[2er RPG] Burning Desire

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    • Anscheinend war Julia nicht die einzige, die auf das Ende der Konferenz wartete. Sobald Carson Davis das Treffen offiziell beendet hatte, füllte sich der Raum sofort mit einer Vielzahl von Geräuschen. Stühle wurden zurück geschoben, Aktentaschen geschlossen und einige der Teilnehmer setzten bereits die Gespräche fort, die sie während der Pause begonnen hatten. Die Meisten freuten sich auf das bevorstehende Essen, denn nach den vielen, trockenen Vorträgen hatten sie sich eine Stärkung wirklich verdient. Und außerdem bekam man nur selten so gutes Essen umsonst.
      Julia sah sich um und als sie sicher war, dass niemand sie beachtete, lehnte sie sich zu Andrew und sprach leise mit ihm. "Da das Treffen nun vorbei ist, ist es doch sicher in Ordnung, wenn ich schon einmal nach Hause gehe, oder?" Der ältere Mann war bereits aufgestanden, hielt nun aber in seiner Bewegung inne. "Aber warum denn? Das Essen hier solltest du dir wirklich nicht entgehen lassen." Er lächelte breit. Julia strich sich nervös eine Haarsträhne hinters Ohr. Sie war keine gute Lügnerin, aber sie wollte ihren Chef auch nicht verletzen, indem sie ihm sagte, dass sie sich unwohl fühlte. Außerdem kam sie sich selbst ein wenig kindisch vor, weil sie im Begriff war vor einem erwachsenen Mann davon zu laufen. "Das glaube ich dir." setzte sie vorsichtig an, während sie in Gedanken noch immer nach einer guten Entschuldigung suchte. "Es ist nur... ich..."

      Leider kam die Blonde nicht dazu ihre Ausrede vorzutragen, da auf einmal neben ihr eine Stimme ertönte, die sie inzwischen schon viel zu gut kannte. "Ich hoffe doch, dass Sie mich begleiten werden, Miss Kinnley?" Kurz fragte Julia sich, ob Carson wohl ihre Gedanken gelesen hatte. Diese Vorstellung war noch unheimlicher, als das selbstsichere Glänzen in seinen Augen. "Dann können wir unser Gespräch von gestern Abend wieder aufnehmen", fügte der Mann hinzu und sein lächeln wurde noch etwas breiter.
      In ihrem Augenwinkel bemerkte sie, dass Andrew seinen Körper straffte und seine Mundwinkel sich ebenfalls zu einem Lächeln hoben. "Aber natürlich bleibt sie." sagte er und sorgte dadurch dafür, dass Julia ihm einen entgeisterten Blick zuwarf. "Ich sagte ihr gerade, dass sie sich so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte. Man isst ja nicht alle Tage in dem besten Hotel der Stadt." Andrews Augen glänzten zufrieden und Julia erkannte, wie sehr der Mann die Aufmerksamkeit von Herrn Davis genoss. Anscheinend kam es nicht oft vor, dass er ungestört mit dem Mann reden konnte, der unmengen an Geld in seine Arbeit investierte. Die Blonde konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er versuchte sich einen Vorteil zu verschaffen, da er nicht riskieren konnte seinen wichtigsten Sponsor und Vorgesetzten zu verärgern. Aber dass er sie in die Sache mit hinein zog, gefiel ihr nicht.
      Aber nun war es zu spät und sie konnte nur noch gute Miene zum bösen Spiel machen. "Ja, es sieht wohl so aus, als würde ich zum Essen bleiben." stimmte sie zu, nicht aber ohne Andrew einen kurzen, strafenden Blick zuzuwerfen.
    • "Perfekt!"
      Carson sah kurz rüber zu Jackson und bedeutete ihm, herüber zu kommen. Jackson folgte dem befehl ohne mit der Wimper zu zucken und ließ sich von Carson sagen, was er als nächstes tun sollte. Der muskelprotz schien nicht sonderlich begeistert von dem, was er zu hören bekam, aber er beschwerte sich nicht. das tat er nie.
      "Kommen Sie."
      Carson hielt Julia die gläserne Tür zum konferenzraum auf und führte sie zum Aufzug. Das Hotelrestaurant war im obersten Stockwerk. Es war zu allen Seiten hin verglast, sodass man eine dreihundersechzig Grad Aussicht auf San Francisco genießen konnte. Küche und Theke befanden sich zentral. Normlerweise standen hier nur kleinere Tische herum, für bis zu vier Personen geeignet, aber heute war eine Seite komplett umgeräumt worden, um Platz für die Konferenzteilnehmer und das Buffett zu machen. Der bereich war mit Samtkordeln und vergoldeten Ständern abgeschirmt worden. Dort, wo man durch konnte, hing ein Schild mit der Aufschrift GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT Im Gegensatz zur kuschligen bar war hier alles in Blau und hellen Violettönen gehalten, was es irgendwie eisig wirken ließ. Aber es war nicht zu dominant, es erinnerte eher an einen noblen Eispalast als an eine Gletscherspalte. Das Design der Theke war genau auf das Licht abgestimmt und auch der Rest des Restaurants passte sich an dieses Eiskristallmotiv an. Von der Decke hingen asymmetrische Lampen, die an Eiskristalle erinnerten, die Blumen an den Tischen waren alle weiß und hatten spitz zulaufende Blätter, Die Stühle waren weiß und verchromt, die Karten waren ebenfalls weiß und wiesen ein Kristalmuster an den Ecken auf.
