[2er RPG] Blood Kingdom

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    • "Ich sehe hier nur einen Menschen und nicht das gesamte Dorf", erwiderte David und erhob sich.
      "Du bist heute nicht aufgetaucht. Schon aufgegeben? Nur wegen einer kleinen Stichwunde am Arm?", neckte er sie, obwohl er sich ziemlich gut vorstellen konnte, warum sie nicht gekommen war.
      Immerhin hatte er ihre Mutter gut hören können, die unbedingt hatte erfahren wollen, was ihre Tochter nachts so trieb. Emilia hatte nicht ein Wort darüber verloren, was ihm erneut ihre Hartnäckigkeit zeigte.
      Er balancierte sein kleines Wurfmesser auf der Spitze seines Zeigefingers, direkt vor Emilias GEsicht.
      "Behalte es. Übe damit. Und wenn du es nicht hinbekommst, dann schiebe es nicht auf das Messer, die sind alle perfekt ausbalanciert."
      Er warf es hoch in die Luft und fing es gekonnt wieder auf, diesmal aber mit der ganzen Hand. Das Messer war gerade einmal so groß wie sein Mittelfinger.
      "Komm morgen wieder zu mir. Tagsüber. Sag einfach, du hast was für den Rat zu erledigen, dann wird deine Mutter keine Fragen stellen. Alles andere überlässt du mir."
      Wieder warf er das Messer in die Luft, machte diesmal aber keine Anstalten, es auch wieder aufzufangen. Es gehörte jetzt Emilia, sie musste sich darum kümmern.
      "Und lass diese Ledersachen hier, die sind dir nur im Weg."
      Damit sprang er wieder aus dem Fenster, rollte sich unten auf dem Boden ab und verschwand dann in der Dunkelheit der Höhle.
      Noch hatte sie ihn nicht vollständig überzeugt, noch wollte er wissen, wie sehr sie es wirklich wollte. Aber er hatte so das Gefühl, dass sie ihm das morgen ziemlich deutlich zeigen würde.

      Tagsüber aus dem Bett zu kommen erfüllte den Tatbestand, des sich Quälens ziemlich gut. Trotzdem raffte sich David auf, als es so weit war. Emilia würde bald kommen, wenn sie es denn wirklich wollte und dafür musste er wach sein.
      Er bereitete heute nichts großartig vor, keine Messerspielchen, keine Listen, nicht einmal ein Shirt zog er an. Er wartete einfach halb nackt vor seinem Lager auf sie, die Arme vor dem Unterkörper verschränkt, die Beine Schulterbreit auseinander, als würde er sich gleich prügeln.
      Er wartete geduldig und um seine Tarnung auch weiterhin aufrecht zu erhalten hatte er noch immer einen verband um die Verletzung seiner Shculter. Dass es so gut wie verheilt war, musste Emilia nicht gleich sehen.
    • Mit dieser Wendung hatte Emilia nun weniger gerechnet und blickte David lediglich hinterher,als er einfach aus dem Fenster sprang.Nur das Klirren der Waffe,die auf den Boden aufprallte,riss sie aus ihrer Trance, und fast schon schuldbewusst sammelte sie die Klinge auf.Ihr Gesichtsausdruck war nachdenklich.Das Ganze sah doch fast schon wie ein kleiner Erfolg aus,wenn auch auf Kosten ihres Armes.Glücklicherweise hatte er nur ihren linken Arm erwischt - ihre starke Hand war also noch nutzbar.Nachdenklich lag ihr Blick nun nicht mehr auf der Waffe,sondern auf dem gähnenden,schwarzen Fenster.

      Sarah machte zuerst ein erschrockenes,dann aber ein verdutztes Gesicht,als Emilia ihr allen Ernstes die Ausrede mit dem Rat erzählte.Zu ihrer eigenen Verwunderung fragte Sarah nicht weiter nach,sie wollte lediglich einen Blick auf die Wunde ihrer Tochter werfen.
