[2er RPG] Cold, Lonely and Freezing

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    • Naira Parker

      Es war wirklich lächerlich, was sich da zwischen den beiden aufstaute, aber vielleicht wäre es damals besser gewesen mal über das Thema zu reden, statt diesem ständig abzudanken. Sie beide hatten vermutlich das Gefühl niemals zu so etwas zu kommen und obwohl Naira mit einem reinen Gewissen sagen konnte, dass sie noch nie eine dieser Tabletten vergessen hatte, die sie am Morgen nach dem Aufstehen nahm war sie sich nicht so ganz sicher, ob das Kind wirklich so ungewollt war, wenn es trotz der Verhütung passiert war. Am sichersten war es natürlich überhaupt keinen Sex zu praktizieren, aber das sollte mal einer dem Paar versuchen näherzubringen, sie konnten doch ihre Finger nicht voneinander lassen.
      Nicht nur der Kommentar dazu, dass ihr Kind etwas besonderes war brachte das Fass beinahe schon zum überlaufen, es war auch die Frage danach, dass Naira es behalten wollte. Woher sollte sie es wissen, was sie tun sollte und wollte, wenn sie nicht einmal sich richtig dessen bewusst war, was hier gerade passierte, es eskalierte wieder einmal. "Du willst es etwa töten?", ihr Kommentar war genauso dämlich, wie es der von Victor war, aber seine weiteren Worte waren dann doch ein wenig zu viel.. Viel zu viel.
      "Wie ich mir die Erziehung eines Kindes vorstelle?", sie wiederholte seine Frage in einem angreifenden Ton. Ihr Finger deutete auf sie, ein entsetzter Gesichtsausdruck bildete sich, bevor sie den Finger auf die Brust des Mannes legte. "Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du dein bestes Stück in mich versenkt hast". Sie waren beide Schuld und waren beide daran beteiligt, das wollte sie eigentlich damit sagen, aber ob es so bei Victor ankam war fraglich. Naira schnaubte belustigt. "Ich hätte es dir gar nicht sagen sollen", bestätigte sie sich selbst und wandte sich ab. Ein wenig Verständnis hätte sie einfach nur erwartet, etwas wie ein Versprechen, dass sie es schaffen und darüber reden werden, aber stattdessen gab es von beiden Seiten einen Vorwurf nach dem anderen. "Wenn du schon in so einer Situation nicht zu mir wie mein Ehemann stehen kannst, sollte ich doch mal vielleicht über die Scheidung nachdenken!". Die Dunkelhaarige hatte sich im Türrahmen umgedreht, um zu ihrem Mann zu sehen. Er war genauso schuld, wie sie es war und das sollte er endlich verstehen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Sie nahmen sich das beide sehr zu Herzen. Auf jeden Fall zu sehr und keiner von ihnen konnte richtig damit umgehen. Allen voran nicht Victor, der einen Vorwurf nach dem anderen herausposaunte, wobei er ebenso der Vater war. Alles was fehlte, war, dass er sie des Fremdgehens beschuldigte. Aber er kannte sie, so war sie nicht. Auch wenn ihm die Eifersucht ständig in den Kopf schoss. Aber so konnte und wollte er nicht daran glauben, dass sie mit einem anderen es getrieben hatte. Warum auch...waren sie nicht perfekt? Haben sie das nicht vor einiger Zeit erst zu einem gesagt? Wo blieb da die Liebe zueinander, das Verständnis und das Vertrauen?
      Ein Kind...Pah, wie konnten sie.
      Victor schnaufte verächtlich, als Naira anfing von töten zu reden: "Töten? Fuck Naira...wie groß soll es sein? Das ist eine Grundsatzdiskussion und solange es nicht Monatelang schon in dir drin ist, dann können wir es auch nicht töten.", knurrte er und warf sicherheitshalber doch einen Blick auf das Ultraschallbild. Aber egal wie genau man hinsah. Sehen konnte er darauf nicht viel. Lediglich erahnen was von den weißen Schlieren eigentlich wirklich ihr Baby sein sollte.
      Mit hoher Wahrscheinlichkeit fasste es die Dame falsch auf, als Victor nach der Erziehung fragte. Eigentlich waren sie damit ja beide gemeint. Wie konnten sie das machen? Sie arbeitete, er wollte ihr sogar beibringen, dass sie übergangsweise mal bei ihnen in der Abteilung wieder arbeitete. Aber jetzt...sie war schwanger. Er fluchte innerlich und es half überhaupt nicht, dass Naira ihn nun beschuldigte, dass er sich von ihr hatte zum Sex verleiten lassen. Verachtungsvoll hob er die Augenbrauen, als sie sich dann auch noch zum Gehen abwandte: "Du kannst jetzt nicht einfach so verschwinden! Was soll der mist!", er knurrte und kam ihr nach, ergriff sie am Handgelenk. Es hatte ihn damals nicht aufgehalten, als sie nicht laufen konnte, es würde ihn jetzt nicht aufhalten, sie ein "Kind" in sich trug. Es würde nicht einmal so groß sein wie der Kopf einer Stecknadel. Oder all diese seltsamen Größenvergleiche, die man da anstellte.
      "Jetzt komm mir hier nicht mit der Scheidung. So ein Blödsinn, Naira.", Victor verzog daraufhin das Gesicht und schüttelte den Kopf.
      "Du musst mir nur mal zu hören richtig. Verflucht, ja, ich will wissen, wenn etwas nicht stimmt. Aber du...wie sollen wir den Mist nun regeln, huh? Ein Kind ist doch...nicht einfach so?"
    • Naira Parker

      Sie hätte am liebsten tatsächlich das Haus verlassen und ihren Mann allein gelassen, um abzureagieren, um sich darüber klar werden zu können, was sie eigentlich wollte. Ein Kind war nicht das, was sie wollte, aber nun war es in ihr drin.. Was sollten sie schon tun? Fürs Abtreiben blieb noch Zeit, aber Naira war sich nicht dessen bewusst, ob sie wirklich ein Leben töten wollte, es war immerhin ihr Leben, ein Teil von ihr..
      Einen bösen Blick hatte sich die Frau aufgesetzt und darauf gewartet, was ihr Mann ihr noch zu sagen hatte, aber alles was er sagte klang nach einem schrecklichen Vorwurf.. Als wäre sie dafür Schuld und wenn er es so sah, gab es für die beiden keine Zukunft, jedenfalls keine gemeinsame. "Du muss dir mal selbst zuhören Victor". Wenn es ernst wurde, dann griff Naira gern zu dem vollen Namen ihres Mannes. "Du tust so, als wäre es meine Schuld.. Hör dir mal zu..". Sie drückte ihren Finger in seine Brust, um ihre Worte noch ein wenig mehr zu betonen. "Alles was ich wollte.. War ein einfaches 'Wir schaffen das schon irgendwie zusammen' und alles was ich kriege.. Sind Vorwürfe, als hätte ich es mir ausgesucht von dir schwanger zu sein". Sie blickte ihrem Mann in die Augen. "Du glaubst gar nicht, wie fertig ich die letzten Tage war.. Und wie sehr ich mit mir gekämpft habe, wie ich es dir sage.. Ich habe das Rauchen aufgegeben, ich habe mit mir gehadert, ob wir es eigentlich hinbekommen.. Ich meine es ist ein Kind..es ist ein Lebewesen, ich kann jetzt nicht einfach hin und es entfernen lassen, als wäre es nie da gewesen.. Und du kannst dich nicht ein mal zusammenreißen, um mir beizustehen.. Ich habe keine Lust mehr stark für uns beide sein zu müssen..". Ihr Streit hatte ein neues Level erreicht, ein sehr gefährliches, wie Naira es fand, denn sie schrie nicht mehr, sie brauchte es nicht, stattdessen wählte sie lieber ihre Worte weise, um ihrem Mann zu vermitteln, dass er sich gerade auf einem sehr dünnem Eis befand. Mit einem Ruck ihres Arms riss sie ihr Handgelenk aus seiner Hand los. "Und wenn es sein muss, werde ich das alleine großziehen! Ich brauche dich dafür nicht und das wissen wir beide! Also steh mir entweder bei oder pack deine Sachen und verschwinde aus diesem Haus".
