[2er RPG] Burning Desire

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    • Julia sah zu Carson hinauf und diesmal schaffte sie es ihn warm anzulächeln. "Ja, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig überwältigt. Vielen Dank." sie ahnte, dass sie sich in seinen Augen vermutlich zu oft bedankte. Doch gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass es nicht ausreichte. "Findest du wirklich, dass sie mir steht?"
      Sie ließ widerstandslos zu, dass er seinen Arm um sie legte und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. "Du magst das Zeichen, oder?" fragte sie und bezog sich damit auf die Bewegung seiner Finger. Im Nachhinein fiel ihr nun auf, dass er dieses Zeichen schon des öfteren auf ihren Körper gemalt hatte, auch wenn sie sich nicht sicher, ob er sich dessen bewusst war.

      Einen Moment lang saß sie still da, ihre freie Hand fuhr unbewusst über den kleinen Anhänger. "Was essen wir denn?" fragte sie und legte den Kopf etwas in den Nacken, um zu ihre Sitznachbarn aufsehen zu können. "Oder ist das wieder einmal eine Überraschung?"
    • "Naja", begann Carson und lehnte sich vor, um einen knallroten Flyer aus der Schublade des Couchtisches zu holen, "Hier steht chinesisch. Ich denke es ist auch chinesisch drin."
      Er lachte leise und reichte Juliana den Flyer, während er sich wieder zurücklehnte. Er zeigte ihr, dass er sich angekreuzt hatte, was er bestellt hatte. Zwar hatte er nicht selbst bestellt, aber Austin hielt sich für gewöhnlich an das, was er ihm sagte, also würde auch wirklich das auf der Türschwelle warten. Bestellt hatte er für acht Uhr, also blieb ihnen noch ein bisschen Zeit zum Totschlagen.
      "Wie war deine Woche so?"
    • Julia vertiefte sich für einige Sekunden lang in den Flyer, bevor sie ihn wieder sinken ließ und ihren Sitznachbarn anlächelte. "Es klingt lecker. Aber lach mich bitte nicht aus, weil ich nicht so gut mit Stäbchen essen kann wie du." Da Carson viel reiste ging sie davon aus, dass er Erfahrung mit der asiatischen Küche hatte und sich beim Essen wesentlich geschickter anstellen würde als sie. Aber das war vermutlich nebensächlich, so lange es nur schmeckte.
      Nachdem sie die Karte wieder zur Seite gelegt hatte, nahm Julia stattdessen ihre Kaffeetasse in die Hand, die sie beinahe vergessen hätte. "Nicht viel anders, als die letzten Wochen auch, nur dass ich diesmal keine Blumen mehr bekommen habe." sie kicherte, irgendwie erleichterte es sie, dass Carson sie nicht mehr mit Blumen überschüttete, da es ihr jedes Mal leid tat, wenn sie einen verwelkten Strauß entsorgen musste. Sie zwinkerte dem Mann zu, um ihm zu zeigen, dass ihre Aussage nur als Scherz gemeint war, bevor er auf dumme Gedanken kommen konnte. "Aber im Ernst..." fuhr sie fort, nachdem sie einen Schluck Kaffee getrunken hatte. "Im Große und Ganzen ist meine Woche immer gleich. Ich verbringe Zeit mit den anderen Frauen im Frauenhaus und wenn es sein muss kümmere ich mich um Papierkram." sie zuckte leicht mit den Schultern. Auch wenn Carson genau genommen ihr Vorgesetzter war - was sie immer wieder vergaß - wusste sie nicht, wie viel sie ihm erzählen konnte. Immerhin musste sie das Privatleben der Frauen schützen und sie würde auch nicht wollen, dass jemand einfach etwas über sie selbst ausplauderte.
      "Deine Woche war vermutlich viel ereignisreicher als meine." sagte sie deshalb und lächelte Carson an.
