Suzume verfolgte den jungen Mann mit ihren Augen, als er sich vor ihr auf den Beine erhob. Es gab in diesem Moment nichts mehr zu sagen und keine Worte mehr, die erklingen mussten. Sie hatte verstanden, was Gabriel ihr sagen wollte. Die verquollenen Augen sanken hinab, sahen, wie der blondhaarige junge Mann nun langsam von dannen schritt und ihre Wenigkeit in der Mitte des Raumes zurück lies. Doch war das wohl erst der Startschuss für alle anderen, sich über die längst verschollene Anführerin schlau zu machen, nach ihrem werten Befinden zu fragen und ihr die Welt zu Füßen zu legen. Man brachte ihr frisches Wasser, neue Kleidung, trug ihr Lebensmittel verschiedenster Art vor und erwartete selbstredend, dass sie diese Sachen auch annahm. Aber wank Suzume dankend ab, mit einem schiefen Lächeln, dass vor Schmerz und Dankbarkeit nur so schrie. Ihr Magen knurrte, sie verspürte auch den kratzenden Durst in ihrer Kehle, doch fühlte sie sich der Ehre der Bewohner nicht ehrenhaft genug. Sie biss sich auf die Unterlippe und ihr suchender Blick glitt durch den Raum. Weder aber fand sie den blonden Schopf Gabriels noch die Gestalt des Windgeistes. Die Stimme dröhnten ihr quälend in den Ohren, trieben ihr feste Falten auf die Stirn. Suzume rümpfte die Nase und erbat dann doch einen Krug Wasser und einen Topf Suppe. Mit diesen beiden Utensilien, verliesen sie und ein halbstarker 12 Jähriger Bursche den Stadtkern, welcher ihr den Krug hinterher trug. Sie stapften gemeinsam durch das dichte Unterholz des Buchenhaines der an Canard angrenzte und erreichten das Ziel ihrer kurzen Reise. Ihr Baumhaus. Die bereits morsch abstehenden und gefährlich durchhängenden Trittstufen, die zwischen den Astgabeln angebracht waren, hielten dem Gewicht der beiden Personen noch stand, doch gehörten sie dringenst erneuert. Suzume rümpfte die Nase. Noch so ein Ding, welches sie demnächst in Angriff nehmen sollte.
Nun stand sie auf den verstaubten, mit Laub bedeckten Dielenboden ihrers einstigen Zuhauses. Sie konnte sich zwar daran erinnern, als sie als Anoria hier war, aber war ihr entfallen, wie schlecht ihr Häuschen in Schuss war. Niemand hatte sich darum gekümmert... aber warum sollten sie auch. So strich sie das grün braune Laub von dem wiesengrünen Ohrensessel, der mit Blick auf die Weite hinter Canard gerichtet war und stellte den Topf mit Suppe auf dem wackeligen Fußhocker vor ihr ab. Dann ergriff sie den Wasserkrug und platzierte ihn auf den von Efeu und Ästen umrankten Fensterbrett, neben dem Ohrensessel. Knarzend führten ihre Schritte sie an das Regal, wo die eingestaubten, mit Spinnweben verklebten Schüsseln und Teller standen. "Na großartig...", entkam es ihr seufzend, als sie nach einer Schüssel griff, sie anhob und darunter eine Menge Asseln, Tausenfüßler, Ameisen und anderes Käfergetier ihren Tod gefunden hatten. Genervt vom Zustand ihrer Hütte schritt sie zurück an die Anrichte, stellte die Schüssel in die Spüle hinein und zog die Schublade für das Besteck, links von dieser heraus. Doch auch hier hinein hatten sich Staub, Laub und tote Mücken verirrt. Einen Löffel entnehmend, warf sie diesen zur Schüssel in die steinerne Wanne, griff nach dem Seil das hinter den Fensterläden in den Abgrund verschwand und zog es empor. Der daran befindliche Eimer war mit Erde, noch mehr Laub und Regenwürmern, die neugierig ihre nackten Körper aus der torfigen Masse räkelten, gefüllt. "Was zur...?", nun erst fuhr es Suzume wirklich ein, wie viel Zeit eigentlich vergangen sein musste, seit sie das letzte Mal hier war. Die Schwarzhaarige eilte zum Fenster mit dem Wasserkrug und beugte sich vornüber um auf den Boden hinab zu sehen. Sie war in Erwartung die kleine gluckernde Quelle zu erblicken, die sich hinter der Blutbuche vorbeischlängelte... doch erkannte sie weder das sanfte, silberne Glitzern des Wassers, noch erklang das beruhigend sanfte Rauschen dieser. Einen weiteren Rückschlag ertragend, sanken ihre Schultern hinab und Suzume legte, laut seufzend, den Kopf in den Nacken.
