[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Sie würde sich nicht aufregen. Egal welche üblen Unterstellungen man ihr machte, denn sie wusste, dass keine von ihnen auf sie und die anderen Elfen zutraf. Stattdessen überging sie all die Missgunst, die man ihr entgegen brachte und erhob sich mit einer Grazie, die man sicher nur bei einer Elfe ihres Schlags finden konnte. Sie sah sich zwar nicht als den Menschen überlegen odr besser gestellt an, doch im Moment betrauerte sie wirklich ihre Beschränktheit. Es hätte alles ganz anders ablaufen können, doch anscheinend waren sie einfach noch nicht bereit für den Schritt in die richtige Richtung, den sie sich so sehr herbeisehnte und der jetzt in ungreifbare Ferne rückte. Mit ihnen konnte man einfach kein vernünftiges Wort wechseln, wenn sie weiter so egoistisch und verschlagen blieben. Sie verstanden sich immerhin noch nicht einmal untereinander. Wie sollten sie dann also eine Außenstehende wie sie in ihrer Mitte akzeptieren? Sie konnte es wirklich nicht fassen, rief sich aber zu innerer Ruhe auf. Sie war diesen weiten Weg nicht für nichts gekommen. Sie wollte ihr Volk vertreten und eine Allianz mit den Menschen aushandeln, also sollte sie sich nun auch dafür einsetzen.
      „Es freut mich alle Versammelten hier begrüßen zu dürfen. Bisher hatten wir noch nicht die Ehre einander kennenzulernen, doch ich bin mit friedlichen Absichten hier erschienen. Ich und mein Volk sind nicht gewillt Ihr Misstrauen zu erregen und ich versichere Ihnen, dass wir nichts mit den Piraten zu tun haben. Ebenso liegt es uns mehr als nur fern unser Land zurückzuerhalten. Wir haben gelernt mit den Menschen zu teilen und hegen keinen Gräul mehr gegen einen von Ihnen. Die Zeiten waren schwer und die letzten Schlachten zwischen Elfen und Menschen liegen Jahrzehnte zurück. Es liegt in meinem Interesse unsere Differenzen endlich zu vergessen und stattdessen an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten. Die Insel leidet und das liegt nicht an den Piraten.“, überging sie erhaben die restlichen Gespräche und kam einfach auf die kurze Vorstellung durch Brerandt zurück. Auch sie hatte ihre ganz eigenen Anliegen und diese hatten hauptsächlich mit der Ausbeutung zu tun, die die einzelnen Häuser betrieben und anscheinend auch noch stolz darauf waren. Sie konnte sich das wirklich nicht länger mit anhören und setzte sich erst einmal wieder. Mit so viel Ignoranz hatte sie wirklich nicht gerechnet, doch die Menschen schienen nicht einmal mehr ansatzweise so kompromissbereit zu sein wie es ihr von ihren Vorfahren übergeben worden war. Es hatte wirklich Zeiten gegeben als sie diesem Wunsch auf Zusammenhalt wesentlich näher gewesen waren, doch nun bereitete ihr das alles nur unnötige Schmerzen. Es war schrecklich mit anzusehen wie sie sich verhielten und um Dinge feilschten, die ihnen nicht gehörten.
      Dieses Verhalten ließ selbst den älteren Mann am Tisch nur verächtlich schnauben, obwohl es doch eher so wirkte als würde ihn das Verhalten der Jüngeren bloß amüsieren, die sich mit jedem Wort nur noch mehr in die Wolle zu kriegen schienen. Sollte das Schicksal ihrer Insel wirklich auf ihren Schultern liegen, dann würden ihnen gewiss schlechte Zeiten bevorstehen. Es würde bergab mit ihnen gehen und dann wären Piraten oder die Barbaren im Norden wirklich ihr geringstes Problem, aber warum sollte man auf sie hören? Sie vernahmen die Stimme der Natur schließlich nicht, dabei konnte man sie vor allem außerhalb des Waldes sehr klar und deutllich hören. Ihr Klagen und Flehen... Schrecklich, aber unbedeutend in ihren Augen. Seufzend schloss sie die Augen um sich zu sammeln, während es um sie herum einfach weiterging, als hätten ihre Worte gar keine Bedeutung für sie.
      „Auf dieses Gebrau aus dem Ausland und vom Rest der Insel kann ich gut und gern verzichten. Mir kommt nur gutes camissesches Bier auf den Tisch und nichts anderes. Tu nicht so als wüsstest du womit wir handeln, Kleines. Konzentrier dich lieber weiter auf deine kleinen Boote. Ich habe gehört es sollen bereits eine ganze Menge versenk worden sein. Dabei rühmst du dich doch immer mit deinem Titel als bester Kapitän deines Hauses. Daran ist wohl auch nichts mehr. Selbst ihren Stolz haben die Lyxaxus bereits verloren. Dein Vater hätte diese Piraten ohne mit der Wimper zu zucken bereits vor Wochen ausfindig gemacht und ausradiert.“, stachelte er weiter. Sie regte sich einfach viel zu leicht auf, doch das war nicht das Einzige das ihn störte. Brerandt war ihm viel zu still, also wandte er sich lieber noch einmal ihm dazu. „Du hast heute wirklich wenig zu sagen, mein Freund. Hat es dir die Sprache verschlagen oder hast du deine Zuge beim Lügen verschluckt. Es wäre wirklich schade, jetzt wo es so gut für euch läuft.“
      "My heart goes out with this one." - "Don’t worry. I promise I will return your heart to you."

      The Dragon Prince - Ethari & Runaan
    • Wie eine aufmerksame Wildkatze schnellte Tain's Blick zwischen der Elfenkönigin und Brerandt hin und her, während sie sich ganz auf Zane's Sticheleien einließ.
      "Der Bengel hat recht!", ließ sie lauthals verkünden und schlug dabei zur Unterstützung ihrer Worte mit der flachen Hand auf den Tisch. "Wer sagt uns, dass euer kleines Bündnis nicht viel weiter geht als nur zum Handel? Woher sollen wir wissen, was ihr dort in euren riesigen Wäldern treibt, in dem sich die Elfen bestens auskennen?" Obwohl sie dabei beide Parteien meinte, funkelte sie Brerandt an und zeigte mit dem Finger auf ihn.
      "Vielleicht bist du dafür verantwortlich, dass sie überhaupt erst so schnell verschwinden konnten! Schließlich hast du deine Soldaten zu jeder Tageszeit an der Grenze im Wald postiert, damit niemand dein Gebiet betreten kann!" Sie redete sich geradezu in Rage, eine leidenschaftliche Zuneigung, der sie sich nur allzu gerne hingab.
      "Du hast immer schon darauf geachtet, dass meine Schiffe deinen Küsten nicht zu nahe kommen, jetzt hast du auch noch den Grund dazu!" Erst das Schaben des Stuhls als Alannia aufstand, ließ sie zögern und schließlich verstummen, während sie von dem faszinierenden Anblick der Elfe in den Bann gezogen wurde. Es wurde für einen Moment sehr still als die Königin zu sprechen anfing und nur Brerandt, der sich zu den Beschuldigungen noch gar nicht geäußert hatte, konnte seine Fassung bewahren und die eiserne Miene vorzeigen, die er trug. Sie alle lauschten der feengleichen Stimme der Königin ohne sie zu unterbrechen, bis Gormur's tiefes Brummen den schönen Klang augenblicklich zerstörte und sie allesamt wieder in die Realität zurück holte. Nur Lyxaxu, deren Kampfeslust noch nicht vergangen war, wandte sich gleich an ihren nächsten Feind: den Zwerg, der nicht nur sie, sondern auch ihre Vorfahren beschimpfte.
      "Was hast du gesagt?", zischte sie und beugte sich nach vorne, die Augen verengt. Bevor sie allerdings mit ihrer Schimpftirade weitermachen konnte, wandte er sich schon Brerandt zu, was sie sichtlich noch mehr erzürnte als seine anfängliche Aussage.
      "Ich habe nicht vor mich gegen unwirkliche Vorwürfe zu verteidigen", erwiderte Brerandt gefasst, aber Lyxaxu ließ ihn gar nicht mehr weitersprechen. Sie sprang auf.
      "Was hast du gesagt du bärtiger Wicht? Weißt du eigentlich, mit wem du hier redest?"
      "Das reicht, Tain." Sie ignorierte Orin's Schlichtversuch.
      "Ich lasse doch nicht meinen Namen von einem Volk beschmutzen, das nichts als Stein und Dreck kennt! Ihr seid nicht mehr als die Spitzhacken die ihr führt und wenn es eure Pferde nicht gäbe, hätte man euch niemals gestattet eine Siedlung in Taranoke zu errichten! Ich würde die Berge lieber nutzen um die Barbaren dort einzusperren, als eure Kinder dort herumtollen zu lassen!"
    • Brerandt wich ihm aus. Eigentlich wich er allen Worten und Fragen, die an ihn grichtet waren aus und das machte es gerade so verdächtig. Sollte er wirklich nichts zu verbergen haben, sollte es gerade dafür keinen Grund geben. Dann müsste er nicht immer nur solch kurze Antworten geben, die sich leicht im Mund verdrehen ließen. Warum gab er keine konkreten Erklärungen? Warum versuchte er alles zu Beschwichtigen und zu Beschönigen? Von den Elfen war er nichts anderes gewohnt. Sie lebten in einer völlig anderen Welt in der man wirklich noch an die Wunder der Magie glaubte, während sich sein Volk bereits vor langer Zeit von diesem Humbug abgewendet hatte. War Brerandt also über die Jahre weich geworden? Alt und träge um nun nicht einmal mehr seine eigenen Schlachten zu schlagen? Es war ein guter Zug, das musste man ihm lassen, doch so vorhersehbar und auch wenn sie bisher noch nichts unternehmen konnten wäre auch das nur noch eine Frage der Zeit. Sofern denn ihr selbsternannter Kapitän endlich einmal seiner Arbeit nachkommen würde. Bevor er sich jedoch ein weiteres mal diesbezüglich äußern konnte, riss sie auch schon wieder das Wort an sich.
