[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Für den kurzen Moment, in dem Flora sprach, starrten sich die beiden Frauen nur feindselig an. Demie keuchte, vereinzelte Schweißperlen funkelten auf ihrer Stirn, aber sie würde sie nicht wegwischen. Jetzt war kein Zeitpunkt ihre Anstrengung zu zeigen.
      "Hüte deine Zunge, Mädchen", spuckte sie aus und die beiden fielen sich um ein weiteres an. Das helle Klirren von Stahl auf Stahl dröhnte durch die Halle, das einzige Geräusch, das die sonstige Stille unterbrach. Demie hieb zornig auf Flora ein, aber ihre Gegnerin war flink und blockierte Schläge, welchen sie nicht ausweichen konnte. Für einen Moment glaubte sie schon, wenn sie so weitermachen würde, würde sie Flora bald ausgetricksen können, aber bevor sie den Gedankengang vollenden konnte, schrie Flora etwas, das sich wie "Aka" anhörte und ihre Klinge prallte darauf ab - nein, sie sank in das Wasser hinein, das dort vor ihr wie eine Wand erschien, als würde in der Luft wirklich eine Pfütze schweben. Dieses sonderliche Phänomen brachte sie so aus der Fassung, dass sie nicht rechzeitig reagieren konnte und seitlich einen Fuß zu spüren bekam, der sie halb zum einknicken brachte. Flora rückte augenblicklich nach; Diesen Augenblick der Ablenkung würde sie dafür nutzen, den Kampf für sich zu gewinnen. Anstatt Flora auszutricksen, war sie von ihr überlistet worden.

      Doch in den zwei Sekunden, die Flora's Schwert brauchen würde um Demie den Gnadenstoß zu verpassen, war noch nichts verloren. Sie warf sich auf ihre Waffe, die Klinge fühlte sich elendig langsam und dickflüssig in dem Wasser an, und drehte sich auf die andere Seite, um den noch freien Stab dazu benutzen, Flora's Schlag abzublocken. Ihre Hände umklammerten den Stab mit voller Kraft, als sie sich erst vorbereitete, den Schlag dann abblockte und in der freien Sekunde, in der Flora erneut ausholte um sie in der ungeschützten Seite zu treffen, mit aller Kraft an der Klinge im Wasser zog. Es dauerte eine viertel Sekunde zu lang, so viel Zeit hatte Flora's Schwert gehabt um sie zu erreichen, aber da schoss die Axt aus dem Wasser nach hinten, holte so weit aus, dass Demie das Gleichgewicht verloren hätte, hätte sie sich nicht vorsätzlich dagegen gestemmt, und raste dann mit einer solchen Kraft auf Flora zu, dass das Wasserschild wie ein Ballon zerplatzte und Flora wohl oder übel ausweichen musste - dem Schwung hätte sie höchstens mit Zauberei stand gehalten. Die Klinge krachte in den Boden, Demie brüllte vor Annstrengung, Flora hechtete zur Seite. Ihr Schwert hatte zwar nicht mehr die gewünschte Präzision, doch die Spitze schlitzte Demie die Seite auf. Sie sprang zurück, krümmte sich kurz, aber riss die Axt aus dem Boden heraus - mit nur einer Hand. Um sie herum hatte sich eine einzige Sandwolke gebildet, die nicht nur in Nase und Augen kratzte, sondern zudem lange Zeit benötigte, bis sie sich gelegt hatte. Aber so lang konnte Demie nicht warten. Sie ergriff die Axt mit beiden Händen, biss die Zähne zusammen, stürmte mit einem Wutschrei durch die Wolke hindurch und ließ ihre lange Waffe an die Stelle sausen, an der sie Flora hinter der Wand aus Sand vermutete.
    • Der Kampf spitze sich zu, und der Tric, Demies Waffe mit dem Wasserzauber auszubremsen, hatte Erfolg gezeigt. Aber nicht für lange, denn sie brachte das schwebende Gewässer zum platzen und es ergoss sich auf den Boden, und bildete an einer Stelle eine Pfütze, die mit ein wenig Staub und Blut vermischte.
      Der Kampf schritt weiter fort und wanderte wieder etwas weiter mittig auf die Kampffläche und endete dort in ein paar wütenden Attacken und Kontermanövern, die sich schlussendlich gerade bei Demie hinter einer Staubwolke verbargen. Als Schemen sprang sie schließlich hervor, kurz nachem Flora sie verletzt hatte. Sie war wie ein wildes Tier, das sich wehrte, und wütend nach dem Verursacher biss. Eine Verzweiflungstat.
      Aber Flora war nicht ganz so dort anzufinden, wo Demie sie vermutet hatte. Mit einem lauten Gebrüll sauste die Axt nieder und kachte wieder auf den Boden, wo etwas vom Stein förmlich herausgeplittert wurde.
      Flora, die schon ein wenig überrascht daneben stand, fasste sich nach einer Sekunde wieder und reagierte schneller als Demie, die ebenso überrascht, auf die Axt blickte, die neben Flora im Boden steckte. Nur 30 cm weiter nach rechts und sie hätte Flora erwischt ... nur verfluchte 30 cm.
      Flora jedoch wirbelte ebenso wütend herum und ballte die Faust zur linken. "ELECTON"
      Es knisterte und surrte, und dann traf die Donnerfaust Demie direkt seitlich am Kopf. Der Stromschock glitt über und verursachte ein brummiges Zischen, während sie seitlich wegflog und ihr Körper noch in der Luft von einigen Elektrostößen zuckte, die sich überall in ihm verteilten, ehe sie ein Stück weiter wieder auf dem Boden aufschlug. Das würde sicher noch eine schöne Schwellung geben, da Flora sie direkt auf die Wange getroffen hatte. Ihr Kiefer war eventuell etwas ausgerenkt, und sie würde wohl ein paar Übungen machen müssen, um den wieder gerade einzubauen. Vielleicht hatte sich sogar ein Zahn verabschiedet, oder es war einfach nur der Schmerz, der nicht weichen wollte. Die Rötung jedoch zeugte eher von einem Treffer am Wangenknochen direkt vor dem Ohr. Für Demie musste es wie ein Sturz gewesen sein, und sicher gab es eine Gehirnerschütterung dazu, aber jene Gedanken verflogen, als Demie plötzlich eine kalte Spitze an ihrer Nase spürte. Ihr Blick wurde klar und sie sah Flora über ihr stehen, ihr Schwert auf Demies Nase gerichtet und minimal bereits durch die Haut gestochen.
      "Wenn du kein Loch in deinem Gesicht haben willst, dann ergebe dich besser. Ich habe gesiegt. Deine Waffe liegt einen Meter neben dir. Wenn du versuchst sie zu ergreifen, schneide ich dir einen zahnlosen Mund ins Gesicht!"
      Schwer atmete Flira aus, und letztenendes musste Demie sich eingestehen, ebenfalls verloren zu haben. Flora schien unverwüstlich zu sein. War es deshalb zu all den Geschichten gekommen, weil selbst Vultjag seine Kraft verlor, am Ende noch seine Waffe gegen Flora zu richten? Welche Tricks hatte sie bei ihm angewendet? Das Licht? Davon war hier noch nichts zu sehen gewesen. Oder war es nur die Sonne gewesen, die sich im Mtall der Waffen gespiegelt hatte? Manchmal wurde soetwas simples durchaus gern in gewaltige Höhen gehoben, um es würdevoller oder ehrenhafter und mächtiger aussehen zu lassen.

      Erneut sprach der Richter Flora als Siegerin aus, und auch Haus Brazet stand nun für einen Tag unter Floras Kontrolle. Zwei von Demies Leuten kamen herbei, auch ihre Brüder, die ihr halfen, vom dreckigen Boden aufzustehen. Einer brachte Wasser und tauchte einen Lappen hinein, den er Demie dann an die Wange hielt. Die Kühlung würde sicher schlimmeres verhindern.
      Flora verlangte nichts von Barazet, da dieses Haus auf Prinz Zanes Seite stand. Vielmehr bekam es etwas. "Die bisherigen Häuser, die ich bezwungen habe, entsenden einen Strafzoll an das Haus Barazet - 10 Prozent ihres Vermögens! Das wird reichen."
      Egal wie Haus Barazet dastand, es würde reicher werden, und auch dadurch mächtiger. So hatte Demies Niederlage doch noch etwas Gutes. Das Ansehen würde wachsen.
      Allerdings musste Demie nun auch wieder an Zanes Worte denken. Der Prinz würde sie nun niemals mehr als würdig erachten, den Rittertitel auszusprechen. Dieser Wunsch, dieser Traum würde wohl für immer ein solcher bleiben. Dadurch hatte ihr Haus zwar trotz Niederlage etwas bekommen, aber sie selbst hatte so viel mehr verloren.

      Der Richter wollte eine kurze Pause ausrufen, als plötzlich eine wütende, weibliche Stimme, die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zane sah auf und alle Blicke wandten sich der Menge zu, aus dessen Mitte nun die vermummte Gestallt hervor kam und mittig im Raum stehen blieb.
      "SO DARF ES NICHT ENDEN!", rief sie wütend, und zeigte auf Flora. Ihr Blick wanderte danach zu Zane. "Ich werde das nicht zulassen! Keine weiteren Spielchen mehr. Wir klären das hier und jetzt! Der Widerstand ist gebrochen, wenn ich verlieren sollte. Gewinne ich jedoch gegen Flora .... Zane ...., so wird mir dieses Königreich rechtmäßig zustehen!"
      Die Frau warf die Verhüllung weg und Zane lachte kurz auf.
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      "Haaa, Zaina. Ich vermutete bereits, das du Bastardin einer unehelichen Tochter meines Vaters dahintersteckt. Meine eigene Halbschwester sozusagen, hat es sich in den Kopf gesetzt, Mehyve zu regieren. Äußerst amüsant. Dann habe ich dir wohl nicht nur diesen blutigen Tag zu verdanken, sondern auch die Unruhen, die sich in letzter Zeit hier bemerkbar gemacht hatten?"
      Zainer spuckte auf den Boden. "Glaub was du willst, du unreifes Gör. Nicht für alles trage ich die Verantwortung, hehehe, aber ich nutzte die Aufstände vor einigen Monaten, um meinen Plan zur Herrschaft in die Tat umzusetzen. Ich fand recht schnell Verbündete, die dich ebensowenig akzeptieren, wie man mich im Königshaus sehen wollte. Aber, heheheeeee..."; lachte sie grinsend, und es war ein Grinsen, das etwas vermittelte, und Zane die Stirn runzeln ließ.
      "Aber?", fragte Zane etwas genervt. Wachen, die bereits losstürmten, wurden von Zanes erhobener Hand gestoppt. Er erklärte nochmals, das Zaina sich ebenfalls vertraglich verpflichtet hatte. Allerdings war Zanen jetzt mehr darauf aus, das Flora gewinnen würde, als bei den letzten Kämpfen. Er hatte wenig Lust, seine eigene Schwester zu ehelichen. Aber was nun folgte, ließ Zanes Kopf fast rötlicher erscheinen, als seine Haare.
      "Aber ..... nicht ICH bin hier der Bastard! Sonder DU, Zane. DUUuuu bist das uneheliche Kind unseres Vaters, weil er einen Sohn auf dem Thron haben wollte, und keine Frau. Meine Mutter war die Königin des Landes, und mein Vater der König. Ich bin eine vollwertige Prinzessin Mehyves, und rechtmäßige Erbin. Du jedoch bist zwar der Sohn eines Königs, aber deine Mutter war eine einfache Küchenmagd, die eigentlich im Kerker versauern sollte, weil sie einen Fehler machte. Unser Vater jedoch bot ihr die Freiheit an, wenn sie ihm einen Sohn schenkte. Und dann wurdest du Geboren, und auf den Thron gesetzt. Und deine Mutter wurde hingerichtet, damit niemand herausfand, woher du eigentlich stammst. Mich warf man hinaus, und Mutter musdte schweigen, da man mich sonst auch töten würde. Sie musste dich anerkennen, und mich aberkennen. Mich vergessen. Doch nun ist der Tag der Rache gekommen. Du hast dir nicht nur meine Familie, sondern auch mein Königreich unter den Nagel gerissen. Jetzt wirst du die Konsequenzen dafür erfahren!"