      Carson führte Julia aber nicht in Richtung des vorbereiteten Buffets oder dem langen Tisch. Er führte sie an der anderen Seite vorbei an der Theke, weg von den Konferenzteilnehmern. Hier gab es einen blassblauen, halb durchscheinbaren Vorhang, der von einem Kellner beiseite gezogen wurde, als er seinen Boss kommen sah.
      "Danke, Max", sagte Carson und steuerte auf einen den freien Tische zu.
      Die meisten Tische hier in diesem Separee waren leer, denn hier hatten nur diejenigen Gäste zutritt, die in den entsprechenden Suiten wohnten und demnach VIP Gäste waren. Die Honeymoonsuite hatte hier Zutritt, die Diplomatensiut und je nach Gutdünken des besitzers auch andere Gäste. Heute saßen hier ein junges Paar, ganz in die Ecke gekuschelt, flirtend, und sonst keiner. Carson ignorierte sie und setzte sich möglichst weit von ihnen entfernt. Zuvor aber rückte er Julia den Stuhl zurecht.
      Max kam sogleich angeeilt und fragte nach einem Getränkewunsch. Carson bestellte einen guten Wein hier aus der Gegend und schickte den Jungen auch gleich mit einer Essensbestellung von dannen. Er ließ Julia keine Wahl, nicht einmal die Karte ließ er sie sehen.
      Als Max weg war, stützte er seine Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte seine Finger ineinander und platzierte sein Kinn darauf. Er lächelte noch immer charmant, wie er es im Konferenzraum getan hatte. Er verlor sich gerade in Julias Augen.
    • Auch wenn Julia eigentlich gegen ihren Willen hier war, musste sie doch zugeben, dass das Restaurant wirklich schön war. Ihr gefiel die elegante Einrichtung, die zwar edel aber nicht zu protzig wirkte. Einen Moment lang fühlte Julia sich, als habe sie gerade einen Eispalast aus einem Märchenbuch betreten und sie vergaß kurzzeitig, dass sie eigentlich auf Andrew sauer sein wollte. Sie hatte noch nie einen solchen Ort gesehen und auf einmal war sie doch froh darüber hierher gekommen zu sein.
      Die junge Frau war von dem Anblick so fasziniert, dass sie gar nicht bemerkte, dass Carson sie nicht an den Tisch zu den anderen Gästen begleitete und auch nicht, dass Andrew ihnen auf einmal nicht mehr folgte. Erst als sie einen dünnen, hellblauen Vorhang durchschritt sah Julia sich um und stellte erschrocken fest, dass sie mit dem Besitzer des Hotels ganz alleine war. "Wo gehen Sie denn hin?" brachte sie heraus, vor lauter Verwirrung folgte sie ihm jedoch trotzdem und nahm sogar artig Platz, als er einen Stuhl für sie zurecht rückte.

      "Sagen Sie mir, was das hier genau werden soll?" fragte sie, nachdem ihr Begleiter beim Ober einfach etwas bestellt hatte, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen. Kurz überlegte sie, ob ihm wohl bewusst war was er für ein Bild vermittelte, wenn er einfach so mit einer Kongress-Teinehmerin verschwand. Aber vermutlich störte ihn das nicht einmal. Sie kannte Carson Davis nicht, aber er war ihr bisher wie ein sehr zielstrebiger Mensch vorgekommen, der wusste was er wollte und es gewohnt war seinen Willen durchzusetzen. Und auch als er sie jetzt ansah, lag ein zufriedener Ausdruck in seinen Augen. Beinahe wirkte er wie ein kleiner Junge, der endlich das Spielzeug bekommen hatte, um das er seine Eltern wochenlang angebettelt hatte.
      Unsicher sah Julia sich um. Genau wie der andere Teil des Restaurants war auch hier alles sehr geschmackvoll eingerichtet, das Dekor und die Möbel schienen sogar noch teurer zu sein. Es war offensichtlich, dass diesen Teil des Hotels normale Gäste nicht zu Gesicht bekamen. Julia sollte sich also eigentlich geehrt fühlen, aber stattdessen war ihr etwas unbehaglich zu Mute, das sie nicht verstand, was dieser Mann eigentlich von ihr wollte. Hatte er sich am vergangenen Abend nicht schon genug auf ihre Kosten amüsiert?