      „Und wo wärst du ohne unser Gestein und unseren Dreck?“, warf er obligatorisch erst einmal eine Frage in die Runde, während der er sich erst einmal entspannt zurücklehnen konnte und schlussendlich sogar seine Füße auf dem Tisch ablegte als er mit seinem Stuhl weit genug nach hinten gefahren war. Kein wirklich höfliches verhalten, doch er war bereits zu alt um sich auf jede kleinere Streiterei einzulassen, also nahm er sie einfach mit List und Gelassenheit. Er würde so oder so zum Schluss als Sieger hervorgehen, da konnten sich die anderen wirklich sicher sein. Doch erst einmal wollte er noch etwas in dieser Wunde bohren. „Wenn ich recht sehe stammt dein Ohring aus unserer besten Goldschmiede und auch ansonsten wurden sicher sämtliche Waffen deiner Armee aus unserem Stahl angefertigt, Kleines. Du willst doch nicht anfangen mit kleinen Holzschwertern kämpfen zu müssen nur um jetzt deinen Willen zu bekommen. Davon fangen sich die Piraten auch nicht schneller.“, fuhr er süffisant grinsend fort und fuhr sich noch einmal durch den Bart. Egal wie alt er wurde, es machte immer noch mindestens genauso viel Spaß wie am ersten Tag einige Zweifel und Missgunst zwischen ihnen zu sähen. Die Reaktionen waren eben einfach nur vortrefflich.
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    • Trakur fuhr nun ebenfalls hoch und ließ die Faust auf den Tisch poltern. "Genug! Holz oder Steine, jeder weiß, das gerade in den Bergen verflucht viel Erz zu finden ist. Und ihr seid nicht der Einzige Lieferant von Erz, Camisser!"
      Tatsache war, das man sicher sagen konnte, das Vultjag mehr Berge hatte, um darin nach Gold und Erz zu schürfen. Allerdings gehörte ein Teil der Berge auch zu Mehyve, oder sie waren neutrales umkämpftes Gebiet, das bis heute noch keiner für sich festigen konnte. Nöedlich machten es jedoch die Barbaren nahezu unmöglich, Bergbau zu betreiben, weshalb die Berge dort auch nahezu unberührt waren. Mehyve hatte weniger Berge unter seiner Kontrolle, aber dafür auch einen Wald, der durchaus brauchbares Holz bot. Vultjag konnte das nicht behaupten. Wollte Zane den Holzhandel erschweren, bräuchte Vultjag womöglich einen Krieg, um an den Rohstoff zu kommen. Mehyve selbst würde sich in der Zeit selbst versorgen, und an Vultjag Waffen verkaufen - und an seine Gegner. Ein lohnendes Geschäft.
      Jeder hier schien auf unehrliche Weise irgendwie zu versuchen, die Machtposition weiter auszubauen. Deshalb zeigte er auch mit dem Finger auf die Runde.
      "Ihr alle werdet es noch bereuen, wenn ihr Vultjag herausfordert. Ich soll mehr für Waffen zahlen? Dann zahlt ihr mehr für die Söldner meines Volkes! Ich verdreifache den Preis, bis die Sache entglütig geklärt wurde! Wer es sich leisten kann, der wird sicherlich ein Vorteil davon haben! Und sollten unsere Häfen alsbald wieder regelmäßig mit Holz beliefert werden, könnte man gegebenfalls mit Preisnachlässen rechnen!" Er sah dabei zu Tain und Orin.

      Zane erhob sich und marschierte Richtung Tür, blieb aber noch mal kurz stehen, ehe er hinaustrat.
      "Für mich gibt es keinen Grund länger zu bleiben. Alles was gesagt werden musste, wurde gesagt. Der Rest interessiert mich nicht. Jedoch, was auch immer geschehen möge, Mehyve wird für Camisse kämpfen und das Reich verteidigen. Die Rohstoffe des Landes sind zu wichtig für uns, als das wir sie in andere Hände übergeben würden. Rechnet daher mit einigen Truppenverbänden als Vorsichtsmaßnahme, Eisenfürst. Spart euch das Geld für überteuerte Söldner. Wartet lieber darauf, das Vultjag überteuerte Waffen kauft, hehehe.", grinste Zane und trat dann hinaus. Er war nicht auf Truppen Vultjags angewiesen, und hatte einen Grund gesucht und gefunden, um die Preise für Waffen für Vultjag zu erhöhen. Und as für einen kurzen Zeitraum. Das würde bedeuten, wenn es Krieg gäbe, dann sollte er schnell entschieden werden. Wer zuerst käme, hätte finanzielle und materielle Vorteile. Vultjag müsste tief in seine Goldkiste greifen, um den materiellen Nachteil auszugleichen.
      Und Camisse bräuchte keine Söldner, da Zane bereits militärischen Beistand angepriesen hatte, und auch Truppen entschenden würde.

      "Ihr alle seid ehrlose Hunde. Und mancheiner hier gar nutzlos. Wir klären das am besten auf dem Schlachtfeld. Meine Männer werden nicht ewig warten. Einen Monat vielleicht, dann werden wir selbst mit einer zufälligen Auswahl eines Gegners in die Schlacht ziehen. Bedenkt möglichen Handelsspielraum."
      Er verneigte sich knapp, machte kehrt und folgte Zane aus der Tür. Auch für ihn war das Treffen hier beendet.
      Waren die Regenwolken auch noch so dunkel und ergossen sich unerbittlich über das Land, so schienen am Horizont noch dunklere Wolken aufzuziehen. Vom Geruch her wie schwarze verbrannte Asche eines Feuersturms, würden sie ganz sicher Blut regnen lassen. Gewisse gewiss ....
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    • Der Schlag der Tür war vorerst das letzte Geräusch im Raum. Eine kühle Stille legte sich um die noch anwesenden Mitglieder, begleitet von dem fernen Prasseln des Regens. Selbst Lyxaxu war verstummt. Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen und starrte dann ins Leere, in ihren Gedanken bereits bei ihren Büchern, bei all den Zahlen ihrer Geschäfte, beim Preise feilschen und Gold zählen. Sie war schon gar nicht mehr wirklich anwesend. Brerandt räusperte sich verhalten.
      "Da es nun ruhiger ist, werde ich meine anfänglichen Ausführungen zuende bringen. Ich mache es kurz. Im ganzen Land werden Bürger zu Aufständen angezettelt von Leuten, die - so wie wir glauben - von außerhalb stammen. Die großen Nationen würden erst wagen uns anzugreifen, wenn wir geschwächt sind. Deshalb werde ich meine Grenzen verschließen, niemand wird mehr die Rabone-Wälder betreten oder verlassen ohne meine Kenntnis." Er gab den anderen einen Moment, um den Worten bewusst zu werden. Nach einer Pause sprach er weiter. "Und wir werden unseren Anspruch auf den Gebirgspass durchsetzen." Lyxaxu blickte auf, sie hatte wohl doch zugehört. In dem kurzen Moment der Stille sah sie von Brerandt zu der Elfe, zu Camisse und wieder zurück.
      "Ihr wollt Krieg?", flüsterte sie schließlich. Der Ton in ihrer Stimme ließ darauf schließen, dass sie sich sehr viel Mühe dabei gab nicht wieder aufzuspringen.
      "Er wird euch allesamt arm machen." Damit sprang sie dann doch auf, viel zu grob, um es lässig aussehen zu lassen. Als sie nach draußen gestapft war, schlug die Tür ein weiteres Mal zu. Brerandt's Blick traf den der Elfenkönigin. Auch wenn es vielleicht nicht jedem bewusst war, so hatten sie alle gerade eine Kriegserklärung abgegeben. Taranoke würde seinen ersten Krieg führen - und die Elfen würden nicht unbeteiligt sein.