      Ein Räuspern war aus der Tür zu hören. Alex und Sam waren zurück gekommen, aber Naira konnte sich nicht daran erinnern in ihrer Wut die Tür gehört zu haben. Sie blickte nach hinten, um die beiden zu erblicken. Alex hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und blickte skeptisch, als musste er sich erst einmal ein Bild von der Situation machen. "Du bist schwanger?", Sam war besorgt, weil die Situation so angespannt war.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Oh ihre Diskussionen und Streitereien befanden sich alle immer auf einem sehr dünnen Eis. Es gab gar keine Art und Weise, wie die beiden hätten miteinander reden können. Das war eine gefährliche Situation an sich und ein Thema dass sie nie hatten wirklich besprechen können oder wollen, weil es einfach keinen Grund dafür gegeben hatte. Lediglich auf der Hochzeit hatte es seine Mutter angeschnitten gehabt. Aber wofür? Nur damit seine Frau sich aufregte. Und je mehr er darüber nachdachte und ihr zu hörte, verstand er. Victor war ja nicht dumm, er war nur etwas langsam. Seine Frau rauchte nicht in der letzten Woche obwohl es hier und da stressig geworden ist. Sie trank kein Bier mit ihm am Abend. Sie achtete darauf was sie aß. Und die ganze Zeit ist ihr immer wieder übel. Sie war schwanger. Das waren alles gute Anzeichen darauf und Victor hatte sie nicht deuten können. Entweder, weil er es nicht wahrhaben wollte oder weil es einfach so seltsam klang, dass sie es war.
      "Du kannst mir doch jetzt nicht hier erzählen, dass du nicht ebenso schuld hast wie ich? Ich rede nicht einmal davon, dass du alleine Schuld bist. Also reg dich mal ab!", knurrte Victor. Er wusste ganz genau was seine Frau damit versucht hatte, als sie seinen vollen Namen genutzt hatte. Schlimmer machte sie es eigentlich nur noch durch den Versuch ihm zu sagen, dass sie es ohne ihn aufziehen würde.
      "Wie ohne mich? Weil ich nicht mit Fanfaren hier ankomme, um zu sagen dass, juhee, wir ein Kind bekommen, dass wir nicht geplant haben?!"
      Sie riss sich los und er ließ sie für den Moment. Noch rannte sie nicht fort. Doch als er gerade glaubte er könnte mit ihr weiter diskutieren darüber, ob sie wirklich ihre Sachen packen musste, kamen ihre zwei Gäste in sein Blickfeld. Alex und ihre Schwester Sam, die beide nicht sehr zufrieden wirkten. Sam etwas besorgter als Alex. Dieser sah er wütend und entnervt aus seine besten Freunde wieder am Streiten vorzufinden.
      Sam stellte schließlich die Frage, sie hatten es also mitbekommen. Victor seufzte laut und entnervt, drehte sich kurz weg, um sich durch das Gesicht zu fahren, bevor er mit verschränkten Armen wieder seine Frau ansah: "Großartig...Super...Ja. Ja, wir sind schwanger. Oder wohl eher gesagt, Naira ist schwanger. Denn scheinbar glaubt sie schon von Anfang an, dass ich nichts zu dem Kind beitragen kann!"
      Er hob die Arme in die Luft und zuckte die Schultern. Natürlich glaubte er nicht, dass er ein guter Vater sein würde. Aber er hasste es, wenn Naira ihm sein Ego zerstörte. So schlimm war er auch nicht...sie konnte es gar nicht wissen, wie gut er sich um ein Kind kümmern konnte.
    • Naira Parker

      Die Frau schloss für einen Moment ihre Augen, als ihre Schwester die Frage stellte, durch welche sich das Ehepaar seit einiges Minuten stritt, aber sie brauchte nicht zu antworten, denn Victor tat es für sie und damit noch mehr Vorwürfen, als es bisher der Fall war. "Das habe ich nicht gesagt!", widersprach Naira ihrem Mann und schüttelte den Kopf. "Du bist derjenige, der anfängt mich Vorwürfe zu machen, als wäre ich daran Schuld, dass ich ein Kind von dir in mir trage.. Es fehlt nur noch, dass du mir das Fremdgehen vorwirfst!". "Naira..", Alex versuchte einzuschreiten, aber er bekam einen bösen Blick von Naira über die Schulter geworfen und hielt sich wieder zurück, auch wenn sehr unzufrieden. "Es geht mir auch nicht mit dieser scheiß Nachricht gut! Aber ich wollte, dass du ein einziges Mal wie ein Mann dazu stehst und mir sagst, dass wir es zusammen schaffen, aber nicht einmal dazu bist du in der Lage". Okay, ihre Hormone waren ein wenig sehr durcheinander, aber daran war auch der Rothaarige schuld. "Wenn du als mein Ehemann nicht zu mir stehen kannst.. Wie sollst du als Vater zu unserer Familie stehen?!".
      Es reichte ihr.. Naira lief raus, weil es ihr hoch kam. Übelkeit nahm sie ein und sie hielt sich die Hand vor dem Mund, um nicht auf den Boden zu spucken. Aufregung, Enttäuschung und die Schwangerschaft kamen zusammen und wollten sofort raus, aber Alex griff nach dem freien Handgelenk der Dunkelhaarigen. "Lass mich los!", rief sie dem Mann entgegen und riss sich los, um im Badezimmer zu verschwinden und die Tür hinter sich zu schlagen. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es all ihre Gefühle in die Toilettenschüssel zu treffen. Sie fühlte sich elendig, mehr als nur das.. Und sie hatte doch nur darauf gehofft, es zusammen mit ihrem Mann durchzustehen,aber selbst er ließ sie im Stich.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor hatte nicht einmal vor sie im Stich zu lassen. Er wollte einfach nur wissen, wie sie das bewerkstelligen sollte. Auch wenn er bereits solange mit ihr zusammen war und sie nun auch noch die Ehe eingegangen sind, konnte er nicht so recht feststellen, inwiefern das überhaupt zwischen ihnen richtig funktionieren könnte. Naira bellte natürlich zurück. Er wollte ihr nichts vorwerfen, es kam aus ihm heraus, weil er hier und da Bedenken hatte. Scheinbar war das aber immer der falsche Moment, den er sich aussuchte, um Bedenken mit ihr zu teilen. Es tat ihm leid. Irgendwie. er wusste, dass es ihm leid tun sollte und dass er Naira beistehen musste. Doch sie verbat ihm mehr oder weniger den Mund, als sie nach ihren Worten sich umdrehte und zu den Badezimmern verschwand. Alex hatte noch versucht sie aufzuhalten, aber selbst Victor hätte ihm gesagt, er soll sie loslassen. Wenn sie rennen wollte, dann sollte sie das tun.
      Victor fuhr sich durchs Gesicht und blieb erst einmal im Zimmer stehen, drehte sich um und starrte auf das kleine Päckchen mit den Schuhen und dem Ultraschallbild daneben.
      Alex und Sam waren vorerst leise. Was ungewöhnlich war für Alex. Zumeist gab er sehr gerne seinen Senf dazu. Vorerst blieb es aus, stattdessen hörte man auch ihn sehr beschwert ausatmen.