      Wie ihr geheißen,trug Emilia heute eine normale,verschlissene Jeans und ein faches Shirt.Ihre Haare hatte sie wieder zusammengebunden,der straff sitzende Verband hob sich deutlich von ihrer Haut ab.Das Messer hatte sie selbstverständlich eingesteckt; die Nacht über war sie alles andere als untätig gewesen.Wahrscheinlich würde das David noch immer nicht reichen,aber es war besser als völlig unvorbereitet zu sein.
      Schon aus der Entfernung konnte sie ihn ausmachen,war aber allein schon durch seine Haltung alarmiert.Deswegen blieb sie in gebührendem Abstand stehen,so soweit,dass er ein paar Meter zu ihr überbrücken,sie sich aber nicht anschreien müssten.Sie selbst stand fest mit beiden Füßen auf dem Boden,nur ihr linker Arm war etwas entlastet."Sehe ich das richtig,dass du mich dieses Mal nicht abwirfst,ich aber was machen soll?",fragte sie,wobei ihr das Ungewisse mehr zu schaffen machte,als das Wissen,dass sie angegriffen werden würde.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Du stellst zu viele Fragen", sagte er schlicht und brachte die wenigen Meter zwischen sich und dem Mädchen schnell - nicht zu schnell - zurück.
      "Verteidige dich", hauchte er, als er direkt vor ihr stand und im nächsten Augenblick landete seine Faust in ihrer Flanke.
      Danach zog er ihr mit dem anderen Arm die Beine unter dem Körper weg und schon saß er auf ihr, ein Messer an ihrer Kehle.
      "Du bist tot", sagte er monoton und stand wieder auf.
      Er half ihr nicht auf, er ging einfach dorthin zurück, wo er zuvor gestanden hatte. Er hatte sich ja gesagt, dass er sie hart ran nehmen würde. Wenn sie nicht einmal einen menschlichen Angriff abwehren konnte, wie sollte sie es dann mit einem Vampir aufnehmen?
      "Vampire sind schneller als menschen und sie haben ein besseres Gehör. Du musst also schneller und leiser als ein Mensch werden", erklärte er.
      Er wartete, bis sie wieder auf den beinen war, dann giff er wieder an, dieses Mal täuschte er einen Angriff von vorne an, huschte dann aber hinter sie und rammte ihr den Ellenbogen zwischen die Schulterblätter und das Knie in die Kniekehle, ehe sich sein Arm von hinten um ihren Hals schloss.
      "Du bist tot", wiederholte er und kehrte zu seinem Startpunkt zurück.
    • Zugegeben,Davids erster Angriff überraschte Emilia dermaßen,dass sie den natürlichen Impuls,einen Schritt zurück zu machen,nicht unterdrücken konnte.Sie schaffte es gerade einmal ein einziges Mal auszuatmen,ehe sie auf dem Boden lag,er auf ihr.So schnell er da war,war sein Gewicht schon wieder von ihr gewichen.Sie hatte nicht einmal die Gelegenheit sich darüber zu wundern,dass er seine Schulter wieder vollkommen nutzen konnte.
      "Ist mir schon klar,dass die besser entwickelt sind",antwortete sie sarkastisch,während sie sich wieder aufrappelte.
      Kaum stand sie richtig,raste er wieder auf sie zu.Jetzt zog sie rechtzeitig die Arme an sich und krümmte sich etwas,aber sie sah dann seinen Schemen um sich herum verschwinden.Im Gegensatz zu vorhin sah sie,wohin er sich bewegte.Nur ihre eigene Reaktion war schlichtweg viel zu langsam.Ihr blieb die Luft weg,als er sie rammte und sackte prompt auf die Knie,nachdem er ihr in die Kniekehle getreten hatte.Den Griff um ihren Hals spürte sie,wenn auch nur kurz,und das löste einen Angstschub in ihr aus.Aber auch hier war alles so schnell wieder vorbei,wie es gekommen war.