    • "Wenn du Quartalssitzungen als spannend empfindest. Meine Woche war gepflastert davon. Aktionärssitzung hier, Bilanzprüfung da, und zwischen drin ein paar Finanzierungspläne. Ich kann dich jetzt gern mit ganz vielen, ganz großen Zahlen langweilen, aber damit würdest du nur ans andere Ende dieser Couch rücken, weil du begreifen würdest, wie dick mein Konto tatsächlich ist."
      Er zuckte mit den Schultern. Für ihn war es keine große Sache, mehr Geld zu haben als der Großteil der Bevölkerung. Er war mit einem groldenen Löffel im mund aufgewachsen und hatte ihn in eine ganze goldene Besteckschublade umgewandelt, na und? Er verstand nicht, warum er sich zurückhalten sollte, wenn er das Geld doch offenkundig hatte. Nur Juliana zu Liebe erwähnte er es nicht permanent und gab auch nicht ständig damit an. Wobei, sie drei Wochen lang in Blumen zu ertränken war vielleicht doch ein bisschen Angeben. Aber nur ein ganz kleines bisschen. Er hätte sie ja auch in teuren Klamotten oder Schmuck begraben können!
      "Macht dir die Arbeit denn Spaß? Ich meine... du bist doch eigentlich nur ein besserer babysitter. Anstatt Babys betreust du körperlich und seelisch misshandelte Frauen. Wie kommt man zu so einem Beruf?"
    • Julia ließ ihren Blick kurz durch den Raum wandern. "Deine Wohnung verrät aber auch schon ein wenig, dass du nicht am Hungertuch nagst." scherzte sie, insgeheim war sie Carson aber doch dankbar dafür, dass er ihr nicht genau verriet wie es auf seinem Konto aussah. Jemanden wie sie, dessen Gehalt gerade so für sie selbst reichte, würde das komplett erschlagen. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, was man tun sollte, wenn man mehr Geld hatte, als man ausgeben konnte.

      Sie trank noch einen Schluck von ihrem Kaffee, bis Carson seine nächste Frage stellte, die sie zum innehalten brachte. "Babysitter? Das ist aber keine schöne Beschreibung." murrte sie. Immerhin verbrachte sie ihre Zeit mit erwachsenen Frauen, die sehr gut selbst auf sich aufpassen konnten. Aber je länger sie darüber nachdachte, desto mehr verstand sie, wieso der Geschäftsmann auf diesen Vergleich gekommen war. "Ein wenig Recht hast du schon..." gab sie deshalb zu. "Einige sind wirklich wie verschreckte Kinder, wenn sie zu uns kommen. Vor zwei Tagen saß ich die ganze Nacht mit einer Frau auf ihrem Zimmer, weil sie Heimweh hatte. Sie hat geweint, weil sie ihren Mann vermisst hat und wieder zu ihm zurück wollte." Sie stoppte kurz und sah zu Carson hinauf. "Es ist schwer sich das vorzustellen, aber einige wollen wirklich zurück zu den Menschen, die sie misshandelt haben, weil sie glauben, dass ihnen sonst nichts bleibt. Oder weil sie sie ehrlich lieben." Julia nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, während sie überlegte, ob sie vielleicht damals genauso gewesen war. Sie erinnerte sich daran, dass sie nicht geweint hatte, aber wäre ihr Freund im Frauenhaus aufgetaucht, wäre sie widerstandslos mit ihm gegangen. Ein normaler Mensch konnte vermutlich nicht nachvollziehen, wie viele Gefühle in einem tobten und wie viel Angst es einem machen konnte, wenn man auf einmal auf sich allein gestellt war.
      "Aber es gibt wesentlich mehr schöne Momente. Ich habe es nie als Babysitten angesehen. Es ist vielmehr so, als wäre ich Teil einer Familie und ich bin sowas wie die große Schwester... oder die kleine, wenn man Leah fragt." sie kicherte leise. "Das ist übrigens die junge Frau, die du in der Bar getroffen hast und die ganz verzückt von dir war." erklärte sie, da sie nicht sicher war, ob sie den Namen schon einmal erwähnt hatte.

