@Lucy-chan
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Die Nacht war schrecklich. Wie all die anderen Nächte, die er in den letzten Monaten hinter sich bringen musste. Die schrecklich dunklen Szenen liefen immer wieder vor seinen Augen ab und er konnte es nicht abstellen. Nicht mehr vergessen. Noch nicht einmal die Flasche billigen Scotch hatte ihn darüber hinweg bringen können. Das einzige was er sich dadurch einfing waren die Kopfschmerzen und der trockene Mund. Seine Zunge fühlte sich belegt an. Genau wie an diesem Tag. Er hasste sich, weil er schon wieder übertrieben hatte mit dem Alkohol. Er roch wie eine Woche lang nicht geduscht und sein Bart war zu lang geworden, die Haare zerzaust. Nachdem man ihm gesagt hatte, dass er nicht mehr in Brooklyn arbeiten durfte und man ihn versetzte, war es wieder wie ein Stoß in den Abgrund. Ein Schlag in die Magengrube wäre angenehmer gewesen.
Schwankend brachte sich Victor aus seinem Bett auf die Beine. Stöhnend und grummeln versuchte er gerade aus sehen zu können und zu laufen ohne dabei jeden Moment an die Toilette denken zu müssen. Der Kater war wieder da. Er hasste es. Er lief zum Stuhl und nahm das Hemd das darauf hing, zog es sich über und schlüpfte in die durchgelaufenen Halbschuhe. Nur einen kurzen Blick warf er in den Spiegel neben seinem Bett. Eigentlich sah er nicht einmal schlecht aus. Doch der Alkohol, die Depression und der fehlende Schlaf zeichneten sich auf seinem Gesicht aus. Schnaufend rief er sich die Augen und sah zum Bett. Kein Grund dieses zu machen. Er hatte die Nacht auf einer nackten Matratze ohne Decke oder Kissen verbracht. Die meisten Dinge hatte er schon an seine neue Wohnung liefern lassen. Er war nur aus Nostalgie die paar Tage geblieben. Eigentlich hätte er morgen früh schon am neuen Arbeitsplatz sein müssen und er wusste, dass es logischer und angenehmer gewesen wäre, wenn er schon vor einer Woche geflogen wäre.
Dafür musste er es jetzt tun. Als ob man ihn bestrafen wollte für seine Trinkerei am Abend zu vor, war das Flugzeug voll und es gab zwei Babys an Bord, die unaufhörlich plärrten. Der Flug war eine Tortur, grauenvoll und Victor hatte sich mehrmals einreden sollen, dass er keinen weiteren Schluck Alkohol vertragen würde und auch nicht riechen durfte. Der Weg zur Toilette war weit und an so einem Flughafen meistens auch belegt.
Kreidebleich und mehr wankend wie ein Zombie holte er sich nach dem Flug sein Gepäck ab. Grummelnd notierte er das abstempeln seines Passes und die gespielt freundlichen Wünsche zu einem guten Aufenthalt.
Victor musterte die junge Frau hinter der Plexiglasscheibe und sie bemerkte schnell, dass er es wohl nicht so toll fand und dabei war er noch nicht einmal aus dem Flughafen rausgekommen.
In einem Taxi hinten zu sitzen in so einem Zustand verbesserte nicht die Situation. Ihm wurde mehrmals schlecht und er versuchte die Fenster offen zu halten. Es war kalt und der Druck des Schals half nicht. Der Fahrer schien mehr froh zu sein, als sie endlich da waren und er Victors kleine Gepäcktasche aus dem Kofferraum holen konnte und sich nach der Bezahlung verabschieden konnte.
Victor brummte und verabschiedete sich höflicherweise, rieb sich die Augen und drehte sich dann um. Das Haus, welches er ersteigern konnte stand komplett leer. Eine Einbauküche war zwar drin, jedoch musste man wahrscheinlich das ein oder andere ersetzen. Seine Möbel waren schon da und der Schlüssel, den Victor der Firma überlassen hatte, lag im Postfach.
Er öffnete die Tür und betrat das Haus. Es war alt, hatte aber einen gewissen Charme. Eigentlich war es auch zu groß für ihn und er war definitiv nicht in der Lage sich um so ein Haus kümmern zu wollen. Doch der Kauf des Hauses war aus Frust. Hier in Alaska waren sie billig und eigentlich hatte Victor schon immer den Traum gehabt ein großes Haus zu besitzen. Es war kalt im Haus. Ohne die Schuhe auszuziehen lief er rein und schloss gleich als erstes die Fensterläden, dunkelte alles ab und schlürfte hinauf in das Schlafzimmer in dem bereits ein riesiges Doppelbett stand. Victor schüttelte den Kopf. Er war ein Idiot sich ein so großes Bett zu kaufen. Er war in vielen Punkten ein Idiot gewesen. Erschöpft setzte er sich auf die ebenfalls nackte Matratze und beugte sich vor, hielt den Kopf fest und atmete tief durch.
Ein neues Leben, in einer neuen Stadt. Er sollte heute Nacht vielleicht ausschlafen, bevor er morgen seinen ersten Arbeitstag antreten sollte. Besonders erpicht war er nicht darauf, doch er hoffte, dass er vielleicht eine gewisse Routine dadurch erhalten würde.
Mit dieser Entscheidung und der Erschöpfung fiel er um auf dem Bett und schlief direkt ein. Weder hatte er sich groß ausgezogen, noch irgendwie anderes in dem Haus gemacht. Morgen würde er damit anfangen. So wie er es sich seit einem Jahr schon sagte. Morgen wird ein anderer Tag.
