[2er RPG] I Hate You - I Love You

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Alais

      Ich seufzte. "Luciel.. Du musst dich doch nicht ändern, um eine Beziehung führen zu können.. Jedenfalls dich nicht aufgeben..". Das war jetzt wirklich nicht das, was es forderte. "Ich zum Beispiel.. mag dich so wie du bist.. Ich glaube, wir müssen beide eher lernen erwachsener mit den Problemen umzugehen und sich vielleicht Gesprächen zu stellen, die relevant sind.. Wie diesem hier". Ja, das war vermutlich auch schon sehr lange überfällig gewesen, aber es war gut, es zeigte schon den ersten Schritt, den wir beide zusammen gemacht haben und das... Erfreute mich wirklich. Auch die Tatsache, dass er die Sache mit dem Sex und auch dem Freunde bleiben so locker sah, wie ich es getan habe. Wir haben beide Fehler gemacht und jeder musste sich hinsetzen, um über die eigenen Fehler nachzudenken, bevor wir von den anderen fordern würden sich zu verändern. Das war ziemlich kindisch und wenn wir uns so beide richtig betrachteten.. Waren wir beide nicht wirklich erwachsen. Uns fehlte einiges an Reife und das erste Mal stand ich auch wirklich dazu, sonst vedrückte ich mich gerne davon, wenn Luciel darüber sprach, ich sei noch viel zu kindisch. Wenigstens trennten wir uns im Guten.. Wenigstens gab es keinen Streit, denn mein Herz schmerzte und.. Ich würde ein Streit nicht aushalten. Vielleicht würde ich dann durchdrehen, mich in den Schnee werfen und darauf warten zu erfrieren. "Es war definitiv nichts schlechtes an der Beziehung", gab ich ehrlich zu und diese letzten Worte aus seinem Mund fühlten sich wie ein Balsam für mein gebrochenes Herz an. "Wir haben sowieso bald keine Schule mehr.. Und ich kann dir versprechen, dass wenn wir uns dann mal sehen, vielleicht zufällig bei unseren Eltern.. Werde ich kein Drache sein.. Oder eine Zicke.. Oder eine verwöhnte Prinzessin, die ihren Willen durchkriegen will". Ein Schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen. "wirklich versprochen..". Aus dem Schmunzeln wurde dann doch ein Grinsen. "Wobei sich das wahnsinnig komisch anhört wenn ich sage.. Bei unseren Eltern.. Gott..". Da verzog ich kurz das Gesicht, jeder, der es von außen hören würde würde sich komische Gedanken darüber machen. "Ich finde es aber schön, dass.. Wir mal offen darüber miteinander reden konnten.. Das zeigt doch eigentlich, dass es ein guter Anfang ist, an unseren Fehlern zu arbeiten".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      "Ich denke, dass habe ich falsch ausgedrückt.", murmelte ich nachdenklich und suchte ein wenig nach den richtigen Worten dafür. "Ich meine eher, dass ich lernen muss mich zurückzunehmen. Ich bin Egoist, das gebe ich zu und mich hinten anzustellen ist nicht gerade meine Stärke, aber ich versuche es.", versuchte ich dann eine besser geglückte Formulierung von dem was ich eigentlich sagen wollte. Bezüglich ihrer nächsten Worte nickte ich. Erwachsen waren wir beide nämlich absolut nicht. Unsere Denkweise war kindisch und das hier war das erste Gespräch das wir wie zwei normale Menschen führten, das erste reife Gespräch und ich bemerkte ebenfalls das es lange überfällig war. Vielleicht hätten wir an dieser Beziehung etwas ändern können, hätten wir dieses Gespräch zuvor geführt. Vielleicht lag es aber auch an der Kälte und daran, dass mir die Finger was abfroren. Als Alais meinte, sie würde sich bei unserer nächsten Begegnung Mühe geben sich nicht furchtbar zu verhalten, musste ich bei ihren Worten leicht lachen. "Schon klar Prinzessin.", schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Ich werde auch versuchen kein Arschloch zu sein, jedenfalls nicht bei dir. Bei deinem alten Herren kann ich es dir aber nicht versprechen, sicherlich hasst er mich danach noch mehr als ohnehin schon.", Ich seufzte leicht und sah zu ihr. "Nein, ich gebe mir auch Mühe. Es waren schöne Tage und ich werde sie auch als solche in Erinnerung behalten. " Als mir dann aber bewusst wurde, dass sie ja von ´unseren´Eltern sprach, schüttelte es mich fast mehr als von der Kälte. "Versuch deinen Vater einfach davon abzuhalten mich umzubringen, ich glaube das käme bei meiner Mutter nämlich nicht ganz so gut an.", versuchte ich es doch noch ein wenig scherzend. Die nächsten Worte von Alais teilte ich ebenfalls. "Sehe ich auch so. Lass uns jetzt aber zurück gehen, es ist scheiße kalt und ich will nicht das du dich erkältest.", daraufhin deutete ich in die Richtung aus der wir gekommen waren.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Mir war es übel und ich wollte mich am liebsten hier hinsetzen, um einfach in Ruhe zu weinen, weil ich vor allem mit den letzten von Luciels Worten realisierte, dass es vorbei war. Meine Beziehung wurde gerade beendet und ich ließ mich darauf ein, als würde es mir nichts ausmachen, doch mir war es bewusst, dass es vermutlich nicht das Beste wäre jetzt darum zu kämpfen und bei ihm etwas zu erzwingen, was es vielleicht auch gar nicht gab. Ich war ihm wichtig, das hatte er vorhin noch betont, aber vielleicht nicht wichtig genug, oder auf eine ganz andere Art und Weise, als ich es haben wollte. Gute Freunde waren auch einen wichtig.. Familie war einen wichtig.. Vielleicht war ich irgendetwas dazwischen? Ich war jedenfalls nicht mehr die Freundin und der Gedanke daran schmerzte sehr.. Sehr sehr..
