[2er RPG] Taranokes Schlacht

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    • Nach all dem Baden in Flüssen, Tümpeln oder Seen, oder gelegentlich auch Möglichkeiten bei Gasthäusern, war es äußerst angenehm, wieder das wohlig warme Wasser des Hauses genießen zu dürfen.
      Codren folgten einen Augenblick später und brachte Obst und Wein mit. "Hoffentlich ist das kein Wein aus dem Hause Fane. Den würde ich nichteinmal als Badezusatz verwenden, um meine Füße darin zu waschen.", murrte sie.
      Ihr Vater war so ahnungslos. Selbst sie wusste erst seit einigen Tagen von Fanes Machenschaften. Und hier bekommt sie auch noch die fröhliche Nachricht, mit dem Herren einen Lebensbund eingehen zu dürfen. Eher sollen und müssen. Tja, als Geschäftsfrau hatte sie jedoch schon so ihre Beziehungen. Und auch als Kriegerin hatte sie so manches organisiert. Das würde ihr in dieser Situation sehr hilfreich sein.
      Und trotz all der Umstände, bereitete sie sich innerlich schon auf die große Schlacht gegen Vultjag vor. Zuvor musste sie selbst aber nor Vorbereitungen treffen, auch für sich selbst.



      Mehyve

      Mehrere Pferde wurden zu Tode geritten, als einer von Mehyves Spähern, zurück zum Herrscher kam, um über die Fortschritte der beiden Häuser Lyxaxu und Brerandt zu berichten. Dieser hatte die Informationen von zwei Spähern, die jeweils dort zu Lande unterwegs waren, und beobachteten. Offenbar haben beide Häuser ihre Armeen mobilisiert, wobei Lyxaxu ihre bereits in Marsch gesetzt hatte, und Brerandt die letzten Aushebungen versammeln ließ.
      Prinz Zane hört aufmerksam zu, und ein zufriedenes Lächeln macht sich in seinem Gesicht breit. "So? Das verläuft besser als gedacht. Als wenn die großen Götter der Welt mir wohlgesonnen wären, hehehe. Nun gut."
      Zane schnipste mit den Fingern, und ein Mann trat hervor, hielt einen Greifvogel auf dem Arm.
      "Schickt folgende Botschaft zu den Barbaren. Es beginnt. Sie sollen ihre neuen Waffen nun offiziell in Aktion testen. Lsasst sie Brerandt angreifen. Plündert und zerstört nach belieben."
      Der Mann nickte und schrieb einen Zettel, wobei der Vogel selbst schon als Signal diente. Dann begab er sich nach draußen, und der abgerichtete Greifvogel flog gen Himmel in Richtung der Barbaren.
      Brerandts Armee würde sofort umkehren müssen, noch ehe sie groß zum Kernland marchieren könnten. Damit stünde Lyxaxu allein gegen Vultjag. Beide würden Verluste erhalten, die beide Häuser schwächen würden. In erster linie Lyxaxu. Sie werden Vultjag nicht vertreiben können. Und Garlingen? Keine sonderlich große Armee. Ein paar Tausend Mann. Unwichtig. Danach wäre das Lasnd nahezu schutzlos. Aber teure Waffen lagen bereits bereit, um nach Grlingen transportiert zu werden. Gleich nach dem Gefecht würde jemand dorthin reisen und ein Angebot machen. Pfeile mit Spitzen aus Eisenrot. Schwerter und Speere, die sogar ein Bauer führen konnte. Vultjag würde Probleme bekommen, dann dort einzumarschieren, wenn er sich erneut gesammelt hätte. Und die ganze Armee kann er nicht entsenden, da sonst das Kernland nicht mehr besetzt wäre. Immerhin musste er auch Mehyve im Auge behalten. Zane hatte inzwischen ein paar Truppen an die Grenze geschickt - als Antwort auf Vultjags Durchreise.
      Ein wenig Druck aufbauen.
      Zane hob einen Kelch mit Wein und prostete sich selbst zu. "Ein Hoch auf den Krieg! Möge er ausreichend Blut vergießen, und die Schatzkammern füllen!"
      Von einem Spion aus Rawan, der wohl erst für die damaligen Aufstände verantwortlich war, wusste Zane aber auch nichts. Anstatt selbst zu lenken, war er vermutlich auch nur eine Marionette, die an schier undurchdringlichen Fäden hing .....
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    • Tae hörte aufmerksam seinem Gegenüber zu und war froh, über dessen Antwort. Das bedeutete auch das er einigermaßen gut gesprochen haben musste, das ihm diese bitte gewährt wurde. Er beobachtete wie ein Diener für Corin aus dem Raum ging. Da musste Tae innerlich etwas schmunzeln. Noch nie hatte Corin erfahren wie es war irgendwelche Diener zu haben oder sich bedienen zu lassen.
      Als dann erneut das Wort erhoben wurde konnte Tae ein leises seufzen nicht zurück halten. Er würde nur zu gerne bleiben und sich mit seinem Gegenüber noch etwas unterhalten. Doch zum jetzigen Zeitpunkt war das auf keinen Fall möglich. Auch nicht wenn er es noch zu gern wollte. Es sollten so wenige wie möglich sterben und wenn Elaine sterben würde, wäre das eine Katastrophe. Aus diesem Grund schüttelte dieser den Kopf.
      "Für mich bitte nicht. Wie ich erwähnt habe, habe ich dazu leider keine Zeit. Aber vielleicht ein anderes mal.. Ich muss nun aber sofort wieder los. Ich will nicht, das mein Volk stirbt, nur weil ich nicht rechtzeitig zur stelle war. Darum muss ich mich verabschieden und sofort gehen," erklärte dieser und bedankte sich anschließend noch einmal dafür das man seiner Bitte nachgekommen war.
      Er wollte gerade gehen als Corin sich zu diesem drehte und ihn festhielt.
      "Warte... Du hast mir etwas versprochen... Du hältst dich daran... Du kennst mich.. und du weist was ich mache, wenn das passieren würde.. Darum denk nicht einmal daran das du jetzt im Kampf draufgehst.. Verstanden Tae," meinte Corin und Tae lächelte daraufhin.
      Er drehte sich zu Corin und nickte. Anschließend klopfte er ihm auf die Schulter und verließ nachdem er sich nocheinmal Verabschiedet hatte das Anwesen.
      Corin sah diesem noch nach und seufzte.
      /Das wird jetzt sehr merkwürdig werden. Ich bin zwar der Wächter von Tae, aber auch sein Freund und ich hab keine Ahnung wie man sich an solch einen Ort verhält.../ dachte sich der Elf kurz nachdem Tae verschwunden war.
      Er drehte sich vorsichtig in die Richtung des Grafen und Blickte dann aber gen Boden. Natürlich hatte ihm Tae und dessen Mutter ein paar kleinigkeiten beigebracht, aber diese umzusetzen waren merkwürdig und für ihn, gefühlt unmöglich. Jedoch hatte Tae recht gehabt und Corin würde wie ihm von diesem befohlen wurde für die Goldfields kämpfen, aber sollte Tae sterben würde er sich mit seiner Fähigkeit selbst umbringen. Das hatte er sich schon immer vorgenommen und würde es daher auch umsetzen.
      Seine Augen begannen sich vorsichtig im Raum umzusehen. Jetzt merkte er erst, das Flora nicht hier war und auch nicht Codren. Sollte er fragen ob die beiden da waren? Nein, vermutlich war es besser darüber noch kein Wort zu verlieren. Evenutell dann, wenn er Flora sah. Er sollte ihr auch sagen, das Vultjag die Elfen überfallen hat und diese übernehmen will. Noch immer würde er jetzt lieber mit kämpfen, aber wenn er die Geheimwaffe war, dann war es natürlich besser, wenn man ihn im Hintergrund behielt.
      Nun stand Corin in einem Raum mit dem Grafen Goldfield und fühlte sich so fehl am platz wie schon lange nicht mehr.
    • Die beiden Frauen wuschen sich und schlüpften dann in Klamotten, die ihnen eigentlich vertraut waren, aber doch recht fremd vorkamen. Ihre Waffen versteckten sie in ihrem Zimmer, wobei Codren nur das Schild verdecken musste, aber Flora alles verschwinden lassen musste, wenn sie wollte, dass die Sachen nicht eines Tages verschwunden sein würden. Dann legten sie sich schlafen, während Corin das gleiche Zimmer bezog wie damals Fenris.

      Erst am nächsten Morgen, als sie in ein Frühstückszimmer kamen, das Robert schon eine Stunde zuvor verlassen hatte, stießen sie auf Corin, der dort bereits verpflegt wurde.
      "Du bist ja schon hier", stellte Codren fest und ließ sich dann zu Flora's Rechten nieder, die ihren gewöhnlichen Platz am Tischende bezog. Corin wirkte... anders. Schüchtern, wenn man das so sagen durfte, obwohl Codren sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass ein Elf schüchtern war. Er schien kaum das Essen angerührt zu haben.
      "Wie geht es jetzt weiter?", fragte sie gedämpft, in einem Moment der Ruhe, als kein Bediensteter mit ihnen im Raum war. Die Frage richtete sich auf alles Unausgesprochene, was zwischen ihnen schwebte: Flora sollte verheiratet und an den Hof gebunden werden, aber Vultjag mit seiner Armee war so dicht dran, dass man an einem wolkenlosen Himmel wahrscheinlich die Rauchfahnen in der Ferne erkennen konnte. Wenn etwas nicht sicher war, dann war es hier zu bleiben und darauf zu warten, dass die Berge im Rücken sich als Falle entpuppten, wenn Vultjag's Truppen durch den Wald marschierten.




      An der Küste vom lyxax'schen Land hatte sich derweil eine wahre Ansammlung an Kriegsschiffen gefunden, die alle dasselbe furchterregende, dunkelrote Wappen trugen, mit dem die rawanischen Soldaten sich stolz präsentierten. Die Schiffe hatten mehrere Wochen gebraucht, bis sie die eigentlich überschaubare Fahrt von Rawan nach Taranoke überstanden hatten, denn sie waren einen sehr weiten Umweg gefahren, um bloß nicht von den anderen Küstengebieten entdeckt zu werden. Einige wilde Piraten hatten versucht, sich an dem Heer zu vergreifen, aber diese Schiffe waren unwiderruflich auf dem Meeresgrund versunken. Von den hunderten Kriegsschiffen gab es lediglich einen Verlust von drei Frachtern, aber die jeweilige Mannschaft hatte sich auf die anderen Schiffe verteilt.
      Nun streiften sie bereits durch die große Hauptstadt von Lyxaxu, dunkelrote Soldaten mit herausgeputzten Helmen, die so sehr aus der Masse heraus stießen wie Wölfe in einer Schafsherde. Die heimischen Krieger waren keineswegs zufrieden, aber wer kümmerte sich schon um die Wünsche jedes Einzelnen.
      Brerandt hatte sich derweil bereits in Bewegung gesetzt und war drauf und dran, sich mit Lyxaxu an einem ausgemacht Punkt zu treffen, damit die beiden Armeen sich vereinen und zusammen weiterschreiten konnten, aufdass sie ihren ersten Schlag gegen Vultjag ausführten. Brerandt befand sich noch auf dem Weg, als Mehyve den Befehl an die Barbaren gab, sich ebenfalls in Bewegung zu setzen, aber bis er den Dolch in seinem Rücken spüren würde, würde es noch eine Weile dauern.
    • Flora

      Die Nacht war erholsam, auch wenn so einiges in Floras Kopf herumspukte. Zum Frühstück saßen sie alleine, weil ihr Vater wohl schon etwas früher dran war. Nur Corin hatte sich mit hinzubegeben. Er erzählte kurz von seiner gestrigen Ankunft, und Flora runzelte ihre Stirn. Die Probleme nehmen zu. Vultjag lauert und scheucht die Krieger auf. Er lockt sie mit Schadtaten, um sie auf dem Schlachtfeld besiegen zu können.
      Die Zeit wird immer knapper. In sieben oder acht Tagen würden sie auf dem Schlachtfeld stehen, dafür würde Flora schon sorgen. Zwei Dinge würde sie heute erledigen. Am Vormittag würde sie die Berge aufsuchen. Codren und Corin würden sie begleiten.
      Mittags dann hoffte sie auf ein gemeinsames Essen mit ihrem Vater. Sie hatte extra die Köche und die Bediensteten darauf hingewiesen, selbst noch eine Nachricht hinterlassen. Bis dahin war er sicher wieder abgekühlt.
      Aber nachmittags würde sie aufbrechen, und Fanes Hof aufsuchen. Vielleicht musste sie auf dem Rückweg im Wald übernachten, aber das war es sicher wert. Sie hatte Fragen.

