[2er RPG] I Hate You - I Love You

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    • Alais

      Der heutige Tag war schrecklich, denn kaum war die Stunde vorbei schon gab es Fragen zu Rachel, zu Luciel und mir.. Das war mehr als nur ätzend und ich war froh, als ich mich in der Mittagspause in die Aula verziehen konnte, um in Ruhe zu üben. Die Aula war für mich und meinen Gesangspartner zugänglich, damit wir unser Vorsingen weiterhin proben könnten und um dieses Privileg zu bekommen hatte ich lange gekämpft, zum Glück vor der ganzen Sache mit Luciel und mir. Ich wollte niemandem etwas beantworten, weil es niemanden etwas anging, was zwischen uns war oder nicht war und auch wenn mein Herz schmerzte, ich blieb tapfer.

      Es war Freitagabend und ich hatte mich in dem Badezimmer meiner neuen Wohnung fertig gemacht, wie schön das klang.. Meine Wohnung.. Der Job in der Bar war zwar nicht der Beste, aber ich hatte Aussichten auf eine gute Bezahlung, gutes Trinkgeld und sie wollten mich haben. Vom aussehen her passte ich rein, dessen war ich mir auch schon vorher bewusst gewesen, denn auch wenn ich nicht einmal ansatzweise an Rachel dran kam, ich war doch recht hübsch und auch mit meiner Figur zufrieden, wobei ich langsam das alles abnahm, was ich in der Beziehung mit Luciel zugenommen hatte. Es war nicht viel, aber durch den Kummer, den er mir bereitete hatte ich keine Lust mehr auch nur an Essen zu denken. Ich versuchte es, aber es gelang noch nicht ganz.
      Vor dem Öffnen der Bar sollte ich schon da sein, damit mir die Räumlichkeiten gezeigt werden konnten und ich war froh, dass die Bar recht neu ist und ein Stammklientel noch nicht aufgebaut war, so konnte ich jeden einzelnen treffen, den ich kannte, aber auch neue Leute kennenlernen und wie es Oliver sagte.. Vielleicht wird diesen Abend ein Mann da sein, der mir das Herz raubt.. Mhm.. Dass es wirklich so sein wird, daran glaubte ich nicht, mein Herz hatte sich von dem letzten Mann noch nicht erholt, wie sollte es sich schon jemand neuen aussuchen? Unmöglich.
      Ich fuhr hin, nachdem ich mich doch drei Mal umgezogen hatte. Die Regeln waren recht einfach: nicht zu kurz, nicht zu lang, schwarz weiß. Dabei war es uns überlassen, ob wir ein weißes Oberteil und eine schwarze Hose beziehungsweise Rock trugen oder genau anders herum. Außerdem sollte ich gemütliche Schuhe mitbringen, da fielen High Heels schon raus, aber nachdem ich die Mädels in der Bar gesehen habe war ich froh, meine Docs angezogen zu haben, keine von ihnen trug hohe Schuhe, wäre aber auch dumm wenn. Die Mädels waren alle noch recht neu und vor allem hübsch, darüber war ich zwar froh, aber ich war mir auch sicher, dass es vielleicht zu Problemen unter Frauen kommen könnte.. Kein Drama bitte! Der Inhaber der Bar hatte mich rumgeführt und alles erklärt, er betonte zwar ausdrücklich, dass wir nur eine Bar seien, entgegen der Gerüchte über die anderen Lokale, aber er schaute erstaunlich oft auf mich runter, als würde er nicht satt werden können..nun,solange er mir nicht an die Wäsche wollte, von mir aus.. Dabei trug ich nichts aufregendes.. Einen schwarzen Jeansrock, mit einer weißen Bluse, wobei meine Stiefel und die leichten Netzstümpfe den Look ein wenig rockiger gestalten. Nun, ich fiel vielleicht nur mit meiner Haarfarbe ein wenig auf, die anderen Mädels waren genauso dezent angezogen, bis auf die platinblonde Tussi.. Die mit ihrer Hotpants am Ende des Winters mehr als nur auffiel.
      Ich habe schon mal gekellnert, da war es kein Problem mit der Arbeit anzufangen, als sie ersten Gäste auftauchten..
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."

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    • Luciel

      Der Abend hatte glücklicherweise nicht lange auf sich warten lassen und langsam aber sicher war ich ebenfalls der Meinung, dass mir eine Auszeit gut tat. Vom Lernen dröhnte mir der Kopf, Simon der Arsch meinte, dass käme davon, dass ich es nicht gewohnt bin. Allerdings war es eine prima Ablenkung gewesen und es hatte Nutzen. Dennoch war ein entspannter Abend mit meinen Freunden nun das Richtige und ich bin extrem dankbar, dass sie mich überreden konnten. Simon, mein Kumpel aus früher Schulzeit Kyle, seine Freundin Nia eine extrem attraktive Asiatin und mein neuer Nachbar David, denn ich bei meinem Umzug kennen gelernt hatte, waren anwesend und zusammen mit mir bildeten wir diese Gruppe. Ich hatte mich heute für ein schwarzes Hemd entschieden, auf Empfehlung von Nia die in einem Modegeschäft arbeitet, welches ich an den Ärmel umgekrempelt hatte und eine lässige schwarze Jeans, damit nicht alles in schwarz ertrank hatte ich schneeweiße Sneaker an. Mein Haar saß heute auch zu meiner Zufriedenheit und das Bier hier schmeckte extrem gut. Die Mädels, welche in der Bar arbeiteten waren alle ziemlich niedlich, abgesehen von der Blonden mit dem Minirock, welche er aussah als wäre sie frisch aus der Barbieverpackung im Spielwarenladen gefallen. Warum mir aber gerade immer solche Weiber schöne Augen machten, ist mir ein Rätsel. Früher wäre es mir egal gewesen, Spaß zu haben war eine feine Sache. Aber es hatte sich irgendwie verdammt viel geändert, was ich aber als positiv erachtete. "Lasst uns noch etwas zu Trinken bestellen.", meinte Nia und hob ihren langen schlanken Arm um nach einer der Kellnerinnen zu winken.