      Ich nickte, als Luciel zurück gehen wollte, es war wahnsinnig kalt und diese Gegend, die so spärlich beleuchtet war kam mir auch nicht ganz sicher vor, auch wenn ich Luciel hier bei mir hatte. Doch er war nicht mehr in der Verpflichtung sich schützend vor mich zu stellen, wie sollte ich mich überhaupt von ihm verabschieden, ohne sofort zu heulen? Ein Seufzer verließ meiner Lippen, ich steckte meine Hände so tief es möglich war in die Jackentasche und machte mich mit ihm auf den Weg zurück. "Du bist nicht mehr der Nummer eins Feind meines Vaters..", entgegnete ich noch, weil ich der Vorstellung, wie sixh mein Vater darüber aufregte, dass wir Schluss gemacht haben irgendwie nicht ganz glauben konnte. "Ich bin es geworden mit dem Moment, in dem ich mit meinen Sachen aus dem Haus stolziert bin.. Aber.. Es fühlt sich irgendwie gut an". Ich zuckte mit meinen Schultern, Luciel wusste ja noch gar nicht, dass ich ausgezogen war, aber ich wollte es auch nicht an die große Glocke hängen, dennoch.. Das Thema lenkte mich ein wenig davon ab nicht zu weinen.. Oder traurig zu sein.. Oder wütend. Wie Paloma Faith gesungen hat.. 'Only love can hurt like this'.. Und verdammt, sie hatte recht.
      "Und da ich jetzt das schwarze Schaf bin könntet ihr euch anfreunden.. Und dann zum Vater Sohn Tag was zusammen machen.. Football spielen oder so", ich grinste und blickte zu Luciel, die Vorstellung mein Vater und er würden sich so gut verstehen war absurd,aber lustig. "Deine Mom wird nur wahnsinnig traurig sein.. Sie will mich ja schon adoptieren.. Ich weiß ja nicht, was sie so toll an mir findet".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Das war´s dann wohl,mh? Normalerweise war ich nach solchen Momenten erleichtert, aber ich war es nicht. Ich hatte das Gefühl als hätte ich Steine im Magen, alles verkrampfte sich und mir war noch kälter als ohnehin schon. Ich wusste das die Entscheidung nicht verkehrt war, aber so ganz richtig fühlte sie sich auch nicht an. Ob es mir leichter gefallen wäre, wenn wir uns jetzt gestritten hätten? Nein, das wäre falsch und das wusste ich auch. Wir sollten beide unnötigen Kummer vermeiden und nach vorne sehen.
      Wir liefen zusammen in Richtung des Hauses ihres Freundes, dessen Namen ich chronisch vergaß und auch in Richtung meines Wagens der uns endgültig voneinander trennen würde. Wie verabschiedete man sich in solch einem Moment? Ob es richtig war, wenn ich sie umarmen würde? War das unangebracht? Wahrscheinlich würde sich alles merkwürdig anfühlen, wie auch immer wir nun voneinander Abschied nehmen würden. Das es mir leicht fiel, wäre gelogen. Ich bin nur froh, dass wir ein solches Gespräch führen konnten, auch wenn es vielleicht ein wenig zu spät. Aber besser spät als nie oder? Als wir uns dann meinem Wagen näherten und Alais von ihrem Vater sprach, rollte ich leicht mit den Augen. "Bitte nicht. Ich kann ihn nach wie vor nicht leiden ...Moment...", ich hielt inne und sah sie erstaunt an. "Du bist ausgezogen? Wohin?", hakte ich dann nach und fragte mich im selben Augenblick ob es mir überhaupt zustand das zu fragen. Ich meine ... was ging es mich noch an? Sie könnte genau das antworten. Fast aus Schutz fügte ich ein "Also ... wenn du es mir sagen willst.", hinzu und fühlte mich dabei echt feige. Gott, die ganze Situation war bescheuert, auch wenn ich immer noch der Meinung war das es sein musste. Bezüglich meiner Mutter, seufzte ich leicht und fuhr mir durchs Haar. "Sie wird traurig sein, richtig.", murmelte ich leise und sah sie tadelnd an. "Sag so etwas nicht! Du bist toll und ....", ich seufzte erneut leise. "Entschuldigung, mir steht es eigentlich nicht mehr zu so mit dir zu reden.", daraufhin deutete ich ein wenig unbeholfen auf meinen Wagen. "Ich glaube ich sollte langsam los..."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Mir kam es nicht in den Sinn Luciel auf seine Frage abzuweisen, ich habe aber auch bisher nicht so ganz realisiert, dass es nun vorbei mit uns beiden war. Ich würde ihm wohl noch immer alles erzählen wollen, diese Tatsache würde sich nicht so schnell ändern, aber ihm zu erzählen, wohin ich gezogen war war gar nicht so schlimm. "Zu Oliver.. Erstmal.. Sein Freund ist letzte Woche ausgezogen bei ihm und ich kann das Gästezimmer haben, bis ich mir einen Job gefunden habe und eine Wohnung.. Und ich muss sagen, es war die beste Entscheidung überhaupt..ich fühle mich endlich frei und nicht mehr von meiner Mom oder meinem Dad kontrolliert". Ich zuckte mir den Schultern um zu betonen, dass es keine große Sache war. Mein Herz erfreute sich kurz an der Tatsache, dass Luciel der Meinung war ich sei toll, aber er entschuldigte sich schnell für die Worte und ich seufzte innerlich. Ja, es würde jetzt alles sehr komisch werden, vermutlich auch mehr als nur das.
