[2er RPG] Burning Desire

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    • Julia hatte nur zögerlich der Übernachtung zugestimmt. Aber am Ende hatte ihre Vernunft gesiegt, die ihr sagte, dass es albern war mitten in der Nacht durch die Stadt nach hause zu fahren, obwohl der Abend bisher recht angenehm verlaufen war und Carson wie versprochen sich nicht mehr an sie heran gemacht hatte.
      Trotzdem hatte es lange gedauert, bis es ihr gelungen war ihren nervösen Herzschlag zu beruhigen und endlich einzuschlafen.

      Deshalb wachte sie am nächsten Morgen auch erst auf, als die Sonne bereits durch die Fenster ins Zimmer fiel. Müde setzte sie sich auf und rieb sich über die Augen. Einen Moment lang wusste sie nicht mehr wo sie war, aber als ihr Blick auf den luxuriösen Raum fiel, kehrten alle Erinnerungen an den Vergangenen Tag mit einem Schlag zu ihr zurück. Verlegen strich sie sich mit einer Hand durch die Haare, um sie ein wenig zu ordnen. Es war ihr sehr peinlich, dass Carson sie nun so verschlafen sah, aber leider gab es keine Möglichkeit für sie sich zu verstecken. Immerhin war dies sein Hotelzimmer.

      Vorsichtig schwang sie die Beine über die Bettkante und stand auf. Etwas unsicher zupfte sie am Bund ihres T-Shirts, bevor sie sich noch einmal durch die Haare strich und in Richtung des nächsten Raumes ging, aus dem sie eine Stimme hören konnte.
      "Ähm... guten Morgen." sagte sie schüchtern, als sie Carson entdeckte, der bereits auf dem Sofa saß und zu frühstücken schien. "Konntest du etwas schlafen?" Im Nachhinein tat es ihr leid, dass er auf der Couch schlafen musste, irgendwie konnte sie es sich nicht vorstellen, dass er das gewohnt war.
      Sie blieb etwas unschlüssig im Türrahmen stehen. Diese Situation war sehr seltsam für sie. "Es tut mir leid, aber ich habe gar nichts zum Anziehen hier." sagte sie und spürte, dass sie etwas rot wurde. Da sie nicht geplant hatte die Nacht irgendwo anders zu verbringen, hatte sie natürlich keine Kleider dabei und das Kleid, das Carson ihr geschenkt hatte, war einfach zu schade, um es in der Freizeit zu tragen. Ganz davon abgesehen, dass sie völlig overdressed wäre.

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    • Carson nahm gerade einen ordentlichen Schluck seines Orangensaftes und deutete auf eine weitere schwarze Sporttasche, die neben der Tür stand. Austin hatte ein paar Sachen vorbeigebracht; nichts besonderes, eine einfache Jeans und ein nettes Oberteil für Juliana und die üblichen Sachen für Carson, wenn dieser nicht gerade in einem seiner Anzüge steckte.
      "Bedien dich beim Frühstück", sagte er und deutete auf den kleinen Wagen mit ordentlich Auswahl darauf, der vor ihm stand, "Wenn was fehlt, ruf einfach den Zimmerservice, die sind hier recht fix. Ich geh duschen."
      Und schon verschwand er im Badezimmer. Für ihn war es gelaufen, er war ein hoffnungsloser Fall. Juliana sah selbst völlig verschlafen aus wie eine Göttin.
      Carson ging sein übliches Morgenprogramm bestehend aus Rasur, (neuerdings kalter) Dusche und Zähne putzen durch. Er hatte gerade erst seine Hosen angezogen, als er sein Telefon im Nebenzimmer klingen hören konnte. Er fluchte leise, immerhin war das sein freier Tag in der Woche, warf sich das weiße T-Shirt mit elegantem V-Ausschnitt über die Shculter und verließ das Badezimmer, um den Anruf entgegen zu nehmen.
      "Was?", blaffte er in den Höhrer.