      Nachdem sie den Raum lange genug betrachtet hatte, wandte sie sich wieder Carson zu, der sie immer noch schweigend musterte, schien jedoch ein wenig abwesend zu sein. Während Julia in seine blauen Augen sah, fragte sie sich woran er wohl dachte und ob er inzwischen bereute sie hierher gebracht zu haben. "Sollten Sie nicht zusammen mit den anderen Teilnehmern essen?" fragte sie schließlich, da ihr die Stille zwischen ihnen etwas zu unangenehm wurde. Sie ahnte, dass sie keine ernsthafte Antwort erhalten würde, da ihr Gegenüber meist nur das tat, wonach ihm der Sinn stand. Dennoch hatte sie den anderen Anwesenden gegenüber ein schlechtes Gewissen. Immerhin waren sie alle nur wegen Carson hierher gekommen.
    • "Die kommen auch gut ohne uns zurecht. Die sind wegen dem teuren Essen hier, nicht wegen mir. Und ich genieße viel lieber die Gesellschaft einer attraktiven Frau als die von dutzenden Speichelleckern", antwortete Carson, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
      Noch einmal ließ er seinen Blick über die Frau ihm gegenüber wandern, ehe er sich zusammenriss und sich selbst dazu zwang, ein Gespräch mit der Schönheit zu führen, die ihn von minute zu Minute nur verwirrter anstarrte.
      "Du wirst mir bei der Wahl der Sepisen einfach vertrauen müssen, Julia. Du wirst es nicht bereuen."
      Max kam zurück, präsentierte den Wein und ließ Carson kosten. Er befand den Wein für angemessen und der fleißige Kellner befüllte die Weingläser der beiden. Auf Geheiß Carsons ließ er sogar die Flasche da und bemühte sich um einen Weinkühler.
      "Ich bin froh, dass du für Andrews frau eingesprungen bist. Ich war mir nicht sicher, ob du mich wiedersehen willst, nach gestern Abend."
    • Carsons Antwort überraschte Julia nicht, da sie schon mit etwas ähnlichem gerechnet hatte. Was sie jedoch unerwartet traf war, dass er sie auf einmal duzte und sich sogar ihren Vornamen gemerkt hatte. Außerdem sah er sie immer noch so durchdringend und aufmerksam an, als würde er auf eine bestimmte Reaktion von ihr warten. Sie wusste nicht auf welche.
      "Ja, ich bin mir sicher, dass all die hübschen Frauen, die Sie hierher bringen, ganz begeistert sind." sagte sie, schaffte es aber nicht sarkastisch zu klingen. "Aber es ist wirklich schön hier, das muss ich zugeben." gestand sie, das sie ahnte dass er bereits bemerkt hatte, wie fasziniert sie von dem Restaurant war. Kurz sah sie aus dem Fenster, der Blick über die Stadt war wirklich atemberaubend. Also schön." sagte sie schließlich und sah wieder zu ihrem Gegenüber. "Ich vertraue Ihrer Essenswahl. Immerhin haben Sie sich ja die Mühe gemacht mich hierher zu entführen." sie lächelte leicht. Die Situation war immer noch sehr ungewohnt für sie und ein Teil von ihr war sich sicher, dass dieses Beisammensein für den Mann nur ein Spiel war, doch der andere Teil von ihr war inzwischen ehrlich neugierig und wollte das Verhalten ihres Gegenübers besser verstehen. Deshalb beschloss sie zu bleiben.

      Nachdem der Wein gebracht worden war, betrachtete Julia einen Moment lang die rote Flüssigkeit in ihrem Glas, die im Licht des Raumes zu glänzen schien. "Um ehrlich zu sein wollte ich das auch nicht." antwortete sie leise auf Carsons letzte Aussage. Erst als die Worte ausgesprochen waren, wurde ihr bewusst wie verletzend sie für den anderen klingen mussten und sie hatte augenblicklich ein schlechtes Gewissen. "Entschuldigung, das klang unhöflicher als es gemeint war." gestand sie. "Wie Sie sehen, kann ich nicht gut mit anderen Menschen umgehen, zumindest nicht mit Männern. Vielleicht liegt mit deshalb die Arbeit in einem Frauenhaus so gut." Sie zuckte leicht mit den Schultern. Es fiel ihr nicht leicht das zuzugeben, aber es erschien ihr sinnvoller als jede Ausrede, die sie sich hätte ausdenken können. Vermutlich hätte der Mann diese sowieso sofort durchschaut.
      Und vielleicht hatte er nun verstanden, dass Julia all den Aufwand nicht wert war.
    • "Was ist an Ehrlichkeit unhöflich?", stellte er eine rethorische Gegenfrage, "Und bitte, nenn mich Carson und duze mich, die Konferenz ist vorbei."
      Um zu zeigen, wie ernst es ihm mit dem Legeren war, netledigte er sich kurzerhand seines Jacketts, dass er ordentlich in der Mitte faltete und über die Rückenlehne seines Stuhls legte. Wie am Abend zuvor in der Bar, lockerte er seine Krawatte, zog sie schließlich ganz aus und öffnete die oberen Knöpfe seines hemdes. Die Krawatte wanderte in die Tasche seines jacketts.
