[2er RPG] I Hate You - I Love You

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Alais

      Ich bekam zunächst keine Antwort und wartete auch brav ab, ob etwas kommen würde, aber es kam nicht.. Luciel schien etwas zu tun oder mich aber zu ignorieren und das, obwohl er kein Recht dazu hatte. Mir war es egal, jedenfalls redete ich mir genau das ein, dass es mir egal war, dass es ihm scheinbar egal war. Nun, ich hätte mich über eine Reaktion gefreut.. Ein Zeichen, dass es ihm wichtig war und er mich noch immer gern hätte.. Ich hätte gerne etwas, was mir zeigen würde, dass ihm die Beziehung wichtig ist und er dafür kämpfen würde, aber gleichzeitig ermahnte mich mein Kopf, dass es kompletter Schwachsinn sei, da Luciel nicht so war. Er würde sich entweder jetzt genauso kindisch verhalten, wie er es mir immer vorwirft oder er hat aufgegeben und vergnügt sich mit einer.. Argh.. Allein bei der Vorstellung wird mir total übel. Würde ich ihm zutrauen sich jetzt mit einer anderen Frau zu Vergnügen? Ja, volle Kanne. Ohne groß darüber nachdenken zu müssen.. Und warum? Weil mir bewusst geworden war, dass ich ständig keine Ahnung hatte, wie wichtig ihm das hier mit uns war. Ich brauchte keine großen Liebesbeweise.. Ich brauchte nicht jeden Tag ein Liebesgeständnis, aber das Gefühl, dass es etwas ernstes zwischen uns war und ich befürchte, dass ist es einfach nicht. Ich glaube, wir werden keine gemeinsame Zukunft haben..
      Als auch nach einiger Zeit nichts kam unternahm ich nichts. Ich schrieb nicht, ich rief nicht an.. Ich wartete einfach in meinem Zimmer. Es gab so viel, worüber ich mir in letzter Zeit, in den wenigen Tagen bei meinen Großeltern, bewusst geworden war.. Und ich wusste auch endlich, was ich tun wollte. Es dauerte zwar einen Augenblick, aber ich packte tatsächlich meine Sachen und.. Zog aus. Ich riss mich von dem los, was mich fest hielt und es war einfacher als gedacht. Klar, mein Vater und Luciels Mutter, die beide im Wohnzimmer saßen, um sich einen Film anzusehen, sahen mich schräg an, aber mein Entschluss stand fest. "Ich ziehe aus", hatte ich verkündet und es löste dieses mla keinen Streit aus. "Warum?", fragte mich Luciels Mutter eher entsetzt als wütend, aber auch darauf hatte ich eine Antwort. "Weil ich glaube.. Dass es uns allen gut tun wird". Und genau mit den Worten war ich aus dem Haus verschwunden, um zu meinem besten Freund zu fahren. Er hatte bei sich einen Platz für mich frei, auch wenn es nur von einer kurzen Dauer sein wird.. Ich war fest entschlossen, mein Leben endlich so zu leben wie ich es wollte und nicht wie Dad, Luciel oder meine Mom es wollen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Wie vereinbart hatte ich mich mit Simon am Kino getroffen, welcher offenbar schon ein Weilchen wartete und mich grimmig ansah, kaum war ich angekommen. "Ich stand im Stau...", nuschelte ich kleinlaut als Entschuldigung was lediglich mit einem schweren Seufzen kommentiert wurde. Die Nachricht von Alais war mir während der kompletten Fahrt und bei jeder roten Ampel in den Gedanken aufgetaucht und mehr als nur einmal hatte ich auf das verschwörerische Handy geblickt. Ich wollte nicht antworten und nach wie vor was ich ebenso verletzt wie sie es sicherlich auch war. Alles war eigentlich nur ein riesiges Missverständnis, aber das sie einfach abhaut das ging nicht und ich würde nicht einfach springen, nur weil sie es verlangte. "Luciel?...Ey.", Simon wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum, ehe ich ihn perplex ansah und er auf das Kino deutete. "Wollen wir mal rein? Es ist scheiße kalt." demonstrativ rieb er sich dabei über die Oberarme. Nun zugegeben zog sich der Winter tatsächlich in eine fast unendliche Länge und auch ich fror. Da wir beide noch Popcorn und Trinken haben wollten, machten wir uns schnell auf den Weg um unsere Karten zu besorgen und glücklicherweise fanden wir uns kurz nach der Werbung auf unseren Plätzen ein. Das neben mir ein knutschendes Pärchen sitzen musste war echt eine miese Form der Ironie und am liebsten hätte ich mich ja selbst ausgelacht. Stattdessen stopfte ich mir genervt Popcorn in den Mund und versuchte mich auf den Film zu konzentrieren.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es war nicht so, dass ich unangekündigt vor der Tür stand, aber Oliver war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass ich ausgerechnet heute vor der Tür stehen würde. "Du lebst also noch!", stellte er fest und zog mich in seine Arme, die mir endlich ein wenig Trost spendeten. Mit einem Nicken machte ich deutlich, dass es wirklich so war und umarmte auch den Herren vor mir, der in seinem flauschigen Pyjama süß aussah. "Ich habe meinen auch dabei", murmelte ich und schmunzelte, denn er zog mich mit sich mit und schloss die Wohnungstür hinter mir. Er hatte mich die Tage auch versucht zu erreichen und wusste nicht was los ist, deshalb dauerte es nicht lange, bis ich auf seinem Sofa saß und wieder seufzte. Ich hatte ihm erzählt was los war und auch er seufzte neben mir, während sein Blick auf den Fernseher gerichtet war. Ein wenig erinnerte es mich an.. Luciel. Mal wieder.
