[2er RPG] Killer Instinct

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    • John schob in aller Ruhe das Fleisch in den Ofen, nachdem er es mit Käse beworfen hatte, dann machte er sich an die Gemüsebeilagen. Als er seinen Künstlernamen im Fernsehen hörte, kam er mit erhobenem Kochlöffel aus der Küche.
      "Ich hörte meinen Na-"
      Sie zeigten gerade Handyaufnahmen eines Tatortes. Es war der Vorhof einer Kirche, die Leiche war zensiert, aber man konnte erkennen, dass es einen gefallenen Engel darstellen sollte, der von einem Fahnenmast aufgespießt worden war. Für eine Sekunde dachte John, wie bemerkenswert es doch war, dass es jemand geschafft hatte, ungesehen eine Leiche dort oben zu platzieren, bis er den Titel des Berichts am unteren Rand des Bildschirms sah. Ihm fiel doch glatt der Kochlöffel aus der Hand. Aber er sagte nichts. Zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er beobachtete einfach nur die Aufnahmen und lauschte den Worten der Berichterstatter, des Polizeisprechers, den Theorien von sogenannten Experten. Er stand einfach nur da, wie eine Statue und starrte den Fernseher an.
    • "Kane, sind Sie noch dran?", ertönte Marcus Stimme aus dem Handy und Vincent hob es schnell wieder an sein Ohr.
      "Uh... ja." Vincent blickte kurz zu John hinüber, der dastand wie angewurzelt. Nur der Kochlöffel war ihm scheinbar aus der Hand geflogen.
      "Den anderen Fall können Sie vergessen. Wir wurden leider zu spät informiert, der Tatort wird bereits geräumt, aber wir werden uns morgen Früh die Leiche ansehen gehen. Stan ist schon dabei die Akten zu besorgen." Tja, Vincent hatte sich etwas zu tun gewünscht, jetzt hatte er etwas. Aber damit hatte er nicht gerechnet.
      "Was ist mit John?"
      "Der hat immer noch Hausarrest. Jetzt erst recht. Wir können es nicht gebrauchen, wenn er jetzt irgendwo gesehen wird."
      Das war verständlich, trotzdem konnte John ihnen vielleicht einen anderen Blickwinkel liefern... wenn er wollte. Vincent sah noch einmal zu ihm hinüber, er stand immer noch regungslos da.
      "Also. Morgen um halb 7 vor dem Büro. Bis dann." Marcus legte auf und Vincent ließ das Handy ebenfalls sinken. Er war sich nicht sicher ob John jetzt geschmeichelt war, oder eher wahrscheinlich - beleidigt. Wütend? Nein, eigentlich hatte Vincent absolut keine Ahnung. Der Bericht war zu Ende und Vincent schaltete den Fernseher wieder aus. Die Ruhe machte ihn langsam etwas nervös.
      "John?"
    • John ließ seinen Nacken knacken, erst nach rechts, dann nach links. Dann ballte er die Hände so zu Fäusten, dass seine Finger knackten. Er versuchte sein Bestes, seine Wut herunter zu schlucken. Das war so viel schwerer, wenn man bedachte, wie viel von ihm von dieser dämlichen Impulsschwäche bestimmt wurde.
      Stumm hob er den Kochlöffel auf und marschierte zurück in die Küche. Ihm war überhaupt nicht mehr nach essen zumute. Dennoch kochte er, als wäre nichts gewesen und nach zehn Minuten eisernen Schweigens, deckte er den Tisch. Eine einfache Aufgabe, die nicht viel brauchte und doch waren sämtliche Muskeln des Mannes angespannt. Er konzentrierte sich nicht einmal auf das, was er tat. Und dann hielt er das Messer in der Hand, dass er eigentlich nur auf den Tisch hatte legen wollen, damit das Fleisch zerschneiden konnte. Er konnte sich nicht dazu bringen, es abzulegen. Als er die Klinge sah, war der Hunger wieder da. Mit all seiner Macht.