      Sie hätte ewig von ihrer Arbeit erzählen können. Aber sie war sich nicht so sicher, wie sie Carsons Frage beantworten sollte. Schließlich konnte sie nicht einfach sagen 'Ach, weil ich da sowieso schon gewohnt habe, hat man mir einen Job angeboten.' Sie wollte nicht, dass Carson von diesem Teil ihres Lebens erfuhr, den sie selbst zu vergessen versuchte. Und ebenso wenig wollte sie sein Mitleid. Im schlimmsten Fall würde er sich vielleicht sogar nicht mehr für sie interessieren, da sie nicht mehr war als ein zerbrochenes Spielzeug. Der Gedanke schmerzte.
      "Ich denke, es ist ein wenig so wie bei dir." begann sie vorsichtig. "Ich habe den Beruf kennen gelernt und festgestellt, dass er mir liegt." Es war keine sehr ausführliche Erklärung, aber immerhin entsprach sie der Wahrheit.
    • Er bemerkte, dass er sich falshc ausgedrückt hatte, sobald Juliana mit ihrer Antwort begann. Aber sie schien es nicht als Anfeindung aufgenommen zu haben, daher sah er keinen Grund, sich enschuldigeun zu müssen.
      "Ich finde deine Arbeit gut und wichtig. Ich hab mein wissen über dieses Thema nur aus Statistiken- noch mehr Zahlen. Ich weiß, dass diese Beziehungen schwer zu beenden sind und viele Frauen psychisch nicht in der Lage sind, von den Männern wegzukommen. Daher empfand ich es als wichtig, eine Organisation zu unterstützen, die den Frauen dabei hilft, ein eigenes Leben auf eigenen Füßen zu leben. Und dann war ich auf einmal Vorstandsvorsitzender."
      Er lachte und schüttelte den kopf.
      "ich bin froh, dass Save Haven damals auf mich zugetreten ist und um Spenden gebettelt hat. Dein Boss, Andrew war damals nur ein kleiner Handlanger. Er war so nervös. Dabei ist er was? Doppelt so alt wie ich?", wieder lachte Carson, "Aber hätte er die Arschbacken damals nicht zusammengekniffen und wäre zu mir gekommen, um seinen Bossen etwas zu beweisen, dann hätte ich dich vielleicht nie kennengelernt. Kannst ihm das nächste Mal, wenn du ihn siehst, gern ausrichten, dass ich so denke. Egostreicheleien haben noch nie jemandem geschadet."
      Es klingelte und Carson hechtete zur Sprechanlage, um den Chinaboten hochzulassen. Er gab ein großzügiges Trinkgeld, allein weil der Junge freundlich grüßte und kam mit der weißen Plastiktüte ins Wohnzimmer zurück, wo er sie abstellte. Sein Weg führte ihn aber erst noch in die Küche, wo er zwei Teller und Stäbchen, aber auch eine Gabel holte. Juliana hatte ja gesagt, dass sie nicht gut mit Stäbchen war, also wollte sie vielleicht ganz darauf verzichten.
      "Ich hab einfach mal ein kleines Buffet bestellt, weil ich nicht wusste, ob du irgendwas bevorzugst und ich dir nicht irgendwelche Chilinudeln oder sowas vorsetzen wollte, die du am ende gar nicht magst", erklärte er, während er die Styroporpackungen aus der Tüte holte und sie auf dem Tisch verteilte.
    • Julia nickte langsam, während sie Carson zuhörte und feststellte wie Recht er hatte. Auch wenn es für ihn vielleicht nicht ins Gewicht fiel, hatte er vielen Frauen dabei geholfen, dass sie eine neue, bessere Welt kennen lernen. Und dazu zählte sie auch sich selbst. "Ich werde es Andrew ausrichten.", antwortete sie und lächelte. "Er wird begeistert sein."
