[2er RPG] Cold, Lonely and Freezing

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Victor ließ nicht lange mit sich diskutieren. Die Wärme war ihm um einiges lieber und auch wenn sie damit das Überraschungsmoment nicht mehr auf ihrer Seite und all die Befragten und Verdächtigen nun ihren Vorsprung hatten, so war es um einiges angenehmer im warmen Revier diese Leute zu empfangen. Glücklicherweise kamen sie auch alle und Victor konnte das ganze nur mit einer gewissen Überraschung im Tonfall kommentieren. In Brooklyn hätte das nie funktioniert. Aber hier, war die Angst vor der Polizei wohl noch greifbarer, als drüben.
      Es wurde spät und den letzten entließen sie, als man die Stunden kaum noch wirklich gezählt hatte. Nur die müden, brennenden Augen zeugten noch davon, dass es viel zu spät geworden war. Victor verabschiedete sich schon bald und bestellte sich zeitig ein Taxi, dass ihn bis vor seine neue Haustüre fuhr. Das Haus, dass er sich hier geleistet hatte war zu groß, das bemerkte er mal wieder, als er davor stand. Er wohnte alleine hier und durch die Größe wurde das nur noch spürbarer. Sofern er durch die Türschwelle gestolpert kam und die Tür hinter sich zu werfen konnte, ließ er sich auf die Treppe nieder. Er zog weder Mantel noch Schuhe aus, sondern nahm sich die Zeit, die Stille und die Dunkelheit des neuen Zuhauses auf sich wirken zu lassen.
      Es war ihm letztlich so unangenehm, dass er den Tag Revue passieren ließ und nichts von dem was er heute erlebt hatte, sagte ihm, dass er bereit war anzufangen. Er hatte Schritte zurück gemacht und war fort gerannt, gegen Wände gestoßen und gleichzeitig fühlte er sich so dumm dabei. Wie eine rein schlüssige und logische Aktion auf den Gedanken und das Gefühl, griff er nach der gekauften Flasche billigen Fusels, den er sich noch geleistet hatte.
      Die ersten zwei Schlücke nahm er langsamer und ließ den Alkohol seine Kehle durchbrennen. Dann ging er von der Treppe, warf nicht einmal einen Blick hinauf in Richtung des Schlafzimmers, sondern marschierte auf das noch kahle Wohnzimmer, indem lediglich das Sofa stand. Dort ließ er sich fallen und kippte den Alkohol in sich hinein. Seine Augen gewöhnten sich nach einer Weile an die Finsternis um ihn herum. Er ließ Beleidigungen an sich heraus, Beleidigungen an diese hundsdumme Idee mit Alaska. Dann verschwamm die Erinnerung.

      Am nächsten morgen, es fühlte sich an, als hätte er kein bisschen geschlafen, sondern lediglich die Augen für 5 Minuten geschlossen, weckte ihn ein Poltern an der Tür. Es hallte im ganzen Haus wieder und riss ihn mit schweren Kopfschmerzen aus dem Schlaf, den er hatte. Schweres Stöhnen entwich der Kehle. Rückfälle wie diesen hatte er schon oft gehabt.
      "Nein...", knurrte er und fasste sich an den Kopf. Beim Aufstehen kippte die fast leere Flasche neben ihm um. Sie war so leer, dass es nichts ausmachte und nichts an Alkohol verschüttet wurde.
      Ihm war übel und schwindelig, als er versuchte aufzustehen. Das Poltern ging weiter, teilweise lauter und es hatte seine Pausen. Nur mit Mühe kam er an die Tür und riss diese auf. Hätten Blicke töten können, hätte er wohl einen Zufallsmord in dem Moment begannen. Grimmig und unausgeschlafen blickte er auf in das Gesicht der neuen Partnerin. Victor brauchte einen langen Moment und musterte sie, hielt sich mit einem Arm am Türrahmen fest.
      "Mhh...Bin ich schon zu spät?", murrte er mit rauer Stimme. Sein Atem hätte nicht besser sein können und zeugte von der unangenehmen Nacht. Er war weder umgezogen, noch hatte er sich gerichtet, die rötlichen Haare standen wild auf dem Kopf.
    • Naira O'Connor