      Wenig später war es soweit. Das frische Brot, dessen Duft und Geschmack nach all der Zeit wie ein himmlischer Segen war, umspielte noch den Gaumen, als sie bereits drei Pferde aus den Ställen gesattelt hatten, und in Richtung der Berge ritten. Sie mussten den Fluss folgen, der ganz nördlich nahe des Senes Gebirges seine Quelle hatte. Im Grunde kam er aus den Bergen, denn er führte unterirdisch weiter bis tief unter die höchsten Gipfel.
      Zeitgleich war dort auch ein Höhleneingang, in den sie nun hineinritten. Werkzeuge lagen verteilt. Schienen, auf denen eine Lore geschoben werden konnte, waren am Boden verteilt. Einige Holzverschläge prangerten an den Wänden. Hier stiegen sie ab und banden die Pferde an.
      "Ab hier gehen wir zu Fuß weiter."
      Flora trug Reithose, eine Weste und schwere Stiefel für eine Bergwanderung. An einem Gürtel hing ein Messer. Ansonsten hatte sie nur ihre Magie zur Verteidigung. Codren trug wie immer ihr Schwert, und Corin hatte sicher auch seine Waffen dabei.
      Sie liefen knapp eine halbe Stunde durch Stollen und verzweigte Wege. Kamen immer wieder an offenen Grootten und Flussläufen vorbei. Edelsteine funkelten mal hier und mal da, Tropfsteine hingen von den Decken, Wänden und erhoben sich vom Boden. Es gab Wasserstellen, Pfützen und Löcher, und alle paar meter war eine Öllampe am Fels befestigt, die für ausreichend Licht sorgte.
      Bald erreichten sie einen tiefen Gang, der schräg nach oben führte. In welche Richtung sie liefen, das wusste man hier unten nicht mehr. Aber bald erreichten sie eine weitere Grotte, in der es nach Feuer roch. Neben einem kleinem See von knapp 30 m Durchmesser, der am Grund irgendwie mit dem Fluss verbunden war, war eine Feuerstelle, über der ein Tier aufgespiest garte. Vermutlich Höhlenratten. Groß wie Katzen, und extrem bissig.
      Mehrere Löcher waren an der gegenüberliegenden Wand zu sehen. Ein Esel schaute zu den drein, und trank dann wieder aus einer Tränke. Man hörte das Hauen einer Spitzhacke, und dann sahen sie ihn, den alten Bergmann, der hier seine Arbeit verrichtete. Vormittags war er alleine, da die anderen Arbeiter auf den Feldern halfen.
      Er bemerkte Flora, ließ die Hacke fallen, und kam auf die Besucher zumarschiert.
      "Lady Goldfield, was verschafft mir die Ehre?", sprach er mit mehliger Stimme. Er war bestimmt schon mitte Sechzig. Die Haut bleich, und verschmutzt zugleich. Staub, Erde und Gestein mischten sich mit Schweiß oder feuchter Höhlenluft.
      "Nicht so förmlich, Gamus. Codren kennst du ja bereits. Und das ist Corin, ein guter Freund von mir. Also keine Scheu.", erwiderte Flora, und Gamus nickte kurz zum Gruß.
      "Deine Freunde sind auch meine Freunde. Also, womit kann ich helfen?"
      "Die Erzmine, Gamus. Ich will sie prüfen." "Ahhh, verstehe. Dadrüben ist sie."
      Er holte Ölfackeln und drücke jedem zwei in die Hand und entzündete sie. Dann ging er vor bis zum Eingang des Schachtes.
      "Seit vorsichtig. Er ist grob behauen, und an einigen Stellen rieselt etwas Wasser hervor. In etwa 50 m müsst ihr ein Stück durch hüfttiefes Wasser waten. Dann seit ihr da."
      "Hast du die Ader geprüft?", fragte Flora. Gamus nickte. "Ja, sie ist ertragreich, und geht sicher hunderte Meter weit in den Fels. Es gibt weitere in den anderen Schächten. Aber der Schacht dort ... ist mir nicht geheuer. Ich meide ihn, so gut es geht."
      Er zeigte auf einen Nebenschacht. Flora nickte. Zuerst diesen prüfen, dann den anderen, der so dunkel schien, wie eine Kugel der Finsternis.
      Soe folgen dem Gang, der sich mehrmals wand, marschierten durch das kalte Bergwasser und erreichten schließlich die Stelle mit der Erzader.
      Flora leuchtete die Wand ab. Eine Ölfackel steckte sie in eine Halterung, so das eine Hand frei war. Sie strich über die Wand. "Seht ihr? Eisenrot. Reinstes Eisenrot. Gamus stammt aus mehyve, und er sagt, das es die reiste Ader war, die er je in einer der Minen Mehyves gesehen hatte. Niemand aus er, ein paar der Bergarbeiter, und wir drei wissen davon."
      Wie nasses Blut schimmerte das Erz im Felsgestein. Es war dunkel, voller Dreck und Staub. Aber an einigen Stellen schimmerte es rötlicher. Würde man es aus dem Fels schlagen, waschen und dann einschmelzen, so bekäme man wunderbare Eisenrotbaren. Mit den richtigen Öfen, den weiteren Zutaten und dem Wissen darüber, könnte man Mehyves tötliche Waffen nachschmieden. Dann wäre Mehyve nicht mehr das einzige Haus in Taranoke. Eine Sache, die Flora sehr wohl für sich nutzen könnte. Würde sie Zane darüber berichten, würde er jemanen schicken, um das zu prüfen. Und dann hätte sie ihn in der Hand. Oder sie würde das Schürfrecht an ein anderes Haus verkaufen. Vielleicht sogar an die Elfen?
      "Garlingens verstecker Schatz. Einer ... von vielen..."
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    • Codren hatte die Miene bisher nur sehr wenige Male gesehen, was hauptsächlich daran lag, dass Flora selbst nicht sehr oft hier her kam. Wofür auch? Goldfield war schließlich für seine Weizen, und nicht sein Erz bekannt, was es hier auch nur sehr begrenzt gab. In alten Geschichtsbüchern war der Schacht kaum einmal erwähnt worden, was ein sehr deutliches Zeichen dafür war, wie wenig Wert er hatte, im Vergleich zu den vielen Feldern.
      Nun aber hatten sie einen anderen Grund herzukommen und der leuchtete Codren sehr schnell ein, auch wenn sie sich gewünscht hätte, diesen Plan früher durchgesetzt zu haben. Aber wie hätten sie das tun können? Schließlich waren sie gestern erst nachhause gekommen und hatten die wohl am wenigsten erwartete Nachricht gehört.
      "Weiß dein Vater davon?", fragte sie unmittelbar, mit der neuerdings erlangten Kenntnis, dass Robert sehr gut darin war, Pläne zu zerstören. Wenn er auch noch Wind davon bekäme, dass in seinen eigenen Bergen ein unermesslicher Wert an Erz lag, würde er sie wahrscheinlich noch ganz in den Ruin treiben.
      "Also, wie lautet dein Plan?"

      Als sie eine Stunde später wieder auf dem Rückweg waren, waren sie zwar etwas besser gelaunt, aber immer noch in düsterer Stimmung. Die Lage spitzte sich zu und sie konnten es nur schwer ändern.
      Bis zum Mittagessen würde es nicht mehr lange dauern und da sie bisher sowieso noch nichts vom Herrn des Hauses gehört hatten, konnten sie diese Zeit auch gut mit Training verbringen - so war es zumindest Codren's Plan, die sich darum bemühte, den Traininsplan aufrecht zu erhalten, den sie auf ihrer Reise täglich durchführen konnte. Nun ging das nicht mehr so einfach, wenn sie sich nebenher auch um Wäsche und Essen kümmern musste, wogegen sie sich schlecht wehren konnte. Dafür war sie umso glücklicher darum das Schild mitgenommen zu haben, das bei ihrem Training nicht fehlen durfte. Obwohl das Teil schon alt war und deutliche Gebrauchsspuren aufwies, war es doch deutlich besser, als ganz darauf zu verzichten. Ebenso fühlte sie sich Zuhause deutlich sicherer als vor ihrer Reise. Die ganzen Ereignisse hatten die alt eingesessenen Fähigkeiten in ihr wieder erweckt.

      Als sie zum Mittagessen in den Speiseraum kamen und dort ihren Tisch nun nicht nur mit Robert, sondern auch Corin teilten, herrschte eine Stimmung wie auf einer Beerdigung. Robert hielt es wohl nicht für wichtig mit seiner Tochter zu sprechen, geschweige denn ihr eine Art von Zuneigung zukommen zu lassen, und so beschränkten sich alle Unterhaltungen für's Erste nur auf höfliche Gespräche zwischen ihm und Corin, der sich wohl noch immer nicht ganz eingefunden zu haben schien. Codren war das gleichgültig - sollte Goldfield es sich ruhig mit seiner Tochter verscherzen, wenn er der Ansicht war, das würde dem Haus helfen. Aber Flora selbst hatte darunter sicher mehr zu leiden.
    • Flora grinste Codren an. "Mein Plan ist es, Mehyve die Schürfrechte in den Bergen zu verkaufen. Und natürlich nur, wenn die Soldaten Garlingens ebenfalls rote Waffen bekommen. um Schutz des Landes versteht sich. Außerdem muss er die Blockade von Camisse lösen. Anderenfalls werde ich die Schürfrechte an die Elfen verkaufen."
      Sie sah zu Corin und grinste nochmal. Damit hätten die Elfen auch Vorteile. Zudem war bekannt, das Mehyve meist, oder in der Regel, fast nur seine höheren Soldaten und Führungskräfte mit Eisenrot ausstattet. Wenn nun aber hunderte Krieger der Elfen mit solchen Waffen gerüstet wären, könnten sie durchaus auch mit Mehyves Streitkräften mithalten.
      "Ein paar Jahre wird man hier sicher graben können. Vielleicht reicht das Erz für ein paar tausend Rüstungen und Waffen. Und wenn ich Mehyve auch ein Teilbündnis anbiete, wird auch dessen Flagge hier wehen. Der Herrscher wird sicher Vorteile darin finden. Aber das behalte ich mir noch vor. Wichtiger ist erstmal, den Weg nach Camisse frei zu schlagen. Das unterstützt auch den freien Handel."
      Flora ging zurück zur Fackel, die sie an der Wand befestigt hatte. "Kommt, wir suchen den anderen Schacht auf."

      Sie gingen zurück und marschierten dann auf den nächsten finsteren Schacht zu. Auch dort folgten sie einige Minuten lang einen schmalen Gang, ehe sie eine größere Arbeitsfläche fanden. Eimer standen dort, Schaufeln und Hacken. Sogar ein kleiner Tisch, auf dem ene Holzschale stand. In dieser lag ein Häufchen Felsgestein.
      Auch hier begutachtete Flora zunächst die Wände, fand eine kleine, schmale Ader eine dunkeln Minerals, und ging schließlich zu der Schale und griff hinein. "Wie ich es mir dachte. Sehrenig davon, aber es ist hier im Berg vorhanden. Fearnium. Eine Art Metallmineral. Kein Dunkelstahl. Etwas anderes, ebenfalls leicht magischer Natur. Ich gabe darum gebeten, so viel es geht abzubauen. Gamus meint, das er wohl ein paar KIlo davon zusammenbekommt. Aber es wird noch einige Tage dauern, das Zeug aus dem Gestein zu holen und sauber zu trennen."
      Flora hoffte, das irgendwie nutzen zu können. Sie wusste es nicht mehr genau, abr sie glaubte, darüber schon mal vor einigen Jahren was gelesen zu haben.