    • Vincent merkte, dass etwas in der Luft lag. John sagte immer noch nichts, hob den Kochlöffel auf und ging zurück in die Küche. Vincent blieb vorerst lieber wo er war. Etwas nervös biss er sich auf der Lippe herum und versuchte zu ergründen was John dachte. Er dachte mal er könnte das ziemlich gut... am Besten war es wohl ihn erst einmal in Ruhe zu lassen.
      Um sich zu beschäftigen räumte Vincent die Kiste mit den Büchern aus.
      Nach guten Zehn Minuten fing John an den Tisch zu decken, er sagte immer noch nichts.
      John hielt inne, sah das Messer in seiner Hand an und stand scheinbar ruhig vor dem Esstisch, aber Vincent wusste es besser. Gut genug um sein Herz dazu veranlassen schneller zu schlagen, die Luft schien dicker zu werden.
      Vincent war nicht sicher, ob John wütend war auf den Mann der sich als er ausgab, oder vielleicht Eifersüchtig. Vielleicht wurde ihm auch einfach noch einmal bewusst, dass er nicht einmal töten konnte wenn er wollte. Außer Vincent vielleicht. Zumindest im Moment.
      Der Ermittler trat an John heran und legte seine Hand auf die Hand des Killers die das Messer hielt. Er wollte es ihm nicht wegnehmen, aber es war ihm lieber John legte es erst einmal aus der Hand. Anders wusste Vincent die Situation vorerst nicht zu entschärfen.
    • "Du solltest vorsichtig sein, Vincent", sagte John überraschend ruhig, "Du willst das Monster nicht reizen."
      Er legte das Messer langsam auf dem Tisch ab, dann drehte er sich zu dem Polizisten um.
      "Williams gibt dir diesen Fall besser. Und wenn ihr diesen Amateur habt, dann lasst ihr mich in seine Zelle. Mir egal, ob ihr genug Beweise habt, um ihn ordentlich verurteilen zu lassen. Der gehört mir. Und er wird nicht die Ehre haben, zu einem Kunstwerk zu werden. Ich werde nichts von ihm übrig lassen. Nicht einen Tropfen Blut, nicht einen Fetzen Fleisch. Ich werde ihn in einen Smoothie verwandeln und den Abfluss hinunter spülen, damit ihn die Ratten fressen können. Und wenn Williams nicht zustimmt, dann kann er sich sicher sein, dass ich nicht mehr so nett und kooperativ bin. Du darfst ihn gern daran erinnern, dass ich noch nie von der Polizei geschnappt worden bin. Weder von dir, noch von ihm."
    • John legte das Messer langsam weg und drehte sich zu Vincent um. Wütend war er also, ziemlich wütend. Aber der Ermittler kam damit klar und nutzte wohl eine ähnliche Taktik wie bei einem wilden Tier. Besser er blieb ruhig, weglaufen konnte genauso gefährlich sein wie etwas Falsches zu sagen.
      Das Gute war, dass Vincent bisher noch nie falsch gelegen hatte, wenn er jemanden verdächtigte und wenn John es brauchte den Schuldigen umzubringen, dann war er erstaunlicherweise damit einverstanden. Es würde wohl wirklich Williams sein, den es zu überzeugen galt.
      "Ich werde es Williams ausrichten. Wir finden den Kerl und dann gehört er dir.", entgegnete Vincent John ruhig und bedachte den Rest nicht mit einem Kommentar. John durfte ruhig wütend sein und Vincent stellte sich darauf ein, dass es hier recht unangenehm werden würde. Aber damit kam er klar, solange John den Rahmen nicht sprengte. Ausnahmsweise brauchte er Vincent aber mal und das machte den Ermittler trotz des unpassenden Zeitpunkts ein wenig stolz.
