[2er RPG] I Hate You - I Love You

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Alais

      Ich hatte mir ein Kleid extra für diesen Tag gekauft, um dort nicht auszusehen, als würde ich auf diese Schule gar nicht passen. Ja, sie lag ja schon sehr außerhalb und man musste doch ein Auto haben, um dort u erhauot hinzukommen, außerdem waren viele der Schüler nicht auf ein Stipendium angewiesen, so wie ich, aber ihre Eltern hatten einfach Geld und darauf war ich nicht neidisch. Mir ging es auch nicht schlecht, ich konnte mir nur diese teure Schule nicht leisten, das Problem dabei war, ich wollte sie aber. Ich wollte mich musikalisch weiter entwickeln und beruflich etwas in diese Richtung machen, aber die nächste staatliche Uni, die Musik anbot war einfach zu weit weg. Klar, jetzt, nachdem ich mit Luciel nicht mehr zusammen war konnte mir das auch egal sein, wohin ich ging und zur Not hatte ich auch dort meine Unterlagen zugeschickt, nur für den Fall, aber die private Uni, so teuer sie auch war, sie hatte einige sehr gute Lehrer. Und von denen wollte ich lernen.
      Das Kleid war simpel, nicht zu auffällig, wie ich fand, aber schick und ordentlich, wie es meine Mutter gesagt hätte. Ich musste dort irgendwie aufkreuzen und lieber gab ich einen positiven, ordentlichen ersten Eindruck ab, als möglicherweise schief angesehen zu werden. Man merkte mir deutlich an, dass ich aufgeregt war, oder besser gesagt, ich merkte es mir an, aber ich würde es schon packen.. Die Haare, die ich mir tatsächlich ein wenig kürzer hab schneiden lassen, fielen mir in einem sanften pastelrosa über die Schultern und irgendwie gefiel ich mir, trotz der hohen Schuhe, die ich dazu trug, aber mit meinem Stiefeln konnte ich dort nicht aufkreuzen, definitiv nicht.

      Die Halle war riesig, in der das Vorspielen statt fand und es gab so viele Bewerber, dass ich am liebsten umgedreht wäre, um mich in mein Bett zu verkriechen, aber Oliver, der meine Stütze an dem Tag sein wollte drückte mich mit seiner Hand an meinem Rücken immer weiter nach vorn, zu der Anmeldung. Auf meinen Dad konnte ich an solchen Tagen nicht zählen, Luciel sowieso nicht, lediglich seine Mutter war mit mir aufgeregt, aber sie hatte nicht die Möglichkeit frei von der Arbeit zu bekommen, deshalb schrieb sie mir immer wieder, wie leid es ihr tut, dass sie nicht da ist.. Nun, diese Frau hat jetzt schon mehr gemacht, als meine beiden Eltern in den letzten Jahren zusammen.
      In der Menge entdeckte ich auch Jack, mit dem ich die letzten Wochen geprobt habe, er wartete auf mich, ich sollte sein Gesang mit Klavier unterstützen, er war somit auf mich angewiesen. Habe ich erwähnt, dass aus uns nichts wurde? Mhm. Ich konnte mich wohl noch nicht von Mr. Perfect lösen, aber um ehrlich zu sein, war Jack irgendwie nicht mein Typ, er war nett, keine Frage, aber ich war auch ohne einen Mann an meiner Seite zufrieden. Oliver war ja der, auf den ich zählen konnte und das war das Wichtigste überhaupt, da brauchte ich keinen Freund, der mich nicht so nahm, wie ich war. Okay, ein wenig übertrieben, ich habe ja meine Fehler inzwischen eingesehen, so war es nun wirklich nicht.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Kaum hatte ich den Saal betreten, war ich heilfroh mich nicht für irgendeine ausgewaschene Jeans entschieden zu haben. Überall saßen elegant gekleidete Leute und die meisten verhielten sich, als wären sie praktisch mit einem goldenen Löffel geboren worden. Wahrscheinlich waren sie das auch. Wollte Alais wirklich in so einer Welt leben? Überall tuschelten die Leute, der ein oder andere lästerte darüber, dass die Dame am anderen Ende nur die Gucci-Tasche der letzten Session trug und irgendwie fühlte ich mich schlagartig unwohl. Ich fragte mich tatsächlich ob es richtig war hier aufzutauchen. Vielleicht war das wirklich die Welt in der Alais sein wollte und darin hatte ich keinen Platz. Es war nicht so als wollte ich sie zurück gewinnen, absolut nicht. Ich wollte aber die Sache nicht so zwischen uns stehen lassen. Es war nach einer so harmonischen Trennung ein widerlicher letzter Abschied den wir da hatten und es bereitete mir immer noch ein unwohles Gefühl in der Magengegend. Okay Luciel reiß dich zusammen, jetzt bist du schon hier also bringst du es auch hinter dich. Ich hatte mir einen Platz in der hinteren Reihe gesucht, so das mich Alais nicht direkt entdecke, aber so das ich alles sehen konnte. Es machte nichts wenn sie mich dort nicht bemerkte, es war nur wichtig, dass ich da war. Natürlich war ich durchaus davon überzeugt, dass Alais darauf keinen Wert legte. Sicherlich waren genug Leute hier anwesend, deren Gesellschaft sie lieber hatte. Ich hatte es alles versprochen nicht wahr? Seufzend lehnte ich mich also in dem zugegeben ziemlich bequemen weinroten Sessel zurück, welche sie hier aufgestellt hatten und sah mich nach einem Programmheft um, welches es offensichtlich gab und ich nur nicht zu Gesicht bekommen hatte. Ich war ein wenig knapp dran, da ich auf dem Parkplatz gefühlt 100 Runden gedreht hatte und immer wieder mit mir gerungen hatte, ob ich das tatsächlich durchziehen sollte. Nun jetzt war ich hier, aber ich war rechtzeitig und verpasst hatte ich offenbar noch nichts, da die Bühne leer war und nicht einmal eine Ansage bisher gekommen war. Als die Leute plötzlich komplett verstummten, wurde auch ich hellhörig und ein älterer Mann stellte sich auf die Bühne um den heutigen Tag anzusagen und alle recht herzlich zu begrüßen. Ich wusste von Alais, dass das hier eine Privatschule war und dieses Casting war für die Aufnahmeprüfung, aber auch dafür ein Stipendium zu kriegen. Und das war es das sie wollte. Ganz gleich was ich auch über Alais dachte, wie sehr sie mir auf die Nerven ging und was für eine verwöhnte Göre sie war, wir hatten auch schöne Momente genossen und an diese Momente denkend, wünschte ich der Kleinen im Stillen, alles Gute.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich war aufgeregt, vor allem, als Oliver von mir weichen musste, um in der Halle einen Platz zu bekommen, denn die Teilnehmer des Castings mussten alle ohne ihre Freunde und Familie weiter. Zum Glück war Jack noch da, denn sonst kannte ich wirklich keinen und mir wurde es auch ein wenig schlecht, als ich die ganzen anderen Leute sah. Sie waren alle typisch so, wie man sich die reichen Kinder vorstellt.. Aber höflich waren sie wenigstens, sie verstummten nämlich, als einer der Mitarbeiter auf uns zukam, um uns zu erklären, wie es ablief. Wir bekamen alle eine Nummer, die aufgerufen wird, damit wir auf die Bühne können, um vor der Jury aus drei Lehrern und dem Schulleiter vorzusingen und vorzuspielen. Man sollte sich vorstellen, sagen, was man vorbereitet hat und auf Feedback oder Fragen warten, wenn man fertig war, aber das war ja alles nicht schwierig. Von den sechzig Teilnehmern war ich die Nummer zwanzig, an sich keine so schlimme Nummer, aber das Ergebnis würde erst zum Schluss verkündet werden.