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    • Alais

      Es machte wirklich Spaß in der Bar zu arbeiten, denn ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Die Musik war gut, die Leute waren nett und ich habe auch schon den ein oder anderen gesehen, der gar nicht Mal so schlecht aussah, das Problem war dabei nur, dass keiner von ihnen so weit kam, wie es Luciel geschafft hatte. Klar ließ ich mich mal in ein kurzes Gespräch verwickeln, wenn es nicht so voll war, aber das war's dann auch, mehr wollte ich einfach nicht.
      "Übernimmst du die neun bitte? Ich mache Pause!", hörte ich von einer der Kolleginnen, als der Abend schon recht fortgeschritten war und die Bar deutlich voller. Es war kein Wunder, sie sah nicht so heruntergekommen aus, wie einige andere, die Sessel und Sofas waren gemütlich, es gab sogar eine kleine Tanzfläche, nichts großes, aber es war doch cooler eingerichtet, als die beiden anderen die Straße runter. Wenn ich den Job kriegen würde, würde ich mich wahnsinnig darüber freuen, aber das Gespräch sollten wir nachher führen, dafür wurde ich den Abend über beobachtet. Ich nahm deshalb mein kleines Tablett, auf welchem wir die Bestellungen aufnahmen und es direkt an den Barkeeper oder die kleine Küche weiter geschickt wurde, richtete meine schwarze Schürze, die um meine Taille geschnürt war und bewegte mich auf den Tisch Nummer neun zu, an dem eine der Damen ihre Hand hob. Ich hatte aufs Tablett gesehen, um den Tisch zu öffnen und zu sehen, wie lange die Herrschaften schon da waren, während ich sie mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte: "Hi.. Ich bin Alais und bin jetzt für euch zustän... Dig". Ich hatte vom Tablett aufgesehen und auch wenn mir zwei Gesichter recht bekannt vorkamen, ich fand das von Luciel, was mich komplett aus der Bahn warf. Er war hier, um vermutlich Frauen aufzureißen.. Toll.. Und ich wartete auf ihn und versuchte mein Leben weiter zu leben.. Ich schluckte und ermahnte mich, dass ich mich doch zusammenreißen sollte, er sollte nicht sehen, wie sehr ich nervös wurde, weil er hier war, auch wenn mein Körper am liebsten geflüchtet wäre.. Ganz weit weit weg.. Deshalb setzte ich ein Schmunzeln auf und blickte in dir Runde. "So sieht man sich wieder", kommentierte ich, was deutlich lockerer rüber kam, als ich gedacht hätte. "Was kann ich euch bringen?". Ich war selbstbewusst und verdammt, dieser Mann würde es mir nicht nehmen, nicht wie das Herz, welches er gestohlen hatte.. Aber Oliver hat recht.. Ich traf tatsächlich auf einen Mann hier, der genau das schon wieder tat.
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    • Luciel

      Glücklicherweise hatte ich nichts in der Hand, entweder wäre es mir nämlich aus der Hand gefallen oder aber ich hätte es zerdrückt. Alles was ich konnte war fassungslos zu starren. Das konnte doch jetzt wirklich nicht wahr sein oder? Karma ist echt ein verdammtes Miststück. Wäre das hier eine Fernsehserie war ich mir sicher, dass die Zuschauer mich gerade jämmerlich auslachten. Mal ehrlich da will man einen entspannten Abend mit seinen Freunden, das ein oder andere Bier trinken und was passiert? Die Frau an die man nun wirklich nicht denken wollte, kellnerte dort. In einer Gott verdammten Bar, die nur Nachts offen hatte. Jeder wusste doch was das bedeutete. Okay vielleicht reagierte ich gerade auch einfach nur über, aber der Gedanke das Alais von irgendwelchen Kerlen betatscht wurde und sie das natürlich zuließ weil sie mehr Trinkgeld wollte, dass war zu viel. All die Rationalität, welche ich mir aneignen wollte durch lernen und so peinlich es auch klang, erwachsen werden war dahin. Jetzt konnte ich nicht anders als mir das bildlich vorzustellen. Warum um alles in der Welt arbeitete das Mädchen hier? Wollte sie es mir so Heim zahlen oder erhoffte sie sich eine schnelle Nummer, wenn sie sich hier den ein oder anderen Kerl mit nach Hause nahm? Ich wusste ja, wie gern sie Spaß im Bett hatte. Zur Hölle nochmal, das hielt mein Kopf nicht aus. Als sie uns auch noch so scheinheilig begrüßte, musste ich mich schwer beherrschen. "Eine Bar? Wirklich?", murmelte ich und winkte ab. "Bestellt einfach irgendwas, ich gehe Rauchen." Da man hier nicht Rauchen durfte war ich aufgestanden und hatte aus der Bar gelaufen.
      "Aber Lucy...", rief Simon perplex. Er wusste das ich es hasste, wenn man mich so nannte und normalerweise hätte ich irgendetwas nach ihm geworfen, aber ich musste hier raus bevor ich etwas sagte und tat, dass mir nicht zustand.


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    • Alais

      Ich hatte mit vielen gerechnet, aber nicht mit so einer Reaktion, die mir Luciel an den Kopf warf. Er sagte nicht viel, er merkte nur die Bar an und war dann weg, um eine zu rauchen, aber ich kannte ihn gut genug, um zu merken, dass ihm das nicht passte. Meine Güte, ich verstand diesen Mann nicht, er war hier, um selbst Spaß zu haben und so wie ich ihn kannte würde er die ein oder andere mit nach Hause nehmen, um Spaß zu haben, was war also in ihn gefahren? Er wollte getrennte Wege gehen, wir haben es mehr oder weniger beide entschieden.. Er hatte keine Gefühle für mich, jedenfalls nichts, was meinen gleich kommen würde, was war also sein Problem? Sollte ich weiterhin in meinem Schlafzimmer auf dem Bett liegen und mir die Augen ausheulen, weil ich nicht den Mann kriegen werde, den ich liebe? Diese Zeit war vorbei, seit dem Umzug in meine neue Wohnung hatte ich beschlossen Luciel nicht mehr nachzuweinen, das würde nichts ändern.
      Er verließ die Bar, woraufhin ich ihm hinterher sah und seufzte. Es beschäftigte mich wirklich, aber ich widmete mich den anderen, um ihre Bestellung aufzugeben. Vor allem Simon sah mich so.. Bemitleidend an, oder ich interpretierte zu viel in seinen Blick hinein. "Los", sagte er und deutete auf die Tür, scheinbar hatte er gut bemerkt, dass ich mit mir haderte, ob ich nicht hinter meinem Ex-Freund her sollte, oder nicht. Ich konnte die jetzt nicht unbedient lassen, aber er deutete noch einmal auf die Tür und ich seufzte innerlich, bevor ich mich hinter Luciel her begab. Er hatte die Bar auch schon verlassen, aber ich blieb draußen stehen, um in Ruhe zu sehen, wohin er war. Es war kalt, vor allem in diesem Rock und der Strumpfhose, aber meine Wut, die sich im Bauch sammelte wärmte mich von innern auf. Der Mann war schnell gefunden und ich konnte nicht anders als mich zu ihm zu stellen und in die Richtung zu sehen, in die er sah. "Was ist dein Problem?", fragte ich noch relativ ruhig. Ich war ihm ganz sicher keine Rechenschaft mehr schuldig, was tat ich dann hier draußen...?
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    • Luciel