      Immer wieder klopfte Naira an der Holztür und wurde langsam wirklich ungeduldig. Sie konnte so ein Verhalten nicht leiden und die Dunkelhaarige glaubte nun wirklich nicht daran, dass der Herr zufällig unter der Dusche stand, dafür waren ihre Erinnerungen an die Flasche gestern viel zu aufdringlich. Naira wollte eigentlich schon wieder gehen, aber sie hörte etwas drinnen und war sich sicher, dass ihr Partner endlich zur Tür kam. Sie brachte Geduld auf und langsam kamen die Geräusche immer näher. Normalerweise war die Frau geduldig, aber jetzt hatten sie überhaupt keine Zeit dafür.
      Die Tür ging endlich auf und Naira blickte in das verschlafende Gesicht ihres Partners. Dass er sie vermutlich mit seinem Blick töten wollte war ihr mal sowas von egal.. Kurz musterte Naira ihn und auch wenn sie es ungerne zu gab, sie fand ihn süß. Es war einfach die Frau, die aus ihr raus kam,aber die verwuschelten Haaren und die Art, wie sich der Herr vor ihr präsentierte hinterließen Spuren auf der Mauer, die sie sich über die Jahre aufgebaut hatte. "Wir müssen los.. Am besten schon vor fünf Minuten", sagte Naira kurz und beugte sich, um unter seinem Arm hindurch zu gehen. Die Kälte draußen war einfach unmöglich heute.. "Wir haben einen neuen Mord und keine Zeit zum verschwenden, wenn du dich also anziehen würdest..". Sie sah sich nicht wirklich lange um, es ging die Dunkelhaarige auch nichts an, aber sie konnte draußen einfach nicht mehr stehen und drinnen war es deutlich wärmer. "Die Frau des Bäckers von gestern ist heute morgen aufgefunden worden..",sagte Naira ein wenig in Gedanken verschwunden und suchte mit ihren Augen ihren Partner. Sie war bereit zum Auto zu gehen, wenn er auch bereit war.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Starke Kopfschmerzen plagten ihn stoßweise, als er die Tür zu dem weiß nach Draußen hin öffnete, so dass er die Augen zukneifen musste. Schweres Seufzen, dann ein Räuspern bevor er es schaffte irgendwie auf sie zu reagieren. Nun holte man ihn auch noch ab von daheim. Doch so sehr er sich über sie beschweren wollte. Etwas an ihrem Auftauchen war angenehm an diesem Morgen. Jedoch nicht die Nachricht, die sie mitbrachte. Er schluckte einen sauren Geschmack herunter und richtete sich vorsichtig auf. Die kalte Luft von draußen ließ ihn ein wenig aufnüchtern und den Schwindel und die Übelkeit überbrücken. Doch schon bald merkte er, dass es draußen viel zu kalt war.
      Er hätte sie gerne rein gebeten, er musste es wahrscheinlich auch, weil er noch einen Moment brauchen würde. Auch wenn eine Dusche definitiv nicht mehr in den Plan passte, so war der obligatorische Besuch im Bad wichtig.
      Ihr Versuch in den Flur hinter ihm zu schauen, quittierte er mit einem unzufriedenen Schnaufen und das teilweise schließen der Tür. Was sollte er denn auch zeigen? Die fast leere Flasche an Gesöff, dass er gestern Abend noch unbedingt leeren musste? Die nicht eingeräumten oder aufgemachten Kisten vom Umzug? Die kalte und fast schon herrenlose Atmosphäre in seinem kahlen Wohnzimmer? Nein, das wollte er ihr in diesem Moment aufgrund von Scham nicht zeigen. Auch wenn er sonst wohl wenig schüchtern war, so ließ er sie mit einem knappen Wort zurück und erklärte, dass er in 3 Minuten fertig sei, sie könne das Auto solange warm laufen lassen.
      "Die Leiche rennt nicht weg und unser Mörder ist wahrscheinlich nicht da...eure Presse ist langsam.", waren seine Letzten Worte bevor er sich umdrehte und die Tür schloss. Leicht schwankend, erschöpft und mit einer belegten Zunge stapfte er in Richtung des riesigen Bads, welches mit beigefarbenen Fließen gedeckt war. Schnell wusch er sich das Gesicht und den Nacken. Es half ein wenig, um wacher zu werden.
      Eine weitere Leiche, bedeutete, dass sich hier ein Serienmörder herum trieb. Jemand der noch frei unterwegs war. Und es war die Frau des Bäckers, das minderte seinen Verdacht auf den Bäcker. Grummelnd erleichterte er sich noch um wenige Liter, bevor er mit einem lustlosen Sprüher an Deodorant seine fehlende Dusche überdeckte.

      Pünktlich nach wenigen Minuten kam er wieder, schloss das Haus ab, ohne groß noch etwas aufzuräumen und dackelte mit eingezogenem Kopf und stehendem Kragen seines Mantels auf den Jeep seiner Partnerin zu.
      "Wann kam der Anruf heute? Und...von wem?"
    • Naira O'Connor

      Zurück im Auto setzte sich Naira gemütlich hin und startete den Wagen, um die Heizung anzuschalten und den Geländewagen vorzuwärmen. Kurz bekam sie ein schlechtes Gewissen, immerhin hatte sie ihren Partner Zuhause abgeholt und auch geweckt, aber er hatte ihr seine Nummer nicht gegeben und da blieb der Frau einfach nichts anderes übrig. Sie hätte viel lieber bei ihm im Haus gewartet, hier konnte sie sich kaum wärmen. Heute war es aber auch irgendwie besonders kalt, so kam es der Dunkelhaarigen vor. Als würde sich das Wetter dem anpassen, was passiert sei.
      Als Naira aufsah sah sie ihren Partner zum Wagen laufen und entsperrte die Tür, damit er einsteigen konnte. Kurz wurde es deutlich kälter im Wagen, doch nach wenigen Sekunden, nachdem die Tür zu war wurde es auch wieder warm. Ihre Hände wollten trotzdem nicht. "Fünf Minuten bevor ich hier war kam der Anruf", sagte sie kurz. "Von der Zentrale aus, ich habe den nur weiter übermittelt gekriegt und habe mich sofort auf den Weg hier her gemacht", erkläre sie dann. Die Leiche eilte nicht, aber ihr Boss mochte es nicht, wenn man sich die Zeit ließ. "Ich hätte angerufen, aber das einzige, was ich von dir habe war die Adresse", sagte Naira mit einer kleinen Entschuldigung im Unterton, bevor sie zu ihrem Partner sah. Sie erwartete nicht, dass Victor etwas daraufhin erwidern würde, aber es war für ihr Gewissen deutlich besser. Sie startete den Wagen noch einmal, damit der Motor anspringen und Naira den Wagen bewegen konnte. Sie fuhr auf die Straße los und nahm den Weg zu der Stelle, an der die ältere Dame gefunden wurde.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor wäre beim Weg um das Auto herum auf der glatten Straße fast ausgerutscht und er verfluchte nicht zum ersten Mal das überaus kalte Wetter, dass ihn hier für immer verfolgen würde. Bis er, ein Stadtjunge, sich auch nur ansatzweise an diese Welt gewöhnen konnte, würde einiges an Zeit vergehen müssen. Vielleicht würde er bis dahin auch geschafft haben sich in den Tod zu trinken. Dabei wollte er doch so sehr wieder arbeiten, wo anders arbeiten vor allem, um alles vergessen zu können.
      Schwer schnaufend setzte er sich in den warmen Wagen von ihr und versuchte nicht zu sehr zu schnaufen, was definitiv durch den Kater nun doch nicht zu vermeiden war. Als hätte Victor die Nacht nicht geschlafen fasste er sich ins Gesicht und rieb sich die Augen, versuchte wach zu werden wieder.
      Sein Blick blieb nach draußen aus der Windschutzscheibe gerichtet und hörte nur mit einem Ohr zu, wie sich seine Partnerin entschuldigte, dass sie ihn hier an seinem eigenen Wohnsitz aus den Federn hauen musste. Victor warf einen kurzen Blick auf sein Handy, um die Uhrzeit zu checken und nickte letztlich.
      "Schon gut...Ich kann dir nachher meine Nummer geben und...so schlimm war es auch nicht. Ich bin nur nicht so der Morgenmensch.", erklärte Victor, um wenigstens ein wenig sich für seinen Blick zu entschuldigen und damit auch für sein Aussehen.

      Naira erklärte ihm, dass der Anruf von der Zentrale herkam und sie wohl alles weitere erst am Tatort finden würden. Daraufhin konnte Victor nichts tun, außer zu nicken und abzuwarten. Ein zweiter Mord, der so schnell nacheinander geschah, war in Boston nicht unüblich. Dort musste man jedoch sich fragen, inwiefern es der selbe Täter war.
      "Wir können hier von ausgehen, dass es wohl der selbe war...", brummte er und wickelte sich den Mantel etwas enger um die Brust und verschränkte die Arme.