      Alle horchten den Anschuldigungen und der Berater polterte sofort los, das alles Lüge sei und rief selbst die Wachen, aber Zane stoppte auch diesen Versuch der Festnahme. Zähnekrirschend ballte er die Fäuste. Nur die Leute hier im Raum hatten alles mitgehört. Keiner würde hier lebend rauskommen, wenn Flora versagte. Er atmete tief durch und klatschte dann in die Hände. "Bravo, Zaina Mehyve. Du hast es geschafft, aus der Versenkung aufzutauchen. Mutter erzählte mir oft von dir. Das du die eigentliche Erbin wärst. Und ich nur Schade darstellte. Ja, und jetzt sind beide ihren Posten los, und ich führe das Land. Als Prinz bin ich ebenfalls berechtigt, und ich werde bald zum König gekrönt. Und wenn ich erst einen Nachkommen gezeugt habe, wird automatisch dieser den Thron erben. Du wirst nichts erhalten, außer den Tod. Du hättest besser im Verborgenen bleiben sollen. Du hättest alt und grau werden können. Jetzt aber hast du dein Leben verwirkt. Kämpfe gegen Flora, und versuche dich freizukaufen."
      Er grinste und sah zu Flora, die forschend zu Zane hochblickte. Hier gab es ja ganz neue Geheimnisse frisch auf den Tisch. Eine unerwartete Wendung des Ganzen. Hätte Flora vorher davon gewusst, hätte sie sich Zaina sicher gleich angeschlossen, und Zane im Garten niedergestreckt. Aber, konnte man dem ganzen wirklich trauen? Zane schien es nicht abzustreiten. Er bestätigte es förmlich mit einem kleinen Einblick seiner Kindheit. Sein Hass auf seine Familie brachte ihn auf den Thron. Er entsorgte alles und rächte sich so an den ursprünglichen Herrschern, und stachelte dann auch noch Kriege an, um seine Fähigkeiten und seine Macht zu demostrieren. Ein König, der Aufstände niederschlug, Feinde bezwang, und die Schatzkammern füllte. Was wünschte sich ein Volk mehr, als Sicherheit unter einer starken Hand?
      Zaina blickte zu Flora, die ihren Blick erwiederte, und dann nickte. "Die Verträge gelten nach wie vor. Ihr kämpft für Haus ...?"
      "Akar! Dieses Haus erkannte mich zuerst an. Akar wusste um meine Vergangenheit, und hoffte so, das Mehyve wieder rechtmäßig regiert werden würde. Und wenn ich gewinne, wiederufe ich alle deine Anordnungen, setzen die drei Adelshäuser direkt Mehyve unterstellt auf einen höheren Stand, bevor ich Mehyve wieder zu dem mache, was es mal war."
      Flora nickte zustimmend. "Dann werde ich Haus Akar auflösen, wenn ich gewinne. Der Adel wird seine Titel abgeben, und die restlichen Vertreter werden dann in Haus Barazet einziehen. Einverstanden?"
      Zaina nickte. Aber ihr Blick verriet, das Flora nicht gewinnen würde. Sie begab sich auf den Platz der Gegnerin, und Flora zu ihrem.
      "Wirf ruhig deine Rose, ich werde sie in den Staub treten. Keine Gande ... keine Verschonen. Eine von uns muss sterben."
      Flora kniff die Augen zusammen. Zaina hatte sie durchschaut, was es mit den Rosen auf sich hatte. Flora verzichtete deshalb darauf, eine weitere zu werfen, und behielt die vertraglichen Angaben im Hinterkopf. Es reichte sie kampfunfähig zu machen. Jetzt würde ihre Gegnerin nur dann sterben, wenn es sich nicht vermeiden ließ.

      Der Richter unterhielt sich mit Zane und dessen Berater, aber man war sich einig, fortzufahren. Der Gong ertönte, und beide gingen in Stellung .....
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    • Der Kampf war schneller vorbei, als Demie es begreifen konnte. Bald wurde sie von Bediensteten umwimmelt, dir ihr versuchten aufzuhelfen, aber sie blieb liegen. Schließlich musste man sie auf einer Bahre hinaustragen.

      Horundo, der das ganze Schauspiel mit düsterem Blick verfolgt hatte, schien jetzt etwas munterer, nachdem Flora eine äußerst großzügige Belohnung aussprach, aber er versteckte es gut hinter zusammengekniffenen Lippen. Garret schnappte sich Demie's Axt und folgte ihr als einziger nach draußen.
      In einem Zwischenraum unter den Tribünen wollte man Demie auf einen Wagen legen lassen und sie ins Krankenlager fahren, aber dagegen wehrte sie sich nun doch und schubste Diener und Gehilfen beiseite um aufzustehen. Sie wollte zu Garret gehen, der lässig auf sie wartete, aber da versperrte ihr ein hochgewachsener Mann den Weg.
      "Ihr habt gut gekämpft, Demie Bazaret. Das seid Ihr doch, oder nicht?"
      Sie nickte nur. Ihren Frust an einem Fremden auszulassen war sicher keine gute Idee, erst recht nicht, wenn der Fremde anscheinend Haus Valgresia angehörte.
      "Ihr hättet sicher gewonnen und Euren Titel erhalten, wie Ihr verlangt habt, wenn Goldfield nicht ihre Tricks angewandt hätte. Kommt mit, lasst uns reden. Ich bin mir sicher, wir können uns auf einen Deal einigen."