      Er lächelte Julia sanft an.
      "Vielleicht wird es Zeit für mich, meine weibliche Seite zu entdecken, wenn du besser mit Frauen klar kommst?", fragte er scherzhaft.
      Er war sich nicht sicher, wie weit er für diese Frau gehen würde, immerhin kannte er sie seit gerade einmal ein paar Stunden, aber sie wirkte schon jetzt auf ihn so eine Anziehung aus, dass er sich kaum in seinem Stuhl halten konnte. Er könnte jetzt einfach über den Tisch hechten und diese wundervoll geschwungenen Lippen küssen, sie kosten...
    • "Was ist an Ehrlichkeit unhöflich?" diese Frage hatte Julia noch niemals jemand gestellt - sie hatte sie sich nicht einmal selbst gestellt. Zu lange hatte ihre Welt aus nichts anderem als Lügen bestanden. Ihrem Umfeld gegenüber hatte sie einen undurchdringlichen Vorhang aus Lügen gewebt und dahinter all die unbequemen Wahrheiten versteckt, die niemand sehen wollte oder durfte. Vor wenigen Jahren hatte sie noch geglaubt, dass sie kein Recht hatte ehrlich zu sein, sondern das sagen musste, was andere von ihr erwarteten. Und nun saß sie jemandem gegenüber, der ihre Meinung einfach so annahm, ohne sie abzuwerten oder von ihr verletzt zu sein. Sie verstand diesen Mann einfach nicht.
      "Nun gut, Carson." sein Name fühlte sich seltsam auf ihrer Zunge an. "Daran muss ich mich noch gewöhnen." murmelte sie leise zu sich selbst, wurde dann jedoch davon abgelenkt, dass ihr Gegenüber sein Jacket auszog. Wie schon ab Abend zuvor war ihr Kopf auf einmal ganz leer und sie konnte sich nicht davon abhalten ihn anzusehen. Wie konnte jemand nur so gut dabei aussehen, wenn er eine Krawatte auszog?
      Julia blinzelte einmal und zwang sich den Blick abzuwenden. Ihre eigenen Gedanken waren ihr auf einmal sehr peinlich. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe, während sie in Gedanken nach einem Gesprächsthema suchte, mit dem sie sich ablenken konnte. Aber besonders viel wollte ihr nicht einfallen. "Darf ich?" fragte sie deshalb und machte eine nickende Kopfbewegung in Richtung ihres Weinglases. Bisher hatte sie nichts getrunken, da sie davon ausging, dass es unhöflich war dies zu tun, bevor man mit dem anderen angestoßen hatte. Aber sie wusste nicht, wie die Regeln hier waren - denn offensichtlich machte Carson Davis seine eigenen Regeln. "Das Angebot ist nett, aber ich denke nicht, dass dir ein Kleid stehen würde." sagte sie nach einer kurzen Pause und konnte ein Lächeln nicht zurück halten. Die Vorstellung war einfach zu amüsant.
    • "Natürlich darfst du! Was sollte dich denn davon abhalten?"
      Diese Frau war ihm ein absolutes Rätsel. Fragte um Erlaubnis, um einen Schluck Wein zu trinken... Diese fragen wurden alle aus seinem hrin gepustet, als sie das Glas an ihre Lippen setzte und einen Schluck vom Saft der Götter nahm. Er wusste nicht warum, aber das war das heißeste, was er jemals gesehen hatte.
      "Ein Kleid? Ich dachte an kleinere Schritte wie eine Maniküre oder sowas", antwortete er und konzentrierte sich ganz schnell auf seinen eigenen Wein.
      Er musste wirklich aufhören, sich diese frau nackt unter seinen Händen vorzustellen. In seinem Bett. Schwitzend vor Extase. Seinen Namen schreiend.
      Carson räusperte sich verhalten und setzte sich etwas anders hin. Er überschlug die Beine. Er lächelte Julia freundlich an. Er sollte solche Gedanken wirklich nicht denken, nciht beim Abendessen. Danach allerdings...
    • Der Wein war exellent, genau wie das Restaurant es vermuten ließ. Carson hatte eine wirklich gute Wahl getroffen und einen Wein gewählt, der nicht zu trocken war. Julia war keine Weinkennerin, deshalb konnte sie keine Nuance von Erdbeere oder ähnliches herausschmecken, wie es die Profis zu gerne taten. Für sie war der Wein einfach angenehm und schmeckte ihr, das reichte aus.
      "Eine Maniküre?" fragte sie und stellte ihr Glas vorsichtig wieder auf dem Tisch ab. "Das ist ja keine Herausforderung, ich habe gehört, dass es tatsächlich Männer gibt, die das tun." Kurs sah sie zu ihren eigenen Nägeln, die noch nie ein Nagelstudio von innen gesehen hatten, bevor sie diese um den Stiel des Weinglases schloss und es leicht hin und her drehte.