      Emilia musste sich nach vorn gebückt mit den Händen im Staub abstützen und hustete ein paar Mal.Ihr Blick war stur auf die kleinen Steinbröckchen gerichtet.Ohne an vorheriges Anzeichen formte sie mit der Rechten eine Faust und schlug sie dermaßen Hart auf den Boden,dass die kleinen Bröckchen herum zitterten."Ich weiß das!",brüllte sie völlig frustriert den Boden an,"ich weiß,dass ich keine Chance hab!Deswegen bin ich hier,aber mich einfach zu verprügeln bringt mich nicht weiter,wenn ich nicht weiß,wie ich reagieren muss!"
      Nachdem sie sich erst einmal etwas Luft verschaffen hatte,atmete sie schwer aus und wieder ein.Das Horrorszenario,dass irgendwann ihre Familie angegriffen wird und sie einfach nichts machen kann,weder ihre Mutter noch ihren Bruder zu schützen,schlich sich wie schon so oft in ihre Gedanken.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Genau das ist dein problem", brüllte er zurück, "Du denkst! Du hast nur einen Vorteil gegenüber den Vampiren! Sie handeln berechnend, tun nichts unüberlegtes. Sie werden dich analysieren und dein Muster erkennen. Du musst aufhören zu denken und einfach tun! Ich verprügel dich solange, bis du die richtigen Insinkte entwickelst und wenn ich dir sämtliche Knochen brechen muss. Du wolltest von mir trainiert werden, also steh auf und mach weiter!"
      Er ließ ihr keine Zeit, er stürmte erneut auf sie zu, trat ihr von unten gegen die Shculter, um sie herumzuwirbeln und dann seinen Fuß auf ihrem Brustkorb abzustellen.
      "Du kannst jederzeit abbrechen, aber glaube nicht, dass ich dir noch eine Chance geben werde", fuhr er sie an, "Du bist tot."
      Er ging wieder auf Abstand, diesmal ließ er ihr die Zeit, wieder Luft zu schnappen und aufzustehen. Er ließ ihr sogar den Vortritt, wobei er sich ziemlich sicher war, ihren Schlägen und Tritten ausweichen, oder sie zumindest mit Leichtigkeit abblocken zu können. Sie wurde momentan von Wut getrieben, die Wut, die er in ihr ausgelöst hatte. Auch das musste sie lernen: Sich nicht provozierne zu lassen.
      Bisher hatte sie ihm nur gezeigt, dass sie die Kontrolle haben wollte, egal um welchen Preis. Und besonders schnell begriff sie auch nicht. Das mit den messern hatte sie nicht verstanden, jetzt htte er ihr auch noch erklären müssen, was sie zu tun hatte. Wenn das so weiter ging, würde er das Ganze hier abbrechen und sie in ihr altes Leben zurückschicken. Dann konnte er sich auch wieder seinem eigenen Leben widmen.
    • Die Frustration,die sich in Emilia angestaut hatte,wandelte sich in dem Moment in kalte Wut,als David seinen Fuß hochmütig auf ihre Brust stellte.Dann entfernte er sich wieder von ihr,sodass sie dieses Mal in Ruhe aufstehen konnte.Sie wischte sich mit der einen Hand durch das Gesicht,während sie über das nachdachte,was er gerade gesagt hatte.Drei Sekunden lang schenkte sie dem Gesagten ihre Aufmerksamkeit,dann löste sie ihren Zopf.Der Zorn in ihren Augen hatte sich wieder in den Trotz gewandelt,den sie so oft an den Tag legte.Sie sollte einfach machen?Konnte er haben.Wahrscheinlich enttarnte er ihre Intention und gab ihr wieder richtig dick einen mit,aber was soll's.Es war das erste Mal,dass sie tatsächlich etwas machte,das einem Kampf zumindest im entferntesten ähnelte.Dieser Gedanke zauberte ihr ein dezentes Lächeln auf die Lippen.