      Der Vorteil an diesem eiskalten Wetter war ja, dass es einen abkühlte und damit nicht nur den Körper. Ich hatte kein Recht ihr vorzuschreiben, dass sie nicht wie eine H*re in dem Laden herum laufen sollte. Es konnte mir egal sein, wie billig das Aufzug wirkte und das auch noch um so eine Uhrzeit in einer verdammter Bar. Es sollte mir egal sein ob sie sich damit Typen abschleppte, sollte es und doch war es das nicht. Ich hatte nichts weiter gesagt, hatte mich zusammen gerissen und war darauf auch ziemlich stolz. Das sie mir hinterher laufen musste um mir jetzt sicherlich eine Szene zu machen, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich versuchte ruhig zu bleiben, immerhin hatte ich mir das felsenfest vorgenommen oder? Wollten wir beide nicht erwachsen werden? Wir scheinen beide allerdings daran wie immer ziemlich zu versagen. Okay, ruhig bleiben. Mein Blick wanderte daraufhin zu ihr und auch wenn ich es nicht wollte, betrachtete ich das viel zu knappe Outfit in dieser verfluchten Jahreszeit. "Musst du nicht arbeiten?", kam es also ruhig von mir. Ich sprach gelassen, weder unfreundlich noch freundlich. Es klang allerdings abweisender als ich es selbst für möglich gehalten hatte. Was war das für ein Gefühl in mir drin? Enttäuschung...aber warum? Warum war ich enttäuscht, wo wir beide doch nicht mehr zusammen waren? Ich wollte kein Gespräch führen, also rauchte ich in Ruhe meine Zigarette weiter und würde wahrscheinlich nach meinem Bier das die anderen vielleicht schon bestellt hatten, verschwinden. Mir war die Lust vergangen.


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    • Alais

      Ich wurde abgewiesen, natürlich, was denn auch sonst? Aber es war nicht schlimm, denn auf seine dumme Antwort hatte ich eine andere parat.. "Musst du dich eben nicht wie ein eifersüchtiger Freund aufführen?", gab ich relativ ruhig zurück und schüttelte den Kopf, während mein Blick weiterhin nach vorne galt. Es war kalt. "Weiß du.. Ich wünschte, es wäre mir egal, was du denkst..",fing ich dann deutlich ruhiger an. Sein vorheriger Blick hatte dich Bände gesprochen.. Wie sollte ich das jetzt zurück stecken können? "Aber stell mich bitte nicht gleich mit all den anderen, über die du schief denkst.. Ich glaube, du solltest mich selbst gut kennen..". Da hatte ich ihn doch von der Seite angesehen, aber nur um den Kopf zu schütteln. Ich wusste genau, was er jetzt dachte, das musste ich vermutlich auch gar nicht aussprechen. Ich wollte auch nicht wirklich weiter mit ihm reden.
      "Alais... Alles okay?", der Türsteher hatte nach mir gefragt, er war für uns mehr oder weniger zuständig, aber ich hatte die Schritte schon rückwärts gemacht. "Ja.. Alles okay", sprach ich und betrachtete Luciel noch ein Mal. "Und weiß du, was das merkwürdigste daran ist? Wenn wir uns nicht kennen würden, wäre es dir sogar ganz recht, wie ich heute aussehe..". Es würde ihn nicht einmal interessieren, warum ich das trug, das tat es aber auch jetzt nicht. Warum mussten sich Frauen dafür rechtfertigen, was sie trugen und wie sie rumliefen? Es urteilte ja keiner darüber, wie Männer rumliefen oder mit wie vielen schlampen sie schon geschlafen hatten.. Aber entgegen des ersten Gedanken zog mich das gar nicht runter, dass Luciel so komisch reagiert hatte.. Es gab mir das Gefühl genau das zu machen, was ich wollte, deshalb verschwand ich zurück, um zu arbeiten und um den Tisch zu bedienen, den ich vorhin zurück gelassen hatte.. Mir war es egal, was Luciel dachte, jetzt erst recht.
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    • Luciel

      Ich wollte mich aufregen und Gott wie ich mich aufregen wollte. Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, warum unsere Beziehung einfach nicht funktionierte, jetzt wusste ich es wieder. Wir passten einfach absolut nicht zusammen. Unser Denken war viel zu unterschiedlich und wir kamen einfach nicht auf einen Nenner. Ganz gleich wie sehr wir es auch versuchten, wir eckten konstant aneinander, es war zum verrückt werden. Dennoch wollte ich ruhig bleiben, ich war dieses ganze aufregen und schreien Leid. Genauso wenig wollte ich auf ihr Gezicke eingehen. Sie quatschte mich ja gerade in Grund und Boden. "Ich habe nichts gesagt. Leg mir keine Worte in den Mund und hör auf mich anzuzicken. Ich bin dir für meine Gedankengänge keine Rechenschaft schuldig." daraufhin warf ich meine Zigarette auf den Boden und zückte mein Handy um mich bei meinen Freunden zu entschuldigen, in denen ich ihnen schrieb das mir die Lust vergangen ist und ich erst Mal Ruhe brauche. Daraufhin machte ich auf Absatz kehrt und ging. Nicht in die Bar zurück, ich verließ einfach den Ort. Ich war all das Theater und Gezicke Leid, ich war all das Streiten Leid. Wenn sie rumzicken will bitte, aber ich hatte eigentlich wirklich vor mich zu ändern. Ich wollte mich ändern ...
      Die ganze Zeit, die ganze verdammte Zeit hatte ich mich gefragt ob es nicht falsch war unsere Beziehung zu beenden, war es nicht. Wir passten einfach nicht zusammen und würden es wahrscheinlich auch nicht.
      Es war vermutlich das Beste sowohl für Sie als auch für mich. Ich hasste sie nicht, das konnte ich nicht, aber ich musste los lassen.
      Ich musste sie gehen lassen und das auch von meinen Gedanken.