      "Das ist mal eine Neuigkeit.", kommentierte er nach einer Weile, um die Stille irgendwie zu brechen. Victor knurrte auf: "Sei still. Am besten wäre es auch noch, wenn sie dir das ganze bereits im Voraus gesagt hat!"
      Alex verzog genervt das Gesicht: "Tsk...wie du immer von mir denkst. Nein. Ich bin selbst überrascht...Aber du musst es ja nicht so ausarten lassen."
      Das half bei Victor nicht im Gegenteil, es frustrierte ihn, dass scheinbar er wieder der Fehler war. Wie immer. Er übertrieb es. Er machte Vorwürfe. Er war der Zerstörer.
      Sam wandte sich derweil an die zugeschlagene Tür im Flur weiter weg und klopfte zaghaft daran, um sich an ihre Schwester zu wenden und mit ihr zu reden.
    • Naira Parker

      Das leichte Mittagessen, welches die Frau zu sich genommen hatte kam komplett wieder raus und das, obwohl sie wirklich darauf acht geben hatte genügend und vor allem regelmäßig zu essen, damit sich das Baby in ihr gut entwickeln konnte. Sie war sich selbst nicht sicher, wie die beiden das bewerkstelligen werden, aber Naira war sich definitiv sicher, dass sie das Kind nicht entfernen wird, das wäre Mord.. Auch wenn es vermutlich nicht einmal ansatzweise einem Menschen ähnelt. Nun, würde sie es sich jemals verzeihen können, wenn das kleine Kind entfernt werden würde? Schon jetzt hatte die Dunkelhaarige das Gefühl, Verantwortung dafür übernehmen zu müssen, als wäre es ihre Pflicht, ihre neue Aufgabe.
      "Nei?", Sam klopfte zaghaft an der Tür, es war der erste Streit, den sie mitbekommen hatte und dieser war noch komplett harmlos. Da hatte sich das Ehepaar schon einiges mehr erlaubt. Sie waren beide mal gewalttätig geworden, Victor hat seine Ehefrau schon ausspioniert und sie waren sogar soweit, dass jeweils einer von ihnen für länger verschwunden war. Was sich liebt, das neckt sich, wie es so schön heißt, die beiden liebten sich wirklich, sie waren nur beide äußerst schwierige Charaktere, die zwar nicht miteinander, aber auch überhaupt nicht ohneeinander konnten. "ist alles okay.. Brauchst du was?". Ihre Schwester antwortete nicht, sie war damit beschäftigt sich die Seele aus dem Leib zu kotzen, als wäre das die Alternative, war es aber nicht. Es dauerte einen Moment, bis Naira die Spülung betätigte und sich gegen die Fliesenwand hinter sich lehnte. "Kannst du mich hier weg bringen? Ich habe Angst ihn mit meinen Händen zu erwürgen, wenn er weiter so ein Quatsch redet..". Sam sah ein wenig unsicher zu Alex, um sich zu vergewissern, dass es in Ordnung war, bevor sie sich an ihre Schwester widmete. "Wo sind die Schlüssel?", fragte sie, woraufhin Naira sie auf ihre Jacke verwies, so etwas wie eine Handtasche trug die Frau nicht wirklich.
      Alex seufzte genervt. "Naira, du kannst jetzt nicht abhauen!". "Ich kann machen, was ich will.. Wann ich will und wo ich will". Sie schüttelte den Kopf, auch wenn es keiner sah. "Naira.. Er ist ein Arsch, ja, verdammt! Aber es geht um euer Kind.. Es ist genauso deines, wie auch seines.. Also gib ihm die Chance mit dir normal darüber zu reden". Alex hob seine Augenbraue, weil er sich nicht ganz dessen bewusst war, ob die beiden es in diesem Zustand konnten.
      Naira lachte auf. "Ich habe es ja versucht, aber er musste direkt mit den ersten Vorwürfen kommen.. Als wäre ich daran schuld, dass ich jetzt schwanger bin! Ich brauche ihn nicht". "Doch tust du..". "Nein, Alex.. Ich brauche ihn nicht, um ein Kind großzuziehen..". "Willst du, dass es genauso verkorkst sein wird, wie du es bist?!". Er biss sich auf die Zunge, die Worte waren aber schon ausgesprochen. Verdammt, seit wann stellte er sich auf die Seite von Victor? Die Tür ging auf, gleichzeitig kam Sam die Treppe hoch, mit der Jacke und den Schlüsseln in der Hand. "Fick dich, Alex", Naira klang nicht gerade zufrieden, aber sie schrie noch nicht. Noch nicht. "Vielleicht solltest du es mit Victor groß ziehen? Dann wird es hervorragende Eltern haben.. Super Vorbilder".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Sie waren ein schwieriges Paar und bei Gott nur eine Person hier konnte noch etwas Hoffnung in die Beziehung legen, nicht wahr? Nairas Schwester Sam war wirklich die einzige, die es noch nicht hatte ausarten lassen sehen. Und jetzt war das alles nur der beginn eines ganz großen Sturms. Victor war nicht so schwerhörig, wie er sich hin und wieder mal gab. Er hörte ganz genau was seine Frau da sprach, auch wenn es durch die Türen etwas unverständlich wurde. Er hörte auch Alex und Sam und als Sam die Treppen runter ging, wusste er sofort, wohin es ging. So fing das Spiel an. Einer verschwand und diesmal war es nicht Victor. Er knurrte und beileibe er war nicht bereit aufzugeben.
      Die Diskussion zwischen Naira und Alex hörte er und es passte ihm nicht, dass sich der Kerl gegen Naira stellte.
      "Ich brauche deine Hilfe nicht, um meine Frau zu behalten!", knurrte er in seine Richtung und schob sich grob an ihm vorbei. Dabei war es genau so. Nur Dank Alex hatte sich Naira entschieden mit ihm zu bleiben. Nur dank ihm war auch Victor noch immer hier. Es war ein so großes Chaos in das das Kind hineingeboren wird, dass er nicht einmal wirklich wusste, ob das gut war oder nicht.
      Victor kämpfte sich zu Naira vor, hielt aber, aufgrund der Gäste noch einen gebührenden Abstand zu ihr. Trotzdem positionierte er sich taktisch klug näher zu der Treppe, so dass Naira nicht einfach so hätte gehen können ohne direkt an ihm vorbei zu streifen.
      "Hör auf mit dem Blödsinn! Dieses ewige weggerenne...Du bleibst jetzt hier und wir bereden die Scheiße, die wir uns da eingebrockt haben!", er versuchte natürlich das ganze jetzt mehr auf sie beide zu beziehen, aber er verwendete wohl nicht die beste Beschreibung für das Kind, welches da in ihrem Bauch heranwuchs. Im ersten Fall ging es ihm eigentlich auch viel mehr um seine Frau.
      Alex verschränkte die Arme. Die Abweisung und Beleidigung von Naira nahm er nicht ganz so gut auf, aber er ließ es ihr durchgehen, weil sie das wohl einfach brauchte. Den ganzen Dampf ablassen.
    • Naira O'Connor

      Warum wollten alle, dass sie Zuhause blieb, wenn sie doch einfach nur raus wollte um sich zu beruhigen? Warum verstand niemand, dass es ihr mit dieser Situation nicht gerade gut ging? Sie war schwanger und noch dazu war ihr Mann ein wirkliches Arschloch, was das anging. Am liebsten hätte sich Naira in einem Zimmer eingeschlossen und einfach nur geweint, um sich besser zu fühlen, aber ihr Mann musste sich ja ihr in den Weg stellen und meinen, dass sie über die.. Moment mal, hatte er gerade ihr gemeinsames, ungeborenes Kind als 'Scheiße' bezeichnet?