      Erst als der Wagen hielt, stieg Victor nicht mit viel Bereitschaft aus dem Wagen und schloss die Türe hinter sich. Sein Blick schweifte sofort. Es war ein kleiner Waldabschnitt, nicht einmal ein Park. In der Nähe standen zwei Polizeiwägen und eine junge Polizistin kam auf Naira zu, um ihr zu erklären wo sie hin mussten. Es war jedoch kaum zu übersehen. Ein langes gelbschwarzes Absperrband hing zwischen den Bäumen und formte ein Gebiet durch welches nicht jeder schreiten durfte.
    • Naira O'Connor

      Sie parkte vor einem kleinen Wald, den sie selbst gut kannte. Erinnerungen kamen in ihr hoch, sie sah sich selbst mit ihrem Vater durch den Schnee spazieren, während er ihr Sachen erklärte, wie welche Baumarten wie erkannt werden können oder welche Vögel nicht in den Norden fliegen. Kurz vertiefte sich die Dunkelhaarige in den Gedanken, aber sie verbannte ihn schnell wieder, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Eigentlich hatte Naira gelernt diese Art von Erinnerungen gar nicht erst zuzulassen, aber manchmal kamen sie doch hindurch.
      Schnell stieg die Dunkelhaarige aus und ließ ihren Hund hinten raus, der sich selbst kaum raus traute. Auch ihm war es heute furchtbar kalt, wenigstens bildete es sich die Detectiv nicht ein. Sarah, die Jüngste im Revier kam auf Naira zu und erklärte ihr den Weg mit sämtlichen Informationen, die sie bis dahin hatten. Ohne Naira wurde die Leiche noch nicht bewegt, alle hatten nur auf sie gewartet. Langsam trat sie durch den Schnee näher und erblickte die alte Frau, die von dem Baum herunter hing. Ihre Handgelenke waren mit einem Seil befestigt, welches an einem der oberen Äste befestigt war. Es sah aus, als sollte die Frau stehen, womöglich eine Botschaft. "Wie lange hängt sie da schon?",fragte Naira und ließ sich Handschuhe anreichen, um sie über ihre Hände anzuziehen, wobei sie dafür ihre dicken Handschuhe ausziehen musste. Sie trat an die Leiche ran und betrachtete sie von verschiedenen Seiten. "Wir sind noch daran es herauszufinden, aber geschätzt seit heute in der Früh", bekam Naira als Antwort und kaute ein wenig nachdenklich auf ihrer unteren Lippe rum. Sie suchte die Leiche nach irgendwelchen Spuren, die rausstechen würden. Die Haut fühlte sich eiskalt an, das Blut war fast gefroren. "Weiß ihr Ehemann bescheid?",fragte Naira und sah zu den Polizisten, die ihren Kopf schüttelten.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."

    • Die Wärme im Wagen sprach Victor definitiv mehr zu, doch sie mussten raus und ihren Job erledigen. Dummerweise brauchte er, sobald er einen Schritt raus aus dem Wagen getan hatte, einen Moment um sich zu fangen. Leichter Schwindel nahm ihn mit und jede Sekunde das drückende Verlangen zu Erbrechen. Victor schnaufte schwer und ließ den Blick über den Platz hinter ihnen schweifen. Es war ein großer Parkplatz, doch es waren größtenteils nur Polizeiwagen zu sehen.
      Die Polizistin kam zu Naira und sie besprachen kurz, bevor sie gemeinsam aufbrachen zu der Leiche. Sie war nicht weit im Wald versteckt. Wieder ein Zeichen dafür, dass der Mörder sie auch finden lassen wollte. Er spielte mit der Polizei, das sah man nun. Die Leiche war wie drapiert. Als wollte man sie bestrafen, hing sie herunter vom Baum, ihre Fußspitzen berührten leicht den Waldboden, doch wohl kaum, dass sie stehen konnte. Außerdem hatte der Mörder ihre Schuhe ausgezogen und neben dran gestellt. Ihre Finger waren blasser, als ihre gesamte Haut. Das Blut konnte offensichtlich nicht mehr hinaufkommen bis in die Fingerspitzen.
      Victor beobachtete Naira einen Moment. Er ließ die Gedanken schweifen. War sie eine gute Partnerin für ihn? Dass sie heute so mir nichts, dir nichts vor seinem Haus aufgetaucht war, zeugte wenigstens davon, dass sie ihn akzeptierte. Vielleicht sollte er das nun auch langsam. Doch etwas sträubte sich in ihm. Er tat sich schwer mit einem neuen Partner, er vermisste seinen Freund. Sie waren gefühlt die besten zusammen. Schwer seufzend und den Kragen richtend, um danach die Hände tief in die Taschen zu verstauen, sah er wieder fort von der Leiche und auf den Parkplatz. Die Augen verengt musste er einen Sprung nach vorne machen. Ein grüner Wagen, nichts besonderes, bewegte sich. Wie hatte Victor ihn vorhin übersehen können?
      "Shit...", fluchte Victor und machte ein paar Schritte hinterher, um noch das Kennzeichen erkennen zu können, doch mehr als die ersten drei Buchstaben konnte er sich nicht merken.
      Der Wagen war nicht erst drauf gefahren auf den Parkplatz und dann wieder verschwunden. Er stand hier schon eine Weile, denn eine dicke Eisschicht befand sich auf diesem.
      Victor fluchte noch weiter in sich hinein und suchte die Polizistin: "Der Kleinwagen gerade eben, ein grüner...GPB...Habt ihr den kontrolliert?", fragte er mit Nachdruck, woraufhin die junge Polizistin ihn mit großen Rehaugen ansah und hinter seine Schulter versuchte zu blicken: "Ich...Ja, wir...haben ihn angeschaut, doch die Scheiben waren voller Frost, man hat nicht reinsehen können."
      Victor zischte und wandte sich um. Zufrieden war er damit nicht.
      "Glückwunsch. Der Mörder spielt mit uns..."
    • Naira O'Connor