      Sie verließen die Mine wieder und ritten zurück zur Grafschaft. Sie machten sich frisch und begaben sich dann zum mittagessen.
      Die Stimmung war natürlich frostig. Ein Hauch Frühling, zwischen Robert und Corin, denn dort plätscherten die Worte, wie ein auftauender Bach sein Wasser wieder fließen ließ.
      Nun gut. Zeit, das die Stimmung sich auch zwischen Robert und seiner Tochten heben würde.
      "Vater?", sagte sie, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Ich habe nachgedacht ... über die Sache mit dem Erbe und der Ehe. Ich sehe ein, das du dir sorgen um den Familienstand machst. Und auch um die Grafschaft und alles was dazu gehört. Auch ich will es nicht verlieren. Dafür kämpfe ich schließlich. Doch, bevor ich deinen Anweisungen folge,Tobyn Fane zu heiraten, gestattest du mir, das ich mich erstmal selbst mit ihm treffe. Wenn du ihm schon die Felder zuschreibst, statt mir, will ich sie sicher und in guter Hand wissen! Außerdem habe ich noch die ein oder andere Angelegenheit zu klären. Auch wenn es dir missfallen mag, du wirst es mir gestatten. Anderenfalls werde ich erneut flüchten. Und ohne mich, wird es hier keine nachkommen geben. Diese Bedingungen stelle ich. Die Hochzeit muss natürlich um einen Monat verschoben werden. Die Leute sind eh noch mit der Ernte beschäftigt. Aber wenn alles geklärt ist, stehe ich gern deinen Wünschen zur Verfügung."
      Sie sah ihn mit ehrlichen Augen an. Er war alt, und würde sicher gern noch einen Enkel sehen, anstatt eine wilde Tochter, die nur mit einem Schwert durch das Land hetzt.
      Und einsperren könnte er seine Tochte wohl auch nicht. Was würden die Leute sagen? Und wo würde sie letztenendes leben? Hier oder bei Fane?
      Sie hatte Codren und Corin schon mitgeteilt, das sie Fane alleine aufsuchen würde. Auch wenn Codren das eher missfiel.
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    • "Wenn du nicht in drei Tagen zurück bist", knurrte Robert, der so aussah, als würde er Flora am liebsten nicht einmal mit seinen Blicken ehren, "werde ich sämtliche zur Verfügung stehenden Soldaten hinausschicken, um dich an Händen und Füßen zu mir zurückzubringen, egal, wer dich dabei sieht oder nicht. Wenn jemand Fragen stellt, werde ich ihm erklären, dass du dich lieber mit anderen Männern vergnügst, als nach deinem Erbe zu sehen, und dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um dir diese schandhaften Geister auszutreiben. Und danach wirst du das Sonnenlicht nicht mehr sehen, bis ich von dieser Erde geschieden bin. Hast du mich verstanden?"
      Danach unterhielten sich auch Corin und Robert nicht mehr, denn diese gekippte Stimmung konnte man mit keinen Worten wieder aufheben.
      Später, als Flora ein paar Kleinigkeiten einpackte, um die Reise gut zu überstehen, versuchte Codren sich in ihrer ganzen Überredungskunst, um nicht doch noch mitzukommen.
      "Du weißt, dass wir den Überfall der Söldner nur gerade so überlebt haben, weil wir zu zweit waren. Wer sagt dir, dass das die einzigen waren, die Vultjag geschickt hat? Was, wenn noch weitere auf uns lauern?"
      Seit acht Jahren war Flora keinen einzigen Tag allein gewesen, ohne nicht mindestens beim Essen bei Codren zu sein. Eigentlich sollte sie sich auf diese Chance der Freiheit freuen, aber da gab es nichts zu freuen. Sie hatte Flora's toten Körper vor Augen, der irgendwo im Wald vergammelte.
      "Die Elfen kennen wegen Corin unsere Gesichter und sind nicht erfreut darum, dass wir mit ihm reisen. Sie könnten dir genauso auflauern wie Vultjag. Willst du das allen Ernstes riskieren?"
      Sie ließ nicht locker. Und eine halbe Stunde später sah sie mit verschränkten Armen zu, wie Flora vom Hof ritt.


      Währenddessen südöstlich der Gebirge, in einem verfallenen Tempel der Arana...
      Die alten Ruinen boten der zwölfköpfigen Gruppe Schutz vor Wind und größtenteils Regen, was ihnen nach den vielen Tagen auf dem offenen Feld wie ein Segen erschien. Die vielen Pferde und Kutschen waren in dem kleinen Garten untergebracht, der neben dem kleinen Hügel von einem morschen Zaun eingerahmt war, den man nur anfassen brauchte, damit das Holz in viele kleine Splitter zersprang. Der Weg zum Tempel war schon längst von Gras überwachsen, die alten Säulen fast alle eingefallen und Fenster gab es schon nicht mehr. Dafür war der Boden recht ordentlich und die weiten Treppen eigeneten sich gut für die einzelnen Lager.
      "Was für eine Strapaze", brummte Sir Idlehall, der sich mit seinem aufgebauten Zelt noch immer nicht zufrieden gab. "Ein Glück, dass wir so einen guten Ort gefunden haben."
      "Hier sollte es erstmal sicher sein", pflichtete Adriak ihm bei, welcher seine Rüstung überprüfte. "Der Tempel sieht nicht so aus, als hätte ihn in den letzten zehn Jahren jemand besucht."
      Cesse hatte ihren Kessel ein Stück entfernt von der Gruppe hinter einer halben Säule aufgebaut und ihre Helferin bemühte sich mit dem Feuer, das nicht so recht entfachen wollte. Bevor die Gruppe ihren ersten kleinen Spähtrupp am nächsten Tag losschicken wollte, wollte Cesse ihren Bestand an Tränken auffüllen, den sie dafür brauchen würden. Sie hatte sich schon die Zutaten herausgesucht.
      "Was meint ihr, wird Vultjag gegen Brerandt und die Elfen ankommen? Wohl kaum... oder?", fragte Vemni, die aus einem der zerstörten Fenster heraus versuchte, ein Anzeichen von der Armee zu entdecken. Die geschwungenen Gebirge versperrten ihr allerdings die Sicht.
      "Niemals", gröhlte Sir Idlehall und streckte den Finger in die Luft. "Gegen unsere Soldaten haben diese Hunde keine Chance!"
      "Das war eine ernst gemeinte Frage", murmelte Vemni, ohne ihren Blick von der Ferne abzuwenden. Cesse sah zu ihnen hinüber, bemühte sich aber nicht, an dem Gespräch teilzunehmen. Sie war froh ihre Aufmerksamkeit auf die Lirrarge und die Tirasben richten zu können.
    • Flora

      Das war friedlicher, und einfacher, als gedacht. Sie kam ihrem Vater einen Schritt entgegen, und er ihr dafür zumindestens einen halben. Dieser Narr. Drohte damit, sie von seinen Soldaten einfangen und dann einsperren zu lassen. Und dann würde er noch Lügen vrbreiten, um die Taten zu rechtfertigen. Innerlich lachte Flora. Tain war ihr noch einige Gefallen schuldig, wegen der Felder. Eine bitte, sie hier notfalls mit Gewalt rauszuholen, und ihre Freiheit wäre wieder da. Außerdem waren da noch die Elfen. Sie hätte nur den Rettungsbefehl geben brauchen. Aber, solche Reserven behielt man strategisch für sich.
      Wie zu erwarten, protestierte Codren gegen Floras Alleingang, und suchte nach Ausreden, sie zu begleiten. Aber, das war überflüssig. Sie sollte hier bleiben, damit ihr Vater nicht auf den Gedanken käme, das sie wieder auf und davon ritten.
      Und natürlich sprach sie noch mit Corin und Codren darüber, Befreiungsaktionen zu starten, sollte sie eingesperrt werden.
      Kurz darauf ritt sie mit einem schnellen Pferd Richtung Südwesten der Wälder von Garlingen. Nahe, am westlichen Waldrand, dort wo schon das Gebiet von Brerandt war, hatte Fane seine Grafschaft. Er besaß sogar eine kleine Burg, deren Name natürlich Burg Fane lautete.
      Soweit Flora wusste, war Tobyn Fane eigentlich Layxaner, und lebte hier draußen, da dort auch eine viel befahrene Straße in der Nähe lag lag. Händler kamen allein deshalb wohl schon oft genug vorbei.
      Trotz des schnellen Pferdes würde es schon Abend sein, wenn sie an käme. Zu tode reiten würde sie das Pferd jedenfalls nicht.
      Die Stunden vergingen, und bals bog sie von der Straße ab, einen Weg entlang, der schon mal besser gepflegt war. Er war befestigt, jedoch schon mit Gras und Unkraut versehen. Laub und Geäst fanden sich überall, und grobe Steine. Löcher gab es hier und da auch mal. Es gehörte schon zur Grafschaft, und sollte daher auch gepflegt sein. War Fane ein schlampiger Mann?
      Bald schon kam die Burg in Sicht. Sie war nicht sehr groß, bot aber Schutz. Ein Torhaus, ein Turm, ein Wohnbereich. Dazu sicher Ställe. Die Lagerhäuser grenzten an. Flora bemerkte den Weinstock zur Linken. Weitere Wege führten zu Obstplantagen. Dort würde jetzt natürlich niemand mehr arbeiten.
      In den Fenstern der Burg leuchtete es bereits, obwohl es noch echt hell war. Die Sonne versank gerade erst hinter dem Horizont. Vor den Toren stand eine Wache, die Flora mit einem Speer in Drohhaltung stoppte. "HALT! WER DA?", brüllte er.
      Flora zog die Zügel straff, und das Pferd kam schnaufend zum stehen. "Flora Goldfield, zukünftige Frau des Grafen. Wollt ihr mich hier draußen übernachten lassen, oder meldet ihr mich eurem Herrn? Sputet euch, Soldat, denn die Zeit ist knapp!"
      Sofort nahm der Soldat Haltung an, naja, er versuchte es. Flora dämmerte es. Ein Söldner. Vermutlich billiger und unkomplizierter. Dann öffnete er die Holztore und ließ Flora ein. "Bringt das Pferd zum Stall. Ich mache Meldung und hole den Stallburschen. Wartet dort vor der Tür."
      Flora nickte.



      Agon Tane

      Sie waren am Ziel. Noch waren keine Armeen aufmarschiert, das würde noch ein paar Tage dauern, weshalb sie erstmal im Gebirge Schutz suchten. In den Wäldern mussten sie mit Spähern Vultjags rechnen. Hier auf dieser Seite vermutete man wohl kein Spähtrupp. Zudem waren sie hier in einer alten Ruine untergekommen. Einst war es ein prachtvoller Tempel der Arana gewesen, doch das mussten schon lange Zeit her sein. Vielleicht 200 Jahre? Oder länger? Er glaubte zu wissen, das es noch vor der Gründung Brerandts gewesen war.
      Das Lager stand unter freiem Himmel, leicht umzäunt von morschem Holz. Das der Wind es noch nicht davongeweht hatte, erschien ihm wie ein Wunder.
      Während die anderen das Lager errichteten, stand er vor den Ruinen, die in den Berg führten. Er überlegte, ins Innere zu gehen, jedoch nicht mehr heute abend. Darum gesellte er sich rasch wieder zu den anderen.
      Jiemxen sollte zur Vorsicht ein paar Fallen auslegen, damit sie gewarnt wären, sollte sich wer anschleichen. Uns Reneh sollte auf einer höheren Stelle Wachposten beziehen.
      Agon kam zu rück und lauschte dem gerade geführten Gespräch. Sein Zelt hatte man auch schon errichtet.
      Er schnaubte. "Schluss jetzt, Urion, Vemni. Unser Reich ist strk, und wir haben gut ausgebildete Soldatern. Aber Vultjags Armee ist viel größer als unsere. Selbst mit den Elfen wäre es schwer. Das muss jedem hier bewusst sein. Und deshalb sind wir hier. Wir beobachten und sammeln Informationen, die wir im Kampf gebrauchen können. Ich bin sicher, das es bald zu einer Schlacht kommen wird."
      Er nahm am Hauptfeuer des Lagers platz, und legte das Schwert beiseite. Dann nahm er einen Schluck kühles Wasser, das die Bediensteten aus einem alten Brunnen geschöpft hatten. Das Wasser aus den Bergen sorgte dafür, das er niemals austrocknete.
      "Ich brauche zwei Freiwillige, die mich morgen in die Ruinen begleiten, während der Spähtrupp unterwegs ist. Der Rest bewacht das Lager."
      Zwar konnten auch alle Bedienstete kämpfen, aber erfahrene Kämpfer waren immer besser, als solche, die es nur im Notfall man mit einer Waffe zu tun hatten, die nicht zum Staubfegen gedacht war.
      Tane sah zu, wie einige einen Spieß über dem Feuer aufbauten. Es war in die Länge gelegt worden, damit die Flammen nicht zu hoch schossen. Um so mehr hatten hier am Hauptfeuer Platz. Weitere kleinere Lager waren ringsum verteilt.
      Ein paar Hasen und auch zwei größere Greifvögel wurden auf den Spieß geschoben, und brutzelten kurz darauf über der Flammenglut.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Die Zeit verging etwas und man zeigte Corin sein Zimmer. Es war angenehm und echt schön eingerichtet. Er bedrachtete das Zimmer genau und ging dann zu dem Bett. Langsam setzte er sich auf dieses und es war weich. Weicher als viele andere Betten in denen er bis jetzt geschlafen hatte. Ihm wurde noch etwas zu Essen gebracht und nachdem er gegessen hatte, hatte er sich noch im Bad frisch gemacht. Daraufhin aber, ging der Elf zu Bett. Da der Tag sehr schwierig und anstrengend gewesen war.
      Am nächsten Morgen als er aufwachte, sah er zum Fenster und ging auch sofort zu diesem. Der Ausblick war schön und dennoch genoss er ihn nicht. Es war kein Wunder. Natürlich war er sich sicher das Tae nichts passieren würde. Aber dennoch machte er sich sorgen.
      Er machte sich frisch und begab sich dann nach kurzem erkundigen, zum Raum in welchem er Frühstückte.
      Er hatte erst nur ein paar bissen des Frühstücks, als Codren und Flora hinzukamen und sich sichtlich wunderten das Corin schon da war. Er nickte und sah zu den beiden die sich ebenfalls setzten. Vermutlich an einen festen Platz, aber sicher war sich der Elf dennoch nicht, jedoch dachte er sich dies.
      Dann kam von Codren eine Frage, bei welcher Corin ebenfalls hellhörig wurde.
      Ach weil du meintest das ich schon da sei. Ich bin schon seit gestern hier. Tae hatte mich hier her gebracht. Da dort Krieger von Vultjag einfielen. Vermutlich nicht viele, aber dennoch wurden sie schon angegriffen. Nur damit ihr beide auch wisst was dort vorgefallen war,“ meinte der Elf und sah behielt die beiden kurz im Auge.