    • Garlingen - Blütenfeld
      Flora Goldfield
      Blütenfeld.jpg

      Ein herrlicher Tag, wie Flora es in ihren Gedanken mehrmals wiederholt hatte. Es war bereits gegen Mittag, und die Sonne stand schon hoch am Himmel, hatte mit ihren Strahlen bereits für äußerst angenehme Temperaturen gesorgt. Zu dem wehte kaum Wind, da er aus östlicher Richtung kam, und größtenteils durch die Berge abgehalten, oder um sie herum geleitet wurde. Allgemein aber war es relativ ruhig im Himmel, was man an den geringen kleinen Wolkenfetzen sehen konnte, die sacht am Himmel schwebten und gemächlich in westliche Richtung zogen. Und wenn doch mal eine Böhe durch dieses Meer an Blüten zog, so war es eine willkommene warme und milde Umarmung, die reichlich Duftstoffe der unterschiedlichten Blüten mit sich führte. Der Frühsommer hatte begonnen, alles stand in voller Blüte, und sogar die Felder glänzten inzwischen wieder voller Gold im Licht der Sonne. In wenigen Wochen war die erste Ernte fällig, und hunderte Bauern aus den Dörfern wären dann den ganzen Tag damit beschäftigt, mit Sensen dieses Gold zu ernten. Ein Moment, der Flora immer nachdenklich machte. Sie möchte den Glanz der Weizenfelder. Sie ging gerne auf den Wegen dazwischen spazieren. Oder sie marschierte quer durch die Felder. Manchmal ritt sie auch auf einem Pferd geschwind hindurch. Tatsächlich konnte man hier in Garlingen zweimal im Jahr die Felder bestellen und abernten. Zum Frühlingsanfang im März säte man, denn dann waren hier schon angenehme Temperaturen, und der Boden weich genug um ihn zu bearbeiten. Im Sommer dann folgte die Ernte, und sogleich danach säte man für die Herbsternte. So gab es den Frühlings und den Sommerweizen für den Markt, auch wenn sie im Sommer und Herbst geerntet wurden, bekamen sie den Namen nach der Saatzeit. Jeder hatte seine Qualitäten und beide Sorten waren heiß begehrt. Während der Sommerweizen wuchs, wurde der Frühlingsweizen bereits zum größten Teil in den Mühlen verarbeitet und zu Mehl gemahlen, um ihn dann über die Handelsnation in ganz Taranoke zu verkaufen. Die Goldfields und die Bauern benötigten nur wenig für sich selbst, dem Nutzvieh und für die Soldaten, die das Land beschützten. So konnten sie rund 80 Prozent auf dem Markt anbieten.
      Nach der letzten Ernte verteilten die Bauern noch ein Erz, das in Camisse aus den Bergen gegraben wird, und zum Großteil für guten Weizen eingetauscht wird, welchen die Camisser wiederum für ihre Biersorte Goldglück verwenden.
      Ein jeder Bergmann trinkt sozusagen morgens einen Humpen Glück, damit der Ertrag aus ihrer Arbeit höchst ergibig sein möge. Und den Bauern in Garlingen ermöglicht es, das der Boden der Felder immer gut mineralisiert war und Jahr für Jahr die besten Ernteergebnisse und Qualitäten erzielte.
      Das Blütenfeld lag nordwestlich, nahe der Gebirgsausläufer, wo es nur noch kleinere Hügel gab, hinter denen dann auch irgendwo schon der Elfenwald begann. Wenn sie ihr Pferd gut antrieb, brauchte sie eine knappe halbe Stunde bis zu diesem Ort. Der Reitwind in ihren Haare hatte ihr gut getan.
      Jetzt graste ihr Pferd etwas weiter abseits und erholte sich. So ein Dauergalopp war Kräftezehrend, und normalerweise war man in gemächlicher Geschwindigkeit gute zwei Stunden vom Anwesen bis hierhin unterwegs.
      Flora selbst lag auf dem Rücken zwischen den Blumen, hatte den linken Unterarm auf ihrer Stirn liegen und beobachtete die Wolken am Himmel, zwischen denen hier und da mal ein Blütenblatt zu sehen war, wenn es über Flora hinweg wehte, oder manchmal auch ein Insekt oder ein Vogel.
      Das Gras war weich und warm. Sie genoss die Ruhe, die nur gelegentlich durch das Rauschen des Windes zwischen den Blüten durchbrochen wurde. Ab und zu schnaubte das Pferd.
      Hier war es angenehmer als daheim. Ihr Vater war bis heute absolut unzufrieden damit, das sie sich der Kampfkunst widmete, und ihre eigentlichen Aufgaben dabei vernachlässigte. Sie war immerhin die Erbin, die all das hier einestages weiterführen sollte. Wie oft hatte es schon Streit gegeben, der schon mal in tagelangem Schweigen endete, und dann tat man so, als sei nichts geschehen.
      Flora aber hatte wenig Lust, in irgendwelchen Büchern Zahlen und Unterschriften einzutragen, mit Händlern in Kontakt zu treten und Zahlungen an die Bewohner des Landes zu leisten, die hart für das Geld arbeiteten. Sie war kein Geschäftsmann, oder eher eine Geschäftsfrau. Nicht mehr seit jenem Tage ..., und als Codren zu ihr kam, und zu ihrer Leibwache ausgebildet wurde. Von ihr hatte Flora einiges abgeschaut, konnte sie selbst nicht am Training in der Burg teil nehmen, so zigte Codren ihr dies und das, und Flora selbst entwickelte es weiter, nahm zudem noch ein Studium für kampfunterstützende Stellarmagie an. Dieses war der schwerste Teil gewesen, denn sie konnte nur aus Büchern lernen, nicht von einem Magiebegabten Magier selbst. Aber sie hatte einige Fortschritte gemacht.
      Und heute war sie eine sicherlich gute Kämpferin geworden. Und sie wäre in der Lage sich und das Land zu verteidigen, auch wenn Goldfield vermutlich nur Barbaren, Banditen oder Söldner fürchten müsste.
      Aber immerhin waren sie es, die einst hier wüteten, und das Leben ihrer Mutter nahmen, die sich brav an die Vorgaben des Vaters gehalten hatte. Flora würde diesen Fehler, diese Schwäche nicht begehen.
      Es gab keinen männlichen Erben, und Erben konnte nur ein Blutsverwander. Einen männlichen Nachfolger bekäme dieses Land daher nur über eine Heirat.
      Flora musste häufig grinsen, da sie selbst bereirs mit ihren Outfit einer Braut ähnelte - auch wenn sie vorn etwas zu viel Haut zeigte, und so häufig die Blicke der Männer auf jene Stellen lockte. Im Kampf sicher von Vorteil, und ein wenig war es wohl auch so gedacht. Auch das war natürlich ein Streitpunkt mit ihrem Vater.
      Ebenfalls suchte er bereits nach einem möglichen Gatten für eine Ehe. Darauf konnte sie getrost verzichten. Zum Glück gab es momentan nicht viele Bewerber die in Frage kämen, denn sie mussten vom Adel sein.
      Sie atmete tief ein und verdrängte die Gedanken. Jetzt genoss sie erstmal den Tag, bevor sie zum Mittagessen wieder zum Haus zurück reiten würde.
      Neben ihr lag ein Beutel im Gras, in dem sich etwas Brot befand. Es wurde heute morgen erst frisch gebacken. Den Laib hatte sie sich gemopst ehe sie her kam. Sie griff zum Beutel und nahm eine der Scheiben, die sie abgeschnitten hatte, roch an dieser und biss herzhaft hinein. Es schmeckte herrlich, saftig und aromatisch. Man schmeckte den Sommer, denn es wurde aus Mehl gebacken, welches aus den Kornspeichern der letzten Jahresernte kam. Bald gäbe es wieder das süßliche Frühlingsbrot. Sie fluchte. Hätte sie bloß noch etwas Aufstrich mitgenommen. Etwas Honig, oder Marmelade. Vielleicht auch Käse oder ein Stück Wurst aus dem Kellerlager.
      Naja, es schmeckte auch so vorzüglich.
      Etwas zu Trinken wäre auch nicht verkehrt. Auch das hatte sie vergessen. Sie seufzte.
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    • Der schöne Frühlingsmorgen hatte bereits gut begonnen. Codren war früh aufgestanden, hatte im Stall mitgearbeitet, um sich dann zu ihrer morgendlichen Trainingseinheit aufzumachen. Sie bestand aus einer kleinen Gruppe von Bauern und Knappen, die sich selbst verteidigen wollten, falls es wieder zu einem solchen Massaker wie vor einigen Jahren kommen sollte. Codren hatte alle Geschichten und Variationen schon gehört, schließlich war es das Lieblingsthema der Goldfields. Aber immerhin schienen sie aus diesem Ereignis gelernt zu haben.
      Das Training selbst war niemals wirklich aufschlussreich und diente eher dem Zweck, Bewegungen zu automatisieren - Codren's Meinung nach völlig unnütz, da sie intensive Trainingsjahre im Faust und Messerkampf hinter sich hatte und somit schon weitaus professioneller kämpfen konnte als mit dem Holzschwert, das sie in diesen Stunden vor sich hin und her schwang. Aber Goldfield bestand darauf und sie hatte vor wenigen Jahren das Streiten aufgegeben.
      Er war schon immer freundlich zu ihr gewesen. Seit dem Tag, an dem er sie am Hafen gesehen hatte, an dem sie seit ihrer Ankunft gearbeitet hatte, hatte er große Geduld mit ihr - viel zu große, wenn man bedachte, was sie damals für einen Nutzen für ihn hatte. Sie verstand kein Wort seiner Sprache, hatte noch niemals eine Pfeilspitze geschnitzt oder einen Hammer gehalten und konnte nur sehr amateurhaft reiten. Ihr fehlten jegliche Fähigkeiten um eine einfache Bedienstete darzubieten, aber trotzdem hatte er sie gekauft. Für gutes Geld, denn Lyxaxu verkaufte ihre Sklaven niemals zu günstigen Preisen. Mittlerweile hatte sich dieses Geld für ihn gelohnt.
      Nach dieser Trainingsstunde war sie wieder an den Hof geritten und kaum eine halbe Stunde später stand sie auch schon vor dem tobenden Goldfield, dessen Kopf schon vor Zorn glühte.
      "Finde sie, auf der Stelle!"
      "Ja, mein Herr." Sie neigte den Kopf und trabte nach draußen, ihrer nächsten Aufgabe entgegen.
      Sie war von Anfang an niemals als Familienteil angesehen worden, aber mittlerweile war sie genauso wenig Familie, wie sie eine Bedienstete war. Der einzige Vergleich, der ihr dabei einfiel war ein Pferd, besser gepflegt als Schafe und Schweine, aber nicht mit den selben Vorzügen, die ein Hund genoss. Sie wurde vielleicht als Bekannte des Hofes angesehen, nur ohne eigenen Namen. Ihre Herkunft hatte hier keine Bedeutung, genauso wenig wie ihre eigentliche Ausbildung.