So zog sie ihren Mantel aus, umgriff den Stoff mit ihrer Hand, sodass sie eingehüllt wurde wie bei einem Handschuh, ging zurück zur Spüle und polierte die beiden Essutensilien, bis sie frei von Staub und Dreck waren. So nun, konnte sich Suzume endlich der Suppe widmen. Mit einem Ächzen lies sie ihren geschundenen Körper in die quitschenden Federn des Sessels nieder, öffnete den Deckel des gusseisernen Topfes, tauchte die Schüssel ein, um eine großzügige Portion in dieser wiederzufinden. Daraufhin nahm sie den Löffel in ihre Hand, schöpfte sich einen Bissen auf diesen, pustete nochmals kurz auf die dampfende Oberfläche und steckte diesen in ihren Mund. Die wärmliche Note von süßem Pfeffer und Muskatnuss breitete sich auf ihrer Zunge aus, die Schärfe von Ingwer und Chili durchfuhr ihre Glieder, Nudeln und Gemüse sättigten sie. Suzume wusste gar nicht, wie lange sie in Stille in ihrem Ohrensessel verweilte und die Suppe in sich schaufelte. Neben dem seichten Heulen des Windes, durchbrach nur das Klirren des Löffels auf das Porzellan die Ruhe, die die Blauäugige umgab. Den Krug dreiviertel geleert, lies sich die junge Frau nun satt und zufrieden nach hinten gleiten und gönnte sich einen Moment der Entspannung, bis ein Räuspern ihre liebgewonnene Einsamkeit durchbrach. "Dachte ich mir schon, das ich dich hier finde.", sie konnte das Schmunzeln in der Stimme von Gaius direkt hören. Sie schnaubte belustigt. "Na klar, komm gern rein.", die Augen geschlossen, umspielte ein schwaches Lächeln ihre Lippen. Sie hörte die schweren Schritte des Windgeistes, wie er sich umsah, seinen Körper herumdrehte um jedes kleine Detail ihrer Behausung einuzufangen. "Hier... wohnst du also...", ein scharfes Schniefen war zu hören, fast so, als würde er sich ein Niesen unterschlagen. "Falls du das Laub und den Dreck meinst... Nein. Aber wie du mittlerweile weißt, war ich gute 10 Jahre nicht mehr hier... und wenn man die Natur lässt, holt sie sich alles zurück.", erschöpft strich sich Suzume über das Gesicht und hörte ein leises Kichern von seiner Seite. "Das hätte ich dir ehrlich gesagt nicht zugetraut.", Gaius gestikulierte weit mit seinen Armen und umschrieb somit die Art und Weise wie sie lebte. "Was meinst du? Weil es ein Baumhaus ist? Und ich ja eine Zeit lang die reiche, verwöhnte Tochter eines Stadthalters war? Ich bitte dich...", so erhob sich die Schwarzhaarige aus ihrem Ohrensessel und stellte die gebrauchte Schüssel in die Spüle. "Oh nein, versteh mich bitte nicht falsch... es... ich finde es sehr... gemütlich.", er drehte eine kleine hölzerne Statue in den Händen und warf ihr ein ermutigendes Lächeln zu.