      "Das ist hart", sprach Oliver und schüttelte seinen Kopf, ich wusste nur nicht, ob es mir galt, oder dem Fernsehprogramm, denn eine Dame versuchte sich blind zu schminken und sah dabei lächerlich aus.
      "und nun?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung.. Er schreibt mir nicht.. Ich weiß nicht, ob er einfach nur beschäftigt ist.. Oder er mich absichtlich ignoriert.. Und dafür hat er keinen Grund... Ich brauche Abstand, sonst hätte ich ihm den Kopf abgeschlagen.. Wobei.. Ich nicht einmal wirklich bewusst weggefahren war.. Ich weiß nicht.. Es war alles so.. Schnell passiert". Ich seufzte wieder. "Ja, aber denkst du, dass da was war?". Ich schüttelte sofort den Kopf. "Nein.. Aber sein zufriedenes Gesicht, als er sie in den Arm genommen hatte.. Um sich von hinten an sie zu schmiegen.. Das.. Will mir nicht aus dem Kopf verschwinden". Ich seufzte wieder und lehnte mich noch weiter zurück, während ich darauf wartete, dass mein Handy eine Nachricht signalisieren würde. Es war extra auf laut gestellt. "Und nun?". Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Ich bin ausgezogen.. Ich bin schließlich volljährig.. Und dann wollte ich ein paar Tage bei dir bleiben, bevor ich mir eine Bleibe suche..". "Wie willst du das finanzieren?". "Ich suche mir einen Job.. Irgendetwas, was mich beschäftigen wird.. Die Schule ist ja schließlich bald aufgrund der Prüfungen vorbei.. Anderthalb Monate noch.. Wenn nicht etwas weniger.. Dann.. Ist nur noch die Prüfungsphase und dann alles vorbei.. Und hoffentlich fängt dann mein Studium an"
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Am Abend als der Film vorbei war und ich mich von Simon verabschiedet hatte, stand ich vor meinem Bett in meinem Zimmer. Auf der schwarzen Bettdecke lag mein Handy, welches ich verräterisch betrachtete. Sicherlich ein sehr merkwürdiges Bild und würde es hierbei nicht um mich gehen, hätte ich es sehr amüsant gefunden. Allerdings ging es hier um mich und ich war der Trottel der hier sein Handy anstarrte und wünschte es würde in tausend Teile zerspringen, damit ich nicht weiter an Alais dachte. Es war zum verrückt werden! Ich war nach wie vor sauer, im gleichen Moment bekam ich diese zickige Göre aber auch nicht aus dem Kopf. Warum um alles in der Welt musste es ausgerechnet sie sein? Wieso nicht jemand der unkompliziert war? Stattdessen musste ich mir das anstrengendste Geschöpf überhaupt aussuchen, welche mir den Kopf verdreht hatte - große Klasse. Nun jemand unkompliziertes wäre mir auch zu langweilig gewesen, ich kannte mich ja. Seufzend fuhr ich mir wie immer wenn ich überfordert war durch das schwarze Haar und überwand mich dann doch, ihre Nachricht zu beantworten. Nur was zur Hölle antwortetet man bitte auf so eine bescheuerte Nachricht? Herzlich Willkommen, schön das du endlich die Eeier hast wieder aufzutauchen? So was könnte man einem Kerl schreiben aber keiner Frau, auch wenn ich das in Wahrheit dachte. Ich wollte dieses bescheuerte Missverständnis einfach aus der Welt räumen und hoffentlich hatten wir dann beide endlich Ruhe. Also entschied ich mich doch sachlicher zu bleiben und in Ruhe zu antworten um das Chaos nicht noch schlimmer zu machen.

      ´Hallo. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht was ich dir schreiben soll. Ich hab gewartet, ich hatte keine Chance mich zu erklären und es wäre gelogen wenn ich sagen würde, dass ich nicht stinksauer bin. Wahrscheinlich ebenso sauer wie du. Ich möchte dennoch mit dir reden und das aus der Welt schaffen. Falls du das auch willst´


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Oliver und ich hatten uns noch weiter das Fernsehprogramm angesehen und ich war mir sicher, dass mich heute keine Nachricht mehr erwarten würde, egal, wie oft ich aufs Handy sehen würde. Entweder Luciel ignorierte mich, oder aber er war beschäftigt, wobei ich aufs Erstere tippen würde. Vielleicht war er mit einer anderen unterwegs und lenkte sich ab, vielleicht war er aber auch verletzt, was ich irgendwie nachvollziehen konnte. Ich weiß nicht, wie ich an seiner Stelle reagiert hätte, ich wusste nur, dass ich dahinter stand, wie ich reagiert habe und fest davon überzeugt war, dass es richtig war, weil es mir gut getan hatte.
      Irgendwann gegen Abend, als Oliver noch einmal an die Tür ging, um unsere bestellte Pizza abzuholen vibrierte mein Handy. Ich war fest davon überzeugt, dass es nicht Luciel war und machte mir keine großen Hoffnungen, bis ich seinen Namen las. Mein Herz rutschte mir in die Hose.. Er schrieb mir jetzt wirklich.. Und irgendwie war ich nicht ganz zufrieden mit seiner Nachricht. "Er will reden, ist ein gutes Zeichen", sagte Oliver recht schnell dazu, als ich ihm die Nachricht gezeigt hatte und zuckte mit den Schultern. "Ja, aber er ist sauer, dass ich weg war.. Das heißt.. Es wird in einer Katastrophe enden..". "Wie kommst du denn darauf?", fragte der Mann und hielt mir ein Stück Pizza hin, mir war der Appetit eigentlich schon vergangen. "Nun.. Dieses Mal werde ich dahinter stehen, was ich getan habe.. Und wenn er es nicht akzeptiert.. Dann wird unsere Beziehung nicht funktionieren..".