      Letztendlich entdeckte ich doch noch ein bekanntes Gesicht, oder eher einen bekannten Kopf.. Die Neue aus der Schule, die sich die Haare so knall pink färbte war tatsächlich anzutreffen, sie bemerkte mich auch, aber ich habe schon länger das Gefühl, als würde sie was gegen mich haben und jetzt bei ihrem Blick erst recht.

      Mit Kopfhörern in den Ohren bereitete ich mich für den Auftritt vor, den ich vor mir hatte. Jack war nach mir dran, praktisch, weil ich seine Klavierbegleitung sein sollte.. Es dauerte zwar einen Augenblick, aber eine gute Stunde später wurde meine Nummer aufgerufen. Die Aufregung stieg in mir, aber ich ermahnte mich, dass ich es schaffen würde.. Ich musste es schaffen, ich wollte es doch so sehr! Die Schritte zur Bühne waren ein wenig wackelig, nicht, weil ich nicht auf den Schuhen laufen konnte, sondern viel mehr, weil ich nervös war. Mehrmals sagte ich mir, dass ich es schaffen würde, aber war es auch wirklich so? Konnte ich von mir begeistern?
      Mein Name wurde aufgerufen, als nächste Kandidatin, natürlich falsch, was denn sonst, aber ich traute mich dennoch auf die Bühne und lief weiter vor, bis zu dem Mikrophon, welches auf mich wartete. Ich stellte mich vor, nachdem mein Blick durch die Menge an Eltern und Freunden glitt, die für die anderen dort waren. Ich war aufgeregt, meine Hand zitterte, aber um das zu verbergen griff ich zu dem Ständer des Mikrophons, um mich daran festzuhalten. Ich erwähnte, was ich singen und was ich vorspielen soll und die Jury, die skeptisch zu mir blickte und immer wieder zu ihren Unterlagen sah wollte zuerst den Gesang hören. Klar, so konnten sie mir immernoch abdanken, wenn ihnen mein Gesang nicht gefallen würde. Ich atmete tief durch und mein Blick wanderte wieder durch die Reihen, um Oliver zu entdecken, aber ich konnte ihn nicht sehen. Um keine Zeit zu verlieren nickte ich der Dame am Klavier zu, die meine Begleitung sein würde, bevor ich die Melodie auf mich hab wirken lassen.. Ich gab alles.. Mehr konnte ich nicht tun.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Es war fast schon unheimlich, wie still alle plötzlich geworden waren, kaum war der Veranstalter auf die Bühne gekommen um die Zuschauer zu begrüßen. Wenn man die Leute so beobachtete, starrten sie fast schon erfürchtig zur Bühne hinauf, als wäre der Kerl eine Art Gottheit. Auf eine gewisse Art und Weise verdammt gruselig. Ich hatte mich nicht wirklich über diese Schule informiert und ich wusste auch nicht ob der Typ auf der Bühne irgendeine große Nummer war,aber das sie ihn so anhimmelten war schräg. Nun gut würde mein Lieblingssänger auf der Bühne stehen, würde ich mich vielleicht auch so verhalten, wer wusste das schon. Jedenfalls hatte ich irgendwann so ein blödes Programmheft in die Finger bekommen, auf welchem alle Teilnehmer aufgelistet waren. Ich fand die Person wegen der ich hier war eigentlich ziemlich schnell und stellte mit Bedauern fest, dass Alais erst die Nr. 20 sein würde. Ich musste mir also davor eine Reihe unbekannter Menschen anhören, bis ich eigentlich die Frau singen hören durfte, wegen der ich hier einen halben Nervenzusammenbruch erlitt. Ob es richtig war das ich hier war, wusste ich immer noch nicht und eine Antwort würde ich darauf wahrscheinlich auch nicht so schnell bekommen. Ich wusste im Augenblick nicht einmal wer nervöser war, Alais die hinter der Bühne sicherlich wie ein Tiger auf und ab lief oder ich, der nicht einmal ruhig auf dem Stuhl sitzen konnte. Natürlich musste mich diesbezüglich eine alte Dame mit auftupierten Haaren anstarren,deren Kleid förmlich aus allen Nähten platzte, sie sich aber wohl nicht eingestehen wollte, dass sie zugenommen hatte - allerliebst. Es brannte mir förmlich unter den Fingernägel ein Kommentar abzulassen,aber ich versuchte mich zu beherrschen. Das hier war Alais Abend und nach all dem Drama das wir hatten, musste ich ihr nicht ihren großen Tag ruinieren, nur weil wir uns in den Haaren hatten. Also schluckte ich jedes perfekte sarkastische Kommentar das mir einfiel hinunter und versuchte so gut ich konnte die Frau zu ignorieren, die mich anstarrte als wäre ich der Teufel persönlich. Nun im Vergleich zu den ganzen zugeknöpften Heinis war ich das wahrscheinlich auch. Am Ende wollen sie mich noch alle bekehren und schlagen mir ihre Notenbücher um die Ohren. Eine amüsante aber auch teilweise gruselige Vorstellung. Seufzend lehnte ich mich also zurück und versuchte die Show zu genießen. Ehrlich gesagt waren die Kandidaten gar nicht so übel. Eine bildschöne Asiatin hatte ein traumhaftes Violinenstück aufgeführt, dass ziemlich schwer aussah und die merkwürdige Jury war hellauf begeistert. Ich zugegeben auch und bis zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht,dass ich offenbar eine Schwäche für Violinen hatte. Nun man lernt wohl nie aus. Es waren aber auch genug Leute darunter, denen man ansah das sie nur wegen Mami und Daddy in hohen Positionen überhaupt soweit gekommen waren. Eine wäre beim Tanzen fast von der Bühne gefallen, nachdem sie wie ein Flummi durch die Gegend gesprungen war, dass ich mich beherrschen musste nicht zu lachen. Es wurde nicht böser, weil die Frau neben mir vor Entsetzen praktisch fiepste. Herrlich, vielleicht sollte ich solche Veranstaltungen öfter besuchen. Der Unterhaltungswert war göttlich und es nahm mir auch ein klein wenig die Nervosität. Vielleicht konnte ich mich am Ende aber auch heraus schleichen und Alais würde nie erfahren, dass ich hier war?