      Nachdem das Frühstück zu ende war, gingen die drei zu den Stellen mit den Pferden. Er hatte wie immer seinen Bogen, Pfeile und seine Dolche dabei. Dazu könnte er auch wenns wirklich sein müsste, seine Fähigkeit verwenden. Auch wenn er sie immer noch nicht so gerne benutzt und er nicht so viel Trainieren konnte. Zwar etwas und Tae hatte ihm auch viel geholfen, aber perfekt war es immer noch lange nicht.
      Er setzte sich auf eines der Pferde und ritt den anderen hinterher. Er wusste zwar nicht wohin es ging und was jetzt kam, aber dennoch war er dabei. Immerhin war es besser als im Zimmer zu sitzen und sich gedanken zu machen. Dazu war es viel angehmer als dort. Er wusste nicht wie er sich dort verhalten sollte. Da er nicht so aufwuchs. Sondern das ganze Gegenteil von ihm verlangt wurde. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wusste er nichts über den Adelsstand und wie man sich dort so verhält.

      Man ritt einige Zeit und musste dann zu Fuß weiter. Was er auch sofort machte. Er ging den anderen beiden weiterhin hinterher.
      Nach einiger Zeit kamen sie dann an und besichtigten dort einige Mienen. Er sah sich ebenfalls etwas um und betrachtete die Steine. Sie waren sehr interessant und man könnte bestimmt gute Waffen und Rüstungen daraus machen. Dessen war er sich sicher.
      Als Flora dann meinte sie würde es evenutell den Elfen geben, horchte Corin auf.
      Das wäre für die Elfen ein weiterer Vorteil den sie dann hatten und das wäre wirklich sehr gut, aber sicher war es immerhin noch nicht, ob es die Elfen bekamen.
      Er hielt sich deswegen etwas zurück und sagte nichts dazu.
      Als sie wieder zurück waren, dauerte es noch etwas bis es Mittag war. Bis dahin trainierte Corin so, wie es Tae ihm gezeigt hatte. Jedoch um einiges Vorsichtiger. Wodurch weitaus mehr und schneller die Zeit verging.

      Als dann Mittag war, begab sich Corin wieder dort hin. Dort wurde er sofort von dem Herrn des Hauses ausgefragt. Jedenfalls würde er es so nennen. Er wollte vieles über den derzeitigen Stand der Elfen wissen, was Tae jetzt genau machte und so weiter.
      Natürlich antwortete Corin auf seine Fragen, aber dennoch behielt er einiges für sich. Was er aber bei jedem machen würde. Niemanden gingen die Geheimnisse des Reiches an und aus diesem Grund behielt er es für sich.
      Doch dann wurde er endlich erlöst, als Flora das Wort ergriff. Er hörte aufmerksam zu und merkte die unangenehme Stimmung zwischen den beiden. Er hatte nie erfahren wie es ist wenn sich Eltern um ihn Sorgen machen. Daher kann er sich nicht wirklich hier hinein versetzen und die Strafe auch nicht verstehen. Aber dennoch versuchte er dem zu Folgen was hier besprochen wurde.
      Zwar willigte Herr Goldfield ein aber, er schien dies nur sehr ungern gemacht zu haben. Als Flora dann meinte, sie würde alleine gehen, hörte er Codrens Wiederworte.
      Naja.. Bei Vultjak muss ich zu stimmen das das Gefährlich ist. Aber von den Elfen geht im moment keine Gefahr aus. Die haben wegen dem Angriff genug zu tun und würden nie jemand anderen als mich angreifen. Da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen,“ meinte Corin und beobachtete dann noch wie Flora das Haus verließ.


      Junko Kaede
      Junko war froh auch endlich dort angekommen zu sein und hörte dann auch die Frage von Vemni. Sie konnte nur den Kopf schütteln. Wie konnte man jetzt solch unnütze Fragen stellen. Als dann Agon das Gespräch unterbrach, war sie froh. Er hatte es genau auf den Punkt gebracht und sie war der gleichen Meinung wie er. Zwar hatten sie eine sehr starke Kampfkraft, aber Vultjak war sehr stark und sicherlich nicht zu unterschätzen.
      Doch dann kam die Frage nach zwei Freiwilligen. Sie überlegte kurz ob sie zu sagen sollte. Denn eigentlich war sie jemand die lieber alleine Kämpft, als mit anderen. Dennoch würde sie so von der größeren Gruppe wegkommen und wäre etwas mehr alleine.
      Ich komme gerne mit.“
      Es war selten das man sie hörte und auch wahrnahm. Sie wollte aufjedenfall mitkommen. Da ihr die Gruppe hier zu groß und zu viel war. Zwei bis drei Leute waren immer noch viele für die Dame, aber immer noch besser als so.
      Daher hoffte sie mit kommen zu dürfen.
    • Cesse

      Während Sir Idlehall Agon mit Blicken strafte, weil er ihn nicht bei seinem Titel genannt hatte, hob Cesse den Kopf und rief, bevor das Gespräch wieder eine andere Richtung einnehmen konnte:
      "Ich komm auch mit!"
      Sie erntete dafür einen erschrockenen Blick von ihrer Helferin und lächelte zuversichtlich.
      "Ruinen bergen meist die größten Schätze. Und selbst, wenn es nur seltene Pflanzen sind."
      Die junge Elfe wollte dem etwas entgegenbringen, wurde aber mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht. Jiemxen sprang derweil vor dem Tempel herum und gluckste vor Vergnügen, jedes Mal, wenn er eine seiner Fallen auslegte. Sir Idlehall fing wieder damit an lauthals von seiner Herkunft zu prahlen und die beiden Zwillinge Neal und Teal zogen wortlos von dannen. Sie rührten auch nichts von dem Essen an, das schon bald über dem Feuer brutzelte.

      Am nächsten Tag fanden sich zwei Gruppen ein: Der Spähtrupp, bestehend aus Sir Idlehall, Churvo, Sionra und Reneh, allesamt ausgerüstet als würden sie selbst in den Krieg ziehen und mit ihren Pferden ausgestattet, und die kleine Erkundungstruppe mit Agon, Junko und Cesse, die lediglich so viel dabei hatten, dass es bei ihrer Wanderung nicht stören würde. Der Rest hatte sich bis dahin gut verschanzt: Jiemxen hatte einen versteckten Dachboden gefunden und sich dort eingenistet, um von dort aus durch ein kleines Dachfenster seine Fallen überprüfen zu können; Teal und Neal hatten ihre Zelte in dem kleinen Garten aufgebaut; Adriak schlief direkt neben dem Eingang und Vemni hatte das Fenster für sich beansprucht, aus dem sie schon am Vortag geblickt hatte. Alles in allem war der Rest der Gruppe für einen Vorfall gewappnet und damit konnten die anderen sich ohne schlechtes Gewissen verabschieden.
      "Nein nein, niemals das blaue Zeug trinken, deswegen ist es schließlich blau. Der Rest ist zum Einnehmen gedacht." Cesse gab sich größte Mühe, ihre Tränke zu erklären.
      "Das macht euch stärker, dafür schwindet eure Sehkraft über die Zeit. Deshalb auch nur so wenig."
      "Hast du keinen einzigen Trank ohne Nebenwirkungen?!", bellte Sir Idlehall, der dabei half, die Tränke zu verteilen.
      "Nein", schnauzte Cesse zurück und beugte sich zu ihm hinab, um ihm einen Trank aus den Händen zu reißen, den er gerade verstauen wollte.
      "Und wenn du ein Rezept entwickelst, mit dem du Nebenwirkungen vorbeugst, dann lass es mich wissen."
      Sie gab den Trank stattdessen Reneh, die ihr zulächelte. Kurz darauf saßen alle vollständig ausgestattet auf ihren Pferden und winkten den anderen zu. Sir Idlehall gröhlte irgendwas von Ehre und Sieg und dann waren sie auch schon auf und davon. Als nächstes machte sich das Erkundungstrupp bereit loszugehen.
    • Flora / Tobyn Fane