      Wir kamen an und Luciel wollte los, woraufhin ich nickte und zu dem Wagen sah. Ein hübsches Ding, aber nicht so hübsch, wie sein Besitzer. Tränen wollten mir in die Augen steigen, aber dieses Mal wehrte es die Kälte ab und ich konnte es wenigstens aushalten, bis ich im Haus drinnen war. Ich wollte nicht, dass mein Ex mich so sah.. Gott.. Das hörte sich komisch an.. "Na dann", was besseres fiel mir nicht ein, aber alles, was ich in diesem Moment gesagt hätte würde sich komisch anhören. So recht wusste ich auch nicht, wie man sich in solchen Momenten verabschiedete, doch ich war mir sicher, dass ich losheulen würde, wenn Luciel mich in den Arm nehmen würde, deshalb entfernte ich mich langsam rückwärts von ihm. "Fahr vorsichtig". Ich verdrehte innerlich die Augen. Das war dumm, dümmer als sich im Streit zu trennen,aber ich wollte nicht zusammenbrechen und ich wollte ihn nicht zeigen, wie sehr es mir hier wehtat.. Konnten wir es nicht noch einmal versuchen? Noch ein Mal alles richtig machen? Dieses Mal ganz bestimmt.. "Man sieht sich". Ich nickte ihm zu und drehte mich dann um, um nicht mehr rückwärts zu laufen, dabei kam ich mir ziemlich dämlich vor. Es war egal, was ich in diesem Moment gesagt hätte, es war verdammt egal und würde die Situation nicht ändern, deshalb wagte ich es doch noch das auszusprechen, was lange nicht ausgesprochen blieb. Ich hielt inne und blickte zurück zu Luciel. "Luciel?", rief ich ihm nach, damit er zu mir blicken würde. Mit seinem Anblick verschwand mein Mut für einen kurzen Moment, aber wenn ich es nicht aussprechen würde, würde ich mich später ärgern. "Ich liebe dich". Es musste schon lange raus und das direkt an ihn adressiert ohne versteckte Botschaften oder ähnliches. Ein Lächeln war auf meinen Lippen zu sehen, ich hatte mit meinen Tränen zu kämpfen, aber aus diesem Grund drückte ich unten Olivers Klingel und wollte reingelassen werden. Es war vorbei. Vorbei mit uns beiden.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Irgendwie erleichterte es mich, dass Alais mir eine Auskunft darüber gab, was sie nun vor hatte. Natürlich musste sie das nicht und sie hatte jedes Recht zu sagen, dass mich all das nichts mehr anginge aber sie erzählte es mir. Ich wollte Sie auch nicht zu meiner Feindin, ich wollte mit ihr immer noch ein angenehmes Verhältnis haben, auch wenn ich wusste wie schwer so etwas war. Wie sich alles nun entwickeln würde, würde wohl erst die Zeit sich bringen und mir blieb nichts anderes übrig als abzuwarten. Diese Trennung hatte einen bitteren Nachgeschmack, auch wenn ich immer noch davon überzeugt war, dass es das Beste so war. Ich war mir bezüglich meiner Gefühle nicht ganz im Klaren und ob ich überhaupt bereit für etwas Ernstes war, halbherzige Gefühle hatte Alais nicht verdient und ich denke wir beide mussten noch viel lernen, bevor wir eine vernünftige Beziehung führen konnten. Sei es nun zusammen oder auch mit jemand anderen. Ich wusste, dass ich etwas an mir ändern musste, ob mir das so schnell gelang bezweifelte ich aber wenn ich jemals einen Menschen an mich binden wollte, dann musste ich lernen diesen jemanden auch an mich heran zu lassen. "Ich denke auch, dass der Auszug dir gut tut. Nimm dir die Zeit und lass dich nicht beeinflussen.", antwortete ich ihr dann und fragte mich warum es erst eine Trennung brauchte, damit wir so miteinander sprechen konnten. Es war lächerlich ironisch.
      Da uns die Kälte langsam zu schaffen machte, hatte ich beschlossen kehrt zu machen, damit wir beide ins Warme kamen. Ich hatte wenig Lust auf eine Erkältung und ich wollte auch nicht, dass sich Alais nach all dem Drama auch noch mit einer Grippe herumschlagen musste. Der Weg zum Wagen bedeutete aber auch der Abschied zu Alais und ganz ehrlich? Ich hatte keine Ahnung wie ich mich von ihr verabschieden sollte. Eigentlich hatte ich vor sie zu umarmen, fragte mich im gleichen Atemzug aber auch ob das angemessen war. Alais hatte mir die Entscheidung mit ihren Worten allerdings abgenommen, denn ich konnte nicht anders als sie nach diesen drei Worten anzustarren, kaum hatte ich mich zu ihr gedreht als sie meinen Namen rief und ich davon ausgegangen war, es würde bei einem ´man sieht sich´bleiben. Jetzt stand ich hier wie ein Trottel und sah ihr nach, kaum war sie hinter der Tür verschwunden als ihr diese geöffnet wurde.
      Es dauerte einen Moment bis ich wieder zu mir fand und ein "Scheiße....", seufzte, ehe ich mich in den Wagen setze und die Stirn an das Lenkrad lehnte.
      Scheiße ...
      Ich hatte mir all das leichter vorgestellt ...


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich habe nicht erwartet, dass er nach diesen Worten mir nachlaufen würde, um mich in den Arm zu nehmen und seine Lippen gegen meine zu pressen, ich habe auch nicht erwartet, dass es etwas ändern würde.. Nur ein wenig gehofft, aber an sich hätte ich es aus einem ganz anderen Grund ausgesprochen. Schon seit Tagen hatte ich das Bedürfnis danach diese Worte auszusprechen und ihm auch mit meinen Worten deutlich zu machen, was ich fühlte, aber es gab nicht die Gelegenheit dafür und auf seiner Party wollte ich es nicht vor allen sagen, um ihn womöglich in Verlegenheit zu bringen. Damals auf der Party schien noch alles so gut zu sein.. Wir hatten uns vertragen und es sollte so gut laufen.. Und nun?
      Ich lief zögerlich die Treppen nach oben, Oliver wartete in der Tür, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, aber das war es nicht. Mit jedem Schritt nach oben fiel es mir so verdammt schwer meine Tränen zurück zu halten, weshalb ich mit glasigen Augen vor meinem besten Freund stand. "Was ist passiert?", fragte er direkt und wollte mich rein lassen, damit ich mich aufwärmen konnte. Ich zuckte mit den Schultern, meine Kehle fühlte sich so trocken an. "Wir.. Haben Schluss gemacht", antwortete ich ihm und zog meine Jacke im Flur aus. Mit den ausgesprochenen Worten fühlte sich diese Tatsache noch realer an.. Sie schmerzte. "Er hat Schluss gemacht?", fragte Oliver entsetzt nach, da seufzte ich. "Ich glaube.. Wir haben das zusammen beschlossen". Ich war mir dessen gar nicht so sicher, ich hatte gerade nur Erinnerungsfetzen, weil meine Enttäuschung so tief saß. "Weil.. Er nicht weiß.. Ob er das Gleiche fühlt". Ich war direkt ins Badezimmer gegangen, nachdem meine Schuhe aus waren und auch wenn der ganze Körper brannte, weil es in der Wohnung deutlich wärmer war, als draußen, es war mir furchtbar egal. Den Schlüssel drehte ich in der Tür um und ließ mich gegen die nächste Wand fallen, denn ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten.. Und es blieb nur noch mein gebrochenes Herz übrig..