      Die Türklingel unterbrach ihre Unterhaltung. Es dauerte nicht lange, bis Carson mit einer weißen Plastiktüte zurück ins Wohnzimmer kam und deren Inhalt auf dem Esstisch ausbreitete. "Ich hab einfach mal ein kleines Buffet bestellt, weil ich nicht wusste, ob du irgendwas bevorzugst und ich dir nicht irgendwelche Chilinudeln oder sowas vorsetzen wollte, die du am ende gar nicht magst", erklärte er und Julia erkannte, dass er - genau wie bei den Blumen - ein wenig übers Ziel hinaus geschossen war. Beinahe hätte sie ihn gefragt, wie sie beide so viel essen sollten. Aber dann erinnerte sie sich daran, wie viel er im Cafe gegessen hatte und verwarf diese Frage wieder.
      Sie stand auf und gesellte sich zu Carson an den Tisch, wo sie neugierig den Inhalt der vielen Styroporpackungen betrachtete. "Wow." war alles war sie zuerst heraus bekam. Für sie war es fast ein wenig zu viel Auswahl. Da sie aber diesmal nicht Carson bitten konnte etwas für sie auszusuchen, nahm sie letztendlich am Tisch platz und ließ zu, dass ihr Gastgeber Besteck und Geschirr vor ihr ablegte, Sie entschied sich dafür etwas Reis in eine kleine Schale zu füllen, da man aus ihr besser essen konnte, als von einem Teller und beschloss die Gabel zu ignorieren. "Leah sagt immer, dass chinesisches Essen nur schmeckt, wenn man es mit Stäbchen ist." erklärte sie. Vermutlich war sie nicht so geschickt wie Carson und auch etwas langsamer, aber sie war oft genug asiatisch essen gewesen, um sich nicht zu sehr zu blamieren, oder zu verhungern. Nachdem auf ihrem Reis noch etwas Entenfleisch und süßsaure Soße gelandet war, wartete sie, bis auch ihr Gastgeber sich aufgetan hatte, bevor sie ihm einen guten Appetit wünschte und zu essen begann.

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    • Carson fröhnte mal wieder gnaz seinem Hungergefühl. Er nahm sich ungefähr das dreifache von dem, was Juliana sich nahm und er hatte nicht eine Sekunde Zweifel, ob er das auch schaffen würde.
      "Es hat nichts mit dem Besteck zu tun, glaub mir", erwiderte er auf diese Aussage hin.
      Er wusste, dass es nur ein Scherz war, aber derlei Aussagen fand er einfach nur verwirrend. Auch Kinder, die sagten, wenn Mama sie füttert schmeckt es besser als wenn Papa das tat. Sowas war doch Schwachsinn. Wenn man chinisches Essen mit der Gabel essen wollte, dann sollte man das tun, wen interessierte es schon, ob es original war oder nicht? Wenn man in einer Kultur ohne Stäbchen aufgewachsen ist, dann ist das eigentlich sogar normaler, als einfach mit Stäbchen zu essen.
      Carson könnte darüber stundenlang diskutieren, aber er hatte keine Lust auf sowas, also verbannte er diese sinnlosen Gedanken aus seinem Kopf und wübschte Juliana lieber einen guten Appetit. Und ja, er aß mit Stäbchen.
    • Julia hielt kurz in ihrer Bewegung inne, die Stäbchen, mit denen sie etwas Reis und Fleisch festhielt, hingen deshalb vor ihr in der Luft. "Du hast Recht." pflichtete sie dem Mann bei, auch wenn sie nicht sicher war, wieso er das betonen musste. "Ich denke, es ist eher das Gesamtgefühl. Es fühlt sich stimmiger an und für ungeübte Leute wie mich, macht es auch Spaß." Sie grinste und steckte sich ihr Essen in den Mund, zuckte aber zeitgleich mit den Schultern.
