das würde wohl erst ohne Flora geklärt werden müssen.
      Das machte sie auch wütend. Sie sollte mal erben, aber durfte an solchen Dingen nicht Teil haben. Typisch für ihren Vater.
      In ihrem Zimmer angekommen, drehte sie sich und griff Codren an die Schultern, sah sie eindringlich an. "Codren, du wirst für eine Weile den Dienst quitieren. Pack ein paar Sachen zusammen. Heute nacht werden wir von hier verschwinden. Und wage es ja nicht mich davon abzuhalten, oder meinem Vater davon zu berichten. Kein Wort an Niemanden! Warte zur Mitternachtszeit im Stall auf mich. Sattle die Pferde. Kümmer dich um Proviant für ein paar Tage. Ich werde mir ein paar Reserven aus der Geldkammer leihen."
      Natürlich würde der Elf heute Nacht sicher zu Gast sein. Codren, die sich ohne Aufsehen frei bewegen konnte, würde ihm heute Nacht einen Besuch abstatten, und ihn mit bringen. Gemeinsam werden sie dann erstmal weiter östlich zu den Bergen reiten.
      Flora hatte bereits einen Plan. Als erstes wollte sie nach Spuren der Banditen suchen. Sie kamen sicher aus den Bergen. Eine Armee hätte es schwer dort ungesehen hindurch zu kommen, aber nicht ein kleiner Reitertrupp, der womöglich Schleichwege und Pässe kannte, um den natürlichen Wall zu überqueren. Auch wusste Flora von einigen Höhlen und unterirdischen Gängen und Flüssen. Und sie war sich sicher, das irgendwo dort auch Spuren zu finden wären. Und die Suche war sicher einzugrenzen - möglichst nah am Hofe, damit die Flucht schneller von statten ging. Außerdem, wenn ihr Vater am Morgen merken würde, das Flora, Codren und der Elf fehlten, so würde er als erstes Boten zu den handelsüblichen Wegen schicken und nachfragen lassen, ggf. den eg für Flora versperren. Das galt auch für die Soldaten in der Burg. Man würde sie ergreifen und zurück schleppen. Daher würden sie sich einfach durch die Berge schleichen.
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    • Das war wohl gehörig nach hinten losgegangen. Doch warum auch sollte er einem völlig Fremden vertrauen. Zumindest hatte er sich seine Worte nicht allzu sehr zu Herzen genommen, so dass sie keine weiteren Konsequenzen auf ihre Zusammenarbeit hatten, denn dies war eine der ersten und wichtigsten Lektionen die man ihm eingebläut hatte. Er sollte sich aus persönlichen und familiären Angelegenheiten heraushalten und nun hatte er genau das getan. Er hatte sich idrekt in den Familienstreit eingemischt, war aber dennoch noch einmal mit heiler Haut davon gekommen. das war an für sich wirklich gut, doch hoffentlich behinderte es die weiteren Geschäfte zwischen Elfen und dem Hause Goldfield nicht, denn er wollte gewiss nicht als der Bote in die Geschichte eingehen, der sich in fremde Angelegenheiten eingemischt hatte und damit seinen gesamten Auftrag vermasselt hatte. Aber wer hätte denn auch ahnen können, dass er es hier mit solch einem Sturkopf zu tun hatte... Seine Tochter schien ihm wohl wirklich wichtig zu sein, auch wenn er nicht feststellen konnte ob dies auch für ihre zwischenmenschliche Ebene galt oder er sie einfach nur als seine Nachfolge und damit wohl eher als Gegenstand, als als vollwertigen Menschen betrachtete. Weiter in die Länge ziehen wollte er dies dann jedoch nicht. Das Thema war für ihn abgeschlossen, als die beiden Frauen das Zimmer verließen und er das Gespräch möglichst geschickt zurück auf ein anderes Thema lenkte.
      Wirklich viel merh zu verhandeln gab es nicht. Außerdem lud er ihn gleich ein noch ein, zwei Tage hier zu verweilen, wie er es bereits zu Anfang angemerkt hatte, um sich noch ein wenig auszuruhen. Während dieser Zeit wollte er ihm auch einen passenden Wegbegleiter suchen der ihn dann erfolgreich zu den anderen Häusern Taranokes eskortieren würde. Dies brauchte er zwar eigentlich nicht, doch wenn es dadurch ein bisschen weniger einsam wurde und sich seine Reise verschnellerte würde er gewiss nicht 'nein' sagen. Er könnte sicherlich jede Hilfe gebrauchen, die man ihm zur Verfügung stellte und würde solche Gastfreundschaft gewiss nicht ablehnen, auch wenn er noch immer mit dem bitteren Menschenwein von zuvor zu kämpfen hatte. Seine Erziehung verbot ihm einfach ihn weiter so unangerührt stehen zu lassen, weshalb er sich während des weiteren Gespräch nach und nach wirklich das ganze Glas zuführte und froh darüber war, dass ihm niemand nachschenkte. Mehr hätte er gewiss nicht vertragen. Er fühlte sich jetzt schon ein wenig angeheitert und würde ansonsten sicherlich die nächsten zwei Tage mit Kopfschmerzen und allgemein eher schlechtem Zustand im Bett verbringe. Darauf legte er es gewiss nicht an. Schon gar nicht während eines Gesprächs, dass sich langsam in Richtung der Elfenwälder bewegte, nach denen sein Gastgeber nun fragte. Dass ihm vor einiger Zeit von einem Brand berichtet worden war, schien er mittlereile schon wieder vergessen zu haben und es fiel ih erst ein, als kurze Zeit später ein Bediensteter erschien um sich zu erkundigen, ob er sich den Schaden ansehen wollte.
      Zum Glück wurde es ihm gestattet sich dieses 'einmalige Spektakel' zu ersparen, denn er konnte sich wirklich gut vorstellen wie sich der Todauf seiner Haut und der Geruch von Asche und verbranntem Fleich in seiner Nase anfühlen musste. Das brauchte er nicht mitzuerleben, weshalb er sich entschuldigte und erst einmal in das für ihn bereitgestellte Zimmer zurückzog. Es war geräumig und das Bett war wirklich weich, doch es war noch immer kein Vergleich zum Sternenzelt und den Blätterdächern, die er für gewöhnlich gewohnt war. Doch jetzt musste er sich wohl damit abfinden müssen. Es würde seine erste Nacht in einem Gebäude aus Stein sein und er hoffte fest darauf, dass er wirklich schlafen könnte, auch wenn daran jetzt noch nicht zu denken war. Die Sonne stand noch immer hoch am Himmel und er würde heute Abend zum Essen erwartet. Ihm waren die Köstlichkeiten des Hauses Goldfield versprochen worden und auch wenn er nu wenig vom Überfluss der Menschen hielt, war er doch ein wenig gespannt und vielleicht auch von Vorfreude gepackt, weshalb er sich jetzt zur Ablenkung genauer im Zimmer umsah und auch sein Schwert ablegte. Er brauchte es gerade sowieso nicht und bewaffnet zu einem friedlichen Abendessen zu erschienen, wirkte irgendwie unschicklich auf ihn.
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    • Nach all den Auseinandersetzungen, den Codren heute schon beiwohnen musste, war sie dennoch erschrocken darüber Flora's Worte zu hören. Sie hatte schon gewusst, dass es eines Tages wohl so kommen würde und Flora ihr Leben in die Hand nahm, aber nicht, dass sie Codren dabei mit sich ziehen würde. Sie wollte nicht von hier fort.
      "Ich kann nicht", gab sie ihr verbissen zur Antwort, aber sie beide wussten, dass es nicht die Wahrheit war. Wenn sie bleiben würde und Flora ging, so gäbe es für sie nur zwei Konsequenzen: Sie wurde dafür bestraft, dass sie ihrer Pflicht nicht nachgekommen war, oder sie würde damit beauftragt werden Flora zurück zu holen.