      Im nächsten Moment rannte sie frontal auf ihn zu.Er bewegte sich noch nicht,er würde allem Anschein nach einfach reagieren.Kurz vor ihm holte sie mit rechts aus - und war dann mit einem Mal nach unten weg.Sie grätschte unter ihm her,erwischte jedoch kein Bein.Sofort danach rammte sie ihre Ferse in den Boden für den gewissen Grip,um sich so abstoßen zu können und schräg nach oben zurück zu hechten.Als sie sich vorhin aufgerappelt hatte,hatte sie das Messer möglichst unauffällig in ihre hintere Hosentasche wandern lassen.In dieser Aktion zog sie es mit rechts und zielte auf das Einzige ab,was ihr als zuerst als sinnvoll erschien.Statt mit der Klinge hämmerte sie mit aller Macht den Knauf des Messers auf seine Schulter,die noch unter dem Verband verborgen war.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Sie war besser, als er erwartet hatte, aber er konnte mit Leichtigkeit ausweichen. Aber dieser eine letzte Schlag traf ihn unvorbereitet. Er schrie auf und ließ sich für einen Augenblick auf ein Knie hinunter sinken, eine Hand an die Verletzung gepresst. Er spürte das Monster in ihm, aber er drängte es mit GEwalt wieder zurück. Dann nutzte er diese Energie, um wieder aufzustehen, auf Emilia zuzuhechten und sie mit einem Tackle von den Beinen zu holen. Er packte ihre Arme und hielt sie mit einer Hand über ihrem Kopf fest, dummerweise hatte sie mit ihrem Shclag so gut getroffen, dass er seinen rechten Arm nicht schmerzfrei bewegen konnte. Egal. Er packte sie mit seiner schmerzenden Hand an der Kehle und drückte zu. Nicht so fest oder so lange, dass er sie tatsächlich würgen würde, aber doch fest genug, um seinen Sandpunkt klar zu machen.
      "Du bist tot", sagte er erneut, wenn auch etwas erschöpfter bisher.
      Er stand wieder auf, rollte kurz mit der Schulter und reichte ihr dann die Hand.
      "Das war gut. Überraschend. Überraschend ist gut."
      Seine Verletzung war wieder aufgeplatzt, aber es kümmerte ihn nicht, denn es würde wieder verheilen.
      "Nochmal."
      Er nahm wieder seine angestammte Haltung ein und ließ sie wieder angreifen. Diesmal war er auch vorsichtiger.
    • Einen kurzen Moment überwältigte Emilia das überraschende Gefühl der Glückseligkeit,weil sie das erste Mal was Richtig gemacht hatte.Das wurde allerdings jäh bestraft,denn David stieß sie einfach vollends um und riss ihre Arme über den Kopf,wobei ihr ein kleiner Aufschrei entwich.Die Hand an ihrer Kehle nahm sie sehr wohl war,nur überdeckte der Schmerz aus dem Arm alles andere.
      David war wieder auf Ausgang gegangen,in der Zeit setzte sie sich auf und begutachtete ihren Arm.Die sauberen Nähte hatten sich durch die dünne rissige Haut gefressen,als er sie vorhin herumgewirbelt hatte.Natürlich blutete es direkt wieder,sodass sie genervt ihre Hand darauf presste,damit es aufhörte.Ihr Blick schoss direkt zu David.Wenn sie jetzt wieder jammerte und trödelte,würde er sicher wieder die Initiative ergreifen.Dem war sie sich durchaus bewusst und presste einfach die Zähne fest zusammen,das Messer wanderte in ihre Tasche.Wieder rappelte sie sich auf,die Hand immer noch auf den Arm gepresst,der mittlerweile schon ein nettes rot-weißes Streifenmuster zierte.Auch dieses Mal lief sie auf ihn zu und wollte jetzt eine Finte versuchen.Im Staub rutschte sie jedoch weg und prallte einfach gegen ihn.Instinktiv stieß sie sich von ihm ab und tat dann etwas,was absolut ohne Nachzudenken ablief.Die blutverschmierte Hand löste sich von der Wunde und durch eine ausladene ruckartige Bewegung dieser lösten sich mehrere Tropfen,weil sie versuchte ihn dadurch abzulenken.Tatsächlich irritiert stockte er - diesen Moment nutzte Emilia und sprang ihn mit den Knien voran an.Dumpf prallte sie gegen seinen Brustkorb,er taumelte rückwärts und beide schlugen auf dem Boden auf.Direkt im Anschluss saß sie breitbeinig auf ihm,die linke Hand mit dem roten Muster auf seiner Brust,die rechte mit dem Messer erhoben.Man sah ihr an,dass sie über diese Aktion selbst mehr verwundert war als alles andere.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Er wartete auf ihren nächsten Angriff, wollte es dieses Mal besser machen, wollte aufpassen. Wieder tat sie etwas völlig Unerwartetes und diesmal traf es ihn schlimmer als jeder Schlag, der ihn hätte treffen können. Er vergaß, wie man atmete und für einen Augenblick nahm das Monster in ihm Überhand. Er konzentrierte sich nur noch auf diese drei kleinen Tropfen, die da in der Luft...