      Er hatte es wirklich wenn man sich nicht an seine Regeln hielt. War es so schwer pünktlich zu sein und ihn sonntags in Ruhe zu lassen? Das war doch nun wirklich nicht zu viel verlangt, oder?
      Dana entschuldigte sich wie so oft bei ihm und erklärte, warum man ihn störte. Sie würde niemals von sich aus auf die Idee kommen, sowas zu machen, sie leitete alles nur weiter und Carson tat sein bestes, den boten nicht zu töten.
      "Nein, er soll sie rüberschicken, ich sehe sie mir morgen an. Aber er kann nicht erwarten, dass ich vor Ende der Woche irgendwas für ihn habe, das Meeting war gestern.... Ja, Frank soll das machen.... Ja.... danke, Dana, du bist ein Schatz."
      Er legte auf und seufzte. Man sollte meinen, sich mit Reichtum sogar Zeit kaufen zu können, doh weit gefehlt.
      "Entschuldige bitte", sagte er an Julia gewandt, "Das wird die letzte Störung für heute gewesen sein."
    • Sehr verwirrt sah Julia zwischen der schwarzen Tasche, dem Essenswagen und der Tür des Badezimmers, durch das Carson soeben verschwunden war, hin und her. Sie war ein wenig überfordert. Dieser Mann war eindeutig zu gut vorbereitet. Noch einmal strich sie sich durch die Haare. "Vermutlich hat er Übung mit sowas." murrte sie leise und kniete sich vor die Tasche, um einen Blick hinein zu werfen. Es überraschte sie wie schlicht die Kleider waren, die man für sie eingepackt hatte, doch sie war ihrem Gastgeber sehr dankbar dafür.
      Sie hatte gerade die Kleider neben sich auf die Couch gelegt und begonnen etwas Obsalat zu essen. Als auf einmal Carsons Stimme ertönte. "Was?" Juliana hatte ihn noch nie so wütend gehört und zuckte instinktiv zusammen. Auf einmal hatte sie keinen Hunger mehr. Vorsichtig stellte sie ihre halbleere Schalte auf dem Tisch vor der Couch ab und sah besorgt in Richtung des Flurs, aus dem sie Carson nun leiser sprechen hören konnte. Anscheinend hatte er sich wieder beruhigt. Trotzdem spürte sie, dass ihr Herz schneller schlug als zuvor. Es dauerte einige Sekunden, bis sie ihren Körper davon überzeugt hatte, dass ihr nichts geschehen würde und es keinen Grund dafür gab davon laufen zu wollen. 'Er ist nicht sauer auf mich. Er hat sich schon wieder beruhigt. Er wird seine Wut nicht an dir auslassen.' sagte sie sich in ihrem Kopf immer und immer wieder vor, bis sie es am Ende glauben konnte.

      Trotzdem spannte sich ihr Körper etwas an, als Carson letztendlich wieder das Wohnzimmer betrat. Allerdings wusste sie im nächsten Moment nicht mehr, worüber sie sich eigentlich Sorgen gemacht hatte. Sie wusste gar nichts mehr, da alle ihre Gedanken zu einem abrupten Halt gekommen waren. Ihr Mund öffnete sich und wollte den Mann fragen, wieso er sich nicht zu Ende angezogen hatte, sondern halbnackt durch das Zimmer lief, aber kein Ton wollte ihre Kehle verlassen.
      Auch wenn er einen Anzug trug konnte man Carson ansehen, dass er fit war. Aber ohne sein T-Shirt zeigte sich erst, wie viel Sport der Mann zu treiben schien. Julia hatte noch nie ein Sixpack gesehen - zumindest nicht außerhalb von Zeitschriften - und sie konnte nicht verhindern, dass ihre Augen automatisch an dem Oberkörper des Mannes hinab wanderten. Sofort schämte sie sich für ihr Verhalten und wandte den Blick wieder ab. Stattdessen griff sie nach ihren Kleidern und drückte sie an sich, als könnte sie sich hinter ihnen verstecken. "Ist es in Ordnung, wenn ich auch duschen gehe?" fragte sie, nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte.