      Einige Minuten aßen sie still zusammen und unterhielten sich nebenbei über kleine Belanglosigkeiten, wie sie es schon in dem Cafe getan hatten. "Bestellst du dir öfter Essen?" fragte Julia schließlich, während sie ihre Augen über den Tisch wandern ließ. Inzwischen hatte sie ihre Schalte gelehrt und stand nun vor der schweren Aufgabe sich für etwas neues zu entscheiden. Sie konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass Carson oft bei einem Lieferdienst bestellte. Der Geschäftsmann passte einfach besser in ein schickes Restaurant oder an einen elegant gedeckten Tisch. Aber sie hatte in den letzten Wochen gelernt, dass ihr Gastgeber voller Überraschungen steckte.
    • "Eigentlich bestelle ich nie Essen. - Das Hähnchen ist gut. - Ich habe einen Koch, der jeden Tag etwas frisches Vorbereitet. Außer ich bin nicht in der Stadt, dann hat er frei. Und sonntags auch, da koche ich selbst. Dazu kommen die ganzen Geschäftsessen und Veranstaltungen, auf die ich gehe."
      Carson zuckte mit den Schultern und schob sich einen großen Happen des erwähnten Hähnchens in den Mund. Er hatte bereits die Hälfte seiner aufgetischten Portion vertilgt und er hatte nicht vor, die Bremse anzuziehen.
      "Das letzte Mal hab ich mir was kommen lassen, als ich auf dem College war. Das war kurz vor meinem ersten Deal. Ich hab die Nächte durchgearbeitet, weil ich wollte, dass alles glatt läuft. Im Nachhinein war die ganze Arbeit gar nicht nötig, aber hey, ich war sechzehn, da verzeiht dir dein Körper noch Fast Food."
      Er lachte und angelte sich eine Frülingsrolle, weil er spontak Lust darauf bekommen hatte.
    • Julia konnte ein leises Kichern nicht verbergen. Anscheinend hatte Carson ihr angesehen, wie entscheidungsschwach sie war. Nur zu gerne ging sie auf seinen Vorschlag ein und tat sich etwas von dem Hühnchen in ihre Schale. Allerdings fiel ihre Portion kleiner aus als die des Mannes und sie beschloss etwas langsamer zu essen, damit sie nicht vor ihm fertig war. Irgendwie kam ihr das unhöflich vor, obwohl sie ahnte, dass Carson solche Kleinigkeiten vermutlich nicht interessieren.
      "Heißt das, dass du am Sonntag für mich kochst?" scherzte sie und lächelte ihren Gastgeber an. Sie hatte zwar nichts dagegen, Carson einmal kochen zu sehen, allerdings befürchtete, dass er auch in der Hinsicht übertreiben würde... Sein Lebensstil war einfach zu großspurig für sie. "Ich könnte dir helfen. Weißt du, ich bestelle auch nie, weil es sich für eine Person nicht lohnt." kurz hielt sie inne und strich sich verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr. "Oder besser, weil die Lieferboten einen so seltsam ansehen. Als wäre man eine alte, verbitterte Jungfer, die sich zwanzig Katzen hält. Oder als würden sie nur zu gerne in die Wohnung kommen und einem Gesellschaft leisten." sie verzog das Gesicht.
    • Er würde die reservierung für Sonntag sofort streichen, wenn Juliana mal nicht hinsah. Sie wollte mit ihm kochen? Kein Restaurant der Welt könnte das schlagen. Morgenfrüh... ja, er stand früher auf als sie. Er würde die Reservierung morgen stonieren lassen. Oder er sagte Austin, dass er das tun solle.
      Er zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen, dass er das nicht beurteilen konnte, die Gründe hatte er ja eben genannt. Er spach es nur nicht aus, weil er gerade damit beschäftigt war, sich durch totes Huhn zu beißen und es ein bisschen unhöflich wäre, mit Hamsterbacken zu antworten.
      "Ich habe noch nie mit jemandem zusammen gekocht. Wir haben es mal versucht, am Vatertag für meinen Onkel, aber... sagen wir es so: Meine Cousine Chloe ist eine zu große Zicke und war der Meinung, ich sein ein Tyrann in der Küche."