      Wie klein die Welt doch geworden war. Wie klein und bedeutungslos. So wie sie nun auf dem Gang stand, schockiert von Flora's Worten und gleichzeitig von ihren untergebenen Gedanken beherrscht, kam es ihr so lächerlich vor, so lächerlich und aberwitzig, dass sie fast gelacht hätte. Was war nur aus Codren Fluer geworden, vor der sich einst Fürsten verneigt hatten und deren Namen man ausgesprochen hatte, als sei er etwas heiliges? Wie konnte es so schnell so weit kommen? Hätte sie es nicht voraussehen können? Aber jetzt stand sie hier, gegenüber ihrer Herrin die, in ihren Augen, nicht viel mehr wert war als ein Knappe. Das Kind konnte ja noch nicht einmal rechnen! Oder zumindest ziemte sie sich davor. Aber sie konnte ihr alles befehligen, selbst ihr Leben zu geben, und Codren würde es machen, ganz gedankenlos, so wie sie auch jetzt ihren Kopf senkte und den Blick unterwürfig auf den Boden richtete.
      "Ich kümmere mich darum." Ja, ihre Welt war wirklich klein geworden.

      Den Rest des Tages kümmerte sie sich heimlich um ihre Abreise. Sie packte einen Beutel mit Kleidung, einen mit Waffen und einen mit Schmuck, den man ihr einst für die Feste geliehen hatte. Damit hatten sie ein Handelsgut, wenn auch ein geringes.
      In der Küche machte sie sich an den Abwasch, so als hätte sie im Moment nichts zu tun, und packte nebenbei einen Beutel mit Essen. Sie nahm sich Schinken mit, ein ganzes Käserad, drei Brotlaibe und so viel Gewürze, wie noch rein passten. Unterwegs würden sie leicht jagen können, Brot konnten sie sich irgendwo kaufen aber Gewürze, die waren teuer. Da war es besser sie nahmen ihre eigenen mit.
      Da noch einige Stunden bis zur Nacht vergehen würden, machte sie sich daran ihre Rüstung zu polieren und das Schwert zu schleifen. Außerdem ließ sie unbemerkt ein Messer mitgehen und steckte es in den Hosenbund.

      Kurz vor Mitternacht dann, als alle bereits schliefen und nur noch die Wachen draußen unterwegs waren, klopfte sie an das Gästezimmer im ersten Stock, in dem Fenris wohl schlummern mochte. Sie trat herein, ohne auf eine Antwort zu warten und hielt die Kerze vor sich in die Höhe. Allerdings konnte sie trotzdem nicht bis zum Bett schauen.
      "Mein Herr? Wenn Ihr erlaubt... Ein Pferd ist bereits gesattelt. Wir gedenken mit Euch zu reisen, zu unserem, wie auch zu Eurem Schutz." Sie starrte unschlüssig in die Dunkelheit, aber dann tauchte Fenris aus dem Dunkeln auf und der Güte des Elfen war es zu verdanken,dass er ihr Angebot annahm.

      Als sie beim Stall ankamen, waren die Pferde wie schon versprochen bereits gesattelt, standen aber noch in ihren Boxen. Codren hatte ihnen sogar Lumpen an die Hufe gebunden, damit sie draußen keinen Lärm machen würden, aber sie würden dennoch vorsichtig sein müssen. Die Wachen standen überall.
    • Mitternacht. Flora hatte alles für ihre Abreise vorbereitet. Gut, das die Lehrerin auf ihr Angebot eingegangen war. Immerhin lernte es sich bei klarem Verstand besser, als wenn man den Kopf mit anderen Dingen voll hatte.
      Beim Abendessen saßen Flora und Codren still schweigend am Tisch, ebenso Herr Goldfield. Nur das Klimpern und Klackern von Besteck oder das Handtieren von Dienern war zu vernehmen. Wein wurde in edels Glas gegossen, aus dem Herr Goldfield trank.
      Nimm einen ordentlich Schluck, Vater, so dachte sich Flora, damit er tief und fest schlafen würde, und trotz dem Ärger heute früh zu Bett gehen würde.
      Zur Nachtruhe dann schlief Flora zunächst, denn sie wusste, das sie noch Kraft für die Nacht bräuchte. Vorbereitungen waren schon am Nachmittag abgeschlossen wurden. Für die Satteltaschen gab es reichlich Gepäck. Zwei Ersatzkleider von Aranas Sonnenblüte, falls dieses mal dreckig wurde oder beschädigungen erlitt, die es bei Gelegenheiten dann zu flicken galt. Zudem hatte sie sich drei Beutel mit Gold und Silbermünzen und einigen Edelsteinen für eventuelle geldliche oder Tauschgeschäfte, vorbereitet. Einen für Codren und einen für Fenris. Ganz gleich ob sie selbst bereits etwas dabei hatten, so war es zumindestens aufgeteilt. Schließlich konnte ja auch wer mal etwas verlieren.
      Auf dem Schreibtisch lag ein bereits fertig geschriebener Brief an ihren Vater. Sie hatte sich kurz gehalten. Sie schrieb nur, das sie für ihr Erbe kämpfen wird, und nicht tatenlos daheim rumsitzen und abwarten würde, ob in Garlingen irgendwer mit seiner Armee durchmarschieren oder gar ein Schlachtfest abhalten wollte.
      Ansonsten keine warmen Worte des Abschieds, nur eine saubere Unterschrifft, so wie man sie für Verträge und Urkunden übte und anwendete. Soll ja nicht heißen, der Unterricht wäre vollkommen sinnlos gewesen.
      Auch ihr Zimmer blieb sauber und ordentlich zurück.
      Die Bedienstete, die sie am Morgen wecken würde, hatte bereits eine Nachricht unterm Türschlitz geschoben erhalten, in der sie angewiesen wurde, Flora eine Stunde länger schlafen zu lassen, da sie bis spät gelernt hätte.
      So hatten sie noch eine Stunde mehr Vorsprung. Ihr Vater würde eh nicht auf sie warten, da er das Frühstück oft genug alleine genoss.

      Leise wie eine Katze schlich sie sich durch das Gebäude bis ins Freie und folgte dann möglichst ungesehen den dunkelsten Ecken bis hin zum Stall und schlich sich durch das kleinere Tor im hinteren Teil herein. Codren und Fenris waren schon da und die Pferde abreise fertig.
      "Ah, da seid ihr ja. Sehr schön. Ich hoffe euch hat niemand bemerkt. Hauen wir ab, bevor es soweit kmmt. Und ihr Herr Botschafter, freut euch einfach auf die Reise. Ihr habt gute Unterstützung und Gesellschaft dabei."
      Dabei grinste sie und ging zu ihrem Pferd hinüber, um ihre Taschen zu befestigen. Dann warf sie beiden noch ihre Geldbeutel zu. Zu Fenris meinte sie noch, das es ein Geschenk des Hauses wäre und er es zum Dank sinnvoll nutzen sollte.
      Danach dann ging es auch schon los. Leise führten sie die Pferde ein Stück weit über den Hof, bis sie zwischen den Bäumen verschwanden. Hier konnten sie dann aufsitzen und reiten. Die Bäume würden zusätzlich Geräusche schlucken. Aber erst mit genügend Abstand würden sie schneller werden.
      "Hört zu, wir reiten erstmal nach Osten in die Berge. Ich bin mir sicher, das wir noch Spuren nahe Anatons Hof finden werden, und dann suchen wir die Täter. Zeitgleich suchen wir auch nach einer Möglichkeit, die Berge zu überqueren, möglichst schnell."
      So wie es aussah, würden sie dann im westlichen Teil von Vultjag eintreffen. Der Elf hatte aber vermutlich eh den Auftrag, auch dort nochmals das Wort der Königin zu verkünden. Zudem konnten sie direkt ein paar Söldner anheuern, die ihnen den Weg zum Herrscher des Hauses zeigen könnten, und so wäre die Reise durch das Land dort sehr viel sicherer. Auch könnten sie so schon weitere Informationen sammeln.
