[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Bevor Flora noch groß handeln konnte, hatten drei Soldaten Goldfields sich bereits auf die Hunde geworfen. Jeder brachte ein paar um, aber zwei Soldaten wurden letztenendes zwischen ihren Zähnen zerfleischt. Ein Rawaner kämpfte danach gegen die Hundeführer nd erledigte beide, ehe er wieder mit erwartungsvollem Blick der großen Masse entgegenstürmte.
      Der Schlächter war erledigt. Codrens Schild schien aber auch nicht mehr länger als Schild verwendet werden zu können. Ein tiefer Schnitt klaffe in dem Metall, und es könnte jederzeit wegbrechen.
      "Wirf den Schild weg, Codren. Er würde dich nur behindern. Nimm dir einen anderen, wenn es sein muss. Hier liegen genügend herum.", meinte Flora, legte ihr noch dankend eine Hand auf die Schulter und stand dann wieder auf. Für mehr Höflichkeiten blieb keine Zeit. Sie prüfte ihren Gürtel. Der Trank von Cesse war noch da. Gut das sie ihn noch nicht verschwenden musste. Aber sie hätte fast einen weiteren Zauber gesprochen, wobei die zufälligen Ausweichmanöver Fluch und Segen zugleich sein konnte. Vorallem, sollte man plötzlich vor einem anderen Gegner auftauchen.
      Kurz schien der Gegner sogar noch übermächtiger zu werden. Aber das lag daran, das einige Gruppen sich zurückzogen, um dann geordnet und verstärkt wieder anzugreifen und vorzurücken. Und nun war es Zeit, das auch Flora wieder losstürmte. Mit Codren an ihrer Seite. Diesesmal aber achtete sie darauf, nicht zu schnell vorzustürmen. Zu zweit waren sie stärker.
      Leicht hüpfend und stolpernd mussten sich beide über die Leichen der Schlacht hinwegbegeben, die den Boden bereits wie ein Teppich zierten. Es gab sogar schon Pfützen aus Blut, in dem sich auch das Erdreich mischte. So wurde daraus eine Art Morast aus rotbraunem Schlamm.

      Trakur

      Auf seinem Ross sitzend beobachtete Trakur die Schlacht vorn an der Front. Ja, seine Krieger waren in ihrem Element, und suchten die Ehre im Kampf. Und nun war der Gegner vollständig beschäftigt und auch er konnte mit seiner Infanterieelite endlich direkt an der Schlacht teil nehmen. Inmitten des Gemetzels ritt er im Schrittempo voran, während seine Soldaten kreisförmig um ihn herum marschierten. Sie wussten alle, das Trakur am liebsten selbst die Anführen strecken würde, aber auch sie, und jeder andere Krieger hatte das Recht dazu.
      Trakurs Augen blitzen auf, als er eine ihm vertraute Gestallt erkannte. Eine Frau in Weiß. Also war diese Flora Goldfield tatsächlich hier anwesend. Hatte sie in der Arena noch nicht genug gehabt? Sie hatte ihn überrascht und er hatte ihr Zugang zu seinem Palast und einem persönlichen Treffen gewährt, und das hatte sie mit Füßen getreten. Er und das Volk verlangten nach Rache.
      "Vorwärts. Schlagt euch in dieser Richtung durch. Die Frau in Weiß gehört mir.", knurrte er seine Befehle und jetzt würden sie ihm die Frau überlassen.
      Kurz darauf hatten sie reichlich Platz geschaffen. Eine neue Arena wurde inmitten des Schlachtfeldes erbaut, während die Elite inen großen Kreis bildete und jeden Gegner zu Boden brachte, selbst nur wenige Verluste hinnehmen mussten. Ein paar Minuten dürfte die Elite so diesen Bereich freihalten können.
      "FLORA GOLDFIELD - KOMM ZU MIR!", brüllte Trakur und fuchtelte mit seinem Säbel. Er setze ein Signal, das unmissverständlich war, und Flora sah zu ihm hin. Auch Codren bemerkte es, und Flora hielt inne, sprach etwas zu Codren, was ihr vermutlich nicht zusagte. Aber Flora wollte sich nicht feige verstecken, und nahm das Angebot zu einem Zweikampf an. Sie schien sogar einmal böse zu Codren zu fauchen, so das sie sie endlich ziehen ließ. Codren könne sich ja um die Soldaten kümmern.
      Und so lief Flora auf Trakur zu, und tatsächlich machten die Elitekrieger ihr Platz. Hier hatte sie nur den Säbel Vultjags zu fürchten. Hier war sie sicherer als draußen im Getümmel. Das musste Codren sich wohl ebenfalls einreden.
      "Trakur .... endlich treffe ich dich, du Ausgeburt der Hölle. Jetzt wirst du für das bezahlen, was du getan hast! Wenn du so sehr nach Blut gierst, dann hoffe ich , das du mutig genug bist, dir dein eigenes Blut anzusehen, wie es im Boden versickert!", zischte sie ihn an, und hielt ihr Schwert in beiden Händen auf ihn gerichtet.
      Vultjag legte den Kopf in den Nacken und lachte. "HAHAHA, Flora Goldfield. Es ist mir eine Ehre, so eine unehrenhafte Frau hier zur Strecke zu bringen. Vielleicht werde ich dich nur besiegen, und später zur Siegesnacht schänden. Und deine Freundin überlasse ich meinen Kriegern. Die ganze Armee soll sich an ihr vergnügen, bevor sie jämmerlich sterben wird - vor deinen Augen."
      Er neigte sich vor und seine Augen schienen vor Freude zu strahlen. "Du hättest doch einfach nur in den Palast kommen brauch. Ein Kelch Wein, etwas Obst oder Fleisch genießen brauchen, und ein wenig mit mir zu plaudern. Vielleicht wären wir dann heute gemeinsam als Verbündete aufmarschiert."
      "NIEMALS! So ein Dreckschwein wie du sollte in seinem Wüstenloch bleiben. Ich werde dich hier, heute und jetzt richten. Und deinen wiederlichen Kadaver an einige der Wildschweine binden, damit sie dich durch deine geliebte Wüste schleifen. Schweig keine Reden, und greife endlich an."
      Trakurs Blick verfinsterte sich. Sie verweigerte sich ihm immer noch. Nun gut, er würde ihr eben den Gefallen tun, und sie beseitigen. So sprach man nämlich nicht mit dem Herrscher. Jetzt musste er seine Ehre wiederbeschaffen. Blieb ja noch Tain, die er heute Nacht in seinem Zelt schänden könnte.
      Er gab dem Pferd die Sporen und ritt auf Flora zu. Sie holte mit dem Schwert aus und beide Klingen trafen sich. Trakur war ebenso ein Koloss gegen sie, wie die meisten anderen Krieger. Aber davon würde sie sich nicht beeindrucken lassen. Vielleicht war seine Größe auch seine Schwäche. Sie war sicher flinker als er.
      Dennoch bemerkte sie sein Kampfgeschick. Er schien mit ihr auf einer Höhe zu sein - obwohl er stets hinabsehen müsste. Zudem saß er noch auf dem Pferd, was ihm weitere Vorteile verschaffte. Achtete Flora nicht auf seine Bewegungen, würde das Pferd sie umrammen. Es half nichts. Er musste zu Boden gebracht werden - auf seine Füße.
      "AQUA", beschwor Flora die Wasserkugel erneut, und formte sie zu einem Speer, welcher sich in den Leid bes Pferdes fraß. Das Tier bäumte sich auf und kippte seitlich weg, während Trakur schnaufend aus dem Sattel sprang und sicher landete. Eine Fleischwunde zierte den Hals des Tieres. Es würde schnell verbluten. Mit Schild und Schwert stampfte er auf Flora zu. "Ein feiner Schachzu, kleine Frau. Aber das wird dir nichts nützen."
      "Mutige Worte für einen großen Feigling. Lass lieber deine Taten sprechen, als deine Zunge.", fauchte sie zurück und stürmte vor. Wieder trafen sich die Klingen, und Flora wich Schritt für Schritt zurück ......


      Bei Lyxaxus Armee
      Nachdem sich den Trupp wieder etwas ordnen konnte, schien es kurzfristig so auszusehen, als ob sie damit Erfolg haben könnren. Immer mehr Krieger Vultjags fielen, und mehr und mehr Boden wurde freigekämpft. Hatten sie es schon fast geschafft? Nein, ganz sicher nicht, denn viele der Krieger schienen einfach nur Platz machen zu wollen. Aber wofür?
      Kurz darauf sahen sie es. Versteckt in den Reihen der Krieger waren weitere Kriegsmaschinen nach vorn gebracht worden. Zwei größere Ballisten hatte man in Position gerollt. Und dann warfen sich die Krieger zu Boden, als ein Horn ertönte, und kurz darauf die Bolzen abgeschossen wurden. Und zwischen ihnen hing eine Kette, an dieser wiederum viele kleinere Ketten, mit reichlich Dornen und Klingen verziert. Fast wie das wehende Haar einen Prinzessin legte sich ein Schatten über Vultjags Krieger, als die Überraschung auf die Soldaten Lyxaxus zuflog. Am Ende der ganzen kleineren Ketten war wiederum eine schwere Kette befestigt, und so rammten sich die Bolzen in den Boden, und das Kettennetz bedeckte mehr als 100 Krieger unter sich. Und jede Bewegung sorgte für Schmerzen, und die wiederum meist für Zucken oder weitere Bewegungen. Und wo es sich nicht ins Fleisch grub, so verhedderten sich Klingen und Dornen mit der Ausrüstung. Ein jeder der sich bewegte, verschlimmerte die Auswirkungen für sich und seine Kameraden.
      Aber, da war noch etwas. Winzige kleine Kügelchen aus Leder waren ebenfalls an den Ketten befestigt. Und dann geschah es. Ein einzelner Zauberer trat vor und las von einer Schriftrolle ab, die sich kurz darauf in einen Feuerball verwandelte und auf das Netz zuflog und dort explodierte. Die winzigen Kügelchen waren mit einer Brennbaren Flüssigkeit gefüllt, und sofern sie nicht schon kaputt waren, und die Krieger tränkten, so fingen sie jetzt Feuer und zerplatzten in weiteren Feuerexplosionen. Es knallte und Schepperte als der Feuerteppich, den Trakur alas Drachenteppich betitelt hatte, seine Feuer über die Gefangenen ausbreitete. Spätestens jetzt bewegten sich alle, und so wurden mehr und mehr Schäden verursacht, auch bei denen, die nicht unter brennenden Stellen zu kämpfen hatten.
      Der Anblick schien unter den hilflos danebenstehenden Soldaten das nackte Grauen zu zeigen, während nun die Krieger Vultjags wieder aufstanden, und durch den Anblick eine Art Euphorie erlitten. Moralisiert brüllten sie und stürmten nun zu beiden Seiten um das sich windene und kreischende Feuernetz aus Eisen auf die anderen Soldaten zu .....
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    • Jiemxen und Churvo hatten sich nicht tief in den Wald zurückgezogen, als der Elementarist plötzlich aufhorchte.
      "Was ist das?"
      "Was?"
      Die beiden hatten sich in den Baumkronen versteckt, nachdem sie nicht sicher sein konnten, dass ihnen nicht doch jemand gefolgt war. Jetzt lugten sie vorsichtig zwischen den Ästen hervor, um in den Wald hineinzustarren. Der Lärm der Schlacht hallte zwar bis zu ihnen herüber, verschwamm aber zwischen den Bäumen.
      "Na das. Dieses… Rascheln."
      Jiemxen dachte zuerst an eine Horde Tiere, aber kein Tier würde sich auch nur in die Nähe des Kampfes trauen, was man an der Abwesenheit von Vogelgezwitscher gut erkennen konnte. Nein, das war etwas anderes. Etwas großes.
      Während sie in den Wald starrten, wurde das Geräusch lauter und kündigte tausende Füße an, bevor sie überhaupt auftauchten. Jiemxen erkannte sie zunächst nicht, wie könnte er auch an den strahlenden Rüstungen, die durch das Dickicht brachen, als würde der Wald selbst ihnen den Weg freigeben. Allerdings dauerte es nicht lange, bis er die Augen aufriss.
      "Das gibt es nicht!"
      Sämtliche Elfen, die Taranoke ihr Heim nennen konnten, stürmten aus den Tiefen des Waldes heraus und auf den Waldrand zu, der sie noch von der Schlacht trennte. Tausende Füße trommelten in dem geschwinden Lauf auf die Erde und brachten den Schwarm geschwind an den Bäumen vorbei, in denen Jiemxen und Churvo sich versteckten. Der Elf hatte noch nie in seinem Leben so viele seiner Artgenossen auf einem Haufen gesehen, geschweige denn erlebt, dass alle von ihnen einem Ziel nachjagten. An einigen Stellen erkannte er Wölfe, Füchse, sogar einen Bär, der sich darum bemühte mitzuhalten. Alle taranokischen Elfen hatten sich dazu entschlossen in die Schlacht zu ziehen und sie brachten den gesamten Wald mit sich.

      Als die Horde durch die Bäume brach, stießen sie ein Kriegsgeheul aus, das bis über die nahen Kämpfenden hinweg fegte. Die Vultjag's drehten sich überrascht um, auch Lyxaxus sahen sich nach der näherkommenden Meute um und selbst die Rawaner, die bis dahin noch nie eine richtige Elfe gesehen hatten, hielten für einen Moment inne. Man wollte wohl sehen, wem dieses Gejaule zustand, doch das wurde sehr schnell klar. Mit ihrem wilden Anlauf krachten sie in die Seite der feindlichen Armee hinein und drängten in einem Stück nach vorne, wild und unberechenbar. Wer bis dahin den Geschichten nicht glauben wollte, in denen die Menschen gegen die Elfen kämpften, der konnte sich jetzt gut vorstellen, was diese Schlacht wirklich bedeutet hatte. Vultjag antwortete auch ihnen mit den Netzen, die kurz darauf an den Enden explodieren sollten, aber die Netze schwebten über den Elfen hinweg auf den Boden und wurden dort nutzlos. Gegen ihre Zauberkraft konnte er nicht mit Geschossen ankommen, da half nur rohe Gewalt.

      Tain grinste in sich hinein. Norodiir hatte es geschafft.
      "Es ist Zeit für die Geschosse!", rief sie den Alchemisten zu und diese schleppten sofort die anderen Munitionskisten heran, die sie bis jetzt präpariert hatten.
      "Helft den Elfen. Sie werden nicht lange durchhalten."
      Tatsächlich war der Angriff der Elfen zwar wirkungsvoll und ihre Zauber schützten sie selbst vor den meisten Geschossen, aber ihre Rüstungen waren nicht annähernd dazu geeignet, den zerstörenden Schlägen stand zu halten, die Vultjag's Soldaten austeilten. Sehr schnell sah man schlanke Körper durch die Luft fliegen, als wären sie so leicht, dass man sie wie Speere werfen konnte. Die Elfen würden helfen, aber es war klar, dass sie auch selbst Hilfe benötigten.