      Wieder zuckte er mit den Schultern. Er konnte ja nichts dafür, dass Chloe nicht kochen konnte und er es ihr hatte erklären wollen. Sie hatte nur nicht zugesehen. Am Ende hatte er allein in der Küche gestaden und für die ganze Familie gekocht. Ups.
    • Julia legte leicht den Kopf zur Seite, während sie überlegte, ob ihr Angebot eine gute Idee gewesen war. Sie wollte Carson zwar gerne glauben, war sich aber nicht sicher, ob seine Cousine wirklich zickig, oder er nur sehr perfektionistisch war. Doch was auch immer der Fall wäre, so würden sie gut zusammen passen, da Julia es gewohnt war Befehle zu befolgen und sehr sorgsam kochte. "Ich habe auch noch nie mit jemandem zusammen gekocht. Ich kann dir also nicht versprechen, dass es funktionieren wird. Aber wenn du mich lässt, werde ich mir Mühe geben." versuchte sie ihr Gegenüber zu beruhigen. Sie unterdrückte den Impuls ihm anzubieten, allein für ihn zu kochen, damit er sich am Wochenende etwas entspannen konnte. Normalerweise hatte sie damit kein Problem, aber sie war sich sicher, dass sie die teuren Geräte in der Küche des Mannes kaum bedienen konnte und ihr Essen nicht mit dem was er sonst gewohnt war mithalten könnte. Deshalb beschloss sie ihm lediglich zu helfen.
      Irgendwann vielleicht... Nachdenklich kaute die junge Frau auf einem Stück Huhn herum, das tatsächlich sehr gut schmeckte. Wenn sie Carson das nächste Mal besuchte, könnte sie ihm Kekse backen. Er mochte gerne Süßes, als würde er sich darüber sicher freuen, auch wenn er sonst vielleicht bessere Qualität gewohnt war. Am Ende kam es doch auf die Geste an, oder?
      Kurz hielt die junge Frau inne, da ihre eigenen Gedanken sie etwas überraschten. Es war seltsam, wenn man bedachte, dass sie vor einem Monat diesen Mann nie mehr wieder sehen wollte. Und nun saß sie mit ihm zusammen in seiner Wohnung und überlegte, ob sie ihm etwas schenken könnte. Die Erkenntnis war so bizarr, dass Julia beinahe aufgelacht hätte.
    • Carson verdrückte seine gigantische Portion und nahm sich dann noch einmal nach. Manchmal konnte er selbst kaum glauben, dass er solche mengen vertilgte. Aber was sollte er machen, wenn er Hunger hatte?
      Nach dem Essen entsorgte er die Styroporreste und bot Juliana noch einen Kaffee an. Er machte sich auch einen.
      "Filmchen?", fragte er grinsend, als er mit den Tassen ins Wohnzimmer kam und sich neben sie setzte.
      Das letzte Mal hatte es ja ziemlich gut funktioniert, mit dem gucken. Er konnte sich an nicht eine einzige Szene erinnern, nur daran, dass der Film fertig gewesen war, als Juliana ins Schlafzimmer gegangen und er es sich auf der Couch bequem gemacht hatte.
    • Juliana fühlte sich in der schicken Wohnung des Geschäftsmannes noch immer etwas verloren. Deshalb saß sie auch ein wenig verloren auf dem schwarzen Sofa, während Carson das Geschirr aufräumte und sich weigerte sie dabei helfen zu lassen. Während sie den Kopf in den Nacken legte und das Kunstwerk betrachtete, das an der Decke angebracht worden war, stellte sie fest, wie weich das Sofa war. Unbewusst begann sie ein wenig auf und ab zu wippen und hörte erst in ihrer Bewegung auf, als Carson wieder das Zimmer betrat und sie den Kopf in seine Richtung drehte.