      Dateien
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich hatte keine Ahnung wie lange ich nun im Auto saß ohne los zu fahren. Ich stand hier in der Straße des besten Freundes von Alais, alles war dunkel und der Ort menschenleer. Ich hatte es inzwischen wenigstens geschafft meinen Kopf vom Lenkrad zu nehmen und saß nun wie ein Sack Reis auf meinem Fahrersitz, meinen Kopf an der Lehne während ich das Fenster öffnete um mir eine Zigarette anzustecken. Ich rauchte nicht unbedingt im Auto, ich mochte den Geruch nicht im Leder. Allerdings war mir das im Augenblick herzlich egal. Eigentlich fühlte ich eine seltsame Leere in mir und diese Leere war ein schreckliches Gefühl. Ich war nicht traurig, ich war nicht wütend ...ich fühlte gar nichts. Es war als würde ich das Szenario von Außen beobachten. Wäre das hier ein Kinofilm, dann wäre es ein verdammt schlechter. Ich konnte Dramen noch nie leiden ...
      Ich wünschte jemand würde mir sagen, dass das einfach nur ein schlechter Traum war oder das ich die Zeit zurückdrehen konnte, aber dazu war ich leider nicht in der Lage. Dazu war niemand in der Lage. Ich wusste das die Entscheidung richtig war, ich musste mich erst einmal sortieren und musste verstehen was ich eigentlich fühlte und wollte. Das sich all das aber so schwer anfühlen würde hatte ich nicht erwartet. Jeder Faustschlag ins Gesicht wäre angenehmer gewesen. Ich gab mir noch einen Moment meine Zigarette zu Ende zu rauchen ehe ich den Wagen startete und nach einer gefühlten Ewigkeit den Heimweg antrat.
      Es war vorbei und ich hatte das Gefühl, als hätte es nicht einmal richtig begonnen.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich habe meine Zeit gebraucht, bis ich einiger Maßen ansprechbar war und nicht aussah, als würde ich eine unheilbare Krankheit haben. Durch das viele Heulen sah mein Gesicht schrecklich aus, deshalb war ich auch die ersten beiden Tage nicht in die Schule gegangen, aber irgendwann war ich soweit und es kam keine Träne mehr heraus, da war ich mir sicher, dass ich mich mit meiner Situation abgefunden habe. Es tat weh, es schmerzte vor allem Luciel in der Schule zu sehen, aber ich gab mein Bestes, damit man es nicht sah. Ich hätte mich nicht umgesetzt, wenn nicht die neue Schülerin den Platz neben Luciel eingenommen hätte und auch wenn es mich wahnsinnig störte, ich sagte nichts dazu, sondern setzte mich auf den nächsten freien Platz hin. Wir hatten nicht lange, dann war die Schule auch schon vorbei und die Zeit der Abiturklausuren würde anfangen, keine zwei Wochen mehr, um genau zu sein, deshalb sah ich es alles locker.
      Das Beste war aber, dass ich nicht lange suchen musste, um eine Wohnung zu bekommen, denn es kam tatsächlich eines zum anderen und ich merkte, dass das Glück mich noch nicht verlassen hatte. Nicht so, wie Luciel. Ich war ihm nicht böse, aber es tat weh, sehr weh.. Aber zurück zum eigentlichem.. Mein Vater rief mich keine zwei Tage nachdem meine Beziehung vorbei war, um mir einen Vorschlag zu machen, der vermutlich auch mehr von Luciels Mutter kam, als von ihm. Einer seiner Arbeitskollegen zog mit seiner neuen Freundin zusammen und hatte eine Wohnung, die einen Nachmieter suchte. Da mein Vater an sich nicht schlecht verdiente bot er an, mir die Miete zu bezahlen, bis ich ein Stipendium hätte, um sie mir selbst zu zahlen. Er setzte nur voraus, dass ich alles andere selbst zahlen würde. Es war ein großer Schritt für mich und kam so kurzfristig, dass ich es gar nicht glauben konnte, aber es war nicht schlimm, denn es würde bedeuten, dass ich mein Leben neu anfangen würde. Jetzt würde ich alles hinter mir lassen.. Und.. Vielleicht jemand neuen kennenlernen.

      Es war Wochenende und knapp eine Woche her, seit Luciel und ich uns getrennt haben. Ich saß in meinem Zimmer und wollte die letzten Kisten packen, während ich das leere Zimmer begutachtete. Es war so viel hier passiert. Ich hatte so verdammt viele Erinnerungen an dieses Zimmer, auch nicht so schöne und irgendwie überfiel mich in diesem Moment doch wieder kurz die Traurigkeit, ob ich wirklich alles hinter mir lassen wollte.. Aber ja, ich wollte mein Leben endlich so leben, ich wie ich es für richtig hielt.. Und nicht wie es mein Dad, meine Mom oder Luciel für richtig hielten.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Eine Woche war nun die Trennung von Alais und mir her, es fühlte sich nach wie vor merkwürdig an. Es war nicht so, dass ich die Entscheidung bereute, aber ich wurde den Nachgeschmack nicht los. Zumal ich immer noch das Bedürfnis hatte ihr zu schreiben, zu fragen was sie macht oder wie es ihr geht. Da ich aber wusste, dass ich ihr damit die Sache nur noch schwerer machen würde, hatte ich es gelassen. Ich hatte ihr nicht geschrieben oder sie besucht. Lediglich von meiner Mutter wusste ich, dass Alais durch ihren Vater wohl eine eigene Wohnung gefunden hatte. Ich wünschte mir wirklich für Alais, dass es für sie nun bergauf ging. Ich wiederum war erstaunt von mir selbst, denn ich hatte nicht die Woche wie zuerst erwartet damit verbracht mich zu betrinken, zu feiern oder ähnliches. Nein, ich hatte für die Prüfungen gelernt. Nein, das war kein Scherz. Zwar hatte Simon felsenfest behauptet, ich hätte mir sicherlich den Kopf gestoßen, aber dem war nicht so. Ich war die Woche tatsächlich brav wie ein Lamm gewesen. Meiner Mutter hatte die Trennung sehr zu schaffen gemacht, da sie Alais sehr mochte und mich gefragt hatte, ob es für mich in Ordnung war, wenn sie weiterhin ein wenig die Mutterrolle auch für sie übernahm. Es störte mich nicht und ich hoffte sogar, dass meine Mutter ein wenig auf sie Acht gab, jetzt wo ich es nicht mehr konnte. Rachel lag mir immer wieder in den Ohren, ob sie Alais nicht schreiben sollte, weil sie sich für die Trennung die Schuld gab, obwohl Rachel nun wirklich nichts dafür konnte.
      Es war eine merkwürdige und schwierige Zeit.