      Vincent bezweifelte, dass John noch Appetit hatte und im Moment konnte er auch nicht viel tun um den Killer zu besänftigen, außer ihm zu versichern, dass er seinen Wunsch so gut es ging nachkommen würde. Er konnte jetzt anbieten alles wieder wegzuräumen, hatte aber Angst John damit vor den Kopf zu stoßen, weswegen er sich für die Frage:"Möchtest du noch Essen?" entschied.
    • John schloss die Augen und atmete tief durch, wobei er Primzahlen durchging. Das lenkte ihn gut genug ab, um wieder soweit runterzukommen, dass er nicht gleich zum Mixer mutierte und alles kurz und klein schlug. Er zwang sich auch dazu, seine Muskeln zu entspannen. Kiefer, Schultern, die Fäuste, den Rücken. Als er die Augen wieder öffnete, hatte er seine gesamte Wut beiseite geschoben und in einen kleinen Ball tief in seinem Bauch verbannt. Er würde diesen Ball hegen und pflegen wie ein Drache sein Ei und wenn es soweit war, dann würde er diesen Ball in einem großen Ausbruch gegen diesen Witz von Trittbrettfahrer richten. Allein dieses Bild sorgte dafür, dass sich John besser fühlte.
      Er musterte den gedeckten Tisch.
      "Mir ist der Appetit vergangen, aber der Mensch muss essen", antwortete er und ging in die Küche zurück, um das fertige Essen zu holen und auf den Tisch zu stellen, "Außerdem wäre es eine Verschwendung."
      Er bedeutete Vincent, sich zu setzen und griff sich dessen Teller. Mit präzisen Schnitten zerteilte er das vorbereitete Filet. Dabei stellte er sich vor, es sei der Körper seines falschen Verehrers.
      Als er sich setzte, sagte er: "Willst du deine Belohnungen trotzdem haben? Du wirst viel arbeiten müssen in den nächsten Tagen. Ich will dich von nichts abhalten."
    • John entschied sich etwas zu essen, wenn auch nur, weil es notwendig war. Vincent setzte sich und sah zu wie John das Essen anrichtete und vor ihm abstellte. Er musste zugeben, dass er sich gerade nicht unbedingt wohl fühlte hier in diesem Apartment zu sitzen. Er hatte es ja gegenüber dieser Psychologin schon gesagt, auch wenn das vielleicht ein Fehler war. John war gereizt und je weniger Kontroller er über sein Leben zu haben schien, desto weniger Kontrolle schien er auch über sich selbst zu haben und er hatte gerade ein großes Stück Kontrolle verloren.
      Vincent sah auf seinen Teller als John die Frage stellte und dachte kurz darüber nach. Er hatte das schon wieder völlig vergessen, obwohl er den Tag über recht oft darüber nachgedacht hatte. "Das überlasse ich dir. Ich hatte heute keine Probleme während der Arbeit, du hältst mich also von nichts ab.", erklärte Vincent schließlich, John wusste am Besten ob er Gefahr lief Vincent versehentlich umzubringen und der Ermittler hielt das im Moment tatsächlich für möglich. "Mahlzeit." Vincent fing an zu essen. John hatte wie immer gut gekocht, auch wenn Vincent ein wenig besser darin geworden war, John konnte er nicht das Wasser reichen. Perfektion war für ihn schon immer wichtig gewesen und auch beim Kochen war er nicht weniger perfektionistisch.
      Es war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt das zu fragen, aber... "Soll ich trotzdem meine neuen Kollegen einladen? Vielleicht lenkt dich das etwas ab, das Essen vorzubereiten und so weiter..." Außerdem konnte John Williams dann selbst sagen, dass er diesen Kerl haben wollte. Das klang eigentlich nach keiner guten Idee...

      @Insane Pumpkin

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    • "Ich bin multitasking-fähig. Ich kann einen schleimigen, unkreativen Amateur hassen und trotzdem ein hervorragendes Dinner organisieren. Du darfst sie also gern mitbringen."