      Codren musste sich derweil damit begnügen, sich um die Elitesoldaten herum zu kämpfen und ihren Frust darüber, dass Flora zwar so nah, aber so unerreichbar war, an anderen auszulassen. Wie konnte sie nur glauben, allein gegen den Herrscher der Södlner anzutreten, der sicherlich selbst keine größere Freude empfand, als seinen Feinden den Kopf abzuschlagen? Hatte sie etwa nicht begriffen, dass sie zu zweit am stärksten waren?
      Die Ankunft der Elfen ließ auch Codren für einen Moment aufschauen und Erleichterung verspüren. Würden sie es nun endlich schaffen Vultjag zurückzudrängen, oder würden sie weitere Stunden versuchen, ihren Feind zu zerstören?

    • Name: Demie Barazet
      Alter: 23
      Größe: 1,67
      Herkunft: Mehyve - Haus Barazet

      Zusammen mit den Häusern Vermell, Abanteau, Clarzes und Durin gilt auch das Haus Barazet als eines der einflussreichsten Familien in ganz Mehyve. Der Ruhm und Reichtum, der den Barazets zusteht, übersteigt bei weitem dem von Gladiatoren in den Arenen und ist bisher in keinem anderen Gebieten in Taranoke übertroffen worden. So wie die Durins besonders für ihre Waffen bekannt sind, so sind die Barazets um ihre Rüstungen bekannt, die im ganzen Land verkauft werden. Nur reiche Adelige, die es sich auch leisten können, machen Gebrauch von dem feinen Barazet-Stahl, der sich in den Fasern ihrer Brust und Beinplatten versteckt. Das Oberhaupt der Familie prahlt stets mit der Überzeugung, dass man seine Rüstungen niemals brechen könnte und bis heute steht diese Aussage.

      Demie selbst ist die einzige Tochter neben sieben Brüdern und hat deshalb schon in ihrer Waage gelernt, dass nur die stärksten überleben können und die schwächsten dabei untergehen. Während ihre Brüder das Erbe in vollsten Zügen genießen durften, hatte sie ihrer Mutter zu helfen und sich anhören zu müssen, dass Mädchen von Haus aus schwächer als Jungen waren und damit niemals die stärksten werden könnten. Von klein auf hatte sie damit zu kämpfen und konnte als Kriegerin endlich die Vorzüge einer solchen Erziehung genießen - wenngleich sie noch einige Traumas davontragen hatte müssen.

      Heute wartet sie darauf, eine einzigartige Heldentat vollbringen zu können, damit Mehyve nicht anders kann, als sie endlich zum Ritter zu erkoren. Eigentlich hätte das schon viel eher geschehen müssen, doch mit 21 gab es bereits vereinzelte Aufruhen im Haus Mehyve und mit 22 sind die eigentlichen Herrscher Mehyves verschwunden, während ihr einfältiger Sohn das Amt übernahm. Er hatte sich von Anfang an darauf konzentriert seinem Land Macht zu verschaffen und dabei bereits angefangen, Camisse einzunehmen. Demie war zwar dabei gewesen und hatte die Truppe vor einem Hinterhalt gewarnt, doch das schien nicht genug gewesen zu sein, um Zane's Aufmerksamkeit zu erhaschen. Sie weiß noch nicht einmal, ob er überhaupt weiß, wie man jemanden zum Ritter schlägt. Deswegen muss sie sich vorerst mit den Soldaten auf einem Rang sehen, bis es endlich soweit sein würde - oder bis Zane durch einen Unfall sein Erbe an jemand anderen weitergeben würde. Was immer zuerst geschehen mochte.

      Kampfkunst:
      Demie kämpft stets mit ihrer zweischneidigen Kampfaxt mit erweitertem Stiel, mit der sie nicht nur Schläge blocken kann, sondern ebenso gut angreifen kann. Obwohl man es ihr nicht ansieht - und das ist wohl ihr großer Vorteil - ist ihr Körper von oben bis unten durchtrainiert und stählerne Muskeln verstecken sich in den zierlichen Armen, die ihre Rüstung vorzugeben mag. Durch den ewigen Versuch ihren Brüdern ebenbürtig zu sein, hat sie sich sehr weitgefächerte Techniken des Kampfes zugelegt, wodurch sie auch mit Schild und Schwert, mit der Lanze, dem Bogen, der Armbrust und dem Hammer kämpfen kann. Wenn es darauf ankommt, bleibt sie allerdings lieber bei ihrer Axt - ein Geschenk von einem ihrer Brüder.
    • Vultjags Truppen

      Gerade, als die Krieger den Feind moralisch dezimiert hatten, und nun um das klagende Feuer stürmten, um weitere Soldaten zu metzeln, rumpelte und knirschte es aus dem nahegelegendem Wäldchen, und eine Armee Elfen stürmte heraus. Sofort stellten sich die überraschten Krieger darauf ein, und Treiber befahlen mit Netzangriffen den Ansturm auszudünnen. Diese aber vergingen wirkungslos und letztenendes erreichten die Elfen ihr Ziel an der Front und trieben Vultjags Krieger zunächst zurück. Aber schon Sekunden später passten sich die Krieger an, und hieben mit ganzer Kraft nach den Waldbewohnern, die wie Spielzeug zum Teil in die Höhe gerissen wurden. So flink sie waren, so leicht war auch ihre Panzerung. Dennoch benötigte man oft mehr Hiebe, um sie zu treffen, und so war es wieder ausgeglichen, da die Elfen oft mehr Treffer brauchren, um einen Vultjag zu Fall zu bekommen.
      Weitere Geheimwaffen gab es nicht. Hier blieb nur noch die geballte Brutalität. Dank den Elfen aber erweiterte sich die Front, und noch immer gab es viele Reihen Krieger, die noch kein Beistand zum Kampf geleistet hatten, sondern lediglich nachrückten. Diese stürmten jetzt in die neue seitlich erschaffene Front.
      Die Goldfields feuerten nochmals eine Salve Pfeile ab, und trafen viele Krieger auf ihren Türmen. Damit schwächte sich Vultjags Fernkampftruppe stark ab. Trotzdem folgte noch ein brennender Feuerhagel in die Elfentreuppen. Selbst wenn sie das Feuer mit Magie unterdrückten, irgendein Pfeil würde auch so treffen.


      Agon Tane

      Der Überfall auf das Lager hatte seinen Erfolg erzielt. Die Hälfte war schon in Flammen aufgegangen, oder dank durchtrenner Seile zu einem Trümmerhaufen an nutzloser Zelte geworden. Und jeder kämpfte verbissen - so wie jeder erwartete, hier zu sterben, aber erst nachdem man den Namen Brerandt in die Fleischwunden Vultjags gebrannt hatte.
      "Weiter, ihr tapferen Krieger Brerandts! Es ist nicht mehr viel vom Lager über!", brüllte Agon, und schlitze zwei Krieger hintereinander auf, mit einem einzigen kraftvollem Hieb. Sie mussten nicheinmal leiden, und waren sofort tot.
      Ein Drittel der achen waren besiegt, und noch hatten sie keine Verluste. Würden sie etwa vollständig zurückkehren? Das wäre eine Schande für Trakurs Land und Volk. Geschichten würden in Liedern singen, wie eine lächerliche Streitmacht aus Brerandt, ein Armeelager von zigtausenden Kriegern niedergerissen hätte - ohne Verluste! Das Haus würde mit ganz anderen Augen bewundert werden, wärend man über die Wüste lachen würde.
      Ein Pfeil flog heran und krachte durch die Armpanzerung. Agon brummte kurz und betrachtete für einen Bruchteil einer Sekunde den Pfeil, der den Unterarm durchstoßen hatte, brach einfach beide Enden ab, so das der Pfeil selbst die Wunde verschloss, bis man ihn später sicher entfernen könnte. Aber wo war der Schütze? Ah, dahinten war er - saß oben auf einem Holzgestell, das wohl ein Turm sein sollte.
      "Elender Feigling, .... komm da runter ...!", knurrte Tane, ritt zu dem Turm, und der nächste Pfeil wurde von seinem Schwert abgewehrt. Dann hieb er es gegen den Pfahl, wiederholte die Schläge, als hielte er eine Axt, und die Splitter flogen. Langsam hörte man das Knacken, bald würde er bersten und brechen.
      Der Schütze zielte unter Hast und schoss. Diesmal grub der Pfeil sich links in die Schulter, direkt von oben.
      "Ahhhrrr....", schnaufte Agon, und schlug ein letztesmal zu, so das der Turm brach. DerSchütze schrie und fiel mit dem Gerüst zusammen und wurde dabei aufgespießt. Zappelnd hing er an einem Holzpfahl, der durch seinen Oberschenkel ragte.
      Agon sprang vom Pferd und begab sich rasch zu ihm, grif ihn an der Kehle. "Eigentlich sollte ich dich jämmerlich verrecken lassen, aber Brerandt steht über eurer barbarischen Art. Gnade hat Vorrang!"
      Ein kraftvoller griff, und dann war der Krieger erlöst.
      Weitere Kämpfer näherten sich. Es hatte sich eine kleine Gruppe versammelt, vielleicht elf oder zwölf Mann .....
      Brüllend warf Agon sich ihnen entgegen .....



      Flora und Trakur

      Er grinste, auch wenn man es nur an den Augen sah, denn sein Gesicht war verhüllt. Sein Schild blockte Schläge von Floras Schwert, und selbst hieb er daraufhin kraftvoll zu, so das sie in die Defensive musste, und Schritt für Schritt zurückgedrängt wurde.
      "Haha, was ist denn los, kleine Frau? Ich hörte ganz andere Geschichten, von einer jungen Kriegerin, die für Ärger sorgte. Ich sah sie selbst in einer Arena kämpfen, ihre Gegner niederstreckend beäugte. Doch was muss ich hier sehen? Eine kleine schwächliche Frau, die nur darauf wartet aufgeschlitzt zu werden."
      "Spotte nur, du Schlächter. Damit wirst du mich nicht besiegen. Und dein Tod wird um so ehrloser werden, je schwächer du deinen Gegner stellst.", antwortete sie, während sie verzweifelt nach einer Chance suchte. Es gab auf herkömmlichen Wege wohl keine. Körperlich war er überlegen. Ihre Kraft würde bald nachlassen.
      Dieser Dummkopf hat Flora geholfen, besser zu kämpfen, als in der Haupttruppe. Sie beide hatten freies Feld um sich herum. Das würde sie nutzen.
      Er hieb zu, versuchte es direkt von oben, als er mit dem Schild ihren Schlag blockte.
      "DIAGO" beschwor Flora ein Ausweichmanöver, und fand sich ein Stück weit schräg neben Trakur wieder, auf seiner Linken. Sie drehte sich sogleich und stach mit ihrem Schwert zu, aber sein Stolpern ebbte ab, und sofort drehte er sich zu ihr und blockte erneut mit dem SChild. Für einen groben Klotz hatte er gute Reflexe und schien agil genug zu sein, auch auf Überraschungen schnell gegenwirken zu können.
      Er trat zu, und überraschte Flora dabei selbst. Ihr linkes Bein wurde weggerisse und sie fiel rücklings zu Boden. Trakur hob die Klinge.
      "VAR" und eine kräftige Böhe schob Trakur einen Schritt zurück. So hatte sie den Angriff abwehren und genügend Zeit zum Aufstehen erhaschen können.
      Vultjag lachte. "HAHAHAAAAaaaarrrr, jetzt weiß ich, wie ihr in der Arena bestehen konntet. Ihr zaubert euch durch einen Kampf. Und vermutlich hat der arme kleine Wicht das auch getan. Bevor er genussvoll starb."
      "Mieser .....", Flora schluckte den Zorn runter, nur nicht provozieren lassen und unvorsichtig werden.
      "ELECTON" - "TAU" Blitze umzuckten plötzlich ihr Schwert und mit einem Powerangriff kombiniert stürmte sie vor. "DIRACTO"
      Nochmals mit einem schnellen direkten Vorstoß rauschte sie in Trakur, der erstmals kraftvoll aufhustete, als sein Schild eine mächtige Delle bekam, Blitze umherzuckten und er es loslassen musste, als seine Muskeln zitterten und brannten.
      Zudem wurde er noch einen Meter zurückgeschoben, bevor er auf einem Fuß eine Drehung machte, und Flora mit der Restpower an ihm vorbeischoss, und wenige Meter weiter zum Stillstand kam.
      Sein Grinsen war aus den Augen verschwunden. Erstmals eine Spur Respekt, Zorn aber auch Vorsicht schienen sich in ihnen zu spiegeln.
      Flora schnaufte. Sie musste oft hintereinander zaubern, und das war anstrengend, als würde man Säcke voller Mehl schleppen.
      Trakur bemerkte das.
      "Alle Achtung, kleine Frau. Aber wie lange wird das wohl noch weitergehen, hmmm? Ich schwitze nichteinmal, und ihr seit halbwegs außer Atem. Wieviele eurer Tricks wollt ihr mir noch zeigen? Ergebt euch, und ich lasse vielleicht noch etwas Gnade walten ..."
      "GNADE? Wer hat dir von diesem Wort erzählt, ohne dessen Bedeutung zu erklären? Hehe, ich weiß das soetwas bei dir nicht zu finden ist. Und wenn, dann wurde sie vor langer Zeit irgendwo tief in der Wüste vergraben."
      "Hmmm, womöglich habt ihr recht, hähähähä..."
      Beide gingen wieder in Stellung. Trakur blickte sein Schild an. Unbrauchbar. Er war es einfach fort. Jetzt standen beide nur mit dem Schwert bewaffnet voreinander.
      Flora suchte bereits nach einem Angriffsplan, musste aber erstmal Trakurs Überraschungsangriff abwehren, da er bereits losstürmte ....
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    • "Feuer im Lager! Feuer im Lager!", dröhnte es aus den hintersten Reihen in Vultjag's Armee, aber es war nicht annähernd laut genug, um irgendjemanden ernsthaft zu informieren. Zuvor würden sie zu Vultjag durchdringen müssen, der die alleinige Entscheidungsmacht hatte zu tun, was in diesem Fall zu tun war. Aber Vultjag hätte es sowieso nicht mitgekriegt. Er war in einem Zweitkampf vertieft.
      "Ich gehe zurück!"
      "Das tust du nicht!"
      Ein Mann mit Axt stieß seinem Nachbarn in die Schulter.
      "Wir werden gegen Lyxaxu ziehen und nicht ins Lager zurückkriechen!"
      "Das brennt! Vielleicht werden wir umzingelt!"
      Ein anderer meldete sich:
      "Ich gehe auch zurück! Ich habe mein ganzes Gold im Zelt gelassen!"
      "Ich auch!"
      Nach und nach schälten sich einige der hinteren Soldaten heraus und traten den Rückzug an, um ihr Hab und Gut zu schützen. Vultjag selbst bemerkte das nicht, auch keiner seiner Offiziere, doch Lyxaxu, die die Armeen streng im Blick behielt, viel bald selbst der Rauch auf.
      "Sie haben es ins Lager geschafft! Ladet das Pulver auf, lasst uns ihnen Druck machen!"
      Die Kanoniere füllten die Kanonen mit dem Pulver der Alchemisten. Sie feuerten und ließen eine weiße Wand inmitten der feindlichen Soldaten erstehen. Dünner, sehr feiner Rauch, der sehr effektiv die andere Seite abdeckte. Lyxaxu hatte vor, die Armee zu spalten.
      "Jetzt oder nie! Die Bogenschützen sollen in den Nahkampf übergehen! Wir müssen mit vereinter Kraft vorstoßen!"
      Sie lenkte ihr Pferd zu Cesse und beugte sich zu ihr hinab.
      "Ich überlasse dir das sagen! Verschießt alles, was ihr habt, und wenn es nichts mehr gibt, dann macht neues! Dasselbe gilt für alle normalen Geschosse!"
      Cesse nickte nur. Jetzt wurde es ernst. Tain begab sich selbst in den Kampf.