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    • Bis er zum Essen gerufen wurde, hatte er das gesamte Zimmer auf den Kopf gestellt und allerhand Dinge gefunden, die ihm fremd erschienen und nach denen er am liebsten sofort neugierig gefragt hätte, doch das gesamte Essen verlief schweigend. Etwas das ihm völlig fremd schien, denn wenn die Elfen zusammenkamen um zu speisen war dies in der Regel mit jeder Menge ausgelassener Heiterkeit verbunden, selbst wenn es nur im Kreise der Familie oder der engsten Bekannten war. Solch eine Totenstille hatte er wirklich noch nie erlebt, weshalb er es nicht einmal wagte das Essen zu loben, was zwar mindestens ebenso fremdartig für ihn war, aber dennoch wirklich gut schmeckte. Es gab weniger Kräuter und andere Dinge aus dem Wald, doch damit hatte er schon gerechnet. Stattdessen begrüßte ihn eine breite Variation an Gemüse und anderer Feldfrüchte, die er bereits auf dem Weg durch die Dörfer zu Gesicht bekommen hatte und die nun in unterschiedlichster Art und Weise angerichtet worden war. Es war ungewohnt, aber gut. Wie alles hier dem er bisher begegnet war und schlussendlich sollte es auch nicht weiter verwunderlich sein, dass er am Ende dieses ereignisreichen Tages einfach nur noch in das Bett fallen ließ, was man ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er war satt und zufrieden. Er hatte einiges erreicht und wenn er jetzt auch noch trotz der ungewohnten Umgebung schlafen konnte, war er wirklich erst einmal wunschlos glücklich. Er würde seiner Königin die ersten guten Botschaften seit Beginn seiner Reise übermitteln können und das erfüllte ihn wirklich mit Stolz.
      Er hatte zwar damit gerechnet, dass sich die Hoferbin gegen den Willen ihres Vaters stellen würde, doch dass es bereits heute Nacht soweit sein würde, hatte er weder vorherahnen, noch sich darauf vorbereiten können. Man schien ihm wohl einfach vergessen zu haben mitzuteilen, dass er sich bereithalten sollte, weshalb ihn das Klopfen um Mitternacht mehr als nur überraschte und vermutlich hätte er es noch nicht einmal gehört, wäre er bereits an den Umgang mit weichen Daunenbetten und großen Steinhäusern gewöhnt, doch so hatte er sich die meiste Zeit nur im Halbschlaf herumgewälzt und sich nun verschlafen aufgesetzt, als die Tür geöffnet wurde und leichter Kerzenschein zu ihm herüber drang. Er war verwirrt und es brauchte etwas bis er die Worte einer Stimme, sowie einem Sinn zuordnen konnte und aufstand. Man hätte ihn wirklich vorwarnen sollen, denn dann wäre er jetzt nicht ganz so zerzaust gewesen und hätte bereits ein paar Dinge vorbereitet. So brauchte es ein wenig länger bis er sich zurück in seine Montur begeben hatte und sichergestellt hatte, dass er auch wirklich nichts liegen ließ. Er konnte die Ungeduld der Goldfield Bediensteten fast sehen und fühlte sich wirklich etwas unwohl dabei, aber im Moment glich dies wirklich eher einer Entführung, weshalb sie wirklich nicht so unzufrieden sein sollte.
      Er hatte sein bestes gegeben sich zumindest auf dem Weg zum Stall zu beeilen, aber selbst dort wurden sie bereits von der Goldfield Erbin in Empfang genommen, die ebenso bereits eine ganze Menge vorbereitet zu haben schien, während er noch immer ziemlich neben sich stand und vrsuchte die Situation zu verarbeiten in die man ihn gerade hineingeworfen hatte. Das nächste Mal würde er wirklich auf eine Vorankündig beharren, sonst würde er das gewiss kein zweites Mal mitmachen, denn jetzt einfach nur den Geldbeutel, sowie das Pferd in Empfang zunehmen, während er kaum merklich nickte und vermutlich erst einmal bis zum Morgengrauen nichts weiter in Frage stellen würde, denn er verstand weder den Plan, noch war jetzt der richtige Zeitpunkt für solche Fragen, also folgte er erst einmal und hoffte einfach, dass der Herr des Hauses nicht allzu sehr toben oder ihm die Schuld am Verschwinden seiner Tochter geben würde, denn das hätte sicher schlechte Auswirkungen auf die Beziehung der Elfen zu ihm und das konnte er beim besten Willen nicht zulassen, doch ein wirkliches Zurück gab es nun auch nicht mehr, weshalb wohl wirklich nur noch die Hoffnung blieb.
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    • Damit war also der Moment gekommen, an dem sie Goldfields Hof den Rücken kehrten.
      Schon komisch, wenn Codren daran dachte, dass sie am Morgen noch auf dem Sandplatz hinter dem Haus gestanden hatte, das Holzschwert in beiden Händen, die Übungspuppe vor sich und einen griesgrämigen Lehrer in ihrem Nacken, dem ihre Füße beim Schwung wichtig waren. Niemals hätte sie sich dann denken können, dass sie noch am selben Tag nach Sonnenuntergang verschwinden würde, mit dem Gesandten der Elfenkönigin an ihrer Seite und dem traurigen Gefühl, dass sie nie wieder an diesem Hof leben würde. Dass ihre Tage als Leibwächterin vorbei waren.
      Aber man konnte nichts gegen das Schicksal tun und auch wenn sie früher nie daran geglaubt hatte, so war es ihr später leichter gefallen ihm ihre Fehltritte zu zu schreiben, damit sie nicht ganz irre dabei wurde. Das hatte sich zwar bis heute gehalten, aber immerhin glaubte sie jetzt daran, dass sie das Schicksal nicht ganz aufgegeben hatte, sonst müsste sie nun schließlich als Sklavin arbeiten, wenn sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch am Leben wäre. Und gemessen an diesen Umständen, war ihr jetziges Dasein doch weitaus erträglicher. Da konnte sie es wohl auch noch verkraften, ihr bisheriges Zuhause zurück zu lassen.
      Also machten sie sich gen Osten auf, über einen der ruhigen Flüsse und an kleineren Wäldern vorbei, bei denen sich Codren voller Schreck denken musste, dass es dort sicherlich vor fleischfressenden Tieren nur so wimmelte. Sie hatte keine Angst vor ihnen, so war sie doch selbst schon mit Goldfields Männern jagen gegangen, aber bei dieser Finsternis wollte sie weder einem Wolfsrudel begegnen, noch es mitteilen lassen, wo sie sich gerade aufhielten. Wahrscheinlich hatte sowieso noch niemand ihr Fehlen gemerkt, aber es wäre töricht so naiv zu denken. Sie sollten auf alles vorbereitet sein, gerade jetzt, wo sie noch so nahe am Hof waren.
      Aber die Wildnis war in dieser Nacht still. Keine Wölfe jaulten, keine Bären knurrten und nur wenige Eulen gaben ihren verstörenden Singsang von sich. Man konnte es durchaus als ruhige Nacht bezeichnen, aber für die kleine Gruppe war es das keineswegs. Codren wartete selbst damit ihr Wort zu erheben, bis sie sich sicher sein konnte, dass mögliche Verfolger mittlerweile schon längst aufgeholt hätten.
      "Bist du dir sicher, dass wir den Tätern aufspüren sollten? Es sind wahrscheinlich nur irgendwelche Barbaren die sich an den Gebirgsrand verirrt haben, nichts worum wir unsere Freiheit riskieren sollten." Es war ja nicht das erste Mal, dass Codren vor Soldaten geflohen wäre, aber sie war sich sicher, dass sie diese Tortur kein weiteres Mal erleben wollte. Die ständige Angst ums Überleben, die schlaflosen Nächte und die zehrende Unsicherheit, darauf konnte sie ein zweites Mal verzichten. Und Flora, Fenris? Das Mädchen mochte tapfer sein, unerschrocken, aber auch sie hatte ihre Grenzen, und vom Elfen konnte sie nicht einmal wissen, dass er kämpfen konnte. Hatte er überhaupt schon einmal einer Schlacht beigewohnt? Der schmächtigen Figur nach zu urteilen wohl eher nicht. Aber vielleicht war auch der Körperbau der Elfen anders - jedenfalls mochte sie sich nicht darauf vertrauen, dass Fenris sie in einem Kampf unterstützen konnte. Würden sie also wirklich gefasst werden, würde es für sie schlecht aussehen.