      Unterdessen ereignete sich in der Arena das undenkbare: Eine vermeintliche Schwester Zane's enthüllte sich und beschuldigte ihn, ihren rechtmäßigen Platz auf dem Thron weggenommen zu haben. Die Anschuldigung selbst war Hochverrat, zweifellos, und wenn Flora verlieren würde, würde man Zaina sicherlich trotz aller Verträge in den Kerker sperren lassen, aber noch hatte Flora nicht verloren. Codren beobachtete das Geschehen mit ungläubig geweiteten Augen und versuchte Mehyve dazu zu drängen, den Kampf abzublasen, aber sie wurde nicht erhört. Der Richter ließ Zania's Namen vorlesen und der Gong ertönte, während Codren sich darauf vorbereitete hinunter zu springen, sobald es brenzlig werden sollte.
    • Der Kampf begann. Zaina zog ihr Schwert, das nicht wie erwartet im rötlichen Schein schimmerte, sondern eher eine art dunkles Grau oder gar Schwarz darstellte. Es war golden verziert und es war auch keine übliche Klinge, denn kurz nach dem Griff verlief es in zwei schmale längliche Spieße aus, die scharfe Schneiden hatten. Dieses Schwert bot sicher die en oder andere Überraschung, wenn es derartig geschmiedet wurde.
      Flora hielt ihr Schwert nur in der Rechten, und ließ die linke Hand frei für ihre Zauber. Diese kurze Unterhaltung hatte sie schon einen Momentlang verschnaufen lassen können, aber es war wohl eher ihr Mana, das sich erholt hatte. Die Anstrengungen der letzten Stunde hatten Spuren hinterlassen. Auch in Form von Verletzungen. Mehyve hatte ebenso gute Kämpfer wie andere Häuser sie vorweisen konnte. Und selbst Flora war keine Meisterin. Sie lernte noch immer, hatte die meisten Bewegungen des Schwertkampfes des Goldenen Lichtes bereits verinnerlicht, und schon das ein oder andere Training an verschiedenen Orten ihrer letzten Reise absolviert, aber es reichte noch nicht aus, um einen höhen Kämpfertitel mit Würde tragen zu können. Ein paar Trainingseinheiten würden wohl noch auf sie warten. Auch musste sie noch besser lernen, ihre Zauber zu verwenden. Sowohl einzelnd als auch in Kombination mit dem Schwert.
      Zaina grinste. "Haaahh, du hattest bisher ja eine Menge Glück, was deine Gegner betrafen. Aber sie waren im Vergleich zu mir ein Nichts. Ich hoffe, du hast deinen Nachlass bereits fein säuberlich dokumentiert. Du wirst diese Arena nämlich nicht mehr lebend verlassen, heheheeehh."
      "Rede nicht - kämpfe!", warf Flora ihr entgegen, und Zainas Gesicht wurde etwas vergrätzter. "Tzchh..."
      Sie stürmte los, schneller als Flora es erwartet hatte, und führte bereits den ersten Schlag aus. Ihre Waffe hatte weniger Luftwiderstand durch die schmalen Klingen, weshalb sie es quasi in alle Richtungen gleichschnell schlagen konnte.
      Flora wich zurück und parierte den ersten Treffer. Der zweite folgte, Flora wich zwei weitere Schritte zurück, dann drei, weil Zaina den Angriff verstärkte und siegessicher grinste. Flora hingegen musste sich stark auf Zainas Bewegungen konzentrieren, um den nächsten Hieb noch abwehren zu können. Sie hatte nicht gelogen. Schnellere und kraftvollere Hiebe als bei allen anderen. Ausgenommen vielleicht Demie, die mit ihrer Axt durchaus kraftvoll ausgeteilt hatte.
      "Was ist los, Flora? Bist du etwa schon müde? Wie gefällt dir das?"
      Zaina stieß ihre linke Hand nach vorn, und dann erschien eine Flamme und flog auf Flora zu. Mit ihrem Schwert schlug sie dagegen und wehrte sie ab, aber es endete mit einem Knall und Flammenfunken. Eine gute Ablenkung, und Flora wusste jetzt, das Zaina auch zaubern konnte. Vermutlich beherrschte sie mehrere Feuerzauber. Darauf musste sie gefasst sein. Aqua würde ihr ggf. behilflich sein, wenn sie in Flammen stünde. Und bei ihr war es sicher auch hilfreich, sie mit Wasser zu bombardieren.
      "AQUA" Ein schneller Zauber, der nur eine faustgroße Wasserkugel zuließ und diese platschte mit Wucht in Zainas Gesicht. Floras Zauber besaß keinen Kern, und selbst mit ihrem Schwert wäre die Kugel am Ziel angekommen. Da hätte es schon eine deutlich breitere Klinge gebraucht, und die auch eher seitlich verwendet.
      Wütend schüttelte Zaina ihren Kopf, und dann folgten zwei Hiebe von Flora, den Dritten jedoch wehrte Zaina so ab, das Floras Klinge zwischen ihre beiden rutschte, und mit einer kraftvollen Umdrehung, war Flora plötzlich entwaffnet und ihr Schwert fiel scheppernd zu Boden und rutschte ein paar Meter bis es liegen blieb.
      "Verflucht ...", knirschte Flora, und musste jetzt schnell handeln. Zaina schlug zu, und Flora nutzte einen schneller Ansturm .."DIRACTO" und entkam dem Hieb, schoss in Richtung Schwert. Zaina spie ebenfalls einen Fluch aus, reagierte aber sofort und feuerte einen weiteren Feuerzauber nach. Mehrere kleinere Flämmchen schossen Flora nach, und zogen dabei leuchtende verdrehte Spuren durch die Luft. Sie tanzten und wirbelten wie ein Schwarm Insekten um eine Lichtquelle. Dann wurde Flora am Rücken getroffen, gerade als sie das Schwert griff. Wider knallte und puffte es, eine Rauchwolke stieg auf und Flora schrie ihren Schmerz raus. Zum Glück passierte aber nicht viel mehr, außer das ihr Kleid am Rücken Brandschäden hatte, und ihre Haut gerötet war. Eine Weile würde es wohl weh tun.
      Und schon setzte Zaina nach und Flora rappelte sich mühsam auf, und musste bereits wieder schnellen Schlägen Konter bieten.
      **Verdammt, ich muss unbedingt gewinnen ... unbedingt. Ich darf nicht verlieren, sonst wäre alles umsonst gewesen ...**
      Floras Gedanken riefen die Anstrengungen der letzten Monate auf, und all die Dinge, die sie noch geplant hatte. Es lief bisher so gut ... schon fast zu gut, das sie selbst dem Tode mehrfach von der Schippe sprang. Sollte es jetzt hier vorbei sein mit dem Glück? Zaina war ihr offenbar im Schwertkampf überlegen, und ihre Klinge war gefährlich. Sie eignete sich zur Entwaffnung, was jeden Hieb den man nach ihr richtete zu einer eigenen Gefahr werden ließ, wenn sie diesen mit ihrer Waffe richtig erwischen würde.
      Flora schnaufte, und riskierte einiges. Zwei elegante Hiebe, ein Täuschungsmanöver, das Zaina jedoch blocken konnte, aber dann traf Floras Fuß, der einen kräftigen Tritt verteilte, Zaina am Oberschenkel. Diese fauchte kurz, kämpfte dann aber weiter.
      Zaina war gepanzert. Es wirkte wie Leder, war aber Metall. Brust, Unterarme, Beine, waren mit starren oder flexiblen Metallplatten versehen. Ihr Umhang wirkte ebenfalls robust, und er schwang wie ein Schild um sie, wenn sie sich bewegte. Er würde Attacken hinterrücks abfedern, so das Schläge nicht viel Schaden verursachen würden. Und vorne hatte sie alles im Blick.
      Flora biss die Zähne zusammen. Die Verteidigung zu knacken würde einiges abverlangen.
      Ein paar Minuten ging das Spiel weiter und inzwischen wurden Rufe immer lauter. Und diese galten Zaina. Und sie nahm diese wohlwollend in sich auf. Für Flora war das eher eine Belastung.
      Kurz darauf musste Flora sogar wieder ihren Schildzauber verwenden, um zusätzlich Schläge blocken zu können, damit sie überhaupt noch selbst angreifen konnte. Angestreng knurrte sie dabei, was Zainer nur anstachelte. Sie bemerkte, das Flora mehr und mehr in die defensive und eine schwierige Lage rutschte.
      Wieder ein Treffer am Arm, nach drei Minuten, und Flora schien Schmerz zu spüren. Ihr Schloss verlor das Leuchten, und sie deaktivierte den Schutz wieder. Soso, der Zauber war begrenzt und er schien nur kurzfristigen Schutz ohne Schmerzen zu gewähren.
      Flora traf Zaina am Oberschenkel, und Funken sprühten. Zaina lachte und verpasste Flora einen Faustschlag gegen die Schulter. Dabei umgaben Flammen diese und Flora zog die Schulter zurück, die vermutlich auch gerötet und dazu noch blaue Flecken erhalten würde.
      Die folgende Minute brachte Flora an den Rand der Verzweiflung, und als Codren schon losspringn wollte, hielt der Richter sie zurück.
      Zane selbst starrte gebannt und stark interessiert auf den Kampf, der ihm geboten wurde, und dann neigte er sich vor, spähte zu Flora. Irgendwas stimmte dort nicht.
      Zaina selbst wich ein Stück zurück. "Nanu, was ist das ...?", knirschte sie. Ein neuer Zauber? War da ein dunkler Schwaden gewesen? Ein Schatten, der über ihre Augen huschte?
      "ARANIS, GIB MIR DEINE KRAFT .... ERSCHEINE!"
      Es funktionierte. Floras Wille, ihre Gegnerin zu besiegen, war nur ein kleiner Beitrag, ein Teil des Schlüssels, um den Stellaren Berserker aufzurufen. Das Metall Fearnium, welches in ihrem Schwert enthalten war, und die Konzentration, die Flora schon verzweifeln ließ, waren es in Kombination gewesen. Die Verzweiflung galt also weniger dem Kampf, sondern eher der Beschwörung, weshalb Flora auch deutlich weniger Zauber nutze, um möglichst viel Mana zu sparen. Sie hätte schon viel mehr gegen Zaina ausrichten können, und war dieses Risiko eingegangen, um endlich das zu schaffen, was sie die ganze Zeit vergeblich versuchte.
      Aber, das Ergebnis, war nicht jenes, welches sie geplant hatte.
      Zaina hielt inne und blieb in Stellung, bereit Attacken abzuwehren. "Was ist los Flora, bist du schon am Ende?"
      Flora kicherte. Es war ein seltsames, kaltes Kichern. Die Stimme, kalt, verlangend und verfüherisch zugleich.
      "Hehh hehh hee.... das Ende?"
      Vor allen Teilnehmern zeigte sich ein neues Bild ab. In der Arena stand eine in schwarz gekleidete Frau, unverletzt und ohne Schäden am Kleid, welches bereits von Zaina angesengt wurde.
      Flora Aranis Berserker.jpg
      "Was zum ...?", stammelte Zaina, die sich aber nicht weiter ablenken ließ, und trotzdem wachsam blieb. "Was ist das für ein Trick?"
      Zane selbst starte Flora an. Vollkommen in Schwarz gekleidet, jedoch dieselbe Art der Kleidung. Die Rosen waren verwelkt und schwarz geworden, fiele vertrocknet zu Boden. Floras Blick war nicht mehr jeder, der nach Verzweiflung schrie, sondern eher nach Erwartung. Erwartung, endlich das Ende einleiten zu können.
      "Erwacht ..... ERWACHT HA HA HA! BEENDEN! JAAAA, lass es uns ... BEENDEN! Krieche im Staub vor mir, unwürdiges Weib! Vielleicht darfst du meine Stiefel lecken, kch kch kch ....während du zu mir betest, und mich um Vergebung anbettelst.", kicherte die Frau, die zuvor noch Flora Goldfield war, es immernoch war ... aber auch nicht.
      "Was ...du wagst es so mit mir zu sprachen, Flora Goldfield? Ich werde .."
      "Flora? Ahhh, kch kch .. Flora. Mein Körper. Meine Hülle. Mein ... ICH. Ich bin ... Aranis. Die Göttin der Finsternis, der Furcht und des TODES! Und duu.... UND DUUUU WIRST GAR NICHTS, wenn ich es nicht anordne. Nun? Kniest du nieder und huldigst deiner Göttin? Oder willst du fortfahren ... mit diesem amüsanten Spiel?"
      Die Antwort konnte Zaina nicht mehr geben, da Flora plötzlich losstürmte und nun wendete sich das Blatt offenbar wieder, und Zaina war es, die jetzt nahezu vollständig in die Defensive abrutschte .....
      Floras Schläge, präzise, hart, kalt ... und sie lachte ....
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    • Der Kampf spitzte sich immer mehr zu, so schnell, dass man gar nicht richtig begreifen konnte, was dort vor sich ging. Die Kontrahenten zuvor waren wenn überhaupt nur ansatzweise an Flora's Raffinesse herangekommen, aber Zaina schien ihr dabei noch zu überliegen. Gebannt starrten die Zuschauer der Tribüne auf das Schauspiel, unwissend über ihre momentane Gefangenschaft, bei der niemand die Arena verlassen würde, bis die Sache erledigt war. Hinter den Toren unter den Tribünen tummelten sich die Bediensteten, tuschelten und schrien und wichen zurück, wenn die Frauen zu nah kamen. Codren selbst konnte sich von diesem wahnsinnigen Todeskampf nicht losreißen, obwohl sie genau wusste, dass das nicht gut ausgehen konnte. Erst als Flora den zweiten harten Schlag abbekam, schreckte sie empor und hechtete nach unten. Der Richter war der letzte, der sie noch packen konnte, bevor sie sich über das Geländer geworfen hätte und binnen Sekunden tauchten Soldaten auf, die sie zurück zu ihrem Platz eskortieren. Sie versuchte Flora's Aufmerksamkeit zu bekommen und fand sich dann damit ab, Zane anzubrüllen.
      Mittlerweile hatte Flora einen Zauber eingeleitet, der auch den letzten Bediensteten verstummen ließ. Sie stand noch dort unten, jedenfalls wirkte es so, aber mit einem Mal war sie umgeben von einer solch abgrundtiefen Aura, dass es selbst dem Letzten in der Halle eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Sämtliche Augenpaare waren nur noch auf sie gerichtet, geweitet vor Entsetzen und auch vor Angst. Was auch immer mit Flora geschehen war, sie war nicht mehr richtig einzuschätzen.
    • Der Kampf hatte sich in eine Art Folter für Zaina gewendet. Flora, die sich selbst für Aranis hielt, einer Person, die Zaina unbekannt war, schien einen letzten, furchtbaren Trick auf Lager gehabt zu haben. Sie stand in schwarzer Tracht vor ihr, schien unverletzt zu sein und auch ihre Kräfte schienen sich vollständig erholt und sogar noch gesteigert zu haben.
      Zaina konnte kaum mit den Schlägen mithalten, die Flora auf sie niederhageln ließ. Diese schwarze Braut hatte sogar an Geschick dazugewonnen, so das selbst der Versuch sie zu entwaffnen fast darin endete, selbst entwaffenet zu werden. Und außerdem lachte sie auch noch, und schien amüsiert über den Kampf zu sein. Hielt sie es nun wirklich für eine Spielerei?
      Zaina musste sich was einfallen lassen und verwendete ihre Feuerzauber. Für einen Moment wich sie zurück, Haare und Umhang, die soeben noch wild wirbelten, fielen wieder am Rücken herab, und sie legte ihre inke Hand vor den Mund und spitze die Lippen, als wollte sie Flora mit dieser Geste einen Kuss zuhauchen. Und wenn, dann war es vermutlich der heißeste, den sie je bekommen würde. Eine Flamme shoss hervor, und wie ein Inferno wurde Flora eingehüllt.
      Flora selbst warf ihren Kopf überrascht beiseite, sprang nach hinten und fauchte. Wütend starrte sie zur schwer atmenden Zaina, die sich bereits wieder vorbereitete.
      Flora hob auch ihre Hand und wendete einen bisher unbekannten Zauber an. "UMBRAL", und schon schien ihr Körper in einer Art Schatten verhüllt. Sie war nahezu unsichtbar, aber wegen dem Licht noch erkennbar.
      "DIRACTO" Sie griff direkt an, stand vor Zaina, die sie noch nicht richtig erfassen konnte, und schlug zu.
      Zaina verlor ihre Klinge und Floras Schwert glitt quer über ihre Brust, durchschnitt zum Teil den Schutz und mit einem Aufschrei fiel Zaina nach hinten weg. Etwas Blut spritzte. War das schon der finale Schlag gewesen? Hart schlug Zaina auf dem Boden auf und blieb liegen. Flora lachte.
      "Unwürdiges Elend. Du kannst mir von da unten zusehen, Weib. Vielleicht überlebst du ja und bettelst um Vergebung, HA HA HA!"
      Flora war wieder sichtbar und Stille hatte sich breit gemacht. Sie sah sich um. Forschte in den Gesichtern der Menge und blickte dann zu Zane, als dieser zu klatschen begann. "Bravo. Ich hätte es nicht erwartet, das ihr mit Zaina so schnell fertig werden würdet. Ihr habt mir heute einen großen Dienst erwiesen, Flora Goldfield. Mein Reich steht auch weiterhin unter meiner Herrschaft, und der Widerstand ist gebrochen. Haus Akar wird wie abgemacht aufgelöst werden."
      Flora begann sich zu bewegen und marschierte Richtung Codren, während Zane die letzten Worte sprach. Dieser nahm auch an, das sie sich zu ihrer Freundin begeben würde, die schon fast mit in den Kampf gestürmt war. Aber Flora ließ Codren einfach links stehen und schritt dann überraschend weiter auf Zane zu, der sie ebenfalls nun fragend ansah.
      "Dein Reich .... DEIN Reich? Kch kch ..."
      "Wie? Was ..äh .. uuurrrrgghhhhh....was ..*HUSTHUST*"
      Flora war vor Zane getreten und hatte seine ausgestreckte Hand ergriffe, die er in einer Geste zu ihr gehalten hatte. Sie zog an dieser und stieß gleichermaßen ihre Klinge vor und durchbohrte den Prinzen damit genau mittig im Bauch unter dem Brustkorb. Sie hatte die schwarze Klinge bis zum Griff durchgeschoben und starrte Zane grinsend an. "DEIN REICH .....steht nun unter MEINER Kontrolle. Nun ist es MEIN REICH, Zane! Ich werde es beherrschen, und duuuuuu wirst vor mir im Staub liegen und jämmerlich verrecken. Hihihi, vielleicht sogar noch jämmerlicher als deine Schwester? Nun, vielleicht überlebt sie ja, und wird mir jeden Tag die Stiefel sauber lecken. Du kannst sie ja dabei aus der HÖLLE BEOBACHTEN!"
      Sie riss die Klinge raus, und Zane, der sie mit großen Augwen angestarrte hatte, wurde von ihr mit Schwunge vom Thron gezogen und hinabgestoßen.
      Richter, Schreiber, Berater und die Wachen stürmten vor, während Flora auf dem Thron Platz nahm, und "HALT!", rufte.
      Mit dem Schwert zeigte sie auf die Verträge, wo alle ihre Unterschriften druntergesetzt hatten. Auch Zane.
      "Wollt ihr es wagen, allesamt gegen die Verträge zu verstoßen? Schreiber? Es ist doch alles gesagt worden? Wiederholt die Aussage von Zane, was den Adel betrifft, der in dieser Halle vertreten ist. NUN MACHT SCHON!", giftete sie ihn an.
      Zuerst las er den falschen abschnitt, Flora verfluchte ihn und dann fand er die richtige Aussage und zitierte: "Bedenkt den Vertrag, den ihr unterzeichnet habt. Es gibt nun kein Zurück mehr. Ich selbst bürge dafür, das jeder vom Adel in dieser Arena, der heute sein Leben verliert, für 24 Stunden sein Haus und dessen Machtposition an Flora Goldfield abgibt. AUSNAHMSLOS!"
      Flora kicherte. "AUSNAHMSLOS, HAHAHA. ICH ... ich habe Zane, der das Haus Mehyve regiert, hier in dieser Halle bezwungen, ihn getötet. Damit bin ich nun vorerst die Herrscherin des Reichs. Mir unterstehen alle anderen Häuser. Jeder, der gegen diese Anordnung verstoßt, begeht Hochverrat. Ist das nicht so, Herr Richter?"
      Dieser musste da leider zustimmen. Auch wenn der Kampf eigentlich nicht für Zane galt, so stand es geschrieben. Zane war vom Adel, und er hatte sein Leben verloren. Sein letzter, wütender Blick, schien Flora wie ein Dolch zu treffen, und sie genoss ihn, als sein Kopf dann zu Boden sackte und er regungslos liegen blieb. Die Blutlache hatte sich ausgebreitet, in dessen Mitte er nun lag.
      Flora hob die Klinge und zeigte mit dieser durch den Raum gerichtet auf jeden.
      "Jeder von euch, der den vertraglichen Anweisungen etwas entgegenzusetzen hat, möge vortreten. Ich werde unverzüglich eine Strafe verhängen ... mit dieser Klinge. Wer jedoch vor hat weiter zu leben, der geht vor mir auf die Knie, und gelobt mir die Treue. Mir, Flora, die die Seele Aranis empfangen hat!"
      Verführerisch rieb sie sich mit der linken den Hals entlang und spähte dabei zum Himmel, wo natürlich nur die Decke und die Oberlivchter zu sehen waren.
      "ICH ... bin die Königin der Finsternis! Ich bin die Mächtigste! Siehst du es, Arana? KANNST DU ES SEHEN? HAAA HAAA HAAAHHHH KNIET NIEDER ... oder sterbt!"
      Sofort warfen sich alle auf den Boden und senkten ihr Haupt. Sie wurden eingeladen, um die Macht zu erlangen. Sie wurden betrogen, und entmachtet, und nun auich noch geknechtet .. in finstere Ketten gelegt. Ihr Prinz, der nur einen Schwerthieb entfernt die Krone hätte erhalten können, wurde nun selbst von einer Klinge zu Fall gebracht. Und auch seine Schwester lag am Boden, und hielt sich einen Wunde, die zum Glück kaum noch blutete. Dennoch war sie schwer verletzt worden.
      Flora, sah einige, die noch standen. Aber als sie den Kopf fragend neigte, und ihr Blick sich in deren Seele fraß, wurden auch sie zu schwach, um noch aufrecht stehen zu können.
      Selbst die Wachen hatten ein Knie am Boden, hielten sich stützend am Speer und hielten eine Hand zur Faust geballt vor die Brust, das Haupt leicht geneigt.
      Zumindestens für 24 Stunden, war sie vertraglich die Herrscherin des Hauses. Aber, sie konnte nun selbst neue Anordnungen setzen, und sich dauerhaft einnisten.
      Nur Codren stand noch aufrecht, und die war sichtlich geschockt über das, was sich hier abspielte. War das noch die Flora Goldfield, die sie kannte? Wo war das freche Grinsen, wenn etwas gelungen war? Stattdessen gab es nur einen gierigen, arroganten und eiskalten Blick, der keinen Wiederspruch duldete, und absoluten Gehorsam erwartete.
      Sie erblickte Codren.
      "Ahhh, Codren. Kch kch ... die treue Gefährtin. Immer bereit gewesen, diesen wundervollen Körper mit dem Leben zu beschützen. Mein Dank sei dir deshalb sicher. Nun, kann ich weiterhin mit dieser Hingabe für mich rechnen? Wirst du mir weiterhin treu zur Seite stehen, und zu Aranis beten? Der mächtigsten Herrscherin der Welt?"
      Sie machte eine lockende Geste mit ihrer linken. "Komm zu mir ... Codren Goldfield. Wer braucht schon Arana, wenn ich dich als Schwester haben kann? Hmm Hmmm Hmmm..."
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    • Niemand konnte vorausahnen, was Flora dort tun würde, als sie als Siegerin gekrönt zu Zane marschierte und Codren dabei völlig außer acht ließ, die es doch geschafft hatte an den Wachen vorbei in den Graben zu springen, um sie empfangen zu können. In der Halle war es mittlerweile so totenstill geworden, dass man meinen könnte, es wäre eine Reihe von Toten, die dort mit leeren Augen von den Tribünen zu ihnen hinabstarrten, aber es waren keine Toten. Die Besucher waren zu entsetzt, um sich zu rühren.
      Flora, die eindeutig nicht mehr Flora war, sondern etwas von Aranis und Arana redete, nahm Zane's Platz ein und damit metaphorisch, als auch in der Realität den Platz auf seinem Thron. Sämtliche Wachen, die bis dahin noch nicht wussten, ob sie dieser Frau den Kopf abschlagen oder sie als neue Herrscherin Mehyve's würdigen sollten, entschieden sich jetzt allesamt für zweitere Wahl und zeigten ihr ihre Demut. Nur Codren, zu fassungslos um sich zu rühren, blieb stehen und sah zu ihrer Freundin empor, oder zumindest zu dem, was das Aussehen ihrer Freundin hatte. Sie würde nicht daran denken, sich vor einem Wesen zu verbeugen, Göttin hin oder her, das sich in den Körper ihrer Begleiterin gepflanzt hatte, um sein schauriges Spielchen zu spielen. Sie dachte nicht einmal daran, ehe Flora nicht geholfen war.
      Allerdings kam sie dennoch, als sie aufgefordert wurde, stumm wie sie war, hielt allerdings einen Meter Abstand, um Flora nicht zu berühren. Ihre Augen waren noch immer ungläubig, ihre Miene verkniffen, aber sie zwang sich dazu, ihren Part zu spielen.
      "Natürlich." Sie musste sich räuspern, ihre Stimme versagte ihr. "Ich würde niemals von deiner Seite weichen. Aranis oder Flora."
      Sie bemühte sich um ihr leichtfertiges Lügen, was ihr in Herz und Blut verwachsen war und beinahe wäre ihr ihre Beherrschung dabei entglitten, aber dann legte sich der Schalter in ihrem Gehirn doch um und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Sie blickte zur Seite, auf die Menschen der Tribünen, die dort fassungslos verharrten und auf ein Wort von Flora - oder Aranis - warteten und sah dann wieder zurück. Der Blick in ihren Augen veränderte sich und sie war wieder ganz die Alte.
      "Was wirst du mit all den Zuschauern machen? Wirst du riskieren, dass sie Mehyve rächen wollen?"
      Sie würde mitlaufen, bis sie eine Möglichkeit gefunden hatte, Flora zu befreien und Aranis dorthin zu verbannen, von wo sie gekommen war. Doch dafür konnte sie nur hoffen, dass ihr genügend Zeit blieb.
    • Flora