    • Ha! Sie interessierte sich also doch für ihn! Sie brauchte es gar nicht zu leugnen, er hatte den Blick eben gesehen.
      Carsons Gesicht zierte für den bruchteil einer Sekunde ein selbstsicheres Grinsend, eher er sich - mit voller Absicht - das Shirt über den Kopf zog, ehe er antwortete.
      "Na klar. Warum sollte ich dich daran hindern?"
      Er ging wieder rüber zu dem Frühstücksbuffett und girff sich eine Orange, die er von ihrer Schale befreite, ehe er sich ein Stück davon in den Mund schob.
      "Du weißt, dass das dir gehören kann?", fragte er viel zu beiläufig, als Juliana die Tür zum Badezimmer erreicht hatte.
      Er hatte sich nicht zu ihr umgedreht, sagte nicht, was er mit 'das alles' meinte, aber es war so klar. Es bedarfte keiner Erklärung. Und nur weil er gesagt hatte, dass er nicht mit ihr schlafen würde, hieß das nicht, dass er keine hinweise in diese Richtung streuen konnte. Außerdem wollte er unbedingt diesen Rotschimmer in ihrem Gesicht noch einmal sehen, wenn sie genau wusste, dass es unanständig war, was sie gerade dachte.
    • "Du weißt, dass das dir gehören kann?" Julia hielt kurz in ihrer Bewegung inne, drehte sich aber nicht um, sondern setzte dann ihren Weg ins Badezimmer fort.
      Kaum dass die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, atmete sie einmal tief durch. "Er macht das mit purer Absicht." murmelte sie, sprach dabei aber lediglich etwas aus, was offensichtlich war. Und leider musste Julia sich eingestehen, dass seine Strategie nicht schlecht war. Er sah gut aus, leider wusste er das aber auch selbst. Frustriert legte die junge Frau ihre Kleider auf die Ablage neben dem Waschbecken und drehte dann die Dusche auf. Während sie wartete, dass das Wasser eine angenehme Temperatur erreicht, versuchte sie das Bild von dem shirtlosen Carson endgültig aus ihren Gedanken zu verdrängen. Es gelang ihr jedoch nicht so ganz. Und dass das ganze Bad nach seinem Duschzeug roch, half auch nicht.

      Nachdem sie sich geduscht, abgetrocknet und angezogen hatte, föhnte die junge Frau ihre Haare. Allerdings fehlte ihr ein wenig die Geduld, weshalb diese noch ein wenig feucht waren, als sie das Bad wieder verließ und ins Wohnzimmer zurück kehrte. Sie hoffte, dass Carson sich inzwischen genug über sie amüsiert hatte und nicht noch weitere Andeutungen machen würde. Sie wusste nämlich nicht, wie sie damit umgehen sollte.
      "Danke für die Kleider. Ich frage lieber nicht, woher du meine Größe kennst." sagte sie, nachdem sie im Raum angekommen war. Sie verkniff sich zu fragen, wer die Unterwäsche ausgesucht hatte, die sie gerade trug. Das wollte sie wirklich nicht wissen.
    • "Ich bin gut im Größen raten. Ein kleiner Partytrick, seit ich dreizehn war. Für die Sachen solltest du dich aber bei Dana bedanken, sie hat ein besseres Auge für Frauenmode als ich", erklärte Carson, der mittlerweile mit einem frischen Kaffee auf der Couch saß und Nachrichten sah.
      Kurz stutzte er.
      "Dana ist übrigens meine persönlcihe Assisstentin. Und Austin hast du gestern Abend kennengelernt. Der Typ mit den breiten Schultern und dem grimmigen Gesichtsausdruck. Er ist mein Sicherheitschef und Bodyguard", erklärte er dann.
      Ihm war überhaupt nicht aufgefallen, dass er das nicht ekrlärt hatte. Normalerweise musste er das auch nicht und es interessierte niemanden, wer die Personen hinter den Gesichtern oder Namen waren. Aber normalerweise wäre er jetzt auch auf dem Weg nach Hause und nicht in einem Hotelzimmer mit einer Frau, mit der er nicht geschlafen hatte.