      Eine gefühlte Ewigkeit später war dann tatsächlich Alais an der Reihe und ganz ehrlich? Ganz gleich was für eine Diva es war, sie sah in diesem Kleid traumhaft aus. Dieses elegante und das hoch gesteckte Haar standen ihr, auch wenn ich es liebte wenn sie das Haar offen trug. Allein optisch hatte sie für mich schon gewonnen und es wurde nur noch dahingehend übertroffen, als ich sie singen hören konnte. Natürlich wusste ich das sie gut war, aber nach all dem was wir durchgemacht hatten, war es noch einmal eine ganz andere Erfahrung.
      Irgendetwas in mir wollte das sie mich sah, dass ich hier war.
      Das ich für sie hier war ...


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich habe mir den Schmerz von der Seele gesungen, als würde es mein Leid lindern, als würde es mir Halt und Hoffnung geben,die ich in letzter Zeit brauchte. Entgegen meiner Zwangs sah ich nicht zu der Jury, um nicht zu viel reinzuinterpretieren, die meiste Zeit hielt ich tatsächlich die Augen auf fad Publikum gerichtet oder geschlossen, was mir lieber war. Ich entdeckte Oliver nicht, aber stattdessen jemanden anderen, von dem ich überhaupt nicht erwartet hätte, ihn hier vorzufinden. Luciel saß in einer der hintersten Reihen, versteckt zwischen all den reichen Eltern, die wir beide nicht besaßen, aber er sah gut aus und das Lächeln, welches sich unbewusst auf meine Lippen schlich war nicht aufzuhalten. Obwohl mein inneres Ich noch ein wenig skeptisch darüber war, ob er jetzt wirklich für mich da war, ich erfreute mich dennoch daran, dass ich ihn sah.
      Der Blick nach dem Lied lag tatsächlich bei ihm und nicht bei der Jury, auch wenn es gerade eben anders gewesen wäre. Ich blickte erst wieder zu ihnen, als sie einheitlich sich zunickten und mich darum baten mein Klavierstück vorzustellen. Ich präsentierte etwas sehr... Unbekanntes, entgegen vermutlich all der anderer Teilnehmer, die sich an Chopin, Schubert und Co rantrauten. Es war gefährlich bei so einem Vorspiel, wenn man es denn nicht jahrelang geübt hatte. Ich traute mich an ein Stück dran, dass gar nicht mal so einfach war, aber darum ging es nicht, ich spielte eben das, was ich war und tat nicht so, als würde ich die Symphonie Nummer 2 von Chopin schon mein Leben lang gespielt haben, wobei ich das gerne hätte. Ich bekam die Chance vorzuspielen und nutzte sie, nachdem ich das Klavier meinen Bedürfnissen angepasst habe. Meine Finger zitterten kein Stück mehr, nachdem ich die erste Taste gedrückt habe, denn ich tat das, was ich gut konnte.. Und ich tat es für ihn.. Für den Mann, der mir immer noch meinen Schlaf Nachts raubte.
      Aber.. Ich tat es gerne.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Als Alais auf der Bühne stand und ihre traumhafte Stimme erklang, fühlte ich mich nicht als wäre ich in diesem Saal. Ich fühlte mich als wäre ich an ihrer Seite, nah bei ihr. Ich weiß das wir uns zuvor angeschwiegen hatten, meine Meinung zu ihr hatte sich nicht geändert und für mich war sie nach wie vor eine echte Göre, aber all das erschien so unwichtig in diesem Moment. Ich konnte nicht anders als meine Augen auf sie zu fixieren und nur auf sie. Es war als wäre ich in einer Art Trance und es gab nur noch Alais und sonst nichts. Erst als sie mich plötzlich bemerkte, realisierte ich wo ich eigentlich war. Ich hatte die Befürchtung ich brachte sie aus dem Konzept und das machte mir fast ein schlechtes Gewissen und ich fragte mich ob es wirklich richtig war, dass ich hier war. Aber sie lächelte. Sie lächelte und ich konnte nicht anders als selbst zu Lächeln. Es war ein sanftes Lächeln, ein zartes Lächeln und nicht das Grinsen welches ich sonst hatte. Es sollte nicht sexy sein oder charmant, nein nur ehrlich. Alais hatte nichts nach mir geworfen, sie freute sich vielleicht wirklich das ich hier war. Vielleicht galt dieser Blick und dieses Lächeln auch gar nicht mir und ich bildete es mir ein, aber das wollte ich nicht glauben. Ich wollte daran glauben das dieses Lächeln nur mir gehörte und darum verschwand auch mein sanfter Gesichtsausdruck nicht, während ich ihr weiter zuhörte. Alles in mir schrie danach mit ihr Reden zu wollen, auf die Bühne zu stürmen oder wenigstens nach ihren Auftritt zu ihr zu gehen. Ich wusste nicht genau was mit mir los war. Es war nicht so als wäre all der Ärger nicht mehr in mir oder als wäre ich nicht mehr genervt von ihr, all das war da und doch erschien es mir so egal.