      Es dauerte einen Moment, aber ich schrieb Luciel zurück. Oliver hatte selbst vorgeschlagen, dass er herkommen könnte, wenn er denn jetzt reden wollte, denn ich war ohne Auto unterwegs und Luciels Wohnung war ein wenig weit entfernt von hier aus, noch dazu mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen.
      ' Ich bin bei Oliver.. Wenn du heute reden magst, kannst du gern herkommen.. Ich bin ohne Auto hier.. Ich komme auch raus, damit wir in Ruhe reden können'
      Ich schickte die Adresse noch hinterher, falls er wirklich herkommen wollen würde.. Nun, jetzt lag es an ihm, wie wichtig ihm das alles war.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ob es nun gut oder schlecht war, dass ich diesem Treffen zugestimmt habe bleibt abzuwarten. Alles in allem ist sie immer noch meine Freundin und Gefühle sind vorhanden, auch wenn es mehr und mehr den Anschein machte, dass wir einfach absolut nicht zusammen passten. Wir dachten komplett anders, wir tickten in komplett gegensätzliche Poole und auch wenn es heißt ´was sich liebt, dass neckt sich´hatte das eindeutig schon Atmosphären angenommen, die mir gehörig auf die Nerven gingen. Dennoch hatten wir auch unsere verdammt schönen Momente gehabt und die wollte ich nicht aufs Spiel setzen, also würde ich dieses Treffen auch durchziehen.
      Ob Sie nun bei Oliver war oder nicht, spielte keine Rolle. Sie war bereit zu reden und ich würde dem nachkommen. Wir müssen Reden, sonst sehe ich absolut keine Zukunft mehr mit uns. Es wurmte mich ja selbst und sicherlich lief ich deshalb wie ein Tiger im Käfig kreuz und quer durch die Wohnung. Die Frau würde mich nochmal um den Verstand bringen und das endgültig.
      Ich schnappte mir also mein Handy und antwortete ihr.


      ´Ich werde zu dir fahren. Ich gebe Bescheid sobald ich da bin. Komm dann bitte runter, ich will mit dir alleine reden.´

      Diese Worte schickte ich also ab und fischte nach meinen Autoschlüsseln auf dem Wohnzimmertisch. Da ich gerade konstant hin und her wuselte, hätte ich fast eine Vase um geschmissen, welche meine Mutter mir zum Einzug geschenkt hatte. Ich fragte mich zwar was um alles in der Welt ich mit einer Pflanze sollte, wenn gerade mal Kakteen bei mir Überlebenschancen hatten, aber der Gedanke zählte.
      Glücklicherweise hatte ich auf dem Weg zur Tür nichts weiter beschädigt, schlüpfte in meine schwarzen Boots und fischte nach meiner dickeren schwarzen Jacke, welche gut warm hielt.
      Das würde ein verdammt langes Gespräch werden ....


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich bekam recht schnell eine Antwort zurück, dass Luciel herkommen würde und antwortete ihm mit einem einfachen 'ok', um zu verdeutlichen, dass ich runter kommen würde, um mit ihm zu reden. Wir müssen diese Sache aus der Welt schaffen, ganz egal, wie anstrengend das Gespräch sein wird, denn Luciel war verdammt anstrengend.. Und das oft.. Sehr oft. Er merkte es vermutlich gar nicht, aber ich war nicht die einzige in der Beziehung, die nervte und Probleme bereitete, er war es ebenfalls, trotzdem liebte ich ihn, genau so wie er war.
      "Was erhoffst du dir?", Oliver war gespannt und wollte am liebsten mithören, aber es war nicht möglich. Ich zuckte mit den Schultern und versuchte mich am Spiegel in seinem Bad ein wenig frisch zu machen, um nicht wie ein Stück Elend auszusehen, welches ich die letzten Tage nun wirklich war. Ich brauchte mich nicht sonderlich hübsch zu machen, Luciel wertschätzte so etwas zu selten dafür, aber wenigstens wie ein Mensch wollte ich aussehen. "Keine Ah nun.. Vielleicht ein Zeichen.. Oder so", ich zuckte wieder mit den Schultern und blickte durch den Spiegel zu ihm. "Ein Zeichen?". "Jap", ich nickte und tuschte währenddessen meine Wimpern. "Ein Zeichen.. Um mir deutlich zu machen, was ich tun soll.. Ich.. Es würde reichen, wenn er mir sagt.. Dass er mich vermisst hat.. Oder so..". "Du willst also ein Zeichen dafür, ob es sich noch lohnt?". Ich nickte wieder und betrachtete meine Haare im Spiegel. "Oder eines.. Dass es sich nicht lohnt.. Wenn er mir zum Beispiel Vorwürfe darüber macht, dass ich weggelaufen war, nachdem ich ihm meine Sicht der Dinge erklärt habe.. Obwohl es mein gutes Recht ist.. Dann würde ich die Bremse ziehen, denke ich.. Es bringt so einfach nichts". Meine Haare ließ ich tatsächlich offen, weil der Dutt, den ich versucht hatte überhaupt nicht gut aussah, aber Luciel mochte ja meine offenen Haare mehr, deshalb war es mir egal. "Einfach nur ein Zeichen.. Er muss mir nicht sagen, dass er mich liebt.. Ich meine.. Das kann Luciel glaube ich gar nicht.. Jedenfalls kann er mir eher sagen, wie Scheiße ich bin, als das, wie toll er mich findet.. Und wenn ich erkenne, dass es ihm was bedeutet, dass ihm die Beziehung was bedeutet werde ich auch dafür kampfen".