      John schmeckte nichts von dem, was er eigentlich aß. Er wusste, es war perfekt, er hatte es ja immerhin abgeschmeckt. Aber jetzt gerade brannte seine Wut so heiß, dass sein Geschmackssinn praktisch nicht existent war.
      Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte seinen Kopf auf seine verschränkten Finger.
      "Ich könnte sanfter sein", merkte er an, "Dann kriegst du deine Belohnung und kannst trotzdem effektiv arbeiten. Es gibt nichts schlimmeres, als ineffizient zu sein, nur weil man bombastischen Sex hatte. Es sollte genau anders herum sein. Sex verbessert die Arbeitsmoral, das ist wissenschaftlich bewiesen. Ich denke, das bekomme ich hin."
    • Vincent nickte, auch wenn er nicht gerade scharf darauf war seinen neuen Kollegen so eine Einladung zu überbringen, aber es war ja seine eigene verrückte Idee gewesen. Vielleicht kam bis auf Dr. Rosemary sowieso keiner. Dann wiederum wollte Williams vielleicht aufpassen, dass John sie ja nicht umbrachte.
      Der Ermittler war sich nicht sicher ob Johns Wut dafür verantwortlich war den Tätet dieses neuen Mordes als unkreativen Amateur zu bezeichnen, oder ob er es wirklich so sah. In dem Bericht eben hatte man nicht viel gesehen, immerhin war es nicht sonderlich spät und die Nachrichtensender konnten nicht einfach grausame Morde zeigen wenn ihnen danach war. Zumal die Polizei den Tatort bestimmt schnell abgesperrt hatte. Vincent würde sich am nächsten Tag von der Arbeit dieses Trittbrettfahrers überzeugen können und er würde John auch einige Fotos mitbringen. Es stachelte seine Wut vielleicht an, aber er konnte zur Lösung dieses Falles bestimmt beitragen.
      Vincent blickte John an als dieser anfing über Sex zu sprechen und der Ermittler war sich nicht sicher, ob John gerade wirklich aufgelegt war für 'sanft'.
      "Das gestern hat mich heute auch nicht beeinflusst, nur das Zittern in meiner Hand ist noch present und das hat nichts damit zu tun.", antwortete Vincent schmunzelnd und ignorierte Johns Selbstlob, er hatte dagegen aber auch nichts einzuwenden.
      Sanft... "Damals in deinem Keller warst du auch sanft..." Aber da hatte jede einzelne Rippe in Vincents Körper höllisch weh getan und er hatte Schwierigkeiten gehabt zu atmen. "Hat meine Moral jedenfalls gestärkt..." Vincent blickte wieder auf seinen Teller und aß weiter. Es hatte seine Moral nicht nur gestärkt, es hatte ihn am Leben gehalten. Trotz allem was passiert war, dachte Vincent aber immer noch mit einem unbeschreiblichen Kribbeln an die Zeit zurück. Es war schon seltsam, das Kribbeln im Magen, dass sicher jeder schon bei der ein oder anderen Berührung gefühlt hatte und die Angst vor dem Tod, oder der Wille zu überleben - Vincent machte da keinen großen Unterschied - fühlten sich für ihn gleich an. Zumindest wenn John damit zu tun hatte. Er konnte nicht mehr wirklich unterscheiden wann er Angst um sein Leben hatte und wann er seine Zeit mit dem Killer genoss. Die Schwere die sich vorhin über den Raum gelegt hatte, als die Wut in John sichtbar hochgekocht war obwohl er äußerlich so ruhig geblieben war, hatte einen Schauer durch Vincents Körper gejagt den er aus logischen Gründen Angst oder zumindest Vorsicht zuschrieb. Das Gefühl allerdings unterschied sich nicht von dem Schauer der durch seinen Körper jagte wenn John genau die richtigen Stellen berührte. Genau so wenig unterschied sich das Kribbeln in Vincents Brust wenn er einen ruhigen Moment auf der Couch mit John verbrachte, von dem Kribbeln das er fühlte, wenn John ein Messer in der Hand hatte.