      Die Dunkelhaarige war eigentlich damit beschäftigt die Leiche weiter zu prüfen, doch ihr Partner lenkte die Aufmerksamkeit auf sich und Naira war bereit zu handeln,als sie ihn fluchen gehört hatte. Sie konnte es sich nicht erklären, warum ihr Partner so regierte, wie er reagierte, aber als sie das wegfahrende Auto bemerkte und anschließend auch die Frage gehört hatte war ihr schon klar, was los war. Sie seufzte und fragte sich manchmal, wer eigentlich die Leute zur Polizei zuließ. Die Gefahr, dass es der Mörder vielleicht sein könnte war da. "Hast du das Kennzeichen komplett gesehen?",fragte Naira, nachdem sie ihren Partner eingeholt hatte. Kurz wartete sie die Antwort ab, sprach aber weiter. "Wir werden gleich alle angemeldeten Autos in der Stadt durchgucken und nach so einem Auto suchen", beschloss sie und seufzte noch einmal kurz. "Und ihr sollt alles aufschreiben...alles was ihr vorhin an dem Auto bemerkt hattet..Hopp..". Mit einem Nicken bestätigte die junge Polizistin den Befehl und Naira konnte sich der Leiche zuwenden. Das hatte noch gefehlt, den möglichen Mörder entkommen lassen.. Sicherlich würde es bald noch einen Mord geben, wenn es so weitergehen würde. Doch Naira konzentrierte sich wieder auf die Leiche, versuchte es jedenfalls. Bevor die Obduktion irgendetwas ergeben würde, wollte die Dunkelhaarige etwas finden, was auf den Mörder deuten würde.
      "Zieh dir mal Handschuhe an", rief sie zu ihrem Partner, bevor sie zu ihm nach Hinten sah. Etwas hatte sie tatsächlich gefunden, aber das wollte sie nicht nur für sich lassen. "Ich glaube, unser Täter hat dieses Mal etwas hinterlassen",erklärte die Grünäugige und deutete auf den Arm, der hinten Kratzspuren aufwies. "Ich glaube die Dame hatte sich doch ein wenig gewehrt..". Wenigstens ein Erfolg, denn der Verlust mit dem Wagen saß tief.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor tat schwer daran den ein oder anderen obszönen Satz über seine Lippen kommen zu lassen. Er hätte am liebsten laut jemanden beschimpft, denn das was man sich hier gerade geleistet hatte, war unter aller Sau. Er musterte die Gruppe an herumstehenden Beamten, die nicht recht wussten, wie sie nun reagieren sollten.
      "Ja, nun kann man ruhig weiter nichtstuend in der Gegend herum stehen. Der Hinweis ist ja nun verschwunden. Tsk...", er verzog genervt das Gesicht. Heute war er nicht guter Laune, doch er besaß genug Respekt und Anstand nicht in seinen ersten Tagen jeden hier auf dem Platz zu beleidigen. Jeder hatte mal einen schlechten Tag. Dass heute aber gerade der komplette Trupp dabei versagte, war wirklich mehr eine Tragödie, als ein Missgeschick.
      Grummelnd wandte er sich an Naira, die ihn danach fragte, ob er alles gesehen hatte vom Kennzeichen, doch er schüttelte daraufhin den Kopf: "Wie gesagt, nur die ersten 3 Buchstaben. GPB...Ein Kleinwagen mit grüner Lackierung...Wahrscheinlich nichts besonderes...ein Modell, dass hier jeder fährt...", murrte er unzufrieden und kam zu ihr rüber und zu der Leiche. Dieses eine mal hatte der Mörder Glück. Sollte er doch fliehen, Victor würde seinen Ansatz finden und beim nächsten Mal mussten sie schneller sein, wissen wo er ansetzt und wo er aufhören wollte.
      Er ließ ein Schnaufen von sich, eine helle Wolke stieg vor seiner Nase auf und er verzog leicht das Gesicht dabei, als Naira meinte er solle sich Handschuhe anziehen. Einen Moment wünschte er sich sie würde richtige Handschuhe meinen, die gegen die Kälte helfen sollten. Doch die junge Polizistin streckte ihm ein Paar weißer Gummihandschuhe hin und lächelte entschuldigen.
      Victor zuckte mit den Mundwinkeln und nahm dann die Handschuhe, um sie sich anzuziehen. Dann versuchte er das mit dem Wagen zu vergessen und rückte näher an Naira, um die Leiche zu begutachten.
      "Hast du was gefunden?", fragte er und besah sich den Arm der Leiche. Das einzig gute hier war, dass der Geruch einer Leiche nicht wirklich weit kam. Die Kälte und der Frost verhinderten jegliches Faulen.
    • Naira O‘Connor