      Eine Stunde dauerte es, bis sie auf die Idee kam und eine weitere halbe, bis sie endlich dort war. Vom Weiten konnte sie bereits den Fleck im Gras sehen.
      "Flora!", zischte sie und brachte ihre Stute mit einer ungelenken Bewegung zum stehen, bevor sie absprang. Der Hintern tat ihr von dem ungewohnt langen Ritt weh und sie würde morgen einen Muskelkater in den Schenkeln haben. Aber diese Sorgen konnten warten.
      "Du kannst dich nicht ständig aus dem Staub machen, wenn es dir passt!" Mit den Händen in den Hüften fixierte sie Flora mit einem ernsten Blick, was für diese nur eins bedeuten konnte: Ihr Vater suchte nach ihr. Würde er nämlich nichts davon wissen, hätte sich Codren in diesem Moment eher noch zu ihr gesetzt. So aber blieb ihre Miene unerschütterlich.
      "Du verpasst deinen Unterricht, Frau Carley ist bestimmt schon da." Zu Flora's eigenem Albtraum hörte sich Codren manchmal haargenau wie ihr Vater an, denn von ihm hatte sie schließlich auch die Sprache gelernt. Nun sprach sie beinahe akzentfrei, aber der Preis dafür war der oftmals sehr ähnliche Tonfall, mit dem sie die Erbin Goldfields nun schimpfte.
    • So schön friedlich, wie es eben noch war, so schnell konnte Codren diesen auch zunichte machen, als sie angeritten kam, und nahe bei Flora ins Blumenmeer sprang. Zudem schien sie nicht freiwillig hier zu sein, was sie an ihrem Tonfall heraus hören konnte. Hatte ihr werter Vater mal wieder nach ihr suchen lassen? Der Unterricht mit Frau Carley? Dieser Unsinn mit Handelspreisen, Buchführungen und Preisberechnungen. Davon bekam sie immer nur Kopfschmerzen, und ihre Finger pochten immer nach dem Unterricht, wenn Fräulein Carley bei einem Fehler gern ihren Zeigestock zum Tadel nutze. Flora betrachtete es eher als Schmerztraining für den Kampf.
      Flora säufste. "Haaaach, die ist mir total egal. Ich werde nicht zum Unterricht gehen. Ich habe besseres vor." Sie hielt eine weitere Scheibe Brot hoch. "Und mein Mittagessen genieße ich heute in der freien Natur. Vater kann seine Suppe alleine auslöffeln. Frau Carley kann ihm ja Gesellschaft leisten, hihi."
      Herzhaft biss sie ab. Mit kauenden Bewegungen quetschte sie die nächsten Worte hervor. "Und würdest du bitte aufhören, dich wie mein Vater anzuhören? Du verscheuchst die Bienen."
      Zudem hielt sie ihr noch ein Stück von dem Brot hin. Mit Codren teilte Flora gern. Sie war ja auch schon gut ein halbes Leben bei den Goldfields, und seit dem Tage an dem sie hier wohnte, an Floras Seite. Zuerst als Freundin, wobei sie Sprache und Umgang zu lernen pflegte, später dann auch in der Waffenkunst, um dann als Leibwächterin auf Flora aufzupassen.
      Und das war dann auch der Punkt, an dem Flora anfing auf sich selbst aufzupassen. Eine feine Dame, die sich in einen Dreschflegel verwandelte. Ein äußerst unangenehmer Gedanke in den Augen ihres Vaters. Er machte sich große Sorgen um das Ansehen der Goldfields, und um die Zukunft des Hauses. Und dann besorgte er die strenge Lehrerin Mr. Carley, die selbst gern ihr Zeigeschwert schwang, wenn Flora sich verrechnet hatte.
      "Setz dich, und iss. Dein Pferd braucht eh mal ne Pause."
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    • Codren unterdrückte ein verhaltenes Seufzen, mit dem sie ihre Misgunst ausdrückte und spähte weiterhin für einen Moment auf Flora hinab. Sie war schon wieder an dem einen Punkt der Zwiespalt angekommen, der ihren Alltag bestimmte. Von den Befehlen Goldfields konnte sie sich nicht abwenden, aber Flora wollte sie nicht enttäuschen. Es war genauso wie beim Abendessen: Am Tisch der Familie konnte sie nicht sitzen, aber in der Küche wollte sie nicht essen. Ein ewiges hin und her.
      "Du hast dich heute besonders gut versteckt. Ich habe zwei Stunden nach dir gesucht und dich dann in einem Waldstück gefunden, okay?" Sie lächelte gutmütig, sah dann aber gleich wieder ernst drein. "Das heißt wir gehen in einer halben Stunde." Das war wohl das einzig vernünftige, was sie in diesem Moment vorschlagen konnte. Flora würde das hoffentlich einsehen.
      Sie nahm sich das Stück Brot und setzte sich dann selber inmitten die Blumen, mitsamt ihrer Uniform, die sie überall hin anhatte. Nach einem herzhaften Bissen, der ihr Frühstück darstellte, wandte sie sich zu Flora.
      "Warum machst du es deinem alten Herrn so schwierig? Gibt es denn keine Lösung, mit der ihr beide einverstanden seid?" Dieses Gespräch führten sie oft, denn Codren erlebte fast nichts anderes als den unendlichen Streit zwischen den beiden. Sie verstand beide Seiten, konnte Flora die Ansichten ihres Vaters darstellen und ihrem Vater die Ansichten Floras, aber beide wollten sich unter keinen Umständen völlig auf den anderen einlassen. Wenn in Regierungen so etwas geschah, war die naheliegendste Lösung, dem anderen den Kopf abzutrennen, damit schnell jemand passenderes angeschafft werden konnte. Das ging unter Familien natürlich nicht, aber Codren hatte es noch immer nicht aufgegeben. Sie hackte ständig wieder nach und brütete sogar abends darüber, wenn sie ins Bett ging. Es war das einzige, womit sie ihren Kopf derzeit beschäftigen konnte, und wenn das Ziel dabei nur darin bestand Flora und ihren Vater glücklich zu machen, war ihr das nur recht.
    • Er war schon eine ganze Weile unterwegs, denn auch wenn er den Weg kannte, lag eben doch eine ganz schön große Sreche zwischen ihrem Wald und den Anwesen zu denen er sich in folge der gescheitrten Verhandlungen aufmachen sollte. Seine Königin hatte mit einem eindeutig besseren Ergebnis gerechnet, doch schlussendlich hatten sich alle Anwesenden nur noch mehr zerstritten und waren dann nach und nach ohne eine Lösung zu finden abgereits. Alle hatten sich dadurch eine Verbesserung der BEziehungen mit den Menchen erhofft, doch ganz augenscheinlich hatten sie alle damit falsch gelegen. Sie waren nicht mehr so unkompliziert wie man einst gedacht hatte, aber Maßnahmen mussten trotzdem getroffen werden. Seine Ausbildung hatte schon vor etlichen Monden begonnen. Nicht etwa weil man mit diesem Ergebnis grechnet hatte, sondern weil von Anfang an klar gewesen war, dass sich ihre Wünsche nicht nur mit einem Aufeinandertreffen verwirklichen konnten. Also sollte er jetzt das Bindeglied darstellen. Mit dem einzigen Unterchied, dass er sich erst einmal vermutlich nur bei den Brerandts und den Goldfields blicken lassen konnte, die nicht all zu schlecht auf ihre Königin zu sprechen waren. Bei allen anderen Häusern vermutete man, dass man einen Gesandten der Königin sofort einsperren, wenn nicht sogar noch etwas viel schlimmeres mit ihm tun würde und da er doch irgendwie an seinem Leben hing und gewiss nichts noch schlimmer machen wollte, musste das eben einfach erst einmal ausreichen. Sie würden sich langsam vortasten und hoffentlich so auf Gehör stoßen.
      Seine erste Wahl war auf die Goldfields gefallen, da ihr Anwesen nicht allzu weit entfernt vom Wald lag. Es war zwar noch immer ein zweitägiger Fußmarsch, doch ein Hirsch oder Wolf als Reittier und Begleiter wären viel zu auffällig gewesen und hätten sicher nur für unnötigen Aufruhr gesorgt. Die Menschen mochten ihre wilden Tiere schließlich am allerliebsten tot und als Stück Fleisch auf dem Teller. Etwas das für Elfen gewiss niemals in Frage kam, doch er hatte sich bereits mehr als nur an die Essgewohnheiten der Menschen gewöhnt. Sie mochten unterschiedlich sein doch sie kannten es eben nicht anders. Auch wenn er es sich schrecklich vorstellte nicht die Stimme der Natur vernehmen zu können. Sie gab ihm ein wenig Sicherheit, auch wenn sie außerhalb des Waldes um einiges leiser und zaghafter war. Das hatte er bereits bei seinem ersten Schritt zwischen den Bäumen hervor bemerkt und villeicht lag gerade dort das Problem. Oder aber die Menschen nahmen sich einfach nicht die Zeit. So hektisch und chaotisch wie es hier zuging, wäre auch dies eine mögliche Erklärung weswegen die Natur immer wieder auf taube Ohren schieß, denn in den zwei Dörfern, die er bis jetzt bereits durchquert hatte, war bereits alles in heller Aufregung. Vermutlich lag es an der bevorstehenden Ernte oder aber Menschen in einer Gemeinschaft verhielten sich immer wie Ameisen in einem Ameisen haufen. Das war eine der wenigen Sachen, die er noch nicht genau sagen konte, schließlich war es sein allererstes Aufeinandertreffen mit Menschen, doch er war bereit zu lernen und wissbegierig genug neue Dinge in Erfahrung zu bringen. Es würde ihm später nur weiterhelfen, wenn er sich mit ihnen vertraut gemacht hatte, weshalb er auch jede Gelegenheit dazu nutze sich ihnen anzunähern, sie zu beobachten oder in ein Gespräch zu verwickeln. Zum Glück waren sie hier am Rand der Wälder einigermaßen an den Anblick eines Elfs gewöhnt, sonst hätte seine Ankunft jedes Mal sicher für eine ganze Menge Aufmerksamkeit gesorgt.