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    • Alais

      Irgendwo innerlich hasste ich diesen Mann abgrundtief, aber dann meldete sich mein Herz und war der Meinung, dass es nur die Liebe war, die aus mir sprach. Ich hasste die Tatsache, dass ich ihn liebe, dass mein verdammte Herz nicht loslassen konnte. Eigentlich wollte ich nicht zicken, auch ihm solche Worte an den Kopf werfen, aber mich regte die Tatsache so sehr auf, dass er ständig was zu meckern hatte, mit was ich kam und das seit Anfang unserer Bekanntschaft an. Er war immer der Meinung mit vorschreiben zu müssen, was ich tun soll und was nicht, aber er selbst tat nur das, was er wollte, weil so war er. Warum wollte mir jeder vorschreiben, wie ich zu leben habe, was ich anziehen soll und was ich in meiner freuen Zeit tun soll.. Ich weiß, er sagte nichts, aber seine Reaktion gab mir deutlich zu spüren, was er dachte und wollte. Doch ich ließ mich nicht unterkriegen, er konnte denken was er wollte, denn ich habe mich geändert, naja, jedenfalls habe ich einen guten Anfang gemacht und für das gekämpft, was mir wichtig war, was ich für richtig hielt. Dass ich dabei gezickt habe, okay, dass sollte sich ändern, aber sonst war ich wirklich zufrieden mit mir, deshalb ließ ich meine Laune auch nicht runter ziehen, sondern hatte dem Tisch, den ich kurz vernachlässigt hatte die Getränke gebracht und mir nichts anmerken lassen. Der Mann meiner Träume konnte zur Hölle fahren, mir war es egal.. Auch wenn es mir zu denken gab, dass er genau so reagiert hatte,vielleicht lag das Problem gar nicht daran, dass wir so unterschiedlich waren.. Sondern, dass wir uns viel zu sehr ähnelten.
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    • Luciel

      Seit diesem Vorfall hatte ich Alais eine komplette Woche nicht mehr gesehen. Nun gut vielleicht mal kurz in der Schule weil wir zwangsläufig in die selbe Klasse gingen, aber dort hatten wir weder ein Wort gewechselt noch uns auch nur angesehen. Wir waren beide zu stur und zu stolz um nachzugeben und ganz ehrlich, ich war es Leid. Ich wollte all dieses Drama und Gezicke nicht mehr und ich wollte mich nicht wieder dazu verleiten lassen, unnötig zum Arschloch zu werden. Ich hatte es ernst gemeint mit dem was ich sagte, ich wollte mich ändern und das begann auch damit, die Person die mich viel zu einfach auf die Palme bringen konnte zu ignorieren. Es war verrückt das ich dieses Mädchen gleichzeitig mochte und hasste. Okay hassen war übertrieben, aber sie nervte mich tierisch. Im gleichen Atemzug wollte ich sie aber auch an meiner Seite haben. Irgendetwas stimmte mit mir wahrscheinlich echt nicht. Wie wir beide überhaupt zueinander gefunden hatten war mir ein Rätsel. Vielleicht aus Rebellion gegenüber unserer Eltern? Wobei wir direkt beim nächsten Thema waren: Eltern.
      Meine Mutter und Alais Vater hatten die glorreiche Idee ein Familienessen zu veranstalten. Als ob ich zu so etwas freiwillig gehen würde. Allerdings war meine Mutter ein Meister darin einen traurigen Blick aufzusetzen und verdammt, ich war gegen Kulleraugen einfach nicht immun. Sie hatte mich angesehen wie meine geliebte Katze! Diese war seit der Party im übrigen absolut nicht gut auf mich zu sprechen,wobei ich sie extra über die Zeit in einem anderen Raum gelassen hatte und jedem verboten hatte diesen zu betreten. Aber Katzen waren nun mal nachtragend und es bedarf wahnsinnig viel hochwertiges Futter und Lobpreisungen bis sie mir vergab.
      Nun weiter im Text, meine Mutter besaß eben diesen Blick auch und so hatte ich mich nach gefühlt einer Stunde Überreden breit schlagen lassen. Alais würde auch da sein und das war ein Grund mehr warum ich nicht hin wollte. Meiner Mutter zur Liebe musste ich mich aber zusammenreißen und das war eine extrem gute Übung für mein neues Ich. Nun soweit der Plan.
      Das ich mich nun aber schweigend am Esszimmertisch wiederfand und immer wieder Schlupflöcher suchte um mich zum Rauchen zu verdrücken, war abzusehen.
      Ich saß also hier in einem eng anliegenden schwarzen Pullover mit Kapuze, einer grauen Jeans und einem schwarzen Schal, da ich das ungute Gefühl hatte ich würde mich wegen dieses Mistwetter erkälten und hörte mir irgendeine stinklangweilige Story von Alais Vater an, während ich schweigend Kartoffelsalat in mich hinein futterte.
      Großartig, einfach großartig.


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    • Alais

      Ich war zu spät, aber ich hatte Luciels Mutter geschrieben, dass ich mich verspäten würde. Das Essen war recht kurzfristig geplant gewesen und eigentlich war ich für den Abend verplant, und dieses Mal nicht mit meiner Arbeit, denn die Stelle hatte ich wirklich bekommen. Es machte mir Spaß dort zu arbeiten und ich habe bisher auch keinen einzigen Vorfall erlebt, in dem mich jemand anfasste, aber dafür sorgte ich immer vor und trotz der Tatsache,dass sie mich nicht anfassen durften verdiente ich gut Geld, es reichte zum leben, die Miete wurde mir ja bezahlt.
      Ich hatte nicht geklingelt, weil ich den Schlüssel in meiner Handtasche doch noch gefunden hatte und betrat das warme Haus, in dem es schon richtig gut nach Essen roch. Luciels Mutter war noch in der Küche was zu machen, sie blickte zu mir in den Flur, während ich mir meine Stiefel auszog und die Jacke ablegte. "Du siehst aber schick aus! Wir wollen doch nur gemeinsam essen..", kommentierte sie und nahm mich in den Arm. Sie hatte recht, ich hatte mich schick gemacht, mit einem engeren Karorock und einem weißen, gestrickten Pullover, den ich mir in den Rock gesteckt hatte. Dieses Mal hatte ich bloß keine groben Netzstrümpfe an, sondern Thermostrümpfe, um sicherlich nicht zu frieren. Ich hätte es mit meinen Docs so auch zur arbeit tragen können, aber dieses Mal war es für was ganz anderes. "Ich gehe aus", entgegnete ich ihr und ließ mich in das Wohnzimmer führen, als würde ich keine Ahnung mehr haben, wo es sich befand. Luciel, mein Dad und mein Bruder saßen schon am Tisch und Luciels Mutter brachte noch die letzten Sachen auf den Tisch. "Du gehst aus?", fragte sie aus und nickte beeindruckend, als würde sie beeindruckend darüber sein, dass ich über ihren Sohn hinweg war. Nein, ich war es immer noch nicht, aber es waren nun drei Wochen her, seit wir Schluß gemacht haben und es ging ja Berg ab, als Berg auf. Seit dem letzten... Streit.. Ging es nicht mehr besser und wir ignorieren uns, oder ich eher ihn, soweit es möglich war, aber hier ihn jetzt am Tisch zu sehen ließ mein Herz doch freudig hüpfen und mein schlechtes Gewissen meldete sich wieder.
      "Du gehst aus?", fragte mich mein Dad, als ich ihn in den Arm nahm, um ihn zu begrüßen. Ich nickte und setzte mich auf den freien Platz hin. "Ja, ich wurde eingeladen". Ich lächelte sanft, bevor ich über den Tisch sah, was es alles gab und was ich alles essen wollte. Soweit es mir möglich war sah ich nicht zu einem gewissen Herren rüber, um nicht noch mehr schlechtes Gewissen zu bekommen... Mein Gott, er wollte nichts mehr von mir, da konnte ich doch hoffen, mein Herz würde sich für jemanden anderen entscheiden.. Die Wahrheit war, ich fand den Typen süß, mit dem ich ausging, aber das war's auch schon..
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    • Luciel