      Sie lächelte ihn an. "Ja, warum nicht. Aber diesmal bitte keine Süßigkeiten, sonst platze ich." sie klopfte sich auf den Bauch, als könnte sie so beweisen, wie voll sich dieser anfühlte. Aber für Kaffee war trotzdem noch genug Platz, weshalb sie die warme Tasse dankend entgegen nahm.
    • Carson grinste und legte einen Film ein. Er erinnerte sich daran, dass Juliana keine gruseligen Filme mochte, also griff er wieder auf eine Actionkomödie zurück. Allerdings war er sich nicht sicher, ob sie diesmal den Film sehen würden.
      Zwei Stunden später lag er auf der Couch, den Kopf auf Julianas Schoß gelegt, ein kleiner Haufen Bonbonpapier auf seinem Bauch gestapelt. Sie hatten sich den Film tatsächlich angesehen. Naja, Juliana hatte sich den Film angesehen. Carson hatte nur Augen für ihr Lächeln und Ohren für ihr lachen gehabt. Es war von so reinem Klang.
      "Hey", sagte er, als die Credits liefen, legte ihr eine Hand an die Wange und drückte sich nach oben, um sie zu küssen.
      Es war keiner dieser sanften, zurückhaltenden Küsse, die er ihr sonst geschenkt hatte. Er legte diesmal mehr rein, mehr Gefühl, mehr Verlangen. Er hatte sich zurückgehalten, aber jetzt...
    • Julia wusste nicht genau wie es dazu gekommen war, dass Carson seinen Kopf auf ihrem Schoß abgelegt hatte. Doch zu ihrem eigenen Erstaunen, störte es sie nicht und irgendwann erwischte sie sich sogar dabei, dass ihre Finger durch das dunkle Haar des Mannes strichen. Es war ein so angenehmer und entspannter Moment, dass die junge Frau gar nicht bemerkte wie schnell die Zeit verging und bevor sie sich versah, war der Film bereits vorbei.
      "Hey", hörte sie Carson sahen und drehte den Kopf in seine Richtung. Ihr Blick traf auf seine Augen, die so blau waren, dass sie glaubte direkt in einen Sommerhimmel hinein zu fallen. Aber bevor sie in ihnen versinken konnte, lehnte Carson sich zu ihr hinauf. Sie spürte seine Hand an ihrer Wange und schon kurz darauf trafen seine Lippen auf ihre.
      Es war nicht ihr erster Kuss, aber dieser fühlte sich anders an. Der Druck war stärker und er wirkte fordernder, als wollte der Mann nun alles nachholen, was er in der letzten Woche vermisst hatte. Es war ein Kuss, der kleine Schmetterlinge in Julias Magen auffliegen ließ und dafür sorgte, dass alle Geräusche um sie herum verstummten. In diesem Moment existierte niemand mehr außer ihr und Carson.
      Es dauerte ganze zwei Sekunden, bis Julias Körper es schaffte sich wieder zu bewegen und den Kuss zu erwidern. Ihre Augen fielen zu und eine ihrer Hände fand wieder den Weg in seine Haare, durch die sie vorsichtig strich. Julia war jedoch bei weitem nicht so forsch wie Carson, ihr Kuss war vorsichtig und ein wenig unsicher.

      Als der Mann sich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder von ihr löste, fühlte Julia sich ein wenig atemlos. Sie erstarr sah sie Carson mit großen Augen an, während sie spürte, dass ihre Wangen rot wurden. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt jemand so geküsst hatte. "Oh." war das einzige, was sie heraus brachte.
    • Er lachte leise und srich von hier unten eine Strähne aus Julianas Gesicht.
      "Oh?", fragte er lächelnd nach.
      Er wollte das Privileg, hier zu liegen eigentlich nicht aufgeben, aber die natur verlangte ihren Tribut: Der Kaffee wollte raus.
      "Du bist süß, wenn du rot wirst", sagte er, stand auf und verschwand kurz im Badezimmer.