      Den halben Tag war er schon ohne eine weitere Begegnung unterwegs gewesen und so langsam machte sich die Mittagszeit bemerkbar. Nicht nur die Sonne stand nun am höchsten, auch sein Magen machte sich so langsam bemerkbar, doch rasten wollte er auch noch nicht. Der Weg war fast geschafft auch wenn es sicher trotzdem noch drei, vier Stunden waren bis er weit genug in das Landesinnere vorgedrungen war um das Anwesen überhaupt zu erblicken. Er sollte also wohl wirklich erst einmal zu Mittagessen, schließlich wollte er weder die Beeren, noch das Stück Brot, das ihm eine der Frauen aus dem letzten Dorf überreicht hatte, verkommen lassen, also sah er sich nach einem guten Platz zum Sitzen um, den er schließlich auf einer kleinen Blumewiese ausfindig machte. Dort standen in einiger Entfernung zwei grasende Pferde, die sich sicher genauso wie er über ein wenig Gesellschaft freuten. Er schlug diesen neuen Weg ein und bemerkte dabei die zwei Menschen im Gras erst gar nicht. Er war viel zu fixiert auf die beiden Tiere vor ihm, denen er begrüßend seine Hand entgegen streckte nur um sie dann zu streicheln. Es legte sich ein zufriedener Ausdruck auf sein Gesicht, denn auch wenn Menschen interessant waren, waren ihre Tiere ihm noch immer ein wenig lieber. Auch wenn er von denen meisten von ihnen ebenso nur gehört hatte. Das Prinzip war das selbe wie mit allen Waldtieren. Er wollte ihnen nichts böses und das merkten sie. Sie waren schließlich auch mit der Natur im Einklang so schwach ihre Stimme hier auch war und schon allein diese Begegnung machte sen heutigen Tag zum schönsten bisher. Pferde waren noch einmal etwas ganzs anderes als die wenigen Hofhunde, die er in den Dörfern gesehen hatte. So kraftvoll und elegant. Er konnte einfach nur staunen und sich über diese Begegnung freuen.
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    • Codren hatte sich gerade noch Flora's Leiden angehört, da sah sie aus dem Augenwinkeln eine Bewegung - und war mit einem Mal auf höchster Alarmbereitschaft.
      "Wer bist du", forderte sie zu wissen, noch bevor sie aufsprang und ihr Schwert in einer kunstvoll eleganten Bewegung hervorzog. Nun zahlten sich die vielen morgendlichen Trainingsstunden aus, denn mit dieser ersten Bewegung sah sie mehr wie vollwertige Soldatin vor dem Elfen aus, als auszubildende Leibwächterin. So konnte sie selbst die Tatsache kaschieren, dass sie sich mit dem Parieren noch immer schwer tat. Bei Gelegenheit sollte sie ihrem Lehrer vielleicht doch noch dafür danken.
      "Wo kommst du her?", fragte sie gleich weiter, kaum hatte der Elf ihr eine Antwort gegeben. Ihr Blick huschte derweil in höchster Aufmerksamkeit über die Wälder hinter ihm hinweg, als rechnete sie gleich mit einer ganzen Armada an Elfen. Bisher war sie mit Elfen wenig in Kontakt gekommen. Sie wusste, dass sie die Händlerwege überwachten und in den Wäldern lebten, aber bis auf den Anblick von weiter Ferne, war ihr weiterer Umgang mit ihnen erspart geblieben. Nun da aber einer vor ihr stand und sie ihn nicht einschätzen konnte, gepaart mit ihrer Unfähigkeit zu parieren, war ihr doch etwas unwohl zumute.
    • Flora richtete sich langsam auf, saß für einen Moment, und blickte zu der Person hinüber, die von Codren entdeckt und bedroht wurde. Ganz die Leibwächterin, sah sie wohl immer einen Bösewicht in anderen, die sich Flora näherten. Sie seufzte. "Codren, das Schwert kannst du wegstecken. Das ist nur ein Elf aus den Elfenwäldern. Und mit denen haben wir einen Pakt. Sie schützen uns sogar."
      Sie richtete sich auf und klopfte ein paar Grashalme und Blütenblätter von ihrer Kleidung.
      Natürlich hatte Codren schon korrekt gehandelt. Flora selbst blickte zu den Pferden, die beim Elfen standen. Ihr Schwert hing seitlich am Sattel. Sie hätte also nur ihre Magie zur Verfügung. Aber es sah nicht so aus, als wollte der Bursche kämpfen.
      "Ich bin Flora Goldfield, die Tochter des Grafen, dem dieses Stück Land gehört. Seit gegrüßt, werter Herr Elf. Und erklärt eure Absichten."
      Sollte er gar ein Söldner oder ein Bandit sein, auch wenn Flora noch nie davon gehört hatte, das ein Elf freiwillig diesem Abschaum diente, würde Codren ihn schon lange genug beschäftigen, bis sie an ihr Schwert gelangen konnte.
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    • Er war auf einiges vorbereitet, doch selbst wenn sich an seinem Gürtel unter anderem auch ein Schwert befand hatte er nie damit gerechnet, dass ihn irgendjemand als Gefahr ansehen würde. Die Meisten empfanden ihn als amüsant oder verwechselten ihn mit einem Kind, doch anscheinend gab es durchaus auch Menschen, die ihn als Bedrohung ansahen. Dabei war er nun wirklich nicht furchteinflößend, auch wenn er das noch einmal überdenken sollte, nachdem er sich nur kurz nach dem Zusammentreffen mit den zwei Pferden mit einer sehr scharfen Klinge und einer ziemlich lauten Stimme konfrontiert sah, die seine Ohren klingeln ließ. Er hätte wohl doch ein wenig besser aufpassen und sich zuerst umsehen sollen, denn das hätte gewiss schief gehen können, denn diese Frau schien wirklich keine sonderlich ruhige Art zu haben.
      Es dauerte ein wenig bis er antwortete. Zuerst einmal betrachtete er die beiden Frauen im Gras ein wenig näher, während seine Hände langsam nach oben wanderten. Wie die Bauern aus den Dörfern sahe sie nicht aus. Ihre Kleidung war feiner und sie hatten Schwerter und Pferde, aber in welche Kategorie er sie stattdessen ein Ordnen sollte wusste er auch nicht. Er sollt wohl lieber erst einmal antworten, denn auch wirklich geduldig wirkte die Frau nicht, die ihn gerade bedrohte. Er könnte sich zwar wehren, doch war er mit friedlichen Absichten gekommen und wollte das Kämpfen deshalb so gut es geht vermeiden. Ob sih das wirklich als durchsetzbar erwies würde er dann noch sehen.
      „Fenris Lithron.“, brachte er shließlich nach einigem Zögern mit leiser Stimme heraus, wurde dann aber sofort mit weiteren Fragen bombardiert. Seine Mission war zwar geheim, doch er hatte eigentlich nicht vorgehabt allzu vielen Menschen davon zu erzählen. Er sollte sich also schleunigst etwas einfallen lassen, bevor er jedoch mit einer passenden Lüge dienen konnte, wurde die hitzköpfige Frau, von der bisher ruhigen hinter ihr unterbrochen und bei ihrer Bekanntgabe wären ihm fast die Augen aus dem Kopf gefallen und das nicht nur weil sie sich für ihn einsetzte. Schnellstmöglich ließ er sich auf eines seiner Knie hinab fallen und senkte ehrerbietend das Haupt, wie man es ihm beigebracht hatte, wenn er den Mitgliedern der beiden Häusern begegnete. Anscheinend legten die Menschen auf so etwas großen Wert und er wollte es nicht an irgndeiner Unhöflichkeit scheitern lassen. Schließlich überbrachte er den Willen seiner Königin.
      „Verzeiht, dass ich Euch nicht erkannt habe. Fenris Lithron mein Name. Ich bin das erste Mal außerhalb des Waldes und auf Geheiß meiner Königin als ihr Gesandter hier. Ich soll die Häuser Brerandt und Goldfield an ihrer Stelle aufsuchen. Seit der Versammlung vor wenigen Tagen ist sie ruhelos und möchte so schnell wie möglich dafür sorgen, dass der Frieden im Wald erhalten bleibt. Wir sind nicht an den Kriegen der Menschen interessiert und hatten uns eigentlich auch erhofft einen Waffenstillstand mit einigen der anderen Häuser auszuhandeln, aber diese sind nicht sonderlich gut auf uns zu sprechen.“, ratterte er förmlich und um einiges selbstsicherer seinen gesamten Auftrag in Kurzform für sie herunter und verharrte dann in seiner unterwürfigen Position bis sie etwas erwiderte. Er wollte es gewiss nicht gleich beim ersten Aufeinandertreffen vermasseln, also hoffte er wirklich alles richtig gemacht zu haben. Bei den Menschen gab es so viele merkwürdige Regeln an die er sich halten musste...