      Ihr Lied war bewegend und emotional, aber ihr Klavierstück gefiel mir sogar noch viel besser. Ich hatte es immer geliebt wenn sie Klavier spielte, denn ich mochte diesen Ausdruck den sie dabei hatte. Diesen Blick, sie Sanftheit und diese Weiblichkeit die sie dabei ausstrahlte. Wenn sie Klavier spielte, war sie unwiderstehlich für mich und im Augenblick war sie das erneut. So hörte ich ihr aufmerksam zu, war mir sicher das sie das Stipendium bekam und drückte ihr die Daumen. Bei aller Liebe sie wären dumm, würden sie Alais nicht nehmen.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Er hatte gelächelt, für mich gelächelt, wie es schien und das gab mir den Mut weiter zu machen, für ihn zu spielen. Ich wollte nicht übermäßig gut sein, so schlichen sich Fehler ein und ich war lang genug am Klavier um das zu wissen, ich wollte einfach nur mein Ich nach außen bringen, meine verletzte Seite zeigen, alles geben, was ich geben konnte. Nach dem letzten Ton, den ich gespielt habe ließ ich diesen ausklingen und atmete zunächst durch, bevor ich mich zu dem Publikum blickte. Es war ruhig, es war leise, die Juroren sahen mich zunächst an, bevor sie anfingen zu flüstern und mir zunickten. "Warum haben Sie sich für dieses Lied entschieden?", kam schon die erste Frage, uns wurde erklärt, dass wir Fragen bekommen könnten. Ich erhob mich vom Klavier und lief mit den hohen Schuhen zu dem Mikrofon, an welchem ich gerade eben noch gesungen habe. Meine Schritte waren vermutlich in der ganzen Halle zu hören, so ruhig war das Publikum. "Nun", fing ich an, als ich am Mikro war, um vor allen zu überprüfen, ob es funktionierte. "Ich denke, die zweite Symphonie von Chopin kann jeder spielen.. Aber nicht jeder ist in der Lage seine Seele auf der Bühne zu öffnen.. Und.. Ich spiele lieber das, was ich bin sehr gut, anstatt das, was ich nicht bin nur mäßig". Ich war nicht auf so etwas vorbereitet, aber ich habe einfach das gesagt, was die Wahrheit ist. Hoffentlich war das überhaupt zufriedenstellend..
      "Vielen Dank", sprach einer laut, voraufhin ich nickte. Mein Blick glitt noch einmal kurz zu Luciel, ein wenig beunruhigt war ich von der Reaktion schon, aber ich weiß nicht, wie die Reaktionen bei anderen ausgesehen haben. Ich nahm trotzdem den Weg wieder runter, um darauf zu warten, dass Jack aufgerufen wird. Meine Aufregung, die durch das Ansehen von Luciel und vor allem das Lächeln auf seinen Lippen doch ein wenig verschwunden war, war jetzt doch wieder vorhanden.. Würde es wirklich reichen? Habe ich es mit meiner Antwort nicht vergeigt?
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ein Lächeln. Eigentlich etwas so einfaches und doch hatte es eine große Gewichtung. Ihr Lächeln hatte sich bei mir eingebrannt und ich konzentrierte mich mehr darauf als auf das ganze komplette Umfeld. Mir waren die Leute hier eigentlich auch so ziemlich egal. Es interessierte mich nicht was die Eierköpfe hier taten, wie viel Kohle sie scheffelten oder wie viel ihnen in den Ar...nun lassen wir das. Ich war einzig und allein für Alais hier. Gut, ich hatte wirklich mit mir gerungen und ich wusste, dass sich das zwischen uns noch lange nicht erledigt hatte. Ich hielt sie nach wie vor für unfassbar nervig,aber das erschien mir im Moment unnütz. Ich war hier und das war richtig. Ich hatte es ihr versprochen und ich bin froh, dass ich trotz all meiner Zweifel hergekommen war. Es hatte sich gelohnt ... allein für dieses Lächeln.
      Ich hatte ihr ebenfalls zu gelächelt, behielt diesen Gesichtsausdruck während ihres ganzen Auftritts bei und als sie von der Jury gefragt wurde, warum sie sich für das Stück entschied, hielt ich ihre Antwort für mehr als nur perfekt. Das war so typisch Alais diese Worte und sie kamen vom Herzen. Ich hoffe sehr für diesen bescheuerten Typen, dass seine merkwürdige Tonlage nichts zu bedeuten hatte. Wenn er Alais nicht aufnahm, würde ich hier warten bis er heraus kommt und ihn so lange irgendwo kopfüber herunter hängen lassen, bis er seine Meinung ändert weil genug Verstand ins Hirn geflossen war. Sie wirkte nach Ihrer Antwort unsicher, dass konnte ich spüre und als sie zu mir sah, hob die die Hand und formte einen Daumen nach oben, dass es super war was sie gesagt hatte.Alais machte sich ohnehin schon immer zu viele Gedanken, das war auch jetzt noch so. Ich wusste nicht genau ob ich sie jetzt schon aufsuchen konnte, offenbar musste sie ja noch für diesen komischen Typen spielen. Also wartete ich geduldig, bis er auch seinen Auftritt hinter sich hatte.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es hatte mir viel gegeben, dass Luciel da war und er war für mich da, scheinbar jedenfalls.. Er hob seinen Daumen und wollte mir signalisieren, dass alles gut war, aber dessen war ich mir nicht ganz sicher. Ich lächelte ihm zu, bevor ich runter von der Bühne ging, damit Jack auf diese treten konnte. Es dauerte einen Moment, er stellte sich ebenfalls vor und sprach darüber, was er vorbereitet hatte. Nach einem Zeichen des Technikers trat ich wieder auf die Bühne, um die Begleitung zu dem Lied zu spielen, welches sich der Mann ausgesucht hatte. Er entschied sich für Sam Smith, keine schlechte Wahl, aber ich fand schon einiges andere deutlich besser, als das, was er auf der Bühne zustande brachte, wobei er gar nicht so schlecht war. Ich spielte meinen Part wie wir es geübt haben und hielt mich an das Tempo, um zum Schluss den letzten Ton länger ausklingen zu lassen und mich zum Publikum zu bewegen. Die Jury nickte sich eindeutig zu und ich wusste, dass ich mich schon von meinem Platz verabschieden konnte, denn so waren sie bei mir nicht gewesen.. Mein Blick glitt zu Luciel kurz, um zu sehen, ob er noch da saß, aber ich musste schon wieder von der Bühne, denn Jacks Auftritt war vorbei, genauso sehr wie mein Auftritt.