      Es dauerte nur ein paar Minuten, dann öffnete der Söldner wieder die Tür und ließ Flora eintreten. Er selbst blieb draußen, schloss die Tür und begab sich wieder zu seinem Posten. Das Pferd wurde inzwischen mit Wasser und Heu versorgt.
      Sie ging ein paar Schritte durch einen längeren Flur, als Tobyn um die Ecke bot, und überrascht Flora grüßte.
      "Flora Goldfield? Was verschafft mir die Ehre, euch heute Abend hier begrüßen zu dürfen? Seit ihr auf der Rückreise?", fragte er nebenbei noch. Vielleicht war sie es ja, und wollte bloß übernachten. Es war noch ein guter halber Tagesritt, mit Kutsche eventuell sogar ein ganzer Tag, von hier bis zum Anwesen der Goldfields. Nicht, das es ihn nicht freuen würde, aber es kam doch etwas plötzlich.
      "Hallo, Graf Fane.", grüßte sie knapp. Beide reichten sich kurz die Hände. "Flora, nicht so förmlich. Ich bin ein guten Freund deines Vaters. Sag doch einfach Tobyn zu mir, ja?" "Meinetwegen ... Tobyn."
      Er führte sie nach dem Gruß erstmal den Gang entlang bis zu einem gemütlichen Zimmer. Dort war ein Kamin, in dem Feuer licht und Wärme spendete. Hier und da waren noch Kerzen oder Öllampen, die bald ebenfalls angezündet werden würden, wenn es noch dunkler wird, und die Nacht anbricht. Ein großer Sessel, der vermutlich sogar Orin gefallen würde, stand ein paar Meter vor dem Kamin. Davor ein Fußhocker, und daneben ein Rolltisch ... mit etwas Wein, und einigen Früchten, sogar Rosinen. Der Herr hatte es sich wohl gerade gemütlich gemacht.
      Ein großer Tisch und 8 Stühle aus dunklem Rosenholz standen im Raum. Dieses Holz stammte aus Übersee. Er musste viel dafür bezahlt haben, wenn er sich soetwas leisten wollte. Weitere Möbel, wie eine Vitrine oder Komoden, schienen eher aus Eichenholz zu sein.
      Bilder hingen an den Wänden, so wie einige Teppiche und auch ein Fell von einem Fuchs. Flora grinste. War Tobyn Fan doch wohl selbst einer.
      Das ganze war recht gemütlich, aber Flora war nicht hier, um sich am Abend zu einem gemütlichen Plausch hinzusetzen. Ein Plausch ja, aber ob er für Tobyn gemütlich wäre, würde sich noch zeigen.
      "Also, was führt dich her?", fragte er nochmals, ging zur Vitrine, und holte zwei Gläser, hielt einen Beerenschnaps hoch, und Flora nickte. Ein kleiner Schluck konnte nicht schaden.
      "Meine Rückreise endete schon gestern. Und der Grund warum ich hier bin, ist ganz einfach. Ich hörte Gerüchte über meine zukünftige Hochzeit mit einem Grafen, der nicht einmal den Anstand hatte, mich persönlich zu fragen, sondern das Ganze lieber wärend meiner Abwesendheit mit meinem Vater besprach und absegnen ließ."
      Sie nahm den Schnaps entgegen, und prostete ihm zu, ehe sie ihn runterkippte. Auch er kippte seinen weg, füllte nach, und trank auch das Gläschen aus, ehe er sich straffte und räusperte. "Nun ja... es waren merkwürdige Umstände. Natürlich hätte ich mich auch an euch gewandt, aber ich wusste nicht, wann ihr wiederkommen würde. Daher dachte ich mir, vorerst den Segen deines Vaters zu holen. Und dieser schien ganz begeistert darüber zu sein.", grinste er.
      "So?" Natürlich war er es. Er würde Flora binden. Sie sollte ihm Enkel schenken - Erben. Für den Fall, das sie wieder in einen Kampf ziehen würde. Außerdem würde auch dieses Anwesen hier sich mit dem von Goldfield vereinen. Ein Gewinnbringendes Geschäft ... oder?
      "Und warum gerade ich? Bin ich euch nicht zu jung?" "Keineswegs. Außerdem seit ihr die Schönste hier zu Lande. Es gibt nicht viel Auswahl in der Nähe." Flora lachte kurz auf. So ein Schmierlappen.
      "Vielen Dank, aber es gibt genügend andere, auch in umliegenden Dörfern oder Städten. In Lyxaxu gäbe es wohl beste Wahlen. Aber das mal beiseite. Schließlich will ich ja auch nicht irgendwen Heiraten. Und das ist auch der Grund, weshalb ich hier bin. Ich will das Erbe meines Vaters in guter Hand wissen. Und ich habe Fragen."
      Tobyn verengte ie Augen. Floras Blick war ernst geworden. Was meinte sie, in guter Hand? Musste er sich als würdig erweisen?
      "Fragen? Nun gut, stellt sie, und ich will sehen, ob ich sie beantworten kann."
      "Wein." "Wie bitte?" "Der Wein, Tobyn. Auf meiner Reise ar ich in einigen Gasthöfen zu Gast. Doch in Brerandt traf ich zudem noch auf einen Händler, der wie in dem Gasthof zuvor, schlechten Wein gekauft hatte. Wein, dessen Fässer euer Symbol tragen. Und es wäre zukünftig wohl auch mein Geschäft ... und mein Name, der damit in Verbindung gebracht wird. Ich will ehrliche Antworten."
      Tobyn schien nachdenklich zusein, begab sich zu einem Stuhl und nahm Platz. Er suchte wohl nach einer Antwort, wägte ab, was geschehen sollte, wenn er log. Sicher würde sie ihn abweisen, und dann ginge ihm auch der Reichtum von Goldfield durch die Lappen. Spätestens, wenn sie es eh von selbst erfahren würde. Er hatte keine Wahl.
      "Ehrliche Antworten ... die Wahrheit. Hmm, nun gut. Wenn ich mich dadurch als würdig erweisen kann."
      Er atmete tief durch, Flora starrte gebannt zu ihm. "Die Wahrheit ist.... die Geschäfte mit dem Wein laufen schlecht. Mehr als schlecht. Der Weinstock gibt nicht mehrviel her. Der Boden scheint ausgelaugt, und das nächste Fleckchen Erde das sich für einen Anbau eignet, ist zwei Tagesreisen von hier. Unmöglich dort zu Überwachen und zu arbeiten. Ich müsste zusätzliche Kosten investieren."
      "Aber, du hast doch noch Obstplantagen? Äpfel, Birnen und auch Beeren. Die Darabeere zum Beispiel."
      Er grinste. Ihr entging wohl nichts. "Ja, das stimmt. Und es stimmt wohl, das der Wein in den benötigten Mengen so nicht mehr hergestellt werden kann, und deshalb strecke ich ihn vorerst mit den Darabeeren. Was scheren mich schlechte Kunde über den Wein, wenn andere Kunden doch guten Qualitätswein erhalten. Ich verkaufe ihn direkt an die freien Händler, und die widerum an die Gaststätten und so weiter. Es könnten gar Gerüchte entstehen, die besagen, das sie selbst ein Teil des Weines einkassieren, und ihn mit Beerensaft strecken. Daher würde man kaum nach mir suchen. Und diejenigen, die ihn nicht mehr abkaufen, kümmern sich um andere Liferanten. Die Händler müssen nur neue Kunden finden, und die kennen den Wein nicht, und glauben ohnehin, das er so schmeckt. Darauf baue ich. Tausche alten Kunden gegen neue aus. Der Verkauf bleibt gleich."
      "Und wirft einen schönen Gewinn für euch ab, Graf Fane. Selber Preis, aber nur geringe Herstellungskosten. Die Händler zahlen an euch. Und sie zahlen die Steuern dafür. Ihr behaltet den ursprünglichen Kaufpreis, und zahlt vermutlich weniger Steuern, da ihr nachweisen könnt, Beeren zu verarbeiten. Aber die Händler können nicht nachweisen, ob sie guten oder schlechten Wein gekauft haben. Und das, wie ihr sagt, kann man ihnen anlasten - einen Betrug, um deinen Ruf zu schädigen?", führte Flora aus, und Tobyn grinste. Ja, sie war eine Goldfield, die über Geschäfte so manchen wusste. Wäre sie nicht auf Reisen gewesen, würde sie es nicht in Erfahrung gebracht haben. Ein Jammer. Aber es half einfach nichts.
      "Und der Wein für die Adelsleute?", fragte Flora. Tobyn grinster. "Der Beste. Die erhalten natürlich Wein in seiner gewohnten Qualität. Ausgewählte Händler liefern ihn ohne Umwege."
      Und damit konnte er direkt dem Adel zeigen: Hey, das ist guter Wein. Ihr selbst trinkt ihn. Und die anderen sagen, er wäre schlecht. Seltsame Methoden, seine Verluste auszugleichen. Statt Schulden, macht er gewinn mit zusätzlichen Steuergeldern, die er selbst hätte abgeben müssen.
      "Schon im nächsten Jahr spricht keiner mehr darüber. Der Beerenwein findet neue Käufer, und der hohe Preis spielt reichlich Gewinn ein. Gewinn, den auch du nutzen kannst, Flora. Schon bald wird er ja unser Gewinn sein. War ich ehrlich genug?"
      Flora nickte. "Gewiss, und ich danke euch dafür. Aber sagt, ihr stammt doch aus Lyxaxu, nicht wahr? Seit ihr noch Staatsbürger?"
      "Ja, ich stamme aus Lyxaxu, und bin auch Bürger des Landes. Meine Grafschaft habe ich dennoch hier draußen errichtet. Orin Brerandt erhielt im Gegenzu immer ein Fass umsonst mit jeder Lieferung, und ich brauchte nur Einviertel der Steuern zahlen."
      Flora nickte. Bei Brerandt war also nichts zu machen, aber, bei Lyxaxu.
      "Danke, das ist alles, was ich wissen wollte. Mir scheint, ihr habt ein gutes Händchen für gewinnbringende Geschäfte. Jedoch wird die Hochzeit warten müssen. Einen Monat. Setzt ein Schreiben auf, in dem ihr zustimmt. Ich bringe es Vater."
      "Bleibt ihr nicht über Nacht?" "Nein, ich reite noch heute Abend wieder los. Gern werde ich etwas Obst mitnehmen, und eine Flasche mit Wein, in dem Beeren drin sind. Ich hätte da einen Waldelfen, dem er gefallen könnte. Als Geschenk, mit eurem Zeichen."
      Fane erhob sich und seufzte. "Na gut, wenn ihr es so eilig habt, dann will ich euch nicht aufhalten. Holt euch etwas Obst von den Bäumen, während ich den Brief an euren Vater und ein Schreuben für den Elfen verfasse. Aber, nehmt von den Bäumen vorn am Hügel. Dort ist gutes Obsr. Die anderen Früchte lassen zu wünschen übrig. Ich fürchte, das es den Bäumen bald wie dem Weinstock ergehen wird."
      Flora nickte und begab sich nach draußen. Frühsommerobst. Tobyn Fane hatte damit sicher ein gutes Händchen bewiesen, da er Obst dieser Sorten schon ein bis drei Monate vorher verkaufen konnte. Aber die Bäume waren auch empfindlicher. Und wenn der Boden nachließ, dann auch deren Qualität und Ertrag. Das Fane bereitwillig gestrecken Wein mit gab, für den Elfen, war sicher ein Schachzug seinereits. Vielleicht konnten sie den boden erneuern, und seine Geschäfte wieder ankurbeln. Ganz ehrlich war Fane sicher nicht. Er war garantiert den Schulden nahe. Jedenfalls zahlte er keine Steuern an Lyxaxu, da er sich vermutlich als Bürger Brerandts ausgab, und somit weniger Abgaben hatte, als in Lyxaxu.
      Ein paar Minuten später kam sie zurück zum Innenhof und fand auch schon Fane vor, der zu sah, wie der Stallbursche das Pferd herausführte.
      "Beeil dich, Junge. Diene zukünftige Herrin will noch heute Nacht Heimkehren. Ahh, Flora, da bist du ja. Hier ist ein Beutel mit dem Wein. Ich habe zwei Flaschen beigelegt, eine für deinen Vater. Der Ursprüngliche natürlich. Und für den Elfen den Beerenwein. Ein Jahr gereift! Auch wenn er dir nicht mundet, so bin ich sicher, das er dem Elfen sehr gefallen wird."
      Flora nickte, nahm Beutel und Schriftstücke an sich, schwang sich auf das Pferd, und sah zu Fane hinab. "Bis in einem Monat, Tobyn."
      "Bis in einem Monat ... ich werde warten!"
      Dann ritt sie los. Die Wache verschloss wieder das Tor und Fane scheuchte den Jungen fort. Zufrieden marschierte er wieder ins Gebäude. Das Erbe von Goldfield war ihm schon mal sicher. Das Einzige, was noch gut wuchs, waren die Darabeeren. Der Rest verdorrte nach und nach, obwohl der Boden nicht trocken war. Zwei Jahre nocj, und er hätte vermutlich nichts mehr besessen. Die Stezer für die Burg hätte er nicht mehr zahlen können, und dann hätte er nach Lyxaxu zurückkehren, und sich dort Arbeit suchen müssen, die höher besteuert war. Und jetzt konnte er seinen Beerenwein vielleicht direkt an die Elfen weiterverkaufen. Daran hatte er noch nicht gedacht. Flora war ein wirklicher Engel.

      Wie schon vermutet, übernachtete Flora unter freiem Himmel. Natürlich hatte sie im Wald ein Lager errichtet, da es dort windgeschützer war Ein kleines Lagerfeuer würde auch nicht von jedem gleich aus der Ferne bemerkt werden. Am nächsten Morgen ritt sie dann früh zurück, so das sie etwa um 10 Uhr rum wieder die Grafschaft erreichte.
      Sie war zufrieden, mit ihrem Verhör von Fane. Gut gedeckt unter dem Nantel der Absicherung und zum Schutze ihres Namens.
      Ihr Magen knurrte zwar, aber sie würde noch bis zum Mittag warten. Das Obst am letzten Abend und am Morgen vor dem Ritt hatte ausgereicht. Sie würde sich gleich etwas Tee kochen und erstmal in ihrem Zimmer verkriechen und noch einige Schriften und Bücher studieren. Sie suchte nach etwas bestimmten, was sie schon mal gelesen hatte. Sie erinnerte sich inzwischen auch an die Überschrift: Arana und Aranis. Aranis war eine Mondgöttin, und stellte die Nacht oder die Dunkelheit und Finsternis dar. Die Schwester von Arana, der Sonnengöttin, die für Tag und Licht stand. Über Aranis war bloß sehr wenig bekannt. Es schien keine Bücher über sie zu geben. Aber etwas hatte Aranis mit Arana zu tun, und das wollte sie ergründen. Es war auch etwas über Magie - eine art Stellarzauber. Vielleicht der, den sie zu erlernen versuchte.
      Zuvor jedoch besuchte sie ihren Vater, der in seinem großen Geschäftszimmer hinter dem Schreibtisch saß, und Dokumente las, sie unterschrieb, oder selbst verfasste.
      Sie klopfte an, und bekam ein brummiges "Herrein!", dumpf durch das Holz zu hören. Als sie eintrat, sah ihr Vater kurz auf, sein Blick verdunkelte sich etwas, ehe er sich gleich wieder den Dokumenten widmete.
      "Ich wollte dich nur über meine Rückkehr informieren. Ich habe mit Tobyn gesprochen, und so manches geklärt. Solange nichts geschiet, was ihn betrifft, und dir eventuell entgangen sein könnte, oder mir, meiner Zukunft oder der Zukunft meines Erbes des Hauses Goldfield und unseren Namen, irgendwie Schaden wird, werde ich in einem Monat wie versprochen deinen Heiratswunsch erfüllen."
      Sie erwartete keine Antwort, auch wenn ihm das eigentlich positiv stimmen sollte. Verzögert, aber er bekommt seinen willen.
      Sie legte noch das Schriftstück auf den Tisch, das Fane unterzeichnet hatte. Auch er stimmte dem einen Monat zu.
      Den Wein jedoch gab sie ihm nicht. Dieser blieb in ihrer Tasche. Die Flasche würde jemand anderes bekommen.
      Sie drehte sich um und ging wieder zur Tür, blieb aber kurz stehen, und erwähnte noch etwas. "Ich vermute mal stark, das wir heute wieder wie gewohnt zusammen essen."
      Natürlich würden auch Codren und Corin zu Tisch sitzen.