      Die Prinzessin verspätete sich und so saß ich was mich eher untypisch war total pünktlich am Tisch und durfte mir dieses stink langweilige Familiengespräch antun. Der Kleine konnte natürlich nichts dafür und versuchte mehr oder weniger von seiner Schule zu berichten, wenn ihm nicht gerade sein Vater mit irgendeinem heroischen Satz dazwischen funkte. Meine Mutter spielte die gute Fee und tänzelte mit ihrem Auflauf, der zugegeben verdammt gut roch, um uns alle herum und wir sahen aus wie eine dieser schrecklichen Bilderbuchfamilien. Es war zum kotzen. Meine Laune war an einem offiziellen Tiefpunkt angelangt. Um nicht unnötig Sprechen zu müssen, hatte ich Halsschmerzen als Begründung geliefert und starrte konstant die Uhr an um einen guten Zeitpunkt abzupassen endlich wieder nach Hause zu können. Klar konnte die Familie nichts dafür, dass Prinzessin die größte Diva des Jahrhunderts war und ich das größte Arschloch, aber ein Idyll vorzuspielen schien mir nicht gerade die beste Lösung für dieses Problem zu sein. Die Situation wurde nicht besser als Alais endlich mit Verspätung aufkreuzte und jeder abnormal erstaunt darüber war, dass sie ausging. Meine Güte sie ging aus, als ob das eine Weltsensation wäre. Ich gehe jeden Tag aus und das interessiert auch kein Schwein. Warum wird deswegen jetzt so eine Show abgezogen? Sicherlich hatte irgendein Trottel aus ihrer Bar charmant gelächelt und sie ist darauf angesprungen - Hallejulia. Ich wollte nicht so arschig sein, ich wollte auch nicht so gemeine Sachen denken. Allein der Umstand sie zu sehen erfüllte mich tatsächlich mit einer gewissen Sehnsucht, aber das Gefühl das mir sowohl sie als auch dieses Theaterstück gehörig auf die Nerven ging überwog im Augenblick. Ich hatte sie nicht begrüßt als sie herein kam und erntete dafür natürlich böse Blicke, was mich nicht sonderlich interessiert. Ich blickte stattdessen weiterhin entweder auf die Uhr oder aus dem Fenster, in der Hoffnung einfach verschwinden zu können. Warum ich nicht einfach die Fliege machte, war mir ohnehin ein Rätsel. In dieser Hinsicht hatte ich mich gewaltig verändert, ich war auch ruhig geblieben und machte keine dummen Bemerkungen. Eigentlich schwieg ich nur und das war untypisch für mich, weshalb ich auch den ganzen Abend zwischen den bösen Blicken, besorgte Blicke meiner Mutter bekam. Ich hatte ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen, nachdem sie sich so viel Mühe gab. Allerdings war ich nicht der Typ der lächelte wen ihm nicht danach war und das war etwas, dass ich auch in Zukunft nicht ändern würde. Ich war vielleicht nicht gerade der freundlichste Mensch, aber ich war ehrlich. Aber ich hatte gelernt die Klappe zu halten und das war ein großer Schritt.


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    • Alais

      Ich war angespannt, aber vielleicht auch nur, weil ich vor hatte auszugehen und mein schlechtes Gewissen einfach viel zu groß war. Verdammt, warum denn auch? Luciel wollte nichts von mir, er war scheinbar immer noch sauer auf mich und benahm sich kindisch, in dem er einfach schwieg und alles ignorierte, aber zu mir sagen, ich könnte nicht erwachsen sein! Aber es war nicht wichtig, viel wichtiger war es Zeit mit Luciels Mutter und meinem Vater zu verbringen, ein wenig Zuneigung denen zu zeigen und auch gleich wieder zu gehen. Doch der Auflauf, den wir alle serviert bekommen haben war richtig richtig geil.
      "Wer ist denn der Glückliche?", fragte Luciels Mutter und hatte mich noch einmal mit einem Lächeln betrachtet. "Ah.. Ist nur ein Bekannter aus der Schule.. Wir arbeiten zusammen an dem Vorsingen.. Und er lud mich heute ein.. Nichts wildes", ich wollte nicht über dieses Thema sprechen, es war mir irgendwie unangenehm, wenn mein Ex-Freund dabei war, für den ich Gefühle hatte. Seine Mutter nickte zufrieden, aber sie war noch nicht fertig mit ihren Fragen. "Was macht ihr?", fragte sie. "Wir wollten eigentlich essen gehen, aber ich esse lieber den fantastischen Auflauf hier". Da fühlte sich die Frau geschmeichelt und man sah es ihr auch an. "Wir gehen letztendlich in eine neue Location.. Am Ende der Stadt.. Die haben seit paar Wochen erst geöffnet und lassen viele kleinere, unbekannte Bands auftreten.. Und heute lernen wir ein paar von ihnen kennen". Ich lächelte, vor allem weil mir die Reaktion von der Frau gefiel. Sie hatte nach der Hand meines Vaters gegriffen und ihn angelächelt. "Wir könnten auch mal wieder ausgehen.. Live Musik ist doch immer toll...". Mein Vater lächelte sie charmant an und nickte ihr zu, diese Frau hatte es geschafft ihn so sanft zu bekommen, wie meine Mom noch nie.
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    • Luciel

