No Good For You
Kamila Kayla Redstone - @Lucy-chan
Anthony Jones - @vrthnkng
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Es sind nun eine kurze Weile vergangen, nachdem Anthony seine Schicht begonnen hatte. In dieser Zeit hatte er sich in die polizeiähnliche Uniform gezwängt, die ersten Sträflinge aus ihren Zellen zur Arbeit zu entlassen und war gerade dabei gewesen, die erste Zelle nach illegalen Gegenständen zu durchsuchen. Während er die schwarzen Handschuhe anzog, stieß er die Zellentür auf und betrachtete für einen Moment die Zimmergestaltung. Da er fest für eine Station der Sträflinge geplant und zuständig war, die Station B4, hatte er eigentlich jedes der Zellen zehn Mal gesehen. Doch die Raumgestaltung wird mit einem Ruck plötzlich komplett neu gemacht, verständlich wenn man dabei beachtet, dass sie in diesem einen kleinen Zimmer eine Zeit ihres Lebens verbringen werden. Dabei waren die Jahre hier in der Strafanstalt genauso unterschiedlich und variabel wie die Persönlichkeiten der Gefangenen selbst. Der Blonde versuchte zwar nicht eine Freundschaft zu ihnen aufzubauen und ihnen bei ihrem Aufenthalt hier zu unterstützen, jedoch erbrachte er jedem Inhaftierten einen gewissen Respekt, den die anderen Beamten bereits bei Ausbildungsantritt verloren. Schon einmal ist es geschehen, dass ein Justizbeamter wegen seinem Verhalten entlassen wurde. Er schlug auf einen der Kriminellen zu, weil man ihm eine Beleidigung an den Kopf war. Wenn man es sich so denkt, eigentlich Alltag. Nur die Einstellung der Beamten zählte dabei, wie sie auf sowas reagierten. Mit der Ausgeglichenheit Anthonys war er einer derjenigen gewesen, der die Beleidigungen und Gesten nichtmal eine Sekunde Aufmerksamkeit schenkte. Sollte es ein sympathischer Gefangener sein so passiert es eventuell manchmal, dass er scherzhaft zurück beleidigt. Er war jedoch stets vorsichtig, in diesem düsteren Gebäude schwanken gerne die Stimmungen jedes Anwesenden. Kamila Kayla Redstone - @Lucy-chan
Anthony Jones - @vrthnkng
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Dabei waren es nichtmal die Beleidigungen oder diese düstere Umgebung, die den Justizbeamten so störten. Dieser Umgang zu den Kriminellen, die Strafen störten ihn. War es etwa nicht richtig, einem Vergewaltiger gehörig eine auf die Visage zu hauen, sollte er ein kleines Mädchen belästigt haben? Ist es etwa nicht richtig sich das Geld selbstständig zu holen bei jemandem, der seit Jahren seine Schulden nicht zahlt? Er war ein Sklave des Gesetzes, eine kleine Marionette für den Staat, damit diese die Schmutzarbeit erst gar nicht sehen müssen. Mit einem Seufzen stoppte er mit der Hand, die gerade unter dem Tisch strich. Mit einem Ruck riss er etwas raus, bevor er schließlich die kleine Tüte mit Tabletten, scheinbar Ecstasy, vor den Augen hatte. " Wie kommen die nur ständig dadran.. ", flüsterte er sich selbst fragend zu und warf die kleine Tüte in die Kiste, in welche er jeglich Verdächtiges aufbewahren musste. Schnell notierte er sich die Zimmernummer sowie den Fundort, bevor er die Untersuchung fortfuhr und schließlich von Zimmer zu Zimmer lief.
Mit einem Gähnen hatte er schließlich alle Räume durchgeklappert, weswegen er die Arme erleichtert streckte und sich kurz im Flur umsah. Komplette Stille, hätte es nicht immer so sein können? Mit einer unmotivierten Gestik zog er die Kiste an sich ran und schleppte diese bis zum Erdgeschoss mit sich, wo er die ganzen Materialien im zuständigen Raum einsperrte. Später würden Befragungen unzähliger Sträflinge sein um ihnen die Chance zu geben, die verbotenen Dinge im Raum erklären zu können. Dafür wäre aber dann hoffentlich nicht Anthony verantwortlich, das Durchsuchen brachte ihm genug Langeweile für die ganze Schicht. Nun musste er die Treppenstufen wieder hochlaufen, der Aufzug dazu war schon besetzt gewesen. Wieder befand er sich wieder in der eigenen Station B4, die bis jetzt immernoch leer stand. Nun lief er zum Kontrollzimmer der Station und betrachtete den Stapel Briefe, die zu den Sträflingen in B4 gehören sollten. Diese mussten aber erst kontrolliert werden, sodass man Hinweise auf mögliche Fluchtpläne oder Suizide hat. Anthony gefiel diese Arbeit überhaupt nicht, es war falsch in die Privatsphäre anderer Menschen zu greifen. Egal ob es sich dabei um einen freien Menschen handelt oder einen Gefangenen, die Rechte sollten für Beide gleich sein. Er ließ sich auf den Bürostuhl fallen und öffnete jeden dieser Briefe, las die durch und tackerte sie anschließend wieder zu, ehe er raus läuft und sie bei den Gefangenen hinterlegt. Mit dem letzten verschickten Brief schloss er die letzte Tür wieder zu und ging wieder in den Kontrollraum. Für eine Sekunde hatte er keine Arbeit zu verrichten und da er alleine zu sein scheint, hatte er sich einfach entspannt auf dem Stuhl zurück gelehnt und die Augen zugemacht.