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    • Ehe Codren etwas erwiedern konnte, schon sich Flora an ihr vorbei, und legte eine Hand auf ihren Schwertarm, damit Codren das Schwert senkte. Dann seufzte sie. "Elf ... Fenris, es ist nicht nötig diese gehobenen Förmlichkeiten auszuleben. Mir geht das eher auf die Nerven, als das es mir schmeicheln würde. Mir wird übel, wenn ich dabei an die Partys denke, die Vater immer mal wieder organisiert, um die Händler bei Laune zu halten. Verhalte dich einfach ganz normal, ja?", grinste sie etwas gezwungen. Sie war zwar vom Adel, aber als was Besseres sah sie sich deshalb selber nicht. Respekt könnte man ihr gern zollen, aber diese schleimige Unterwürfugkeit war für sie nur etwas für Würmer die gern im Dreck krochen. Schlimm genug, das sie das selbst oft bei höheren Adeligen machen musste, wen wer zu Besuch kam, oder zu jenen Zeiten, als Familie Goldfield bei anderen Häusern selbst zu Besuch kam.
      Etwas anderes aber machte Flora hellhöriger. Hatte der Elfe gerade etwas von Krieg erzählt? Versammlung vor wenigen Tagen? Ihr Vater war jedenfalls nicht dabei gewesen, also schien es die größeren Häuser zu betreffen. Aber, wenn diese tatsächlich offen Kriege führen würden, könnte das allgemein auf ganz Taranoke starken Einfluss auf den Handel haben. Und viele Leute waren inzwischen förmlich abhängig davon.
      "Nun, ihr habt Glück, Elf. Ich wollte gerade wieder aufbrechen, da Vater nach mir suchen lässt. Ihr könnt uns gern begleiten, da ihr ihn vermutlich eh aufsuchen werdet. Unterwegs könnt ihr mir dann etwas mehr darüber erzählen, was außerhalb von Garlingen vor sich geht.
      Auch wenn der Elf selbst zum ertenmal wohl die Wälder verlassen hat, so hatte er dennoch Informationen von der Königin erhalten. Er wusste daher wohl einiges. Ansonsten bliebe wohl noch die Handelsnation. Schon bald würden diese mit Informationen und Waren hier eintreffen, kaufen und verkaufen, soe wie sie es immer gemacht haben. Und Informationen tauschte man gern - im gegenseitigem Interesse natürlich.
      Flora ging zu ihrem Pferd und schwang sich in den Sattel. "Codren, bitte nehm den jungen Herrn auf deinem Pferd mit zum Anwesen."
      Flora hätte ihn auch selbst mitgenommen, aber dann hätte Codren vermutlich Einwände gehabt. Was wenn er mittendrin ein Dolch gezogen hätte, um Flora während des Ritts ohne Gegenwehr umgebracht hätte? So war er zumindestens außer Reichweite.
      Dann trieb sie ihr Pferd an und ging rasant in einen schnellen Galopp über, während die Hufe des Pferdes bei jeder Berührung mit dem Boden Gras und Blumen aufwühlte.
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    • Fenris Lithron? Der Name kam Codren nicht bekannt vor. Und das war eine gute Sache, denn wenn sie Elfennamen schon gehört hatte, war das nur im Zusammenhang mit den Verrätern des Goldenen Massakers. Sie hatte sich mit Freuden die Geschichten dazu von Bediensteten und Angestellten angehört und solche Leute waren bekannt für ihre Dramatisierung. Für sie musste es immer einen schuldigen geben - in dem Fall die Elfen.
      Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der Elf sich von hinten an sie herangeschlichen hatte. Wenn es nach Codren ging, hätte sie ihn gleich wieder fort geschickt, aber so ließ sie sich von Flora beruhigen und senkte zumindest die Schwertspitze, sodass sie nicht auf seine Brust, aber auf seine Füße zeigte. Trotzdem war sie mit Flora's folgenden Worten gänzlich unzufrieden.
      "Er soll mitkommen? Bist du wahnsinnig?" In Gegenwart des Hofes würde sie mit diesen Worten wahrscheinlich bei lebendigem Leib verbrannt werden, aber sie waren nicht bei Hof und bis auf den Elfen war auch niemand hier. Sie waren unter Freunden, auch wenn sich Flora ihre höhere Stellung auch hier zu eigen machte.
      "Er wird nicht mit mir auf einem Pferd reiten!", protestierte sie lautstark, aber da war das Mädchen auch schon auf und davon. Sie würden sich sogar beeilen müssen, um mit ihr aufzuholen. Codren drehte sich mit finsterem Blick zu dem Elfen um.
      "Rauf da, du sitzt vorn. Ich werde dich im Auge behalten." Mit dieser unausgesprochener Drohung scheuchte sie ihn auf den Pferderücken.

      Kaum eine halbe Stunde später wurden die hohen Wände des Goldfieldsanwesens auch schon sichtbar und Codren trieb ihre Stute bis zum Eingang, an dem ihnen schon ein sehr aufgebrachter Herr Goldfield entgegenraste.
      "Flora, verdammt nocheinmal! Was ist nur in dich gefahren, Mädchen?" Seine laute Stimme ließ nicht nur sämtlich anwesenden Bauern aufschrecken, es scheuchte auch noch die Hunde auf, die in ein wildes Gekläff verfielen. Codren schenkte dem erstmals keine Beachtung und ließ stattdessen Fenris absteigen, bevor auch sie heruntersprang. Mister Goldfield ließ derweil seinen ganzen Wutausbruch auf Flora hinab prasseln.
      Manchmal tat ihr das Mädchen schon leid. Sie konnte ihre Ansichten verstehen, schließlich könnte sie es selbst niemals aushalten in einem Hof zu verweilen, geschweige denn dort zu arbeiten. Nun tat sie zwar genau das, aber für sie war das Leben schon vorbei, sie hatte ihre Chance bereits bekommen. Für Flora würde diese Chance erst noch kommen. Dass Goldfields keinen männlichen Nachwuchs hatte, sollte nicht ihr zugeschoben werden.
      Aber sie konnte den alten Mann auch verstehen. Schließlich war das Goldfieldserbe groß und die Chancen auf einen ehrwürdigen Platz in der Rangliste der großen Mächte in den nächsten Jahren war nicht gering. Der Hof sollte weiter von seinen Nachfahren geführt werden, bevor das Erbe sich noch verlieren würde.
      So oder so konnte sie in diesem ewig währenden Streit keine Seite ergreifen, und so wartete sie stillschweigend darauf, dass der tobende Mann mit seiner Schimpferei vorbei war und sich endlich dem Elfen zuwandte.
      "Und wer ist das?", kam die trotzige Frage, so als hätten die beiden gerade einen Elfen zur Entschuldigung für Floras fehlende Zeit mitgebracht.
    • Flora kam kurz vor dem Haus zum stehen und stieg vom Pferd ab. Sofort kam ein Bediensteter und nahm es entgegen. Und ihr Vater? Er kam ihr entgegen und mit ihm eine Lawine aus Tadel und Zurechtweisungen. Und erst danach schien ihm der Gast aufgefallen zu sein, von dem er sogleich erfahren wollte, um wen es sich handelte.
      "Was ist denn los, Vater? War die Suppe versalzen? Ich sagte dir bereits, das ich keine Geschäftsfrau bin, die den ganzen Tag irgendwelche Schriften kontrollieren und Einkäufe oder Verkäufe tätigen will. Ich habe den Pfad einer Kriegerin beschritten, und dabei werde ich auch bleiben. Schon alleine wegen damals."
      Damit war ohne Zweifel das Goldene Massaker gemeint, an dem Floras Mutter starb, die sich nicht selbst verteidigen konnte. Flora hatte aus dieser Sache gelernt, ihr Vater offenbar nicht. Der dachte nur ans Geschäft und an das Erbe, das in fähige Hände überreicht werden sollte.
      Einige der Bediensteten Damen gaben einen erschrockenen Laut von sich, als Flora gegen ihren Vater das Wort erhob, anstatt Reue zu zeigen und Besserung zu geloben, wie es sich für eine feine Dame ziemte. Stattdessen verhielt sie sich wie eine Soldatin, die einen Kampf begrüßte, als ich zu vermeiden.
      Mit beiden Händen vor der Brust verschränkt, stand Flora trotzig vor ihrem Vater.
      Dann zeigte sie mit einem Daumen über der Schulter zum Elfen. "Und das ist übrigens ein Bote aus dem Elfenwald, vermutlich direkt von der Königin entsandt. Und es scheint einen sehr wichtigen Grund zu geben, warum er hier ist. Wirklich nett von dir, ihm solch eine Show zu präsentieren. Das wird unser Haus sicherlich hervoragend präsentieren.", grinste sie und musste fast kichern, während ihr Vater einen roten Kopf bekam, wenn auch eher voll Zorn. Aber er beruhigte sich rasch wieder und strafte sich. Auch wenn Flora ihn zur Weißglut getrieben hatte, so kam in ihm doch der Anstandsmann zum Vorschein. Ein Bote der Königin würde dieser natürlich auch direkr Bericht erstatten, und das galt sicher auch für dem Empfang und die Gastfreundschaft. Der gute Ruf des Hauses stand auf dem Spiel, und seine Tochter führte hier einen Aufstand zur Soldatin an. Wer hatte ihr nur diese Flausen in den Kopf gesetzt? War es Codren gewesen? Kam Flora selbst auf die absurde Idee mit Schwert und Magie durchs Land zu reiten, um sich bvielleicht mit Banditen oder Söldnern zu prügeln?