      Ich muss sagen, dass ich eigentlich ziemlich stolz auf mich war. Weder ein bissiges Kommentar noch irgendeine andere doofe Bemerkung verließ meine Lippen und das obwohl ich tatsächlich echt genervt war. Natürlich würde es für Alais kindisch aussehen, wobei das ziemlich amüsant war, da ich niemand anderen kannte der so kindisch war wie sie, aber sei es drum. Was mir nur echt gegen den Strich ging war, dass diese verdammte Unterhaltung nicht aufhörte. Warum wurde bitte ein solcher Staatsakt daraus gemacht, nur weil die Göre ausging? Wollten die mich alle verarschen? Dennoch schluckte ich es hinunter. Ich wollte meiner Mutter den Abend nicht verderben, spielte also eher genervt mit der roten Serviette die neben meinem Teller lag und die ich nicht benutzt hatte. Ich war nie gut in Origami, wollte es als Kind aber immer lernen. Vielleicht hatte ich jetzt die Möglichkeit dazu? Beschäftigungstherapie. So faltete ich ein wenig das rote Ding, bis dieses Gespräch weiter ging und ich einfach nicht mehr anders konnte als genervt zu seufzen. "Sie geht nur aus mein Gott. Ihr tut gerade so als hätte sie einen Nobelpreis gewonnen.", ich stand auf und griff nach meiner Jacke, welche ich lediglich über den Stuhl gelegt hatte, da ich ohnehin konstant rauchen ging, was mir natürlich ebenfalls Ärger einbrachte, weil ich ja Halsschmerzen vor schob um nicht reden zu müssen. Nun gut, leicht kratzte er wirklich aber das war keine große Sache. Das hier ging mir viel mehr gegen den Strich. "Luciel...", ermahnte mich meine Mutter leicht. "Ist doch so, sie hat sich wahrscheinlich irgendeinen Typen in ihrer Bar angelacht in der sie mit ihrem knappen Röckchen herum stolziert und ihr feiert das als wäre sie eine Heilige. Gott, geht mir das auf den Zeiger. Feier euren Heuchler-Abend allein, ich bin raus." Daraufhin hatte in den Raum verlassen und steuerte die Haustür an um mir die Schuhe anzuziehen und zu verschwinden. Ich wollte nicht so ausrasten, aber mal ehrlich verübeln konnte man mir die Szene auch nicht. Das was sie da drin gerade veranstalten ist doch nicht mehr normal.


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    • Alais

      Ich hätte es sehen sollen, dass Luciel der Kragen platzt, aber ich war mir nicht sicher, was sein Problem war. Es war eine normale Unterhaltung und seine Mutter versuchte sie zu führen, dass es dabei um mein Date ging, nun, dafür konnte ich nichts. Sie wollte vermutlich endlich von den anderen Themen sich ein wenig zu distanzieren, aber Luciel ging es scheinbar gehörig auf den Strich, es war kindisch..verdammt kindisch.. Und noch kindischer war es, dass er gehen wollte, was vor allem seine Mutter sehr verletzte. Man sah es ihr an und auch wenn ich ihm nicht hinterher wollte, ich tat es für sie, um ihm gehörig die Meinung zu sagen, auch wenn sie ihn vermutlich nur wenig interessierte.
      "Was ist dein verdammtes Problem?!", fuhr ich ihn in Flur an, nachdem ich aufgestanden war. Mein Vater hatte aus seinen Worten realisiert, dass ich in einer Bar mit einem knappen Rock stolzierte und war rot vor Wut angelaufen, aber das war gerade nicht wichtig. "Du wolltest diese Beziehung beenden, weil DU keine Gefühle für mich hast, und nun führst du dich auf wie ein verdammtes kleines Kind, weil ich in einer scheiß Bar arbeite und heute ausgehe? Was ist also dein verficktes Problem?! Sag es mir doch einfach!". Jetzt war mein Vater wirklich sauer und aufgestanden, aber das war mir in diesem Sinne komplett egal. "Was?! Soll ich mir weiterhin jeden Abend die Augen ausholen nach dir?! Ist es das, was der Herr Playboy hier möchte? Irgendwie bereitet es dir keinerlei Probleme, wenn deine Frauen, die du bisher abgeschleppt hast in deinem Leben deutlich kürzer angezogen waren, also sag mir was deine verdammte Show hier soll! "
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      "Was rennst du mir überhaupt hinterher Prinzessin? Was mein Problem ist? DU bist mein verdammtes Problem. Du führst dich auf als hättest du einen Preis gewonnen, nur weil du ausgehst. Tut mir Leid, dass ich nicht applaudiere.", war nun meine lautere Antwort darauf. Diese Göre ging mir gehörig auf den Zeiger. "Du bist eine verzogene Göre, die für alles Lobpreisungen haben will. Sorry das ich das Spiel nicht mitspiele. Also hör auf dich so aufzuführen,als wärst du ach so erwachsen. Du bist es nicht." Meine Stimme halte wahrscheinlich durch das komplette Haus, was mir für meine Mutter Leid tat, aber auch wenn ich oft mit Alais gestritten hatte, ich hatte sie noch nie angeschrien. Eine Frau anzuschreien war das letzte was ich tun würde, aber sie brachte mich so in Rage, dass ich gar nicht anders konnte. "Lass mich verdammt nochmal einfach in Ruhe.", daraufhin knallte ich die Haustür wirklich hinter mir zu, da für mich das Gespräch erledigt war. Ich würde mich später bei meiner Mutter in Ruhe entschuldigen, aber jetzt wollte ich Alais einfach nicht mehr sehen. Sie zu ertragen fiel mir dafür einfach zu schwer. Ich würde definitiv nur noch in diesem Haus aufkreuzen, wenn sie nicht anwesend war. Diese Beziehung war zum Scheitern verurteilt und spätestens jetzt verstand ich, dass es richtig so war. Diese Beziehung hätte niemals funktioniert und vielleicht ist das auch gut so. Meine armen Nerven werden es mir früher oder später danken. So hatte ich mich also in meinen Wagen gesetzt, kaum hatte ich das Haus verlassen und die kalte Nachtluft eingeatmet, um hier endlich zu verschwinden.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte meine Augenbrauen gehoben und war nun wirklich sprachlos. ICH führte mich auf wie.. Was? Ich war nicht sprachlos, weil ich nicht wusste, was ich eigentlich darauf sagen wollte, sondern weil Luciel ein wirkliches Bullshit da sprach. Ich habe mich bemüht gehabt dieses Thema zur Seite zu schieben, aber seine Mutter hatte es weiter durchgezogen und genau zu ihr blickte ich gerade. Mein Vater regte sich im Hintergrund auf, dass seine Tochter in einer Bar arbeitete und sich für Männer auszog, diesen Part hatte er sich selbst dazu gedacht, aber er war mir in dem Moment egal, denn es waren diese Tränen in den Augen der Frau, die mehr für mich da gewesen ist, als meine Mutter jemals, die mich dazu bewegten in meine Schuhe zu schlüpfen, um Luciel hinterherzulaufen. Ich hatte keine Jacke mit, es war kalt, aber ich stellte mich dennoch vor den Wagen, damit ich beachtet wurde und ich tat es dieses Mal nicht, weil ich es wollte, sondern für die Frau, die gerade verletzt wurde.
      "Du bist wirklich widerlich", sprach ich und kreuzte meine Arme vor der Brust, während ich mich wirklich dreist vor das Auto gestellt habe. "Zu deiner verfickten Information.. Ich war nicht diejenige, die sich gerade daren erfreut hat, dass deine Mutter ein Fass aufmacht, weil ich ausgehe.. Ich weiß nicht, was du mitbekommen hast, aber ich habe mehrmals versucht daraus keine große Sache zu machen, Mr. Ich-bin-so-erwachsen.. Und sie macht nur einen so großen Fass auf, weil sie sich wünscht, dass aus uns wieder was wird.. Aber ich kann dir sagen, du bist so widerlich, dass ich gar nicht verstehen kann, wie ich überhaupt Gefühle für dich entwickeln konnte.. Ein Erwachsener würde jetzt seinen arsch bewegen und sich bei seiner verdammten Mutter entschuldigen, denn die ist gerade heulen gegangen!". Ich war recht ruhig und in dieser Situation war ich eindeutig die Erwachsene, aber für mich war alles gesagt, deshalb machte ich den Weg auch frei, damit er tun konnte, was er wollte.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • ++ Einige Tage später ++