      "Hattest du denn eine angenehme nacht?", fragte er mit einem freundlichen Lächeln und bot ihr den Platz neben sich an.
    • Unbewusst nickte Julia. Es erleichterte sie, dass Carson zumindest nicht wusste, was sie unter ihren Sachen trug. Er sah auch so schon zufrieden genug aus. "Du hast Austin gestern erwähnt.", sagte sie, um das Thema zu wechsel. Sie durchquerte den Raum in einigen Schritten und setzte sich dann vorsichtig neben den Mann auf die Couch. Dabei stellte sie fest, dass es ihr leichter fiel als am vergangenen Abend. Vielleicht lag es an seinem sanften Lächeln, aber er wirkte im Moment nicht mehr so gefährlich wie er es noch im Restaurant getan hatte.
      "Ja, danke." beantwortete sie letztendlich Carsons Frage. "Es war etwas ungewohnt, da ich normalerweise nicht in Hotels übernachte." gab sie zu und merkte zu spät wie zweideutig das klang. Dabei hatte sie es ganz harmlos gemeint. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal in einem Hotel untergekommen war, da sie nie wegfuhr oder irgendwohin eingeladen wurde. "Wie war deine Nacht? Hoffentlich war die Couch nicht zu unbequem." fuhr sie fort und wippte leicht auf und ab, als wollte sie die Weichheit des Möbelstücks testen.
    • "Ich habe schon auf schlimmeren Couchen geschlafen, aber danke der Nachfrage."
      Carson leerte seinen Kaffee und wandte sich dann Juliana zu, die völlig zerrupft zwar auch gut aussah, aber hergerichtet doch um einiges attraktiver war.
      "Hast du schon eine Entscheidung gefällt? Werden wir uns nach diesem Wochenende wiedersehen oder soll ich aus deinem Leben verschwinden?"
      Er hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angt vor der Antwort, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass sie ihn nicht einfach fallen lassen würde. Trotzdem, bei ihr war er sich einfach nicht sicher. Sie war so unberechenbar, wie sie ihn die ganze Zeit darstellte.
    • Julia sah Carson erstaunt an. "Meinst du das ernst?" sie sah in seine Augen und suchte nach einem Zeichen, dass er sich über die lustig machte. Aber sie fand in ihnen nichts als Aufrichtigkeit. Sie verstand nicht ganz, wieso er sie auf einmal fragte, ob sie ihn wieder sehen wollte. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie ihm diese Frage bereits am vergangenen Abend beantwortet hatte. Doch je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie ihm im Grunde nur ausgewichen war, da sie hinter jedem seiner Worte eine Falle befürchtet hatte.
      Aber glaubte er wirklich, dass sie mit ihm in einem Hotelzimmer übernachtet hätte, wenn sie ihn unausstehlich finden würde? Ja, er war seltsam und sie verstand die meiste Zeit über sein Verhalten nicht. Ja, er war anstrengend und manchmal nicht sehr feinfühlig. Ja, er übertrieb maßlos und ließ sich auch keinem besseren belehren... Und doch hatte er etwas an sich, was die junge Frau nicht loslassen wollte. Es gab Momente in denen er so sanft und fürsorglich wirkte, dass sie glaubte einen anderen Menschen vor sich zu sehen. Und er war ehrlich, egal wie unangenehm das für ihn oder sein Umfeld war. Julia wollte ihm glauben, dass er sie nicht belügen und am Ende nur ausnutzen würde. Sie wollte es wirklich sehr...

      Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe. Sie war nicht gut in so etwas. "Also ich..." setzte sie an und spürte, dass sie ein wenig rot wurde. Es war peinlich das laut auszusprechen. Sie holte einmal tief Luft, um dann den Rest des Satzes so schnell wie möglich auszusprechen und es hinter sich zu bringen. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir uns wiedersehen. Aber nur wenn du das auch möchtest."
    • Ein lliebevolles Lächeln zeichnete sich auf Carsons Gesicht hab. Er konnte nicht verhindern, dass er einmal mehr seine Hand nach ihrem Gesicht ausstreckte und eine verirrte Strähne aus ihrem wundervollen Gesicht zurück hinter ihr Ohr verbannte.