      Codren stellte eine interessante Frage. Flora, deren Psyche durch den Berserker verändert wurde, was sich ähnlich verhielt, wenn man andere oder übliche Berserkerzauber verwendete, und die Kämpfer zu aggressiven Wilden wurden, die ihren Verstand gegen Muskeln eintauschten, blickte nachdenklich in die Menge. Dann grinste und kicherte sie.
      "Wachen! In zwei Reihen Aufstellung vor die Tür."
      Die Wachen taten wie befohlen und nahmen Aufstellung. Flora gab weitere Anordnungen.
      "Es sind etwa siebzig Leute hier. die ersten 55 von ihnen dürfen den Saal verlassen, der Rest wird unverzüglich getötet."
      Sie blickte in die fragenden Gesichter der Anwesenden und wurde ernst. "Glaubt ihr, das ich scherze? Ihr habt zwei Minuten den Sal zu verlassen, dann lasse ich jeden töten, der noch hier ist! WACHEN! Das ist ein Befehl! Zwei Minuten!"
      Die Soldaten hoben kurz die Speere und ließen sie auf den Boden krachen.
      Jetzt kam Panik auf, und jeder versuchte der Erste zu sein. Flora lachte und amüsierte sich, als die Leute zwischen den Soldaten zur Tür stürmten, dabei nicht zimperlich wurden. Sogar eigene Hausmitglieder wurden beiseitegeschoben. Die vorderen Wachen zählten, und dann wurden die letzten 15 Gästen zu ehren ihrer neuen Königin geopfert. Die Schreie schienen Flora wohltuend in den Ohren zu liegen. Erfreut beobachtete sie, wie Stahl sich durch Fleisch und Knochen grub.
      Dann entließ sie die Wachen und beauftragte Diener, hier für Ordnung zu sorgen. Die Leichen sollten verbrannt werden.