      Victor trieb es zu weit und er bekam von seiner Frau den giftigsten Blick zugeworfen, welchen sie sich überhaupt aufsetzen konnte, aber weil er darüber reden wollte verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und blickte zu ihm hoch. "Gut, dann bleibe ich hier und wir reden über diese Scheiße.. Oder wie auch immer du unser gemeinsames, ungeborenes Kind noch nennen möchtest". Sie behielt den Abstand zu ihrem Mann, um nicht diese magische Grenze zu überbrücken, vor allem nicht, weil sowohl Alex, als auch Sam noch hier anwesend waren. Sie wusste, wozu ihr Mann fähig war und sie wusste auch ganz gut, was sie schon in ihren Streits getan hatte, es wäre ihr äußerst unangenehm es später ihrer Schwester erklären zu müssen, noch unangenehmer wäre es jedoch, wenn Alex tatsächlich eingreifen müsste.. Das würde in einer Katastrophe enden.
      "Warum kannst du nicht ein einziges Mal zu mir stehen, wie es sich für meinen Mann gehört?!". Naira löste die Arme vor der Brust auf, um mit ihrem Zeigefinger gegen sie Brust ihres Mannes zu drücken. "Ich bin verdammt noch einmal schwanger von dir.. In mir wächst ein Kind.. Und du tust nichts anderes an mir noch Vorwürfe zu machen und mich nur noch weiter fertig zu machen.. Soll das so mein ganzes Leben so aussehen? Soll ich ständig mit allen und alles alleine bleiben?".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor konnte sich nicht halten und gab ein genervtes und lautes Stöhnen von sich, so dass es auch jeder mitbekam, wie schlecht und unpassend er es gerade fand. Aber Naira verdrehte ihm die Worte im Mund, wie er fand und rollte dabei mit den Augen, damit sie es auch ganz genau sah. Er hatte nicht vor sie gehen zu lassen. Diesmal nicht. Es endete mindestens in eine Katastrophe und Victor war sich sicher, dass er dann die zwei Gäste noch an der Backe hatte, die sicherlich nicht Naira nachrennen würden. Oder war genau das sein Problem? Dass sie es täten, aber er nicht? Er wusste es nicht. Aber es kratzte an seinem Ego, als sie ihn mit diesem Blick ansah.
      "Oh, schau mich nicht so an!", knurrte er zurück und verschränkte ebenfalls die Arme, um seine Verteidigung wieder hochzuziehen, die er versuchte fallen zu lassen, was sich aber gar nicht so leicht herausstellte.
      "Ich habe es nicht als Scheiße betitelt! Ich rede darüber, wie dieses Gespräch gerade verläuft und dass wir mit einer Schwangerschaft nicht gerechnet haben! Keiner von uns wollte ein Kind!", fuhr er zurück und knurrte dabei deutlich.
      Dass Naira ihm auch noch an die Brust tippte, ließ ihn wieder knurren und ohne es zu wollen, stieß er ihre Hand fort. Sie waren schon handgreiflicher miteinander gewesen. Das war nur eine kleine Farce. Die Ruhe vor dem Sturm.
      "Ich stand nie für dich ein, oder? Fuck Naira, laber mich doch nicht voll.", Victor schüttelte kräftig den Kopf und musste doch dazwischen anfangen ein genervtes Lachen von sich zu geben. Das war der Moment wo Alex nur den Kopf schüttelte, wissend, dass das nicht die richtige Reaktion auf Naira war.
      "Ja, toll. Großartig. Du bist schwanger von mir. Und das hoffe ich auch, dass es von mir ist. Fuck...", Victor löste ebenso die verschränkten Arme, lehnte sich am Geländer an und sah zu Boden, bevor er wiede rihren Blick auffing: "Warum zum Teufel glaubst du eigentlich immer, dass ich dich alleine lasse! Scheiße, wie oft müssen wir das noch ausdiskutieren, dass ich dich nicht alleine lassen würde. Aber ein Kind? Denk doch selbst darüber nach. Außerdem...", er zeigte abfällig auf ihren Bauch, "Wie lange bist du schwanger, wie groß soll es schon sein, mh?", er schnalzte genervt mit der Zunge.
    • Naira Parker

      Es war vollkommen in Ordnung, dass Victor ihre Hand ausschlug und es war besser, dass Sam zwar eingreifen wollte, sich aber noch zurück hielt, weil Naira alles im Griff hatte, noch jedenfalls. Sie war wütend und vielleicht noch ein wenig mehr als nur wütend, es änderte sich aber schlagartig in etwas ganz anderes.. Dafür reichten wenige Worte. Victor hoffte, dass das Kind von ihm ist.. Das hatte Naira schon den Boden unter den Füßen gerissen, denn bis hier hin waren sie einfach nur mit der Situation überfordert und jetzt wurde es persönlich. Enttäuschung machte sich in ihr breit.. Nach all dem, was die beiden schon erlebt hatten wollte der Rothaarige noch daran zweifeln, dass sie ihm treu war. So etwas konnte sie nicht nachvollziehen.. Sie hatte ihm bisher nicht einmal einen Grund dazu gegeben eifersüchtig sein zu müssen.. Und das, obwohl Victor nicht der größte Romantiker war.
      Naira war still, sie ließ ihren Mann ausreden und blickte runter zu ihrem Bauch, als er abfällig darauf hin zeigte. Ihre Hände bedeckten den Bauch, als würde sie es damit beschützen können, während sie damit kämpfen musste die Tränen zurück zu halten. "Ich bin in der achten Woche", sprach sie und blickte noch nicht hoch, sie kümmerte sich lieber weiter darum, über ihren Bauch zu streicheln. "Ich habe in zwei Wochen einen Termin und soll mich bis dahin entscheiden, ob ich es behalten möchte, oder nicht". Die seufzte und blickte nach oben zu ihrem Ehemann. Er widerte sie in diesem Moment wirklich an. "Du tust die ganze Zeit so, als wäre ich daran Schuld, dass ich schwanger von dir bin.. Ja, für mich war es hart.. Definitiv noch viel härter, als für dich.. Dort auf dem Untersuchungsstuhl zu sitzen und zu erfahren, dass ein Kind in mir ran wächst!". Sonst würde sie nicht seit einer Woche so bedrückt rumlaufen. "Weiß du nämlich, was der Unterschied zwischen uns ist?! Du kannst dich einfach verpissen und ich.. Ich muss es austragen.. Oder mich dazu entscheiden es zu töten.. Aber ich habe mich im zweiten Augenblick darüber gefreut.. Weil es von dir ist.. Weil es etwas ist, was uns verbindet.. Weil es zu mir Mama und zu dir Papa sagen wird..". Jetzt waren die Tränen nicht mehr zurück zu halten. "Aber es enttäuscht mich, dass du selbst darüber nachdenken muss, ob es von dir ist.. Du hoffst es?!". Sie lachte ironisch. "Du bist ein dämliches Arschloch, weiß du das.. Weiß du.. Warum ich immer denke, dass du mich alleine lässt.. Weil du genau das gerade tust.. Du machst mir Vorwürfe, dass ich schwanger bin... Obwohl ich genauso wenig für kann, wie du.. Oder genauso viel, man konnte es sehen, wie man es wollte..".