      Erneut spürte die Carsons Blick auf sich. Als sie diesmal zu ihm sah, schienen seine Augen dunkler als zuvor und es lag ein Ausdruck in ihnen, den sie nicht genau deuten konnte. "Was ich nicht ganz verstehe..." setzte sie an. "Wieso ich? Ich meine... die Bar war voller Frauen und ich habe sicher nichts getan, um irgendwie aufzufallen."
    • "Du musstest auch nichts tun. So, wie du an der Bar gesessen hast, sahst du umwerfend gut aus, besser als all die anderen. Und als ich dich dann aus der Nähe gesehen habe, hast du mich fast aus meinen Designerlatschen gehauen."
      Offen und ehrlich, wie er es immer tat. Er sah keinen Grund darin, ihr irgendeine Halbwahrheit aufzutischen, wenn die Wahrheit doch für sich sprach. Sie war eine wunderschöne Frau. Und nach dem, was er bisher von ihr hatte kennenlernen dürfen, war sie auch eine unglaublich freundliche Person. Warum also hätte er sich nicth für sie interessieren sollen?
      "Ich weiß, es muss wirken, als spiele ich ein Spiel, aber ich versichere dir, das tue ich nicht. Ich spiele nie Spielchen, denn darauf kann kein Vertrauen wachsen. Ich finde dich attraktiv, ich finde dich nett und freundlich und stark bist du auch noch, weil du all diesen frauen hilfst, die es nicht allein können. Ich bin froh darüber, dass deine Freundin gestern verspätet kam, denn so hatte ich die Möglichkeit, dich kennenzulernen."
    • Julia spürte, dass ihre Lippen sich etwas öffneten, konnte aber noch rechtzeitig verhindern, dass ihr vor Staunen der Mund ganz aufklappte. Stattdessen spürte sie jedoch, dass ihr das Blut in die Wangen schoss und sah verlegen zur Seite. Sie hätte Carson gerne gesagt, dass sie ihm nicht glaubte und seine Komplimente völlig übertrieben waren. Aber wie konnte sie das tun, wenn er dabei so aufrichtig klang?
      "Ich bin nicht stark." sagte sie schließlich, da es der einzige Punkt war, in dem sie eindeutig widersprechen konnte. "Sonst hätte ich mich sicher nicht von einem fremden Mann in den abgelegenen Teil eines Restaurants entführen lassen." scherzte sie und lächelte. "Und meinen Job betrifft, so bin ich da irgendwie reingerutscht. Ich habe Glück, dass ich etwas tun kann, was ich für sinnvoll halte." fügte sie hinzu. Das war zwar nur die halbe Wahrheit, aber gleichzeitig war es auch alles, was sie dem Mann erzählen wollte. Alles andere hätte die Unterhaltung in eine unangenehme Richtung geführt, die sie nicht einschlagen wollte, und die Atmosphäre endgültig zerstört.
      "Ist es bei dir nicht ähnlich?" fragte sie, um das Thema zu wechseln. "Es ist sicher schön erfolgreich zu sein, aber du tust es doch sicher nicht nur für das Geld."
    • Wenn sie rot wurde, war sie sogar noch hübscher. Was wohl mit ihm passieren würde, wenn er sie zum Lächeln bringen könnte?
      "Soll ich sagen, dass ich es für den Spaß mache? Ich mag den Erfolg. Ich wurde in ihn hineingeboren und ich erhalte ihn gern. Wenn man so will, bin ich süchtig danach."
      Carson zuckte entspannt mit den Schultern. Scheinbar schien sich sein Körper wieder zu fangen. Das Gespräch half auf jeden Fall dabei, sich von gewissen Dingen abzulenken.
      Max kam zurück und servierte das von Carson bestellte Essen. Er hatte diesmal auf die Meeresfrüchte verzichtet, weil er wusste, dass sowas immer ein Spiel mit dem Glück war und er keinen anphylaktischen Schock riskieren wollte. Ebenso hatte er auf etwas mut Nuss oder mti zitrusfrüchten verzichtet. Und Glutenfrei war es auch noch! Dass Julia Fleisch aß, hatte er heute Mittag ja schon bewundert, also konnte er zumindest auf nicht-vegetarisches zurückgreifen.
      "Ich wünsche einen guten Apetit", verabscheidete sich Max.
      Der Junge war gut, er wusste genau, dass er an diesem Tisch nicht länger erwünscht war, als es wirklich nötig war. Tauchte er auf, war er auch gleich wieder verschwunden. Und er arbeitete schnell und zielstrebig. Der Junge würde sich heute über sein Trinkgeld freuen. Oder morgen, da Carson für gewöhnlich alles am Tag seiner Abreise abbuchen ließ. Er würde es einfach richtig deklarieren.
      "Ich hoffe, ich habe eine gute Wahl getroffen", sagte Carson.
      Wieder war er nur in der Lage, mit seiner gabel herumzuspielen, bis er sich sicher sein konnte, dass Julia nichts gegen das Essen hatte, dass er ausgesucht ahtte.