      Jetzt während des Unterrichts hatte ich, was für alle wohl ein ziemlich seltsamer Anblick war, meine Nase in einem Schulbuch und versuchte das Zeug zu verstehen was dort stand. Nun es stellte sich allerdings heraus, dass ich rein gar nichts verstand und seufzend über den Seiten hing. Nein Physik war noch nie mein Freund und würde es sicherlich auch nicht werden.

      original.gif


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Eine gute Sache hatte das mit Luciel wirklich und zwar meine Musik. Ich hatte schon immer eine wahnsinnige Leidenschaft was das anging und das Klavierspielen fiel mir einfach, genauso wie das Singen, aber die Trennung weckte etwas ganz anderes in mir. Adele, Rihanna, Beyonce.. Und einige andere große Künstler haben darüber gesprochen, dass Liebeskummer und Trennung gut für ihre Karriere war, wenn auch nicht für das Herz und es stimmte. Ich habe die Lust gehabt mir meine Trauer vom Herzen zu singen und es tat gut, denn das Vorsingen für die Uni lag auch nicht mehr weit in der Zukunft. Ich musste mir nicht ausmalen, wie es nun mit mir, Luciel und der Uni wäre, denn es gab kein Luciel mehr in dieser Rechnung und die Wohnung war am Ende der Stadt, man konnte sehr gut die Uni von dieser erreichen. Ich konnte das Auto meines Dads haben, solange er nicht fahren durfte, denn durch den Streit mit Luciels Mutter und seiner betrunkenen Reise auf dem Fahrrad wurde ihm für eine längere Zeit der Führerschein entzogen, ich konnte somit einen einfachen Start haben, wenn ich einen Job finden würde.. Daran hackte es noch, dafür hätte ich aber auch eine Lösung, um die ich mich nächste Woche kümmern wollte.
      Es war zur Zeit sehr viel, die Wohnung, die ich alleine mit Oliver gestrichen hatte, der Umzug, die Vorbereitungen auf das Vorsingen, das Motivationsschreiben für das Stipendium und das Lernen für die Klausuren war wahnsinnig viel, aber es tat mir gut, denn so hatte ich keine Zeit am Tag über Luciel nachzudenken und über die Sache zwischen uns, lediglich den Schlaf raubte er mir immer mal wieder, aber damit kam ich klar. Die viel schönere Sache war aber ihn lernen zu sehen, denn auch wenn wir uns getrennt haben, ich hatte Gefühle für ihn und er war mir wichtig, auch seine Zukunft soweit, ich wollte, dass er die Prüfungen besteht und dafür mussten wir alle lernen, auch er. Er erfreute mich ihn dabei zu sehen, aber ich traute ab und zu meinen Augen dabei nicht so wirklich. Dennoch.. Ich hoffte er würde es schaffen.

      Ich packte die letzte Kiste in das Auto meines Vaters, der kleine Laster, den ich gemietet hatte von dem Ersparten, welches ich besaß wurde schon von der Spedition zu der neuen Wohnung gefahren. Oliver wollte nach der Schule vorbei kommen und mir helfen nachher mit dem Auspacken und tragen, aber es würde noch ein wenig dauern, ich habe mir frei genommen für heute, um den Umzug durchzuziehen, außerdem.. Es war nicht mehr lange zu den Prüfungen, was sollte ich da noch in der Schule? Das wiederholen, was ich schon wusste oder mir Gedanken darüber machen, wie Luciel sich fühlte? Der Umzug war deutlich schlauer in diesem Moment.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Mein Blick wanderte zu dem leeren Platz, an welchem Alais für gewöhnlich saß und heute fehlte. Ich wusste von meiner Mutter, dass sie heute mit dem Umzug beschäftigt war und auf die Möbelpacker etc. warten musste, weswegen sie nicht abwesend sein konnte. Nun es war nicht mehr so, dass es mich etwas angehen würde aber ich konnte nicht von heute auf morgen aufhören mir Gedanken zu machen. Es war merkwürdig sie nicht mehr zu sehen und es fehlte etwas. Zumal sie auch nicht mehr neben mir saß, was ich aber auch nachvollziehen konnte. Sicherlich wollte sie das nicht und es würde ihr nur unnötig schwer fallen. Ich hatte kein Recht mich darüber zu beschweren. Nur das jetzt die nicht mehr ganz so neue Schülerin neben mir saß, dass war eher ein Umstand den ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Ich sagte aber auch dazu nichts, immerhin wollte ich mich entgegen meiner sonst so lockeren Art, tatsächlich für die letzte Zeit in der Schule bemühen. Ich musste etwas ändern und damit würde ich anfangen. Vielleicht würde es auch mich ein Stück ändern, wer wusste das schon. Während ich aber absolut gar nicht verstand, von dem was ich versuchte mir in Physik hinein zu prügeln, hatte ich gleichzeitig immer wieder Bedürfnis Alais zu schreiben und zu fragen wie es lief. Es war immer noch so, dass ich mir meiner Gefühle nicht im Klaren war, aber das bedeutete nicht, dass sie mir deshalb egal war. Vielleicht waren es nicht dieselben Gefühle, aber ein Teil von mir würde sie dennoch immer bleiben.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte an diesem Tag einige Helfer, Luciels Mutter vor allem hatte sich frei genommen, um mir zu helfen und wenigstens ein wenig für mich da zu sein, denn trotz der Hilfe meines Vaters waren wir uns noch nicht ganz einig, wie unsere Beziehung zueinander laufen sollte, er konnte außerdem nicht frei nehmen, deshalb waren wir nur zu zweit.. Aber Oliver würde nach der Schule kommen und ein paar meiner Freunde, der guten, nicht der schlechten. Die Herrschaften von dem Unternehmen würden wenigstens die Sachen hoch bringen, das würde schon einiges erleichtern, ich musste alles nur noch auspacken und aufbauen. Mein Bett und meine Möbel aus dem Schlafzimmer hatte ich schon, die Küche würde von dem Vormieter bleiben,nur im Wohnzimmer war es noch ein wenig kahl, aber auch das würde sich bald ändern, wenn ich mir einen Job gesucht habe.

      Am Abend hatte ich eine Dusche genommen und war erschöpft in mein Bett gefallen, in die halb leere Wohnung, die nun mein Zuhause war. Den halben Tag habe ich mit Luciels Mutter die Wohnung geschrubbt, vor allem die Küche und das Badezimmer, jetzt waren die beiden Räume so sauber wie kein anderer.. Die Kisten waren noch nicht ausgepackt, aber dafür stand mein Bett, der Kleiderschrank und meine Kommode, wohin die meisten Sachen verschwinden würden. Den Schreibtisch hatten die Jungs auch schon zusammen gebaut, er stand gleich neben meinem Keyboard im Wohnzimmer, aber bis auf ein wenig Farbe an den Wänden fehlte dort noch einiges. Eine Couch zum Beispiel.. Ein Fernseher auch noch.. Aber das hatte Zeit.