      Naira schüttelte den Kopf und wenn ihr Mann sie nicht dort runter gehen ließ, dann würde sie anders aus dem Haus verschwinden." Ich will dich nicht mehr sehen", mit den Worten machte sie langsam ihre Schritte nach hinten, um sich kopfschüttelnd wegzudrehen. Es war vorbei für sie, es war alles vorbei. Da half nicht einmal ein bemitleidender Blick von Alex, der ihr zeigen wollte, dass er da war, aber es half überhaupt nicht, auch er bekam einen giftigen Blick ab. "Hättest du mich einfach nicht aufgehalten..". Es ging ihr um die Hochzeit.. Und um ihr Zurückbleiben im Bad damals.. Sie hätte ihn nicht rein lassen sollen,dann wäre sie jetzt irgendwo alleine.. Mit dem Baby.. Stattdessen lief sie alleine auf das Schlafzimmer zu, um dort alleine zu sein. Es wird nicht gut enden.. Alles wird nicht gut denken, definitiv.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Oh, Victor konnte den Mund nicht halten. Und wenn ein verletztes Tier sich in die Enge gedrängt fühlte, dann würde es ausholen. Und zwar in die schmerzhafteste Stelle, die es finden konnte. Und das war nun einmal ein persönlicher Angriff. Nicht, dass es Victor wirklich gedacht hätte. Es war nur falsch formuliert in dem Moment, so dass es so vorkam, als würde er ihr auch hier vorwerfen Untreu gewesen zu sein. Gesagt wurden die Worte, aber vor allem aufgrund von Verzweiflung und Wut auf die Situation selbst.
      In dem Moment, als sie den Kopf senkte, wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte. Etwas gravierend falsch und ihre Tränen unterstrichen es. Das war kein üblicher Streit wie damals, wo es lediglich um kleinere Lebensentscheidungen ging, die nur sie beide betrafen. Jetzt ging es um mehr als das. Um eine dritte Person. Und dass Naira das nun so hart traf, tat ihm irgendwie leid. Er verlor etwas an Härte in seinem Gesicht und schluckte schwer, bereit dennoch gegen sie zu wettern, wenn sie ebenso nicht aufhörte. Nachgeben wollte schließlich keiner wirklich von ihnen.
      Die Ankündigung des nächsten Termins wusste Victor zu schätzen. Aber 2 Wochen waren so knapp und so schnell vergangen, wenn man sich den ganzen Tag vor Augen führen musste zu diskutieren, ob und ob sie nicht das Kind behalten wollten. Die Worte Mama und Papa machten ihn fertig und er verzog das Gesicht. Hätte sie nicht geweint, hätte er es kaltherzig abgeschüttelt. Aber mit den Tränen hinterließ es in ihm einen bitteren Beigeschmack.
      Und dann waren ihre Worte, alles was er hören musste. Sie wollte ihn nicht mehr sehen, weil er sie immer alleine ließ? Mit was denn? Er stand immer dabei, er hielt ihre Hand...aber das war wohl nicht genug. Sprachlos stand er da und sah Naira an, als sie Alex einen Blick zu warf. Die Worte machten ihn stutzig, doch er teilte seine Skepsis nur per Augen mit, bevor er Naira wieder ansah: "Jetzt bleib doch einfach stehen und hör mir zu! Man...Ja, ich hoffe es ist von mir, nicht weil ich glaube, dass du mir fremdgehst oder so ein Scheiß. Ich hoffe, dass es von mir ist, weil ich gerne ... vielleicht...irgendwann mal ein Kind mit dir wollte. Aber jetzt? Scheiße, Naira. Gib doch auch zu, dass es dich überfordert. Und nur weil du es austrägst, heißt es nicht, dass ich nicht mit daran beteiligt bin!"
      Alex senkte den Kopf und schüttelte ihn sachte: "Halt die Fresse Alex. Halte dich einfach da raus!", knurrte er in dessen Richtung. Der Blonde schnaubte und sah seinen ehemaligen Kollegen mit ebenso gleicher Enttäuschung an: "Wäre ich nicht gewesen, wäre sie gar nicht hier." und damit begann auch dieser Mann einen Fehler. Die Skepsis von vorhin wurde nun zu einem großen Fragezeichen. Er sah den anderen genervt an, dann aber ging er seiner Frau die paar Schritte hinterher: "Was soll das heißen Naira? Huh?", es dämmerte ihm zwar, aber er würde es gerne aus ihrem Mund hören. Um das Kind, ging es ihm dabei nicht.
    • Naira Parker

      "Ich habe dir genug zugehört.. Und aus deinem Mund kommt immer nur das Selbe raus", sie war forsch und vor allem stand ihr Entschluss fest, dass sie nicht mehr hier stehen wollte, aber dennoch blieb sie stehen, denn ein Teil von ihr war ihrem Mann sehr gebunden und wollte ihm die Chance geben etwas zu sagen, was die Situation vielleicht retten könnte, aber so war es nicht und die von Victor ausgesprochenen Sorte hörten sich eher nach dem kläglichen Versuch die Schuld von sich zu weisen. Sie waren lächerlich in Nairas Augen, sie wollte auch den Weg weiter ins Zimmer nehmen, doch da gab es etwas anderes, was sie dieses Mal stehen bleiben ließ. Alex ließ die Zurückweisung des Rothaarigen nicht auf seinem Ego sitzen und Konterte zurück, schob das Problem damit aber wieder auf Naira, welche sich seufzend durch das Gesicht fuhr. Natürlich fragte Victor danach, was das heißen sollte und am liebsten wäre es nach Naira nie zu diesem Thema gekommen, aber nun musste es raus.. Ihr Mann hatte schließlich ein recht darauf es zu erfahren, auch wenn es an sich keine so schlimme Sache war.
      "Ich schloss mich an unserem Hochzeitstag im Badezimmer ein und wollte da nicht raus kommen", erklärte sie und schüttelte den Kopf, bevor ihre Augen zu denen ihres Mannes sahen. Sie drehte sich halb zu ihm um. "Ich war mir nicht ganz dessen sicher, ob ich wirklich bereit dazu war eine Ehe zu führen.. Ich meine.. Sieh uns beide an.. Wir können uns nicht einmal normal darüber unterhalten, ob wir dazu bereit sind ein Kind groß zu ziehen..". Naira schüttelte wieder ihren Kopf. "Ich hatte genau vor so etwas Sorge.. Dass unsere Ehe sich nicht einmal ein bißchen von der meiner Eltern unterscheiden wird.. Denn genau so eine Ehe wollte ich nicht führen.. Und er da", sie deutete mit ihrem Kopf auf den blonden Mann, der dieses Thema angefangen hatte. "Hat sich die Mühe gegeben mich davon zu überzeugen, dass du definitiv nicht so bist.. Und das du vor allem der Richtige für mich bist.. Ich wäre ohne ihn da nicht raus gekommen.. Weil sie mich nicht mit dir reden lassen konnten.. Sie hatten Sorge, damit würde alles nur noch schlimmer werden". Sie schnaubte belustigt. "Und jetzt verstehe ich warum".
      Naira schüttelte ihren Kopf und trotz der Tatsache, dass sie sich eigentlich gerade um das Kind gestritten hatten war sie müde.. Nicht mehr wütend, selbst die Enttäuschung war ihr egal.. Stattdessen wunk sie alles lieber ab und wollte ihren Weg ins Zimmer wieder aufnehmen. Das Bett war die bessere Alternative dafür, hier zu stehen und sich das alles noch anhören zu müssen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Besser hätte es ja nicht laufen können. Victor war der Rhetorik nicht sehr bewandert und er hatte nie bemerkt, dass seine Taktik mit jemandem in einer Diskussion zu reden, sehr stark der polizeilichen Taktik ähnelte, wenn es um einen Verhör ging. Er konnte das gegenüber schnell weichbekommen, in dem man ihnen einfach Dinge vorwarf und sagte, dass sie an etwas Schuld waren. Hier war es in jeder Hinsicht der falsche zeitpunkt und keine Möglichkeit, es besser zu machen.
      Doch nachdem das Thema über das Kind bei Seite kam, aufgrund des kleinen Kommentars, wurde Victor hellhörig und sah zwischen Alex und Naira hin und her. Kurzzeitig dachte er, dass es wieder etwas zwischen den beiden gäbe. Etwas, dass er nicht hatte verhindern können...Und er wurde innerlich wütend, weil er es nicht hatte wissen können und weil er noch so freundlich zu Alex geworden ist.