      "War doch gut!", lobte er sich selbst und ich lächelte ihm sanft zu, wobei meine Gedanken eher ganz wo anders waren. Ich dachte nicht nur an meinen Auftritt.. Ich dachte auch an Luciel, daran, dass es mich wirklich freute, ihn hier zu sehen. Die letzten Tage habe ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt und ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich doch eine ganz schöne Zicke war, aber ich dachte nicht, dass ich die Gelegenheit bekommen würde mit ihm vielleicht darüber zu reden. Vielleicht sollte ich mich entschuldigen? Wer weiß.. Nach Jack trat die neue an der Schule an, die mit den knall pinken Haaren, aber ich verließ den Vorbereitungssaal, denn nach mir waren noch einige Kandidaten dran und vielleicht könnte ich mit Luciel reden, wenn ich in den Saal kommen würde, ihm wenigsten Fragen, warum er hier war..
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass mich der Auftritt dieses Typen null interessierte. Meine Augen hafteten an Alais, wie diese die Begleitung für den Kerl, dessen Namen ich mir ohnehin nicht gemerkt hatte, spielte und was er da eigentlich sang bekam ich nur am Rande mit. Ich war für die Rosahaarige hier und der Rest dieser Veranstaltung interessierte mich eigentlich nicht die Bohne. Es war der Traum der Rosahaarigen für als solchen wertschätze ich ihn auch, was aber den Rest davon anging oder wie die anderen abschnitten war nicht das wofür ich hier war. Ich wollte Alais sehen und ich hoffte, dass ich nicht alle Auftritte mit ansehen musste, bis ich die Chance dazu bekam. Gerade als ich nach dem Stück von Mr. Keine Ahnung aufstehen wollte um mir die Beine zu vertreten, erkannte ich ein mir bekanntes Gesicht auf der Bühne und runzelte die Stirn. Was machte die Pinkhaarige den hier? Teilte sie dieses Hobby oder diese Leidenschaft auch? So wie mich das Mädchen immer zuquatschte war ich erstaunt, dass sie das nicht erwähnt hatte. Vielleicht hatte sie das aber auch und ich hatte auf Durchzug geschalten was ziemlich oft vor kam, da die Frau redete ohne Punkt und Komma. Da mir langsam aber sicher dann doch die Bewegung fehlte und ich so arschig es nun auch klang, kein Interesse an dem hatte was sie hier tat, hatte ich mich von meinem Platz erhoben und durch die Reihe geschlängelt, was für einige verärgerte Blicke gesorgt hatte. Meine Güte diese Snobs hatten auch nichts besseres zu tun. Ja ja wie dreist ich war einfach während der Veranstaltung aufzustehen, wie konnte ich nur. Ich rollte leicht mit den Augen und Verlies den Saal um mir ein wenig auf dem Flur die Beine zu vertreten. Nun es würde eine ganze Weile dauern bis ich Alais zu Gesicht bekam, aber was sollte ich hier bitte sagen? Darüber hatte ich mir nicht einmal Gedanken gemacht ...


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Meine Schuhe hallten im Flur, als ich den Weg zurück zum Anfang lief. Ich wollte zum Saal, um zu Luciel zu gelangen, denn vor allem wollte ich wissen, warum er hier war, ob er für mich hier war. Die genauen Worte hatte ich mir noch nicht überlegt, viel mehr fragte ich mich, warum hier alles so menschenleer war und ob wirklich alle im Saal waren, aber als die Tür zu diesem sich öffnete und ich aus der Ferne erkennen konnte, wer da raus ging blieb ich stehen und beobachtete den Mann meiner Träume nur. Ich habe ihn vermisst und das wirklich dolle, das merkte ich vor allem, wenn er so nah bei mir war. Wir haben uns schon länger nicht gesehen und vor allem, als wir uns nicht gesehen haben war alles rund um meine Gefühle deutlich einfacher gewesen. Ich war mir sicher, dass sie noch da waren, aber mein Herz schmerzte nicht so sehr, wie es jetzt gerade tat.