      "Erwachsen..", kommentierte Oliver es und folgte mir in den Flur, damit ich meine Jacke und Schuhe anziehen konnte. "Ich habe einfach viel nachgedacht". "Ruf mich an, wenn etwas sein sollte". Ich nickte und umarmte ihn zum Abschied, bevor ich die Tür hinter mir zu zog und die Treppe runter lief. Luciel sollte nicht lange brauchen und die Kälte draußen könnte mir vielleicht ein wenig die Aufregung nehmen, vor dem recht grausamen Gespräch.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich hatte Alais mit einer simplen Textnachricht wissen lassen, dass ich am Zielort angekommen war. Es war eine ziemlich einfache Wohngegend, mit dem ein oder anderen größeren Wohnkomplex. Eine typische Familiensiedlung. Demnach war es auch ziemlich ruhig als ich mit dem Auto her gefahren war und nun vor dem Wagen stand. Ich hatte mich an den noch warmen Motor gelehnt, weil es draußen doch ziemlich kalt war. Vielleicht sollten wir uns für das Gespräch irgendwo rein setzen, allerdings glaube ich kaum, dass das eine so gute Idee ist. Wir konnten beide ziemlich hitzig werden und sich gegenseitig in der Öffentlichkeit anzukeifen war doch eine etwas andere Sache, als es zwischen irgendwelchen Bäumen bei einem Spaziergang zu tun. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht so genau wie ich reagieren sollte. Ich war nach wie vor immer noch extrem sauer. Das sie einfach abgehauen war, war in meinen Augen immer noch extrem feige, aber ich wollte ein vernünftiges Gespräch führen und Klarheit schaffen. Klar, konnte ich verstehen das sie den Anblick in den falschen Hals bekommen hatte, hätte ich wahrscheinlich auch und ich wäre wütend abgedampft. Aber gleich abzuhauen irgendwo hin und einem nicht mal die Chance zu geben es zu erklären? Ich hätte es ja verstanden wäre ich wirklich fremd gegangen oder hätte etwas angestellt. Seufzend hatte ich mir eine Zigarette angezündet und wartete darauf, dass Alais hinunter kam. Ich hatte keine Ahnung wie das Gespräch verlaufen würde, nicht die geringste. Es würde verdammt unangenehm werden, dass war das einzige das ich sofort wusste.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Es dauerte nicht lange, ich stand nicht lange unten, da erblickte ich schon einen Wagen in die Wohnsiedlung reinfahren. Es war dunkel auf den Straßen hier, sie wurden nicht sonderlich beleuchtet und der kleine Parkplatz war noch deutlich weniger beleuchtet, aber mein Magen erkannte, dass es Luciel sein musste und zog sich zusammen. Mir wurde es übel, noch übler, als mein Handy vibrierte und eine Nachricht ankündigte, vermutlich wirklich Luciel, der mir sagen wollte, dass er nun da war. Ich schluckte schwer, wollte drauf sehen, aber er stieg aus dem Wagen hinaus, da musste ich ihm nicht mehr antworten. Ich nahm meinen Mut zusammen, atmete tief durch und sagte mir, dass ich so selbstbewusst da rein gehen werde, wie ich es mir selber versprochen habe. Ich wollte zeigen, dass ich so etwas nicht mit mir machen lasse, Punkt, aber je näher ich dem Mann kam und je mehr ich sein Gesicht erkannte, desto eher verließen mich meine guten Vorsätze.
      Ich stoppte nicht auf dem Weg, ich stellte ich zu ihm hin und blickte in sein Gesicht, meine Mundwinkel wollten wie von selbst nach oben gehen, um ein Lächeln zu bilden, aber ich unterbund es ein wenig. "Hi", sprach ich viel eher und versuchte dagegen anzukämpfen, was in meinem Innern passierte. Mein Herz erfreute sich einerseits diesen Mann zu sehen, andererseits sah ich ihn wieder vor meinen geistigen Auge, wie er Rachel in die Arme nahm.. Es tat weh.. Noch dazu kam die Übelkeit und die Angst vor dem Gespräch.. Ich war fast schon überfordert. "Wollen wir.. Ein Stück laufen?", fragte ich dann doch relativ selbstbewusst und steckte meine Hände in die Taschen der Jacke, es war nämlich schon verdammt kalt gewesen.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Welche Gefühle ich im Augenblick hegte kaum hatte ich Alais gesehen, konnte ich nicht genau beschreiben. Ein kleiner Funke lies mein Herz höher schlagen, der andere aber war gepackt von Wut. Ich verstand sie, aber ich verstand nicht alles und nicht alles was sie getan hatte war richtig. Ich wollte mein Handeln ja nicht beschönigen, ich wusste das ich dazu ebenso beigetragen hatte, dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass nun alles auf mich abgewälzt werden würde. Nein, ich sollte nicht schon jetzt urteilen. Ich zog an meiner Zigarette und murmelte ebenso ein kurzes "Hi.", daraufhin löste ich mich von meinem Wagen, ging auf Nummer sicher das dieser auch abgeschlossen war und lief ihr entgegen. "Ja, lass uns etwas laufen. Es ist kalt." Daraufhin liefen wir zusammen die Straße entlang, welche am Wohnblock zu einem kleinen Park führte. Alles war eher spärlich beleuchtet und gab nicht besonders viel Blick auf unsere Gesichter. Vielleicht war das auch besser so. Im ersten Augenblick herrschte ohnehin eisernes Schweigen. Um ehrlich zu sein, wusste ich auch beim besten Willen nicht wie ich anfangen sollte. Ich rang gedanklich nach Worten, nach guten Worten. Wir mussten doch nicht direkt damit beginnen uns gegenseitig anzuschreien. "Du weißt das nichts passiert ist oder?", begann ich dann den Anfang. Wir konnten uns ja schlecht stundenlang nur anschweigen, dann wäre dieses Treffen umsonst.