      Luciel

      Wenn ich ganz ehrlich zu mir war, dann war mir bewusst gewesen das mein Verhalten an diesem Tag furchtbar gewesen war. Ich bereute nicht die Dinge, welche ich Alais an den Kopf geworfen hatte, ganz und gar nicht. In meinen Augen war sie eine verwöhnte Göre und würde diese auch immer bleiben. Aber ich war mir darüber im Klaren, dass ich meiner Mutter gegenüber echt Mist gebaut hatte. Es war eine Sache seine persönlichen Gedanken jemanden mitzuteilen, aber eine andere das vor versammelter Mannschaft zu tun. Ich wusste das es an diesem Tag niemand wirklich böse gemeint hatte, abgesehen von Alais vielleicht,aber die Familie deswegen rein zu ziehen, dass war mein eigener Bock denn ich geschossen hatte. Nachdem sich mein Gemüt beruhigt hatte und ich die komplette Nacht umher gefahren war, was mir mein armer Tank nicht gerade gedankt hatte, war ich noch einmal zurück um mich zu entschuldigen. Ich hatte meine Mutter um Verzeihung für mich Verhalten gebeten und Alais Vater erklärt, dass ich übertrieben hatte und sie in der Bar normal angezogen war, ich es einfach nur aus Wut aufgebauscht hatte. Natürlich war damit nicht aus der Welt, dass ich an diesem Abend meine Mutter zum Weinen gebracht hatte, aber es war ein erster Schritt. Mich bei Alais zu entschuldigen, kam für mich nicht in Frage und glücklicherweise verlangte das auch niemand von mir. Sie hatte sich auch zickig aufgeführt und aus Sicht meiner Mutter waren wir beide Idioten. Das sie mich einen Idioten nannte, hatte ich ihr nach meiner Aktion nicht übel genommen, im Gegenteil. Ich war ein Idiot und dazu musste ich stehen, ob ich wollte oder nicht.
      Ich hatte die letzten Schultage mit Bravur verpasst und mir mein Zeugnis per Einschreiben zukommen lassen müssen, weil ich tatsächlich mit einer fetten Grippe im Bett gelegen war. Nun das war wohl die Strafe,mh? Zwar hatte dieser ätzende Umstand den Vorteil das ich Alais nicht sehen musste, aber mir wäre die Erkältung sehr gern erspart geblieben. Nun man kann nicht alles haben,was?
      Die Tage die ich ans Bett gefesselt war, hatten mich gezwungen über einiges nachzudenken, selbst wenn ich nicht nachdenken wollte. Ich hatte die Wahl zwischen mich mit Tee ertränken, solange Netflix zu schauen bis ich das Sortiment auswendig konnte oder eben mir vieles durch den Kopf gehen zu lassen, was in den vergangenen Wochen passiert war.
      Viele Momente und Situationen erschienen mir im Nachhinein deutlich anders lösbar gewesen zu sein, aber bekanntlich ist man hinterher immer schlauer. Als mein Blick auf meinen Wandkalender gefallen war, welchen ich in übrigen von Alais damals geschenkt bekommen hatte und mich irgendwo von dem Katzenkalender einfach nicht trennen konnte, war ein dicker roter Kreis auf den heutigen Tag gesetzt. Das Vorsingen von Alais war heute.
      Um ehrlich zu sein wollte ich nicht hingehen, anderseits habe ich ihr das Versprechen in unseren schöneren Tagen gegeben, dass ich dort sein würde. Man konnte mir viel vorwerfen, aber Versprechen hielt ich.
      Nur fragte ich mich ob sich das noch lohnen würde ...
      Sehen würde sie mich ohnehin nicht wollen und am Ende wäre ich noch Schuld wenn sie einen Ton nicht trifft oder irgendetwas in die Luft fliegt.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es war eine noch schlimmere Katastrophe, als ich zurück ins Haus gekommen war und mir anhören durfte, was mein Vater mir zu sagen hatte. Er war komplett am ausrasten, weil zum einen Luciels Mutter sich komplett aufgebracht im Bad eingesperrt hatte, zum anderen ging es um diese Sache mit der Bar. Ich war es leid zu hören, was ich zu tun und zu lassen hatte, wie ich mein Leben leben sollte, aber ich ließ meinen Vater aussprechen, nur um dann meine Sachen zu nehmen und mich abholen zu lassen. Jack, der Herr, mit dem ich eigentlich verabredet war stand schon sowieso vor dem Haus und bot mir an, mich gleich heim zu fahren, als er sah, wie wütend ich aussah. Ich war es Leid, dass Luciel mit irgendetwas nicht klar kam, er war der größte Egoist, den ich jemals kennengelernt habe.. Und ich hasste ihn wirklich, vom ganzen Herzen.