      Luciel bemerkte mich scheinbar nicht, deshalb räusperte ich mich, während das Lächeln sanft auf meinen Lippen zu sehen war. Die Hände hatte ich ein wenig schüchtern vor mir zusammen gehabt, aber ich war ein wenig überwältigt von meinen Gefühlen ihn jetzt zu sehen. "Ich hätte gar nicht erwartet dich hier zu sehen", entgegnete ich und wartete, ob er sich zu mir drehen würde oder nicht. Dennoch setzte ich mich in Bewegung, um den großen Abstand zwischen uns beiden zu verkleinern. "Noch weniger, als meinen Vater hier zu sehen", ich schmunzelte und wollte ein wenig das Eis zwischen uns brechen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich hörte Schritte, drehte mich aber nicht um. Meine Gedanken hingen förmlich in einer Wolkendecke und ganz gleich wie sehr ich auch darüber nachdachte, ich hatte keine Ahnung wie ich Alais gegenüber treten sollte. Meine Beine hatten sich von ganz allein hier auf diesen abseits gelegenen Flur bewegt und ich wusste nicht einmal was ich mir davon erhoffte. Was änderte es das ich hier war? Unser Verhältnis hing immer noch an seinem seidenen Faden und drohte komplett zu zerreißen und das nur weil wir beide nicht wussten wie man jeweils mit dem anderen umgehen sollte. Es war lächerlich und kindisch, aber das waren wir nun einmal:Kinder. Wir versuchten uns erwachsen zu verhalten, in dem wir schicke Kleider und hohe Schuhe anzogen oder in meinem Fall rauchte und ein schnelles Auto fuhr, aber eigentlich war nichts davon wirklich von Bedeutung. Nicht davon zählte, weil es nichts an unserem unreifen Charakter änderte. Ich hätte gerne darüber gelacht, aber es entsprach nun mal der Wahrheit. Erst als ich plötzlich die Stimme von Alais vernahm und wie das Geräusch der hohen Schuhe verstummte, hatte ich mich umgedreht. Hier stand sie, in diesem wunderschönen Kleid, voller Anmut und Weiblichkeit. Was sollte ich sagen, was sollte ich tun und wieso war ich wirklich hier? An meinen Gefühlen hatte sich nicht geändert und doch zog es mich zu ihr, immer und immer wieder. Ich machte ein paar Schritte auf sie zu und blieb vor der zierlichen Frau stehen, ehe ich mir unsicher durch das dunkle Haar fuhr. "Ehrlich gesagt, war ich selbst nicht sicher ob ich herkommen soll.", antwortete ich ihr. "Aber ich hatte es dir versprochen. Ich bin fast erleichtert, dass du mir nichts an den Kopf geworfen hast. Glück für mich das ein Klavier so schwer ist,mh?" ich schmunzelte leicht. "Du warst fantastisch."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich habe mich gefreut, als sich Luciel zu mir umdrehte und auf mich zulief, um das Gespräch mit mir weiter zu führen, welches ich angefangen habe. In den hohen Schuhen war ich nicht viel kleiner als er, jedenfalls nicht so viel, wie es sonst immer der Fall war und ich sah ihm gerne in die Augen, während er darauf antwortete, was ich gesagt habe. Ich schmunzelte über seine Worte, dass ich fantastisch war und ich Wette, dass meine Wangen eine leicht rötliche Farbe angenommen haben, mit Sicherheit.. "Danke", entgegnete ich drauf und um ehrlich zu sein, konnte ich nicht aufhören darüber zu lächeln, dass es Luciel wirklich gefallen hatte. "Ich freue mich, dass du hier bist". Ehrliche Worte, die gar nicht mal so schwer von meiner Zunge gingen, aber ich freute mich wirklich, mehr, als er sich das vorstellen konnte und an das Versprechen habe ich persönlich gar nicht mehr gedacht.
      Mit der Ehrlichkeit wollte aber noch etwas ganz anderes raus, was schon längst überflüssig war. Ich seufzte und nahm meinen Blick für einen Moment runter, um mich für diesen Schritt zu sammeln. "Luciel...",murmelte ich und sah hoch, die Worte hatte ich mir eigentlich schon richtig gelegt gehabt, mehrmals, aber jetzt, während er hier vor mir stand war es gar nicht mehr so einfach. "Es tut mir Leid.. Ich weiß, dass ich eine scheiß arrogante Zicke war.. Ich habe es erkannt und ich bin dabei es zu ändern... Der ganze Scheiß.. Bei meinem Dad zuhause, dass musste alles nicht sein.. Also.. Tut mir leid". Aufrichtig und ehrlich, auch wenn es mir schon ein wenig vom Ego nahm, aber es war schon längst überfällig.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Sie lächelte so sehr, dass ich doch froh war ich hergekommen war. Sie lächelte nicht nur, sie strahlte und das sie sich so aufrichtig darüber freute das ich hier war, war ein schönes Gefühl. Es war merkwürdig, aber es bereitete mir ein wohliges Gefühl und dieses Empfinden hatte ich vermisst. Wir hatten in der letzten Zeit alles andere als ein gutes Verhältnis zueinander, aber das wir wieder normal miteinander reden konnte, hielt ich für einen guten Neuanfang. Ich war dieses Gezicke zwischen uns beiden Leid und meine anfängliche Wut die ich selbst noch während der Vorstellung verspürt hatte war verschwunden,kaum hatte ich sie strahlen sehen. "Ehrlich gesagt fühle ich mich zwischen all den Spießern ein wenig fehl am Platz, aber ich bin froh das ich gekommen bin.", antwortete ich ihr ehrlich und fuhr mir ein wenig überfordert durch das schwarze Haar. Mit ihren nächsten Worten hatte ich allerdings nicht gerechnet und sicherlich sah man mir das auch an. "Das ... warst du wirklich.", murmelte ich und ich konnte nicht verleugnen, dass ich richtig sauer auf sie war, aber zu so einem Streit gehörte immer zwei und das wusste ich. "Ich bin aber auch nicht unschuldig daran und ich hätte sie einfach reden lassen sollen, statt es aus dem Ruder laufen zu lassen. Ich habe mit deinem Vater geredet, also was die Bar angeht und ihn beruhigt. Ich hab ihm erklärt das ich überreagiert habe und mich auch bei meiner Mutter entschuldigt. Ich wollte dieses unnötige Theater auch nicht, also muss ich mich auch entschuldigen."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      "Geht mir genauso..", entgegnete ich auf Luciels Bemerkung, er fühle sich zwischen den Menschen hier fehl am Platz. "Du hättest ihre Blicke sehen sollen, nachdem ich gesungen habe.. Als würden sie mich am liebsten verbannen, weil meine Eltern nicht so viel Geld haben". Ich schmunzelte über diese Tatsache und kam recht schnell zu dem eigentlichen Thema: Der Entschuldigung.sie war überfällig und deshalb tat ich es auch, und auch um endlich Ruhe von meinem nervigen Herz zu bekommen, dass ich doch bitte mit Luciel reden sollte, genau über diese Tatsache verdrehte ich innerlich die Augen. Ich war immer noch furchtbar verknallt, auch wenn wir uns wirklich dolle gestritten haben und die Tatsache, dass sich Luciel ebenfalls entschuldigte brachte ein wohliges Gefühl in meine Brust, denn die Entschuldigung seinerseits habe ich nicht erwartet, ich wollte nur meine über die Lippen bringen.