      "Du bist süß, wenn du rot wirst", sagte er und sein blick senkte sich auf ihre Lippen.
      Seine Zunge schnellte hervor udn er leckte sich über seine Unterlippe, aber er riss sich zusammen und küsste sie nicht, auch wenn das genau das war, was er gerade am Liebsten tun würde. Stattdessen zog er seine Hand zurück und schaltete den Fernseher aus.
      "Wonach steht dir heuteder Sinn?", fragte er, "Wir können tun, was immer du willst."
    • Carsons Lächeln war so einladend, dass Julia nicht anders konnte als es schüchtern zu erwidern. Aber dann erstarte sie, da sie seine Fingerspitzen auf ihrem Gesicht spürte. sie beobachtete, wie seine Augen zu ihren Lippen wanderten und dort einige Sekunden lang verharrten. Eigentlich rechnete sie damit, dass er sie küssen würde. Doch dann zog er seine Hand wieder zurück und führte ihre Unterhaltung fort, als wäre nichts gewesen. Julia wusste nicht ob sie darüber enttäuscht oder erleichtert war.
      "Wonach steht dir heuteder Sinn? Wir können tun, was immer du willst.", hörte sie Carson sagen und zog die Mundwinkel ein wenig nach unten. Inzwischen musste er doch wissen, dass sie nicht gut darin war Entscheidungen zu treffen. Wieso verlangte er es trotzdem ständig von ihr?
      Sie machte einen nachdenklichen Laut und biss sich auf die Unterlippe, ohne es zu merken. "Ich weiß nicht..." setzte sie schließlich an, während sie immer noch in Gedanken nach einer passenden Antwort suchte. "Irgendetwas einfaches, was nicht viel Geld kostet. Der ganze Luxus überfordert mich." sagte sie und lächelte leicht. "Ein Spaziergang vielleicht?" Ihr war bewusst, dass es eine sehr unkreative Idee war, doch zumindest konnte sie so das Hotelzimmer verlassen und hatte die Möglichkeit sich mit Carson zu unterhalten.
    • "Spazieren gehen?"
      Okay, Carson hatte ja mit allem gerechnet, aber damit?! Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte.
      "Okay. Wenn es das ist, was du willst. Dann gehen wir... spazieren..."
      Es fühlte sich seltsam an, das auch nur auszusprechen und er musste kurz lachen. Schließlich schüttelte er den Kopf und schrieb Austin eine Nachricht, dass er sie abholen solle. Wenn sie schon sowas einfaches machten, dann doch bitte richtig.

      Zehn Minuten später klopfte der Linebacker an die Zimmertür. Carson ließ ihn ein und nahm ihm die Jacke ab, die er dabei hatte. Er half Juliana hinein und schlüpfte selbst in eine Lederjacke. San Francisco war vielleicht eine warme Stadt, aber der Herbst konnte hier doch schon beißende Winde hervorbringen.
      hand in hand ging er mit Juliana nach unten, checkte aus und ging mit ihr zum Wagen. In den zehn Minuten, die Austin gebraucht hatte, hatte er schnell die Taschen gepackt. Der Linebacker warf sie in den Kofferraum, ehe er sich hinters Steuer klemmte und losfurh. Ihr Ziel: der Golden Gate National Recreation Park. Hier konnte man bestimmt gut spazieren gehen.
      Dort angekommen half Carson Juliana aus dem Auto und und wieß Austin an, einen Kaffee oder sowas trinken zu gehen. der Linebacker wollte protestieren, aber Carson brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen bevor er etwas sagte.
      "Also. Gehen wir spazieren."