    • Seine Antwort war ungewöhnlich aber gleichzeitig ehrlicher als alles, was sie bisher zu diesem Thema gehört hatte. Erfolgreiche Leute sagten oft, dass sie sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hatten und jeder es schaffen könnte, wenn er es nur genug wollte. Julia hatte das immer für Unsinn gehalten. Man brauchte immer jemandem, der einen den Weg zeigte und gerade die Menschen, die so taten als wäre es so einfach, waren die, denen man alles in den Schoß gelegt hatte.
      Doch Carson schien anders zu sein. Er wirkte ehrgeizig, aber nicht skrupellos. Er wollte sein Ziel aus eigener Kraft erreichen, würde dafür aber nicht über Leichen gehen.

      Als der Kellner das Essen brachte, verwarf Julia ihre Gedanken und betrachtete stattdessen was ihr Gastgeber für sie ausgewählt hatte. Das Gericht übertraf ihr Mittagessen bei weitem, es war elegant angerichtet und sogar ein Laie konnte erkennen, dass die verarbeiteten Lebensmittel von bester Qualität waren.
      "Ich bin nicht besonders wählerisch." versuchte sie ihr Gegenüber zu beruhigen. "Aber es sieht wirklich gut aus." Sie sah zu Carson und bemerkte dass er sie schon wieder ansah, diesmal schien er jedoch etwas unruhig zu sein. Die junge Frau wurde das Gefühl nicht los, dass er auf etwas wartete und es dauerte einen Moment, bis ihr bewusst wurde, dass es vermutlich unhöflich war, dass sie noch nicht von dem Essen probiert hatte.
      Vorsichtig stach sie mit ihrer Gabel in ein Stück Gemüse und aß es. Sofort durchflutete eine Welle an Aromen ihren Mund. Andächtig kaute sie ein paar Mal, bevor sie schließlich herunter schluckte. "Es ist genauso lecker, wie es aussieht. Vielen Dank." sagte sie an Carson gewandt und lächelte ihn an.
    • Ein kleines, zaghaftes Lächeln... es reichte, um ihn komplett in eine andere Dimension zu befördern. Das Pärchen in der Ecke verschwand, das gedämpfte Plappern der Konferenzteilnehmer und der anderen Gäste auf der anderen Seite des Raumes verschwand, alles verschwand. Carsons Welt wurde auf dieses wunderschöne Lächeln reduziert.
      Ohne irgendeine Vorwarnung stand er auf, lehnte sich über den Tisch und küsste Julia. Er legte ihr sanft den Zeigefinger unter das Kinn, um ihren Kopf in seine Richtung zu drehen. Es folgte die nächste Explosion in Carsons Verstand. Ihre Lippen... seine Gedanken waren ihnen nicht gerecht geworden. Sie waren weich, sanft und sie schmeckten wie... wie pures Glück.
      Er löste den Kuss, ließ Julia aber nicht los. Stattdessen kam er um den Tisch herum und brachte seinen Körper so nah an ihren, wie es sein Gesicht schon war.
      "Was stellst du bloß mit mir an?", hauchte er, verloren in ihrem Duft, ihren Augen, in ihr.
    • Als Carson von seinem Stuhl aufstand, dachte Julia zuerst, dass sie ihn irgendwie verärgert hatte. Deshalb traf sie sein Verhalten auch völlig unvorbereitet und es dauerte eine Sekunde, bis sie realisierte, dass er sie gerade küsste. Ein leises Klappern war zu hören, als ihr die Gabel aus der Hand fiel und auf ihrem Teller landete. Es war nur eine kurze Berührung, sanft und zaghaft - völlig anders als das Benehmen, das er ihr bisher gegenüber gezeigt hatte.
      Eigentlich wollte sie ihn von sich stoßen, aber ihr Kopf war auf einmal ungewöhnlich leer und ihr Körper wie erstarrt. Die Welt um sie herum schien zu verschwimmen, bis nichts mehr in ihr existierte, als der Mann vor ihr. Und obwohl der Kuss nur sehr kurz war, glaubte Julia ihn immer noch auf ihren Lippen zu spüren, nachdem Carson sich schon wieder von ihr gelöst hatte.

      "Was stellst du bloß mit mir an?" hörte sie ihn flüstern und erst jetzt fiel ihr auf wie nah er ihr gekommen war. Sie blickte zu ihm hinauf und sah in seine Augen, die sie mit einer solchen Intensität ansahen, als wollten sie die junge Frau einfangen und jedes Detail von ihr festhalten.
      "Ich... ich weiß nicht." hörte sie sich selbst flüstern. Anscheinend war sie mit der Situation dermaßen überfordert, dass ihr Kopf beschlossen hatte eine Frage zu beantworten, die eigentlich gar keine war. Aber ausnahmsweise war Julia das diesmal nicht peinlich, da sie immer noch versuchte völlig zu verstehen, was gerade geschehen war und wie es überhaupt dazu kommen konnte.