      In der Wohnung war es ganz ruhig und still, von der Hauptstraße aus war nichts zu hören, die Fenster waren gut verglast. Es war wieder soweit, dass trotz der Müdigkeit sich meine Gedanken dazu entschieden, wieder über Luciel nachzudenken. Er war noch immer da, es war schließlich erst eine Woche her, und auch wenn der Umzug mich heute gut abgelenkt hatte, so sah ich trotzdem auf mein Handy, ob er mir nicht geschrieben hatte. Dass er sich so schnell nicht ändern würde war klar, aber.. Ich wollte ihm gern mitteilen, dass meine neue Wohnung toll war.. Auch wenn noch nicht fertig.. Ich wollte fragen, wie sein Tag war und ob die Schule gut verlief, aber ich war mir nicht sicher, ob er eine Nachricht von mir überhaupt lesen wollte, schließlich.. Waren seine Gefühle für mich nicht das, was meine Gefühle für ihn waren. Ich öffnete den Messenger und öffnete den Chat mit ihm, die letzte Nachricht war so lange her.. Aber ich schrieb nicht, stattdessen sperrte ich wieder mein Handy und legte es neben mich auf die Bettdecke, auf der ich lag. Es war verdammt schwer..sas Leben war verdammt schwer.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      "Du willst ernsthaft mitkommen?", seufzend lief ich dem schwarzhaarigen Wirbelwind nach und fragte mich dabei selbst wem ich eigentlich versuchte etwas vor zumachen. Wenn Rachel sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann würde sie das auch durchziehen. Sie war in dem Punkt deutlich dominanter als ich und der einzige Mensch dem ich in Sachen Durchsetzungsvermögen schon immer unterlegen war. Das mein nächsten Morgen allerdings gleich mit so viel Aktion beginnen würde, hätte ich allerdings nicht erwartet. "Ich weiß nicht mal ob sie heute da ist. Gestern war sie noch mit dem Umzug beschäftigt.", versuchte ich gegen Rachel anzureden, was ungefähr so effektiv war wie mit einer Wand zu sprechen. "Das sehe ich ja denn.", hatte sie lediglich abgewunken und stolzierte nun im Schulflur meines Jahrgangs entlang und erregte dabei eine Menge Aufmerksamkeit. Die Frauen sahen aus als würden sie die Schwarzhaarige am liebsten lynchen und den Kerlen konnte man förmlich die Sabberspur hinterher wischen. Nun Rachel war und ist eine Schönheit, dass hatte sich in all den Jahren nicht geändert. "Rachel...", seufzte ich und versuchte sie einzuholen, während ihre hohen Absätze der schwarzen Overkniestiefel im Gang ertönten. Das sie plötzlich stehen blieb und ich fast gegen sie gelaufen wäre, hatte sie sicherlich mit Absicht gemacht. "Ciel hör mir mal zu. Zwischen euch mag die Sache geklärt sein, aber nicht zwischen Alais und mir. Ich möchte mich bei ihr entschuldigen und da kommst auch du mir nicht in die Quere, verstanden?" Daraufhin strich sie sich eine ihrer langen Haarsträhnen, welche wie schwarze Seide über ihren Rücken fielen zurück hinter die Schulter und lief weiter. Hab ich es nicht gesagt? Gegen die Frau kommt keiner an.
      Wie eine Katze auf der Lauer hatte sie in das Klassenzimmer geblickt, erntete dabei irritierte blickte und von mir ein schweres Stöhnen. "Geh rein verdammt. Du machst es nur noch schlimmer.", brummte ich, woraufhin sie mich finster ansah, aber tat was ich sagte und ins Klassenzimmer lief. Rachel fiel hier wirklich auf mit ihren langen Beinen in der hellen Jeans, den schwarzen Stiefeln und dem kuscheligen weißen Mantel. Obwohl sie für sich persönlich nichts besonderes trug, war sie immer jemand der aus der Menge heraus stach. Willensstark und wunderschön, es war also kein Wunder das ich ihr damals verfallen bin. Allerdings war das bei uns beiden schon lange Geschichte.
      Es dauerte nicht lange da hatte sie Alais erblickt und war zu ihr an den Tisch gelaufen. "Hey ... entschuldige mein plötzliches Auftauchen. Hast du vielleicht eine Minute Zeit für mich?", fragte sie Alais.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte mich am nächsten Tag zur Schule begeben, um doch nicht alles zu verpassen, aber der eigentliche Grund war dann tatsächlich Luciel. Geschrieben hatte ich ihm nicht mehr, war eingeschlafen und am nächsten Morgen in dem Chaos aufgewacht, aber es war Freitag und ich hatte das ganze Wochenende dafür Zeit mich der Wohnung und den Kartons zu widmen. Die erste Stunde fiel schon aus, aber ich war schon in der Schule und nutzte die Gelegenheit eher, um mich mit meiner Musik zu beschäftigen, denn in letzter Zeit hatte ich Ideen wie nie zuvor. An meinem neuen Platz saß ich in der Klasse, mit einigen anderen, die sich ebenfalls dazu entschieden hatten hier zu bleiben und nicht nach Hause zu fahren, es lohnte sich überhaupt nicht.
      Auf meinem Block schrieb ich Textzeilen auf, die mir in den Sinn kamen, vielleicht würde ich beim Vorsingen einen eigenen Song Vorsingen und nicht einen, der schon existiert.. Das könnte mir gute Chancen bringen, wenn ich mich selbst um so etwas bemühen würde. Als ich meinen Kopf allerdings mal hoch hob traf ich auf jemanden, den ich hier gar nicht so erwartet hatte. Rachel tauchte bei mir in der Klasse auf und ich machte mir zuerst Sorgen, etwas wäre mit Luciel passiert, aber.. Ich würde so etwas nicht mehr erfahren, glaubte ich jedenfalls nicht. Es musste einen anderen Grund dafür geben, dass sie hier war, aber ich konnte mir nicht vorstellen welchen.