      Gleichzeitig mit den Bogenschützen traf sie im Getümmel ein und verleihte mit ihrer Anwesenheit ihren Soldaten neue Stärke.
      "Zum Angriff! Drängt die Hunde dorthin zurück, woher sie gekommen sind!"
      Es war ein letzter, verzweifelter Versuch die Oberhand zu gewinnen. Die Reihen hinter der weißen Rauchwand wurden zunehmend auf das Feuer im Lager aufmerksam und trennten sich, um dort für Ordnung zu suchen. Der Rest drängte so schnell es ging durch die Wand hindurch und sorgte für Chaos, das sich allerdings nicht bis nach vorne ausbreitete. Von den Kanonen flogen nun brennende Feuerkugeln, die selbst den Boden in Brand setzten. Lyxaxu's Armee war schon zur Hälfte geschrumpft. Würde sie jetzt nicht durchhalten können, würde sie den Rückzug einleiten lassen.
      "Vultjag!"
      Von ihrem noch gesunden Pferd aus konnte sie sehr gut den Kreis sehen, der sich um Vultjag und Flora gebildet hatte. Es war nicht schwer seine Aufmerksamkeit zu erhaschen.
      "Lass die Bäuerin in Ruhe und tritt gegen jemanden mit deinem Rang an!"
      Die Soldaten um sie herum stürmten mit aller Kraft nach vorne. Selbst mit dem Aufgebot der feindlichen Soldaten, würden diese dem Ansturm nicht lange stand halten können. Genauso wenig hatten aber auch die lyxax'schen Soldaten keine Ausdauer mehr.


      Brerandt's Truppe

      "HRJIAAAAAAAGH!" Urion stieß sein Kurzschwert mit einer flinken Bewegung in den kleinen Schlitz unter dem Helm. Der Soldat vor ihm gab einen undefinierbaren Laut von sich und kollabierte. Sogar mit seinen kurzen Beinen war Urion schnell und kräftig, was man ihm auf den ersten Blick nicht zutrauen würde.
      "Sterbt, ihr Hundesöhne!"
      Teal und Neal hatten sich ein wenig von der Gruppe entfernt, da sie wohl beabsichtigten allein zu kämpfen, doch dabei waren sie ein eingespieltes Team. Die perfekte Kombination aus Offensive und Defensive machte es für sämtliche Soldaten unmöglich, auch nur nahe genug an sie heran zu kommen, ohne dabei aufgespießt zu werden. Es war offensichtlich, weshalb die beiden Gladiatoren mit auf diese Mission geschickt wurden. Das jahrelange Training gemeinsam hatte sie zu einem Körper mit vier Armen verwandelt.
      Adriak wirkte etwas schwerfällig, dafür saß jeder seiner Schläge. Das Alter musste ihm zusetzen, der gleiche Grund, weshalb er keine Rekruten mehr trainierte. Nun wollte er seine Künste für die letzte Schlacht seines Lebens noch einmal auspacken, doch seine Arme waren dabei seinem Körper voraus. Er drehte sich ungelenk, blockte ab und stach zu - doch die Schwertspitze verfehlte nie ihr Ziel. Selbst der alte Adriak besaß noch immer dieselben Attribute, die ihn einst zum größten Schwertmeister Brerandt's machten.
      Sionra wirkte dabei wie ein junges Mädchen. Gelenkig wie sie war, hüpfte sie zwischen den verwirrten Soldaten umher und schlug sie mit kräftigen Hieben ihrer Panzerfäuste auf den Boden, sodass sie reglos liegen blieben. Sie kämpfte mit allem, was sie hatte - ihren Beinen, ihren Armen, sogar ihrem Kopf und nur manchmal mit dem Speer, den sie auf ihrem Rücken trug. Die Soldaten waren mit ihren Rüstungen vielleicht gegen Schwerter und Pfeile geschützt, doch gegen Fäuste, die Dellen in das Eisen trieben und den Helm bald untragbar gestalteten, waren sie nicht gewappnet. Den Hieben wich sie dabei flink aus. Es wirkte, als würde sie immer genau wissen, wo das gegnerische Schwert landen würde.
      Junko hatte sich ebenfalls von der Gruppe entfernt, doch gerade, als Urion ihr zurief, zurückzukommen, kamen bereits die ersten Soldaten aus dem Gebirgspass und rannten ihnen in einer tödlichen Reihe entgegen.
      "Pass auf!"
      Junko drehte sich herum. Der Zusammenprall verursachte zunächst keine Geräusche, doch dann sah man einen der Soldaten fallen - noch einen. Und noch einen. Junko wütete zwischen den neu angekommenen Soldaten hindurch.
      "Da kommen noch mehr! Bleibt zusammen!", brüllte Urion, der sich nicht weiter damit beschäftigen konnte, Junko beim Morden zu zusehen. Sie war zu weit weg, als dass sie sie erreichen würden. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie dem Ansturm stand hielt.
    • Vultjags Lager

      Der Überfall auf das Lager war ein voller Erfolg. Die Feuer fraßen sich zu weiteren Zelten, die zum Teil wie Mauern sehr dich aufgestellt wurden, und Straßen und Wege erzeugten. Oftmals reichte es, ein Zelt zu entzünden, und zwanzig weitere würden ihm folgen. Aber es gab auch größere Zelte, die eher einzelnd erbaut waren, oder viel Platz zum Nachbarzelt boten, weil Karren und Ausrüstung dazwischen verstaut waren.
      Der Wiederstand ließ auch mehr und mehr nach, und Agon wütete trotz Schusswunden immernoch wie ein Stier, und legte einn Vultjag nach dem anderen zu Boden. Allerdings hatte sich inzwischen auch eine klaffende Stichwunde am Oberschenkel hinzugefügt, als ein Krieger Tane mit einem Speer erwischte. Er humpelte, verzog leicht das Gesicht, aber vermied es vor Schmerz zu brüllen. Und wenn er es nicht aushielt, dann verwandelte er den Schrei in einen Angriffsschrei und stürmte humpelnd auf einen weiteren Gegner zu. Das half ihm bei Sinnen zu bleiben, da der Blutverlust ihn auch schon schwächte. In einem kurzen Moment der Ruhe, riss er sich etwas Stoff aus einem der Zelte und band die Wunde damit ab. So konnte er erstmal Schlimmeres verhindern - vorerst.
      Die Tatsache, das bereits hunderte Krieger aus dem Hauptschlachtgebiet zurück zum Lager rannten, war ihm nicht bewusst. Und da sie rannten, und nicht im Schritttempo marschierten, brauchten sie auch nur ein paar Minuten um zurückzukehren. Einige hatten es wohl besonders eilig gehabt, da sie ihren Reichtum sichern wollten. Schließlich brauchte es auch Geld, um Hof und Frau oder Frauen zu finanzieren.
      Nach kraftraubenden weiteren 10 Minuten kam die vermeindliche Verstärkung am Lager an und mit erhobenen Waffen stürmten sie zwischen Aschebergen oder noch brennenden Zelten vorbei, und warfen sich auf Brerandts Krieger.
      Agon fluchte. Das würde ein finsterer Tag werden. Aber wenn er für Brerandt sterben würde, dann mit der Gewissheit, das Vultjag nicht mehr genug Leute hätte, um seine Heimat zu überfallen. Und er würde tagelang ohne Ausrüstung zurückmarschieren, und weitere Verluste hinnehmen müssen.
      Die beiden Assassinen jedoch gerieten schon sehr schnell in Bedrängnis. Ein großes Zelt war zu ihrem Schild geworden, als gut 200 Krieger sie erreichten und in dssen Eingang getrieben hatten. Sie hatten ein paar Seile zerschnitten, so dass das Vordach zusammenfiel, und ein paar Kisten zusätzlich umgeworfen, so das die Krieger Zeit bräuchten, den Eingang frei zu machen, und mühseliger hinein kämen.
      Neal bemerkte schließlich, in welchem Zelt sie hockten. Öl. Haufenweise Fässer mit Öl. Jenem Öl, das in Schalen brannte, als Vultjag aufmarschiert war. Und er hatte genug davon mitgebracht, um weitere Schlachten schlagen zu können.
      Gut, das sie noch Zündmaterial für ein Lagerfeuer dabei hatten.
      Sterben würden sie hier sowieso. Gegen solch eine Macht konnte auch der beste Assassine nicht bestehen. Aber wenn sie starben, dann nicht durch Feindeshand, sondern durch ihre eigenen. Und dabei würden viele Krieger mit draufgehen. Würden sie das Öl entzünden können, gäbe es eine gewaltige Feuerwolke, die im Umkreis von zweihundert Metern sicher noch alles wegbrennen würde. Und die Krieger waren inzwischen um das Zelt herum verteilt, und fingen bereits an, sich Zugänge zu schneiden ......


      Flora / Trakur

      Tain näherte sich der provisorischen Arena, in der Flora verbissen gegen Vultjag kämpfte, und bisher kaum einer Vorteile gegen den anderen erringen konnte, wobei Trakur selbst Flora überlegen schien. Während sie mit ganzer Kraft in der Defensive steckte, und selten zu Attacken fand, meinte sie bereits zu glauben, das er mit ihr spielte, bis sie keine Ausdauer mehr hatte. Aber so anstrengend es manchmal auch war, sso schnell regenerierte sie sich auch. Sie hatte mehr Ausdauer bei Tag, und auch ihr Mana füllte sich schneller, wenn sie zauberte. Nur so war es ihr auch möglich, oft viele Sprüche zu kombinieren, ohne zu sehr erschöpft zu werden, so das sie vielleicht nicht mal mehr ihr Schwert hätte halten können.
      Beide bemerkten weder Tain, noch das Krieger das Feld räumten, um zu den Rauchsäulen zu laufen, die vom Lager der Krieger aus gingen.
      Aber Tain kam auch nicht weit. Mehrere Elitekrieger warfen sich ihr in den Weg. Ein Krieger trug mehrere Wurfäxte und ein kurzes Kampfbeil. Er nahm eines der Wurfäxte und schleuderte sie auf ihr Pferd. Am Griff waren an Kordeln kleine Hohlknochen angebracht, und durch das Wirbeln der Axt und dem dadurch erzeugten Luftstrom, erklangen sie wie ein Pfeifen.
      **Pfffffiiiiiiiiüüüüü....**
      Die Axt verfehlte knapp, schoss am Kopf des Tieres vorbei und streifte ihren Schild. Eine zweite Axt folgte und blieb in ihrem Schild stecken.
      Ein weiterer Krieger der dichter war, warf sich vor ihr Pferd. Er rechnete sogar damit totgetrampelt zu werden, wenn die Hufe des Tieres am falschen Ort aufkamen und Halt suchten, aber er würde das Tier mitnehmen. Mit dem Schwert stach er nach oben und erwischte das Tier bäuchlings, schlitze ihn der Länge nach auf, ehe ihm sein Schwert vom Sattelriemen aus den Händen gerissen wurde. Das Tier bäumte sich wiehernd auf und seine Innereien quollen vor, bevor es dann zur Seite kippen würde. Ob Tain es noch schaffen könnte, vom Rücken des Tieres zu springen? Der Dritte Krieger kam herbei, und trug ebenfalls ein Schwert.
      "Hahaha, unser Herrscher wünscht nicht gestört zu werden.", lachte er vergnügt und wartete darauf, das Tain zu Boden ging. Er würde sie schnell erreichen können. Der andere hatte schon die nächste Axt parat. Vielleicht war sie schneller .....