      Sanft wäre aber auf jeden Fall in sexueller Hinsicht etwas Neues mit John. Trotzdem schmerzte sein Körper auch jetzt und jede Bewegung war anstrengend und ließ seine Nervenenden aufschreien. Es war also vielleicht doch eher wie damals.
      "Soll ich mich darüber beschweren, dass es klingt als hättest du nur Sex mit mir, damit ich Morgen eine bessere Leistung abliefere?", fragte er nachdem er nochmal über das Gesagte nachgedacht hatte und eine Augenbraue hob.
    • "Ich weiß nicht", entgegnete John mit einem charmanten Lächeln, "Beschwert man sich denn normalerweise darüber, dass man Druck ablassen kann? Bisher scheinst du es genossen zu haben, wenn ich dich rein gelassen habe."
      Er schob sich das nächste Stück Fleisch mit voller Absicht provokant in den Mund. Er beobachtete gern, wie Vincent in erinnerungen abdriftete. Er hatte dann immer diesen Blick drauf... John konnte den gar nicht richtig beschreiben. Er mochte es jedenfalls.
      "Aber falls du dich mit Frühstückssex unwohl fühlst, können wir das auch gern abends erledigen. Aber dann musst du den ganzen Tag warten. Für heute hast du deine Belohnung ja schon bekommen."
    • John überraschte Vincent immer wieder mit seiner provokanten Art, obwohl der Ermittler es eigentlich langsam gewohnt sein sollte. Zusätzlich war es ganz in Ordnung selbst über Sex zu sprechen, aber jedes Mal wenn John von ihren kleinen Abenteuern sprach hatte er dabei einen Ton und Blick, der Vincent irgendwie verlegen machte. "Es klingt also nicht nur so...", murmelte Vincent, hob dann allerdings eine Augenbraue.
      "Heute Morgen hast du mir eine Abfuhr erteilt und bist einfach duschen gegangen. Meine erste und einzige Belohnung habe ich gestern bekommen, außer du zählst die paar Sekunden in denen deine Hand in meinem Schritt gelegen hat.", erwiderte Vincent. Vielleicht brachte die Sache mit dem Trittbrettfahrer John doch mehr aus dem Konzept als gedacht, etwas zu vergessen sah ihm absolut nicht ähnlich.
    • Johns Lächeln wurde breiter, bis es zu einem Grinsen herangewachsen war.
      "Dann sollten wir das jetzt nachholen, findest du nicht. Ich könnte durchaus etwas Dampf ablassen. Oder hast du Angst, dass ich die Kontrolle verliere und dich ernsthaft verletze?"
      Noch ein Stück Fleisch wanderte in seinen Mund. Er nutzte nur die Zähne, um es von der Gabel zu ziehen.
      Das Ganze mochte wie ein gewaltiger Bruch in seinem Verhalten wirken, aber es war durchaus logisch. John wusste, wie er seine wenigen Emotionen kontrollieren konnte, wenn er erst einmal den Impuls unterdrückt hatte. Energie-Erhaltungs-Gesetz. Er schob zwar keine physikalischen Energien hin und her, aber er konnte seine Wut durch andere, angenehmere Dinge rauslassen. Sex war bloß einer von vielen Wegen, wenn auch der angenehmste.
    • Vincent sah zu wie Johns Ausdruck sich veränderte. Er hatte ja selbst den ganzen Tag auf seine Belohnung hingefiebert, auch wenn sie Zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten war. Ob er Angst hatte?
      "Wenn ich in deiner Gegenwart immer die Ruhe selbst wäre, dann kannst du mich wirklich langsam mal einweisen.", lächelte Vincent und bildete sich ein wenig etwas darauf ein, dass John Sex gerade mindestens so willkommen hieß wie Vincent. Er mochte diese Momente in denen er John etwas geben konnte, das der Andere auch wirklich wollte. Gut, er konnte es sich vermutlich auch einfach nehmen, aber Vincent genoss die Illusion von Kontrolle trotzdem.