      Der späte Abend sollte für eine Festlichkeit herhalten. Flora hatte Codren vorerst entlassen, so das diese sich frei bewegen konnte. Flora stolzierte mit ihren Beratern durch die Palastgänge, und gab Anweisungen für baldige Veränderungen. Es war ihr einfach alles zu hell. Zu viel Licht ....
      Auch gab sie Anweisungen für das Fest zum Abend hin. Es sollte die ganze Nacht dauern, bis das Licht des Tages die Ewige Finsternis in Floras Herzen beschatten würde. Zudem gab sie Anweisungen, das alle Anordnungen bei den Kämpfen hinfällig wären. Vermell sollte zudem den Angriff abbrechen, und vorerst zurückkehren. Es gab viel zu tun.
      Codren unterdessen würde sicher das Buch in Flora Kammer suchen und studieren. Das Kapitel mit dem Stellaren Berserker bot sicher auch die Gegenmaßnahmen an. Sie fand bald, wonach sie suchte, und die Erkenntnis, das sie nur noch bis zum Tagesanbruch Zeit hatte, schien wie ein zweiter Fluch auf sie niederzuhageln.

      Ein warmes Licht vertreibt die kalte Dunkelheit, wenn es stark genug ist, das in Finsternis umhüllte Herz zu erreichen.
      Dies muss geschehen, ehe ein neuer Tag anbricht, oder das Herz des Trägers verfällt auf Ewig der Göttin Aranis ......


      Was mochte das bedeuten? War sie, Codren, vielleicht das warme Licht? Die letzte Rettung, Flora aus der kalten Dunkelheit zu führen? Doch dazu müsste sie Flora vermutlich erstmal erreichen, und das geht wohl auch nur, wenn sie mit ihr alleine wäre.


      Das Fest sprang alle Kunst der Regeln. Schon seit drei Stunden, mit Anbeginn der Nacht, feierte man ausgelassen. Reichlich Adel war vertreten, viele Offiziere und auch andere, die etwas zu sagen hatten. Richter und Berater ebenfalls. Schweine, Lämmer, Rinder schmorrten über dem Feuer. Kessel mit allerlei gemischten Inhalt köchelten über Feuerstellen. Musiker sorgten für etwas klangvollere Hintergrundstimmung nd Gaukler unterhielten die Gäste.
      Flora saß auf ihrem Stuhl, trank blutroten Wein, und biss herzhaft in einen Hühnerschenkel. Ein Gaukler war so unterhaltsam komisch, das sie einen Lachanfall bekam, und sich mit Wein besudelte. Daraufhin ließ sie den Mann rausschleifen und erdrosseln. Daraufhin lachte sie wieder, und verlangte auch von allen anderen zu lachen. Ebenso die Kameraden des Gauklers. Zudem mussten sie sich weiterhin Mühe geben.
      Wenig später musste selbst Flora sich erleichtern, und auf dem Rückweg durch die Gänge wäre es für Codren wohl die beste Möglichkeit. Als Flora um die Ecke bog, sah sie Codren im Gang stehen.
      "Ahhh, Schwester Codren. Was ist mit dir? Warum feierst du nicht? Komm, das Fleisch ist herrlich saftig, der Wein süß und Fruchtig. Amüsieren wir uns.", lächelte Flora, und hielt Codren gestenhaft die Hände mit den Innenflächen nach oben ausgestreckt entgegen.
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    • Codren versuchte ruhig zu bleiben, was nicht einfach war, wenn die Freundin von einer machtgierigen Göttin besessen war. Sie blieb an ihrer Seite, so wie immer, doch als sie entlassen wurde, fragte sie nicht zweimal nach. Sie stürmte in ihr gemeinsames Zimmer und wollte gerade damit anfangen den Raum auf den Kopf zu stellen, als ihr das Buch auffiel, das noch immer auf dem Tisch lag. Sie blätterte die Seiten durch und verwünschte Flora, dass sie ihr nichts von ihrem Plan erzählt hatte. Ein warmes Licht würde sie retten können? Etwa die Sonne? Flora war doch kein Vampir, höchstens besessen. Sie las weiter.

      Pünktlich zu dem Fest tauchte Codren wieder auf und nahm ihren vorbestimmten Platz zu Flora's Linken ein. Sie hielt an dem Gedanken fest, dass all das bald vorbei sein würde und belächelte Flora's Taten. Sie wartete auf einen günstigen Augenblick, doch der ließ sich Zeit. Bis die 24 Stunden vorüber waren dauerte es nicht mehr lange und je länger Flora auf ihrem neuen Thron verharren würde, je knapper würde die Zeit. Wenn sie nicht bald selbst reagierte, würde Codren sich etwas einfallen lassen müssen.
      Endlich entschied Flora sich dazu, sich erleichtern zu gehen - was ein gutes Zeichen war, denn Götter hatten sicherlich keine so primitiven Bedürfnisse. Sie wartete einen Augenblick, bis sie sich sicher sein konnte, dass Flora verschwunden war und folgte ihr dann. Im Gang trafen die beiden zusammen, Flora überrascht, aber sichtlich nicht verdachtschöpfend. Codren überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen ohne etwas zu sagen und ergriff fest ihre ausgestreckten Hände. Flora, oder eher Aranis, zuckte zurück, ließ sie allerdings noch gewähren.
      "Flora", sprach sie beschwörend und blickte ihr eindringlich in die Augen. "Ich weiß dass du noch da drinnen bist. Du hast vielleicht die Kontrolle über deinen Körper verloren, aber noch nicht über deinen Geist."
      "Wovon redest du da", fauchte Aranis, diesmal deutlich angespannter. Sie wollte sich Codren entreißen, aber ihr Griff war zu fest - aus der Eisenhand gab es kein Entkommen.
      "Flora gibt es nicht mehr. Ich bin Aranis, die Göttin der Dunkelheit, hehehe!"
      "Du musst dagegen ankämpfen, Flora! Jetzt ist noch nicht die Zeit gekommen aufzugeben. Hast du etwa in Vultjag's Arena aufgegeben, als wir -"
      "Schluss jetzt!"
      "- gegen die wilden Tiere und die Gladiatoren gekämpft haben -"
      "Flora kann dich nicht hören, lass mich sofort los du Verräterin!"
      "- mit Fenris? Erinner dich an die vielen Male, die wir zusammen gekämpft haben, du hast niemals -"
      "Geh weg von mir!"
      Diesmal war es Magie, die Codren nach hinten beförderte und gegen die Wand fallen ließ. Aranis, oder Flora, keuchte, ihr Gesicht war vor Zorn verzerrt, sie musste sichtlich um Beherrschung kämpfen.
      "Folge meiner Stimme, Flora! Ich weiß dass du noch da bist, kämpfe gegen sie an!"
      "SCHWEIG!"
      Codren zog ihr Schild, wappnete sich auf was auch immer kommen würde. Sie würde Flora nicht wehtun, doch wenn ihr keine andere Wahl blieb, würde sie sie irgendwie ruhig stellen.
    • Flora

      Die Freude in Floras Gesicht wich mit jedem Wort, das Codren aus ihrem Mund fließen ließ. Versuchte sie tatsächlich die alte ... schwächliche Flora wieder auszugraben? Jetzt, wo sie so viel mächtiger war als vorher? Oder sprach der pure Neid aus ihr? Codren eiserner Griff schmerzte, und sie erinnerte sich für einen winzigen Moment an die Zeit, wo sie ihre Hand verloren, und gegen eine Künstliche eingetauscht hatte.
      Flora wehrte sich, leugnete die Existenz der ursprünglichen Flora, wurde wütend, als Codren einfach weiter machte.
      "Verräterin ...!", zischte sie. Auch das ignorierte Codren, und dann mit einem kraftvollen Stoß wurde Codren nach hinten geschubst.
      Kurz schnaufte Flora. Wut zeichnete sich ab. Sie befahl Codren, zu schweigen.
      "Du Närrin! Du bist nicht länger meine Schwester ... ich brauche dich nicht mehr!", knurrte Flora, aber Codren war bereits in Abwehrstellung gegangen.
      "Ja, verstecke dich hinter deinem Schild ...", Flora schwankte und fluchte. Codren erzählte weiter. Von den Tricks mit Lyxaxu und Brerandt, der Schlacht gegen Vultjag, dem Tode ihres Vaters und dem Haus und Land, für das sie so hart gekämpft hatte.
      Flora sank auf die Knie, hielt sich den Kopf und schrie auf.
      "VERSCHWINDE AUS MEINEM KOPF.......", brüllte sie, beugte sich vor und schlug mit den Fäusten auf den Boden.
      Codren sprach weiter über die Jugendjahre mit ihr.
      "SEI STILL!", fauchte Flora, und hechtete vor, knallte gegen den Schild, schlug mit einer Faust dagegen, Schweißperlen zierten ihre Stirn.
      "Wachen? Wo ... WO SEID IHR? ..... haltet sie auf ...!", aber niemand war da. Der Gang war leer, nur sie, Aranis und Codren. Nein, auch Flora ... da war Flora ....
      Codren hielt gegen ihre Schläge stand. Flora griff ihr von innen an die Kehle. Die Finstrernis zog sich zusammen, verdichtete ihre Macht, würden das Herz in unzerstörbare Ketten schnüren ....
      "AAAAHHHHHHHHHrrrrrrrrgggg..."
      Ein Strom der Magie breitete sich aus, während dunkle Strahlen aus Floras Augen und Mund hervorschossen, sich spiralförmig um ihren Körper legten, während sie wankend zurückschritt, erneut auf die Knie fiel, die Hände zu Fäusten geballt seitlich nach unten hielt, und Krämpfe der Anstrengung ihre letzten Kraftreserven aussaugten. Dann endlich schien die finstere Aura um sie zu schwinden, und das rote Kleid erschien wieder an ihrem Körper. Es trug die Schäden aus dem Kampf, aber ihre Wunden waren trotzdem fort. Der Berserker hatte sie regeneriert.
      "Codren ...?", fragte sie erschöpft, und wäre fast zu Boden gefallen, wäre Codren nicht sofort zu ihr geeilt und hätte sie aufgefangen.
      Der Berserker war verschwunden, nur die Erinnerungen waren geblieben. Sie schmerzten ebenso wie ihr Körper. Arme und Beine waren schwer wie Mehlsäcke, und mühsam konnte sie sich mit Codren Hilfe aufstellen.
      Ihre Augen hatten wieder das smaragdfarbene Grün erhalten, und leuchteten ebenso wie die Edelsteine, während ein freches Lächeln Dankbarkeit und Sonnenschein representierte.
      Kurz umarmten sich beide.
      "So wie es aussieht, brauche ich immernoch eine Aufpasserin."
      Codren würde wohl auch in Zukunft an Flora Seite stehen und darauf achten, das sie nicht zu viel Ärger verursachte.