      Ihm blieb im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg, als sie sich auf ihn stürzte. Sie hatte den Menschen in ihm weggeschickt, aus ihm rausgeworfen und jetzt ahtte sie ihn wieder reingeprügelt. Sie hatte sich gerade selbst das Leben gerettet.
      Er lachte erstickt und ließ den Kopf auf den kalten Steinboden fallen.
      "Ich bin tot", gab er zu.
      Er schloss die Augen und konzentrierte sich einzig und allein auf seine Atmung, um wieder Luft zu kriegen. Er roch das Blut, das ihren Arm hinabfloss und erkonnte das Monster in sich spüren, wie es an der Oberfläche kratzte.
      "Wir sind fertig für heute. Geh deinen Arm versorgen, ruh dich aus, morgen machen wir weiter", erklärte er, wie er zuvor auch schon alles erklärt hatte, um seinen inneren Kampf zu verbergen.
      "Das hast du gut gemacht, du hast dir die Pause verdient. Ich werd sehen, was ich für dich tun kann, ich kenn da wen im Rat."
      Er kannte alle im Rat, er konnte mit jedem von ihnen reden, wenn er das wollte, ihm hörten sie zu, weil sie das mussten, um zu überleben und das Leben aller hier zu retten. Er könnte wirklich ein Wörtchen für sie einlegen.
    • Mit jedem Wort,das David sprach,wuchs das Grinsen auf Emilias Lippen.Obwohl sie ihn schon etwas verdutzt ansah,weil sie ihn noch nie hat lachen hören.Jetzt entspannte sie sich langsam und ließ den Arm mit dem Messer wieder sinken.Ihre Brust hob sich noch deutlich,da sich das Adrenalin erst abbauen musste.Dies war auch der Moment,in dem ihr ihr Arm wieder einfiel.Ein wenig peinlich berührt versuchte sie,die kleine Blutlache auf seiner Brust wegzuwischen.Das meiste war jedoch schon angetrocknet."Sorry",sagte sie,als sie ihn freigab und sich wieder fest auf den Arm drückte,"meine Familie leidet unter einem Gendefekt.Unsere Blutgerinnung ist ziemlich verlangsamt,deswegen sind auch kleine Verletzungen eine ziemliche Sauerei."Sie wollte ihn nicht mit Dingen zutexten,die ihn nicht interessierten.Deshalb ging sie nicht auf die andere Mutation ein,die sie vererbt bekommen hatte.Ihr Ausdruck war nun schon fast etwas weich."Sarah reißt mir den Kopf ab,wenn sie sieht,dass ich ihre Naht versaut hab.Außerdem ziehe ich eine Spur bis ins Dorf.Wärst du so gütig und hast was,damit ich das wenigstens gestillt bekomme?"Demonstrativ lockerte sie einmal den Druck auf die Wunde und sofort überdeckte hellrotes Blut Dunkelbraunes.