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich war froh, dass Luciel einem Spaziergang zustimmte und wartete, bis er soweit war, um mit ihm gemeinsam loszugehen. Meine Hände steckten tief in den Jackentaschen und meine Gedanken waren überall, nur nicht bei dem eigentlichen Thema. So recht wusste ich nicht, wie ich anfangen sollte und ob ich auch diejenige war, die es musste, es wollten mir keine Worte einfallen, die dem irgendwie gerecht werden würden, aber da fiel mir ein, dass ich Luciel vielleicht sprechen lassen sollte, um ihm die Chance geben sich zu erklären, die er nicht bekommen hatte. Er sprach auch als erster und fragte nach, ob ich mir dessen bewusst war, dass nichts passiert war, ich zuckte zunächst nur mit den Schultern. "Ich weiß es nicht.. Ich kann mir nur vorstellen, dass nichts größeres passiert ist.. Du ziehst dich nach dem Sex ja auch nicht wieder an", antwortete ich ehrlich und blickte zu Luciel, um ihn von der Seite anzusehen. "Es gibt aber eine breite Palette an Möglichkeiten, die passiert sein könnten, ohne dass du dich ausziehen müsstest..". Ich war noch relativ ruhig und vor allem sachlich dafür, dass ich innerlich schon ein wenig anfing zu kochen.. Woher sollte ich wissen, dass nichts passiert war?! "Also fragte ich dich nun.. Ist etwas zwischen euch passiert?". Mein Blick glitt wieder zu dem Mann nach oben und ich war froh, dass es recht dunkel auf dem Weg war, denn mein Blick würde vermutlich die Verzweiflung spiegeln, die sich in mir aufgebaut hatte. Bitte.. Sag mir einfach, dass da nichts war.. Denn wenn es wenigstens einen harmlosen Kuss gegeben hat, würde ich sofort die Richtung wechseln.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich Worte machten mich rasend. Ich wusste ja, dass ich nicht gerade der vertrauenswürdigste Kandidat war, aber das man mir so wenig vertraute, das war verdammt schmerzhaft. Ich hatte nach Rachel endlich mal eine Beziehung und nicht einfach nur einen One Night Stand und nun das. Das hatte ich davon ... Nein, ich musste ruhig bleiben. Genervt atmete ich aus und zündete mir eine neue Zigarette an. Zwar nicht unbedingt die gesündeste Alternative, aber damit lenkte ich mich wenigstens davon ab nicht komplett aus der Haut zu fahren. "Es ist rein gar nichts passiert. Wärst du nicht direkt abgehauen und hättest mir die Chance gegeben darüber zu reden, dann wüsstest du das.", antwortete ich so ruhig ich nur konnte. "Es ist rein gar nichts passiert. Frag Rachel wenn du schon mir nicht glaubst oder kam sie dir so vor als wäre sie eine Schlampe die vergebene Kerle ausspannt. Wenn ja, dann habe ich dich ziemlich falsch eingeschätzt." Ich zog erneut an meiner Zigarette und versuchte zu dem grauen Qualm zu sehen, welcher sich nun seine Bahn in die Luft suchte, erkannte aber aufgrund der Dunkelheit nicht viel. Schade ich beobachtete den Rauch immer sehr gerne. "Ob du mir glaubst oder nicht, bleibt dir überlassen. Ich weiß das ich nichts getan habe." Daraufhin wartete ich, was sie mir nun zu sagen hatte. Entweder sie glaubte mir oder sie lies es bleiben. Dann wüsste ich jedenfalls woran das ich bin.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich ließ ihn aussprechen, auch wenn ich recht schnell herausfand, dass das Gespräch ins Nichts führen wird. Er blieb ganz sicher nicht sachlich und ruhig, das bestätigten mir seine Worten, aber wir waren noch nicht fertig. "Rachel gebe ich für nichts die Schuld", sprach ich ziemlich gelassen, da das auch wirklich stimmte. "Aber interessant, wie schnell du wütend wirst bei dem Gedanken, ich könnte daran denken". Ich zuckte mit den Schultern, war mir schon fast dessen bewusst, dass er nicht so reagieren würde, wenn es jemand mit mir machen würde, aber es war okay, es war keine Eifersucht, die da aus mir sprach. "Und wäre ich nicht abgehauen.. Hätte es ziemlich böse geendet.. Ich habe meine Auszeit gebraucht und du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich sie genommen habe.. Besser, als etwas zu tun oder zu sagen, was ich im Nachhinein bereuen würde". Ich schrie nicht.. Wow. Alais war wirklich erwachsen geworden! Und wären wir nicht in der Situation, in der wir gerade standen, würde ich mir auf die Schulter klopfen. Ich seufzte und betrachtete den leicht erleuchteten Weg vor uns, der Schnee lag noch auf diesem. "Es war einfach eine Situation, die ich mir so nicht ausgemalt hatte.. An die ich vorher nie gedacht hätte und am liebsten hätte ich zu dem nächsten schweren Objekt gegriffen, um dir eins über den Kopf zu verpassen.. Deshalb war ich gegangen.. Und wie ich dann bei meinen Großeltern gelandet bin.. ", ich seufzte laut. "Daran erinnere ich mich nicht wirklich.. Es war eher aus dem Affekt heraus". Ich seufzte wieder einmal und versteckte meine Hände noch tiefer in den Taschen meiner Jacke. "Aber wenn du sagst, dass da nicht war.. Muss ich es wohl oder übel glauben... Wobei das, was ich gesehen habe.. Auch nicht nichts war, aber darüber brauchen wir uns nicht zu streiten.. Ich glaube dir".