      Doch es kam schlimmer und die Wut brach in sich zusammen. Stattdessen war er auf eine grausame Weise auf den Bodne zurück geholt worden. Naira wollte ihn nicht haben? Weil sie kein Vertrauen in ihn hatte. Kein Vertrauen in ihr beider Leben. In ihre Ehe. Er konnte es ja verstehen, dass sie nicht dasselbe Leben und die selben fehler ihrer Eltern wiederholen wollte...Aber dass sie das in ihm sah und deswegen nicht ein wenig Optimismus zeigen konnte...Nein, stattdessen musste es Alex erledigen. Sie ließ sich nicht einmal mit ihm darüber aus.
      "Also ist Alex der einzige Grund warum wir heute überhaupt zusammen leben und den selben Nachnamen tragen?", knurrte vVictor warnend. Er interpretierte etwas viel schwerwiegerendes in ihre Worte. Dabei ging es nicht mehr nur um ein Baby in ihrem Leben.
      "Wenn du nicht einmal so etwas mit mir besprechen willst, wie sollen wir dann über Kinder reden huh? Oder hast du das etwa schon mit Alex besprochen!", er wurde wieder vorwurfsvoll und wandte sich dabei sogar an Alex, weil Naira ins Schlafzimmer verschwand.
      Alex verzog das Gesicht: "Du bist so ein idiot, Victor...", kam es nur leise von ihm. Victor ballte die Hand zur Faust.
      "Ich bin der Idiot?...Fucking Hell...", er warf die Hände hinter dem Kopf zusammen, "Klar. Ich ließ mir vorgaukeln, dass das hier was ist, was ich mit aufgebaut habe...Stattdessen merke ich nun, dass man meine Frau überreden musste mich zu heiraten. Weil ich ja ach so schlimm bin und man nicht mit mir reden kann!"
    • Naira Parker

      "Es geht hier nicht darum, Victor", Alex wurde langsam ungemütlich. "Es geht darum, dass sich gerade alle Sorgen deiner Frau bewahrheiten.. Sie wollte nicht in Stich gelassen werden und du lässt sie jetzt eine Mauer aufbauen, als würde sie recht gehabt haben! Du bist ihr Leben.. Also benimm dich verdammt noch einmal so, bevor ich mich nicht mehr zurück halten kann!". Jetzt knurrte der Blonde und war an der Grenze der Nerven, das waren aber vermutlich alle.. Denn selbst Sam, welche sich noch im Hintergrund hielt, wollte etwas sagen, aber sie ließ es sein, denn die Tür zum Schlafzimmer wurde zugeknallt.
      Naira konnte ihre Tränen nicht mehr zurück halten, nicht, nachdem sie die Worte ihres Mannes hörte. Es wurde hier alles verdreht, jedes einzelne Wort von ihr wurde falsch aufgenommen, das hörte sie sofort aus dem raus, was ihr Mann sagte. Es ging doch gar nicht darum, dass sie ihn nicht wollte, oder er schlecht war, wenn es der Fall gewesen wäre, wäre sie nicht hier, es ging dabei um ihre Vergangenheit, um ihre Ängste.. Aber genau das versteht Victor nicht, er war zu pragmatisch, wie seine Frau es einschätzte. Für sie war es aber einfach zu viel, die Sache mit dem Baby, ihre Übelkeit, die Hormone, welche durcheinander waren und ihr vorgaukeln mussten, jetzt nicht nur zu weinen, sondern auch wütend auf ihren Mann zu sein, der ganze Streit, es war einfach alles zu viel und aus diesem Chaos heraus beschloss Naira etwas, was sie vielleicht unter anderen Umständen nicht gemacht hätte.. Sie wollte ihren Mann rausschmeißen, wenn sie schon nicht gehen durfte und griff zu seinem Bettzeug, um es in den Flur zu tragen und ihm aus der offenen Tür heraus vor die Füße zu schmeißen. Sie sagte dazu nichts, es reichte ihr Blick vermutlich aus, die Tränen, welche über die Wangen liefen, doch so schnell sie auch gekommen war, so schnell war die Frau wieder hinter der Tür verschwunden und lehnte sich dagegen, um sich auf den wackeligen Beinen zu halten. Es war alles schief gelaufen..
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor fletschte Alex gegenüber die Zähne. Sie hatten sich in den letzten tagen gut verstanden gehabt und auch an sich eine doch recht ordentliche Männerfreundschaft aufgebaut. Teils war Victor ja dagegen mit diesem Mann befreundet zu sein. Aber teils war es auch einfach dessen Art, die irgendwie einnehmend war. Doch jetzt wehrte sich der Mann gegen ihn und dessen Worte gefielen Victor nicht, weswegen er seine Aufmerksamkeit ihm widmete statt zu bemerken wie seine Frau die zeit nutzte und im Zimmer verschwand.
      "Ja, natürlich. Ich bin der Grund warum sie Mauern baut. Auch fick dich Alex. Wenn du was auf die Fresse willst komm her.", Victor meinte es ernst. Die Worte des anderen kamen aber nicht durch den Dickschädel des anderen. Leider fiel Victor auch nichts brauchbares mehr ein. Doch in dem Moment bekam er auch mit, wie Naira seine Bettsachen rauswarf und er sah überrascht zu ihr auf, knurrte leise und fragte sie direkt was das sollte. Natürlich kam keine Antwort. Sie verschloss die Türe. Doch davon ließ sich Victor nicht aufhalten. Er lief hin und stieg über das Bettzeug, dass er sehr selten eigentlich sein eigen hatte nennen können. Oft schlief er ja irklich einfach nur mit dem Kopf in der Arbeit ein auf seinem Stuhl.
      Victor knallte mit der Faust hämmernd gegen die Türe: "Was soll das?", wiederholte er noch einmal lauter, "War es das jetzt oder wie? Du schmeißt mich raus? Weil ich dich dazu bringe, huh?"
      Fast hätte er mit einem Tritt gegen die Tür alles besiegelt, doch in dem Moment hielt Alex ihn auf und zerrte ihn mit voller Kraft zurück. Er wollte ihn nicht schlagen, aber zumindestens festhalten. In Victors Kopf verkeilte sich nämlich die falsche Idee, weswegen er nur noch wütender wurde.
      "Fass mich nicht an!", Victor wehrte sich gegen den Griff und Alex verstärkte ihn nur, schleppte ihn weg von der Türe und stieß Victor fort von der Türe.
      "Lass sie in Ruhe Victor. Kühl dich ab, dann denk nochmal darüber nach! Aber wenn du jetzt zu ihr so reingehst, baust du nur noch Scheiße!"
      "Wichser!", bäffte Victor und wollte einen Schritt auf Alex zu machen, da riss Sam doch den Mund auf, weil sie auch Angst um ihre Schwester hatte. "Hört auf. Sonst muss man ja die Polizei rufen!", kam es von ihr unsicher, aber nachdrücklich.
      Victor und Alex drehten sich um, beide angespannt, weil sie erwarten konnten, dass es handgreiflich werden würde.
      Doch dann stießen beide in einem Moment aus: "Wir sind die Polizei!" und vereinigten sich in der ersten selben Meinung.
      "Dann benimmt euch auch so! Man...", Sam verschränkte die Arme, zeigte aber offensichtlich Angst. Victor sah das und schüttelte den Kopf, ging schnurstracks ins Büro und schnappte sich seine Sachen, um dann nach draußen zu verschwinden. Kurz hielt er inne und wollte ihnen allen etwas drohen, doch er entschied sich anders. Nicht schlimmer machen, als es eigentlich schon war.
      Kurz darauf war er aus dem haus verschwunden un dman hörte nur noch den Motor seines Dienstwagens angehen und wie er fort fuhr. Wenn Naira abblocken wollte und die zwei Gäste dazwischen standen würde eh nichts funktionieren.