      Agon Tane

      Nachdem der Morgen angebrochen war, und ein üppiges Frühstück genug Kraft bis zum Mittag spenden sollte, brach der Erkundungstrupp auf. Natürlich hob Urion wieder irgendwelche Sprüche und Segen zum Hause Brerandt auf die höchsten Äste. Wusste er nicht, das diese oftmals auch die dünnsten waren? Man konnte tief fallen, wenn man sich zu hoch sattelte.
      Er jedenfalls brauchte nur sein Schwert, ein Fackel und die beiden Begleiter, um sich Aranas alten Tempel genauer anzusehen. Vielleicht gab es tatsächlich noch etwas zu finden. Eine geheime Kammer? Wertvolle Skulpturen? Inschriften? Vielleicht sogar eine Grabkammer, in der Mumien von den Sonnenpriestern, oder Aranas Mönchen, lagen. Oft lagen auch Schätze bei.
      "Also gut, Cesse, Junko, gehen wir in den Tempel. Der Rest passt auf das Lager auf."
      Sie begaben sich zu einer großen Öffnung am Berg, in der der Tempel hineingebaut wurde. Wie tief konnte keiner Sagen. Steine lagen im Eingangsbereich. Wind, Wetter und der Zahn der Zeit hatten Spuren gelegt. Ebenso Tiere, die hier wohl mal ein gemütliches Plätzchen gesucht hatten.
      In der Eingangshalle war es noch recht hell, auch wenn die Decke und die oberen Säulen, schon vom Schatten leicht berührt wurden. Weiter hinten sah man weitere Türen, davon eine größere. Aber alle waren verschlossrn. Eine war aufgebrochen, aber dhinter war nur Geröll. Dort musste der Tempel eingebrochen sein. Ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass das jederzeit geschehen konnte, und Tonnen von Felsgestein sie zerquetschen und begraben könnte.
      "Wenn keine Banditen hier übernachtet haben, sind wir wohl seit vielen Jahren die ersten Menschen, die diesen Ort wieder betreten."
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Als Flora wieder nachhause zurückkam, kehrte auch der Alltag zurück und mit ihm ein verbissener, alter Hausherr, der seine Tochter am Essenstisch mit Schweigen strafte. Codren war froh, Flora wieder in einem Stück zurück zu haben und auch Corin war sicherlich erleichtert darum, wieder mehr bekannte Gesichter zu sehen. Aber die trübe Stimmung änderte sich deswegen nicht.
      "Nun", brummte Robert zwischen zwei vollen Gabeln, "wann wirst du wieder in den Unterricht kommen? Die Felder leiten sich nicht von alleine."


      Cesse

      Alte Ruinen, verloren gegangene Tunnel, eingestürzte Schächten und auch alles andere, was seit Jahren keine Menschen mehr gesehen hatte, war gefundenes Fressen für all jene, die wussten, wonach sie suchten. Das, und der eintönige Alltag ihrer Reise, waren die Gründe, weshalb Cesse mitgekommen war.
      "Solche Tempel haben doch immer irgendwelche Geheimgänge... oder nicht? Wenn sie denn noch nicht verschüttet sind." Sie ließ ihren Blick über die Wände des Eingangsbereichs wandern und musterte das viele Unkraut, das sich dort eingenistet hatte. Ihre Handsichel hing einsatzbereit an ihrer Seite.
      Ein paar Ruckler an den beiden verbliebenen Türen zeigten, dass keine sich so einfach öffnen ließ. Darauf war Cesse aber - durch einen Zufall - vorbereitet. Sie schlug die Ärmel an ihrer Seite zurück und zählte die kleinen Fläschchen ab, die sie an ihrer Hüfte mit sich trug, bis sie bei der Zahl 11 aufhörte und es herauszog. Der Inhalt war milchig und grau, mit einigen kleinen Stückchen darin, die aussahen wie Kieselsteine.
      "Ich hab das gleich." Sie kniete sich vor das Schloss der größeren Tür, entkorkte das Fläschchen und ließ den Inhalt äußerst behutsam in das kleine Schlüsselloch fließen, das schon reichlich Rost angesammelt hatte. Für ein paar Sekunden tat sich zunächst nichts, aber dann knackte es leise, es raschelte, zischte kurz und die Tür ließ sich problemlos aufdrücken. Zufrieden hing Cesse das Fläschchen dorthin zurück, woher sie es entnommen hatte.

      "Weiter geht's."
    • Flora

      Nachdem Flora ihren Vater besucht hatte, war sie zu Codren gegangen, und trug ihr auf, einen schnellen Boten zu organisieren. Flora verfasste inzwischen einen Brief an Tain Lyxaxu, und legte beide Weinflaschen und den Brief dann in eine kleine Holzkiste, und ließ sie gut verschließen.
      Als der Bote draußen wartete, kam sie mit der Kiste und übergab sie an ihn. "Bringe dieses Geschenk an Tain Lyxaxu. Sie darf es nur persönlich entgegennehmen und öffnen. Grüße sie von mir. Und sie möge dir ein oder zwei Tage festlichen Aufenthalt in ihrer Stadt gewähren. Amüsier dich, als Ausgleich dafür, das du so schnell wie der Wind reitest."
      Der Bote nickte, verstaute die kleine Kiste in einem Beutel und ritt dann los.
      Der erste Schritt war getan. Das perfekte Verlobungsgeschenk an Fane und auch für ihren Vater. Der wird sich sicher in eine zerfleischende Schlacht mit seinem blinden Ego werfen.
      "Codren? Heute abend, wenn es ruhiger ist, werde ich dir von meinen Plänen berichten. Corin, du kannst auch dabei sein. Ich möchte dich eh noch um etwas bitten."

      Zur Mittagszeit dann trafen sich alle zum Essen. Flora genoss es zur Abwechslung, mal wieder andere Kleider zu tragen. Einfach mal die feine Dame vom Adel geben. Das hors d'oeuvre vor dem großen Hauptgericht. Zunächst hörte man nur das Klimpern von Besteck das auf Porzelan traf. Dazu das Werkeln der Bediensteten, die hier und da nachschenkten oder nachlegten.
      Ihr Vater war es schließlich, welcher die Stille durchbrach. Flora schmunzelte auf.
      "So? Die Felder leiten sich nicht von alleine? Soweit ich weiß, wurde meinem zukünftigen Gatten die Verwaltung zugeschrieben. Und später auch Haus und Hof. Habe ich dann noch ein Recht, die Felder zu leiten? Das wäre dann wohl deine Aufgabe. Ich werde mich wohl um andere Geschäftliche Dinge kümmern müssen, und die brave Hausfrau spielen.", grinste sie etwas sarkastisch. Schon in einem Monat hat Fane Mitspracherecht, solange ihr Vater noch lebte, und durfte die Felder verwalten. Und Flora sollte wohl wie ihre Mutter erzogen werden. Folgsam und unterwürfig. Dem Hof und Nachwuchs verschrieben, auf dass das Erbe schön in der Familie weitergereicht wird.
      Flora wusste schon jetzt, das es so schnell nicht geschehen würde.
      Sie wird die Kontrolle über die Felder erlangen, sobald diese eine Sache aus der Welt geschafft wurde. Ihr alter Herr wird schon bald merken, das man nicht unbedingt weit kommt, wenn man nur den Markt betrachtet. Wäre sie nicht gewesen, wäre das Erbe bald verloren. Sie würde es letztenendes sein, die es gerettet hat. Das müsste er anerkennen.


      Brief an Tain Lyxaxu

      Verehrte Tain Lyxaxu,
      ich sende euch hier ein kleines Geschenk, welches ich von einem Mann namens Tobyn Fane erhalten habe. Zufällig mein zukünftiger Mann - ausgesucht von meinem Vater - und Verwalter meines zukünftigen Erbes. Es ist Wein, der auch direkt an dich geliefert wurde. Ich sah Flaschen auf dem Tisch, als ich zu Gast war. Der Adel scheint ihn zu mögen. Es ist ja auch ein guter Wein. Jedoch, der Wein in der der anderen Flasche, gehört ebenfalls dazu. Er wird mit Darabeeren gestreckt, und als handelsüblicher Wein verkauft - zum vollen Preis. Ein überteuertes Gesöff, das manchen Händlern das Geld aus der Tasche zieht, und euch Steuern kostet. Dem Ersteller des Weines jedoch füllt er die Taschen. Ein Lyxaner, der sich ganz im Süden Brerandts eine kleine Burg erbaut hat, Wein und Obst anbaut. Selbst Brerandt scheint etwas von eurem Geld zu kassieren. Was erhaltet ihr? Vermutlich nichts, da sein Hof nicht auf eurem Land steht. Er spart sich Steuern als Bürger Lyxaxus und füttert Orin mit Weingeschenken. Man sagt, das ihr Buch führt, über jede Münze in eurem Lande. Seltamerweise glaube ich, das alle Münzen von Tobyn Fane nicht darin vorkommen. Er jedoch zieht sie aus den Taschen deiner Bürger. Ein Teil der Käufer erhält guten Wein. Wiedersprüchliche Angaben lassen keine Kontrolle zu. Neue Käufer kennen den Wein nur in der gestreckten Variante, und bezahlen Höchstpreise. Die Abgaben gehe wie gesagt eher an Orin, und in Fanes Tasche.


      Hiermit fordere ich eine der Gefallen ein, die du mir vertraglich schuldest.
      Schicke deine Eintreiber und eine Delegation Soldaten zu Fane. Der Ort seines Guts ist auf der Karte markiert. Er soll bluten und enteignet werden. Lass ihn zudem als Betrüger festnehmen und sperre ihn für mindestens ein Jahr ein. Ein harter Gerichtsprozess sollte ihm den Adelsstand entnehmen und ihm nach seiner Freilassung zu seinem gewöhnlichen Bürger machen. Seine Schätze gehören dir.
      Schickt einen Boten nach Goldfield, der in seinem Namen ein Geständnis ablegt, und die Hochzeit absagt.
      Der Bote soll auch erwähnen, das Fane am Erbe der Goldfields interessiert ist, da sein Hof bald nichts mehr her gibt, und er in Engpässe geraten könnte. Er wollte sich das Erbe erschleichen.


      Alle Schätze die du bei ihm findest, gehören natürlich dir. Schicke auch einen Boten nach Brerandt, und konfrontiere ihn damit, insgeheim Fane unterstützt zu haben. Schließlich ist er Bürger Lyxaxus, und konnte so Steuern sparen. Damit es nicht an die große Glocke gehängt wird, sollte Brerandt mir den Landbesitz zuschreiben. Goldfield wird sich um den Hof kümmern.
      Erwähne aber nicht, das ich gern bereit bin, Einnahmen an Lyxaxu abzugeben. So erhälst du am Ende mehr als Brerandt, sofern der Hof zu gebrauchen ist, machst jedoch keinen Verlust.


      Genieße den Wein. Auch wenn die gestreckte Variante eher als Beweisstück fürs Gericht gedacht ist. Für Fane war es aber eher noch ein Hilfsmittel, die Elfen zu umgarnen. Nutze das ebenfalls fürs Gericht.
      Somit dürfte unseren Vertrag nichts im Wege stehen.


      Gez. Flora Goldfield



      Agon Tane

      Er beobachtete das Handeln von Cesse, die mit ihren Flüssigkeiten das Schloss öffnete, und somit den Zugang zum Tempel ebnete.
      Er rieb sich am Kinn. "Hoffentlich gibt es keine Nebenwirkungen, wie Urion es erwähnte."
      Vermutlich war die Nebenwirkung, dass das Schloss danach ausgetauscht werden müsste, da es kaputt ging. Sofern aber keine seltsamen Dinge geschehen würden ....
      Mit etwas Kraftaufwand drückte Tane die Türen auf. Das Krarrzen war in der verfallenden Halle zu hören. Überall lagen Steine, Geräll und auch mal eine Säule, aber ansonsten war die Halle im Berg recht intakt, die sie nun betraten.
      Wie viele dieser Räume gab es wohl? Versteckte Kammern und Gänge? Vielleicht sogar Fallen?
      "Vorwärts. Wir wollen sehen, welche Geheimnisse sich hier verbergen."
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Taru ()

    • Tain Lyxaxu befand sich in den Lagerhallen am Hafen, als der Bote keuchend und hechelnd bei ihr angeritten kam, das Pferd achtlos weiterlaufen ließ und selbst hinabsprang, den Beutel mit sich ziehend. Der Hafenarbeiter neben Lyxaxu, ein fülliger Kerl namens Darin, dem der weiße Bart bis zur Brust reichte, fixierte den erschöpften Boten mit boshaften kleinen Augen, als der es wagte, die Aufmerksamkeit der Herrin auf sich zu ziehen, die sich von den vielen Kisten abwandte, die die letzten rawanischen Schiffe gebracht hatten. Im Hafen selbst gab es unter den vielen roten Flaggen mittlerweile keinen Platz mehr für gewöhnliche Handelsschiffe.
      "Tain Lyxaxu", schnaufte der Bote und legte den Beutel auf dem Boden ab, damit er die Kiste herausholen konnte. "Ich habe eine Nachricht an Tain Lyxaxu."
      "Die bin ich", bestätigte Tain und musterte neugierig die enthüllte Kiste auf dem Boden, während der Bote sich daran machte sie aufzuschließen und den eingerollten Brief herauszuholen. Als sie ihn durchlas verengten sich ihre Augen, aber ihr Mund grinste mehr und mehr, bis sie beinah auflachte und den Brief zurück in die Kiste schmiss.
      "Raffiniertes kleines Gör." Sie griff zu den Flaschen, kostete davon und verzog angewidert die Miene, als sie die Fälschung schmeckte.
      "Wir sind hier erstmal fertig, Darin."
      Der Hafenarbeiter brummte missmutig, weil er sich erhofft hatte, nach diesem Tag in den Ruhestand gehen zu können. Nun würde das warten müssen.