      Trakur lachte. Sein überraschender Ansturm hatte Flora nach hinten stolpern lassen. Wütend schnaufte sie, und rappelte sich wieder auf. Trakur schritt langsam weiter auf sie zu. "Oho, das ein Koloss wie du sich so schnell bewegen kann, beeindruckt mich ein wenig. Dabei dachte ich, das ihr das nur beim Flüchten schafft. Wie willst du vor mir weglaufen, wenn du dich jetzt schon verausgabst?", stichelte Flora, obwohl Vultjag alles andere als erschöpft aussah. Bei ihr hingegen zierten Schweißperlen die Stirn.
      "Hahaha, wenn wir flüchten, dann nur um wieder umzukehren und Anlauf zu nehmen. Ein taktisches Manöver. Die Ehre ist uns dafür zu wichtig.", erklärte er, während einige seiner Krieger bereits um ihr Gold fürchteten und zurückgelaufen waren, ohne das er davon wusste.
      "Anlauf, hmm? Wer länger läuft, hat größere Chancen dabei zu stolpern. Und da du dein Gesicht hinter einem Schal versteckst, bist du wohl schon öfters in den Sand gefallen.", grinste sie. Für einen Bruchteil blitze Ärger in seinen Augen auf, aber er fing sich wieder. Er schlug mit dem Schwert zu, als er nahe genug dran war, und sie wehrte den Schlag ab, drehte sich und holte sogleich wieder aus, aber Trakur zog seinen Bauch zurück, so das ihre Schwertspitze ihn nur streifte. Mit der Linken Faust hämmerte er ihr dann auf den vorgestreckten Kopf, so das sie zum Boden ging. Ein Fußtritt folgte, und sie flog ein paar Meter nach hinten weg. Schnaufend blieb sie einen Moment benommen liegen, richtete sich leicht auf und schüttelte den Kopf. Ihr Bauch brannte. Das gibt sicher einen schönen Flecken.
      Verflucht, fast hätte sie ihn gehabt, aber dann hat er das Ruder rumgerissen.
      "Steh auf, Frau. Tu wenigstens so, als wäre ich in Gefahr, von dir schwer getroffen zu werden. Gib mir etwas mehr Ehre, wenn ich dich besiege. Schließlich will ich ...."
      "AQUA"
      ".... heute Abe..blubbblobbb..."
      Flora hatte erneut eine Wasserkugel beschworen, mit der sie eigentlich Corin stoppen wollte, wenn er wieder durchdrehte. Sie hatte es nicht wirklich üben können, da andere Umstände dazwischen kamen. Wäre er dadurch bewusstlos geworden, hätte er inmitten der feindlichen Armee problemlos Amok laufen können.
      Nun war es eben Vultjag, dessen Gefasel sie mit Wasser erstickte. Leider blieb ihr nicht viel Zeit, die Kugel an Ort und Stelle zu halten. Dafür war Trakur zu wild, schöpfte quasi mit seinen Pranken das Wasser um seinen Kopf fort. Vielleicht trank er sogar ein paar große Schlücke, und Flora tat ihm damit noch einen Gefallen, in dem sie seinen Durst löschte. Verdammt, der Einfall war viel zu spät gekommen. Hätte Cesse ihr bloß etwas Gift gemischt, das sie in einer solchen Wasserkugel dann beimischen könnte.
      Nun musste sie die kurze Ablenkung nutzen, um einen letzten Angriff zu starten. Und dazu brauchte sie auch Cesses Trank.
      Trakur hatte inzwischen schon fast wieder Luft für seine Lungen.
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    • Mittlerweile war der Vorstoß wieder zum Stillstand gekommen. Das bisschen Land, das die lyxax'schen Soldaten erkämpft hatten, reichte nicht aus, um ihnen einen Vorteil zu verschaffen. Noch immer rückten feindliche Krieger nach - wenn auch sehr viel weniger als davor. Selbst wenn Vultjag's Armee sich in zwei Hälften spalten würde, wären es immer noch genug, um in dieser Schlacht zu siegen. Das musste auch Tain schließlich einsehen.
      Sie sprang vom Pferd hinab und warf sich gleich in die Arme des Soldaten, der sie erwartete. Mit gezielten Hieben zwang sie ihn in die Defensive und drängte ihn dann zurück zu seinen eigenen Soldaten, die bereits darauf warteten, der Königin des Sees den Kopf abzuschlagen. Aus dem Augenwinkeln suchte sie die Menge an Soldaten nach Ebcill ab, aber sie konnte ihre Schwester nicht sehen. Dass sie tot war, kam für sie nicht in Frage.
      Eine Axt flog heran und traf ihren Rücken. Sie stolperte, warmes Blutt ergoss sich unter ihrer Rüstung und floss in ihre Hose hinein. Der Schmerz raubte ihr den Atem. Sie blockte einen Schlag ab und stieß dann selbst nach vorne, um ihren Angreifer niederzuschlagen, bevor sie sich um den hinter ihr kümmern konnte. Es kam für sie auch nicht in Frage, dass sie hier starb. Aber genau deswegen musste sie Ebcill finden und wenn es aussichtslos schien, den Rückzug einleiten.


      Brerandt's Truppe

      Die Gruppe war mittlerweile eingekesselt. Es war nun keine Frage mehr danach, ob sie das Lager verwüsten und Chaos in der Armee schaffen konnten - denn diese Aufgabe hatten sie mit dem Ansturm der Soldaten längst erfüllt - sondern ob sie hier lebend wieder herauskommen würden. Neal und Teal opferten sich mit einer riesigen Explosion. Junko verschwand unter den Soldaten und wurde nicht mehr gesehen. Urion wurde unter einem herabfallenden Gerüst begraben und tauchte nicht wieder auf. Er war nicht stark genug, um allein die Planken zu heben.
      "Dort!", kreischte Adriak, der auf einem Bein herumtänzelte. Das andere wies eine gewaltige Fleischwunde auf, die von einer ungebremsten Axt verursacht worden war.
      "Zu dem Feuer!"
      Von der Gruppe waren nur noch Adriak, Agon und Sionra übrig. Die tapfere Kampfkünstlerin hatte ihren Stab zur Hilfe geholt und blockte alle Angriffe, die sie nur konnte. Ihre Arme und ihre linke Schulter bluteten und sie schwitzte. Vor Anstrengung konnte sie nicht sprechen.
      Adriak deutete auf die Stelle, auf der vor Sekunden noch ein Zelt mit Ölfässern gestanden hatte. Nun loderte dort das größte Feuer im Lager und die Umgebung war mit Öl besprenkelt - doch es war der einzige Punkt, an dem es noch nicht vor Soldaten so wimmelte. Sie würden allesamt riskieren Feuer zu fangen und an der Hitze zu sterben, doch wenn sie blieben, wurden sie von den Soldaten bald überrannt. Adriak blickte zu Agon, der mit ihm Rücken an Rücken kämpfte. Sie hatten keine Zeit mehr sich zu vergewissern, ob einer der anderen überlebt hatte. Wenn sie flüchten wollten dann jetzt oder nie.
    • Agon Tane

      Was für ein Kampf. Und das Siegesfeuer brannte auch schon, und hatte unzählige Krieger Vultjags bereits verzehrt. Aber auch von seiner Gruppe war nun fast nichts mehr übrig, während weitere Krieger vom Schlachtfeld herbeistürmten, um zu retten, was noch zu retten wäre. Agon fluchte. Ein winziger Teil noch fehlte, dann hätten sie das ganze Lager in Schutt und Asche gelegt.
      Jetzt standen ihnen mehr als 30 Krieger gegenüber, und viele davon sahen äußerst unglücklich aus. Ihr Eigentum war wohl der Grund, denn es verkohlte bereits zu Asche.
      "Wir sind vom Hause Brerandt ... wir flüchten nicht. Heute werden wir sterben, das ist gewiss, aber wir werden so viele Feinde wie möglich von unserem Hause fernhalten. Kämpft, Freunde. Ein letztesmal noch rächen wir unsere gefallenen Kameraden. Für eine Flucht ist es eh zu spät. Sinora kann kaum noch stehen, und du kannst kaum laufen. Und das Feuer wird nicht ewig brennen, um uns Deckung zu spenden."
      Ein Pfeil schoss heran, und traf Agon am Knie. Er schrie auf, denn dieser Schmerz konnte nicht ignoriert werden. Zudem sackte er auf dem linken Bein zusammen. Das Schwert rammte er in den Boden und stütze sich darauf. Er sah sich um. Die Krieger kamen näher. Sinora, auch sie wurde plötzlich von einem Pfeil getroffen. Ein kurzes Gurgeln, ehe sie ihre Hände zum Hals führte, in dem der Pfeil steckte. Auch dann sank sie zusammen. Sie hatte gut gekämpft. Sie alle. Agon war stolz auf die kleine Gruppe, die es bis hierher geschafft hatte.
      Den Schmerz wohlwollend anerkannt, erhob er sich, das Ulsusschwert hoch erhoben, den Blick zum Feind gerichtet.
      "Adriak, lassen wir unsere Freunde nicht länger im Jenseits auf uns warten. Urion möchte uns sicher von seiner Tapferkeit und seinen Kampfkünsten berichten, die er hier gezeigt hatte. Aber auch wir werden eine Geschichte erzählen ....."
      Dann waren die Krieger da. Beide stützen sich. Beide hatten förmlich ein Bein verloren, aber der Gegner hatte noch welche um sie zu erreichen. Sie mussten nur warten und zuschlagen. Schreie ertönten. Wut und Schmerzverzerrte. Krieger um Krieger fiel, dann schloss sich der Kreis .....


      Flora / Trakur Vultjag

      Trakur war wütend. Flora kämpfte mit Tricks, die an seiner Ehre kratzen. Wasser hatte sie verwendet und ihm den Mund verboten. Ihm die Luft zum Atmen genommen. Töricht von ihr diese Chance auch nicht zu nutzen, um ihm ihr Schwert in den Leib zu rammen. Dieser Fehler würde ihr das Leben kosten.
      "Duuuu.... hast meine Ehre genug beschmutzt, Flora Goldfield. Dieses Schlachtfeld soll dein Grab werden. Deine Leiche soll an tiefster Stelle einer Grube liegen, überschüttet durcxh die aller anderen. Deine Seele soll im Blut meiner Krieger baden und ewig leiden."
      "KORUN"
      Vultjag stampfte los, aber eine kleine Erdmauer erhob sich vor ihm. Wütend preschte er mit dem Schwert und den Fäusten dagegen. Der Wall brach schneller als es Flora vermutet hätte, und sie wich einen Schritt zurück. Verdammt, sie musste sich mehr konzentrieren. Viel Platz hatte sie nun auch nicht mehr. Obwohl hinter ihr bereits mit einigen der Elitekrieger gekämpft wurde, hatten sie noch immer eine Arena gebildet.
      Dann ein Rumpeln und Donnern. Flora sah auf. In der Ferne tat sich etwas. Auch trakur blieb stehen, drehte sich ein Stück und spähre Richtung Lager. Dunkle Wolken zierten den Himmel. Genug um zu erkennen, das mindestens das halbe Lager brannte. Er hatte einen Fehler begangen und zu wenig Krieger zurück gelassen. Dieser Punkt ging an die Verbündeten. Er sah, wie ein noch dunklerer Rauchpilz dazu kam. Jemand musste das Öl entzündet haben. Alles aufeinmal.
      "Sieh dein Lager, Vultjag. Eine winzige Gruppe ausgesuchter Soldaten Brerandts hat es in Schutt und Asche gelegt. Und dein Haus soll das mächtigste sein? Du stehst im Schatten Orins. Hätte er alle seine Krieger hier, hätten wir andere gemütlich zusehen können, wie deine Krieger vor furcht davonkriechen würden. Brerandt hätte die die Hosen runtergezogen und dich mit einem Busch Federn im Arsch in die Wüste zurücktanzen lassen. Gihiii, aber das wirst du leider nicht mehr erleben können. Weder heute, noch morgen. Denn ich werde dir jetzt dein lausiges Hinterteil abschneiden, und es mit Pech am Gesicht deiner Leiche festkleben lassen. Und ich werde dir einen Grabstein setzen lassen. Hihi. Hier liegt Vultjag, der lausigste und unfähigste Herrscher, der je über die Wüste von Taranoke regiert hat. Wenn ich schon unter den Leicher deiner Krieger liegen muss, so wird dir dein eigener Arsch im Gesicht kleben - für die Ewigkeit!"
      Trakur wandte sich Flora zu. Seine Augen srühten mehr Feuer, als es in seinem Lager je brennen konnte.
      "Jetzt .... stirbst du .... Goldfield!"
      Er stürmte vor. Nur wenige Meter trennten ihn von Flora, aber er würde sie nicht mehr erreichen können.
      Sie hatte genug Mana und ihren Geist konzentriert, auch wenn sie ihm noch ein letztesmal ärgern wollte. Sie hob ihr Schwert.
      "Sternenblüte von Arana, offenbare dich mir und erscheine - öffne dich!"
      Plötzlich wurde das Schlachtfeld von einem warmen Lichtschein geflutet, der die Aufmerkamkeit viele erregte und in ihre Richtung blicken ließ. Trakur selbst stoppte, knurrte und hielt sich die Hand vor sein Gesicht, da er geblendet wurde. Als starrte er direkt in die Sonne. Das galt auch für seinen Krieger, und zum Großteil auch für die Rawaner, während Lyxaxu und Goldfields Truppen fast ungehindert sehen konnten. Flora war von einer Lichtblüte umgeben, und ihr Schwert war gleißend Hell wie die Sonne.
      "Aaaarrggg... VERFLUCHT SEIST DU, FLORA GOLDFIELD ..", brüllte Trakur, der vergeblich versuchte, sie im Lichtschein ausfindig zu machen. Er warf sein Schwert auf ihre vermeindlich letzte Position, aber Flora konnte die Klinge abwehren.
      "Vergebens, Trakur Vultjag. Alle Flüche prallen an der göttlichen Aura der Sternenblüte von Arana ab. Ihr Segen ist sowohl mein Schutz, als auch dein Untergang. Ihr Licht verschmilzt mit meiner Rache an dir. Hinfort mit dir, du Mistkerl. VERSCHWINDE ...!", brüllte Flora und richtete das Schwert auf ihn. Ein gebündelte Strahl ais Licht entwich der Klinge, und schien fast die ganze Aura mitzuziehen. Als wollte die Blüte sich schließen, klappte die Lichtaura nach vorn und traf den Schlachtenfürst, der hasserfüllt aufschrie. Nur für einen Momend war sein Zorn zu hören, dann verging er in einer hellen Flamme aus weißem Licht, die nichteinmal Staub zurück ließ.
      Die Lanze schoss noch ein Stück weiter, erwischte noch drei Krieger, die ebenfalls aufschriehen und verdampften, ehe die Magie nachließ, und Aranas Sternenblüte sich wieder gänzlich geschlossen hatte.
      Ihr goldenes Schloss oberhalb der Brust schnappte zu und glitzerte kurz auf. Ihre Arme wurden schwer und die Klinge, stolz nach vorn gerichtet, sank mit der Spitze zu Boden, während sie in die Knie ging. Das Licht war verschwunden. Codren selbst hatte das Gefühl gehabt, im warmen Licht zu baden, das ihr wohltunend war. Ihr ein wenig Kraft und Mut spendete.
      Nun aber war es wieder so wie vorher. Der Schlachtenlärm war niemals vollständig abgeebbt, und bagann auch wieder lauter zu werden. Aber die Krieger Vultjags waren weniger aggressiv und verunsichert. Einige waren noch geblendet, und konnte kaum etwas sehen. Leichte Opfer für die Klingen der Verbündeten. Einige flüchteten panisch, was auch andere zur Flucht anstachelte.
      Aber einige blieben verbissen. Jetzt aber hatten die Armeen der Allianz durchaus Chancen auf den Sieg.
      Flora griff sich an den Gürtel und öffnete den Trank, schlang ihn gierig runter, und spürte auch recht schnell, fast sofort, wie die Wirkung einsetzte. Hoffentlich stimmte das, was Cesse sagte. Denn sie war gerade zu erschöpft, um zu kämpfen, und schon stürmten drei Elitekrieger auf sie zu.
      Während sie auf ihren eigenen Schutz verzichten musste, blieb nur noch das Vertrauen in den Trank, der sie wohl unverwundbar machte.
      Tatsächlich schien der Schlag des Kriegers keine Wirkung zu haben. Er starrte Flora ungläubig an.
      "Was zum ..?"
      "Überrascht? Glaubst du wirklich, eine Göttin töten zu können? Glaubst du, gegen Arana bestehen zu können?", warf sie ihm entgegen, in der Hoffnung, er würde glauben, was sie sagte. Er zögerte und wich zurück.
      "Was tust du da, du Narr? Töte sie doch endlich!", knurrte der zweite und schlug mit einer Keule zu. Auch sie verursachte keinen Schaden, auch wenn Flora den Arm zum Schutz gehoben hatte.
      "Verflucht ...."
      Der Dritte zögerte bereits. "Eine Göttin? Meine Waffe mag Blut und Fleisch einem Menschen fordern, aber gegen das Fleisch einetr Göttin ist sie machtlos."
      "Verschwinden wir. Hier ist nichts mehr zu gewinnen."
      "NEIN! Bleibt standhaft! Das ist doch nur ein Trick! Sie hat etwas getrunken, ein Zaubertrank. Vielleicht wird er nicht mer lange halten.", kam ein vierter dazu und spannte den Bogen, zielte auf Flora. Keiner achtete auf seine Umgebung. Die Augen auf Flora gerichtet. Schweiß, vom Kampf und Verzweiflung an das zu glauben, was sie sahen oder es als Täuschung anzusehen, ran über ihre Körper.
      Codren näherte sich bereits ....
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    • Im Nachgang würde man von dieser Schlacht viele Geschichten erzählen. Man würde sich streiten, ob es die Elfen waren, die Lyxaxu vor dem Untergang bewahrten, oder Brerandt's Truppe, deren Leichen niemals geborgen werden würden. Manch einer würde der Meinung sein, Ebcill wäre die einzige Heldin gewesen, die ihrer Schwester beiseite stand und die Armee unter Kontrolle brachte, manch anderer - größtenteils Soldaten - waren der Überzeugung, der schlanke Elf mit den langen, dünnen Fingern hätte erst dafür gesorgt, dass Vultjag's Armee durch seine Fallen angreifbar wurden. Doch in einem würden sich alle einig sein: An diesem Tag war die Göttin Arana höchstpersönlich herabgestiegen, um die Schlacht zu beenden. Als der Lichtschein über das Schlachtfeld hinweg flutete, blickten sogar die Elfen auf, die in ihrer eigenen Magie noch nie etwas so vergleichbar schönes gesehen hatten. Die Soldaten hielten inne, die Kanoniere zögerten mit dem Beladen, Ebcill, die ihren Helm verloren hatte, sah mit einem blutigen Gesicht in den Himmel. Die Wärme, die sie alle durchströmte, war etwas ganz anderes als der kalte Angstschweiß, der einem die Nackenhaare aufstellen ließ. Der Schein war mit keinem sonnigen Tag, den sie jemals erlebt hatten vergleichbar und die Wärme hätten sie nicht mit tausend heißen Bädern hervorrufen können. Es fühlte sich an, als würde Arana ihre Herzen berühren und etwas vergleichbares hatten sie noch nie verspührt.