      Ein sanftes Lächeln bildete sich wieder auf meinen Lippen. "Du bist ein Arsch", kommentierte ich seine Entschuldigung und zuckte mit den Schultern. "Ich habe den Job in der Bar nicht angenommen, um euch damit irgendwie zu provozieren.. Wie es mein Vater denkt.. Es macht mir Spaß dort.. Und es ist der einzige Job, bei dem ich Tagsüber für die Schule und hier für den Auftritt lernen konnte..". Ich zuckte wieder einmal mit den Schultern und war froh, dass es endlch geklärt war. "Naja.. Jetzt muss ich mir nur noch meine Zeit irgendwie vertreiben.. Denn das da dauert noch gute zwei Stunden". Ich deutete auf den Saal, aus dem Luciel gekommen war und schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Denn je länger ich mit diesen Idioten da verbringe desto mehr zweifle ich an mir selber". Es war noch nicht einmal so, dass sie besser waren, aber sie gaben einem das Gefühl etwas besseres zu sein und das nervte tierisch.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich legte meinen Kopf leicht schief und schmunzelte sanft. "Bist du dir sicher, dass dich das hier glücklich machen wird? Sag nur Bescheid und ich verhaue sie alle." Es war merkwürdig wieder so mit ihr zu sprechen,aber ganz ehrlich? Es hatte mir schrecklich gefehlt. Wir waren jetzt zwar keine Ewigkeit zusammen gewesen,aber etwas fehlte wenn ich sie nicht bei mir hatte. Selbst wenn ich nicht bei ihr war, war sie doch immer bei mir, in welcher Form auch immer. Die letzte Zeit eigentlich nur um mich über sie aufzuregen, aber auch wenn ich das tat war sie dabei immerhin immer in meinen Gedanken. Als wir uns beiden die längst überfällige Entschuldigung entgegen brachten, die echt langsam Zeit wurde, schien es uns danach beiden besser zu gehen. Unser Ego war für so etwas zu groß und es gab uns einen gewaltigen Knacks, aber es war richtig gewesen. Sicherlich eckten wir darum so oft aneinander, wir waren beide schrecklich egoistisch. Zwei Egoisten würden immer dafür sorgen, dass es irgendwie knallt. Als wir auf die Bar zu sprechen kamen, seufzte ich leicht. "Ich glaube selbst nicht das ich das sage, aber ich kann deinen Vater irgendwie verstehen. Die Bargeschichte hat mir auch im Magen gelegen, auch wenn ich nicht mehr das Recht habe mich da einzumischen. Sieh es einfach als Sorge an in Ordnung?", antwortete ich ihr und setzte dabei ein sanftes Lächeln auf. Es sollte keine Provokation sein, sondern erst gemeinte Sorge und ich hoffte das mein Lächeln das auch ausstrahlte. Bezüglich ihrer Ansage, dass das ganze Theater noch zwei Stunden gehen würde, stöhnte ich leise auf. "Oh Gott, ich muss mir also das Gejaule der anderen noch zwei ganze Stunden antun?", meinte ich dann grinsend und deutete zurück zum Saal. "Dann lass uns zusammen zusehen und die Leute mit dem Programmheft bewerfen."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es war schön, dass wir zur Normalität zurück kommen konnten, ohne uns ständig in die Haare zu kriegen, jedenfalls erhoffte ich es mir, dass wir uns nicht mehr streiten würden. Immerhin haben wir beide unser Ego ein Stück weit aufgegeben, um diese Entschuldigung über die Lippen zu kriegen, dass sollte eigentlich eine Lehre sein, aber bei uns wusste man nie so wirklich, nicht wahr?
      Das Thema der Bar kam natürlich wieder und auch wenn ich dieses Seufzen hasste, welches bei dem Thema vorkam gab es mir schon das Gefühl, dass ich noch immer wichtig für diesen Kerl war. Ich war mir fast schon dessen sicher, sonst würde er nicht hier sein, aber auch wenn mein Kopf und vor allem mein Herz mir sagen wollten, dass es vielleicht doch eine Chance für uns gab war eine dritte Stimme in meinem Kopf da, die genau wusste, dass es nie wieder so sein wird, wie es früher war. Auch wenn ich es schade fand.. Ich meine.. Ich liebte den Kerl noch immer, vor allem mit diesem Lächeln auf den Lippen, und er lächelt wirklich selten! "Ich kann euch ja einerseits verstehen..", sprach ich ihm zu seiner Sorge zu und lächelte selbst ein wenig, auch wenn eigentlich ein Aber folgen sollte. Es war meine Entscheidung wo ich arbeitete und als was, da sollten sie alle schön die Füße still halten, doch so wie es Luciel gesagt hatte war es schon in Ordnung.. Er machte sich nur Sorgen und das war süß.
      Er sprach von den anderen und deren Gejaule, da musste ich schon schmunzeln, wie in alten Zeiten brachte er mich dazu. "Du musst hier gar nichts", sprach ich dazu und schüttelte den Kopf. "Aber, wenn ich mit Gesang hier nicht die besten Chancen hätte, würde ich es mir auch nicht antun". Ich zuckte mit den Schultern, die Menschen hier wären furchtbar, aber der Vorschlag von Luciel gar nicht mal so schlecht. "Dann kann ich mir nur noch mehr Gedanken darüber machen, wie ich das alles überleben soll, sollte ich angenommen werden". Ich bewegte mich trotzdem an ihm vorbei, um zu der Tür zu kommen, die in den Saal führte. Ein wenig Zeit mit ihm.. Wer hat mich da mit meinem Wunsch erhört?