    • Da sie nun außerhalb der Sicht und Hörweite irgendwelcher Wachen waren, ging es im Galopp weiter in Richtung Hof.
      Codren stelle eine berechtigte Frage, Flora aber spähte entschlossen nach vorn. "Natürlich bin ich mir sicher, Codren. Wir werden und an ihnen rächen, und so ein Zeichen setzen. Wer Haus Goldfield angreift, wird bestraft. Tun wir es nicht, kommen sie wieder, und weitere Bewohner Garlingens müssen leiden."
      Zudem dachte Flora, das es schon mal ein gutes Training wäre, mit ein paar Banditen zu raufen. Das erwähnte sie aber nicht. Tatsache aber war, das sie nur zu dritt waren, und Fenris alles andere als nach einem fähigen Krieger aussah, obwohl er ein Schwert trug. Vermutlich zur Zierde oder um ihn etwas Sicherheit zu geben. Aber er war sicher dennoch zu gebrauchen.
      Während sie einen Plan entwickelte, erreichten sie den Hof. Wachen waren keine da. Hier gab es auch nicht viel zu bewachen. Die Leichen und die restlichen Wertsachen wurden entfernt und würden ggf. Verwandten überreicht.
      Das Haus war unbeschädigt und würde bald sicher einen neuen Hausherren obdach gewähren. Die Kornspeicher mussten erneuert werden. Viel Arbeit. Aber die Bauern und Handwerker waren mit anderen Dingen beschäftigt. Dieses Jahr würde der Lagerplatz vermutlich fehlen.
      Kurz hielten sie an und schauten sich das niedergebrannte Grippe an, das pechschwarz in der Dunkelheit mit der Nacht verschmolz. Es roch noch nach Feuer.
      Dann ritten sie weiter. Heute Nacht nach Spuren zu suchen war eigentlich unmöglich, da man kaum etwas sah, und sie hatten keine Fackeln mitgenommen. Dann aber zog Flora ihr Schwert Golden Light und hielt die Klinge schräg nach vorn gerichtet. Kurz darauf fing es an zu leuchten, jedoch nicht so hell, das man geblendet wurde. Es war eine Lichtaura, die finstere Auren vertreiben oder abschwächen konnte. Nachts spendete sie sogar etwas Licht, Licht was ausreichen würde, einige Meter um sie herum den Boden zu erhellen. Langsam ritten sie weiter, bis Flora tatsächlich Spuren fand, die von Pferden und einem Karren zeugten.
      "Haha, ich wusste es doch. Es war ihnen egal, ob man ihnen folgen könnte. Sie wollten nur ihre Beute sichern und verschwinden. nd so wie es aussieht, direkt nach Osten. Kommt, wir dürfen keine Zeit verlieren."
      Sie gab ihrem Pferd die Sporen und ritt voraus. Nach einiger Zeit überquerten sie einen zweiten Fluss. Flora war sich sicher, das die Räuber hier über die Brücke geritten waren. Weiter nördlich gab es nämlich keine mehr, und den Fluss zu umreiten wäre zeitaufwändig gewesen.
      Mit der Lichtaura schien Flora der Spur jedenfalls gut folgen zu können, jedoch änderte sich das bald, als der Boden felsiger und fester wurde. Irgendwann also konnten sie nur noch raten, wo sich die Räuber verkrochen haben mochten. Das wusste Flora selbst nur all zu gut, und auch, das es ewig dauern würde, das gesamte Gebirge abzusuchen. Das hatte sie auch nicht vor. Aber sie hoffte auf das Glück.
      Nach einer Weile aber entschied sie sich dazu, erstmal ein Lager aufzuschlagen und bis zum nächsten Morgen abzuwarten. Die Pferde brauchten Erholung und Flora musste sich eingestehen, das es nachts zu gefährlich wäre, halb blind zwischen Felsen umherzuwandern. Außerdem könnten sie Höhleneingänge übersehen. Damit wäre ihrer Rache nicht geholfen.
      "Wir rasten hier. Morgen früh wenn es hell genug ist brechen wir wieder auf. Macht ein Feuer, jedoch nicht zu groß. Und Fenris, suche uns geeignete Hölzer und Materialien, mit denen wir ein paar Fackeln herstellen können. Ich kümmer mich um die Pferde."
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    • Den Banditen zu folgen, die den Hof auf dem Land der Goldfields zerstört hatten, stand eigentlich nicht auf seinem Plan, doch es erschien ihm unpassend, seine zwei Wegbegleiterinnen nun allein zu lassen. Sie wollten ihn schließlich begleiten um ihm den rechten Weg zu weisen und ihn auf seinem Weg zu unterstützen. Selbst wenn sich dadurch seine Ankunft im Hause Brerandt um zwei, drei Tage verzögern sollte, so würde er sich durch ihre Hilfe sicher auch einiges an Zeit ersparen, die er ansonsten mit herumirren verbracht hätte. Es würde also sicherlich auch Vorteile für ihn haben, sollte er weiterhin bei ihnen bleiben, weshalb er ihnen schweigend folgte. Er hatte nicht viel, dass er ihnen mitteilen konnte schließlich kannten sie ihn kaum und ihm wurden keine Fragen gestellt, also bevorzugte er es erst einmal für sich zu bleiben, ihrem Gespräch sowie der Stille der Nacht zu lauschen. Weder vor ihr noch den Tieren brauchten sie Angst haben, jedoch konnte man nie wissen was noch in ihr lauerte. Meist waren schließlich die Menschen die gefürchtetsten Jäger der Nacht, doch sie machten sich schnell mit Fackeln oder unbedachten Geräuschen bemerkbar, weshalb man besonders darauf achten sollte, jedoch fiel ihm nichts dergleichen auf. Nichts besonderes als das was er gewohnt war und die Tatsache, dass der beißende Gruch von Feuer immer särker wurde.
      Sonderlich angenehm war es nicht, denn auch wenn es dunkel war, erhellte der Mond genug vom Schauplatzt, so dass er sich mehr oder weniger ein gutes Bild von dem machen konnte was vorgefallen sein musste. Ntürlich konnte er nichts genaues sagen, doch es musste nichts schönes gewesen sein, denn dies war keines der Feuer, dass sie im Wald anzündeten, wenn sie ein Fest feierten. hier hatte es sicher weder Gelächter, noch irgendwelche andere Freude gegeben. Das hier war einfach nur grausam und er verstand beim besten Willen nicht wie sich Menschen einander so etwas antun konnten. Würden auch sie alle freidlcih beisammen leben gäbe es so etwas nicht, doch leider war das nicht der Fall. Sonst müsste er sich schließlich gar nicht erst auf den Weg machen, weil ihre Welt drohte aus dem Gleichgewicht zu brechen. Es könnte allen so viel einfacher und besser gehen, doch ganz offensichtlich war dem wohl nicht so. Es war schrecklich mit anzusehen und er war froh, als sie endlich weiterritten. Zwar noch immer den Verantwortlichen auf der Spur, doch er hoffte, dass er so etwas nicht noch einmal sehen musste und dass sie diese Banditen odr Barbaren nur gefangen nehmen würden um sie dann ordnungsgemäß zu übergeben. Sicherlich nicht das was sie in den Augen vieler verdient hatten, doch Hass führte nur noch zu mehr Hass dem man dann nicht mehr entweichen konnte. Irgendwer musste also den ersten Schritt wagen und er hoffte wirklich, dass die Menschen dies schaffen konnten.