      Es hatte Naira schon ein wenig beeindruckt, wie Victor mit den anderen geredet hatte. Er war zwar erst den zweiten Tag hier,aber er war nicht schüchtern und seine Reaktion war verständlich und nachvollziehbar. Naira selbst war auch genervt davon gewesen,aber den Rest hatte sie ihrem Partner überlassen.
      Er kam letztendlich auch zu ihr und zog sich die Handschuhe an. Begeistert war er scheinbar nicht davon, aber die Dunkelhaarige konnte es nicht ändern. „Ich glaube, das hier ist nicht alt..“,sagte Naira und zeigte die Stelle an dem Arm,an dem es Kratzstellen gab. Ihr Partner war ihr ein wenig näher gekommen, um es sich anzusehen, aber irgendwie fühlte sich Naira merkwürdig dabei. Nicht im negativen Sinne,eher im positiven,aber zuordnen konnte sie es nicht. „Das will ich auf jeden Fall deutlich untersucht haben“,sagte sie kurz und blickte hoch zu ihrem Partner. „Vielleicht gibt es davon noch mehr auf dem Körper“. Naira streifte sich die Handschuhe wieder runter und reichte sie der jungen Polizistin. Während sie langsam ihre Hände versuchte zu wärmen, hielt sie Ausschau nach ihrem Hund. Sie pfiff zwei Mal kurz,während die Hände in die Handschuhe verpackt wurden und nach wenigen Sekunden war die Schnauze auch zu sehen,die auf sie zu rannte. Der Husky packte sein Frauchen sanft an der Jacke und wollte sie mitziehen. „Hat mein kleiner was gefunden?“,fragte sie ihren treuen Freund und ließ sich von ihm mitziehen. Der Hund nahm sie mit in Richtung der Bäume immer dichter in den Wald hinein. Naira erblickte ein verlassenes Lager mit einem erloschenen Lagerfeuer,lange konnte es dort nicht liegen,denn der Schnee befand sich drunter. Während ihre Hand bereit auf der Waffe lag sah sich die Dunkelhaarige in der Gegend um. War noch jemand hier?
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor registrierte die Nähe zu seiner neuen Partnerin eher indirekt. Es war ihm fast egal, ob er sie berührte, ihr den Platz wegnahm oder ihr sein Geruch gerade nicht gefiel. Er fühlte sich deutlich elendig durch den Abend zu vor und wie immer bereute er sehr, dass er sich wieder an eine Flasche gesetzt hatte und diese leeren wollte. Wäre doch bloß jemand da gewesen, der ihm auf die Finger haute. Einen Moment beobachtete er Naira und wie sie die Leiche leicht zur Seite hielt und dabei auf ihren Arm zusprechen kam. Victor legte den Kopf leicht schief und ergriff letztlich doch den Arm, um ihn festzuhalten. Die Kratzwunden sahen wie von einem Tier aus, doch dadurch, dass die Frau lange Fingernägel hatte, war es wohl ersichtlich, dass sie sie sich selbst zugefügt haben musste.
      "Ein Kampf...ja...", pflichtete er ihr bei und musterte dabei ihre Hände. Mit Handschuhen konnte man zum Glück alles anfassen ohne dann später von anderen Ermittlern eins über den Kopf gehauen zu bekommen.
      Es waren zwei saubere Kratzer am Oberarm zu vermerken und Victor nickte nur zu, als Naira forderte, dass man diese deutlicher untersuchte. Hoffentlich waren die jungen Beamten auch gewillt unter die Fingernägel zu sehen oder anderes Material in Betracht zu ziehen außer Haare oder Haut.
      "Ansonsten...sie ist einfach nur eiskalt. Druckmale am Hals...nichts besonderes bei einem erhängten Opfer...nur die Schuhe...Warum er wohl die Schuhe ausgezogen hat...". Victor hockte sich kurz vor diese und musterte sie. Doch die Schuhe waren definitiv, die der Frau und sie waren sauber, bis auf übliche Gebrauchsspuren.
      Beim Pfiff horchte selbst Victor auf und bemerkte, dass dieser wohl weniger ihm gewidmet war, sondern Spike, dem Husky von Naira. Grummelnd wandte sich Victor für einen moment wieder der Leiche, musste aber Naira nachsehen, als der Hund aufgeregt sein Frauchen zu einer Stelle zog.
      Er folgte ihnen und bemerkte schnell, dass Naira ihre Waffe gezogen und bereit war. Victor ließ den Blick schweifen und legte die Hand auf die Dienstwaffe.
      "...Ich dachte, das sei kein offizieller Diensthund...", merkte er an und machte ein paar Schritte auf das noch frische Lagerfeuer zu.
    • Naira O‘Connor

      „Er hat sie nicht erhangen, ich denke sie ist vorher gestorben..“,merkte Naira an, während sie noch bei der Leiche gestanden hatte. „Die Druckstellen sind da, weil sie hier hängt..aber irgendetwas sagt mir,dass es für unseren Mörder nicht gut genug sein würde,sie einfach zu erhängen.“

      Naira hatte sich anschließend ihren Hund gewidmet und beobachtete die Gegend ganz genau, jemand könnte noch hier sein. „Es ist auch kein offizieller Diensthund“,merkte die Dunkelhaarige an. „Aber Spike ist schlau und von mir ein wenig trainiert“, beendete sie den Satz und lächelte innerlich ein wenig. Ja, ihr Hund war wirklich schlauer,als er eigentlich sein sollte. Da Naira Deckung hatte, oder es sich zumindest erhoffte, konnte sie sich das verlassene Lagerfeuer genauer ansehen, dennoch auf einen Angriff vorbereitet. Vorsichtig fasste sie das Holz an, um zu prüfen wie warm es noch war. „Ein wenig warm..“,murmelte sie und seufzte,erhob sich wieder. Bei den Temperaturen hier etwas unnormales,aber es war wohl keine Spur zu dem Täter. Ein Geräusch machte die Dunkelhaarige aufmerksam, es war das Knacken eines Astes,anschließend schwere Schritte im Schnee. Sofort zückte Sie Ihre Waffen und sah in die Richtung. Es kam von weiter vorne,weshalb sie wenige Schritte nach vorne tat. Jemand war hier, aber ganz sicher nicht der Mörder,dessen war sie sich bewusst. Der Mörder konnte nicht so blöd sein. „Halt keine Bewegung!“,rief sie,als sie wieder einen Schritt hörte. „Oder ich schieße“,fügte sie noch kurz darauf an und hörte wieder einen Schritt.
      „Alles gut!“,hörte sie die vermeidliche Person sagen. „ich-ich bin von der Presse!“. „Rauskommen!“,befahl Naira und sank ihre Waffe ein wenig,während sie den Kerl beobachtete, der aus dem Schutz der Bäume raus kam. „Da hast du deine Presse“,sagte Naira zu ihrem Partner und schüttelte innerlich den Kopf. Der hatte noch gefehlt.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Grummeln beobachtete Victor die Gegend um sie herum, solange sich Naira ein wenig näher das Lagerfeuer begutachtete. Ihre Feststellung bestätigte seine Gedanken. Das Lagerfeuer war noch warm. Feuer war bestimmt super bei den Schneemassen und der Kälte. Doch so nah an der Leiche erschien das LAgerfeuer einem eher suspekt. Kurz lockerte Victor seine Haltung, wollte etwas sagen, was auch Naira hätte entspannen können, doch in dem Moment gab es Geräusche. Ein vermeintliches Knacken und Rascheln. Sofort waren beide Detectives bereit und erhoben ihre Waffen. Victor eine Sekunde später, weil er sie aus dem Holster ziehen musste. Doch er war bereit den Hahn umzulegen und die Waffe damit zu entriegeln. Vorerst würde sie als Abschreckung dienen müssen.
      Naira rief heraus. Die Anspannung verflog und wandelte sich keine Sekunde später in einen angepissten Gesichtsausdruck. Die Presse. Victor zog einen Mundwinkel hoch, als Naira ihren Kommentar ab gab.
      "Sie hätte mir gestohlen bleiben können...", warf er zurück und strafte den jungen Reporter mit einem genervten Blick. Er hatte sich jedoch beruhigt und das Zittern aus der Stimme war verschwunden, sobald die beiden Beamten ihre Waffen gesenkt hatten.
      Sofort lief er ungehalten auf die beiden auch zu und lächelte verschmitzt, als hätte er die beiden gerade bei der Arbeit erwischt und wollte nun die Story auch abgreifen.
      "Jetzt, da ich sie ja eigentlich frisch bei der Tat erwischt habe, können Sie mir ja keine falschen Hinweise mehr geben.", sagte er triumphierend, den Schal über die Schulter werfend. Er brauchte auch nicht lange und hatte schon einen Block und seinen Stift gezückt.
      Victor rollte mit den Augen, er hatte heute keinen Nerv für solche Personen und auch keine Zeit. Trotzdem trat er vor und sicherte die Waffe wieder in ihrem Holster.
      "Erst deinen Ausweis...", knurrte Victor, schenkte dem Reporter dann aber keine Aufmerksamkeit, sondern sah zu Naira zurück und zu dem Lagerfeuer. Sie mussten den Reporter wegbringen und auch den Platz hier sichern.
      "Ich übernehme den Heini...Machst du hier dicht? Weiträumig...damit so neugierige Nasen sich hier nicht breitmachen.", ruppig trat er direkt vor den jungen Reporter und sah ihm in die Augen. Zwar war dieser genau so groß, vielleicht sogar ein wenig größer, doch Victor war derjenige mit der schlechteren Laune und dem größeren Ego in diesem Moment.
    • Naira O'Connor