      Die nächsten Tage war alles ruhiger geworden, weil ich mich zurück gezogen hatte. Meine Familie tat mir nicht gut, oder ich meiner Familie, egal wie rum, es brachte nur Chaos mit sich und ich wollte es nicht mehr, ich wollte mich auf mein Vorsingen konzentrieren. Die Abende arbeitete ich in der Bar und es war wirklich entspannt, auch was anderes zu sehen, vor allem, weil es keinerlei Vorfälle gab. Die Jungs wussten, dass ich nicht zum Anfassen da war und damit war die Sache gegessen, bisher hatte sich auch keiner getraut das zu tun. Meine Tage, nachdem das Zeugnis abgeholt war, waren recht stressig, aber auch nur durch die Aufregung auf das kommende Vorsingen. Die letzte Woche Schule hatte ich Luciel nicht gesehen und an den Prüfungstagen achtete ich nicht wirklich auf ihn, denn mein Herz schmerzte allein schon, wenn ich an ihn dachte. Es stimmte nicht, dass ich ihn hasste, ich war noch furchtbar in ihn verknallt, auch wenn ich noch immer der Meinung war, er war ein Egoist und sollte erwachsen werden. Die paar Wochen Abstand hatten mich aber auch deutlich Erwachsener werden lassen, die Wohnung vor allem auch.. Ich hatte jetzt Rechnungen zu bezahlen, mir Sorgen darum zu machen, dass ich einen vollen Kühlschrank haben muss und wie ich das anstelle, wenn das Geld knapper wird. Ja, ich war zickig gewesen, aber ich habe erkannt, warum es so war.. Ich fühlte mich missverstanden und genau in diesen Momenten wurde ich dann zickig, doch das zu ändern war nicht einfach..
      Heute war aber etwas anderes, was auf dem Plan stand: das Vorsingen! Es wäre die Entscheidung, ob ich etwas aus meinem Leben machen kann, oder nicht.. Ob es ein Stipendium für mich gibt, oder nicht.. Ob ich Talent habe, oder nicht. Jack und ich hatten die letzten Tage sehr viel geprobt vor allem, als ich das Lied geändert habe, welches ich singen wollte. Aber ich war bereit und war deshalb auch früh aufgestanden, um mich fertig zu machen für den Termin.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      "Schau mich nicht so vorwurfsvoll an, ich weiß selbst nicht warum ich das tue.", argumentierte ich gegen meine Katze, welche wie die Königin die sie nun einmal war auf meinem Bett saß und sich das schneeweiße Fell putze. Ich stand hier wirklich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich zu diesem Vorsingen anziehen sollte. Wahrscheinlich stellte sich jetzt jeder normale Mensch die Frage, was zur Hölle ich dort wollte. Ganz ehrlich? Ich wusste es selbst nicht so genau. Alles schrie danach, dass das eine richtig miese Idee ist und doch schreit da diese winzig kleine Stimme, die mit diesen bescheuerten weißen Engelsflügelchen auf die ohnehin niemand hört, ganz laut, dass ich ein Versprechen gegeben hatte. Das zuverlässige Teufelchen auf meiner rechten Schulter schien währenddessen endgültig vom Glauben ab zufallen und hatte auf Durchzug geschaltet. Sicherlich würde mich Alais verfluchen, kaum hatte sie mich im Blickfeld. Glücklicherweise spielte sie ja Klavier und konnte schlecht einen Flügel nach mir werfen. Würde sie Violine oder ein anderes kleineres Instrument spielen, hätte ich echt ein Problem. Allerdings war das ein Vorsingen, außer einem Notenständer oder so konnte mir nichts entgegen fliegen ... zumindest hoffte ich das. Dieser Streit vor einigen Tagen lag mir schwerer im Magen, als all die Diskussionen welche wir sonst geführt hatte. Wahrscheinlich war der Göre das ohnehin schon komplett egal und sie war big in Love mit ihrer komischen neuen Flamme, aber mir Unbehagen bereitete. Nicht das ich das jemals zugeben würde, nicht wahr? Seufzen strich ich meiner geliebten Katze durch das weiche Fell und sah sie flehend an, dass mir den ganzen Müll doch bitte wieder ausredete, aber ich hatte ja schon nicht auf ihren vorwurfsvollen Blick reagiert, also würde sie jetzt den Teufel tun und mir helfen. Hach, ich liebe dieses Tier. Dennoch antwortete sie mir mit einem zufriedenen Schnurren, was mich direkt wieder weich werden lies. "Wären nur alle Frauen wie du...", seufzte ich und kniete mich vor das Bett um mein Gesicht in ihr weiches Fell zu schmiegen. Okay jetzt war es amtlich, ich musste hier raus. Ich sah schon in Elisabeth eine potenzielle. Der Streit hatte mir echt nicht gut getan und ich musste das aus der Welt schaffen. Wenn wir schon getrennt waren, dann bitte nicht so.
      So fischte ich mir also eine schwarze Jeans und ein weinrotes Hemd heraus, zog mir eine schlichte schwarze Jacke darüber und sah eigentlich ziemlich vornehm aus. Ich hatte ja nicht unbedingt eine Ahnung was dort abging und bevor ich naher zwischen lauter Snobs saß, wollte ich wenigstens in dem Haufen eine gute Figur machen. Nachdem ich mich also gedanklich mit hunderten von Mantras, dass es schon klappen würde und sie mich nicht erschlägt sobald sie mich sieht, beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Wagen um nochmal die Adresse zu überprüfen, welche mir Alais vor dem ganzen Theater gegeben hatte. Auch wenn ich mich in der Stadt halbwegs gut aus kannte, sagte mir der Ort absolut gar nichts, weswegen ich mein armes Navi nötigen musste mir den Weg zu weißen und machte mich auf den Weg zur Halle, in der das Casting statt fand.
      Was zur Hölle tat ich da nur ...


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