      Er schob die letzten Essensreste auf seine Gabel und bugsierte sie in seinen Mund. Damit hatte er seinen Teller geleert und stand auf. Ja, er hatte ein wenig Angst, aber er hatte immer ein wenig Angst und er mochte das Gefühl. Tatsache war, dass er nicht glaubte ihm würde gleich etwas ernsthaftes passieren. Er glaubte nur nicht, dass John immer noch auf 'sanft' aus war, wenn er die Worte 'Dampf ablassen' benutzte.
      Vincent sammelte jedenfalls beide Teller und das Besteck ein nachdem auch John fertig war um die Sachen wegzuräumen. An Johns Ordnungsdrang hatte sich sicherlich trotzdem nichts geändert. "Ich mach das. Wo treffen wir uns dann?", fragte er den Killer ein wenig vorfreudig, bevor er das Geschirr in die Küche brachte.
    • "In was möchtest du denn eingewiesen werden, mein Hübscher? Akkupunktur? Oder sollen wir weiter an deinen Schnittmustern arbeiten, hm?"
      John zwinkerte seinem Polizisten zu, dann beendete er aber sein Abendessen. Es war angenehm, als Vincent sich dazu bereiterklärte, den Tisch abzuräumen. Und dass er die Initiative in anderer Richtung ebenfalls ergriff war natürlich auch erfreulich.
      "Hm... Schlafzimmer. Ich weiß zwar noch nicht ganz genau, was wir machen werden, aber ich habe ein paar Ideen."
      Er stand auf, drückte seinem Polizisten ganz unschuldig einen Kuss auf die Wange und schlenderte dann in besagtes Zimmer, wo er das ein oder andere vorbereitete.

      So viel war es schlussendlich gar nicht. Er schloss bloß die Jalousinen, rollte die Bettdecke zusammen und warf sie auf Vincents Sessel, damit sie nicht im Weg war und zog sich um. Aus Jeans und Strickpullover wurden simple Flanell-Schlafhosen - selbstverständlich ohne Unterwäsche darunter. John trug zum Schlafen nie welche, wenn er etwas anderes trug.
      Geduldig wartete John auf seinen Polizisten. Er saß am Kopfende auf seiner Betthälfte im Lotussitz, die Hände entspannt auf die Knie gelegt, die Augen geschlossen. Er musste immer noch die Energie seiner Wut an einen anderen Ort schieben. Und so klischeehaft es auch klang, Meditation half tatsächlich. Nicht sehr viel, aber für den Augenblick reichte es.
    • "Nadeln oder Messer in meiner Hand? Ich bin nicht sicher ob ich damit nicht nur Schaden anrichte...", lächelte Vincent, nachdem er seine Haupthand immer noch nicht benutzen konnte ohne dass sie zu zittern anfing. Nach dem kurzen Kuss räumte Vincent das dreckige Geschirr in den Geschirrspüler und folgte John anschließend ins Schlafzimmer. Sein Körper tat immer noch weh, die Kiste Bücher hier her zu schleppen hatte ihm nicht gut getan, aber im Moment war ihm das egal. Der Ermittler öffnete vorsichtig die Tür und sah John am Bett sitzen, ruhig und konzentriert.
      Vincent entschied sich dazu erst einmal leise sein Hemd und seine Hose auszuziehen, dann setzte er sich vorsichtig zu John aufs Bett. Er versuchte die Matratze nicht zu sehr zu bewegen als er sein Gewicht darauf verlagerte und gab John die Zeit die er brauchte um sich zu beruhigen.