      "Rachel..", entgegnete ich und sah sie schon vor mir stehen. Getuschel war von den wenigen, die in der Klasse waren zu hören, kein Wunder... Ich meine, seht euch diese Frau vor mir an, sie war richtig hübsch.. Im Vergleich zu mir, da bekam selbst ich schon Minderwertigkeitskomplexe, was normalerweise nicht der Fall war! Sie wollte ein wenig Zeit von mir, da zuckte ich mit den Schultern und nickte. "Klar..hier,oder willst du raus?". Denn, wenn sie raus wollte würde ich mir noch eine Jacke anziehen. Es ist ein wenig wärmer geworden seit dem Tag, an dem Luciel und ich Schluss gemacht haben, aber es war immer noch kalt.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Wenn Rachel sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog das Mädchen das auch durch ohne wenn und aber. Das war eine Charaktereigenschaft die ich schon immer an ihr bewundert, aber gleichzeitig auch verflucht hatte. Selbst jemand mit einem so gigantischen Selbstbewusstsein wie ich hatte Mühe gegen eine so starke Frau anzukommen, das war fast peinlich. Allerdings war die Schwarzhaarige eben jemand der unabhängig war, sie war wunderschön und stark und dafür brauchte sie keinen Kerl an ihrer Seite. Sie strahlte auch so. Das ich so lange in sie wirklich verliebt war, konnte man mir daher nicht übel nehmen. Jedenfalls sorgte die Schwarzhaarige für ordentlich Aufsehen. Einer unserer Klassenkameraden hatte mich zur Seite gezogen und mit großen Augen angesehen. "Scheiße Luciel, das Mädchen ist richtig heiß. Wer ist das?", hakte er direkt nach und ich bemerkte wie auch andere Kerle die Ohren spitzten. "Jemand der eindeutig eine Nummer zu groß für euch ist. Nehmt es als Warnung, sie würde euch zerlegen." Daraufhin winkte ich ab und blickte zu Alais und Rachel. Rachel machte ein erleichtertes Gesicht, denn offenbar hatte Alais sie nicht abgewimmelt. Nun dafür gab es eigentlich auch keinen Grund, denn Sie hatte nichts falsch gemacht. Es war dennoch ein verdammt merkwürdiges Gefühl meine beiden Exfreundinnen so zusammen zu sehen. Exfreundinnen... wieso klang das nur so bitter?
      "Ich würde gerne mit dir unter 4 Augen sprechen.", antwortete Rachel und war mit Alais hinaus gegangen, ich konnte nicht anders als den beiden in dem Moment hinterher zu sehen, ehe ich versuchte Alais leicht anzulächeln.

      Rachel war mit eleganten Schritten aus dem Klassenzimmer gelaufen und hatte sich auf dem Gang ein ruhiges Plätzchen zusammen mit Alais gesucht. Unbedingt raus bei der Kälte musste nicht sein. Man sah der Schwarzhaarigen die Erleichterung, dass Alais sie nicht abgewiesen hatte mehr als nur deutlich an. "Entschuldige, dass ich hier so einfach reingeplatzt bin, aber ich musste unbedingt mit dir reden.", setzte Rachel noch einmal an und seufzte leicht. "Das mit dir und Ciel tut mir schrecklich Leid. Ich wollte das du auch von mir hörst, dass zwischen uns an dem Abend nichts vorgefallen ist und ich absolut nicht wollte, dass so etwas passiert. Es muss dir schrecklich weh getan haben uns so zu sehen und es tut mir aufrichtig Leid.", entschuldigend sah Rachel zu ihr und man erkannte die Ehrlichkeit hinter ihren Worten. Sie log nicht, es tat ihr wirklich Leid. "Ich bin dir eine aufrichtige Entschuldigung schuldig und ich hoffe du kannst mir verzeihen."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte mich gewundert, was denn eigentlich die Schwarzhaarige von mir wollte, aber ich war aufgestanden und mitgegangen, wobei mich wieder alle komisch angesehen haben, was die Schönheit denn von mir wollte. Wir liefen an Luciel vorbei, der mich versuchte anzulächeln, jedenfalls sah es danach aus, mein Herz erfreute sich dennoch an der Tatsache, dass seine Mundwinkel gezuckt haben, als er mich gesehen hatte. Für den kurzen Moment dachte mein Kopf, ob es nicht an Rachel gerichtet war, aber meine Mundwinkel verzogen sich dennoch zu einem Lächeln und schenkten es dem Mann, bevor ich mit Rachel um die Ecke verschwand. Ich erfuhr recht schnell den Grund dafür, warum sie hier überhaupt aufgetaucht war und was sie mir sagen wollte. Sie wollte sich entschuldigen dafür, was überhaupt passiert war und trotz dessen, dass es mir jetzt klar war, was sie wollte legte ich den Kopf schief, als würde ich sie nicht verstehen. ]
      Als sie fertig war schüttelte ich den Kopf und griff zu ihren Händen, um ihr anzudeuten, dass ich nicht böse war. "Rachel..", fing ich an und schüttelte den Kopf. "Ich bin dir dankbar, dass du das Gespräch mit mir gesucht hast, aber.. Ich bin dir aber überhaupt nicht böse.. Dich trifft keine Schuld und ich bin froh darüber, dass du sicher neben Luciel geschlafen hast, als neben irgendeinem betrunkenen Kerl.. Der dir vielleicht an die Wäsche wollte.. Es hat wehgetan, ja.. Aber ich habe dir nie zugetraut, dass du so etwas machen würdest, wirklich..und ich weiß auch, dass Luciel nicht so einer ist". Es fiel mir deutlich einfacher mit ihr jetzt darüber zu reden, als mit Luciel damals, aber scheinbar mache ich meine Fortschritte. "Diese Sache...hat an sich gar nichts mit unserer Trennung zu tun.. Direkt.. Sie hat uns nur gezeigt.. Dass.. Wir zu verschieden und zu unreif, um eine Beziehung miteinander zu führen".