    • Julia sah dem stämmigen Mann hinterher, als er sich von ihnen entfernte. Obwohl sein Gesicht wie gewöhnlich für sie ausdruckslos aussah, bekam sie doch das Gefühl, dass er mit der Situation nicht zufrieden war. Unsicher sah sie zu Carson hinauf, während sie nach seiner Hand griff. "Es tut mir leid. Ich bin in sowas wirklich schlecht." sie seufzte leise. "Im Grunde dachte ich einfach, dass es nett wäre, wenn wir uns etwas unterhalten könnten und mal aus dem Hotelzimmer raus kommen. Aber es ist nicht gut, oder? Austin ist böse auf uns."
      Kurz ließ sie ihren Blick über den Park wandern. Da es Wochenende war, gab es außer ihnen noch einige andere Besucher und die meisten von ihnen schienen Paare zu sein. "Was machst du denn sonst, wenn du auf ein Date gehst?" fragte sie ihren Begleiter.
    • "Ach, mach dir wegen Austin keine Gedanken. Der ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. Immer. Dafür bezahle ich ihn. Er soll auf mich aufpassen und ich mache ihm das nicht unbedingt einfach."
      Er verschränkte seine Finger mit denen Julianas und schlenderte mit ihr durch die Grünanlage am Fluss. Hier war es wirklich schön.
      "Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich keine Dates habe. Oder willst du Einzelheiten zu dem, was in meinen Hotelzimmern sonst so passiert?"
    • "Nein." antwortete Julia ein wenig zu schnell. Sie wollte wirklich nicht wissen, was Carson im Hotel mit anderen Frauen machte. Er hatte ihr schon mehr darüber erzählt als ihr lieb war. "Es fällt mir einfach schwer zu glauben, dass jemand wie du nicht mit jemandem ausgeht. Liegt es daran, dass du zu wenig Zeit hast?" Einen Moment lang war es egal, ob sie mit ihrer Aussage sein Ego vielleicht ein wenig zu viel streichelte.
      "Wenn du entschieden hättest, was würden wir dann jetzt machen?" fragte sie nach einer kurzen Pause. "Und denk dran, dass du gestern sagtest, wir würden während des zweiten Dates keinen Sex haben." sie grinste ein wenig, es interessierte sie ehrlich, was hinter dem Mann steckte, wenn er nicht andeutete wie gerne er sie ins Bett bekommen würde.
    • "Es liegt mehr daran, dass ich einfach niemanden treffe, der mir meine Zeit wert wäre."
      Carson zuckte mit den Schultern und machte kurz einen Schritt zur Seite, um einen Jogger vorbei zu lassen.
      "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo wir jetzt wären. Vielleicht bei einem Brunch oder sowas. Oder ich hätte gleich auf vollen Angebermodus geschaltet und hätte eine Bootstour mit dir gemacht. Aber das wäre zu Christian Grey, oder?"
      Er lachte kurz, hob ihrer beider Hände und drückte einen Kuss auf Julianas Handrücken.
      "Ich habe dir etwas versprochen und ich habe nicht vor, meine verprechen dir gegenüber zu brechen, Juliana. Damit würde ich nur dein vertrauen missbrauchen und das will ich nicht. Du hast diesen Anstand verdient."
    • Beinahe hätte Julia gefragt, ob er ihre Gesellschaft auch als Zeitverschwendung betrachtete, hielt sich dann jedoch zurück. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihren Begleiter einfach nur nicht verärgern wollte oder es für sie zu schmerzhaft wäre, wenn er mit einem 'ja' antworten würde.
      Einen Moment lang betrachtete sie ihre Hände, es wunderte sie etwas wie natürlich es sich anfühlte. Sie schob das letztendlich darauf, dass sie schon mehrmals Händchen gehalten hatte und sie es deshalb vermutlich gewohnt war.

      "Ich habe dir etwas versprochen und ich habe nicht vor, meine Versprechen dir gegenüber zu brechen, Juliana. Damit würde ich nur dein Vertrauen missbrauchen und das will ich nicht. Du hast diesen Anstand verdient." Julia blickte auf und sah Carson verwundert an. Sie ließ sich seine Worte ein paar Mal durch den Kopf gehen. "Ich glaube, das ist das netteste, was ich seit langem gehört habe." gab sie zu und war selbst ein wenig erstaunt über diese Erkenntnis. Sie erinnerte sich, dass er etwas ähnliches schon vorher gesagt hatte. Aber diesmal war sie entspannt genug, um es auch wirklich zu hören. Es war einer der Momente, in denen sich die Seite von Carson zeigte, die Julia so gerne kennen lernen würde. Die Seite, der sie vertrauen wollte.