      Als Tain wenig später die Tür zur Schreibstube im Rathaus aufstieß, gab eine Frau vor Überraschung ihre Herrin zu sehen ein Quieken von sich.
      "Ich möchte sämtliche Unterlagen zu Tobyn Fane sehen, sein Haus, seine Familie, seinen Eintrag im Verzeichnis." Sie durchquerte die Stube zügig und ohne anzuhalten und stieß die Tür zum nächsten Raum auf, der mit Akten bis an die Decke vollgehängt war. Dort suchte sie sich zielstrebig ihren Weg durch das Papier Labyrinth und kam in einer Halle raus, in der man durchgehend das Klimpern von Geld hören konnte. An den Seiten standen lange Tische mit Arbeitern, die dort Münzen und Gold zählten, wiegten und in unendlichen Papierhaufen verzeichneten.
      "Ich möchte die Steuereinträge für die letzten drei Jahre von Tobyn Fane sehen - jetzt, augenblicklich!" Sofort lösten sich ein halbes Dutzend Arbeiter von den Tischen und verschwanden zwischen den Regalen hinter sich, die ausnahmslos mit Papier gefüllt waren. Tain ging weiter, bog vor dem riesigen Tresor an der Wand ab und schritt eine Treppe hinauf, den Gang entlang und in ihr Arbeitszimmer hinein, in dem ihre Schwester Rehna über einige Dokumente gebeugt vor dem Schreibtisch saß. Sie sah auf, als Tain hinein kam, aber die beiden begrüßten sich nicht, während Tain sich hinter den Schreibtisch auf ihren Stuhl setzte. Auf dem Tisch selber gab es einen einzigen Fleck, der nicht vollständig von Papieren und Büchern verdeckt war und den füllte sie jetzt mit ihrem Ellbogen aus, während sie darauf wartete, dass man ihr die Unterlagen brachte. Rehna sah von ihren Blättern nicht auf.
      "Hat der Krieg endlich angefangen?"
      Tain bedachte sie mit einem kurzen Blick.
      "Schon lang."

      Die Unterlagen kamen schnell, aber nicht so schnell, um die ungeduldige Tain zu befriedigen, die bis dahin ihre eigenen Unterlagen durchwühlt hatte, als würde sie dort schneller Antworten finden. Wie zu erwarten war konnte sie Tobyn Fane zwar im Einwohnerverzeichnis nachschlagen und seinen Hof ausmachen, allerdings hatte er seinen Wohnort bei einem Bauernhof in Rosigne angegeben, einem winzigen Dorf mit weniger als 100 Einwohnern. Rosigne lag noch innerhalb ihrer eigenen Grenzen und das nicht weiter als einen Tagesritt von hier entfernt, wie sie mit einem Blick auf die gigantische Karte an der Wand ausmachen konnte.
      "Besorge dir zwei Soldaten und geht zu Fane nachhause. Wenn er da ist, dann nehmt ihn fest. Wenn er nicht da ist, findet alles über ihn heraus, was ihr könnt." Der angesprochene Arbeiter nickte ganz knapp, die Augen weit aufgerissen, und beeilte sich damit, so zügig wie möglich den Raum zu verlassen. Die anderen blieben unschlüssig stehen, bis Tain sich vergewissert hatte, dass es tatsächlich keinerlei Steuereinnahmen von Tobyn Fane gab, die bei ihr aufgezeichnet wurden.
      "Holt mir einen Soldaten her. Ich will sehen......" Unschlüssig sah sie auf Rehna, die sich nicht gerührt hatte und noch immer auf ihre Blätter starrte. Mit einem theatralischen Seufzen sah sie auf.
      "Wen willst du sehen?"
      "Einen Soldaten."
      "Lieutenant Havoc, der müsste noch im Lager sein."
      "Danke. Havoc will ich sehen. Bringt ihn her so schnell ihr könnt."
      Die Arbeiter nickten und stürmten aus dem Zimmer heraus. Sie ließen eine grübelnde Tain zurück, die darüber nachdachte, ob sie die Raffinesse von Flora bewundern oder misstrauen sollte.
    • Vultjags Lager

      Trakur saß in seinem Zelt und ließ sich Bericht erstatten. Die Angriffe auf die Dörfer an den Grenzbereichen, waren sehr erfolgreich verlaufen. Plünderungen, Verwüstungen und auch Schändungen, ließen die Soldaten bei guter Laune halten. Zudem stachelte es sie an, beim nächsten Überfallkommando dabei sein zu dürfen, das jedoch nur für die Besten unter den Übungskämpfen.
      Waffenklimpern war also an der Tagesordnung. Das Lager war riesig, da viele tausend Krieger hier versammelt waren. Eine gewaltige Armee. Tja, und irgendjemand hatte diese Angelegenheit vor einigen Monaten ins Leben gerufen. Das letzte Treffen der großen Herrscher, ließ in fast jedem dieser den Verräter finden, oder den, der die Aufstände angezettelt hatte. Und wer hatte zuerst seine Kriegsbestände hochgerüstet? Das dürfte sicher Mehyve gewesen sein. Zudem hatte dieser verzogene Prinz Vultjag beleidigt.
      Jetzt hockt der Bengel in Camisse, was aber durchaus Vorteile hat, da die fahrenden Händler Umwege nutzen mussten, oder direkt von Vultjag ausgeraubt wurden. Auf einer Karte waren Punkte markiert, und Striche. Wege für Händler und die Anzahl derer, die in Vultjags Armee liefen, ehe die Straßen für unsicher ausgerufen wurden. Die Blockade hat Erfolg.
      Zwei Späher kamen gerade herein, knieten nieder und berichteten von aktuellen Ereignissen. Trakur horchte vergnügt auf.
      "So? Tain hat also eine große Armee aufmarschieren lassen? Und du sagst, das sie offenbar noch Soldaten aus Übersee an deren Küste aufmarschieren lässt? HAHAHA, bildet sie sich ein, ihren Sieg erkaufen zu können? Das wird ein dreifacher Verlust für sie. Wir werden ihre Armee zerschmettern. Ihre Kasse wird die fremden Soldaten auszahlen müssen, was sie sicher verarmen lässt, und dann reißen wir uns Lyxaxu unter den Nagel, und stehlen ihr ihre Heimat."
      Er überlegte, rieb sich das Kinn. "Vielleicht sollte ich sie auch ein viertesmal foltern, und sie in meinen Harem aufnehmen, haha, ... bevor ich sie hinrichten lasse."
      Er entließ den ersten Boten und sah zum zweiten. Dieser berichtete ebenfalls von einer Armee, diese jedoch kommt von Brerandt. Also hatten die Angriffe den richtigen Erfolg versprochen. Beide Häuser wollen sich mit Vultjag messen. Vielleicht sogar als Bündnispartner. Oder werden sich alle zugleich auf dem Felde zerfleischen? Eine prachtvolle Vorstellung.
      Zudem berichtete man von höheren Barbarenaktivitäten zur See. Offenbar planten sie ebenfalls ein Aktion. Und wenn schon. Vultjags Schiffe würden die Barbaren im Zaun halten, und Wachposten an Land ihre Vorstöße zurückschlagen, sollten sie es wagen, jetzt einen Raubzug in sein Land zu verüben.
      Was aber noch wichtiger war, das war diese Goldfield. Sobald die Schlacht erledigt wäre, würde er sich die goldene Mitte des Landes holen, und die Bewohner schleifen. Schändliche Frau. Sie war weder tot noch gefangen genommen wurden. Aber schon bald wird sie vor seinen Füßen blutend im Staube liegen.
      Er erhob sich. "Nun gut, Krieger. Lasst uns ein letztesmal feiern. In wenigen Tagen werden wir eine große Schlacht schlagen und einen ehrenvollen Sieg erringen. Jetzt sollen die Krieger ihren Geist nochmal benebeln dürfen!"
      Sofort machten sich ein paar Soldaten aus dem Zelt und verbreiteten die Anweisung. Das Waffenklimpern wurde schon bald in Gelächter umgewandelt, währen mehr Duft von gegrillten Fleisch die Umgebung durchzog.
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    • Fünf Tage dauerte es, bis man sämtliche Unterlagen über Tobyn Fane in den Archiven zusammengesammelt hatte und sie durchgegangen war, auf der Suche nach allem, was den Vorgang seiner Steuerhinterziehung beschreiben könnte. Lyxaxu war außer sich, dass man ihr so lückenloses System einfach hintergehen konnte und ließ sämtliche entbehrliche Männer auf diesen Fall ansetzen. Was dabei herauskam, hätte man sich denken können: Fane hatte mehrmals geheiratet, und zwar so oft, das er im Jahr mindestens drei Ehen verzeichnen ließ. Er heiratete eine Frau mit sterbendem Vater, bekam das Erbe zugeschrieben, das der alte Mann glücklich seinem Schwiegersohn überließ und ließ sich danach scheiden, behielt allerdings den Anspruch auf das Erbe. Nach drei Jahren hatte er zehn verschiedene Ehen hinter sich, aber ein so weit gefächertes Erbe, dass man einen ganzen Tag damit bräuchte, hindurchzublicken, bei welchen diesen Erben er der tatsächliche Alleinerbe war oder Miteigentum besaß, welches er rechtmäßig ersessen hatte und welches er durch seine Ehen bekommen hatte. Unter den verschiedenen Erben gab es auch einige Häuser - auch sein jetziger Weingarten - die damit in seinen Besitz übergingen. Er gab eines dieser Häuser als Wohnhaus an und wohnte dann selbst aber in Brerandt's Land, in dem die Steuereintreiber keinen Überblick mehr hatten. Es war also auch kein Wunder, dass ihm bisher niemand auf die Schliche gekommen war.

      Lyxaxu hatte dem gegenüber gemischte Gefühle: Sie wollte augenblicklich eine Reformation ihrer Steuerbücher durchsetzen, bei der sie solche Lücken schließen wollte, aber sie wusste, dass das zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich war. Sie war Flora für diesen Hinweis so dankbar, dass sie sich weigerte, diese Tat als Gefallen hinzunehmen, den sie ihr schuldete, aber sie fragte sich auch, ob das Mädchen auch ihr gefährlich werden könnte, wenn sie schon zu solchen Mitteln greifen konnte. Aber auch das war zum jetzigen Zeitpunkt ein Problem, dem sie sich nicht widmen konnte. Der Krieg stand vor der Tür und die Rawaner saßen auf glühenden Kohlen.
      "Nimm diesen Brief mit", wies sie den Boten an, der vor dem Haus sein Pferd sattelte. "Und gib ihn nur Flora persönlich. Sonst niemandem."
      Der Bote zog ab. Nach drei Tagen sprach er beim Herrn von Goldfield vor.
      "Ich spreche im Namen des Grafen Tobyn Fane, wenn ich folgende Worte an Euch richte: Ich bedauere sehr Euch mitteilen zu müssen, dass man mich der Steuerhinterziehung beschuldigt. Als lyxax'scher Bürger entging ich durch meinen Wohnsitz in Brerandt den üblichen Steuern, allerdings wurde dieser Betrug aufgedeckt. Wenn Euch dieser Bote erreicht, werde ich bereits auf dem Weg sein, um mich in Walces dem Oberstgericht zu stellen und meine gesetzliche Strafe hinzunehmen. Damit werde ich nicht mehr in der Lage sein, mein Ehegelübnis vor Eurer Tochter auszusprechen. Ich werde mit einer Haftstrafe von bis zu 7 Jahren rechnen müssen, weswegen ich meinen Hochzeitsantrag zurückziehe. Ich bedaure die Umstände zutiefst und hoffe, sie werden kein Leid über Eure Familie bringen."
      Die Rede des Boten wirkte steif, aber sie war gut genug, damit Robert die Augen zusammenkniff und die Finger in die Armlehnen krallte. Er wusste, dass Flora etwas damit zu tun hatte, er konnte es genau spüren, nur wusste er nicht, wie sie so etwas anstellen konnte. Was war geschehen, während sie fort war? War seine Tochter etwa gar nicht so weltfremd, wie er stets dachte?

      Beim Herausgehen überreichte der Bote Flora diskret den Brief, in dem sie, mit einem Schreiben, auch noch drei Einladungen fand.