    • John konzentrierte sich im Augenblick hauptsächlich auf seine Atmung. Als sich Vincent zu ihm setzte, zuckte er nicht einmal mit der Wimper. Noch drei Atemzüge, dann öffnete er die Augen und lächelte seinen Polizisten an.
      "Komm her", sagte er und bedeutete Vincent, sich hinzulegen.
      Er wartete, bis der Polizist dem nachgekommen war, dann setzte er sich rittlings auf den Schritt des Mannes. Für einen Augenblick genoss er die Aussicht, dann legte er seine Hände an die Hüften Vincents.
      "Ich glaube, ich bin heute nett", sagte er, "und gebe dir eine kleine Massage. Und zeitlich bringe ich dir noch etwas bei. Du weißt doch bestimmt, was Druckpunkte sind, nicht wahr? Nun, die meisten wissen von dem an der Hand; treffen tun ihn die wenigsten, die nicht ausgebildet wurden, sie zu treffen. Der Mossad ist ziemlich scharf darauf."
      Er drückte seine Daumen sanft in die Kuhle, die direkt überdem Ende des Beckenknochens liegt, und übte in Kreisförmigen Bewegungen Druck auf die Stellen aus.
      "Wenn man weiß, wie das Nervensystem funktioniert, ist es einfach, diese Punkte zu finden. Dann ist es auch sehr einfach, eine ordentliche Massage hinzubekommen für jemanden, der Schlafprobleme hat. Manchmal ist da nur ein kleiner Unterschied..."
      Er drückte fester zu und nutzte den Nervenknoten, um dafür zu sorgen, dass Vincent nicht nur Schmerzen hatte, sondern auch, dass er binnen einer Sekunde wieder aufrecht saß. Die Reflexe, die diese Nervenknoten auslösten, waren faszinierend.
      John spürte, mit welchem Druck Vincent sich gegen ihn presste, um den Auswirkungen seines Nervensystems zu entkommen. Schließlich ließ er los und gab Vincent eine Sekunde, um sich zu sammeln.
      Er legte ihm eine Hand in den Nacken und wisperte ihm ins Ohr: "Deine Belohnung für heute: Eine Ganzkörpermassage."
    • Vincent wartete geduldig und erwiderte das Lächeln als John seine Augen öffnete. Anschließend legte er sich hin, wie John es wollte und sah zu ihm auf. Sein Körper dankte es ihm für einen Moment Ruhe zu bekommen, aber Vincent ließ nicht zu, dass er jetzt schon müde wurde. Er hatte den ganzen Tag auf diesen Moment gewartet und er wollte das jetzt genießen.
      John begann zu sprechen und Vincent nickte. Er kannte die Druckpunkte an der Hand und am Fuß und er stellte sich schon auf Schmerzen ein. Das Interessante dabei war, dass es zwar weh tat die Druckpunkte zu massieren, aber das entspannende Gefühl danach war es durchaus wert. Vincent musste ein wenig lächeln, diese Art Massage passte so gut zu John...
      Der Ermittler presste die Lippen zusammen als Johns anfing die Stelle über seinem Beckenknochen zu massieren, wie schnell er den Nervenknoten gefunden hatte war fast schon unheimlich.
      Der Druck wurde stärker und Vincent presste die Luft aus seinen Lungen während sein Körper nach oben schnellte. Er klammerte sich an John bis dieser den Druck löste. Der Schmerz stoppte und stattdessen stellte sich ein angenehmeres und ein wenig taubes Gefühl ein. Vincent atmete kurz durch und bekam eine Gänsehaut als er Johns Atem an seinem Ohr fühlte. "Das hätte vor zwei Minuten noch wesentlich angenehmer geklungen...", schmunzelte Vincent und lehnte sich zurück um John ansehen zu können. Es fühlte sich jetzt doch mehr wie eine Belohnung als ein 'Dampf ablassen' an, aber Vincent sprach das jetzt ungern an. Am Ende kam die Wut die John so sehr unterdrücken wollte wieder zum Vorschein und das wollte der Ermittler nicht riskieren. Und John nahm sich sowieso immer was er wollte, Vincent brauchte ihn dazu nicht ermutigen.