      Sie hasste die Presse, aber auch nur, weil es meistens wirklich nur solche Personen hier gab, die für sie arbeiteten. Hier würde keiner eine heiße Story bekommen, die beiden Detectivs wussten nämlich selber nicht viel mehr als das, was es zu sehen gab! Naira seufzte kurz, als der Bengel wirklich Informationen haben wollte. "Ich sperre ab", bestätigte sie. Die Dunkelhaarige war wirklich froh, dass sie sich nicht mit dem Typen rumschlagen musste. Dafür hatte sie nun wirklich keinen Nerv mehr, vor allem weil sie ihn am liebsten komplett aus dem Gebiet rauswerfen wollte. Leider hatte sie dafür nicht die rechtlichen Grundlagen, das abgesperrte Gebiet befand sich weiter hinten. Kurz noch sah Naira zu ihrem Partner und nickte ihm mit einem sanften Lächeln zu, bevor sie kehrt machte. "Spike!", rief sie, der Hund folgte ihr sofort. Sie wollte das Band holen und dazu noch zwei Polizisten, die die Arbeit erledigen würden, aber Naira wollte wirklich dabei sein. Sie hatte sich um den Reporter kaum noch gekümmert, auch ihre Gedanken waren eher bei dem Fall, sie hoffte lediglich, dass Victor nichts sagen würde, was die beiden in Schwierigkeiten bringen könnte. Er müsste so etwas aus der Großstadt eigentlich kennen, aber Naira kannte ihn erst seit zwei Tagen und viel konnte sie nicht über ihn sagen.
      Nach einer viertel Stunde war das Gebiet weiträumig abgesperrt und auch abgesucht. Spike hatte nichts mehr gefunden und auch zwei andere, geschulte Polizeihunde waren zum Einsatz gekommen, vergeblich. Es gab zwar leichte Fußspuren, aber der Reporter war dort auch am rumlaufen gewesen und so war dieser Hinweis vollkommen nutzlos, dafür würde sie sich noch schön bei der Presse bedanken.
      Naira lief mit ihrem Hund und den beiden Polizisten zurück, die Enttäuschung war ihr ein wenig im Gesicht anzusehen. Die Leiche durfte nach ihrem OK abgehangen werden, wobei die junge Polizisten sich auch das OK des anderen Detectiv holen sollte, schließlich arbeitete Vic auch an dem Fall und ob er damit fertig war, wusste die Dunkelhaarige natürlich nicht.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Der junge Journalist hielt dem Detective seinen Ausweis vor die Nase. Ein einfacher Ausweis mit Bild, Namen und weiteren Daten, als auch der Anschrift und einem offiziellen Stempel der Presse von Alaska. Kurz war Victor hingerissen einen abfälligen Kommentar zugeben. Hier und Presse und Nachrichten erschien ihm vollkommen absurd. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass es in Alaska und vor allem in dieser Stadt genau so verhielt, wie in den riesigen Großstädten der Vereinigten Staaten.
      Victor merkte an, dass sein gegenüber den Ausweis wieder einstecken konnte. Derweil war der Blicken des Jungen hin und her gesprungen zwischen Victor, dem Lagerplatz und Naira, die ohne zu zögern bereitwillig den Platz absperren ließ.
      Die Fragen sprudelten aus ihm heraus, so wie es sich für einen Journalisten gehörte. Er wollte wissen und er wollte es schneller als alle anderen wissen. Sobald sie wieder auf dem Parkplatz standen und Victor stampfend den Schnee von den Schuhen versuchte loszuwerden, schüttelte er den Kopf: "Hier gibt es nichts für sie. Die Polizei wird rechtzeitig in Kontakt treten, sofern es etwas zu berichten gibt. Vorerst sind jegliche Aussagen nichts wert und Spekulationen schon gar nicht.", erklärte Victor trocken, schnaufte und fuhr sich durch den Bart. Der Kater wich nicht, auch wenn der kurze Adrenalinschub ihm eine bessere Nüchternheit verschafft hatte.
      "Okay, nur um das Festzuhalten. Sie sind an etwas dran! Da gibt es jemanden...Etwas! Die Stadt sollte in Unruhe sein."
      "Nein.", Victor wurde grimmiger.
      "Du versteht nicht. Noch gibt es nichts was wir definitiv sagen können."
      "Die Polizei ist also noch nicht sicher mit wem sie es zu tun hat oder mit was?", die Augen des jungen Mannes wurden groß und er schrieb wild auf. So ging es eine Weile hin und her und man verdrehte fast jeden Satz, den Victor von sich gab. Nach geschlagenen 20 Minuten ergriff Victor dann doch eine ruppigere Maßnahme und schickte den Journalisten zum Teufel. Er hatte keinen Nerv und Kopfschmerzen bahnten sich unangenehmerweise mit an. Kopfschmerzen der pulsierenden und unangenehmen Art und Weise.
      Victor wies den Reporter an auf dem Parkplatz zu bleiben und drohte ihm indirekt, dass er nicht auf das abgesperrte Gelände durfte. Zum Glück war die junge Polizistin, die sie heute früh angeleitet hatte, so klug gewesen und übernahm den Journalisten. Sie würde ihm schon nichts sagen. Nicht heute, nicht in Victors Gegenwart.