      Gnädigstes Fräulein von Goldfield,


      ich bin von deinem Scharfsinn höchst und offenkundig beeindruckt. Deine Begabung für wirtschaftliche Gerechtigkeit ist in höchstem Maße eindrucksvoll und ein Vorbild für all jene, die gegen unsere Gesetze streben. Sieh meine Taten nicht als den Gefallen an, den ich dir noch schuldig bin. Anbei findest du drei Einladungen für dich und deine Begleiter, die dich in eine von jeder meiner Veranstaltungen bringen werden. Löse sie ein, wenn ich aus dem Krieg zurückkehre, und ich verspreche dir, dass dir ein Gefallen angemessener Art zuteil kommen wird. Jemanden wie dich wünscht sich ein jeder Buchhalter in seinen Reihen.


      T.L.
    • Flora

      Sie war gerade im Haus unterwegs, hatte aber nicht mit einem Boten gerechnet. Sie dachte zuerst an einen üblichen Gast, der ihren Vater besuchte, aber dann sprach der Mann sie an und überreichte ein Schreiben von Tain. Flora öffnete es geschwind und las den Text, schmunzelte und grinste. Erfolgreich war ihre Aktion gewesen. Das Problem Fane hatte sich erledigt. Der würde sich nicht am Erbe der Goldfields bereichern, und seine Schulden ausgleichen. Sie fragte sich, wie ihre Vater darüber dachte. Sollte sie ihn jetzt gleich aufsuchen? Nein, sie würde warten, bis er sie rufen ließ. Sie begab sich zunächst auf ihre Zimmer, und bereitete sich etwas darauf vor, mit ihrem Vater zu sprechen. Die Einladungen verstaute sie erstmal in einer Schublade. Was Lyxaxu wohl vor hatte? Wieder eine Feier mit hochgeladenen Gästen? Vielleicht werden sie, Codren und Corin das noch ergründen können. Zuerst jedoch musste eine Schlacht geschlagen werden.
      Außerdem musste Flora erstmal ihren Vater zurechtbiegen. Er sollte endlich mal verstehen, das man auch außerhalb seiner vier Wände einen klaren Blick halten sollte. Nur dank ihrer Reise kam sie hinter Fanes Geheimnis. Hier hätte sie nur guten Wein gekostet. Aber eine einfache Taverne, oder ein fahrender Händler, waren da schon andere Kunden gewesen.
      Jetzt sollte sie besser die alleinige Verwaltung über die Felder erhalten. Sie würde ihm schon zeigen, das sie ihr Erbe sichern könnte. Niemand sollte es bekommen, der es nicht würdig wäre.
      Robert war alt. Er sollte sich um einfachere Geschäfte kümmern, ihr die Felder überlassen. Er kann ja immer noch mit Rat zur Seite stehen.
      Das Gespräch wird sicher nicht lange auf sich warten lassen. Später wollte sie dann noch mit Codren und Corin reden. Es gibt da noch was zu klären.
      Und noch etwas. Goldfield bekam nun Burg Fane, den Weinstock und die Obstplantagen, die man durchaus auch als Felder bezeichnen konnte, zugeschrieben. Flora würde sich ebenfalls darum kümmern. Schließlich hatte sie es ja so auch angefordert. Bürgerlicher Besitz von Lyxaxu und Land von Brerandt. Und Flora Goldfield war nun die neue Besitzerin. Was für eine Mischung. Sie holte Papier aus einer anderen Schublade und nahm am Schreibtisch platz, schnappte sich die Feder und notierte etwas, was sie sorgfältig faltete und ebenfalls deponierte. Für später.
      Sie sah aus dem Fenster. Ihre Rache an Vultjag war nur noch wenige Schritte entfernt. In spätestens zwei Tagen würde sie wieder aufbrechen.
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    • Robert ließ sich Zeit damit, seine Tochter zur Rede zu stellen. Er dachte lange darüber nach, wie er seinen störrischen Nachwuchs unter Kontrolle halten konnte und musste doch feststellen, dass er sie nie wirklich unter Kontrolle gehabt hatte. Seit Anna verstorben war, war etwas in Flora herangewachsen, das seine väterlichen Künste bei weitem überstieg, besonders, wenn er nebenher den gesamten Hof leiten musste. Sie hatte sich mit der Zeit von ihm distanziert, soweit, dass er es gar nicht mehr merken konnte, was sie ausbrütete, selbst, wenn er sie darüber zur Rede stellte. Seine kleine Tochter war erwachsen geworden. Auch wenn ihm das nicht passte.
      Als er sie rufen ließ, scheuchte er die Diener aus dem Zimmer und ließ sogar Codren vor der Tür warten, sodass sie beiden zum ersten Mal völlig allein waren.
      "Ich weiß, dass du dahinter steckst", grollte er, als sie vor dem Tisch stehenblieb, an dem er saß. "Ich weiß nur nicht, wie du es angestellt hast. Ich will es auch gar nicht wissen. Es geht mich in gewisser Weise gar nichts an." Er seufzte erschöpft und blickte dann grimmig zu ihr auf. "Du hast dir alle Mühe gegeben, genau das Gegenteil von dem zu tun, was ich von dir wollte. Du warst monatelang verschwunden, ich habe schon angefangen mir Gedanken zu machen, was mit dem Hof geschehen würde, wenn du wirklich tot wärst. Aber du bist einfach nur ... herumgereist. Hast deinen Spaß gehabt. Deswegen frage ich dich jetzt: Was willst du von mir? Du bist doch sicherlich nicht nachhause gekommen, weil du dein altes Zimmer vermisst, habe ich recht? Vielleicht hab ich einen Fehler gemacht dich kontrollieren zu wollen, aber genauso bist du diesem Hof als Erbe deine Verpflichtungen schuldig. Also, wieso bist du zurückgekommen? Vielleicht können wir uns schließlich doch noch einigen."
      Er war definitiv zu alt, um seiner Tochter nachzujagen. Das einzige was ihm blieb, war auf Vernunft zu hoffen, die er bei seiner Tochter bisher noch nicht entdeckt hatte. Aber wenn sie all die Monate ohne ihn hatte auskommen können, vielleicht war es dann an der Zeit, sie wie eine erwachsene Frau zu behandeln.
    • Flora

      Sie wurde zu ihrem Vater bestellt, und war kurz darauf allein mit ihm im Raum, wo er auch sofort das Wort erhob - anders jedoch, als Flora es erwartet hatte. Er hatte recht damit, das Flora dahinter steckte. Aber nicht so, wie er vielleicht vermutete. Zwei Dinge erfreuten sie, die ihr Vater erwähnte. Zum einen wollte er wissen, was sie von ihm wollte. Zum anderen sprach er von Verpflichtung Hof und Erbe gegenüber. Beides konnte sie wunderbar mit ihrer "Reise" und ihren Aktionen bestätigen, und ihren Vater hoffentlich zufriedenstellen.
      Ein Grinsen konnte sie nicht verkneifen. Ein schelmisches. Ein Schüssel Wasser oben auf die Türkante - und ihr Vater war tatsächlich nass geworden.
      "Spaß? Vater, ich hatte auf meiner Reise wenig Spaß. Auch wenn es ein paar angenehme Tage dazwischen gab, hab ich oft im Dreck gelegen, und überprüft, ob noch Arm und Bein vorhanden war. Und nur dank Codren und einiger Freunde, die ich fand, hab ich es wohl zu verdanken, noch am Leben sein zu dürfen. Und um mein Erbe kämpfen zu können. Einen Freund verlor ich auf grausame Art und Weise. Und genau dieser Punkt verhindert es, das ich jetzt schon gemütlich die Schuhe unter einem Schreibtisch deponiere, und Eintragungen in Geschäftsbücher vornehmen kann. Dennoch war meine Reise sehr aufschlussreich. Ja, ich fand sogar genau aus diesem Grunde heraus, das Fane mit schlechtem Wein handelte, und Steuern hinterzog. Er war ... den Schulden nahe. Seine Felder verdorrten unter seinen Füßen, und unser Haus bot natürlich genügend finanziellen Spielraum, um alle Löcher wieder zu stopfen. Ich sagte dir doch, ich prüfe, an wen mein Erbe überreicht wird. Und es war gut, auch mal weiter als nur aus einem Fenster zu blicken. Du siehst nur deine Geschäfte und unsere Felder. Willst das Erbe in Familientradition weiterführend wissen, siehst aber nicht, was um unser Land herum geschah. Es ist in Gefahr. Schon in wenigen Wochen könnte Vultjag hier seine Krieger durch die Felder tanzen lassen. Und wenn er nicht kommt, dann ein anderer. Ich habe aber nicht vor, das zuzulassen. Und das ist Teil meiner Aufgabe - um mein Erbe zu kämpfen. Aber auch um Vergeltung für einen Freund zu üben. Ich habe mächtige Bündnisse ins Leben gerufen, und schon bald wird es wieder seinen gewohnten Gang in Taranoke gehen. Dann laufen auch die Geschäfte wieder besser. Aber, um mein Erbe gänzlich zu sichern, ist noch eine wichtige Savhe von nöten."
      Sie blickte ihren Vater tief in die Augen. Sie meinte es absolut ernst und ehrlich. Er würde es sicher erkennen.
      "Du bist alt geworden, und hast sicher nicht mehr die nötige Kraft, alles alleine zu regeln. Wäre ich ein Junge geworden, hätte ich bereits brav an deiner Seite Büroarbeiten erledigt und ein Teil der Arbeit auf mich übernommen. Und du hättest immer noch mit Rat beistehen und alles überwachen können. Nur so lernt man ja auch den Umgang mit Geschäften, nicht wahr? Schule alleine hilft einem wenig. Sie weist nur den Weg. Laufen muss man jedoch selbst. Fast hättest du die Felder an einen Betrüger überschrieben, und selbst dafür gesorgt, das ich meine Pflichten nicht mehr umsetzen könnte. Jetzt kann ich es aber. Überschreibe mir noch heute die volle Kontrolle über die Felder. Ich nehme dir die Arbeit ab, aber du wirst trotzdem noch alles überwachen können. Kümmere dich um weitere Angelegenheiten und lege auch mal die Füße hoch. Gib mir die Chance dir zu zeigen, das Haus Goldfield eine weitere Generation goldenen Glanz zu erwarten hat."
      Mehr verlangte sie momentan nicht.
      Wenn Robert erstmal weniger zu tun hätte, könnte er auch mal den Kopf etwas frei bekommen. Und wie Flora schon sagte, war er ja noch nicht tod, sondern immer noch anwesend und konnte alles überwachen und notfalls eingreifen.
      Und wer konnte schon sagen, ob er noch ein paar Jahre, oder nur noch Monate zu leben hatte? Vielleicht würde er keinen Enkel mehr zu sehen bekommen, aber eine Tochter, die seinen Stuhl besetzt. Das musste er nun mit sich selbst klären.
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    • Robert's Miene verfinsterte sich noch weiter, je länger Flora sprach. Wäre noch eine andere Person mit im Raum, würde sie denken, es handle sich längst nicht mehr um ein Gespräch zwischen einem Vater und seiner Tochter, sondern viel eher um eine Verhandlung zweier Geschäftsleute. Falls es jemals so etwas wie Zärtlichkeit oder Zuneigung zwischen den beiden gegeben hatte, war schon lange kein Funken mehr davon zu sehen.
      "Wozu der Tatendrang, kannst du es etwa nicht mehr erwarten, dass dein alter Herr stirbt? Reicht es dir nicht, erst mit deinem Erbe alles zu erhalten? Willst du es etwa jetzt schon antreten?" Er schnaubte und sah dann verbissen aus dem Fenster. "Wärst du nur ein Junge geworden, wäre das alles so viel einfacher. Ich habe nie etwas anderes gewollt, als einen Jungen zu bekommen. Nur meine Schwester, dein Cousin, sie hatte mit ihm Glück. Aber ich kann schlecht ihm die Felder vererben, oder? Ich weiß noch nicht einmal wo der Bursche steckt. Wahrscheinlich im Krieg." Er musterte Flora wieder mit einer solchen Härte im Gesicht, dass es einem Angst machen sollte. "Du redest noch nicht einmal mit mir, plapperst nur ständig etwas vom Krieg und der Welt da draußen, wenn du noch nicht einmal die Welt hier drinnen verstehst. Weißt du überhaupt, wieso Goldfield all die Generationen unabhängig geblieben ist? Ist dir die Bedeutung bewusst, mit der unsere Vorfahren um ihre Unabhängigkeit gekämpft haben? Sogar gegen die Elfen sind wir gezogen, damit wir diese Felder hier benutzen können. Und du interessierst dich dafür, dass die großen Herrscher sich gegenseitig die Köpfe einschlagen wollen. Pah. Als ob sie das nicht schon seit Jahrzehnten versucht haben." Er schlug mit der Hand durch die Luft, als wolle er eine Fliege verscheuchen. Dann änderte er abrupt das Thema. "Hol mir Pergament und Stift aus meinem Schreibtisch und ich werde dich die Felder übernehmen lassen. Aber solange ich lebe, wird der Hof und die umliegenden Dörfer Goldfield allein gehören. Hast du mich verstanden?"