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Rachel atmete erleichtert aus, als sie auf ihre Hände sah, welche Alais in ihren hielt. Sie hatte Sorge, dass die Rosahaarige wirklich sauer auf sie war, aber sie reagierte so sanft und freundlich. Rachel tat das Ende dieser Beziehung wirklich Leid. Natürlich liebte sie Luciel, aber auf eine andere Art und Weise nicht als Beziehung, sondern als jemanden der immer in ihrem Herzen war. Mit Alais schien Luciel endlich jemanden gefunden zu haben, mit dem er es ernst meinte und die ihn wirklich liebte. Dieses Ende war traurig gewesen und Rachel hatte sich gewünscht, dass Alais und er zusammen bleiben würden. Die Worte von der nun Exfreundin ihres Exfreundes, okay das klag verdammt schräg, hatten aber Sinn ergeben und Rachel verstand. "Danke, Alais.", flüsterte Rachel leise und drückte die Hände von Alais leicht. "Es tut mir dennoch Leid. Ich hatte so gehofft, dass es mit euch beiden funktioniert. Aber vielleicht gibt es Ciel nun den Anreiz etwas zu tun. Er ist kein schlechter Mensch, er hat ein gutes Herz. Er lässt an dieses nur seit dem Tod seines Vaters niemand mehr heran ... vielleicht gibt ihm das Ende der Beziehung nun zu denken, dass es die Menschen gut mit ihm meinen.",teilte Rachel ihre Gedanken mit und blickte zum Klassenzimmer, in welches ein Lehrer einbog. "Euer Lehrer ist da, ich werde nicht weiter stören. Danke das du mit mir geredet hast, ich wünsche dir alles Gute. Wenn du mal jemanden zum Reden brauchst, lass dir von Ciel meine Nummer geben. Ich würde mich freuen von dir zu hören.", lächelnd drückte sie Alais kurz an sich und verabschiedete sich von ihr.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich wusste doch, dass Luciel kein schlechter Mensch war und vor allem wusste mein Herz genau das, aber es war halt nicht ganz einfach und solange er meine Gefühle nicht erwidern konnte ergab alles einfach keinen Sinn. Ich brauchte mich auch nicht anzulügen, dass es jemals funktionieren wird, denn eigentlich war das Ende dieser Geschichte schon ganz klar: Luciel lernt eine Frau kennen, der er seine vollen Gefühle widmen wird.. Und ich gehe leer aus, wenn sich mein Herz nicht bald entscheidet ihn zu vergessen, aber vielleicht wird es besser, wenn die Schule vorbei ist und wir uns nicht mehr so häufig sehen. Es ist nicht so, dass ich ihn anstarren würde, ist aus meiner Position sowieso fast unmöglich, aber seine bloße Anwesenheit reichte mir da vollkommen aus, damit mein Herz schmerzte. Wahnsinnig schmerzte.
      "Danke, Rachel", ich drückte sie ebenfalls und sah sie dann davon gehen. Ihre Nummer würde ich mir nicht holen, ich wollte Luciel dafür nicht anschreiben oder ansprechen, es würde blöd rüberkommen, immerhin haben wir sonst auch keinen Kontakt miteinander, außer ein sporadisches 'Hi', wenn wir aneinander laufen. Ich kann auch nicht sagen, von wem aus wir so wenig miteinander sprechen, aber ich befürchte, es würde sehr armselig aussehen, wenn ich ihn zuerst ansprechen würde. Bisher gab es immer Streit und Gemecker, wenn ich Luciel nicht seinen Freiraum ließ und die Zeit, die er brauchte, deshalb wusste ich es dieses Mal besser und hielt die Füße still. Es brachte doch sowieso nichts. Normalerweise nicht meine Art so zu denken, aber das würde jeder blinde erkennen.
      Ich lief zurück in die Klasse, um mich auf meinen Platz zu setzen, dabei versuchte ich den Drang zu unterdrücken meine Sachen zu packen und zu gehen. Mich hielt sowieso kaum noch etwas hier und durch das Gespräch mit Rachel wurde es mir wirklich schlecht, aber ich setzte mich trotzdem hin und packte meine Notenblätter und Liedtexte weg, um die Unterrichtssachen rauszuholen. Ich musste mich auf etwas anderes konzentrieren, meinen ersten Tag heute bei der Arbeit zum Beispiel.. Das war auch so ein Glückstreffer, ein sehr gut bezahlter Glückstreffer.. Ich bekam einen Probetag in einer der Bars in der Stadtmitte, um dort Abends zu Kellnern. Ja, man sagte den Bars nach, dass sich die Mädels dort für Geld auszogen, aber solange ich es nicht musste, war alles in Ordnung.. Und ein wenig Getränke austeilen war auch nichts schwieriges.. Ich verkaufte ja weder mich, noch meine Seele.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Was ich so genau davon halten sollte, dass Rachel und Alais miteinander sprachen, wusste ich nicht so genau. Es war zwar ein wenig merkwürdig, wenn sich die beiden Exfreundinnen von einem gut verstanden, aber nicht unbedingt etwas negatives. Weder Alais noch Rachel waren der Typ Frau der so etwas nutzte um über mich herzuziehen. Allerdings hatte das Auftauchen einer Frau wie Rachel zur Folge, dass man mich den gesamten Tag nicht in Ruhe lies. Da nimmt man sich einmal den Vorsatz brav zu lernen und dann gingen einem die Leute auf den Sack, weil sie unbedingt wissen wollten, wer das war. Nicht einmal Alais blieb verschont, denn selbst die Mädchen fragten sie aus. Ich machte Rachel keinen Vorwurf, aber die Situation zwischen Alais und mir war für uns beide schon schwer genug, ohne das uns unsere Klassenkameraden auf die Nerven gingen.
      Um mich ein wenig abzulenken, hatten meine Jungs beschlossen mit mir heute Abend auszugehen. Um ehrlich zu sein war ich nicht groß in Stimmung, aber zu einem guten Bier sage ich auch nicht nein. Außerdem soll vor kurzem eine neue Bar aufgemacht haben, von der meine Freunde alle schwärmten. Es würde mir nicht schaden und meinen Vorsatz durch das Lernen vielleicht erwachsener zu werden, würde wegen einem Abend auch nicht im Sande verlaufen. Wie das klang... Allerdings war sich auf die Schule zu konzentrieren eine gute Ablenkung. Ich wollte in die Zukunft sehen, wenigstens einen guten Abschluss bekommen und danach nochmal neu anfangen. Schluss mit dem Playboy-Dasein und all dem ganzen Drama. Vielleicht würde ich auch jemanden finden, dem ich genauso viel Liebe entgegen bringen konnte, wie Alais es bei mir getan hatte. Kaum dachte ich an sie, machte sich auch schon mein schlechtes Gewissen bemerkbar, es war zum Verzweifeln. Allerdings war ich dieses Denken auch ihr schuldig. Ich wollte nicht noch einmal jemanden so verletzen ... früher war es mir egal, aber das war es nicht mehr ... schon lange nicht mehr.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Benutzer online 2

      2 Besucher