      Langsam kam er wieder zurück zu der Leiche und sah Naira müde an. Auch ihr stand der Misserfolg direkt ins Gesicht geschrieben.
      "Wir haben jetzt noch weniger zeit bekommen, um das ganze fertig zu machen.", erklärte er ihr und sah zu der Truppe an Beamten, die die Leiche runterlassen wollten. Er nickte nur stumm und musterte sie.
      "Hattest du schon einmal einen...", Victor blickte zurück, um sich zu vergewissern, dass die Presse nicht direkt an seinen Fersen klebte, "einen Mord?"
    • Naira O'Connor

      Naira sah zu, wie die Leiche nach der Zustimmung ihres Partners langsam abgehängt wurde. "Passt doch bitte ein wenig mehr auf!", rief sie zu den Polizisten hin, die die Leiche fast fallen gelassen hatten. "Sie ist doch schon tot..",kommentierte einer, aber Naira seufzte laut und die Jungs ließen es sein. Es fehlte nur noch, dass die Polizisten irgendwelche Spuren verwischen, oder irgendwelche Hämatome hinzukommen würden, das wäre die Krönung des Tages, nachdem schon der -wahrscheinlich- Mörder abgehauen sei und ein Pressemann die Fußspuren verwischt hatte. Eine Stunde war an diesem Tag vergangen, seit dem Naira aufgestanden war und es ist bisher nichts gutes passiert.
      Auch wenn Victor ihr eine Frage stellte, blieb die Dunkelhaarige stehen und behielt die Leiche in den Augen. "Nun, theoretisch ja, praktisch nicht",antwortete Naira und zuckte mit ihren Schultern. "Mehrere Leichen gab es hier, aber Morde noch nicht, schließlich kennen sich so gut wie alle untereinander". Sie seufzte und am liebsten hätte sie ihren Frust auf den Polizisten ausgelassen, denn irgendwie konnten sie ihre Arbeit nicht richtig machen. "Wir können hier sowieso nichts mehr machen, wir müssen auf die Obduktion warten.. Wollen wir Kaffee trinken fahren?",fragte sie und dieses Mal, sah sie auch zu ihrem Partner hoch. Kalt war es ihr nämlich auch und bisher hatte sie noch keinen Kaffee gehabt, was normalerweise kaum Möglich war. Vielleicht lag es einfach nur auf der Situation.. Wobei die Polizistin schon merkte, dass sie grimmig wurde, mehr innerlich als äußerlich. Über die Presse fragte Naira nicht mehr, sie hatte Vertrauen zu dem Mann an ihrer Seite gehabt, er wusste vermutlich wie man mit ihnen sprach.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Einen schlechteren Start in eine neue Arbeitswoche konnte man an sich nicht haben. Es war kalt in Alaska. Er fühlte sich einsam und gleichzeitig immer noch ruhelos. Er erinnerte sich hier und da an seinen Ex-Partner. Er kam nicht zur Ruhe und nun plagte ihn auch schon wieder der Kater. Seufzend rieb er sich die Hände und presste nur für einen Moment die Lippen aufeinander. Als ob er etwas anderes von ihr erwartet hätte. Sie hatten bestimmt die Bücher gepaukt und auch Leichen durch Selbstmord oder anderweitige Unfälle gesehen. Aber die reine Mordrate war hier kaum zu verzeichnen. Da hatte er also wirklich den bösen Geist aus Brooklyn, den Großstadtgeiz und Neid mit sich gebracht.
      Victor beschloss, dass ein Kaffee und ein ausgewogenes Frühstück nicht schlecht sein würden. Er brauchte die Kalorien und das Fett, um wieder gerade aus denken zu können. Und so kehrten sie gemeinsam in das Schnellimbissrestaurant ein, wo sie das letzte mal gemeinsam Mittag gemacht haben. Es war nett und auch die Kellnerin vom letzten Mal begrüßte sie überaus freundlich.

      Das Frühstück verlief nicht sonderlich großartig. Sie sprachen weniger über sich, Victor wollte es vermeiden. Stattdessen lenkte er selbst beim Essen auf den Fall und ordnete mehr oder minder schon Überstunden an.
      Sie mussten schneller handeln, erst recht wenn ihnen nun die Presse im Nacken saß. In Brooklyn konnte man von ausgehen, dass innerhalb von 4 Stunden eine Meute vor dem Präsidium stehen konnte. Hier hatten sie vielleicht noch einen Tag, was nicht besonders viel war angesichts ihrer Informationen. Sobald sie fertig waren mit ihrem Essen wollte Victor aufs Revier. Dort konnten sie anfangen. Alles was sie bisher hatten, hing er auf eine freigestellte Wand und versuchte es mit mehreren kleinen Heftzwecken und bunten Fäden zu verbinden und zu ordnen. Die Informationen, die sie hatten waren lachhaft und selbst noch am selben Abend standen beide Detectives mehr fragend und verzweifelt vor ihrer Wand.
    • Naira O‘Connor

      Naira hatte sich den ganzen Tag zurück gezogen, sie war in ihren Gedanken und musste alles irgendwie ordnen,was sie hatten. Die Aufgabe, dem Bäcker zu sagen,dass seine Frau tot war hatte sie auf die Polizisten geschoben, sie hätte an dem Tag einfach zu wenig Empathie gehabt und rausreden konnte sie sich leicht: der Fall. Beim Frühstück hatte sich ihre Schwester wieder blicken lassen,Naira hatte nicht sonderlich mit ihr gesprochen gehabt, sie war einfach zu sehr mit dem Fall beschäftigt.