      Das Fest wurde kurz unterbrochen, als Flora wenig später umgezogen in ihrem weißen Kleid wieder aufmarschierte und Stellung nahm. Trotz allem war sie noch immer Herrscherin über Mehyve geworden, aber sie wollten diesen Titel abgeben. Zaina, die überlebt hatte, wurde herbeigerufen. Nach einer kurzen Unterredung entschied Flora, das mit dem Sonnenaufgang Prinzessin Zaina Mehyve die Herrschaft über ihr rechtmäßiges Reich übernehmen sollte. Sie sollte alle Truppen zurückziehen, Camisse freigeben und erstmal ihr Haus und Mehyve aufräumen. Es gab viel zu tun.
      Zaina, die äußerst überrascht gewesen war, bedankte sich bei Flora, die es nun doch irgendwie geschafft hatte, für den Widerstand zu kämpfen, als auch gegen ihn. Ihr Ziel wurde erreicht, und sie versprach Flora zum Dank, diese Bitte umzusetzen. Tatsächlich musste einiges in Mehyve verändert werden. Dazu brauchte sie einen klaren Kopf.
      Flora erklärte zudem die Verträge für ungültig, bis auf, das sie diese Nacht noch die Herrscherin sein würde. Es gab nämlich noch eine Sache, die sie in Erfahrung gebracht hatte und umsetzen wollte.
      Sie ließ Demie Barazet rufen, die nicht wirklich erfreut war, als man ihr auch noch sagte, sie müsse vor Flora niederknien - vor aller Augen der Gäste.
      "Demie Barazet. Aus Respekt und Anerkennung deiner Pflichten, halte ich es für angemessen, dir den Titel eines Ritters zu geben.Immerhin hast du mich gefangen genommen, und das gilt als Sieg über mich. Nur ein wahrer Verteidiger des Landes wäre dazu in der Lage."
      Sie zog ihre Klinge und richtete sie auf Demie, der fast die Kinnlade runtergefallen war.
      "Ich schlage dich hiermit zum Ritter Barazet von Mehyve! Diene deiner Herrin treu und verteidigt auch euer Haus mit Stolz! Erhebt euch, Ritter Demie Barazet."
      Die Gäste klatschten, und die Feierlichkeiten hat nun mehr und mehr erfreuliche Gründe, um angewendet zu werden.
      Zaina würde das später auch nochmals offiziell anwenden, wenn sie erstmal auf dem Thron saß, und auch offiziell eine Urkunde ausschreiben lassen.
      Flora meinte hinterher zu Demie, das sie es ihr ohnehin schuldig war, für den ganzen Ärger. Selbst, wenn sie Floras Ritterschlag nicht anerkannte, so war der Weg geebnet, wenn Zaina ihn anwenden würde. So oder so würde sie den Titel endlich erhalten.
      Das Fest ging weiter und erst als die Sonne ihr Licht in den Saal warf, erklärte man das Fest für beendet, Adel und weitere Gäste zogen sich zurück, wähend Bedienstete hier für Ordnung sorgen würden.
      Flora war wie ein Stein in ihr Bett gefallen und schlief bis zum frühen Nachmittag - wie die meisten. Der heutige Tag fand förmlich ohne Regierung statt.
      Ein Windhauch streifte Flora, der durchs Fenster in die Kammer wehte, und ließ sie erwachen. Müde streckte sie sich, richtete sich auf und bereute sogleich diese Tat. Sie hatte wohl etwas viel Wein getrunken. Ihr Schädel pochte und sie vergrub ihren Kopf wieder unterm Kissen. Wie spät war es wohl? Die Abreise stand eh erst morgen auf dem Plan.
      Ob Codren schon wach war?
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    • Die Festlichkeiten sollten noch lange so weitergehen, selbst als Flora wieder als sie selbst zurückkam und ihre Taten wiedergutmachte. Zaina würde sicherlich eine zielstrebige Königin abgeben und nach dem, was Berater und Bedienstete in den letzten Stunden erlebt hatten, würde sich ihr deswegen niemand in den Weg stellen. Außerdem kürte Flora Demie endlich zur Ritterin und das frisch ernannte Mitglied der Bruderschaft war so perplex, dass sie den Rest des Abends kein Wort mehr herausbrachte. Sie hatte es geschafft, ohne dafür etwas tun zu müssen, was sie später vielleicht noch bereut hätte.
      Am nächsten Tag ließ Codren Flora schlafen. Sie hätte dem Mädchen auch eine ganze Woche Ruhe gegönnt, aber das würden sie am besten Zuhause, in Garlingen nachholen. Deswegen streifte sie durch die Gänge und stieß auf Demie, die, wie vollkommen verändert, sogar ihren Kopf vor Codren neigte.
      "Ich hörte, ihr reist schon ab?"
      "Morgen erst. Wir ruhen uns erst noch aus."
      "Dann lasst mich euch zur Grenze bringen. Das ist das mindeste, was ich tun kann."
      "Das ist ein langer Weg, wird dich niemand vermissen?"
      Demie grinste breit, ihre Augen erstrahlten, als würden sie das Sonnenlicht widerspiegeln.
      "Ich bin jetzt eine Ritterin, bis auf die Pflichten der Bruderschaft bin ich an nichts mehr gebunden."
      "Dann würden wir uns freuen, wenn du mit uns kommst."
      Demie's Grinsen schwand wieder, aber zurück blieb ein ruhiger, seliger Blick, den man ihrem sonst so verkniffenem Gesicht nichts zugetraut hätte.
      "Ich habe mir sagen lassen, dass ihr viel zusammen trainiert habt, du und Flora. Stimmt das?"
      "Ich habe ihr vieles beigebracht, ja. Ihr Vater wollte nicht, dass sie das Kämpfen lernt."
      "Etwa auch die Magie?"
      "O nein, das hat sie selbst erlernt."
      "Das bedeutet du beherrschst keine?"
      "Nicht im geringsten."
      "Das ist gut, denn darauf kann ich gerne verzichten. Aber wenn das so ist, dann komm mit mir. Es wäre doch eine Schande, die letzte Chance auf einen Zweikampf entgehen zu lassen, oder nicht?"
      Verwundert über das Angebot, allerdings nicht abgeneigt, lächelte Codren.
      "Von mir aus."
      "Aber dafür gehen wir in den Garten. Prinzessin Zaina hat leider das Pech, dass sie einer Ritterin den Palast nicht versperren kann, wenn sie es nicht mit der ganzen Bruderschaft aufnehmen will."
      Dort war das Grinsen wieder und es hielt sogar an, bis die beiden Damen hinaus in die morgendliche Sonne traten.

      Am frühen Nachmittag schlüpfte ein Junge vorbei an den Wachen in das Zimmer hinein und schlich an einer schlafenden Flora vorbei zu den Fenstern, um erst die Vorhänge beiseite zu schieben und dann vorsichtig - so leise wie es ihm nur möglich war - die Fenster aufzuschieben. Er schnappte erschrocken nach Luft, als er damit doch tatsächlich die einzig wahre Flora Goldfield aufweckte und sprang wie ein aufgescheuchtes Kaninchen nach hinten.
      "Ähh... ähhhhh.... V-V-Verzeiht mir!!!!!"
      Er verbeugte sich so schnell und so tief, dass er beinah nach vorne viel. Mit wedelnden Armen richtete er sich auf und zupfte an einem zerschlissenen Ärmel herum.
      "Ich... ähh...."
      Er deutete hastig und fast schon beschuldigend auf die Tür.
      "M-Miss Goldfield - also, ah, die an-andere Goldfield hat mich geschickt, sie ha-hat gesagt..."
      Er musste tief schlucken, seine Augen huschten panisch hin und her, er war es wohl ganz sicher nicht gewöhnt, mit einer so weit bekannten Persönlichkeit in einem Raum zu sein.
      "Sie... Sie hat gesagt, ich soll dafür s-sorgen, dass Ihr hier drin nicht erstickt."
      Er knetete seine Hände.
      "Und... im Audienzzimmer erwartet man Euch. Ein best-bestimmter K-Kale glaube ich, will sich verabschieden. Ein Schmied - denk ich."
      Er schluckte erneut und bewegte sich höchst unauffällig zur Tür, um doch noch reißaus nehmen zu können, falls die Frau vorhatte ihn zu verschlingen.
    • Flora war wieder eingeschlafen, doch der Traum den sie hatte, verblasste in dem Moment, als sie aufgeweckt wurde. Licht drang in die Kammer, und der Wind brachte eine Woge frische Luft hinein, die die stickige Luft gnadenlos vertrieb, und einen noch so vernebelten Geist erfrischte.
      Flora richtete sich im Bett auf und erblickte einen Jungen, bestimmt erst 14 oder 15, welcher sich in ihr Zimmer gestohlen, und das Fenster geöffnet hatte. Als dieser bemerkte, das Flora wach war, schreckte er auf und sprang etwas zurück, während Flora seinen Erklärungen lauschte, die darauf folgten.
      Sogar eine Nachricht von Kale überbrachte er.
      Flora, die noch nicht bemerkt hatte, das sie nackt im Bett saß, wurde zum Glück von ihren Haaren verhüllt, die offen über ihren Brüsten lagen.
      Als der Junge fertig war und schon fast geflohen wäre, legte sie den Kopf leicht schief und lächelte.
      "Vielen Dank, Junge. Aber ich hoffe doch, das du vor dem Betreten angeklopft hast, hmmm?"
      Flora stand auf, und der Junge machte großen Augen, wurde rot wie eine Rose und sah irgendwo in Richtung Tür hin.
      "Ahhh... ähhh..... ahhhhhmmm...!"
      "Was ist?"
      Sie spähte an sich runter und wurde dann ebenfalls etwas rot, und schnappte sich ihre Decke, sprang förmlich drunter und saß verhüllt im Bett.
      "Es ist nichts passiert. Niemand wird zu Schaden kommen. Alles ist Inordnung! Warte draußen vor der Tür und führe mich zum Audienzzimmer."
      Der Junge nickte und die Worte blieben ihm im Halse stecken. Geschwind wie ein Pfeil hastete er vor die Tür, brauchte drei Versuche um sie zu schließen, während Flora einen Moment zur Tür startte, und dann kicherte.
      Es dauerte ein paar Minuten sich frisch zu machen. Fertig angezogen verließ sie ihre Kammer und fand den Bengel draußen vor. Dieser war nervös und zitterte förmlich.
      "Wie heißt du, Junge?"
      "H-Henry, Henry Larde, verehrtes F-fräulein G-g-goldfield!", stotterte er und verneigte sich wieder.
      "Entspanne dich etwas, ... Henry. Ich bin doch bloß eine Bauersfrau. Zwar vom Adel, aber kein Grund, das du kurz davor bist, umzukippen. Ich beiße nicht.", grinste sie, und der Junge nickte, und versuchte sich etwas zu beruhigen, atmete ein paar mal durch. Flora verlange nun zum Zimmer geführt zu werden, und der Junge bat ihr, ihm zu folgen.
      Am Ziel angekommen, schenkte sie ihm eine Goldmünze. "Wenn du das Nächstemal jemanden vom Adel zu diensten bist, dann ohne abgenutzte Kleidung. Kauft dir ein paar robuste Hemden von Qualität. Ein paar Hosen und festes Schuhwerk. Ich denke, dann kannst du Prinzessin Zaina sicherlich zur Hand gehen. Behalte den Rest."
      Der Junge starrte auf die Münze in seiner Hand und Flora winkte mit der Hand und betrat das Zimmer. Keine Chance, das er noch ablehnen konnte.
      Im Zimmer traf sie Kale, mit dem sie sich länger unterhielt.
      Am Ende waren sich beide einig. Kale blieb in Mehyve und würde als Schmied in der Hauptstadt arbeiten. Sollten Sie oder Codren jedoch mal seine Dienste benötigen, so würde er diese anbieten müssen.
      Mit einem Händedruck verabschiedeten sie sich und Flora verließ den Raum. Später fand sie eine Magd, und fragte nach etwas essbarem aus der Küche. Ihr wären fast die Schüsseln aus der Hand gefallen, und sofort huschte sie los, um den Koch darauf aufmerksam zu machen. Flora nahm in einem der Zimmer für den Adel platz und wartete geduldig. Mehrere Diener huschten herbei, räumten den Tisch ab und dekorierten um. Bestes Silberbesteck, Teller aus Porzelan und guter Wein aus dem Keller fanden schnell Platz auf dem Tisch. Ein Korb mit Brot, eine Karaffe mit Wasser und passendem Becher, der neben dem Weinkelch stand.
      Fast wie daheim, nur das hier jeder ein Brett auf dem Rücken hatte, und irgendwie panisch schien. Nun, sie taten ja nur ihre Pflichten, und waren den harten Umgang mit Zane ja gewohnt.
      Wenig später dampfte ein bunter Gemüseeintopf mit etwas Speck vor ihr auf dem Tisch. Er schmeckte vorzüglich. Lob erreichte die Küche und der Koch, der schwitzend auf einem Schemel saß, hatte gerade einen Berg Gewicht von den Schultern rutschen lassen.