      Ihr Weg führte sie weiter in Richtung der Berge. Ein weiteres Gebiet, dass ihm unbekannt war. Er kannte nur den Wald und nun auch die Hügel und Felder, doch Berge aus Stein waren noch einmal etwas anderes. Sie wirkten ähnlich massiv wie die Steinhäuser der Menschen, doch umso befreiender. Hier gab es keine Decke und er konnte trotz der schroffen grauen Gegend die Sterne über ihm sehen. Eine Tatsache, die ihn beruhigte, im Angesicht der vielen Dinge, die ihn verwunderten. So zum Beispiel das Schwert des Goldfield Mädchens, das in einem fahlen goldenen Schimmer ihren Weg erleuchtete. Er hatte so etwas noch nie gesehen, nur davon gehört und ganz eindeutig war es ein magisches Werkzeug. Vielleicht könnte er es sich einmal ansehen, wenn er sie höflich darum bat, denn es interessierte ihn wirklich sehr. Solche Gegenstände waren selten und er fragte sich wie sie in seinen Besitz gelangt sein könnte, doch selbst wenn sie keiner der größten Familien der Insel entstammte so hatte ihr Vater dennoch Einfluss und das erlaubte ihm sicherlich auch solche Kostbarkeiten in die Hände zu bekommen. Wirklich interessant.
      Als es anscheinend unmöglich wurde den Spuren auf dem felsigen Untergrund weiter zu verfolgen, machten sie Halt um das Lager für die Nacht aufzuschlagen. So langsam fragte er sich wie weit sie bereits vom Anwesen sie entfernt waren, denn es war zu dunkel um zurück hinunter ins Tal zu blicken. Hoffentlich würde ihn sein treuer Freund, den man ihm für diese Reise zur Seite gestellt hatte, hier überhaupt finden, denn sollte er ohne Nachricht in den Wald zurückkehren, würde man ihn gewiss für Tod oder zumindest für verschollen erklären und welche Auswirkungen das haben könnte, wollte er gar nicht bedenken. Er hoffte einfach auf das Beste und das er sie bis morgen früh eingeholt haben würde, schließlich sah er von ganz hoch oben doch eine Menge. Er würde ihn schon finden. Das redete er sich zumindest ein, während er nach den er forderlichen Materialien für Fackeln Ausschau hielt. Das Gelände war ziemlich karg, weshalb es etwas dauerte bis er genug trockenes Pflanzenmaterial für den Kopf der Fackeln gefunden hatte, doch damit würden sie schon irgendwie ausreichen. Es war immerhin besser als nichts und falls es wirklich nicht funktionieren sollte könnte man noch immer einen schwachen Feuerzauber verwenden. Ob dies nun der geeignete Moment wäre ihen davon zu erzählen wie schlecht er für einen wirklichen Kampf mit Fäusten und Waffen geeignet war? Vermutlich, doch es fiel ihm nicht leicht gleich zu Anfang mit seiner größten Schwäche herauszurücken. Sie schien ihm zwar irgendwie auf die Stirn geschrieben zu stehen, doch vielleicht hatten sie es gekonnt ignoriert um ihn nicht zu kränken. Schließlich gab es sicher auch kleine Menschen die kämpfen konnten. Er hingegen würde doch wohl eher bei seiner Magie bleiben und es nicht darauf anlegen sein Schwert zu ziehen. Irgendwann würde er es ihnen jedoch erzählen müssen, doch er würde zumindest noch damit warten, bis sie selbst danach fragten.
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    • Der Ritt verlief sonst problemlos. Sie erreichten den Hof, konnten für kurze Zeit die abgebrannten Ruinen bestaunen und Flora zog Golden Light hervor, mit der sie die Umgebung gleich erhellte. Codren machte dabei eine grimmige Miene, während sie dem immer entzückenden Schauspiel zusah.
      "Du hättest das nicht mitnehmen sollen, Flora. Was meinst du werden die Leute denken, wenn sie uns mit so etwas sehen?", tadelte sie gleich, aber ihre Beschwerde wurde von geschlossenen Ohren abgewiesen. Noch gab sie aber nicht auf.
      "Wenn die Räuber auf uns aufmerksam werden, werden sie meinen wir haben noch mehr lauter so wertvolle Sachen"
      Aber Flora fand eine Spur und damit war ihre Aufmerksamkeit sowieso von Codren abgewandt. Die ehemalige Rebellin schnaubte ganz griesgrämig und setzte dann nach, um zu den beiden anderen aufzuholen, die bereits der Spur folgten.
      Lange hielt ihr Glück dabei allerdings nicht an und noch bevor die Sonne aufging, fanden sie sich am Fuß der Berge wieder, auf dessen Grund die Spuren keine Abdrücke im Stein mehr hinterließen. Codren folgte dem Weg vor ihnen mit ihrem Blick
      und blickte an der felsigen Wand empor, die vor ihnen aufragte und bis zu den Wolken stieß. Wollten die Räuber etwa über die Berge? Aber was hatten sie von dem beschwerlichen Marsch zu den Gebieten Vultjags?
      Während sie noch überlegte stieg sie ab, band ihre Stute fest und folgte Flora's Vorschlag, das Lager aufzuschlagen.
      Kaum eine halbe Stunde später hatten sie schon das Feuer entfacht, kauten an dem Brot herum und tranken von dem Wasserschlauch, der herumgereicht wurde. Bevor Codren ihre Missgunst zu dem mitgebrachten Schwert erneut
      ausdrücken konnte, wandte sie sich lieber schnell zu Fenris, der zu ihrer Rechten Platz genommen hatte.
      "Nun Fenris, ich schätze Eure Königin hat Euch nicht unvorbereitet ziehen lassen, immerhin ist die Reise durch das Land gefährlich, auch wenn ein Elf wie Ihr sich nicht vor wilden Tieren zu sorgen braucht." Letzteres war geraten, schließlich versuchte sie dem Elfen ein paar Informationen zu entlocken, die ihnen weiterhelfen könnten. "Seid Ihr für die Reise ausreichend geschult worden? Habt Ihr passende Ausrüstung bekommen?"
    • Das Feuer brannte und auch wenn er nach dem üppigen Abendessen im Hause Goldfield zuvor noch nicht wirklich wieder Hunger hatte, knabberte er doch ein wenig an dem Stückchen Brot herum, dass ihm gereicht worden war. Er sollte schließlich weder hart, noch schlecht werden und denn Rest könnte er immer noch morgen früh essen. Der Wasserschlauch kam ihm um einiges gelegener, denn Wasser tat ihm um einiges besser als der bittere Wein den es bis jetzt immer gegeben hatte und den er aus Höflichkeit nicht hatte ablehnen können. Die Aufgabe eines Botschafters war wirklich um einiges schwieriger als er gedacht hatte, doch er wollte auf der guten Seite der Menschen verweilen und dafür war das wohl oder übel notwendig. So verschieden ihre Gebräuche und Lebensweisen auch waren. Es war einfach noch ziemlich neu, doch er würde sich gewiss noch daran gewöhnen, wenn er etwas mehr Zeit unter ihnen verbracht hatte. Dann wäre es nicht mehr nur Theorie, die er anwenden müsste, dann hätte sich sicherlich schon eine Art Routine eingestellt und er wäre an diese fremde Welt etwas besser gewöhnt. Er hatte jetzt immerhin auch zwei Begleiterinnen, die ihm sicherlich helfen würden, wenn er mit etwas nicht zurechtkam, denn ganz offensichtlich waren nicht alle Menschen gleich und es gab noch viel mehr was er nie alles aus Büchern hätte lernen können. Er war also bereits wirklich gespannt.
      Während sie dort so am Feuer saßen und dem leisen Knacken des Holzes lauschten, wurde er angsprochen und wandte sich daraufhin etwas verwundert nach links. Er hatte zwar schon irgendwie damit gerechnet, doch es kam dennoch etwas überrschend, doch er würde ihr ihre Frage gern beantworten. Sie reisten jetzt immerhin zusammen und da wollte man sich gewiss auf einander verlassen können. Es war also nur logisch, dass sie sich als Kriegerin dafür interessierte. Oder zumindest war das die Theorie, die er sich in seinem Kopf zusammengebaut hatte, immerhin hatte er keine Ahnung ob es sich bei ihr wirklich um eine Kriegerin handelte. Sie wirkte einfach so. Ernst und ständig angespannt, als könnte hinter jeder Ecke ein dunkler Schatten lauern, der sie droht anzufallen. Wozu das junge Goldfield-Mädchen aber eine Kriegerin an ihrer Seite brauchen könnte wusste er auch noch nicht so recht und weiter nachzubohren traute er sich auch noch nicht so recht. Er würde erst einmal abwarten und alle ihm gestellten Frageb beantworten, bevor er selbst etwas neugieriger wurde. Elfen waren sicherlich mindestens genauso interessant für Menschen wie es andersherum der Fall war.