      Am Abend tat ihr schon fast der Kopf weh, während sie auf ihrem Schreibtisch saß und die Wand anstarrte. Die Informationen kannte sie schon auswendig, es war viel zu wenig. Kurz hatte auch das Telefon geklingelt, die Obduktion hatte nichts ergeben, bis auf die Spuren am Hals,die tatsächlich jünger waren,als der Tod selbst und auch hier war die Ursache unbekannt. Der Bericht wurde ins Büro gefaxt und Naira befestigte auch den an der Wand, aber es ergab alles keinen Sinn. Es war viel zu wenig an Informationen. Irgendwann konnte sie aber auch kaum noch die Augen offen halten. „Das bringt nichts“,verkündete sie ihren Partner und erhob sich. Sie ließ sich eine kurze Pause,während Sie Ihre Glieder streckte. „Es bringt nichts hier zu sitzen und sich die dämliche Wand anzugucken.. ich fahr nach Hause.. vielleicht fällt mir was unter der Dusche ein“. Ihr Partner wollte Überstunden haben, Naira hatte es versucht aber es arbeitete kaum noch jemand am Revier. „Morgen früh sollten wir die Telefonnummern vom Laptop von dem ersten Opfer haben, dann könnten wir mit der Freundin sprechen..“, sagte sie und rieb sich die Hände durchs Gesicht. Bis morgen früh würde sowieso nichts mehr laufen.. „soll ich dich fahren oder willst du hier bleiben?“,fragte Naira beiläufig, während Sie Ihre Sachen, unter anderem die Akte, einpackte.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Immer wieder und wieder sprach er den Satz im Kopf. Er musste etwas finden. Es konnte nicht sein, dass man ihn einfach entkommen ließ. Ihn oder sie. Sie konnten weder Gewicht, Größe, noch Geschlecht festlegen. Es war ein Schatten im Eis, dem sie folgten. Nichts weiter. Die Suche nach dem Kennzeichen ergab lediglich, dass der Wagen bei einer kleinen Firma gemietet wurde und das schon vor Monaten. Man bezahlte im Voraus und nie persönlich. Doch der Leiter der Firma hatte sich nie Gedanken darum gemacht. Als kleine Firma war man froh im Voraus bezahlt zu werden.
      Unruhig tippte Victor mit einem Bleistift in den Händen auf dem Tisch herum und starrte die Wand vor sich an. Nach und nach hatte sich das Revier geleert. Jeder, der nicht überdurchschnittlich ambitioniert war, verließ seinen Arbeitsplatz nach maximal 10 Stunden. Selbst Captain Ramirez hatte sich nach einer Weile verabschiedet, die jedoch mit einem trockenen Motivationsspruch noch abspeisen können.
      Dann brach auch seine Partnerin auf. Victor brummte lediglich und fuhr sich dann überanstrengt durch das Gesicht. Er wollte noch nicht gehen. Das ist das was er nun brauchte. Es lenkte ihn ab und wenn er doch duschen wollte, dann würde er auch hier eine Katzenwäsche machen können. Deswegen hob er nur die Hand als Abschied: "Ich bleibe hier. Vielleicht finde ich noch etwas...", sagte er und rutschte mit dem Stuhl rüber zu seinem Tisch an dem ein PC nun stand. Er fuhr ihn hoch, griff auf die Datenbanken zu und ließ das blaue Bildschirmlicht das Revier hinter sich erhellen.
      Er hatte nicht auf die Uhr geschaut und ackerte sich durch mehrere Akten und ältere Fälle, die alle etwas mit vereisten Leichen oder Fehden unter Freunden zu tun hatten. Victor stellte Spekulationen an. Bis um 3 Uhr morgens versuchte er etwas zu finden, doch seine Gedanken schweiften immer mehr und mehr und selbst die Selbstgespräche hielten ihn nicht mehr wach. Er schlief vor laufendem Bildschirm mit dem Kopf auf Tisch ein.

      Nicht anders verliefen die kommenden Wochen. Es wurde still und es drohte das Schlusswort des Captains, dass man nichts mehr finden konnte. Victor hatte auf ein kleines Team neben sich und seiner Partnerin bestanden, welches kleinere Sucharbeiten und Botengänge erledigte. Hier und da kamen wenige Informationen zusammen, doch sie bestätigten lediglich, das was sie bereits besaßen.
      Victor beließ es dabei nur im seltenen Fall wieder nach Hause zu gehen. Meistens blieb er lieber im Büro. Nur wenn der Schlafmangel kritisch wurde und er doch eine Dusche brauchte, brach er nach Hause auf, um am nächsten morgen wieder frühzeitig im Büro zu sein. Der Druck ein Glas zu trinken wurde stetig größer, je mehr der Frust über den Fall anwuchs.

      Als wieder zwei der Beamten zu ihrem Arbeitsplatz kamen und verkündeten, dass die Spurensicherung bei dem zweiten Opfer nichts ergeben hatte und dank der Presse sowieso die meisten Fußspuren verwischt waren, knurrte Victor unzufrieden. Mit verschränkten Armen und angespannten Gesichtsausdruck stellte er sich vor die karg behangene Wand.
      "So ein Wichser...", entfuhr es ihm zischend, "Das kann doch nicht sein...Er lässt sich auch schon seit 2 Wochen nicht mehr blicken...dabei waren die ersten Morde so nah beieinander..."
    • Naira O‘Connor

      Es war aussichtslos. Die Spurensicherung ergab so gut wie gar nichts.. und der Captain saß Naira im Nacken. Nachdem auch dieser einen Blick auf den Fall gelegt hatte, war klar, dass Naira und ihr Partner nicht unfähig waren, es gab einfach nichts. Viele Theorien hatte sie verworfen und so langsam war sich die Dunkelhaarige unsicher,ob sie überhaupt etwas machen konnten.
      Die vierte Runde drehte sich Naira schon auf dem Stuhl und die neunte Tasse Tee hatte sie leer gemacht. Langsam streikte ihr Gehirn, nichts produktives kam ihr mehr in den Sinn, wie auch die letzten Wochen schon. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr,dass es schon elf Uhr abends war,die letzten verabschiedeten sich von den beiden. Die letzten paar Tage war Naira immer wieder mitgeblieben, um ihren Partner nicht hängen zu lassen, wobei nichts raus kam. Selbst die Kontaktaufnahme mit der Freundin des ersten Opfers war umsonst gewesen. Was die Detectiv brauchten war das Handy,aber das lag vermutlich bei dem Mörder.
      „Das ist seine Taktik.. uns hier verrückt zu machen“, kam es über ihre Lippen und sie sah ihren Partner an. Ihren Kopf hatte sie am Kinn auf die Rückenlehne des Stuhls gelegt,auf dem sie umgekehrt saß. Der Hund hatte sich in der Ecke Platz gemacht,zwischendurch hörte man das Schnarchen laut und deutlich. Sie war wieder kurz davor nach Hause zu fahren aber sie brauchte etwas anderes,als Schlaf und Ruhe. „Lass uns was trinken gehen.. wenigstens kurz den Kopf frei kriegen“,sagte sie und erhob ihren Kopf,um sich anschließend zu strecken. „Ich kann nicht mehr richtig denken“. Naira hoffte sehr,dass ihr Partner dem Vorschlag zustimmen würde, denn alleine was trinken zu gehen wäre langweilig. „Vielleicht wird uns in einem anderen Zustand doch etwas einfallen“.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Benutzer online 2

      2 Besucher