      //spring ein wenig, wenn du magst.. :*//
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • // oki ♥ //

      Luciel

      Ganz ehrlich? Ich hätte nicht gedacht einmal mit Alais hier zu sitzen, in diesen viel zu weichen merkwürdigen Sitze, umzingelt von arroganten Snobs und irgendwelchen Auftritten von Leuten zu lauschen, welche ich mein Leben lang noch nie gesehen hatte und ehrlich gesagt auch kein Interesse daran hatte daran etwas zu ändern. Wir saßen hier, tuschelten heimlich und lachten hin und wieder über den ein oder anderen schrägen Auftritt, was uns konstant böse Blicke von alten Weibern bescherte. Meistens zwinkerte ich den Damen dann zu, woraufhin sie nur noch wütender wurden. Ich hatte tatsächlich meinen Spaß hier. "Wann bekommt ihr eigentlich Bescheid Prinzessin? Direkt nach dem ganzen Theater hier oder so ganz klassisch per Post ein paar Wochen später?", erkundigte ich mich dann bei Alais, während ich nebenher das Programmheft analysierte um heraus zu finden, bei wem wir eigentlich gerade waren und wie viele folgen würden. Der Kollege von Alais war in meinen Augen keine große Nummer, aber nach seinem Auftritt schien er sich auch irgendwie nicht mehr dafür zu interessieren was seine angebliche ´Freundin Alais ´tat. Nun da soll mal einer sagen nur ich sei ein Arschloch. Die Jury jedenfalls war gnadenlos und lies manche Kandidaten, welche ich persönlich sogar ziemlich gut fand auf der Bühne regelrecht runter laufen. Ich fragte mich tatsächlich, ob Alais das Ganze hier echt wollte, aber das war ihre Entscheidung und ihr Traum. Ich musste nicht alles davon nachvollziehen können.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es war amüsant zusammen dort oben zu sitzen und darüber zu sprechen, was manche Menschen hier von sich gaben und meinten auf der Bühne präsentieren zu müssen, aber das viel bessere an dieser Tatsache war es eigentlich, dass ich mit Luciel da oben saß und es sich genau richtig anfühlte. Es war so vertraut, da war mir unser eigentlicher Streit wirklich unwichtig geworden, als hätte er überhaupt nicht existiert. Es war schön, vor allem auch weil es mir meine Aufregung nahm, auch wenn mir der Wunsch nach dieser Schule nicht aus dem Kopf ging, ich wollte hier hin und allen zeigen, dass etwas in mir steckte, dass ich Talent hatte.. Und vielleicht würde mein Vater dann auch endlich zu einem meiner Auftritte kommen..
      Als Luciel mich mit 'Prinzessin' ansprach bekam ich für den Moment das Gefühl, als würde ich ihn Ohnmacht fallen und der Stuhl könnte mich nicht halten. Mein Herz raste für den Moment, als wäre ich einen Marathon gelaufen, wie gern wollte ich dieses Wort aus seinem Mund hören.. Und noch einige mehr. Dennoch riss ich mich zusammen, um nicht wie ein kompletter Vollidiot zu wirken. "Wir kriegen es gleich gesagt.. Kurz und schmerzlos", antwortete ich und zuckte daraufhin mit den Schultern. "Wenn ich eines der drei Stipendien nicht kriege ist es sowieso egal, ob ich angenommen wurde oder nicht.. Ich kann mir diese Schule nicht einmal im Traum leisten", sprach ich weiter und blickte Luciel über die Schulter, um zu sehen, wonach er da sah. Ich deutete ihm auf die Nummer, die dran war und stellte fest, dass es nicht mehr wirklich lange dauern wird.
      "Ich müsste auch langsam zurück.. Glaube ich.. Das viel schlimmere ist nämlich.. Dass wir dafür alle auf die Bühne geholt werden, um vor der versammelten Mannschaft zu hören, wie Scheiße wir sind.. Oder gut". Ich schmunzelte und blickte zu der Bühne. "Ich glaube.. Das nennt man eine kollektive Bestrafung.. für uns.. Oder so". Mein Blick glitt zu Luciel, um ihn kurz zu mustern. "Du musst auch jetzt echt nicht darauf warten.. Ich freue mich, dass du überhaupt hier bist". Ich strich ihm über die Hand, bevor ich mich erhob, um den Saal zu verlassen. Es wäre mir unangenehm vor ihm da zu hören, wie schlecht ich wirklich war, aber vermutlich auch nur, weil ich nicht hören wollte, dass ich schlecht war...oder weil ich dann zugeben musste, dass sie alle Recht hatten und das alles ein großer Schwachsinn war.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Es war merkwürdig, dass es sich so anfühlte als wäre nie irgendetwas auch nur ansatzweise zwischen uns vorgefallen. Als wäre nie ein Streit ausgebrochen, Meinungsverschiedenenheiten entstanden, Wut Luft gemacht oder Tränen vergossen worden. Wir saßen hier in mitten neureicher Schnösel, alberten herum und alles fühlte sich so...na ja ... richtig an. Gerne hätte ich Alais das gesagt, aber ich bekam es einfach nicht über die Lippen. Vielleicht weil es nicht fair wäre so etwas zu sagen, nach all dem was aber nun mal geschehen war. Man konnte Gesagtes und Getanes nicht mehr rückgängig machen, musste sich den Konsequenzen stellen und es in Zukunft besser machen. Wir sagten zwar beide wir würden erwachsener werden und uns ändern, aber außer einer Entschuldigung über die Lippen zu bringe, hatte sich nichts geändert. Wir waren immer noch Kinder und sicherlich würde das nicht das letzte Mal sein, dass wir uns in die Haare bekamen und versöhnten. Wir waren schon ein echt eigenartiges Gespann: Alais und Ich. Aber vielleicht kamen wir auch gerade deshalb nicht voneinander los? Wir zogen uns an wie Motten das Licht, obwohl sowohl die Motten als auch wir wussten, dass man im Licht verbrannte. Gott, dieses gespielt kulturelle hier tat mir nicht gut, ich fing schon an mit Motten-Metaphern. "Ihr bekommt es direkt gesagt?", hakte ich perplex nach. "Irgendwie echt hart, aber vielleicht auch gut so. Dann wisst ihr wenigstens woran das ihr seid." mein Blick wanderte zu Alais, ehe ich ihr leicht in die Schulter boxte. Natürlich sanft. "Hab mal etwas Selbstbewusstsein, jetzt kannst du deine Diva und Zicke mal raus lassen, hier ist es angebracht.", neckte ich sie spielerisch und grinste. "Du schaffst das schon, hab etwas Vertrauen." Eine Weile saßen wir noch zusammen, ehe die Rosahaarige davon sprach das sie langsam aber sicher mal los musste, woraufhin ich nickte und nach vorne zur Bühne sah. Offensichtlich zogen sich Juroren zur Beratung zurück. Ich sah wieder zu Alais und wuschelte ihr leicht durch das Haar. Jetzt war der Auftritt immerhin vorbei und ich durfte das. Das hatte ich mal so beschlossen. Mit einem meiner typischen Grinsen sah ich zu ihr. "Ich warte auf dich ... also falls du das möchtest."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Benutzer online 2

      2 Besucher