      "Vor den Tieren müssen wir uns wirklich nicht fürchten. Zumindest denke ich das. In den meisten Fällen werden sie von den Menschen nur missverstanden und habe eigentlich gar keine schlechten Absichten. Also macht Euch keine Sorgen.", begann er mit einem kleinen Lächeln, während er sein Stück Brot beiseite legte und sich noch einmal anständig hinsetzte, ehe er auf seine Kleidung verwies. "Es ist sozusagen eine Spezialanfertigung einzig und allein für diese Reise. Sie ist besonders robust, aus dem besten Material und mit allerhand anderen Dingen versehen. Schutzzaubern und Kräutern für eine sichere Reise. Meine Königin hat wirklich keine Mühen gescheut, damit diese Reise erfolgreich ist.", fuhr er etwas verlegen fort, denn im Nachhinein betrachtet war es wirklich großzügig von ihr, doch er hatte sich auch mit seinem Training wirklich ins Zeug gelegt und ohne entsprechende Kleidung würde dieses sicherlich auch nur halb so effektiv sein. "Ich wurde mit den besten Gegenständen aus dem Wald ausgestattet. nicht nur meine Kleidung wurde für diese Reise hergestellt, auch mein Schwert und alles andere, auch wenn ich nicht so recht damit umgehen kann. Selbst ich wurde speziell dafür ausgewählt und ausgebildet. Ich musste jede Menge über das Leben der Menschen lernen und mich einem Kampftraining unterziehen..." Schon allein der Gedanke an seine vergangenen Trainingseinheiten ließ ihn ein wenig das Gesicht verziehen. Es war anstrengend. Zumindest die ganze körperliche Ertüchtigung, die er wirklich nicht vermisste. All die Bücher und das Wissen waren wenigstens noch interessant gewesen, doch ansonsten... "Bitte denkt nicht ich wäre nutzlos, nur weil ich nicht so recht mit dem Schwert umgehen kann und so schwächlich aussehe. Ich verstehe mich nur eher auf Magie und bin ansonsten einfach ziemlich unbegabt.", leise musste er lachen, ehe er seine Hand auf den Boden richtete und eine der vereinzelten kleineren Pflänzchen auf dem steinigen Untergrung im Schein des Feuers ein wenig wachsen ließ bis es eine Blüte trug und im Gegensatz zu den anderen nur so vor Kraft zu strotzen schien. "Es ist nicht viel, doch ich werde nicht hinter Euch zurückfallen oder eine Last sein."
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    • Auch Flora lauschte dem Knistern des Feuers und beobachtete den Tanz der Flammen. Es war nicht groß, schließlich sollten sie nicht gleich entdeckt werden. Wobei, heute Nacht würde eh keiner nach ihnen suchen. Erst morgen würde spätestens ihre Lehrerin sie beim Unterricht vermissen und Nachfragen lassen. Und dann wüsste es auch der werte Herr Vater. Soll er sich ruhig austoben.
      Kurz würde ihre Beobachtung abgelenkt von ihren Gedanken, als Fenris eine Blume erblühen ließ. Natirmagie, Pflanzenmagie, Elfenmagie, war das nicht in derselben Spalte einzuordnen? Flora selbst kannte sich da nicht so sehr aus. Es gab nicht viele Soldaten oder Zauberer in Garlingen, von denen sie sich etwas abschauen hätte können. Immerhin gab es Bücher. Und es gab da diese Kampfunterstützenden Zauber, die sie gelernt hatte. Nicht all zu perfekt, aber sie fühlte sich damit wesentlich sicherer.
      "Wenn etwas nutzlos ist, dann die Ansichten meines Vatern mir gegenüber. Mit Geschäftsbüchern alleine kann man nicht überleben. Wenn ein falsches Haus Garlingen erobern sollte, oder jemand auf den Gedanken käme, alles dort niederzubrennen, um den Markt zu schwächen, wird man sich kaum mit einem fröhlichen Lächeln gegen die Krieger verteidigen können. Daher ziehe ich los um möglichst vorher alles zu klären. Deine Diplomatie kann dabei äußerst wichtig sein. Gib bei möglichen Handgreiflichkeiten einfach etwas Unterstützung, das genüg schon. Ich und Codren machen dann den Rest.", grinste sie, ehe sie sich dann unter ihre Decke drehte. Der Boden war hart, man hatte zwar ein paar Büschel Gras und Pflanzen aus dem Boden gezogen, um die Unterlage damit zusätzlich zu polstern, aber dennoch im Gegensatz zum Bett ein harter ubd unebener Schlafcomfort.
      Zum Glück war es Frühsommer, so das die Nächte nicht mehr all zu kalt waren. Auch wenn das Feuer angenehme Wärme liefert, die man ungern vermissen würde. Und zum Glück regnete es nicht. Etwas, woran Flora jetzt erst so richtig dachte. Es waren zwar noch ein paar Regenumhänge eingepackt, aber auch die hielten nur zu einem gewissen Grad.
      "Ruht euch nun aus. Eine Wache dürfte nicht nötig sein. Bei Sonnenaufgang reisen wir weiter."
      Und dann werden die Banditen oder um wen auch immer es sich handeln möge, teuer für das bezahlen, was sie angerichtet haben. Flora konnte es kaum abwarten.
      Flora meinte noch, das Codren den heutigen Weckdienst übernehmen sollte.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Taru ()

    • Codren lauschte Fenris' Worten mit ungeheuchelter Aufmerksamkeit und tatsächlich, er bestätigte ihr, was ihr bereits Sorgen gemacht hatte: Der Elf konnte nicht kämpfen. Was er mit seiner Magie anzustellen vermochte, konnte sie sich nicht so recht vorstellen, aber als er ihr seinen kleinen Trick vorführte, mit dem die junge Blüte vor ihm aufging, konnte sie nicht umhin zu denken, dass seine Magie genauso nutzlos war wie sein Schwert. Wollte er denn Blumen auf seine Angreifer werfen? Sie verzog die Miene.
      "Ich verstehe."
      Glücklicherweise gab Flora einen Beitrag dazu, womit Codren eine weitere Antwort erspart blieb, aber das was die junge Goldfield von sich gab, war keinen Deut besser als Fenris' nutzlose Magie. Gerne hätte sie das Mädchen in ernstem Tonfall darüber belehrt, dass man mit Geschäftsbüchern vielleicht keinen Krieg gewinnt, aber einen genauso schnellen Untergang erleiden kann, wenn man sie nicht ordnungsgemäß handhabte. Gerne hätte sie dabei wieder eine Anekdote aus ihrem einstigen Leben gebracht, schließlich wusste Flora davon - auch wenn Codren stets den unbedeutenden Teil ausgelassen hatte, dass sie eigentlich eine ausgebildete Spionin war - aber das war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Sie waren alle müde, die Zeit lief ihnen davon um bald die ersten Sonnenstrahlen hervor zu schicken und sie hatten noch einen anstrengenden Weg vor sich. So belief sich ihre Antwort auf ein kurzes Nicken.
      Als sie einige Minuten später in ihrer Decke lag, dachte sie daran, dass sie Flora irgendwann noch einmal darauf ansprechen würde. Und Fenris Kampfkünste beobachten sollte.