Nun stand sie auf den verstaubten, mit Laub bedeckten Dielenboden ihrers einstigen Zuhauses. Sie konnte sich zwar daran erinnern, als sie als Anoria hier war, aber war ihr entfallen, wie schlecht ihr Häuschen in Schuss war. Niemand hatte sich darum gekümmert... aber warum sollten sie auch. So strich sie das grün braune Laub von dem wiesengrünen Ohrensessel, der mit Blick auf die Weite hinter Canard gerichtet war und stellte den Topf mit Suppe auf dem wackeligen Fußhocker vor ihr ab. Dann ergriff sie den Wasserkrug und platzierte ihn auf den von Efeu und Ästen umrankten Fensterbrett, neben dem Ohrensessel. Knarzend führten ihre Schritte sie an das Regal, wo die eingestaubten, mit Spinnweben verklebten Schüsseln und Teller standen. "Na großartig...", entkam es ihr seufzend, als sie nach einer Schüssel griff, sie anhob und darunter eine Menge Asseln, Tausenfüßler, Ameisen und anderes Käfergetier ihren Tod gefunden hatten. Genervt vom Zustand ihrer Hütte schritt sie zurück an die Anrichte, stellte die Schüssel in die Spüle hinein und zog die Schublade für das Besteck, links von dieser heraus. Doch auch hier hinein hatten sich Staub, Laub und tote Mücken verirrt. Einen Löffel entnehmend, warf sie diesen zur Schüssel in die steinerne Wanne, griff nach dem Seil das hinter den Fensterläden in den Abgrund verschwand und zog es empor. Der daran befindliche Eimer war mit Erde, noch mehr Laub und Regenwürmern, die neugierig ihre nackten Körper aus der torfigen Masse räkelten, gefüllt. "Was zur...?", nun erst fuhr es Suzume wirklich ein, wie viel Zeit eigentlich vergangen sein musste, seit sie das letzte Mal hier war. Die Schwarzhaarige eilte zum Fenster mit dem Wasserkrug und beugte sich vornüber um auf den Boden hinab zu sehen. Sie war in Erwartung die kleine gluckernde Quelle zu erblicken, die sich hinter der Blutbuche vorbeischlängelte... doch erkannte sie weder das sanfte, silberne Glitzern des Wassers, noch erklang das beruhigend sanfte Rauschen dieser. Einen weiteren Rückschlag ertragend, sanken ihre Schultern hinab und Suzume legte, laut seufzend, den Kopf in den Nacken.
So zog sie ihren Mantel aus, umgriff den Stoff mit ihrer Hand, sodass sie eingehüllt wurde wie bei einem Handschuh, ging zurück zur Spüle und polierte die beiden Essutensilien, bis sie frei von Staub und Dreck waren. So nun, konnte sich Suzume endlich der Suppe widmen. Mit einem Ächzen lies sie ihren geschundenen Körper in die quitschenden Federn des Sessels nieder, öffnete den Deckel des gusseisernen Topfes, tauchte die Schüssel ein, um eine großzügige Portion in dieser wiederzufinden. Daraufhin nahm sie den Löffel in ihre Hand, schöpfte sich einen Bissen auf diesen, pustete nochmals kurz auf die dampfende Oberfläche und steckte diesen in ihren Mund. Die wärmliche Note von süßem Pfeffer und Muskatnuss breitete sich auf ihrer Zunge aus, die Schärfe von Ingwer und Chili durchfuhr ihre Glieder, Nudeln und Gemüse sättigten sie. Suzume wusste gar nicht, wie lange sie in Stille in ihrem Ohrensessel verweilte und die Suppe in sich schaufelte. Neben dem seichten Heulen des Windes, durchbrach nur das Klirren des Löffels auf das Porzellan die Ruhe, die die Blauäugige umgab. Den Krug dreiviertel geleert, lies sich die junge Frau nun satt und zufrieden nach hinten gleiten und gönnte sich einen Moment der Entspannung, bis ein Räuspern ihre liebgewonnene Einsamkeit durchbrach. "Dachte ich mir schon, das ich dich hier finde.", sie konnte das Schmunzeln in der Stimme von Gaius direkt hören. Sie schnaubte belustigt. "Na klar, komm gern rein.", die Augen geschlossen, umspielte ein schwaches Lächeln ihre Lippen. Sie hörte die schweren Schritte des Windgeistes, wie er sich umsah, seinen Körper herumdrehte um jedes kleine Detail ihrer Behausung einuzufangen. "Hier... wohnst du also...", ein scharfes Schniefen war zu hören, fast so, als würde er sich ein Niesen unterschlagen. "Falls du das Laub und den Dreck meinst... Nein. Aber wie du mittlerweile weißt, war ich gute 10 Jahre nicht mehr hier... und wenn man die Natur lässt, holt sie sich alles zurück.", erschöpft strich sich Suzume über das Gesicht und hörte ein leises Kichern von seiner Seite. "Das hätte ich dir ehrlich gesagt nicht zugetraut.", Gaius gestikulierte weit mit seinen Armen und umschrieb somit die Art und Weise wie sie lebte. "Was meinst du? Weil es ein Baumhaus ist? Und ich ja eine Zeit lang die reiche, verwöhnte Tochter eines Stadthalters war? Ich bitte dich...", so erhob sich die Schwarzhaarige aus ihrem Ohrensessel und stellte die gebrauchte Schüssel in die Spüle. "Oh nein, versteh mich bitte nicht falsch... es... ich finde es sehr... gemütlich.", er drehte eine kleine hölzerne Statue in den Händen und warf ihr ein ermutigendes Lächeln zu.
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".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
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".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”
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