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      "Es ist genauso auch mein gutes Recht wütend zu sein.", antwortete ich ihr lediglich, während ich feststellte das ich meine Zigarette bereits fertig geraucht hatte. Große Klasse, ich würde für dieses Gespräch eine ganze Schachtel brauchen. Ich sagte auf ihre nächsten Worte nichts, was sollte ich auch sagen? Sie rechtfertigte ihren Monolog und würde ohnehin nicht zulassen, dass ich anderer Meinung war. Mich störte es nicht, dass sie gegangen ist, mich störte die Tatsache wie lange sie weg war und das sie mir nicht einmal die Chance gegeben hatte etwas zu erklären. Da sie aber nur bei mir den Fehler suchte würde es nichts bringen jetzt irgendeine Erklärung abzuliefern. Sie hatte sich ihre Meinung gebildet und wenn wir etwas gemeinsam hatten, dann war es unser Sturkopf. So genau wusste ich nicht wohin dieses Gespräch überhaupt führen sollte, wenn ich ehrlich war. Ich hatte ihr gesagt das nichts gewesen war und entweder sie glaubte es oder sie lies eben bleiben. Darum lief ich schweigend neben ihr her, zündete eine neue Zigarette an und schob ein wenig mit den Schuhen den Schnee herum. Es war bitter kalt. "Ich habe ohnehin keine Lust zu streiten. Ich bin das streiten Leid, es macht müde und bringen tut es ohnehin nichts. Sag mir jetzt bitte nur was du von mir erwartest. Ich habe dir gesagt das nichts war, du sagst das du mir glaubst. Mehr kann ich nicht tun und nicht erwarten. Ich weiß nur nicht wo wir jetzt stehen. Was genau willst du jetzt von mir? Ich will ehrlich sein, ich hab keine Ahnung." fragte ich sie dann. Ich wollte ehrlich sein, denn ich wusste es tatsächlich nicht. Egal was ich sagen würde, ich wüsste nicht ob es ihr reichen würde. Alles in allem verstehe ich diese Frau nicht, aber ich habe mich in vielen Dingen bereits geändert. Früher wäre ich jetzt einfach gegangen. Ich wollte aber nicht gehen, ich wollte wissen wo genau wir jetzt standen.


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte auch keine Lust zu streiten, aber scheinbar war es noch nicht ganz verständlich, was ich hören wollte.. Es war nicht einfach dem Mann neben mir klar zu machen, was ich wollte und eigentlich wollte ich auch gefasst bleiben, aber ich war mir jetzt nicht mehr sicher, ob es wirklich möglich war. "Ich befürchte, du willst es nicht verstehen", murmelte ich und seufzte, ehe meine Beine an einer Laterne Halt machten. Es war echt kalt, weshalb ich meine Hände noch weiter in die Taschen meiner Jacke stopfte. Ich musste mich zusammenreißen und mich öffnen, darüber sprechen, was mein Problem war, mich nicht noch weiter verschließen, wie ich es eigentlich vor hatte. "Ich glaube dir, dass da nichts war.. Ich glaube es dir wirklich.. Aber..". Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf, während meine Augen zum Himmel wanderten. Ich wollte nicht weinen, daß war jetzt definitiv nichts, womit ich weiter kommen würde, aber die Tränen bildeten sich trotzdem bei der Erinnerung an den Morgen, an dem ich Luciel mit einer anderen im Bett fand. "Scheiße es tut einfach verdammt weh.. Es tut weh, reinzukommen.. Nach einer harten Nacht in der ich glaubte, deine Mutter und meinen Vater eigenhändig zu erwürgen.. Und den Mann, den ich liebe dabei zu sehen.. Wie er eine andere in seine Arme nimmt und dabei so glücklich vor sich hinlächelt..". Sie liefen und für den Moment schloss ich meine Augen, damit sie aufhörten zu laufen, ich wollte nicht weinen. "Es ist einfach.. Es tut weh.. Deshalb war ich nicht sofort zurück gekommen.. Weil es Scheiße wehtut". Ich blickte Luciel nicht an, ich wollte nicht, dass er in dem schlechten Licht zusah, wie ich weinte und noch vielleicht der Meinung war, ich würde ihn damit vielleicht um den Finger wickeln wollen. Trotzdem öffnete ich meine Augen und fuhr mir mit den Fingern unter denen entlang, um die Tränen wegzuwischen. "Wenn dich so ein Anblick kalt lassen würde und du es nicht verstehen kannst.. Dann weiß ich nicht ob du für mich das gleiche fühlst, wie ich für dich".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Natürlich war es mir nicht egal, dass Alais weinte. Jedes Mal wenn sie das tat war es auch für mich schmerzhaft. Aber was sollte ich bitte tun? "Alais bei aller Liebe was soll ich tun? Ich kann dir nicht mehr sagen als ich dir bereits gesagt habe. Ich kann dir nicht mehr sagen als das da nichts war. Ich verstehe dich das es dir weh getan hat, ich bin nicht bescheuert. Aber was soll ich jetzt bitte machen? Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen. Denkst du etwa es lag in meiner Absicht dir weh zu tun, nachdem es bei uns endlich mal gut lief? Nein, war es nicht. Ich kann dir nicht mehr sagen als ich bereits getan habe. Es liegt jetzt an dir ob du damit umgehen kannst oder nicht, ich kann nämlich beim besten Willen nichts tun.", erklärte ich ihr so sanft es mir möglich war. Es stimmte, ich konnte nicht mehr sagen als was ich bereits gesagt hatte. Es ist nichts passiert, es wird nichts passieren und ich kann die Zeit nicht zurück drehen und es ungeschehen machen. Könnte ich das, hätte ich es bereits getan. Ich wusste im Moment wirklich nicht weiter. Klar wollte ich sie jetzt umarmen, wollte sie trösten, aber ich wollte auch Klarheit. ich musste wissen wie es nun weitergehen sollte...