      Die Nacht war kalt und der Boden unbarmherzig hart. Stundenlang drehte Codren sich umher, zwang sich dazu ruhig zu liegen und änderte dann doch wieder ihre Position, wenn kleine Steine sie pieksten und Unebenheiten eine angenehme Position versperrten. Bald begannen die ersten Vögel den Tag herauf zu beschwören und nur wenige Zeit später kroch die Sonne hervor, als Codren endlich in einen leichten Schlummer fiel. Sie träumte von einer Umgebung, in der es nichts als Bäume gab, aus der sich bald die Räuber lösten. Sie träumte von einem General, der mit verschwommener Stimme seine Truppen befehligte, die dort zwischen den Stämmen umher irrten, auf der Suche nach einer Frau mit braunen Haaren und zarten Gesichtszügen, die dort direkt vor ihnen stand, panisch und auf der Flucht, aber doch unbeweglich. Als sie erwachte war ihr mürrisch zumute, ihre Glieder schmerzten allesamt, sie war trotz der Decke bis auf die Knochen durchgefroren und ihr Herz raste noch von den letzten Sekunden ihres Traumes, in denen sie noch immer panisch versucht hatte vom Fleck zu kommen. Ihr Blick huschte dabei zu den hoch aufragenden Waldrändern und für einige Zeit beobachtete sie angestrengt das Umfeld, als fürchte sie, dass die Räuber wirklich aus den Stämmen hervorkommen und sie holen würden. Natürlich taten sie das nicht. Aber dafür sah sie bald etwas anderes.
      "He." Sie setzte sich auf, für einen Moment ungläubig und vergewisserte sich, dass sie nicht noch träumte. Ihr Rücken protestierte stark.
      "He! Aufwachen!" Schnell sprang sie auf die Beine und trat auf die abgebrannten Äste ihres Lagerfeuers, bevor sie sich umdrehte und über die Baumwipfel hinweg zeigte. In der Ferne, dünn und kaum zu erkennen, schlängelte sich eine einzelne Rauchfahne empor. Ihr Blick huschte wieder zu Flora.
      "Die Räuber sind das nicht." Sie sah weiter zu Fenris. "Und wir sollten kein Risiko eingehen." Die unausgesprochene Vermutung legte sich schnell wie eine dunkle Aura über sie und die Blicke, die sie gemeinsam austauschten, bestätigte diesen gemeinsamen Gedanken: Die Verfolgung der Soldaten hatte begonnen.

      Während Codren in Windeseile das Lager zusammenräumte, fragte sie sich immer und immer wieder, ob sie schon in der Nacht losgewandert waren. Hatten sie vielleicht ihr Lagerfeuer am Himmel gesehen und konnten jetzt einschätzen, wohin es gehen sollte? Sie hätten Goldfields Soldaten nicht unterschätzen dürfen, immerhin hatte er sie, laut Flora's Erzählung, allesamt austauschen lassen, nachdem der Hof vom Goldenen Massaker heimgesucht worden war. Diese Soldaten waren besser, aufmerksamer als die letzten und bestimmt waren sie auch in der Lage, jemanden schneller aufzuspüren. Das altbekannte Herzklopfen in Codren's Brust kam zurück.

      Als sie mehr oder weniger überstürzt aufbrachen, war die Sonne bereits aufgegangen und spendete lang ersehnte Wärme, sowie ausreichend Licht um auch zwischen den Stämmen hindurch noch zu erkennen. Aber sie ritten nicht durch die Wälder, sondern am Fuß des Berges entlang auf einer Strecke, die für einen Karren befahrbar war. Nach wenigen Stunden fanden sie sich schon auf einer Höhe wieder, die auch über den höchsten Bäumen lag. Kollektiv blieben sie stehen und sahen über die Bäume hinweg ins Tal hinunter, das sich dort schier endlos in die Ferne streckte. Man konnte sogar die Türme von Goldfields sehen, was Codren ein willkommener Anblick war. Er fühlte sich heimisch an, und auch schon ein wenig sehnsüchtig.
    • Flora spähte hinab ins Tal, welches sie inzwischen gut einsehen konnten, da sie höher waren als die Wälder. Weit in der Ferne ihre Heimat - und ihr Vater. Seltsam, das schon so schnell Soldaten nachgeschickt wurden, wo doch niemand wusste, das sie aufgebrochen waren. Ob ein Bediensteter, oder eine Hofwache etwas mitbekommen hatte? Da der Elfengast, Codren und Flora verschwunden waren, war der Gedanke, das sie entführt worden wäre keineswegs angebracht. Es war ihr eigener Dickschädel, und ihr Vater hätte vermutlich die ganze Armee nachgeschickt, wenn ein Tiel nicht südlich auf Wache bleiben müsste.
      Naja, spätestens im Lauf des Morgens hätte er es sowieso bemerkt. Flora erschien weder zum Frühstück - was öfter mal der Fall war, noch zum Unterricht. Dennoch hätte sie sich mehe Zeit gewünscht.
      "Weiter.", trieb Flora alle an und sie ritten weiter einen Bergweg hinauf. Es gab einige dieser Wege, wenn man in die Berge wollte, um Kräuter oder Mineral sammeln wollte, welche dort oben vorkamen. Hier und da fand sich auch mal ein Edelstein oder ein wenig Gold. Meistens aber suchte man hier die ein oder andere Bergsalsader auf. Häufig tauschten die Goldfields dieses gegen andere Güter ein, wenn regelmäßig die Handelsnation oder ein anderer Händler den Hof aufsuchte. Und die Anwohner selbst nutzten es auch. So sparte man sich den Einkauf von Meersalz, welches auch nicht gerade billig war. Lyxaxu hatte ein paar Salzfarmen verteilt an den Küsten. Das Land war flach, so das man dort gut auf weiter Ebene kleine Becken anlegen konnte. Flora hatte das mal von einem Händler aufgeschnappt. Auch das hier und da gerne mal das seltene und doch wohl recht beliebte Bergsalz zuerst über den Tisch wanderte. Einige wenige konnten es sich leisten, und selbst der Adel aus so manchem Lande schien dieses eher auf seine Speisen kippen zu wollen. Ob das Lyxaxu ein Dorn im Auge war? Im Winter, wenn die Felder gefroren waren, würden die Bauern wieder in die Berge marschieren, um das Salz und andere Erze rauszuschlagen. Würden Banditen hier heimisch werden, wäre das Geschäft in Gefahr. Flora würde das noch genauer untersuchen. Sollten Spuren nach Lyxaxu führen, und sie einestagen hier ihr Erbe antreten, werden die Preise für ihre Güter für Lyxaxu deutlich ansteigen. So als kleine Racheaktion.
      Aber dafür blieb jetzt erstmal keine Zeit um sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie hattwn jetzt wichtigeres zu tun.
      Nach einer Weile wurde der Weg deutlich schmaler und auch steiler. Hier und da brockelte mal etwas Fels am Boden ab, kullerte ein paar Meter weit hinab. Trotz der Bodenfestigkeit hinterließen die Pferde hier und da mal ein paar Spuren. Egal, die Soldaten würden sich ohnehin überall umsehen. Flora musste nur schneller mit den Banditen fertig werden, als man sie aufspüren sollte. Und wenn nicht, so würden dier Soldaten wohl oder übel mit gegen die Banditen kämpfen. Und sie würde sich trotzdem weigern, zurück zu gehen.

      Nach weiteren 20 Minuten Ritt mussten sie absteigen und die Pferde führen. Der Wind war stärker geworden und pfiff um ein paar spitze Felsnadeln oder durch Spalten. Hier und da rauschte ein Busch, eine kleine Bergziege suchte das Weite, als sie die Reiter bemerkte, und dann erspähte Flora wieder eine etwas flachere Ebene. Nicht viel Platz, aber dort wuchsen ein paar Büsche, an denen sie die Pferde anbunden. Ein Stück weiter war der Zugang einer Höhle. Floras Herz pochte vor Glück, denn vor der Höhle stand ein Kaaren, zwei weitere Pferde und ein wenig Ausrüstung. Hier war wohl ein Zufluchtsort einiger Banditen. Und wenn sich Flora recht erinnerte, gab es hier noch einen tiefen Stollen, der bis zu einem unterirdischen Durchgang reichte, welcher nach Vultjag führte. Vielleicht war es sogar die Höhle. Auf dem Karren lagen Säcke, vermutlich mit Diebesgut vom Hof. Eine Wache war nicht zu sehen, jedoch schallte Gelächter aus der Höhle.