      Tain starrte entsetzt auf den Fleck, auf dem Sekunden davor noch Vultjag gestanden hatte. Sie wusste nicht was sie empfinden sollte, in ihrem Kopf tobte es von Gedanken, die sich alle gegenseitig auszubremsen versuchten. Vultjag war tot. War er das überhaupt? Er war zumindest nicht mehr da. Seine Soldaten schienen selbst entsetzt, aber größtenteils eher verunsichert. Einige Offiziere begannen bereits damit Befehle zu brüllen und zu versuchen, die Armee unter ihre Kontrolle zu bringen, damit man sie später damit ehren würde. Vielleicht hätte derjenige, der diese Schlacht zuende brachte, sogar Anspruch auf den nun unbesetzten Thron. Deswegen versuchten sie es alle. Nach und nach hoben sie ihre Stimmen.
      Von der Seite kam Ebcill an, ihr Gesicht war von Blut bedeckt und ihr rechtes Auge zugekniffen, die Haare klebten ihr vor Schweiß und Dreck am Kopf, ihre Rüstung wies unlängst Lücken auf. Sie humpelte. Ihr linker Arm baumelte an ihrer Seite.
      "Tain."
      Die Stimme war sehr weit entfernt, wo sie doch genau neben ihr stand.
      "Du bist verletzt."
      "Er ist tot."
      "Ich weiß."
      "Er ist tot, wir können jetzt siegen."
      "Tain."
      "Was?"
      "Mit welcher Armee?"
      Tain blickte sich um. Ebcill hatte recht, das was von ihren tausenden Soldaten übrig geblieben war, war nichts weiter als ein jämmerlicher Haufen, der vielleicht noch ein paar Minuten gegen Vultjag durchgehalten hätte. Vielleicht höchstens eine halbe Stunde, aber dann wäre auch der letzte Soldat gestorben. Die Anzahl an Elfen hatte sich drastisch reduziert, unter ihnen befand sich Jiemxen, der versuchte, Churvo unter einem Leichenhaufen herauszuziehen. Der Kopf des Elementaristen baumelte hin und her, sobald Jiemxen an ihm zog. Der Elf gab töne von sich, die aber keiner hören konnte.
      Tain blickte wieder nach vorne. Die Front an Rawanern hatte standgehalten, doch auch sie hatten haufenweise Verluste gemacht. Ebcill hatte recht, wenn die gegnerische Armee sich doch aus ihrer Verwirrung befreite und sie angriff, dann wäre es bereits zu spät. Ebcill hob bereits die Stimme, ohne auf Tain zu warten.
      "Rückzug!"
      Der Ruf drang zwar über das Schlachtfeld hinweg, doch sämtliche Soldaten waren zu verwirrt von den Ereignissen, dass sie sich in Bewegung setzten.
      "Rückzug!"
      Nach dem nächsten Ruf trennten sich schließlich diejenigen, die sich in feindlichen Reihen befanden und flüchteten hinter die Front an Rawanern, die Elfen lösten sich von Vultjag's Armee und strebten den Wald an, alle bis auf Jiemxen, der die Hand von Churvo nicht loslassen wollte, die Front zog sich allmählich zurück. Als wäre das auch ein Kommando an die andere Armee gewesen, zogen die Soldaten sich ebenfalls zurück, die Schreie ihrer Offiziere missachtend, nur darauf aus, schnell in ihr Lager zurück zu kehren und ihr Hab und Gut zusammen zu sammeln, bevor man auf die Idee kommen konnte, es ihnen als Ausgleich für Vultjag's Tod wegzunehmen. Damit löste sich auch der Kreis an Elitekriegern und Codren stürmte nach vorne, um Flora an der Schulter zu packen.
      "Flora!"
      Sie schubste das Mädchen hinter sich und hob das Schilld, um den ankommenden Angriff abzuwehren. Der Soldat versuchte es ein weiteres Mal, doch da machten ihn seine Kumpanen schon auf den Rückzug der Armee aufmerksam und er drehte sich erschrocken zu dem brennenden Lager um, das ihm davor nicht aufgefallen war. Mit einem Mal hatte er das Interesse an der Mörderin seines Herren verloren und schloss sich den Massen an, die zurück drängten. Codren wartete darauf, das auch der letzte sich entfernt hatte und drehte sich dann zu Flora um.
      "Flora, meine Güte! Geht es dir gut, bist du verletzt? Kannst du laufen?" Sie zog sie zu sich heran und musterte das Mädchen von Kopf bis Fuß, bis sie sie in ihre Arme schloß.
      "Du hast uns gerettet." Sie spürte noch immer die Wärme in ihrem Körper, das Licht, das sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Sie verharrte in der Umarmung für einige Sekunden und ließ Flora dann los, um ihr ernst in die Augen zu blicken.
      "Du weißt sicher, was ich jetzt tun muss."
      Mit dem neuen Rawanerschild, das sie in der Hand hielt, sah sie wieder wie eine richtige Rawanerin aus. Obwohl die Schlacht vorerst vorbei war, war sie sich sicher, dass der Krieg niemals enden würde, ehe Cydare nicht tot war. Und wenn einer auf der Insel das Recht haben sollte, ihm diese Ehre zuteil werden zu lassen, dann war sie es.



      Als die verbliebenen Soldaten hinter Ebcill den Rückzug antraten, die Tain an ihrer Seite stützte, viel Cesse der einsame Elf auf, der inmitten der vielen Leichen herumzugraben schien. Sie war glücklich, als sie Jiemxen erkannte, und näherte sich ihm, bis sie so nah war, dass er sie eigentlich hätte hören müssen.
      "Jiemxen?"
      Der schlanke Elf grub sich so verzweifelt durch die Leichen hindurch, das Cesse sich schließlich selbst hinabbeugte, um zu sehen, wonach er da grub. Ihr Herz sackte herab.
      "... Lass es Jiemxen. Er ist schon tot."
      "Das weiß ich auch!"
      Mit unermüdlicher Kraft zog er und zog er, räumte Leichen beiseite und grub sich zu dem Körper hindurch, von dem man nur den Kopf sehen konnte. Churvo blickte seelenruhig in den Himmel. Seine Lider waren halb geschlossen. Nach einer Weile bekam Cesse Mitleid und half ihm, bis sie es endlich schafften, Churvo von dem Rest zu befreien. Allerdings nur die Hälfte von ihm. Die Taille und die Beine mussten woanders liegen. Es war ein sauberer Schnitt, warscheinlich war er sofort tot gewesen.
      "Lass ihn hier, wir werden sie alle später begraben."
      Cesse berührte Jiemxen an der Schulter, aber er reagierte kaum.
      "Lass uns hier auf die anderen warten, bis sie zurückkommen."
      Der Elf nickte schwach. Er bewegte sich nicht und so blieb auch Cesse dort, wo sie war, um auf die Rückkehr von Agon und die anderen zu warten.
    • Flora

      Der Pfeil wurde abgeschossen, und prallte an Floras Brust ab, was zusätzliche ungläubige Blicke auf sie warf. Die Verunsicherung wuchs, und dann kam auch schon Codren, und nahm Flora in Schutz. Die Krieger sahen sich um. Die Kämpfe wurden fortgeführt, aber irgendwie fehlte es ihnen an Kraft und Brutalität. Mehr und mehr Krieger flüchteten, angesichts dessen, was geschehen war.
      Irgendwer versuchte Ordnung in das Chaos zu bringen, und dann zogen sich auch die Verbündeten zurück, wobei die Soldaten Goldfields, von denen noch einige Hundert kämpfen konnten, dem Gegner rasch folgte, als dieser dann Hörner ertönen ließ, um die ganze Armee zum Rückzug anzuweisen.
      Sie hätten die Schlacht gewinnen können, aber was dann? Trakur Vultjag hatte alle weiteren Pläne mit in die Verdammnis genommen. Von den anderen Befehlshabern wusste jeder nur ein Teil, und einige Teile waren bereits in der Schlacht verloren gegangen. Es hätte zu lange gebraucht, jetzt alles neu zu organisieren. Sie mussten zum Lager, retten was noch zu retten wäre, und dann vorerst in die Heimat zurück. Ein neuer Herrscher musste auf den Thron. Neue Söhne mussten rekrutiert werden, junge Frauen mussten Nachwuchs zur Welt bringen, um die Verluste schnell auszugleichen. Die jungen Burschen, die schon jetzt - oder in wenigen Monaten - mit der Waffe in der Hand für ihr Land kämpfen würden, würden zu tausenden die Lücken im Heer füllen. Und in ein oder zwei Jahren würden sie erneut in den Krieg ziehen, und Taranoke erobern.

      Flora war erschöpft. Sie hatte sich ganz schön verausgabt, und das Rüteln von Codren brachte nur wenig Linderung. "Ja, mir geht es gut. Und ich kann Laufen.", knirschte sie, auch wenn sie lieber sitzen geblieben wäre. Cesses Trank verlor langsam seine Wirkung, und Flora überkam nun ein starkes Frösteln. Sie hatte was die Nebenwirkungen betraf, nicht gelogen. Als würde sie nackt einen Engel in den Schnee zaubern, frohr sie inmitten des Sommers, der sogar warem Ostwind brachte.
      "HEX", versuchte Flora es, doch es funktionierte noch nicht, da es ihr an Kraft und Mana mangelte. Sie vermutete, das Cesses Tränke mit Flüchen gesegnet waren, und das womöglich, ohne das die Frau davon wusste.
      Codren umarmte Flora und sprach plötzlich von Rettung. Die Wärme, von der sie sprach, kam bei Flora wohl nicht an. Dennoch versuchte sie möglichst nicht zu zittern. Sie selbst war überrascht, über die Sternenblüte. Ihr erster Einsatz im Kampf. Keine Übung in irgendeiner Höhle, um mögliche Neugierige Blicke fernzuhalten. Insbesondere jene, die ihren Vater informiert hätten, als sie von einigen Jahren begonnen hatte, zu üben.
      Dann löste sich Codren wieder und sah Flora ernst an.
      Sie nickte."Ja, ich weiß, was zu tun ist. Der Rawaner .... der Spion. Der, der vermutlich für all das hier die Schuld trägt.", erwiederte Flora. Sie legte eine Hand auf Codrens Schulter. "Nicht jetzt ..... erstmal erholen. Wir haben eine Einladung von Tain erhalten. Wenn du zum Spion willst, dann nur gemeinsam mit mir."
      Flora würde zuerst nachhause wollen, sich erholen und Dinge mit ihrem Vater klären. Sie hatte hunderte Krieger in den Tod getrieben, ohne seine Erlaubnis die Armee für einen Rachfeldzug benutzt. Gut, das sie sich nicht für Tain oder Orin bei ihm rechtfertigen musste. Oder für die Elfen. Immerhin hatte sie die Gruppen auch zu einem gemeinsamen Feldzug überreden können. Immerhin hatte das auch was Gutes. Die Pläne des Spions wurden vereitelt. Jetzt standen vier Verbündete in Taranoke, Lyxaxu, Brerandt, die Waldelfen und Goldfield, die zusammen Vultjag vertrieben hatten. Wenn auch mit geringer Hilfe Brerandts. Leider hatte Rawan selber mithelfen müssen, um nicht aufzufliegen. Aber, man ging wohl auch von einer bitteren Niederlage aus, und opferte gern ein paar Soldaten, um aus dem Fokus zu geraten. Rawan würde doch niemals etwas mit den Aufständen und den dadurch resultierten Krieg zu tun haben.
      Noch war Mehyve ein wichtiger Aspekt. Sie hielten Camisse in Schach. Und die Piraten schützen Camisse auf See, vor Angriffen und Befreiungsversuchen Lyxaxus. Oder anderer Mächte. Und sie hatten wohl Waffen an die Barbaren geschmuggelt, die Brerandt fleissig beschäftigt hatten. Trotzdem hatte die Allianz gesiegt, wenn auch mit großen Verlusten.
      Der Spion würde sich was einfallen lassen müssen, um die anderen Häuser zu schwächen, oder erneut gegeneinander aufzuhetzen.
      Und irgendwie vermutete er wohl auch, das Flora Goldfield den größten Teil zu seinem Versagen beigetragen hatte.