      "Ich glaube allerdings nicht,dass der Rat die Sitten des Dorfes nur anhand deiner Bitte ändert",fügte Emilia noch hinzu,während sie ihre Wunde beinahe geistesabwesend etwas genauer untersuchte.Ein paar Überreste des Fadens baumelten noch an Hautfetzen herum.Außerdem hätte sie ihm am liebsten die Flecken eigenständig abgewaschen,aber dann übertrat sie bestimmt eine Grenze.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Er setzte sich auf und schob das Mädchen von sich herunter. Ihr Blut auf sener Brust zu haben, machte die Sache nicht besser, aber er rief sich immer wieder in den Kopf, dass er nicht hungrig war, dass es dem Monster nur um das Töten ging.
      "Klar, warte kurz."
      Er verschwand im Inneren seiner Behausung und suchte ein paar Sachen zusammen. Als er wieder rauskam, hatte er das Blut so gut es ging vons einer Brust gewischt. In den Händen hatte er ein bisschen verbandsmaterial und er war drauf und dran, seine Grenzen ein bisschen auszureizen.
      "Komm her", forderte er und griff sich Emilias Arm.
      Er schob ihre Hand von dem wieder aufgebrochenen Schnitt und sah sich die Verletzung an. Er hatte ordentlich getroffen. Vorsichtig spülte er das Blut mit einem nassen Lappen ab und reinigte die Verletzung. Dann machte er sich daran, es zu vernähen. Die Naht vorher war gut gewesen, aber nicht für den Kampf tauglich. Er vernähte das Ganze engmaschiger und strammer, damit es auch wirklich hielt. Er konnte nicht riskieren, dass sie irgendwann zu bluten anfing, wenn er sich nicht im Griff hatte.
      Um das ganze abzuschließen, umwickelte er es fest mit einem verband. nicht zu fest, sie sollte ja den Arm behalten, aber es musste gut sitzen.
      "Man muss nicht das System ändern, man muss nur die Schlupflöcher finden", erklärteer, während er den Verband befestigte.
      Seine eigene Schnittwunde musste nicht mehr genäht werden, sie war nur oberflächlich wieder aufgerissen, da reichte ein einfacher Verband und das bekam er allein hin.
      "Sieh zu, dass du den Arm durchblutet zu halten, das fördert die Heilung."
      Er besah sich noch einmal ihre Wange. Die Heilung hatte eingesetzt, in einigen Tagen würde man nichts mehr sehen.
      "Messer immer schön sauberhalten, sonst rosten sie und verlieren ihre Balance", gab er ihr noch den Tipp mit.
    • Während der gesamten Prozedur,in der David ihr den Arm nähte,wandte Emilia den Blick ab.Sie musste sich vom Schmerz ablenken und biss sich auf die Zunge,damit sie nicht muckste.Zwar war es nicht das erste Mal,aber so richtig daran gewöhnen würde sie sich nie.Sie hörte ihm viel lieber zu,seine Stimme lenkte sie ganz gut ab.
      Als er geendet hatte,begutachtete sie sein Werk und nickte zustimmend.Erst jetzt strich sie sich die Haare wieder zurück,und band sich mit dem Gummi aus ihrer Tasche einen Zopf.Aus dem Augenwinkel musterte sie ihn und sagte lächelnd:"Es hat schon sein Gutes,dass du nicht im Dorf bist.Die Mädels würden sich wahrscheinlich um dich reißen,wenn sie dich so sähen."
      Langsam wiegte Emilia den Kopf von links nach rechts,als schmerze ihr Nacken."Aber mal was anderes",fing sie an und zog die Beine zum Schneidersitz an,"ich hätte nicht gedacht,dass es klappt,dich mit dem Blut abzulenken.Das wäre da oben doch eigentlich selten dämlich,oder?Mir kam's fast so vor,als reagierst du wie die Viecher da.Im Normalfall hätte ich dich nicht so einfach umrennen können."