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Die Nacht war schrecklich. Wie all die anderen Nächte, die er in den letzten Monaten hinter sich bringen musste. Die schrecklich dunklen Szenen liefen immer wieder vor seinen Augen ab und er konnte es nicht abstellen. Nicht mehr vergessen. Noch nicht einmal die Flasche billigen Scotch hatte ihn darüber hinweg bringen können. Das einzige was er sich dadurch einfing waren die Kopfschmerzen und der trockene Mund. Seine Zunge fühlte sich belegt an. Genau wie an diesem Tag. Er hasste sich, weil er schon wieder übertrieben hatte mit dem Alkohol. Er roch wie eine Woche lang nicht geduscht und sein Bart war zu lang geworden, die Haare zerzaust. Nachdem man ihm gesagt hatte, dass er nicht mehr in Brooklyn arbeiten durfte und man ihn versetzte, war es wieder wie ein Stoß in den Abgrund. Ein Schlag in die Magengrube wäre angenehmer gewesen.
Schwankend brachte sich Victor aus seinem Bett auf die Beine. Stöhnend und grummeln versuchte er gerade aus sehen zu können und zu laufen ohne dabei jeden Moment an die Toilette denken zu müssen. Der Kater war wieder da. Er hasste es. Er lief zum Stuhl und nahm das Hemd das darauf hing, zog es sich über und schlüpfte in die durchgelaufenen Halbschuhe. Nur einen kurzen Blick warf er in den Spiegel neben seinem Bett. Eigentlich sah er nicht einmal schlecht aus. Doch der Alkohol, die Depression und der fehlende Schlaf zeichneten sich auf seinem Gesicht aus. Schnaufend rief er sich die Augen und sah zum Bett. Kein Grund dieses zu machen. Er hatte die Nacht auf einer nackten Matratze ohne Decke oder Kissen verbracht. Die meisten Dinge hatte er schon an seine neue Wohnung liefern lassen. Er war nur aus Nostalgie die paar Tage geblieben. Eigentlich hätte er morgen früh schon am neuen Arbeitsplatz sein müssen und er wusste, dass es logischer und angenehmer gewesen wäre, wenn er schon vor einer Woche geflogen wäre.
Dafür musste er es jetzt tun. Als ob man ihn bestrafen wollte für seine Trinkerei am Abend zu vor, war das Flugzeug voll und es gab zwei Babys an Bord, die unaufhörlich plärrten. Der Flug war eine Tortur, grauenvoll und Victor hatte sich mehrmals einreden sollen, dass er keinen weiteren Schluck Alkohol vertragen würde und auch nicht riechen durfte. Der Weg zur Toilette war weit und an so einem Flughafen meistens auch belegt.
Kreidebleich und mehr wankend wie ein Zombie holte er sich nach dem Flug sein Gepäck ab. Grummelnd notierte er das abstempeln seines Passes und die gespielt freundlichen Wünsche zu einem guten Aufenthalt.
Victor musterte die junge Frau hinter der Plexiglasscheibe und sie bemerkte schnell, dass er es wohl nicht so toll fand und dabei war er noch nicht einmal aus dem Flughafen rausgekommen.
In einem Taxi hinten zu sitzen in so einem Zustand verbesserte nicht die Situation. Ihm wurde mehrmals schlecht und er versuchte die Fenster offen zu halten. Es war kalt und der Druck des Schals half nicht. Der Fahrer schien mehr froh zu sein, als sie endlich da waren und er Victors kleine Gepäcktasche aus dem Kofferraum holen konnte und sich nach der Bezahlung verabschieden konnte.
Victor brummte und verabschiedete sich höflicherweise, rieb sich die Augen und drehte sich dann um. Das Haus, welches er ersteigern konnte stand komplett leer. Eine Einbauküche war zwar drin, jedoch musste man wahrscheinlich das ein oder andere ersetzen. Seine Möbel waren schon da und der Schlüssel, den Victor der Firma überlassen hatte, lag im Postfach.
Er öffnete die Tür und betrat das Haus. Es war alt, hatte aber einen gewissen Charme. Eigentlich war es auch zu groß für ihn und er war definitiv nicht in der Lage sich um so ein Haus kümmern zu wollen. Doch der Kauf des Hauses war aus Frust. Hier in Alaska waren sie billig und eigentlich hatte Victor schon immer den Traum gehabt ein großes Haus zu besitzen. Es war kalt im Haus. Ohne die Schuhe auszuziehen lief er rein und schloss gleich als erstes die Fensterläden, dunkelte alles ab und schlürfte hinauf in das Schlafzimmer in dem bereits ein riesiges Doppelbett stand. Victor schüttelte den Kopf. Er war ein Idiot sich ein so großes Bett zu kaufen. Er war in vielen Punkten ein Idiot gewesen. Erschöpft setzte er sich auf die ebenfalls nackte Matratze und beugte sich vor, hielt den Kopf fest und atmete tief durch.
Ein neues Leben, in einer neuen Stadt. Er sollte heute Nacht vielleicht ausschlafen, bevor er morgen seinen ersten Arbeitstag antreten sollte. Besonders erpicht war er nicht darauf, doch er hoffte, dass er vielleicht eine gewisse Routine dadurch erhalten würde.
Mit dieser Entscheidung und der Erschöpfung fiel er um auf dem Bett und schlief direkt ein. Weder hatte er sich groß ausgezogen, noch irgendwie anderes in dem Haus gemacht. Morgen würde er damit anfangen. So wie er es sich seit einem Jahr schon sagte. Morgen wird ein anderer Tag.