      "Er wird neue Pläne schmieden, Codren. Geben wir ihm die Chance, etwas in die Wege zu leiten, was wir dann offen legen können. Er sitzt förmlich bei Tain auf dem Schoß. So, wie sie Fane weggesperrt hat, wird sie den Spion auch zum Teufel jagen. Du musst dann nur schneller sein, als sie.", grinste Flora. Beweise waren wichtig.
      Flora richtete sich auf, atmete durch und rieb sich die Oberarme. Ein wenig zitterte sie nun doch. Aber, sie war schon wieder auf dem Weg der Erholung. Das Licht der Sonne half dabei.
      "HEX"
      Sie schaffte es, zu zaubern. Und tatsächlich löste sie damit die Kälte aus ihrem Körper. Ihre Vermutung, das die Tränke irgendwie verflucht sein, dafür gute Wirkungen erzielten, hatte sich bestätigt. Ob Cesse noch lebte? Sie könnte daraus nutzen ziehen, und ihre Tränke verfeinern. Vielleicht könnte sie für Flora noch ein paar Tränke brauen.
      "Jetzt geht es mr besser. Komm, lass uns zum Lager zurück gehen, und helfen, die Verwundeten zu versorgen. Und lass uns schauen, ob Tain noch lebt."
      Sie grinste.
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    • Codren und Flora kehrten vorerst ins Lager zurück, in dem sich die Armee langsam sammelte. Nun sah man erst, wie hoffnungslos überfüllt die Heilerzelte waren und wie viele verwundete Krieger draußen auf dem Boden versorgt werden mussten, weil es sonst keinen Platz gab. Auch Ebcill wollte Tain dorthin schleppen, aber Tain fauchte sie an und ließ sich dann zu ihrem eigenen Zelt bringen, bei dem bereits der Kommandant auf sie wartete. Auch er hatte seinen Helm verloren und sein schmutziges Gesicht war von sorgvollen Furchen übersäht. Aber Tain scheuchte ihn unwirsch weg. Sie würde die Rüstung ausziehen müssen, wobei ihr Ebcill helfen musste, und dabei wollte sie keinen Mann in ihrem Zelt haben.
      Der verbleibende Rest der Armee begann damit das Lager zusammen zu räumen. Einige hielten noch nach Vultjag's Schergen Ausschau, aber kein Feind kehrte zurück, um die Schlacht zu beenden. Als Codren allerdings mit Flora an ihnen vorbei ging, drehten sich sämtliche Soldaten nach Flora um, tuschelten, wichen vor ihr zurück und manch einer, der von der Schlacht völlig den Verstand verloren haben musste, warf sich sogar vor ihr auf die Knie.
      "Habt Mitleid mit uns, Arana! Wir haben Euch nie Unrecht getan!"
      Codren schob ihn Beiseite und beschloss dann mit Flora, dass es wohl das beste wäre, wenn sie direkt zum Hof zurückkehren würden. Tain würde sie momentan sowieso nicht empfangen. Also versammelten sie ihre Soldaten bei sich, drehten um und strebten schließlich selbst den Wald an.

      Als sie zum Hof zurückkehrten, empfing sie ein ganzes Kommitee an Bediensteten und Bauern, das ihnen freudig entgegen sah und herzlich begrüßten.
      "Miss Goldfield! Wir freuen uns, dass Ihr unbeschadet vom Krieg heimgekehrt seid!"
      Die Pferde wurden ihnen entnommen und man begleitete sie ins Haus, ehe die Dame vor ihnen, Hilde hieß sie, sich umdrehte und ein trauriges Gesicht aufsetzte.
      "Leider haben wir schlechte Neuigkeiten. Herr Goldfield ist am heutigen Tag verstorben. Er... Nunja... Er wurde umgebracht. Sein Mörder ist ebenso tot."
    • Flora

      Die Rückkehr ins Lager erwies sich als schwerer als gedacht. Das Licht, welches Flora für ihre Magie genutzt hatte, oder es dadurch eher entstand, hatte wohl einigen den Glauben an die Göttin arana aufkeimen lassen. Man warf sich vor ihr auf die Knie, tuschelte, oder man wendete sich ab, vielleicht aus Furcht, oder weil man nicht wusste, wie man ihr begegnen sollte.
      Ob der Trank von Cesse auch noch seinen Beitrag geleistet hatte? Immerhin sahen einige, wie die Waffen wirkungslos an Flora abprallten.
      Vielleicht glaubten einige auch nur, das arana kurzfristig in Flora gefahren war, um allen an der Schlacht ein Zeichen zu geben.
      Würde der Glauben an sie nun wieder im Land einkehren?
      Die letzten Mönche starben vor vielen Jahren. Sogar noch vor der Zeit, als Floras Vorfahren Garlingen gründeten. Damals war Taranoke noch frisch besiedelt worden, und den Elfen, der Ureinwohnern, hatte man vieles weggenommen. Und sicher waren auch dadurch die Anbeter der Sonnengöttin vertrieben worden. Nur in alten Schriften, Lehrbüchern oder in Geschichten, konnte man sich noch über Arana und die Mönche informieren. Unbekannt war sie deshalb nicht. Es gab nur keine aktiven Tempel mehr, wo Leute Opfergaben spendeten, oder gar beteten. Nur uralte Ruinen, sofern sie nicht gänzlich verfallen oder von der Natur überwuchert waren, konnte man noch in Taranoke verteilt finden.
      Und jetzt lief hier Arana umher, nahezu unverletzt, und selbst nach der Schlacht noch mit so viel Schönheit gesegnet, das manchem Soldaten der Schmerz förmlich wie weggezaubert erschien. Reine Ablenkung. Ein Hofnarr mit einer Riesenwarze auf der Nasenspitze hätte das auch geschafft.
      Codren war es schließlich, die Flora aus der Schussbahn schob und eine Rückkehr zum Hof anbot. Lieber ein letzter Kampf mit Graf Goldfield, als hier mit einem Haufen verrückter Narren.
      Codren versammelte die Soldaten, die eigentlich nur noch ungeführt da standen. Es gab keinen Offizier mehr, der noch Befehle rufen konnte. Nur einfache Soldaten. Daher durfte Codren erstmal das Ruder übernehmen. Wenigstens die hatten genug Respekt, Flora ganz normal als Landesherrin anzusehen. Vielleicht etwas stolzer als vorher, jedoch bescheiden und zurückhaltend.
      Ob von Brerandt noch jemand lebt, war ungewiss. Und ob Brearandt die Barbaren abwehren konnte, ebenso. Sicher gab es Schäden an den Küstengebieten. Trotzdem würde Flora nicht auf die Idee kommen, Brerandt des Vertragsbruches anzuprangern. Zudem hatte er ja Hilfe vor Ort. Wenn auch nur ein paar Krieger mit ihren Dienern.
      Flora grinste. Orin dürfte woghl trotzdem am wenigsten Protest liefern, wenn er sein eigenes Stück Land bekommt, was Flora gerade besitzt - im Prinzip von Tain persönlich erhalten hatte. Wenn Orin das wüsste .....
      Und Tain würde ebenso etwas von Orin erhalten, Floras Besitz an Feldern, die in Fanes Anwesen lagen. Wein und Obstbäume, die vertrockneten und verdarben. Boden, der nicht mehr lange zu gebrauchen wäre. Dort würde kein Apfel mehr weit weg vom Stamm fallen. Und trotzdem war alles Rechtens.
      Naja, Orin würde ja sicher auch niemals Schwäche zeigen, und eine Mitschuld eingestehen. Dazu war das Haus zu eitel. Zu mächtig. Wenn herauskäme, das eine Bäuerin beide Hausherrscher über den Tisch gezogen hätte .....
      Tja, ihr Besitz war sicher in Codrens Besitz übergegangen. Erst viel später würde sie es von ihr zurückerhalten. Dann hätte aber niemand mehr Anspruch auf die Felder.

      Die Rückreise dauerte zwei Tage mit Zwischenstopp in der Burg Bearhold. Erst als alle Soldaten wieder zurück waren und versorgt wurden, ritten Codren und sie am nächsten Tag zurück nachhause, wo sie freudig willkommen geheißen wurden. Eine Täuschung, denn viele wussten wohl noch nichts über den Tod des Grafen. Oder man versuchte zunächst gute Mine zum bösen Spiel. Denn sobald sie das Haus betreten hatten, überbrachte eine Frau namens Hilde ihnen die schlechten Neuigkeiten.
      Flora brachte zunächst tatsächlich kein Wort über die Lippen, und Codren stellte eher die Fragen.
      Man erklärte ihnen die möglichen Umstände. Ein Überfall, oder gar ein Auftragsmörder, der sich unbemerkt ins Haus geschlichen hatte, und ihren Vater aufsuchte. Beide töteten sich gegenseitig.
      Flora hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Sie ahnte, das Trakur etwas damit zu tun hatte. Hätte sie ihn damals im Palast getroffen, wäre ihr Vater heute noch am Leben. Dieser Mitkerl war hinter ihr her gewesen. Doch sie war ihm bereits zum Schlachtfeld entgegen geritten, und hatte ihren Vater vermeindlich sicher zurück gelassen.
      So hat Vultjag auch seine Rache bekommen.

      Bald wussten alle im Land bescheid, und auch, das Flora nun auf dem Thron der Familie saß, und alle Befehlsgewalt besaß. Sie wurde unvorhergesehen bereits heute schon zur Hausherrin, und übernahm damit alle Pflichten.
      In den nächsten Tagen würde eine Trauerfeier stattfinden. Und man würde Robert Goldfield in der Familiengruft beisetzen. Diese lag ein paar Stunden entfernt Richtung Osten, bei den Bergen, die weiter im Innenland lagen.
      Die Bewohner des Landes würden bis dahin täglich den Weg bereisen, und Kerzen oder Blumen und auch Körbe mit Ehren am Wegesrand ablegen. Als letzten Abschiedsgruß. Auch sollten die Geister der Verstorbenen Familienmitglieder stets über das Land und die Ernte wachen.

      Flora selbst zog sich auch ein paar Tage zurück, und dachte über vieles nach. Aber sie dachte auch daran, wie es weitergehen wütrde. Taranoke war noch nicht sicher. Wenn nicht Vultjag, dann würde Rawan hier seine Flagge hissen wollen. Und die würden Goldfields Felder eher ans eigene Volk abernten lassen, und das Gold über See verschiffen.
      Es musste noch vieles passieren, ehe Flora für eine Weile in Ruhe auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch sitzen könnte.

      Vier Tage waren nun vergangen. Flora saß am Tisch und frühstückte. Tja, so musste sich ihr Vater gefühlt haben, als er allein an dem viel zu großen Familientisch saß, und das Brot genoss. Flora biss herzhaft in eine dicke Scheibe Weizenbrot, frisch aus dem Ofen von heute morgen. Schinken, Käse und sogar Marmelade standen bereit. Eier lagen in einem winzigen Korb, und etwas Gemüse aus dem Garten, eine Kanne mit Tee und Gewürze in kleinen Streuern. Pfeffer aus Übersee und Salz aus den Bergen.
      Auf der anderen Seite saß Codren, und war ähnlich eingedeckt wurden.
      Der große Laib Brot lag mittig auf dem Tisch, und ein Bediensteter hatte es angeschnitten, und Scheiben verteilt. Der Tisch war immerhin 7 m lang.
      Flora fragte sich, ob er jemals vollständig benutzt wurde. Immer war irgendwie Platz für irgendwen, oder irgendwas, aber nie saßen mehr als sie, ihr Vater und Codren, und damals ihre Mutter am Tisch.
      Flora säufzte. "Irgendwie wirkt alles noch größer als sonst ..."
      Sie nahm ihre Umgebung inzwischen wieder mit offenen Augen wahr. Seit eine Person am Tisch fehlte, wirkte der ganze Raum größer, obwohl heute sogar zwei Dienstmägde mehr hier beschäftigt waren. Jederzeit bereit, noch einen Wunsch zu erfüllen, oder sobald Flora und Codren den Raum verlassen würden, in windeseile hier aufzuräumen.
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    • Die vermeintlich freudige Heimkehr wurde von einem riesigen Schatten verdunkelt, als man ihnen erzählte, dass Goldfield gestorben war. Umgebracht, von einem Auftragsmörder, der es selbst wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte, zu verschwinden. Codren konnte sich denken, wer das war: Vultjag. Selbst nach seinem Tod hatte er noch seine Finger im Spiel.
      Flora schien das gut zu verkraften, was auch kein Wunder war, bei dem, was Codren in den letzten Jahren mitbekommen hatte. Vielleicht war es letzten Endes sogar gut, dass es niemanden gab, der sich Flora bereitwillig in den Weg stellte, einfach nur, weil er der Meinung war, besser als Flora zu wissen, was gut für sie war. Vielleicht war es aber auch schlecht, dass nun alle in Goldfield wussten, dass Robert's Tochter auf dem Thron saß, die nicht annähernd über genügend Wissen und Erfahrung verfügte, um den Hof so aufrecht zu erhalten, wie Robert es getan hatte. Wenn sich Flora in der nächsten Zeit nicht beweisen würde, dann würde es bald viele geben, die die Schwäche ihrer neuen Herrin auszunutzen versuchen würden.

      Während der nächsten Tage musste Codren feststellen, dass nicht nur ihre körperlichen Verletzungen Denkmale an die Schlacht waren, sondern dass sie auch in ihren Träumen davon heimgesucht wurde. Jede Nacht hörte sie das Schreien und Brüllen um sich herum, sie kämpfte sich durch eine dickflüssige Masse an Körpern, die kein Ende zu nehmen schien und immer wieder, nur ganz kurz, sah sie einen Fetzen von Flora's weißem Kleid durch die Menge hindurchscheinen, der gleich wieder verschwand. Sie versuchte sich zu ihr durchzukämpfen, aber es war ihr nicht möglich. Wenn sie dann aufwachte, musste sie sich bisher immer vergewissern, dass Flora in ihrer Kammer lag und friedlich schlummerte.