    • Naira Parker

      Sie hörte jedes einzelne Wort, welches im Flur gefallen war und sie hörte auch ganz gründlich, wie Victor hinter ihrem Rücken gegen die Tür hämmerte. Sie würde ihn nicht rein lassen, wenn er es wagen würde einen Schritt in das Schlafzimmer zu wagen würde sie handgreiflich werden, dafür waren ihre Emotionen zu groß. Naira war nicht nur traurig, sie war enttäuscht und vor allem auch wütend, es war wie eine Achterbahnfahrt durch einen Park der Gefühle, an jeder Ecke gab es ein anderes.
      Sie hörte die Tür unten zugehen und musste bitter darüber lachen, dass scheinbar ihr Mann verschwinden durfte, sie aber nicht.. Vielleicht war das jetzt die Möglichkeit für sie hier zu verschwinden, einfach alles hinter sich zu lassen und nie wieder einen Gedanken daran zu verlieren, was hier war.. Doch das konnte sie nicht tun, da klopfte nämlich jemand nach einer sehr langen Phase der Ruhe an ihre Tür. "Naira?", es war Sams Stimme, sie klang besorgt. "Kann.. Ich dir helfen? Victor.. Ist.. Verschwunden". Die Dunkelhaarige seufzte und fuhr sich durch das Gesicht, sie antwortete nicht, hörte aber das Tapsen der Pfoten ihres Hundes draußen. "Mir geht's gut", murmelte sie. Es war eine Lüge, aber dessen waren sich alle bewusst. Spike fiepte, bevor er sich vor die Tür legte, er spürte, dass sein Frauchen am Ende ihrer Nerven war. Es war der Moment, in welchem sich Naira von der Tür entfernte, um zu den beiden zu sehen, die besorgt hinter der Tür standen. Alex war rot vor Wut geworden, aber er war dennoch für Naira da, das zeigte er ihr.
      "Es tut mir leid.. Ihr.. Müsst euch selbst beschäftigen heute Abend..". Die Dunkelhaarige versuchte zu lächeln, aber es war vermutlich genauso lächerlich, wie es sich anfühlte. Alex seufzte, er legte Sam eine Hand auf ihre Schulter, um ihr anzudeuten, dass sie mitkommen sollte. "Wir gehen runter.. Vielleicht einen Film gucken.. Wenn du magst, kannst du gern zu uns kommen". Naira nickte auf den Vorschlag hin und nahm ihren Hund mit in das Schlafzimmer, bevor sie sich wieder dort versteckt hielt. Ihre Gedanken kreisten, sie war fertig mit den Nerven und noch dazu, war sie sich wahnsinnig unsicher darüber, wie es jetzt weiter gehen sollte. Ein kleiner Teil von ihr sagte, dass es alles gut gehen wird, dass es keine Probleme geben wird, aber der größere Teil war sich sicher, dass Victor vielleicht nicht zurück kommen würde. Das letzte Mal, als er so wütend aus dem Haus war, hatte er sie alleine im Hotelzimmer gelassen und war tagelang weg gewesen.. Er hatte sich betrunken und jetzt hätte er die Gelegenheit dazu.. Es war Wochenende ab morgen, damit gab es keine Arbeit für ihn und die beiden Gäste mussten erst morgen Abend abreisen, wobei es wichtiger für Alex war, dessen Flieger morgen Abend ging. Damit hätte Victor keine Verpflichtungen.. Er war immerhin nicht schwanger.. Und so alleine im Schlafzimmer, mit dem Hund auf dem Boden, bekam Naira das Bedürfnis danach.. Einfach mal eine zu rauchen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Victor hatte das Haus verlassen, um alles erst einmal, dass ihn besorgte und ihn nervte hinter sich zu lassen. Was war das doch für eine dumme Beziehung, in der sich alle beide an den Kragen wollten. Er konnte es nicht leiden, wie sie ihn untergrub und ihm vorwarf, er wäre nicht auf ihrer Seite. Aber entgegen seiner Worte, war er immer für sie da. Er versuchte es wirklich und er hoffte auch inständig, dass es so für sie war. Scheinbar nicht. Und auch hier...Verdammt, es war doch kein Hund oder eine dahergelaufene Katze. Sie hätten nur noch 9 Monate oder eher 8 um das ins Lot zu bringen. Naira würde nicht arbeiten können ab einer gewissen Zeit. Er selbst müsste vielleicht auch kurzzeitig rausgehen und für sie da sein, als...Vater. Ein Vater. Wie konnte er jemals ein Vater sein. Geschweige denn ein guter. Seine Gedanken rasten und er bemerkte nicht, wie sein Fuß immer tiefer aufs Gaspedal drückte. Der Wagen röhrte richtig, als er gerade so an einem anderen Verkehrsteilnehmer vorbei zog und dieser ihm mit der Lichthupe zu verstehen geben wollte, dass er zu schnell war. Kurz darauf ein roter Lichtblitz.
      "Fuck!", er bremste ruckartig ab, schlug auf das Lenkrad und versuchte sich so gut es ging zu fassen, solange er in dem Wagen saß. Er war so aufgewühlt wegen dieser Information. Das hätten sie besprechen müssen, sie hätten es planen müssen und sie hätten es im besten Fall besser kontrollieren müssen. Aber was geschehen war, war geschehen. Was sollte er machen? Sie zu einer Abtreibung zwingen konnte er nicht. Aber sie alleine lassen auch nicht. Gnade im Gott, an diesen Gedanken hatte er selten genagt. Seine Frau...Naira Parker trug seinen Nachnahmen und er liebte sie, so wie sie es verdient hatte. Sogar noch zu wenig.
      Er drehte stundenlang Runden, fuhr in eine, dann in die andere Richtung und wusste letztlich gar nicht wo er hin musste oder wollte. Bis er dann stehen blieb auf einem zweifellos überfüllten Parkplatz. Etwas zu trinken kam ihm in den Sinn. Aber eigentlich hatte er das in den letzten Monaten sehr gut im Rahmen gehalten. Er wusste, dass er nie trocken wurde. Wusste, dass er es aber auch nicht sehr versuchte. Er riss sich einfach nur zeitig am Riemen und hätte sich am liebsten von Innen nach Außen gekehrt an manchen Abenden, weil er nicht mehr weiter machen durfte. Jetzt, war es fast genau so. Aber er ließ es. Für sie. Für seine Frau und für...seine Tochter?
      Mist, er fing in dem Gedanken, dass er gerne eine Tochter hätte. Eine kleine Prinzessin, die seins war. Jemand, der sie morgens im Bett überraschte, pinkfarbene Kleider trug und ihn dazu zwang Tee zu trinken, auch wenn keiner in der Plastiktasse war und eigentlich ein Mordfall auf seinem Tisch lag.
      Victor war überfordert und doch stieg er aus, schlug wütend die Türe hinter sich zu und machte sich auf den Weg in das Einkaufszentrum. Was er suchte war ihm nicht klar. Was er wollte auch nicht...Aber er lief umher, überlegte und dachte nach...

      Erst spät am Abend, eigentlich fast schon Nacht, kam Victor wieder. Er war müde. Hatte sich genug ausgetobt und hoffte, dass es auch seiner Frau genau so ging. Als er durch den Flur einen Blick ins Wohnzimmer warf, sah er Alex und Sam vor dem Fernseher schlafen. Eine DVD, die sie sich eingelegt hatten, war bereits zu Ende und zeigte nur immer wieder, das in Schleife laufende Menü.