      Frisch gestärkt verließ Flora das Zimmer und ging im Palast umher, fand den Weg zum Garten und wurde erneut fündig. Dort sah sie Codren, die zusammen mit Demie Barazet einen Trainingskampf absolvierte. Sie wollte nicht stören und begab sich zum Tisch, und nahm auf einem Stuhl platz um zu beobachten.
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    • Die beiden Kämpfer spürten gar nicht, wie sehr die Zeit verrann, während sie gegeneinander antraten. Demie verteilte kraftvolle Hiebe mit ihrer Axt, die Codren fast jedes Mal in die Knie zwangen bei dem Versuch, den Schlag zu blocken. Der Aufprall schepperte jedes Mal durch den Garten, womit auch die letzten Bediensteten mitbekamen, was dort abging. Demie versuchte mehrmals, sich an dem eisernen Schild vorbeizukämpfen, aber schließlich lief sie damit genau in Codren's Falle, die die Axt nicht genau abfing, sondern zur Seite gleiten ließ, Demie aus dem Gleichgewicht brachte und ihr einen Tritt in die Seite verpasste. Schließlich erklärte sie keuchend:
      "Das war mein Schwert, du bist tot!"
      Demie richtete sich auf, gleichermaßen aus der Puste und sichtlich zermürbt.
      "Gegen beide Goldfields verloren! Und ich will mich Ritter nennen?!"
      Aber sie lächelte und Codren erkannte, dass sie zumindest keinen großen Groll hegte. Da bemerkte sie Flora und ging hinüber.
      "Du bist gerade rechtzeitig, um Mittagessen zu verpassen, aber noch rechtzeitig genug für Tee."
      Sie setzte sich zu ihr und bald gesellte sich auch Demie dazu, um sich auch bedienen zu lassen. Allerdings verabschiedete sie sich danach, um sich auf ihre Abwesenheit vorzubereiten.

      Flora und Codren verbrachten einen letzten Tag zwischen den hohen Wänden des Palastes und erholten sich, soweit sie konnten. Sie wären zwar auch in die Stadt gegangen, allerdings bemerkten sie schon vor dem hohen Tor, dass sämtliche Bewohner sich dazu entschieden hatten, ihr höchstes Ziel darin zu sehen, die sagenumwogene Flora Goldfield ein letztes Mal zu sehen und berühren zu können, womit der Platz vor dem Palast stundenlang mir rufenden und drängenden Bürgern belegt war, die die Wachen mit aller Kraft versuchten in Zaum zu halten. Die beiden Frauen überlegten, ob sie sich auf der anderen Seite hinausschleichen sollten, aber letztlich kamen sie zu dem Entschluss, dass selbst das nicht lange ungesehen bleiben würde. Somit hatten sie keine andere Wahl, als den Tag drinnen zu verbringen.
      Zu Abend aßen sie allein, da Zaina irgendwo in den tiefen des Gebäudes verschwunden war und ihnen sonst niemand Gesellschaft leistete. Schließlich bereiteten sie ihre Abreise vor.
    • Rückkehr nach Garlingen

      Die Abreise begann noch vor Sonnenaufgang, um sich nicht durch die breite Masse der Stadtbevölkerung kämpfen zu müssen, die sicher wieder aufmarschiert wäre. Der Abschied war kurz gewesen. Selbst Zaina hielt sich zurück und spähte nur von den Zinnen einer der Mauern einen Moment hinter der kleinen Gruppe her. Ein kühler Abschied.
      Demie und ein paar Helfer begleiteten die zwei auf ihrer Rückreise. Die Helfer hatten Zelte dabei, und allerlei Ausrüstung, damit das Übernachten unter freiem Himmel wesentlich bequemer wäre, sofern man kein Gasthaus nutzte. Unterwegs fanden sie noch die Truppenverbände, unter der Führung von Vermell, die sich schon bis ins Innenland zurückgezogen hatten. Vermell würde eine hübsche Überraschung erleben, wenn sie den Palast erreichte, und Zane bereits irgendwo vergraben wurde. Und dieser sich als Bastard herausstellte. Sie umritten die Armee großzügig.
      Bis zur Grenze begleitete Demie sie, dann trennten sich die Wege. Wie würden sie das Nächstemal zueinander stehen? Verbündete - Neutral oder Feinde? Alles hing nun davon ab, wie Zaina regieren würde.
      Kael war ihnen etwas schuldig. Vielleicht würde man sogar mit Demie als Vermittlerin reden können. Die Zukunft würde es zur gegebenen Zeit offenbaren.

      Einige Tage später erreichten sie dann Haus Goldfield. Die letzten Kilometer waren sie durch die letzten Felder, die noch Weizen trugen, im hohem Tempo durchgeritten. Die Aussaat und Ernte begann immer von den am weitesten liegenden Feldern bis zum nächsgelegenen. Der Sommer glitt so langsam in den Herbst über, und in ein oder zwei Wochen waren die Felder dann abgeerntet, das Korn gespeichert oder zu mehl weiterverarbeitet und bereits als Korn oder Mehlsack zusätzlich auf allen Handelsstrassen unterwegs.
      Ein Letztesmal würden große Mengen Gelder in die Schatzkammern des Hauses fließen. Im Herbst dann begann auch die Auszahlung der Erträge, für die die Bauern ein weiteres Jahr so hart geschuftet hatten. Und dann ging es auf die Wintervorbereitungen zu. Ausreichend Holz musste geschlagen werden. Ausbesserungen an den Gebäuden durchgeführt werden. Und dann zogen sich die Bewohner des Landes in ihre Hütten zurück, kümmerten sich um ihre Höfe und nur wenige Arbeiten fanden außerhalb statt. Die Zeit der Ruhe würde eingeleitet werden.
      Auch genug Zeit für Flora, sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Sie musste jetzt das Haus führen, und erstmal zur Geschäftsfrau werden. Zudem hatte sie eine Menge Ideen, die sie bereits einigen schon mitgeteilt hatte. Bald gäbe es mehr Arbeit als je zuvor. Und dafür brauchte sie Personal. Camisse hatte ihr nun auch einiges zu verdanken. Das Handwerksvolk war sicher willens, ein paar Arbeiter zur Verfügung zu stellen. Auch die Elfen, Brerandt und Lyxaxu würden sich beteiligen. Sicher konnte Flora da was in die Wege leiten.

      Es gab noch ein kleines Fest bei ihrer Ankunft, bei dem mehrere Hundert Bauern anwesend waren. Man hatte das Abendbrot einfach mit etwas Wildtier und mehr Wein in einer Gemeinschaft eingenommen.
      Erst danach war es für Flora möglich, abzuschalten.
      Am zweiten Spätsommerabend ihrer Rückkehr lag Flora hinter dem Haus in einem Gartenabschnitt auf dem Rasen, die Hände hinterm Kopf als Kissen, und ein Bein über das andere gelegt, und spähte in den klaren, bereits nachtschwarzen Sternenhimmel, dessen milchiges Band erfolgreich einen Großteil der Finsternis davon abhielt, den Himmel gänzlich zu verschlingen. Auf ihrem Bauch lag das Buch, das sie aus Mehyve mitgenommen hatte. Darin waren auch einige der hellsten Sterne des Himmels benannt und erklärt.
      Jetzt, am Spätsommer, schien der Stern Izara auf halber Höhe zum Horizont hin, in nördlicher Richtung der Stern zu sein, der mit seinem warmen Licht dem Land ein letztesmal ein paar milde Nächte schenkte. In der Geschichte um den Stern, ging es darum, das Izara eine Decke webte, um sie Arana, die häufig in ihrem Garten saß, über den Schoß zu legen, damit der erste aufkommende Herbstwind sie nicht frösteln ließ. Eine simple und kurze Geschichte, kaum mehr als eine halbe Seite lang. Ungefähr eindrittel des Buches bot solche Geschichten. Die anderen zweidrittel teilten sich in weitere Stellarzauber und in den Stellaren Berserker auf. Für Flora wirkte es fast, als sei das Buch eine grobe Zusammenfassung einiger wichtiger Elemente zur Stellarmagie.
      Bevor Flora Schritte im Gras wahrnahm, die sich näherten, geschah es. Ein Spätsommerfalter hatte es sich vorgenommen, auf ihrer Nasenspitze zu landen. Und während sie ihn anschielte, wippte er kurz mit seinen Flügeln, die leicht rötlich schimmerten.
      Flora seufzte.
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    • Ihre Heimkehr wurde von sämtlichen Bewohnern Garlingens höchst willkommen geheißen. Wahrscheinlich war man froh, das Haus noch in guter Hand zu wissen, anstatt bereits schon wieder einen neuen Hausherren wählen zu müssen. Zu ihrer Beruhigung fanden sie auch keine unschönen Überraschungen vor.
      Flora selbst erwartete erstmal ein ganzer Haufen Papierkram, den sie getrost vor sich herschob. In ihrer Abwesenheit hatte ein treuer Verwalter ihres Vaters die Hauptarbeiten übernommen, welche sich hauptsächlich darum drehten die Felder zu verwalten und sich um die Belange der Bauern zu kümmern, aber jetzt, da Flora wieder hier war, war auch er erpicht darauf, ihr die ganzen Unterlagen vorzulegen, denn Verwalter hin oder her: Öffentliche Dokumente konnte letztlich nur Flora unterschreiben. Allerdings ließ er ihr damit noch etwas Zeit.
      Codren zog in ihrer alten Kammer wieder ein, die sie seit ihrem Aufbruch bisher nur einmal wiedergesehen hatte. Alles war noch wie vor einem Jahr, selbst die wenigen Bücher, die sie besaß, standen unverändert in einem kleinen Regal hinter dem Bett. Wenn sie hinausblickte, konnte sie den Hof bis zu den Ställen überblicken - ein Anblick voller Nostalgie. Sie war froh wieder Zuhause zu sein. Allerdings musste sie bald feststellen, dass ihre Rüstung zu groß war, um sie in ihrem Zimmer zu lagern.
      Am zweiten Abend nach ihrer Rückkehr genossen beide die letzten warmen Sommertage. Eigentlich benötigte Flora gar keine Leibwächterin mehr, aber diese Funktion nahm Codren auch nicht mehr ein, wenn sie ihr über die Wiesen hinweg folgte. Nach der ganzen Reise wäre es ungewohnt gewesen, plötzlich getrennte Wege zu gehen und so war Codren nicht weit entfernt, während Flora auf dem Rücken lag und sich entspannte, sondern stand einige Meter entfernt auf einer freien Fläche und vollzog ihre Übungen, ohne Rüstung oder Schwert, nur ihre Arme die kreisten und die Füße, die ihre routinierten Schritte vollführten. Manchmal blickte sie noch zu Flora, wie um sich zu vergewissern, dass das Mädchen noch da war.
    • Nachdem der Falter sich nach kurzer Pause entschlossen hatte, Floras Nase wieder freizugeben, flatterte er in die Nacht davon. Flora rieb sich die Nase, die noch etwas kitzelte und richtete sich auf, schloss das Buch und legte es neben sich auf das Gras.
      Sie seufzte. "Codren, ich hörte Gerüchte, über eine Frau, die man die Trickreiche nannte. Ich befürchte, das die Reise einen Fluch auf meinen Schultern hinterlassen hat. Vielleicht habe ich mich etwas zu sehr auf verschlagene Verträge mit den anderen Hausherren eingelassen. Sowas spricht sich offenbar ebensoschnell herum, wie die Sache mit Vultjag. In Mehyve hörte ich sogar mal etwas von Todesengel, Schwarzer Königin und Herrin der Finsternis."
      Sie stand auf, seufzte und klopfte sich ab, hob das Buch auf und hielt es seitlich an den Oberschenkel und ging ein Stück auf Codren zu, die weiterhin ihre Übungen machte.
      "Codren? Ab heute bist du nicht länger nur meine Leibwächterin. Ferner ernenne ich dich auch zur Hauswächterin. Damit stehst du auch auf militärischer Basis an höchster Stelle, wenn es darauf ankommt. Dennoch frage ich, was du darüber denkst. Willst du diesen Posten annehmen? Und vorsichtshalber frage ich nochmals nach, ob du den Namen Goldfield annehmen und behalten wirst. Ich betrachte dich schließlich als Familienmitglied. Fast schon wie eine Schwester.", grinste sie frech.
      Sie hielt die Hand hin, und wenn Codren sie ergreifen würde, galt das wie ein Vertragsabschluss. Taranoke war nun auch Codrens Heimat. Was ist schon Rawan dagegen, oder die Herkunft von dort? Seit sie hier wohnte, ging doch förmlich jeden Tag die Sonne auf, auch wenn es noch so dunkle Regenwolken am Himmel gab.
      Wenn Codren zusagte, würde Flora morgen als erstes diese bürokratische Angelegenheit erledigen. Danach folgte der Rest. Und wenn das erledigt wäre, würde sie zuerst mit Codren über ihre weiteren Pläne was Garlingen betraf, sprechen.
      Es lag viel Arbeit vor ihnen .....
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    • Codren sah Flora sich aufrichten und verweilte kurz in ihrer Bewegung. Ihre Aussage musste sie belächeln und antwortete kichernd:
      Berühmte Personen bekommen berühmte Spitznamen, du hast dich zu öffentlich gemacht, um nicht überall aufzufallen.
      Sie sah Flora auf sich zukommen und der ernste Blick in ihrem Gesicht ließ sie sich endgültig aufrichten. Die folgende Worte nahm Codren mit Bedacht auf und blickte auf die Hand hinunter, die Flora ihr hinhielt.
      Ich könnte mir kein besseres Zuhause als das wünschen - und auch keine bessere Schwester. Ich fürchte, ich bin schon eine Goldfield geworden, als dein Vater mich damals gekauft hat.” Sie grinste. “Und nun willst du auch noch, dass ich dafür sorge, dass dies unser Zuhause bleibt? Theoretisch bedeutet das, dass ich dir befehlen kann Zuhause zu bleiben, wenn es zu gefährlich wird.” Sie lachte und gab Flora die Hand. “Das nehme ich an. Es ist mir eine Freude mit dir Geschäfte zu machen, Schwester.
      Wie auf Stichwort kamen in diesem Moment die ersten Tropfen herunter und die beiden Frauen retteten sich in ihr sicheres, gemeinsames Zuhause.