      Als sie am vierten Tag zu Tisch saßen, war die Welt für Codren völlig unwirklich geworden.
      "Vor vier Tagen haben wir um unser Leben gekämpft und jetzt schlemmen wir und betrauern den Tod deines Vaters, mit dem du sein Erbe einnimmst. Ist das nicht falsch? Es fühlt sich so falsch an." Sie schnippte mit ihrer Eisenhand einen Krümel von ihrem Hemd und lehnte sich zurück.
      "Und du wirst deine Nachfolge bald gebührend feiern müssen. Die Bauern müssen wissen, dass du ihre neue Herrin bist und dass du alles andere als ein naives kleines Mädchen bist, mit dem man verfahren kann, wie man will."
      Sie beobachtete eine Magd dabei, wie sie hereilte und geschwind nachschenkte. Danach verschwand sie gleich geschäftig wieder.
      "Ich mache mir Sorgen um dich. Das ist zwar nichts neues, aber jetzt hast du mit deinem Erbe eine mächtige Position angetreten und ich muss keine Expertin sein um zu wissen, dass du damit in größerer Gefahr bist, als du vor vier Tagen in der Schlacht warst. Zu deinem Unglück bin ich aber Expertin und kann dir deshalb auch noch versichern, dass Auftragsmörder die geringsten sind, vor denen du dich fürchten musst. Wenn du nicht aufpasst, dann bist du hier schneller weg als Vultjag verpufft ist. Und das werde ich nicht verhindern können."
      Nicht, dass eine gute Stimmung am Tisch geherrscht hätte, doch wenn sie da gewesen wäre, war sie jetzt vollständig verschwunden. Codren rührte griesgrämig in ihrem Brei und zupfte dann an einem Verband an ihrem Oberschenkel herum. Taranoke würde noch genug Probleme mit Rawan haben und Flora machte sich mit ihrem Erbe quasi zur Zielscheibe sämtlicher machtvollen Personen. Wie lange würde es dauern, bis man Goldfield um die strategisch günstige Position auf die Schliche kam und zusätzlich erfuhr, dass die junge Tochter vorzeitig ihr Erbe angetreten hatte und die Anzahl der Elfen im Wald herum sich deutlich dezimiert hatte? Vielleicht einen Monat, schätzte sie. Vielleicht auch zwei. Und wenn es soweit war würden sie vorbereitet sein müssen.
    • Flora

      Sie sah auf zu Codren und überlegte kurz. Ja, sie war jetzt hier die neue Chefin. Ganz und gar. Alle Aufgaben und alle Verantwortung sind mit einem Ereignis auf sie übergegangen, etwas früher als gedacht. Flora hatte keineswegs vor, jetzt schon einen Stammplatz am Schreibtisch warm zu sitzen. Sie hatte noch einiges geplant, und Taranoke war momentan alles andere als sicher. Und wie lange würden die Geschäfte noch laufen? Die Blockade war vorerst zum Großteil gelöst, und auch über Land konnten die neutralen freien Händler wieder Waren an den Mann bringen. Kurzfristig würden die Geschäfte wieder laufen, aber wenn Rawan tatsächlich eine Invasion plante, Taranoke vollständig unter deren wehenden Flagge regiert sollte, dann mussten alle bereit sein, ihre Heimat zu verteidigen. Mehyve steckte noch in Camisse, und blockierte das Land. See und Landhandel waren nahezu still gelegt, oder Mehyve kassierte einen hohen Zoll, den sich im Grunde keiner leisten konnte. Und genau das war Floras nächstes Ziel. Eine Reise nach Taranoke. Gleich, nach dem sie in Lyxaxu ihre Einladung eingelöst, und Codren den Spion beseitigt hätte.
      Zudem würde Flora dann auch gleich die Erbangelegenheiten und den Vertrag mit Tain abwickeln. Natürlich erst nach dem Abreise. Ein entsprechendes Schriftstück für sie und Orin wurde bereits angfertigt und lag bereit mit Brief und Siegel in ihrer Schublade.
      Danach wäre ihr Kopf frei, sich ganz auf Mehyve und Camisse zu konzentrieren.
      "Es fühlt sich nicht falsch an, Codren. Es fühlt sich nur etwas verfrüht an. Vater war alt, aber er hätte noch ein paar Jahre Leben können, wäre vielleicht an Altersschwäche oder an einer Krankheit verstorben, anstatt durch eine Waffe im Namen der Rache. Trotzdem werde ich mich nicht von meinem Weg ableiten lassen. Ich kann nicht für mein Erbe kämpfen, wenn ich hier hinterm Schreibtisch sitze."
      Sie nahm ein Schluck Tee und wies einer der Bediensteten an, nachzuschenken. Ein Löffel Honig für Süße und Aroma folgte.
      Sie dachte nach, was Codren noch erwähnte. Über die Gefahren, die jetzt lauerten. "Du magst recht damit haben, Codren. Aber ich denke, nicht alle Hausherren werden mir nach dem Leben trachten. Lyxaxu wird erneut in unserer Schuld stehen, wenn du den Spion beseitigst. Und Tain würde sicher nicht wollen, das Orin Brerandt oder ein anderer Herrscher, auf die Idee käme, das ihr Haus Rawan unterstützt hätte, Taranoke zu erobern. Vielleicht gar um ein Platz an deren seite zu haben."
      Und dieser Gedanke war Flora bereits im Hinterkopf gewachsen. Es gab einen gewissen prozentualen Wert, der genau das vermuten lassen könnte. Gute Miene zum bösen Spiel. Und selbst dann wäre es von Vorteil, wenn Goldfield ein Verbündeter wäre.
      Flora schob den Stuhl nach hinten und stand auf, ging ein Stück bis zum Fenster, hielt dabei Unterteller und Tasse in Händen, während sie aus dem Fenster blickte. Garlingen war definitiv zu schwach, und in einer doch so wichtigen Position. Und jetzt fehlte gut die halbe Armee die das Land schützen könnte. Selbst die Elfen hatten große Wunden. Der Wald selbst bot ihnen nun mehr Schutz als ihre verbliebenen Krieger. Es würde zehn oder zwanzig Jahre dauern, bis genügend Nachwuchs die Lücken schloss. Viel Zeit, in der irgendwer ein krummes Ding versuchen könnte.
      In Flora keimten bereits Pläne, für eine große Veränderung in ihrem Kopf heran. Und dafür müsste sie so oder so anwesend sein. Also, erstmal alle Geschäfte außerhalb von Garlingen erfüllen, dann den Internen Bereich erledigen.
      "Eine Woche. Solange bleiben wir noch hier. Ich werde ein paar Dinge erledigen und ansetzen und würdige Vertreter bestimmen, die vorerst meinen Posten ausführen. Danach reisen wir direkt nach Lyxaxu. Sicher können wir wieder an einem Fest teil nehmen, oder ein anderes Luxusangebot genießen. Das schafft Freiheit im Kopf. Und danach gehen wir nach Mehyve. Die Prinz, der dort den Thron bestiegen hat, zumiondest hörte ich es so, soll ein recht verzogener Bengel sein. Wir ziehen ihm die Ohren lang und setzten ihm die Klinge an die Brust. Mit dem Eisenrot hier in den Bergen, können wir eine Gefahr für sein Geschäft werden. Wenn wir Brerandt oder Lyxaxu damit beliefern, oder Schürfrechte verkaufen, so müsste er gegen mindestens drei Häuser Krieg führen - uns eingeschlossen. Und wenn er dafür Soldaten aus Camisse abzieht, wird Camisse sich zur Wehr setzen."
      Sie grinste. Mehyve hatte sich mit der Besetzung selbst blockiert. Außerdem würde er vermutlich lieber Waffen verkaufen, als Geld für einen Krieg ausgeben zu müssen. Überhaupt war Mehyve verdächtig defensiv geblieben, in all der Zeit. Außer bei Camisse gab es keine offensiven Aktivitäten. Als wenn eine gierige Ratte darauf wartete, das eine kleine Maus zuerst die Falle auslöste, damit diese sich danach ungehindert den Speck holen könnte.
      Sie begab sich wieder zum Tisch und stelle die leere Tasse ab. "Ich reite später noch mal zu den Minen. Ich möchte mich nochmals persönlich vergewissern, und meine angeforderten Proben abholen. Du bleibst hier und schaust, das du ein wenig trainierst. Du wirst bald gegen Deinsgleichen kämpfen. Du hast zwar auch hier neue Kampfkünste erworben, aber was deine rawanische Ausbildung betrifft, so hat der Spion diese sicherlich auch genossen, wenn nicht sogar mehr als du. Du solltest dir ein paar eigene Techniken aneignen. Eine, die der Spion nicht auskundschaften konnte, wenn du ihm gegenüber stehst."
      Ein gut gemeinter Rat, den Flora würde sich nicht einmischen. Codren sollte dieses Teil ihrer Herkunft und Vergangenheit selbst bezwingen. Und so würde sie für Floras Sicherheit und für Garlingens Erhalt kämpfen. Sie sollte nicht das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden.
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    • Auch wenn Codren es nicht gefiel, Flora allein die Entscheidung zu überlassen, so war trotzdem sie es doch, die geerbt hatte und mit ihrer neuen Zukunft umgehen musste. Es mochte für Codren vielleicht jetzt wichtiger denn je sein, Flora vor allen körperlichen Gefahren zu schützen, wie es nur ging, aber sie war nicht allmächtig. Sie konnte wenig für Flora tun, wenn diese sich der Gefahr erstmal ausgesetzt hatte.
      Die Beerdigung in den nächsten Tagen war genauso pompös wie unspektakulär. Sämtliche Bauern und Bediensteten, die es sich leisten konnten, reisten von überall her an und bekundeten Flora ihre Trauer und ließen Schätze zurück. Das alles sollte später mit dem großen Sarg begraben werden, doch dann würden Flora und Codren längst wieder Zuhause sein. Nun mussten sie sich sämtlichen Handelspartnern gegenüber sehen, die Robert jemals besessen hatte.
      "Eine Schande ist das. Er hätte noch ganz Taranoke beherrschen können."
      "Er war der einzige Bauer, der es jemals in den Stand eines Fürsten gebracht hatte. Dieser winzige Hof war eine Beleidigung seiner Talente."
      "Es wird niemals wieder jemanden wie ihn geben."
      Natürlich wusste niemand dieser Herren, dass Robert vielleicht ein außerordentliches Geschick im Handel hatte, aber als Vater und Ehemann völlig versagt hatte. Er hatte sich ja sogar vor der Schlacht gedrückt, die sein zukünftiges Leben beeinflusst hätte. Aus Codren's und Flora's Sicht, die den Herren Goldfields besser kannten als jeder andere, hätte es durchaus bessere Gutsherren als Robert geben können. Aber eben auch schlechtere.

      Einige Tage später zogen sie ein zweites Mal durch den Wald, um Lyxaxu ein zweites Mal einen Besuch abzustatten. Als sie die Wachtürme der Elfen passierten, lugten helle, freundliche Gesichter zu ihnen herab und winkten ihnen zu, als würde für die Elfen eine persönliche Sonne strahlen. Zwar begegneten sie auf dem Weg sonst keinem anderen, aber der ganze Wald hatte auf einmal eine selige, ruhige Aura, so als hätte die Schlacht nicht nur Leben, sondern auch böse Geister mit sich genommen. Die Elfen mochten große Verluste eingebüßt haben, aber ebenso war mit ihnen etwas passiert, was kein anderer auf dieser Insel nachvollziehen konnte.
      Walces war dafür das genaue Gegenteil. Die florierende Stadt hatte an Feierlichkeiten verloren und die spärlichen Soldaten, die das Tor bewachten, ließen darauf schließen, dass Lyxaxu weitaus mehr Krieger verloren hatte, als es den Anschein machte. Es waren noch nicht einmal Rawaner zu sehen, da sie sich wohl schon zurückgezogen hatten, um ihre eigenen Verluste zu beklagen. Codren erinnerte sich daran, dass sie noch das Schild besaß, das sie von der Schlacht mitgenommen hatte. Sie hatte es feinst säuberlich poliert und dann in einem Lederbeutel verpackt mit sich genommen, um es zu nutzen, wenn die Zeit dafür kam. Noch ritt sie neben Flora her auf das große Anwesen zu, das die Familie Lyxaxu beherbergte, aber bald schon würde sie sich dank ihres Schildes in die feindlichen Reihen einschleichen. Cydare würde diese Insel nicht lebend verlassen, das schwor sie sich.
    • Die Reise nach Westen verlief beinahe ereignislos. Ein paar Tage hatte sie gedauert. Es gab auch keinen Grund zur Eile, weshalb sie ein gemächliches Reittempo hatten. Schließlich erreichten sie die Hauptstadt von Lyxaxu, in der man nun deutlich weniger Soldaten auf Wachposten sah. Zu groß mussten die Verluste gewesen sein. Und auch von den Rawanern war offenbar keine Unterstützung aufgestellt. Vielleicht war das auch nicht vorgesehen. Aber, wer außer Mehyve könnte jetzt noch das Interesse haben, ein ganzes Land zu erobern? Die Piraten wohl kaum. Wie sollten die gestandenen Seeratten ohne ihren Planken unter den Füßen, an Land alles absichern? und dafür waren auch größere Piratengruppen zu wenige. Außerdem hätten sie dann zuerst die Schiffe Lyxaxus versenken oder kapern müssen. Viel weiter würden sie kaum kommen, außer sie würden die Anführer als Geiseln nehmen.

      Mit nicht ganz fröhlicher Mine erreichten sie das große Anwesen von Lyxaxu. Eine mürrische Wache vor dem Tore fragte nach Gründen, weshalb er sie durchlassen sollte. Flora hielt ihm eine der Einladungen unter die Nase, die er naserümpfend betrachtete und sie dann durchwinkte.
      Flora seufzte. Kurz vor dem Gebäude stiegen beide ab und übergaben die Pferde an Bedienstete, die sich um alles weitere kümmern würden.
      "Da wären wir. Ich frage mich, ob ihre Festlichkeiten ebenso farbenfroh sein werden, wie die restliche Stimmung hier in der Stadt. Ein Sieg schaut in der Regel etwas fröhlicher aus.", meinte Flora.
      Beide betraten das Gebäude und ein Butler nahm sie in Empfang, um sie zu Tain zu geleiten. Flora fragte sich, ob sie auf Fane anzusprechen beginnen würde. Vielleicht sollte sie selbst mal nachfragen, wo der Betrüger jetzt sitzt. Hoffentlich in einem elendigen Kerker, wo ihm die Ratten noch das trocke Brot stehlen. Oder sie setzen ihm eine Krone auf und bringen im das Brot aus den anderen Zellen.