      Wäre dies eine Soap-Opera, so hätte Julia Carson nun eine Ohrfeige dafür geben müssen, dass er sie einfach so überfiel. Und dann hätte sie ihre Tasche genommen und wäre davon gerannt... Aber die reale Julia würde niemals gewalttätig werden, sie würde niemals jemanden schlagen. "Du hast gesagt, dass du keine Spielchen spielst." sagte sie leise, während sie noch immer versuchte ihre Fassung wieder zu finden, was ihr sehr schwer fiel, so lange der Mann ihr dermaßen nahe war. "Warum machst du dann sowas?"
    • "Das ist kein Spiel, Julia. Ichkann einfach nicht anders."
      Beinahe schon andächtig strich er ihr mit einem Finger über die glatte Wange. Sie war ganz warm und leicht gerötet. Es gefiel ihm, dass sie wegen ihm rot wurde.
      "Ich kann einfach nicht..."
      Wieder beugte er sich zu ihren Lippen hinuter. Diesmal aber dauerte der Kuss länger, war weniger zaghaft, aber trotzdem sanft. Wenn er könnte, würde er nichts anderes mehr tun, als sie zu küssen.
      Seine Hand landete ganz automatisch auf ihrem Oberschenkel, wo er - wie am Abend zuvor in der Bar - mit dem Daumen ein Unendlichkeitssymbol zeichnete.
      Etwas verloren lehnte er seine Stirn an ihre.
      "Du schmeckst noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte", hauchte kaum hörbar.
    • Vermutlich war Julias Verstand immer noch etwas vernebelt, denn Carsons Worte wollten absolut keinen Sinn für sie ergeben. Er konnte nicht anders? Alles was ihr dazu einfiel war ein riesiges 'warum?', das sich in ihrem Kopf breit machte und alle anderen Gedanken zu vertreiben schien. Sie konnte nicht einmal wütend auf den Mann sein, obwohl sie jedes Recht dazu hatte.
      Gerne hätte Julia ihm gesagt, dass er nicht einfach herumlaufen und Frauen küssen konnte, nur weil ihm gerade danach war. Aber noch bevor es ihr gelang einen Satz zu formulieren, hatte er seine Lippen erneut auf ihre gepresst.

      Diesmal war die Berührung etwas stärker und mutiger, als zuvor. Trotzdem waren seine Lippen weich, nichts an dem Kuss war fordernd oder drängend. Es war angenehm und Julias Körper reagierte ganz von allein, als hätte er noch nie etwas anderes getan. Ihre Lieder fielen zu und ihre Arme streckten sich aus, aber gerade als sie beinahe schon seinen Brustkorb berührt hatte, spürte Julia die Finger des Mannes auf ihrem Oberschenkel und riss erschrocken die Augen wieder auf. Diese unerwartete Berührung holte sie wieder ein wenig in die Realität zurück.
      Sie blickte den Mann an, aber alles was sie sah waren seine Augen, sie so blau waren wie das Meer und in denen sie zu ertrinken drohte. "Ich verstehe das nicht." flüsterte sie und wusste gar nicht, was sie genau meinte. Denn im Grunde verstand sie nichts von dem, was gerade geschah wirklich. Nicht einmal ihr eigenes Verhalten. Und es machte ihr Angst. "Ich weiß nicht... ich kann nicht..." kurz hielt sie inne, bevor sie den Kopf ein wenig zurück lehnte, um sich von Carson zu entfernen, auch wenn ihr das nicht leicht fiel. "Ich sollte besser gehen."
    • Er konnte in ihren Augen und ihren GEsichtszügen ganz deutlich sehen, wie sie mit sich selbst rang. Sie war so kurz davor, die Fassung zu verlieren, aber noch kämpfte sie, noch hatte sie die Kontrolle über sich.
      "Ich sollte besser gehen."
      "Nein, solltest du nicht", sagte er, machte aber keine Anstalten, sie an ihrem Plan zu hindern.
      Es war ihre Entscheidung, er würde sie hier zu nichts zwingen. Also entfernte er sich wieder von ihr und setzte sich. Allerdings brachte er es nicht fertig, sie nicht weiterhin anzustarren.
      Er fuhr sich mit einem Finger über die Unterlippe. Das Gefühl ihrer Lippen auf seinen ließ ihn nicht los und auch, wenn sie jetzt gehen würde, er würde alles daran setzen, dieses Gefühl noch einmal spüren zu können.
      Diesmal überschlug er auch nicht die Beine, versuchte nicht zu verstecken, dass er einen Megaständer hatte. Sollte sie es bemerken, gut so, dann wusste sie wenigstens, was sie mit ihm machte. Wenn nicht, dann eben nicht, interessierte niemanden.
    • Einen Moment lang sah Julia in Carsons Augen, die auf einmal dunkler zu sein schienen aus zuvor. Obwohl er sich wieder von ihr entfernt hatte, sah er sie immer noch mit einer solchen Intensität an, dass die junge Frau befürchtete, er könnte jeden Moment wieder über den Tisch hechten und sie noch einmal küssen.