      Einige Sekunden rang sie sich, bevor sie auf einmal stehen blieb. Kurz zögerte sie, bevor sie dem Impuls nachgab, der schon die ganze Zeit in ihr aufstieg. Sie streckte sich etwas und gab Carson einen kurzen Kuss auf die Wange. "Vielen Dank." sagte sie und lächelte schüchtern.
    • Er hatte gerade fragen wollen, warum sie stehen blieb, das spürte er ihre Lippen auf seiner Wange. Ihm blieb die Luft für einen kurzen Augenblick weg und er musste erstmal den Weg zurück in die Gegenwart finden. In die Realität.
      "Ähm... Gern geschehen?"
      Er war verwirrt, aber wenn es das brauchte, um ihre Zuneigung zu gewinnen, dann sollte es ihm nur recht sein.
      Nachdem er diesen kleinen Schock verwunden hatte, legte er Juliana einen Arm um die Schultenr und schlenderte weiter mit ihr durch den Park. Sie kamen an einer jungen Straßenmusikerband vorbei, die einen netten Jazz Noir Song spielten. Die Sängerin hatte eine wundervolle Stimme und die Jungs, die sie musikalisch begleiteten waren auch nicht übel. Carson warf ihnen einen hundert Dollar Schein und seine Visitenkarte in den Gitarrenkoffer zu ihren Füßen, nickte ihnen lächelnd zu und schlenderte weiter mit Juliana im Schlepptau.
      "Die waren richtig gut, findest du nicht?", fragte er, obwohl man die kleine gruppe noch deutlich hören konnte.
    • Langsam ging Julia neben Carson her. Es störte sie nicht, dass er seinen Arm um ihre Schulter gelegt hatte, stattdessen fühlte es sich so an, als würde er sie vor dem Rest der Welt beschützen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal mit jemandem zusammen durch die Gegend geschlendert war - so ganz ohne Ziel oder Zeitdruck.
      Nachdem sie an der kleinen Jazz-Band vorbei gegangen waren, warf Julia ihnen noch einen Blick über ihre Schulter hinweg zu. Sie fand, dass Carsons Trinkgeld ein wenig zu hoch war und zeigte, dass Geld für ihn eine ganz andere Bedeutung hatte. Aber da sie den Musikern diese Spende gönnte, sagte sie nichts dazu sondern lächelte nur. "Warum hast du ihnen deine Karte gegeben?"
    • "Es gibt heutzutage so viele, die meinen, sie könnten Jazz spielen. Die meisten Idioten werden promoted und die guten, die wirklich guten, bleiben mit ihrer Musik auf der Straße. Ich will das ändern. Jazz macht sich gut als Straßenmusik, aber so verdient man ja kein Geld. Ein freund von mir hat dieses Konzept verstanden und ein Label für solche Fälle aufgemacht. Die Musiker nehmen bei ihm auf, können ihre Alben verkaufen, sind aber ungebunden und können weiterhin da spielen, wo es gut klingt: An der frischen Luft. Wahlweise in stickigen Pubs. Jazz darf man keine Grenzen setzen, das bekommt der Musik nicht. Ich hab ihnen meine Karte gegeben, damit sie sich melden und ich ihnen das Label vermitteln kann. Ich hätte ihnen ja eine vom Label gegeben, aber ich habe gerde keine dabei."
      Er ergriff Julianas Hand und wirbelte sie in einem schlichten Tanzschritt einmal um ihre eigene Achse, ehe er sie in seine Arme zog - alles passend zu der leisen Musik der Band im Hintergrund natürlich.
      "Wenn der jazz durch dich durchgeht, dann ist es guter Jazz", sagte er und wiegte sie beide leicht hin und her, die Augen geschlossen, um besser zuhören zu können.