      Seufzend hob ich meine Hand und strich ihr sanft durchs Haar. "Alais ich habe dich nicht ein einziges Mal betrogen und ich habe es nicht vor. Ich kann dich nicht zwingen mir zu glauben, ich kann es nur hoffen."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Ich hatte mir nicht so etwas wie Klarheit erhofft, weil es mir bewusst war, dass da nichts gelaufen ist, es war aber auch nicht der Grund, weshalb ich das Gespräch gesucht habe, der Grund war ein ganz anderer, so wie ich es Oliver schon erzählt habe.. Ich wollte Klarheit darüber, was diese Beziehung überhaupt ist, was sie für ihn war.. Aber bisher bekam ich sie nicht. Ich schüttelte ein wenig den Kopf und blickte auch nicht zu Luciel, während er mir durch das Haar strich, ich könnte schwach werden, wenn ich es tue.. So war jedenfalls meine Befürchtung gewesen. Ich seufzte. "Wenn ich dir das nicht glauben würde, würden wir nicht hier stehen", sagte ich und klang deutlich müder, als es gerade eben noch der Fall war. Ich fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht. "Ich habe mir.. Glaube ich nur ein wenig mehr von..diesem Gespräch erhofft..". Ich schüttelte wieder leicht den Kopf. "Vielleicht ein Gefühl, das mir sagen würde.. Dass du genau das Gleiche für mich empfindest.. Oder dass ich dir wichtig bin.. Dass es dir leid tut, dass ich so etwas mit ansehen musste...ich weiß nicht, jeder andere würde sich glaube ich sorgen um die Beziehung machen, aber ich.. Ich seh davon nichts.. Beziehungsweise.. Ich spüre irgendwie nichts anderes als nur deine Wut darüber, dass.. Ich abgehauen war". Meine Augen sahen ihn jetzt an, auch wenn es hart war gegen das Bedürfnis anzukämpfen, es alles zu vergessen. "Ich kann nicht weiter machen, wenn ich nicht das Gefühl bekomme.. Dass es ernst ist.. Das etwas.. Zwischen uns..". Jetzt kamen die Tränen wieder, was eigentlich für mich recht klar sein sollte, aber.. Es war nervig. "Ich glaube.. Ich erwarte vielleicht ein wenig zu viel.. Von dir.. Und dieser Beziehung". Ich nickte bestätigend, bevor ich den Kopf hängen ließ und seufzte. "Ich glaube das das das eigentliche Problem ist".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich zog meine Hand wieder zurück und hörte geduldig zu bei dem was mir Alais zu sagen hatte. Es war ein schweres Gespräch und ich verstand was sie mir sagen wollte, worum es ihr ging. Vielleicht verstand ich das erste Mal so richtig, was eigentlich das Problem war. Das Gespräch war gut, auch wenn es deutlich angenehmere Gesprächsthemen gab, es brachte mich zum Nachdenken. Darum hielt ich einen Moment inne, lies das Gesagte noch einmal in Gedanken Review passieren und drückte meine Zigarette auf dem Boden aus. "Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht was das für eine Beziehung ist. Ich kann dir das was du suchst vielleicht nicht geben, dazu bin ich wahrscheinlich nicht der Typ...ich weiß es nicht. " antwortete ich ihr wenigstens ehrlich und langsam aber sicher fragte ich mich ob wir uns beide nicht etwas vorgemacht hatten. Ob ich mir nicht etwas vorgemacht habe. Ich konnte diese ganzen Gefühle nicht aufbringen, vielleicht war ich wirklich so beziehungsuntauglich wie ich bislang geglaubt habe. Ein ´ich liebe dich´brachte ich einfach nicht über mich, dass konnte doch nicht normal sein. Vielleicht empfand ich es nicht? Egal war sie mir aber auch nicht ... Alais hatte etwas in mir geändert und ich wusste das sie halbherzige Gefühle nicht verdient hatte. "Du verdienst nicht nur halbherzige Gefühle und du hast Recht damit, dass ich dir nicht genug entgegen bringe. Du bist mir nicht egal, dass darfst du bitte niemals glauben. Ich empfinde sehr viel für dich, ich weiß nur nicht genau was es ist. Du hast Recht, dass mir das ganze viel mehr weh tun müsste ... und ich fühle mich schlecht, dass ich gerade einfach nur Leere verspüre. Ich glaube ich brauche Zeit, damit ich dir ehrlich gegenüber treten kann ohne Wut, ohne das ich dir etwas an den Kopf knalle und das ich so wie jetzt darüber nachdenke was du sagst."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Alais

      Vielleicht war es das ehrlichste Gespräch, was wir jemals geführt haben, dessen war ich mir gerade nicht sicher, aber es war auf jeden Fall das intensivste und auch das Einzige, in dem es so ruhig zwischen uns war. Ich mochte es, es fühlte sich gut an und bestärkte mich darin, was ich getan habe. Diese Auszeit war einfach gut gewesen und hatte mir klar gemacht, wo wir standen und wo ich stehen wollte. Ganz wo anders..