      Ihr Blick war unterbewusst zu seiner Schulter gehuscht.Sie schien völlig genesen zu sein.Am liebsten hätte sie ihm den Verband von der Schulter gepult und selbst nachgesehen."Außerdem würde ich behaupten,dass du eine deutlich höhere Regeneration hast,als normal",in ihren Augen erschien dieser scharfe Ausdruck,"jeder Blinde merkt,dass du was unterschlagen willst.Wann willst du mich aufklären?"

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "So, wie du deine Hand geführt hast, hatte ich mit einem weiteren Messerhieb gerechnet, den ich nicht abbekommen wollte, deswegen warich abgelenkt. Du hast mich ausgetrickst, das ist alles."
      Er zuckte mit den Schultern und zog sich das Shirt über, dass er mit gebracht hatte. Einerseits konnte er so seine Schulter verdecken, andererseits dämpfte es den Blutgeruch von seiner Brust.
      "Heilfleisch, schon mal davon gehört? Wenn der Körper daran gewöhnt ist, verletzungen heilen lassen zu müssen, kann er das irgendwann ziemlich gut. Außerdem... was lässt dich glauben, dass du die Einzige mit einer mutation bist."
      Das sei jetzt mal so dahin gestellt. Besser sie glaubte, er sei ein seltsamer Mutant, als dass sie die Wahrheit herausfand.
      "Es gibt nichts, worin ich dich einweihen könnte, außer vielleicht meine Arbeit für den Rat, aber das weiß ja eigentlich jeder, also warum sollte ichd as verheimlichen."
      Als würde sie ihn so leicht knacken. Er hütete dieses Geheimnis praktisch seit seiner Geburt, da würde so ein kleines Menschlein doch nicht gleich am ersten Tag alles über ihn erfahren. Niemand würde das erfahren, niemand.
    • Emilia schwieg weiterhin,als David seine Erklärung folgen ließ.Sie musterte ihn eindringlich und musste zugeben,dass seine Mimik und auch Gestik nichts verrieten.Ihr entging selbstverständlich nicht,dass er sich vor einem weiteren Messerhieb fürchtete,obwohl sie zu dem Zeitpunkt gar keine Waffe geführt hatte.Trotzdem konnte sie den Eindruck nicht abschütteln,dass er sich noch immer um Etwas herumredete.
      Stattdessen seufzte sie ausgiebig und stand auf.So gut es ging klopfte sie sich den Staub von der Hose ab,ihr Arm war noch immer etwas taub."Ich weiß nicht,ob dir das aufgefallen ist,aber mir ist das Ganze hier wirklich wichtig",es war das erste Mal,dass sie einen ruhig und ernsthaften Ton anschlug,"und ich gebe mir dementsprechend Mühe.Aber ich will auch ein gewisses Maß an Vertrauen aufbauen."Sie nahm das Messer aus der Tasche und bewegte es ein wenig,bis es das Licht reflektierte."Und das sage ich zu dir,obwohl sich kein anderer hier großartig hin traut.Ich hab das Gefühl,dass man dir schon vertrauen kann,du aber alles tust,damit das nicht passiert."
      Langsam wanderte ihr Blick zu ihm,um seinen einzufangen."Du hast es für nötig gehalten,mir ins Dorf zu folgen.Das spricht nicht für ein schlechtes Wesen.Also mach dich nicht schlechter,als du vielleicht bist."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Vertrauen...", murmelte David und schüttelte den Kopf.
      Er erhob sich nun auch, behielt das Mädchen im Auge. Weniger, weil er sie nicht aus den Augen lassen wollte. Viel mehr konnte er sie nicht aus den Augen lassen.
      "Mir ist nicht zu trauen", sagte er kaltschäuzig, "Du solltest jetzt wirklich gehen. Dein Arm braucht Ruhe. Und deine Mutter wird wahrscheinlich ziemlich bald auf die Idee kommen, dich hier bei mir zu suchen und ich bin mir nicht sicher, ob ich das überleben würde."