      Er konnte es förmlich schon riechen, wie man in naher Zukunft über das Haus Goldfield sprach, über seine Tochter. Und welcher Mann vom Adel würde eine solche Frau schon haben wollen?
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    • Das alles ging ziemlich schnell und er kam gar nicht wirklich hinter dem her, was ihm erzählt wurde. Dafür war alles noch viel zu neu, doch die Menschen schienen wirklich kein Volk zu sein, dass irgendetwas langsam anging. Aus seinem gemütlichen Fußmarsch über Wiesen und Felder war nämlich so eben ein warer Höllenritt geworden. Zwar verkürzte sich seine Reise dadurch massiv was wirklich ein wahrer Segen war, doch ansonsten konnte er sich nicht sonderlich darüber freuen. Die Pferde mochten sehr liebe und gemächliche Tiere sein, doch als er sich jetzt damit konfrontiert sah auf einem von ihnen zu reiten, musste er doch schwer schlucken. Aber das war noch nicht alles... Noch dazu hatte er die Frau, die sich noch immer nicht vorgestellt hatte, wie einen Bluthund im Nacken und er war sich sicher, dass sie ihn beim kleinsten Mucks entweder bei vollem Gallop vom Pferd stoßen würde oder ihre Drohungen mit dem Schwert verwirklichen würde. Egal worauf ihre Wahl fallen würde, keines der Ergebnisse machte ihn wirklich glücklich. So hatte er sich seine erste Begegnung mit einem ihrer Bündnispartner gewiss nicht vorgestellt, doch da musste er jetzt wohl oder übel trotzdem durch, denn einfach so aussuchen konnte er es sich jetzt nicht mehr. Er wollte schließlich nicht als Bedrohung oder Schwindler eingestuft werden. Das konnte er seiner Königin nicht an tun.
      Sobald er endlich auf dem Rücken des Pferdes Platz genommen hatte, war es fast gar nicht mehr so schlimm. Zwar spürte er dieses merkwürdige Gefühl, das sich wohl am ehesten als eine Art kühle Mordlust einstufen ließ, noch immer im Rücken, doch der Wind in seinem Gesicht erinnerte ihn stark an seine Reitstunden im Wald und wenn er die Augen schloss war es auch fast genauso. Damals hatte er zwar kein Pferd gehabt, doch auch es fühlte sich warm und weich unter seiner Hand an. Irgendwie vertraut und ablenkend, weshalb er doch heil und in einem Stück am Hofe ankam und gleich in etwas hineinstolperte, das er wohl besser nicht sehen sollte. Er war so eben unelegant vom Rücken des Tieres hinabgerutscht als auch schon lautes Geschrei zu seinen Ohren drang, das sie nur ein weiteres Mal klingeln ließ. Menschen waren wohl genauso laut wie sie ungeduldig waren. Eine wirklich schreckliche Mischung, doch deswegen war er nicht hier. Er war noch immer ein wenig desorientiert bis er die Ursache des Streits fand und kurz darauf auch bereits vorgestellt wurde. Er stolperte gerade wirklich von einer misslichen Lage in die nächste...
      So schnell wie möglich versuchte er sein Haupt so tief nach unten zu senken wie er konnte, als die junge Frau mit dem Finger auf ihn hinwies. Bis auf ein Knie hinunter hatte er es in der kurzen Reaktionsspanne einfach nicht geschafft, weshalb das erst einmal genügen musste. Es sollte ihn zumindest in kein allzu schlechtes Licht rücken auch wenn die Menschen Höflichkeit und Anstand wirklich großschrieben. Hoffentlich war es also nicht allzu unsichtlich sich nur zu verbeugen. Um dem Ganzen noch weiter entgegenzuwirken verharrte er auch in dieser Position während er zu sprechen begann und sich ein weiteres Mal vorstellte. Nun jedoch vor dem Hausherren also sollte er wirklich keinen Fehler machen. Sonst würde schließlich sein erster Eindruck darunter leiden. „Fenris Lithron, zu Ihren Diensten, mein Herr.“, begann er, ehe er sich langsam wieder ein Stück aufsah, aber zumindest seine Hände an den für eine Verbeugung vorgeschriebenen Stellen ließ. Jetzt wo er nicht mit einem Schwert bedroht wurde, war es um einiges schwieriger vor völlig Fremden zu sprechen, aber er hatte es so gewollt. Es gab kein zurück mehr. „Wie Eure Tochter bereits gesagt ha, bin ich ein Gesandter aus dem Elfenwald. Meine Königin hat der Versammlung der großen Häuser vor einigen Tagen beigewohnt und ist nun beunruhigt vor dem was in nächster Zeit passieren könnte. Sie erbittet sich, dass Sie mir an Ihrer statt Gehör schenken. Die Lage ist ernst.“, setzte er fort und nach dem dritten Wort war er auch wieder völlig drin in seiner Aufgabe als Botschafter und würde gewiss keine Schande über das Volk der Elfen bringen. Zumindest solang er auch wirklich angehört wurde.
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    • Codren wohnte der Auseinandersetzung mit neutraler Miene bei. So blieb es auch als sie Zeuge davon werden durfte, wie Goldfields vor Wut aufgequollenes Gesicht sich erst in Staunen und dann sichtliche Reue verwandelte, als er erst begriff, wer dieser unscheinbare Elf vor ihm überhaupt war. Der Zorn in seinem Gesicht wich jäh einer kühlen Gelassenheit, mit der er schließlich dem Elfen zunickte, als wäre gerade nichts geschehen. Das musste man dem alten Herrn lassen, er hatte in dieser überraschenden Situation seine Fassung in Rekordzeit wiedergewonnen. Nicht nur das, er strahlte wieder beinah dieselbe Würde aus, die er bei Festen immer zur Schau stellte. Sehr zu seinem eigenen Wohwollen, wie man an dem Funken von Stolz in seinen Augen erkennen konnte.
      "Ein Gesandter der Königin ist bei uns immer ein willkommener Gast. Wir fühlen uns sehr geehrt dich bei uns willkommen zu heißen und bieten dir gerne ein warmes Bett und warmes Essen an, damit du dich von deiner Reise erholen kannst. Zuerst aber solltest du mir berichten, um was dich deine Königin gebeten hat." Er wandte sich wieder zu Flora um und - da Codren ihn schon lange kannte, konnte sie den Blick genau deuten - strafte sie mit den zornigen Blitzen in seinen Augen.
      "Und du, junges Fräulein, wirst dich augenblicklich zum Unterricht aufmachen - keine Diskussion mehr! Wenn ich noch ein Widerwort von dir höre wirst du den Rest des Tages auf deinem Zimmer verbringen!" Mit den restlichen Überbleibsel seiner Würde straffte er die Schultern, nickte Fenris noch einmal zu damit er ihm folgte und machte sich zum Haupthaus auf. Codren verweilte unbeweglich bis auch schließlich der Elf sich entfernt hatte. Danach gesellte sie sich an Flora's Seite und wartete darauf, dass die schaulustigen Angestellten sich ebenfalls entfernen würden.

      "Ich bitte meine Tochter zu entschuldigen. Wir haben derzeit ein paar Differenzen, aber sie ist eigentlich eine sehr wohlerzogene junge Frau." Der Hausherr ließ sich von zwei Dienern einen Wein mit zwei Gläsern bringen und nahm an dem Tisch platz, der den Audienzsaal mit seiner goldenen Farbe zierte. Die Geräusche des Hofes drangen von außen nicht mehr hinein und da war nur noch das Rascheln seiner Kleidung zu hören, als er sich setzte.
      "Bitte, nimm Platz. Möchtest du etwas zu essen? Zu trinken?" Er musterte den Elf und musste dabei unwillkürlich daran denken, dass dieser Junge keinen einzigen Winter in der freien Wildbahn überleben würde, so wenig Fleisch wie an seinen Knochen hing. Man sollte ihm wohl mal ordentlich was zu essen geben, aber was kümmerte ihn auch die Angewohnheiten der Elfen. Hätte er einen Sohn, würde er ihn jedenfalls nicht so mager herumlaufen lassen.
      "Nun, was möchte die Königin uns berichten?"

      "Mein Fräulein", murmelte Codren, als auch die letzte Maid endlich entschloss, ihren Freundinnen nachzulaufen, "Ihr solltet besser in den Unterricht gehen." Sie sah sich auf dem Hof um und nachdem sie sich kurz vergewissert hatte, dass niemand mehr in der Nähe war, beugte sie sich ein Stück hinab und sprach weiter:
      "Ich braucht noch Euer Buch. Wenn ich mich recht entsinne, habt ihr es im Foyer vor dem Audienzsaal liegen gelassen." Sie zwinkerte kurz und nahm dann wieder Haltung an, ganz die ehrenvolle Leibwächterin, die sie darstellen sollte. Letzten Endes war auch sie neugierig zu hören was der Elf zu sagen hatte und wenn der Alte nachher noch immer so schlechte Laune hatte, würde er Flora kaum gestatten mit Fenris ein weiteres Wort auszutauschen. Das war ihre einzige Gelegenheit.
    • Flora hatte mit verschränkten Armen vor der Brust ihrem Vater zugehört. Er verhielt sich ihr gegenüber, als wäre sie noch ein Kleinkind. Doch das stimmte nicht. Sie war erwachsen. Auch wenn er hier das Oberhaupt war, und sie selbst noch viel zu lernen hatte, so musste auch ihr Vater mal eine Sache erlernen und kapieren. Sie war keine Puppe, die man an Fäden nach belieben steuert. Sie hatte einen eigenen Willen und eigene Vorstellungen vom Leben. Und das würde sie ihm auch gleich noch unter die Nase reiben.