      Obwohl sie saß fühlten ihre Knie sie ungewöhnlich weich an und ihr Herz schlug so schnell, dass der Frau beinahe die Luft wegblieb. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe. Sie verstand nicht, was Carson getan hatte, um eine solche Reaktion bei ihr auszulösen. Aber Aber obwohl sie sich inzwischen eingestanden hatte, dass ihr der Kuss wirklich gefallen hatte, hatte der größere Teil von ihr doch Angst davor, noch einmal die Kontrolle an jemanden zu verlieren und dadurch wieder in eine Situation zu geraten, in der sie misshandelt wurde. Es hatte zu lange gedauert, bis sie sich ihre Freiheit wieder erkämpft hatte, sie wollte das alles nun nicht noch einmal verlieren.

      Von diesen Gedanken geleitet, stand sie auf. Sie faltete die Hände vor der Brust zusammen, als wären sie ein Schutzschild, das gleichzeitig ihr Herz daran hindern könnte, aus ihrem Brustkorb hinaus zu springen. Ein letztes Mal sah sie ihrem Gegenüber in die Augen, schaffte es diesmal aber nicht zu lächeln. "Es tut mir leid." hörte sie sich sagen. Dann wandte sie sich ab und ging mit schnellen Schritten aus dem abgeschirmten Bereich. Sie drehte sich nicht mehr um, da sie nicht wusste ob sie den Anblick von dem Mann, der nun einsam an dem Tisch zurück blieb, ertragen könnte.

      Es dauerte nicht lange, bis sie Andrew wiederfand. Im Gegensatz zu Julia hatte er sein Essen bereits beendet und saß mit einer Tasse Espresso entspannt an dem Tisch. Als Julia neben ihm zum Stehen kam, hob der den Kopf. "Da bist du ja wieder. Hattest du einen schönen..." er hielt inne und ein besorgter Ausdruck trat auf sein Gesicht. "Ist etwas passiert? Du bist ganz blass." Julia schüttelte den Kopf. "Es ist nichts. Ich wollte dir nur sagen, dass ich schon einmal gehe." Andrew zog die Stirn in Falten. "Geht es dir nicht gut? Warte einen Moment, dann komme ich mit." Er leerte seine Tasse mit einem großen Schluck und ließ der jungen Frau keine Möglichkeit um zu widersprechen.
      Wenige Minuten später verließen die Beiden das Restaurant. Als die Tür des Aufzuges sich hinter ihnen schloss, verstummte endlich das Stimmengewirr der anderen Gäste und Julia fühlte, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel. Niemand hatte sie aufgehalten und auch Andrew machte keine Anstalten sie weiter auszufragen, was sie sehr erleichterte.
    • Er starrte stur weiter geradeaus, als sie ging. Wenn er sich jetzt umdrehen und ihr nachsehen würde, würde sie nicht nach Hause gehen. Er würde es nicht zulassen. Aber es war ihre entscheidung. Er würde sie schon noch davon überzeugen, dass er gut genug für sie war.
      Als sie weg wahr, atmete er tief durch. Es war beinahe so, als schmecke die Luft fahl, jetzt wo sie nicht mehr hier war und sie mit ihrem Geruch erfüllte. Dann stand er ebenfalls auf, richtete seine Hose und sein Jackett. Er rief Austin an, der an der Bar saß. Es war mehr ein Tarngesprächt, damit er einen Grund hatte, das Restaurant zu verlassen, obwohl die Konferenzteilnehmer noch da waren.
      Austin ließ sich elegant von seinem Barhocher rutschen und folgte seinem Arbeitgeber, der schnellen Schrittes das Restaurant verließ. Carson brauchte jetzt vor allem eins: Eine eiskalte Dusche. oder gleich die Icebucket-Challenge!
      "Ich will wissen, wer diese Frau ist", sagte er zu Austin, dessen Erleichterung Carson förmlich spüren konnte, "Ich will wissen, wo sie lebt, mit wem sie sich trifft, was ihre Hobbys sind, ihre Lieblingsfarbe, -essen, Hautiere, alles!"
      "Verstanden."
      Ihre Wege trennten sich, als Carson in seinem Zimmer im Hotel verschwand und Austin den hintergrundcheck in bewegung brachte.
      Carson riss sich die Klamotten vom Leib und stürtzte praktisch unter die Dusche. Er nahm keine Rücksicht und drehte den Hahn ganz nach rechts, nur um ihn dann ganz aufzumachen. Das Wasser war so kalt, dass es auf seiner Haut brannte und binnen weniger Sekunden zitterte er, aber es brachte nichts. Es half einfach nicht gegen die Mördererektion zwischen seinen Beinen. Und in seinem Kopf waren nur diese Bilder, dieses Gefühl auf seinen Lippen...
      "Shit!", fluchte er und packte sein Geschlecht, um diesem Quälgeist beizukommen.
      Er bekam sie nicht aus seinem Kopf! Sowas war ihm noch nie passiert und doch gefiel es ihm, dass sie sich da eingenistet hatte. Wer war diese Frau bloß?!
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