      Er wagte es aber trotzdem sich einen Kuss zu stehlen, bevor er sich wieder nach hinten auf die Matratze fallen ließ und etwas unsanfter landete als er vorgehabt hatte.
    • "Ich dachte, du magst es unangenehm", entgegnete John schmunzelnd.
      In der nächsten Stunde arbeitete er sich Vincents Körper auf und ab. Immer wieder massierte er ihn sanft, dann übte er den nötigen Druck auf die richtigen Stellen aus, um das Nervensystem zum Kurzschluss zu bringen. Es war faszinieren zu sehen, wie Vincent auf jeden einzelnen reagierte. Zeitgleich kümmerte sich John aber tatsächlich auch darum, die verspannten Muskeln durchzukneten, bis sie es nicht mehr waren.

      "Deinen Rücken habe ich schon immer gemocht", erklärte John, als er sich gerade sanft Vincents Wirbelsäule hinunterarbeitete.
      Hier hatte er damals mit Absicht nichts angestellt. Es war ein schöner Rücken. Jetzt hatte er einen kleinen Makel oben an der Schulter, wo er das Messer bis in die Tischplatte gerammt hatte. Vincent hatte ihn ja wütend machen müssen...
      Sanft küsste er die frische Narbe. Es tat ihm nicht leid. Es war bloß ein Kratzer auf einem wundervollen Kunstwerk. Ein bisschen Schade, aber an sich nichts, was man nicht ignorieren konnte, wenn man in der Stimmung dazu war.
      John legte sich neben den Polizisten und strich mit seinen Fingern immer wieder über den Oberen Teil von dessen Wirbelsäule.
      "Ist es nicht faszinierend, wie leicht man den Körper eines anderen dazu bringen kann, Dinge zu tun, die der Besitzer des Körpers nicht tun will?", fragte er lächelnd, "Und ich habe nicht einmal jeden Punkt benutzt. Ich habe mich nur auf die großen konzentriert."
    • Vincent schenkte John nur ein vielsagendes Lächeln als Antwort. Dann beobachtete er John dabei wie er anfing sich Vincents Körper zu widmen. Es war eine angenehme Mischung aus Schmerz und einer seht guten Massage. Seine Muskeln wechselten zwischen Entspannung und Zittern und es war ein komisches Gefühl seinen Körper nicht unter Kontrolle zu haben. Aber John war immer schon gut darin gewesen Vincent jegliche Kontrolle zu nehmen.

      Vincent atmete entspannt aus als John sich seinen Rücken entlang arbeitete. Er wandte seinen Blick so weit es ging nach hinten als er Johns Lippen an seiner Schulter fühlte. "Was macht meinen Rücken so besonders?", fragte er lächelnd und sah den Killer weiter an während er sich neben Vincent legte. Der Ermittler war hin und her gerissen, er wollte die Augen schließen um sich besser aus Johns Berührungen konzentrieren zu können, gleichzeitig aber wollte er seinen Blick nicht von Johns ozeanblauen Augen abwenden.
      "Es ist ein komisches Gefühl.", nickte Vincent. Komischerweise fühlte er sich bei John aber sicher genug um nicht in Panik zu verfallen. Ausgerechnet bei ihm...
      Vincent bewegte seine Hand über die Matratze zu Johns Körper und strich mit seinen Fingern sanft über die nackte Haut an seiner Hüfte.
      "Vielleicht zeigst du mir mal wie ich deinen Körper dazu bringe etwas zu tun was er nicht will...", schmunzelte Vincent, er fühlte sich gut. Besser als sonst, entspannt. Er hatte das Gefühl er konnte jetzt wirklich einschlafen, nicht nur weil er Hundemüde war. "Also kann ich noch etwas für dich tun...?"
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