      Auf See vor Camisses Küste

      "Warum sind wir eigentlich noch hier, Kapitän?", fragte einer der Piraten und spuckte über die Reling. Der Kapitän stand vorgebeugte an dieser und spähte zur Küste hinüber. "Weil wir darauf achten sollen, das Lyxaxu nicht versucht, über Schiffe Soldaten an Land zu schmuggeln. Mehyve ist hier nicht auf See vertreten. Sie haben nur an Land alles dicht gemacht. Was auch immer das Haus erreichen wollte, scheint womöglich funktioniert zu haben. Aber, die Frage wäre dann durchaus berechtigt."
      Der andere brummte. "Weil Lyxaxu keine Schiffe schicken kann?" "Ja. Dem Haus fehlt es wohl an Kraft dazu. Und ich sehe auch nicht ein, warum wir hier als Wachhunde vor Anker liegen, oder nur mit ein paar Fetzen an den Masten langsam gegen die Strömung fahren, um an Ort und Stelle zu bleiben."
      "Aya, Kapitän. Es ist sterbenslangweilig hier. Die Barbaren, die von unserer Sippe beliefert wurde, mit Mehyves Waffen, hatten sicher mehr Spaß in Brerandt."
      Ein weiterer Pirat kam hinzu. Es war der Erste Maat und er sah auch nicht glücklich aus. "Kapitän? Die Mannschaft will wieder an Land. Sie wurden alle gut bezahlt, um hier aufzupassen. Aber uns geht das frische Wasser und das Obst aus. Und Rum haben wir auch fast keinen mehr. Sie wollen Nachschub, und ihr Gold ausgeben."
      Der Kapitän ging ein Stück über das Achterdeck und schaute runter zum Mitteldeck. Dort standen 60 Leute versammelt und spähten zu ihm hoch. Links und rechts neben dem Schiff dümpelten weitere Schiffe, die nur auf Anweisungen warteten. Aber es gab keine, außer warten. Immer nur warten.
      Der Kapitän schlug auf die Holzlatte vor ihm, die ein Geländer darstellte.
      "Männer, ihr habt gewonnen. Egal, welchen auftrag wir haben, wir verschwinden von hier. Wir gehen an Land. Segel setzen und Kurz auf die Küste von Camisse. Wir können auch im Hafen auf feindliche Schiffe achten. Wir bleiben drei Tage. Die Crew darf in drei Schichten an Land und sich den Schädel zusaufen. Habt Spaß mit den Bräuten dort und gebt euer Geld nach Herzenslust aus."
      Die Mannschaft war plötzlich hochmotiviert und jubelte. Wie Affen, die vor einem Tieger flohen, kletterten sie die Wanten hoch, und ließen aus winzigen Segeln, große Segel werden, die sich rasch vom Wind aufblähten.
      Die Ankerkette wurde eingeholt, auch wenn er niemals Grund berührt hatte, so bot er doch Wiederstand im Wasser.
      Kurz darauf waren sieben Schiffe aus der Überwachungsflotte ausgebrochen und segelten auf Camisse zu. Vielleicht würden die anderen Gruppen bald folgen.
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    • Ganz anders als die Fete, der sie vor einigen Monaten erst beigewohnt hatten, gab es hier nur wenige Besucher, es war ein kleiner Saal gewählt worden und drei Musikanten sorgten für rege Unterhaltung hinter gedämpften Gesprächen. Die Adeligen waren, wie sonst auch, in die farbenfrohesten Gewänder gehüllt und hatten sich nicht davor geziert, mit Diamanten zu funkeln und zu glänzen - wahrscheinlich alles um Tain, der klügsten Adelige im ganzen Land, zu beeindrucken. Schließlich war immer noch sie diejenige, durch die das Geld fließ und nach deren Sinn die Banken tanzten. Wenn sie also Gefallen an einem fand, so hieß es, würde man die finanziellen Vorzüge genießen können. Aber man müsste sich dafür anstrengen.
      Wie auch beim letzten Mal saß Tain an einem privaten Tisch, gemeinsam mit ihrem Bruder Zen, der seine kleine Tochter auf dem Schoß hielt, dessen Frau, die sich leise mit einer anderen Dame unterhielt und zwei weiteren Adeligen, die auch beim letzten Mal den Vorzug der Privatsphäre genießen durften. Die Stimmung mochte vielleicht trüb wirken, aber Tain's Augen strahlten, als sie zu Flora aufblickte.
      "Flora Goldfield, da ist sie ja! Wenn man vom Teufel spricht."
      Sämtliche Personen am Tisch verstummten und schauten auf, um Flora mit interessierten und wachsamen Blicken zu begutachten. Die einzige, die das in dem Moment nicht tat, war Codren, die stattdessen abzuschätzen versuchte, ob sie Flora nicht lieber wieder herausbringen lassen sollte. Aber Tain ließ ihr gar keine Wahl.
      "Kommt her, kommt her, hier ist noch genug Platz. Ich lasse euch Wein bringen. Der heutige kommt aus Übersee, von einem Land namens Soredin, eine Insel wie Taranoke, nur mit größeren Flüssen, heißt es. Ist die Welt nicht groß?"
      Sie lächelte, strahlend. Das Puder in ihrem Gesicht konnte eine frische Narbe nicht verdecken, die sich von ihrem Hals unter ihr Hemd schlängelte - genauso wenig, wie sie die großen, schwarzen Augenringe verdecken konnte. In diesem Punkt konnte Codren mit ihr fühlen - sie hatte mindestens genauso große Augenringe von den Nächten, in denen sie Flora's weißen Kleidfetzen durch ein Meer von Körpern folgte. Wie mochten wohl Tain's Träume aussehen? Träumte sie von einem grellen Lichtstrahl, der sie verpuffen ließ?
      "Ihr habt gut gekämpft, alle beide. Wobei ich natürlich gestehen muss, dass deine Magie, Flora, mich besonders beeindruckt hat."
      Eine der Adeligen nickte zustimmend. Von ihren Ohren baumelten riesige, klumpige Edelsteine.
      "Man erzählt sich allerlei Geschichten darüber. Es heißt, Vultjag hätte Euch angefleht ihn zu verschonen und Ihr hättet ihm gesagt, dass nicht Ihr es seid, vor der er um Gnade betteln soll, sondern die Götter. Und was danach kam wissen wir wohl alle."
      Zustimmendes Gemurmel antworteten ihr und wieder fixierten sich sämtliche Blicke auf das Mädchen. Tain musste sich Räuspern, damit man ihr halbwegs Aufmerksamkeit schenkte.
      "Du bist sicher hier wegen des Briefs, den ich dir geschickt habe, nicht wahr? Nun, einer solchen Freundin wie dir kann ich schlecht einen so lächerlichen Gefallen tun und erwarten, dass die Sache damit erledigt ist. Ich möchte dir gebührend danken, nicht nur für Fane, sondern auch um Vultjag, dessen Tod wir auch noch in hundert Jahren feiern werden - habe ich recht?"
      Gelächter erhob sich und Krüge wurden angehoben. Zen Lyxaxu hob seine Tochter von seinem Schoß, damit sie nicht von seinem Wein trank.
      "Deshalb", fuhr Tain fort, als das Gelächter sich gelegt hatte, "möchte ich dir ein besonderes Geschenk überreichen. Es ist die Perlenkönigin, mein bislang ältestes Schiff. Sie ist zu brüchig, um Kanonen abzufeuern oder Fracht zu transportieren, aber sie hat noch nie dabei versagt, ihre Mannschaft sicher zu Land zu bringen. Ich habe sie damals in meine erste Seeschlacht gefahren und ich bin mit ihr bis zu den dunklen Strudeln gefahren, die einen hinabziehen, wenn man zu nahe ranfährt, und noch viel weiter. Sie ist ein altes Weib, aber sie wird dich sicherlich nicht enttäuschen. Und in ferner Zukunft wirst du sie deinen Enkelkindern schenken können."
      Tain grinste, als hätte das eben gesagte eine glückliche Erinnerung in ihr geweckt. Ihre Augen leuchteten wie die eines Kindes, als sie an die Seeschlacht dachte, die vielen Tage, die sie damals auf dem Meer verbracht hatte. Wie lang würde sie jetzt noch segeln können? Würde das alles mit dem Krieg ein Ende finden?
    • Flora

      Wieder eine kleine Festlichkeit. Aber, das war zu erwarten, und sicher auch nicht verkehrt. Einen Sieg sollte man auch auskosten, und sich danach mit freiem Kopf an den Wiederaufbau der Armeen widmen. Tja, und diesesmal waren Flora und Codren nicht wirklich für ein Fest gekleidet. Wie gewöhnliche Leute sahen sie aus, als sie den privaten Bereich betraten, und von den Klunkern der Adeligen förmlich überflutet wurden. Der Reichtum der auf diesen Stühlen saß, konnte sicher eine kleine Truppe finanzieren, und schon wäre die Stadt wieder voll besetzt auf allen Wachposten und Übungsplätzen.
      Tain grüßte sie und winkte sie zu Tisch, und begann sogleich ein wenig zu plaudern, erwähnte Wein aus Überse, und das sie und Codren gut gekämpft hätten. Und es war klar, das Flora dabei besonders aufgefallen war. Nur ein Blinder, oder jemand, der mehr Blut auf den Augen kleben hatte, als Wasser, hätte das Licht wohl nicht bemerkt.
      Sofort kamen Diener und brachten einen edlen Kelch Wein für beide. Dankend nickte Flora,nahm ihn hoch und roch an diesem. Roch wie wein, aber auch seltsam fremd. Vielleicht etwas fruchtig. Er hatte eine angenehme Farbe, und als sie am Kelch nippte, bemerkte sie einen nicht so starken Alkoholgeschmack. Man konnte ihn gut trinken, auch wenn er für kleine Kinder sicher nicht geeignet war.
      Sie nahm ein größeren Schluck. Angenehm im Abgang. Er legte sich nur sanft um die Kehle. Innerlich grinste sie. Ja, der Wein. Der gute Wein. Tain könnte ja versuchen, Fanes Weinstock wieder zu kultivieren. Aber das Land lag brach und der Boden gab nichts mehr her. Und Brerandt war ja auch noch da. Naja, einer bekam die Obstbäume, und die andere den Weinstock.
      Tain kam auf Vultjag zu sprechen.
      "Nun, was Trakur betraf, er hatte selbst bei seinem Abgang nur Flüche für andere übrig. Vermutlich war er selbst verflucht. Sagen wir, ich haben dafür gesorgt, alle Flüche beiseite zu fegen. Aber ...", sie hielt kurz inne, und schaute in die Runde. "... ich war mir sicher, das ich ein klägliches Winseln vernommen hatte, als er verging.", grinste sie.
      Flora musste dem zustimmendem Gemurmel ebenfalls einhalt gebieten. Sie stritt ab, das die Götter etwas damit zu tun hatten. Es wäre nur eine alte Magie gewesen, mit der man irgendwie einen Bösewicht vertreiben könnte.
      Natürlich wollte sie auch nicht vergöttert werden. Das fehlte noch, das ein Haufen Pilger nach Garlingen käme, und diese dort noch eine Kirche aufbauen wollten.
      Kurz darauf, als Tain wieder für Ruhe sorgte, kam sie auf die Einladung zu sprechen. Flora hörte aufmerksam zu, nahm sich etwas von den Speisen, und hob schließlich eine Augenbraue. Sie war etwas überrascht und fand zunächst keine Worte. Tain schenkte ihr ein altes Schiff, das zwar im nächsten Sturm sicher als Treibholz irgendwo am Strand zu finden wäre, aber viele Erinnerungen an ihre ersten Seefahrten trug. Und so, wie Tains Augen in Erinnerungen funkelten, zog sich ein Gürtel um Floras Magen. Immerhin hatte sie Tain Lyxaxu mit einem Trick als Hilfe und Rachewerkzeug ausgenutzt, sich ihr Erbe damit abgesichert, das sie es Codren schenkte, um es später wiederzubkommen. Tain quasi betrogen, aber dennoch - und Fane sei Dank - alle Angaben im Vertrag ordnungs und rechtens ausführte.
      Naja, da es wohl wegen Fane war, sicher ein angemessenes Geschenk.
      Sie lächelte. "Vielen Dank, Tain. Ich nehme das Geschenk an. Es führt ein Fluss bis zu den Wäldern von Garlingen. Lasst es dorthin bringen.", meinte sie.
      Danach tranken und speisten sie erstmal. Flora fragte sich aber, ob die Rawaner noch da waren? Und wo war der Spion? Ob Codren nachfragen würde?
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    • Die Adelige schien für einen Moment enttäuscht, dass die Realität nicht den Geschichten entsprach, aber als Flora ein wenig nachgab, hellte sich ihre Miene auf. Wobei sie wahrscheinlich sowieso niemals die langweilige Wahrheit geglaubt hätte. Sie begann nachzuhaken.
      "Stimmt es denn, dass Ihr von der Göttin Arana höchstpersönlich gesegnet wurdet? Einige behaupten ja, Ihr wäret ihre Inkarnation. Ha!"
      Sie lachte schrill.
      "So einen Unsinn können auch nur Bauerntölpel glauben."
      "Cerinda, bitte. Sei doch anständig zu unserem Gast."
      "Das bin ich, liebste Tain! Das bin ich allemal. Ich möchte nur die Wahrheit herausfinden."
      "Wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich auch. Also Flora, wie hast du das hingekriegt?"
      Codren ließ den Blick derweil durch den Raum schweifen. Cydare war diesmal nicht anwesend, entweder er wollte nicht, oder er wurde gar nicht erst eingeladen. Eigentlich hatte sie seit ihrer Ankunft noch keinen einzigen Rawaner entdeckt und man könnte meinen, sie wären wieder abgezogen. Aber das war unmöglich. Wenn sie nicht hier waren, dann waren sie sicher in einer für sie geschaffene Unterkunft. Aber würde es schlau sein, ihnen dort einen Besuch abzustatten? Vermutlich nicht. Wenn Codren Cydare umbringen wollte, würde sie ihn herauslocken müssen.
    • Flora räusperte sich. "Nun, was Arana betrifft, so bin ich keinesfalls eine eingefleischte Gläubige. Und ich bin auch keine Wiedergeburt. Gewisse Umstände jedoch zwangen mich, die Kampfkunst zu erlernen. Einen Grundteil brachte mit Codren bei. Den Rest erlernte ich selbst aus Lehrschriften und Büchern, die sich in der Hausbibliothek befanden. Dieses beinhaltete auch das Erlernen von Magie. Stellarmagie. Uralt und fast vergessen. Kein großes Geheinnis also."
      Sie schmunzelte, um nicht all zu mächtig zu wirken. "Und außerdem wäre ich auf meiner Reise fast mehrmals gestorben. Ich hatte nur etwas mehr Glück an meiner Seite. Unverwüstlich bin ich jedoch nicht."
      Alls mussten sie ja auch nicht wissen. Es musste schlicht und normal klingen, wie bei einem Novizen für Magie, Feuer, oder Wasser. Vielleicht Naturmagie wie jene von den Waldelfen.
      Ja, Flora hielt sich selbst noch für unbegabt und eine Novizin. Ihr Wunsch war es, den Berserker zu erlernen. Sie fand ein paar Informationen dazu, jedoch eher nur Andeutungen. Aber, es schien ihn auch innerhalb der Stellarmagie zu geben.
      Zeit, das Thema zu wechseln. Obwohl es ggf. fehl am Platze wäre. Sie sah zu Tain.
      "Sagt, was haltet ihr von Mehyve? Abgesehen von der Besetzung in Camisse, scheint das Haus nicht groß aktiv zu sein. Wäre womöglich ein Angriff zu erwarten? Drei große Häuser sind schwer angeschlagen. Niemand könnte sich Mehyve in den Weg stellen."
      Das Haus schien tatsächlich verdächtig still zu sein. Selbst die Piraten waren aktiver aufgefallen. Noch seltsamer war der Angriff der Barbaren auf Brerandt. Passend, als das Haus seine Truppen entsandte.
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