      Meine Augen hatten Luciel angesehen, während er sich mir scheinbar genauso öffnete, wie ich mich ihm geöffnet hatte. Er sprach davon, dass er vermutlich wirklich nicht das Gleiche fühlte und das, obwohl ich schon was ganz anderes von ihm gehört und gefühlt habe. Ich habe mich ab und zu geliebt gefühlt, aber wenn ich darüber nachdachte war dieses Gefühl so selten gewesen, dass ich mir nicht sicher war, ob wir uns nicht etwas hier vormachten. "Ich glaube wirklich, dass das unser Problem ist.. Ich will mehr von dir und du empfindest mich als nervig, weil ich mehr von dir will.. Und das, obwohl wir beide der Meinung sind, dass wir nichts falsch machen". Ich sank meinen Blick und nickte ein wenig in Gedanken. "Deshalb kommen wir auch nicht auf einen Nenner". Es war nicht nur unsere Sturheit, die es nicht möglich machte, dass wir zusammen funktionierten.. Es waren einfach zwei unterschiedliche Ansichten, die wir hatten und die uns für den anderen so nervig darstellten.
      Ein Schmunzeln bildete sich auf meinen Lippen, während ich meine Hände noch tiefer in die Taschen der Jacke stopfte, um nicht zu erfrieren. Es war so kalt.. "Und das ich damit klar komme.. Ist wohl genauso gelogen, wie dass ich Gefühle und Sex trennen kann.. Wissen wir jetzt auch beide". Was hieß.. Dass es zu Ende gehen musste, aber vielleicht.. War es auch besser so. Es fühlte sich alles so angespannt und gleichzeitig locker an, jedenfalls fühlte ich so.. Dennoch brach mein Herz mit jedem Wort von Luciel an dem ich realisierte, dass meine Gefühle für ihn zum Scheitern verurteilt waren, genauso wie diese Beziehung. Normalerweise hätte ich vermutlich auch geweint.. Es machte mich traurig, aber er hatte recht damit, dass ich nicht nur halbherzige Gefühle verdiente. Was, wenn er gar nicht Liebe spürte, sondern was ganz anderes? Sollte es so etwa mein Leben lang weiter gehen? "Ich würde ja fast schon sagen, lass uns Freunde bleiben..", meine Augen blickten wieder zu ihm hoch, während ich belustigt schnaubte. "Aber nicht einmal das haben wir richtig hinbekommen".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Luciel

      Ich glaube nicht, dass diese Beziehung falsch gewesen ist, im Gegenteil. Ich denke diese Erfahrung war für uns beide eine wichtige Lektion, auch wenn ich mir weniger Leid gewünscht hätte. Halbherzige Gefühle hatten hier nichts verloren und ich war es Alais, aber auch mir selbst schuldig über all das nachzudenken und das konnte ich nur allein. Ich musste mir klar werden was ich wollte, was eine Beziehung bedeutete und ob ich dazu schon bereit war. Ich denke es ist keine Sache des Alters, sondern eine Sache der Reife und offenbar war ich noch nicht reif genug eine so feste Beziehung zu führen, noch nicht bereit meine Freiheit aufzugeben.
      "Ich glaube ich war einfach noch nicht bereit für eine Beziehung und die Verantwortung die sie mit sich bringt. Ich hätte mir damit Zeit lassen sollen, allein um dich nicht zu vernachlässigen. Ich denke ich war einfach noch nicht bereit das aufzugeben was ich bin, um jemand anderes zu werden. Ich weiß das eine Beziehung Kompromisse fordert und auch das man lernt sich zurückzunehmen. Ich habe mich dabei nicht wirklich gut angestellt, vielleicht weil ich es nicht wollte und dafür muss ich mich bei dir entschuldigen.", antwortete ich ihr darauf ehrlich und nickte bezüglich dessen, dass sie sich auch gestand das sie Gefühle und Sex nicht trennen konnte.
      "Ich weiß, aber das kann ich dir nicht zum Vorwurf machen. Ich hab es gewusst und dennoch verdrängt, statt mich dem richtig zu stellen." Ich seufzte leicht, woraufhin sich eine kleine Wolke aufgrund der Kälte bildete, was mich dazu brachte mir ein wenig die Arme zu reiben. Wir sollten nicht mehr lange in dieser Kälte bleiben. Was die Sache mit dem Freunde bleiben anging, musste auch ich leicht Grinsen. Sie hatte ja Recht mit dem was sie sagte. "Ich werde dich nicht ignorieren oder schlecht von dir sprechen. Ich möchte im Guten auseinander gehen und das wir die Zeit nutzen darüber nachzudenken. Ich weiß das ich mich ändern muss, aber das kann ich nicht unter Druck und vor allem nicht heute auf morgen, aber ich erwarte nicht das du darauf wartest. Vielleicht sollte es einfach nicht sein,aber ich bereue diese Beziehung nicht. Es war nicht alles schlecht daran."


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Benutzer online 1

      1 Besucher