      Gut...Also ging er hoch und versuchte sogar leise zu sein. Die Tüte in seiner Hand raschelte leise, aber er hielt sie so gut es ging von sich weg. Als er oben war, musste er aufpassen wohin er trat, denn das Flurlicht war aus und auch im Schlafzimmer brannte kein Licht mehr. Nur mit Schwierigkeiten kam er durch, stolperte einmal fast über den Teppich, schaffte es aber die Tür so leise wie möglich aufzumachen.
      Und als er drin war hörte er lediglich das Klimpern von Spikes Halsband. Ein leises Schnaufen war dazwischen von Naira zu hören. Victor grummelte, zog sich aus und stellte die Tüte am Fuß des Bettes ab, um das gekaufte Ding herauszuholen. Ein...mittelgroßer rosaner Plüschhase mit großen langen Schlappohren.
      Ohne wirklich in seinen Pyjama zu steigen kletterte Victor über seine Bettseite zu Naira und versuchte sie mit leisem flüstern so sanft es ging zu wecken. Wobei er letzten Endes nur noch dazu ging sich bei ihr zu entschuldigen. Er glaubte er sollte sie schlafen lassen...sie hatte genug Stress heute gehabt. Und Stress war für Schwangere nicht gut.
    • Naira Parker

      Die erste Stunde verlief ruhig, auch wenn Naira mindestens tausend verschiedene Ideen hatte, was sie jetzt machen könnte. Am liebsten würde sie tatsächlich ihre Sachen packen und hier verschwinden, aber da war noch eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr nach einer Stunde deutlich machte, dass das nicht die beste Idee war. Das Rauchen war auch definitiv nicht die beste ihrer Ideen, aber irgendwie musste sich die Frau beruhigen, sonst würde ihr Blutdruck immer mehr steigen und eine Zigarette würde schon nichts schädigen, jedenfalls gab es genug Frauen, die die Schwangerschaft über geraucht haben und deren Kinder gesund auf sie Welt kamen. Eine einzige... Eine letzte, versprach sich die Frau und setzte sich an das offene Fenster im Schlafzimmer, um die Zigarette so lange zu genießen, wie es nur möglich war. Sie sollte jetzt Mutter werden und ob alleinerziehend oder einem Vater an ihrer Seite würde sich noch entscheiden, aber sie sollte ein anderes Leben groß ziehen. War sie dazu überhaupt in der Lage? Sie war nicht einmal in der Lage ihre Ehe irgendwie aufrecht zu erhalten, wie sollte es dann mit einem Kind aussehen? Vielleicht war das gerade der Grund dafür, warum sie bald geschieden sein würde, aber daran dachte sie noch nicht, denn gleich darauf kamen ihr die Tränen. Eine Abtreibung kam nicht für sie in Frage, lieber würde sie das Kind selbst groß ziehen oder zur Adoption frei geben, denn es zu töten stand nicht zur Debatte.

      Es verging eine weitere Zeit, in der Victor nicht auftauchte und je länger die Dunkelhaarige in dem Ehebett lag und je länger sie vor allem weinte, desto größer war das Bedürfnis danach ihn anzurufen. Spike war ihr treu geblieben, er hatte sich zu ihr ins Bett gelegt und während Naira durch sein Fell kraulte versuchte sie eine Lösung für alles zu finden. Es war stockdunkel geworden, aber Müdigkeit überkam die Frau dennoch nicht, stattdessen die Angst um ihre Zukunft. Verschiedene Gedanken kreisten in ihrem Kopf, ein sehr großer Teil davon war alles andere als wirklich gut und positiv, aber das Geräusch eines Wagen ließ diese für den Moment zur Seite legen. Es war Victor, oder jemand anderes, der in der Einfahrt unten parkte.. Naira lauschte weiter, die Haustür ging auf, es dauerte einen Moment, aber die Schritte folgten nach oben.. Es musste Victor sein. Ihr Herz raste.. Wie hat er sich entschieden? Würde er nun seine Sachen nehmen und gehen?
      Die Tür ging auf, aber Naira sagte nichts, sie atmete einfach ruhig weiter und wollte es auf sich zukommen lassen. Eine Tüte raschelte, etwas wurde rausgeholt und dann stieg Victor auch schon über seine nicht wirklich benutzte Bettseite zu ihr rüber. Er versuchte sie zu wecken, aber die Frau wollte sich zunächst darüber im Klaren sein, ob er was getrunken hat, denn damit wäre alles umsonst, was er jetzt sagen würde.. Der Alkohol veränderte ihn und das wusste Victor auch, aber seine Frau roch keinen Alkohol, er war nicht trinken, stattdessen entschuldigte er sich. Naira seufzte, sie ließ ihn nicht länger hängen, sondern drehte sich von der Seite um, um zu ihm zu blicken. Es war dunkel in dem Raum und auch kalt, das Fenster stand noch offen, aber dennoch setzte sich die Dunkelhaarige auf und erblickte das Kuscheltier in den Händen ihres Mannes. Ein Lächeln bildete sich schlagartig auf ihren Lippen, sie wusste direkt, was es hieß und ehe sie sich versah legte die Frau auch ihre Arme um ihren Mann, um ihn in eine Umarmung zu ziehen. Sie brauchte das gerade, ihre Gefühle fuhren eine Achterbahn und er war zwar der Auslöser, aber er konnte es auch beenden. Sie sprach zunächst nicht, drückte sich stattdessen an den Mann und legte ihren Kopf auf seine Schulter. "Wollen wir jetzt.. Darüber reden.. wie Erwachsene?"
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Es waren viele Entscheidungen in seinem Leben gewesen, die er bereute und die er nicht mehr wiederholen wollte. Leider kamen viele davon immer wieder zurück und ließen ihn über die selbe Stolperfalle laufen. Immer wenn es um wichtige Dinge ging, die ihre Familie anging. Die Dinge, die ihre Ehe am Laufen hielten oder zerbrechen konnten. Er konnte sie heraufbeschwören. Und sie beide waren so grauenvoll bockig und uneinsichtig. Er seufzte, gab schon fast auf sie zu wecken, als sich Naira plötzlich rührte und ihn ansah. Seine Augen hatten sich noch nicht ganz an die Dunkelheit gewöhnt, aber er erkannte sie und ihr Lächeln. Nur noch die Bettwäsche raschelte, als sich Naira aufsetze und Victor in den Arm nahm. Er hielt sie ebenso fest.Nur mit einem Arm musste er sich hinter ihr abstützen, um nicht umzufallen. Er wollte ihr nicht wehtun. Das wäre schlecht gewesen.
      "Es tut mir so leid, Naira...", und dabei waren alle Entschuldigungen vollkommen vergebens. Seine Frau hatte ihm verziehen. Es gab nie einen Grund zu gehen, denn sie gehörten zusammen und sowohl sie, als auch er, arbeiteten an einer Beziehung, die er sich kaum hätte vorstellen können. Sie war anstrengend. Aber ebenso beschenkend. Er seufzte, drückte sie fest an sich, bevor sie sich lösten und er auf ihre Frage antwortete.
      "Der...erwachsenen Teil liegt mir noch nicht so...aber ich wills versuchen, in Ordnung?", flüsterte er und küsste ihre Stirn, streichelte die Haare zurück und begab sich dazu, neben sie hin zu setzen und sich an den Kopf des Bettes zu lehnen. Er nahm ihre Hand und hielt diese eng an seine Brust gedrückt. Die Finger verzahnte er miteinander.
      "Weißt du...es ist...verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass ich Vater werde...wie denn auch. Wir sind Detectives...tsk...", er schnalzte mit der Zunge und lehnte den Kopf zurück gegen die Wand. Er hatte sie eigentlich wieder ins Team nehmen wollen. Seine Paranoia, seine Angst, wollte er sich selbst nehmen, in dem er einfach wieder mit ihr arbeitete.
      Die Bezeichnung als Detectives galt in dem Punkt sogar als kleiner Hinweis.