      Gemeinsam spähten sie zwischen dem Buschwerk hinüber, denn hier waren sie ungesehen.
      "Verflucht. Blind in die Höhle laufen wollte ich jetzt auch nicht. Wir müssen zuerst wissen, wie viele Leute die haben. Und besser ist es, sie herauszulocken, da wir hier Platz zum Kämpfen haben."
      Sie überlegte. Es kribbelte bereits in ihren Händen. Da kam ihr eine Idee. Fenris. Der Elf war der perfekte Lockvogel, und er konnte so gleich seine diplomatischen Fähigkeiten ausbauen. Sie grinste den Elfen an und klopfte ihm auf die Schulter. "Herr Elf, ich denke ich habe eine Aufgabe für euch. Wie wäre es, wenn ihr zur Höhle geht und euch als Wanderer ausgebt, der nach einem Durchgang sucht? Ruft die Banditen aus der Höhle hervor. Lasst euch was einfallen, um sie abzulenken. Codren und eich warten dann den richtigen Moment ab um anzugreifen."
      Sie grinste zu Codren. "Ein guter Plan, oder?"
      Naja, es war eher so ein - keine Wiederworte - grinsen. Wir machen es so, und ich will es so. Wir erledigen die Bastarde uns setzen ein Zeichen. Wer sich mit Goldfield auf diese Weise anlegt, lebt nicht mehr lange. Und die Soldaten die ihnen folgten, könnten später das gnze Material wieder mitnehmen. Perfekt.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Unter freiem Himmel zu schlafen behagte ihm um einiges mehr als das Zimmer, das ihm auf dem Goldfield-Anwesen zur Verfügung gestellt worden war. Hier konnte er wirklich zur Ruhe kommen und schien im gegensatz zu den anderen beiden kein Problem damit zu haben sofort einzuschlafen und erst bei Tagesanbruch aufzuwachen. Für ihn war schließlich weder der Boden, noch das Sternenzelt etwas neues, auch wenn der Waldboden durch das Moos und jede Menge Laub ein ganzes Stück weicher gepolstert war, fühlte er sich so nicht einmal ansatzweise so eingeengt wie zuvor. Seine Augen fielen schon kurz nachdem er seinen Kopf auf seinen Armen gebettet hat zu und erst als ihm am Morgen bereits die Sonne ins Gesicht lachte, öffneten sie sich wieder. Ein wenig verspannt war er zwar, durch den harten Untergrund, doch das würde sich mit etwas Vorsicht und Führsorgen schnell wieder richten lassen und im Gegensatz zu den beiden anderen, sah er wohl wie frisch aus dem Ei gepellt aus. Sie mussten sich wohl wirklich erst an diesen neuen Umstand gewöhnen. Er hatte wirkliche Probleme sich ein leises Kichern zu verkneifen, als er einen kurzen Blick auf sie warf, doch im Moment gab es eindeutig wichtigeres zu tun. Warum sonst hätte sie die Kriegerin so früh wecken sollen? Eigentlich hatte er damit gerechnet als erster wachzusein und den beiden noch ein wenig Schlaf zu gönnen, während er die Gegend nach einigen essbaren Beeren und Pflanzen absuchte und dabei gelcih noch Ausschau nach seinem Begleiter hielt, aber so würde das gewiss nichts werden. Sie wurden aufgescheucht und zur Eile angetrieben, weshalb er seine Pläne erst einmal unter den Tisch fallen ließ. Das würde später kommen. Jetzt mussten sie wohl oder übel erst einmal weiter und ihr Weg führte sie immer tiefer in die Berge. Immer höher stiegen sie bis ihre Pferde sie nicht mehr tragen konnten und sie schlussendlich auf einer grünen Ebene ankamen. Er hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen und kam schon seit einer ganzen Weile nicht mehr aus dem Staunen heraus.
      Den ganze Weg über fragte er sich wie sie wirklich sicher sien konnten, dass das Feuer von ihren Verfolgern und nicht von irgendwelchen anderen Reisenden stammte, doch um seine Frage zu stellen fehlte einfach die Zeit, denn es dauerte nicht lange bis sie einen Karren und zwei weitere Pferde entdeckten. Er war noch zu sehr von dieser neuartigen Landschaft gewesen um auch nur einen einzigen Blick in Richtung der Höhle zu werfen, doch ganz eindeutig handelte es sich hierbei um die gesuchten Banditen weshalb gelcih damit begonnen wurde einen Plan zu schmieden, bei dem er auch ehr in den Hintergrund rückte, obwohl er eine wirklich tragende Rolle spielte. Anscheinend schienen sie nicht wirklich auf seine Krfte zu vertrauen, doch wer würde das schon. So wie er aussah, war er wirklich eher lächerlich und für solche Ablenkungsmanöver gedacht, als zum richtigen Kämpfen, obwohl er ihnen seiner Meinung nach in nichts nachstehen würde, doch das würde er ihnen nun gewiss nicht vorhalten Stattdessen nickte er bloß brav, ehe er antwortete. "Fenris reicht völlig aus. Wenn Ihr 'Herr Elf' sagt fühle ich mich wie mein eigener Großvater.", merkte er an und trat dann auch schon ohne ein weiteres Wort aus ihrer Deckung. Er zupfte noch einmal an seiner Reisekleidung, während er tapfer einen Fuß vor den anderen setzte und damit der Höhle immer näher kam.
      "Hallo?", versuchte er es zunächst leise, doch als das nichts half, trat er bis zum Eingang der Höhle, der nur spärlich durch einen goldenen Feuerschei erleuchtet wurde und kaum Einblick in die Schwärze dahinter gewährte, weshalb er stehen blieb und lauter rief. "Können Sie mir vielleicht helfen? Ich scheine mich verlaufen zu haben und war die ganze Nacht unterwegs. Ich bin hungrig und auf dem Weg nach Hause. Könnten Sie mir vielleicht sagen wie ich zurück ins Tal gelange? Ich muss zurück in den Elfenwald.", probierte er es weiter und musste eine ganze Weile warten bis es sich in der finsteren Höhle zu regen begann. Er hatte fast die Hoffnung aufgegeben, als sich ein Schatten vom Feuer löste und auf ihn zukam. Er ging vorsichtshalber einige Schritte zurück um einerseits ein wenig Abstand zwischen sie zu bringen, andererseits erhoffte er sich dadurch den beiden anderen eine bessere Sicht zu ermöglichen Während der eine Mann hinaus ins grelle Sonnenlicht trat und sich erst einmal schützend die Hand über die Augen halten musste, war im Inneren der Höhle weiteres Gemurmel zu hören und es dauerte nicht lange bis sich weiter Gestalten aus der Dunkelheit lösten und ihn dann harsch nach seinem Anliegen fragten. Zügig verbeugte er sich, nur um sich dann ihnen vorzustellen. "Ich bin Fenris. Ein reisender Heiler und Arzt aus dem Elfenwald. Ich habe mich leider verlaufen und finde den Weg nicht mehr. Könntet iIhr mir nicht helfen? Es würde auch einiges für euch dabei herausspringen. Wenn es Verwundete oder Kranke unter euch geben sollte, könnte ich mir sie ansehen und schauen was ich für sie tun kann. Oder aber ich lasse euch vorsorglich einige heilende Salben und Öle hier, die ihr dann nutzen könnt. Ich möchte einfach nur nach Hause.", erklärte er dieses Mal ausführlicher und hoffte, dass es ausreichen würde. Zwar war ihm nicht nach kämpfen und gewiss auch nicht nach töten zumute, doch wenn es nicht anders ging... Er konnte sich gewiss nicht einfach so gegen seine beiden Begleiterinnen und ihre Ideale stellen. Das würde ihnen gewiss missfallen.
      "My heart goes out with this one." - "Don’t worry. I promise I will return your heart to you."

      The Dragon Prince - Ethari & Runaan
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