Währenddessen kam ein neuer Transporter in das Gebäude rein. Nach langer Suche wurde die schwarze Witwe gefunden und damit wohl einer der wichtigsten Anführer der Gangs. 2 Polizisten haben sich mit der Fahrt hierhin beschäftigt, jedoch sollten ab hier die Justizbeamten die Arbeit abnehmen. Während einer der Polizisten im Transporter mit der jungen Dame verweilte und sie zum Rausgehen bereit machte, war der andere Polizist auf dem Weg zur Anmeldung. Es wurde zwar per Telefon zuvor ein Termin ausgemacht, jedoch wurde die genau Anfahrt nicht besprochen. Der Polizist ging zum Empfang und von dort wurden dann die Justizbeamten angefunkt. Schnell wurde klar, wer beschäftigt war und wer die Inhaftierung durchführen konnte. " Jones, auf deiner Station wäre noch Platz. Da du vor Ort zu sein scheinst käme es gelegen, würdest du die Einführung machen. ", wurde es ihm durch das Funkgerät mitgeteilt. Still legte er den Kopf in den Nacken, mit seiner Stille hatte er zuvor gedacht nicht in Frage gestellt zu werden.
Er ließ sich noch einen Moment Zeit, ehe er aufsteht und sich auf dem Weg nach unten nochmal meldete. Mit schnellen Schritten lief er auf den Empfang zu, um zur Garage zu gelangen. Die Gerade selbst wurde nochmal zugesperrt, um keine Fluchtmöglichkeit zu geben. Mit den Polizisten sprach er noch einen Moment, um gut über die eingefangene Person informiert zu sein. Schnell wurde ihm gesagt, dass es sich hier um die schwarze Witwe handelte, aber das wollte er mit eigenen Augen sehen.
Mit einer gewissen Skepsis in der Mimik öffnete er also die Tür des großen Polizeitransporters und legte die Stirn in Falten, als er sie dann wirklich vor Augen hatte. Natürlich sind ihm die ganzen Geschichten rund um diese Dame nicht entgangen, er ist ja nicht von gestern. Mit seinem Beruf hatte er auch eher damit zu tun und musste irgendwie auf den höchsten Standpunkt sein, das wäre er aber auch so. Die schwarze Witwe war ein kleines Mysterium für sich, wer sich ansatzweise mit Kriminalität beschäftigt, sollte das wissen. Schon jetzt könnte Anthony einige ihrer Taten aufzählen und so konnte er gut abschätzen, wie er sich bei ihr verhalten sollte. Die Polizisten brachten sie aus dem Transporter und waren dabei bemüht, sie nicht stolpern zu lassen. Draußen vor dem Transporter machten sich die Polizisten dann dran die Handschellen und die Fußketten zu lösen, während der Blonde schon die nächsten Handschellen an ihren Händen anbrachte. So müssten sich die Polizisten nicht noch die Mühe machen, wieder neue Rüstungsmaterialien zu holen und konnten sofort weiter mit ihrer Arbeit fortfahren. " Danke für die Mitarbeit. ", sagte der Justizbeamte knapp und war damit in der Hoffnung gewesen, sie abzuwimmeln. Dies klappte auch ganz gut, denn nun verabschiedeten auch die Polizisten sich und lassten die Beiden in der Garage alleine. Anthony hatte seine Hand fest an der Kette der Handschellen, um ihr zwar nicht zu Nahe zu kommen, sie jedoch zumindest nicht frei rumlaufen zu lassen. Bevor die Beiden sich jedoch auf den Weg in das Innere des Gebäude machten, meldete sich wieder der Empfang mit dem Funkgerät. " Jones, wir könnten dir Verstärkung geben, Carter wäre frei. " Nach dieser Aussage waren nichtmal wenige Sekunden vergangen, bevor Anthony mit der freien Hand das eigene Funkgerät ergriff. " Schaff mir den Vollidioten vom Hals und schau lieber zu, dass im Kontrollraum eine Frau bereit steht. " So beendete er genervt das kleine Gespräch und schaltete das Funkgerät sogar aus, auch wenn er damit eine gewisse Gefahr eingeht. Gefährlich sollte es hier jedoch nicht werden, die Dame war gefesselt und sie machte einen überraschend ruhigen Eindruck. So stupste der Blonde ihr kurz an den Rücken um ihr zu verdeutlichen, loszulaufen. Schnell landete er an ihrer Seite und steurte sie selber ein wenig um den Weg zu zeigen. Mit einer Karte an der Tür konnte er diese öffnen und ging dann weiter mit der schwarzen Witwe den länglichen Flur entlang. " Bei deiner Fluchtdauer warst du wahrscheinlich noch nicht im Gefängnis. Also erkläre ich dir kurz den Ablauf: Ich übergebe dich gleich einer Justizbeamtin zur Kontrolle, danach wirst du zu mir zur Station gebracht und darfst dein neues Heim betrachten. Ich warte da und mache das Zimmer fertig. Danach wiege ich dich wahrscheinlich mit den ganzen Regeln in den Schlaf und solltest du bis dahin noch nicht genug haben, werde ich dich zur Kantine bringen. " Mit dieser Aussage hatte Anthony wohl selbst gezeigt, wie wenig Lust er darauf hat und einigermaßen, was er selbst von den Regeln hält. Zu einer weiteren Aussage kam es nicht, denn da empfing auch schon eine ältere Justizbeamtin die junge Frau. Obwohl man den Blonden noch ansprechen wollte, war dieser schon in der nächsten Ecke verschwunden und machte sich auf den Weg zur leeren Zelle.
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