      Und während er da drin so seine Geschäfte erledigte, bildete sich ein ganz gemeiner Plan in seinem hübschen Köpfchen. Es war eigentlich gar nicht gemein, aber wirklich nett... naja, das kam darauf an, wie Juliana die Ausführung fand. Mit etwas Glück würde es gar nicht zur Sprache kommen, weil sie sowieso zu sehr abgelenkt war.
      Das bad hatte den Vorteil, sowohl direkten Zugang zum Wohnbereich, als auch zum Schlafzimmer zu haben. Carson ging also ins Schlafzimmer und zog sich fix um. Allerdings ließ er dabei die Hälfte weg. Er schlief immer halb nackt, das letzte Mal hatte er zu der karrierten Flanellhose nur ein T-Shirt angezogen, weil er höflich gewesen war und Juliana ein Versprechen gegeben hatte. Aber heute verzichtete er auf den Extrastoff, als er aus deM Schlafzimmer kam.
      "Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich mir mal was Bequemeres angezogen habe", sagte er und begann damit, das BonBonpapier neben Juliana aufzusammeln, um es wegzuwerfen.
    • Während Carson in Richtung des Bads verstand, lichtete sich der Nebel, der sich dank des Kusses auf Julias Gedanken gelegt hatte, langsam wieder und die junge Frau hätte sich am liebsten mit der flachen Hand vor die Stirn geschlagen. "Oh? Wie alt bist du eigentlich?" schimpfte sie leise mit sich selbst. Aber dadurch konnte sie die Sache auch nicht mehr ungeschehen machen. Ein kleiner Trost war, dass Carson sie nur ein wenig ausgelacht hatte. Warum konnte er auch so gut küssen? Wusste er nicht, dass Julia so etwas nicht gewohnt war?
      Nein, natürlich wusste er das nicht. Für ihn war das vermutlich etwas ganz normales, was er regelmäßig mit verschiedenen Escort-Mädchen übte. Deshalb würde Julia ihm auch gewiss nicht auf die Nase binden, dass er erst der zweite Mann war, mit dem sie so etwas machte.

      Julias Gedanken wurden unterbrochen, als sie Carsons Stimme hörte. "Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich mir mal was Bequemeres angezogen habe". Die junge Frau sah zu ihrem Gastgeber und auf einmal wusste sie nicht, worüber sie überhaupt nachgedacht hatte. Sie blinzelte einmal - und noch ein zweites Mal. Aber der Anblick von Carsons nackten Oberkörper blieb bestehen. "Es ist deine Wohnung, du kannst hier rumlaufen wie du willst." antwortete sie, spürte aber, dass ihr Mund sich auf einmal sehr trocken anfühlte. Verlegen sah sie in Richtung ihrer leeren Kaffeetasse, während sie ihren Körper verfluchte, da er heute Abend eindeutig ein Verräter war. Nein, sie würde Carson nicht anstarren... er war schon eitel genug. "Du machst das extra, nicht wahr." murrte sie.
    • Carson gab einen Laut von sich, der irgendetwas zwischen Ja und eigenentlich renne ich so ständig rum, lag. Aber er sagte nichts. Stattdessen räumte er Müll und Tassen weg.
      Als er wieder an der Couch stand und grinsend zu Juliana hinuntersah, antowortete er aber mit einer Gegenfrage: "Funktioniert es denn?"
      Er ergriff ihre Hand und zog sie zu sich hoch. Eine Hand legte sich um ihre Hüften, mit der anderen sorgte er dafür, dass Juliana das Gleiche bei ihm tat. Viel zu gern verlor er sich in ihren Augen.
      "Ich hab dir gesagt, dass das alles dir gehören kann, wenn du es willst", raunte er.
      Sein Blick wanderte hinunter zu ihren Lippen, die er gleich darauf erneut küsste. Was brauchte es denn noch, um diese frau aus ihrem Kokon zu holen? Lange würde er sich nämlich nicht mehr zurückhalten können.
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