      Der Verwalter ließ Flora am nächsten Tag kommen, um ihr die Geschäftsbücher vorzulegen. Er erzählte ihr von der anstehenden Ernte und von einem Unwetter vor vielen Wochen, das die Erde überschwemmt und lauter Pestiziden angelockt hatte, deren Bekämpfung viel wertvolle Ressourcen gebraucht hatte.
      Außerdem informierte er sie, dass es in den vergangenen Wochen schwierig gewesen war, die vielen Weizen zu verkaufen, als der Gebirgspass noch unpassierbar gewesen war. Allerdings war Rawan ein zweites Mal gegen Vultjag in den Krieg gezogen und während diese Schlacht nicht so riesig war wie die letzte, so hatte sie doch dafür gesorgt, dass das Gebiet um den Pass herum sich in eine karge Landschaft verwandelt hatte, die aber nun wenigstens nicht mehr mit den Leichen des vergangenen Krieges geschmückt war. Die Händler hatten neuen Mut gefunden, den Pass zu durchqueren, und daher würden die Lieferungen nun nach und nach wieder anlaufen.

      Rawan hatte in Walces zur gleichen Zeit den Mord an Cydare entdeckt und eine unbekannte Frau beschuldigt, die am fraglichen Tag in der Nähe herumgeschlichen sei. Sie schrieben der Frau eine lyxax'sche Herkunft zu, aber Tain stritt die Beschuldigung ab mit der Begründung, man habe nicht umsonst Geld und Mühen dafür verwendet Rawan nach Taranoke zu bringen, nur damit man dann den einzigen diplomatischen Vertreter erledige. Wenn, dann sei der Mord schon von eigenen Reihen verrichtet worden.
      Gekränkt in seinem Stolz ließ der führende Kommandant einen Rachefeldzug gegen Tain planen und stürmte in tiefster Nacht bei Wind und Regen einen westlichen Stadtteil, um ihn in Schutt und Flammen zurückzulassen. Tain ignorierte die Provokation - sie glaubte nicht daran, dass ein erwachsener Mann seinen Ehrgeiz mit Tod und Blut speisen würde, wenn er dabei riskierte, das gesamte Bündnis zu Grunde gehen zu lassen. Die Bürger der Hauptstadt sahen das aber anders und binnen weniger Tage entfachten die ersten Aufstände, bis es zu einem Bürgerkrieg gegen Rawan kam, dessen größte Streitmacht zu diesem Zeitpunkt gegen Vultjag antrat. Eine ausgebildete, führende Position an der Spitze hätte die Sache womöglich diplomatisch geregelt, doch der Ernennung eines neuen Staatsspions standen zwei Hindernisse im Wege: Zum einen gab es niemanden, der nur ansatzweise fähig gewesen wäre in Cydare's Fußstapfen zu treten und zum anderen ließ sich das Medaillon des Spions, welches einen Staatsspion auszeichnete und welches Codren in einer Tasche bei sich trug, niemals auffinden. Rawan musste sich geschlagen geben - von einfachen Bauern besiegt. Die verbliebenen Soldaten auf der Insel würden eine schöne Überraschung erleben, wenn sie erfuhren, dass ihre Schiffe den Hafen verlassen hatten.

      Als der erste Schnee einsetzte, waren die Elfen die ersten, die letzte Überbleibsel der ausländischen Armee in ihrem geheiligten Wald entdeckten. Das Eis hatte den kargen Waldboden steinhart werden lassen und zum Vorschein waren hölzerne Falltüren gekommen, die zu kleinen Stützpunkten geführt hatten, in denen die Rawaner spioniert hatten. Ratlos in ihrer Vorgehensweise und durch den Krieg vorsichtig geworden, suchten sie Hilfe bei Brerandt.
      Brerandt war nie dazu gekommen gegen Vultjag anzutreten, denn die Barbaren, die an seiner Küste an Land gegangen waren, hatten es tatsächlich geschafft, das Land bis hinein in den Wald einzunehmen und dort ihre kargen Hütten zu bauen, um den Winter zu überdauern, ehe sie auch den restlichen Wald einnehmen würden. Brerandt schloss mit den Elfen einen einfachen und schnellen Handel: Sie würden ihm mit der Vertreibung der Barbaren helfen und dafür half er ihnen die Rawaner loszuwerden. Mit dem ersten warmen Sonnenschein im Frühjahr war auch der letzte, verbliebene Rawaner aufgespürt und gefangen genommen worden, ehe man ihn aufs Meer hinaus schickte oder versklavte.

      Mehyve bekam davon nur allzu wenig mit. Das Land blühte auf unter der Herrschaft einer rechtschaffenen Königin, die ihren Kopf und nicht ihr Temperament nutzte um zu regieren. Sie formte das Land nach ihren Vorstellungen um und verhalf ihm Stück um Stück, die alteingesessenen Werte zurückzugewinnen,die in den letzten Jahren verloren gegangen waren. Die Bruderschaft der Ritter kündigte öffentlich an, dass sie hier waren um das Land vor jedweder Gefahr zu schützen und wenn es sein musste, würden sie dafür königliches Blut fließen lassen. Zaina bekam regelmäßig Besuch von einer jungen, aufbrausenden Demie Barazet, die alle paar Monate unangekündigt in der Hauptstadt nach dem Rechten sah. Sie erntete dafür den Spitznamen des Schutzengels, dem sie aber mit ihren wilden Locken und dem verkniffenen Blick nicht gerecht wurde. Allerdings gab es unter ihrer Aufsicht aber auch keine neuen Kriegserklärungen.

      Der neue Herrscher in Vultjag, Trakur's älterer und schwerfälligerer Halbbruder, schwor bei allen Göttern dieser Welt, dass er Flora Goldfield für ihren Mord büßen lassen würde. Allerdings informierte ihn ein Diener kleinlaut, dass das heilige Brot, welches er immer morgens lautstark verlangte, von ihrem Hof stammte. Brot oder Rache, die Entscheidung war sicherlich schwer, allerdings gab es morgens noch immer goldenes Weizenbrot und er entsandte niemals einen Trupp nach Garlingen, um seine großen Worte einzuhalten. Er starb später in der Arena durch die Hand eines Gladiators mit schielendem Auge, der sich selbst “Der Zyklop” nannte. Das Land willigte äußerst kleinlaut einem Waffenstillstand ein, den Lyxaxu entsenden ließ: Bis sie einen neuen, fähigen Herrscher gefunden hätten, würde der Rat regieren und sämtlich fähige Anwerber würden sich in der Arena behaupten müssen - man hatte aus dem Zwischenfall des Halbbruders gelernt. Zeitweilig wurde es zu einem Vergnügen, seine Fähigkeiten unter den Augen hunderter Zuschauer zu beweisen und als Held hervorzugehen, selbst wenn man auf der Bahre hinausgetragen werden musste. Die Gladiatoren ernteten dafür noch größere Anerkennung und die Belohnungen ließen sie für kurze Zeit reicher werden als gewöhnliche Adelige. Allerdings sollte diese Zeit des Wohlhabens mit der Ernennung eines neuen Herrschers verfliegen.


      Die Geschichte um Flora Goldfield, eine berühmte Bäuerin, die für einen Tag über Mehyve regierte, war für Jahrzehnte lang das Lieblingsthema sämtlicher Geschichtenerzähler und Schreiber. Neben den vielen Liedern, die man ihrem spektakulärem Auftritt in der Schlacht widmete und den vielen Gedichten, mit denen Poeten versuchten, ihr auffallend weißes Kleid in hübsche Metaphern zu verpacken, wanderte die Geschichte in Erzählungen durch das ganze Land und bis hinaus auf’s offene Meer. Viele Schreiber versuchten sich daran, die Erzählungen in eine zusammenhängende, realistische Niederschrift zu packen, doch viele scheiterten, indem sie Robert Goldfield’s Tod oder Flora’s aufreibende Reise über die Berge vergaßen, die sie erst nach Vultjag geführt hatte. Nur in wenigen Geschichten, welche nahe genug an der Realität waren um überhaupt beachtet zu werden, war Flora in Begleitung eines Elfen und einer Frau; In den meisten davon war diese Frau ihre Freundin, in etwa einer Handvoll davon war es ihre Schwester und nur in einer Geschichte war es ihre Leibwächterin, eine Sklavin aus Rawan, die Flora erfolgreich davor bewahrte, auf der Strecke liegen zu bleiben. Diese eine Geschichte war nahe genug an der Wahrheit, um später in die Geschichtsbücher einzugehen und mit dem kurzen, aber passendem Titel bezeichnet zu werden: "Taranoke's Schlacht".

      ENDE.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Codren ()