      Codren versuchte sie dabei womöglich zu unterstützen, und Flora war dankbar für die Ausrede, die womöglich auch funktioniert hätte. Aber Flora scheute den offenen Kampf nicht. "Vielen Dank, aber ich werde keine Ausreden brauchen, um den Audienzsaal aufzusuchen. Ich bin die Erbin, und dann wird es auch für mich Zeit, an Gesprächen wie diesen teil zu nehmen."
      Flora sah zu Codren und grinste. "Handel ... ist schließlich auch eine Form von Diplomatie. Käufer und Verkäufer müssen sich einigen. Nur so kommt ein für beide Seite lukratives Geschäft zu stande."
      Flora bat Codren, sie zu begleiten. Auch für sie konnten solche Informationen einmal wichtig sein. Als Leibwächterin musste man schließlich informiert sein, insbesondere, wenn es zu einer Gefahr füt die zu schützenden Personen kommen könnte.
      Sie folgten dem Elf und ihrem Vater und die beiden hatten gerade erst mit einen Höflichkeitsfloskeln begonnen, da öffnete sich die Tür und Flora trat ein, mit Codren im Schlepptau. Und bevor ihr Vater etwas sagen konnte, feuerten ihre Lippen schon los.
      "Hör zu, Vater. Wenn die Königin mit Goldfield in diplomatischer Mission handelt, dann sollte auch die Erbin dabei sein, nicht wahr? Du sagst, ich soll alles erlernen was später einmal nötig ist, um Ackerbau und Handel zu betreiben. Den Markt zu beobachten und Preise abzuschätzen. Verkauf und Ankauf, Lohn und Abgaben. Dann wirst du mir auch zustimmen, das Diplomatie für einen Handel unerlässlich ist. Wie sonst sollten zwei Geschäftsleute sich sonst einigen können? Ich werde daher hier und jetzt in diesem Raum bleiben, und mich an den Gesprächen beteiligen, und dieses mal dulde ICH keinen Wiederspruch."
      Das sie Codren mitgebracht hatte, hatte vermutlich auch einen Grund. Oder die Leibwächterin hatte versucht, Flora aufzuhalten. Doch das schien eher unwichtig zu sein.
      Flora strafte sich und fügte noch etwas hinzu. "Deine Tochter ist kein kleines Kind mehr. Und auch ich gehe meinen Weg. Du wirst mich niemals davon abhalten können."
      Zwei Bedienstete hatten sich draußen im Gang seitlich neben der Tür versteckt und schockiert gelauscht. Sie befürchteten ein Donnerwetter. Schon draußen hatte Flora es schon fast geschaft, ihrem Vater einen Wutanfall zu entlocken. Vor versammelter Mannschaft.
      Innerlich tobte bereits in Flora ein Kampf. Natürlich erwartete sie, das es hier gleich zu einen Krieg zwischen Vater und Tochter käme. Vermutlich würde er sie persönlich zum Unterricht schleifen und sie dort sogar noch anketten lassen. Und sogar Codren könnte bestraft werden, weil sie ihre Pflichten vernachlässigt hatte. Würde er sie womöglich entlassen? Keine Chance, denn Flora hätte da auch noch ein Wort mitzureden. Für diesen Fall hatte sie schon vorgesorgt. Codren würde einfach eine Söldner Gilde bestehend aus einer Person gründen, und sich dann von Flora anheuern lassen. Und dagegen könnre ihr Vater nicht das geringste tun.
      Mit energischem Blick marschierte Flora zu Tisch und nahm dann auf einem der Stühle Platz. Auch Codren betrat vollständig den Raum und schloss die Tür. Das hielt die Bediensteten nicht davon ab, an dieser Tür zu lauschen. Was würde wohl geschehen?
      "Also, wenn es etwas gibt, das auch unser Haus oder unsere Waren betreffen könnte, so sollte ich ebenso wie du im Bilde sein, Vater."
      Sie scheute seinem Blick nicht und sah ihm direkt in die Augen.
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    • Der Zeitpunkt seines Eintreffens war zwar mehr als nur schlecht gewesen, doch daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Es würde nichts an seiner Auffassung des Geschehens ändern. Streit kam in den besten Familien vor und auch wenn er die Hintergründe dahinter nicht kannte, konnte er verstehen wieso und wann Kinder besonders gegen ihre Eltern rebellierten, denn auch wenn man es ihm nicht zutraute und Elfen an für sich sehr friedfertige Geschöpfe waren, hatte auch er das ein oder andere Mal widersprochen. Vermutlich war es zwar ehr in die Kategorie konstruktive Kritik gefallen, doch das war im Moment auch egal. Er wollte nicht aus dem Nähkästchen plaudern, sondern ein Bündnis seiner Königin stärken und dafür musste er jetzt wohl dem Hausherren hinterhereilen, der ihm bereits einige große, stolze Schritte vorausgegangen war, während er noch seinen Gedanken nachgehangen hatte. Er holte schnell auf und folgte ihm nun im gebürlichen Abstand in das gigantische Anwesen. Er hatte zwar bereits von den Häusern der Menschen gehört, doch dieses übertraf seine Vorstellungen bei weitem. Selbst die Bauernhäuser waren bereits faszinierend gewesen, doch dieses... Es wirkte so übertrieben, so groß und erhaben... Hier hätte sicher das gesamte Elfenkönigreich einen Platz gefunden und jetzt wo er genauer darüber nachdachte, erinnerte er sich an die Worte, dass es eines der kleineren Anwesen unter den Familien war, doch bereits hier war er sich sehr sicher, dass er sich früher oder später verlaufen würde, wenn man ihn allein lassen würde. Es glich eben in keinster Weise dem Wald und bereits jetzt war er zu oft abgebogen um sich jemals wiedr zurückfinden zu können. Er wusste wirklich nicht wie man es hier aushalten konnte...
      Sein Mittagessen vorhin war durch sein Aufeinandertreffen mit den beiden Frauen unterbrochen worden, weshalb er wirklich gern nach etwas zu Essen verlangt hätte, doch ihre Verhandlungen und der Informationsaustausch standen erst einmal im Vordergrund. Das Essen würde ihm nicht davon laufen, selbst wenn er noch ein wenig warten musste, also lehnte er bloß dankend ab und nahm nur den Kelch voll Wein entgegen der ihm gereicht wurde. Er schmeckte um einiges bitterer als er es von zu Hause aus gewöhnt war und musste wirklich mit sich kämpfen nicht das Gesicht zu verziehen, während er ihn zurück auf dem Tisch abstellte. Ein gutes Auftreten war wichtig und er sollte diese Gastfreundschaft gewiss nicht mit Füßen treten, doch bevor er sich überhaupt weiter Gedanken machen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und sie richteten alle beide ihren Blick Richtung Tür, durch die nun sowohl die Tochter des Hausherren, als auch ihre Begleiterin wirklich entschlossen marschierten. Sie schienen wohl einen Plan zu haben, den er kurz darauf zu hören bekam und der ihn lediglich anerkennend nicken ließ. Wo sie Recht hatten, hatten sie Recht. Diese Begründungen waren schlüssig und er sah keinen Grund sie davon zu schicken. Er hatte schließlich auch zur Verbesserung seinr Fähigkeiten einigen königlichen Audienzen beigewohnt und musste sagen, das die Praxis einen wesentlich größeren Bestandteil sämtlicher Ausbildungen sein sollte.
      Noch bevor ihr Vater übrhaupt zu Wort kommen konnte, räusperte er sich und begann dann auch schon von den Begebenheiten vor einigen Tagen während der Versammlung zu berichten. Ließ dabei weder die Details über die Piraten, als auch sämtliche Anschuldigungen nicht aus, auch wenn er nicht wusste wie gut sie die anderen Häuser kannten, sollte das wirklich schon Bände über sie sprechen. Doch als würde das noch nicht reichen fuhr er mit weiteren unschönen Themen fort, die dadurch hervorgerufen worden waren, obwohl seine Königin eigentlich nur den Frieden mit den Menschen gesucht hatte um damit sowohl ihnen, als auch der Natur um sie herum einen Gefallen zu tun, doch daran war sie wohl kläglich gescheitert.
      „Deshalb bin ich hier. Im Moment scheint alles den Bach herunter zu gehen Im Wald merkt man es besonders. Wir wissen wie abhängig alle Menschen von der Arbeit ihrer Hände sind, doch genau deshalb versuchen wir eine friedliche Lösung zu finden, die sowohl den Menschen, als auch den Elfen und der Natur zu gute kommt. Es gibt eine Menge Probleme die zu beheben sind und das schafft man einfach nicht allein. Aus diesem Grund ersuche ich Eure Hilfe. Arbeitet mit uns zusammen um unsere Insel zum Besseren zu verändern. Ihr werdet sicher keinen Schaden davontragen.“, versicherte er zum Ende seiner Rede und senkte ein weiteres Mal sein Haupt, während er auf eine Antwort wartete. Es war eine ganze Menge, die man erst einmal verarbeiten musste. Es war also ganz klar, dass er ein wenig Zeit brauchen würde um das zu verdauen und diese würde er ihnen auch lassen. Es hatte keine Eile, denn schlussendlich zählte das Endresultat. Dann könnten sie sich noch immer sputen, wenn alles geklärt war.
      "My heart goes out with this one." - "Don’t worry. I promise I will return your heart to you."

      The Dragon Prince - Ethari & Runaan