      Ein kleiner Scherz zum Abschied, machte man das nicht so? Funktionierte menschlicher Smalltalk nicht auf diese Art? er wusste es nicht, er führte keinen Smalltalk.
      Um sie daran zu hindern, noch tiefere Gespreäche anzufangen, drehte er sich um und verschwand im Inneren seines Kabuffs. Dort sammelte er sich erst einmal einen Augenblick, ehe er sih das Shirt vom Körper riss udn wie ein Wahnsinniger versuchte, das Blut von seiner Hau zu schrubben. Seines war egal, ihres musste einfach nur weg, sonst verlor er noch den verstand.
    • David hinterließ vor seinem Haus eine deutlich verunsicherte Emilia.Nicht,weil er sie schon wieder heim schickte,sondern dass er ihr den Rücken kehrte und fast schon in seine Hütte flüchtete.Außerdem hatte er ihre Mutter erwähnt; auch das war ihr vollkommen neu.Und dieser Versuch,einen Witz dran zu hängen,war dann zu viel für sie.Unsicher,ob sie nun nachhaken oder doch lieber gehen sollte,blieb sie einfach wie vergessen an Ort und Stelle stehen.Es war ihr Verstand,der sich überschlug,weil sich immer mehr Einzelteile aneinander reihten.Eine sehr böse Vermutung schlich sich in ihren Geist,obwohl wenige seiner Taten dagegen sprachen.Zu gern würde sie jetzt zu seiner Tür gehen und nachsehen,was er dort drinnen jetzt veranstaltete.Sie machte sich keinerlei Sorgen um ihn - sie sorgte sich,ob sie ihn wirklich als Lehrmeister wollte.Er war so sehr erpicht darauf gewesen,sie loszuwerden,und jetzt versuchte er einen schlechten Smalltalkversuch.Irgendetwas stimmte nicht,etwas war hier mehr als faul.Sie sah förmlich einen Lügennebel um David herum,der sich langsam zu lichten schien.Ohne es zu merken war sie tatsächlich einige Schritte auf die Tür zugegangen,stoppte sich aber selbst.Ja,sie war hartnäckig und würde hinter diesen Nebel kommen.Aber jetzt und vielleicht...zu welchem Preis?
      Diese Überlegung ließ ihre Hand,die schon gefährlich nah an der Tür schwebte,sinken.Als müsste sie es sich selbst noch einmal verdeutlichen,schüttelte sie den Kopf und machte kehrt.Zurück zu ihrem normalen Leben,zurück zur Monotonie.

      Zuhause angekommen fragte Sarah nicht einmal nach,was geschehen war.Nur Tim klebte Emilia an den Fersen,die sie über alles und jeden ausfragte.Er folgte ihr bis oben ins Zimmer,wo sie ihm letztendlich nachgab und ihm das Messer hinlegte,das sie von David erhalten hatte.Tims Augen wurden groß."Wo hast du das denn her?",fragte er erstaunt nach und beobachtete fast schon ehrwürdig die Klinge.Er verstand,dass er sie nicht anfassen durfte."Ich trainiere,damit ich dich später noch vermöbeln kann,wenn du groß bist",antwortete Emilia grinsend und sah dann zu,wie Tim aus dem Zimmer fegte und schrie:"Mama!Ich muss ganz schnell ganz stark werden!Wie mache ich das?!"
      Kaum war er aus dem Zimmer,spürte sie,wie schwer ihre Lider eigentlich waren.Sie hatte sich dummerweise schon auf ihr Bett gesetzt bevor sie sich ausgezogen hatte,und die Weichheit verführte sie.Für einen kurzen Moment legte sie sich hin und wollte dann aufstehen,doch bevor das geschah,war sie schon längst im Schlaf versunken.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Hier. Du musst es trinken, um zu überleben, aber du darfst dich davon nicht übermannen lassen. Ganz langsam..."
      Es war das erste Mal, dass er einen der Versorgungsbeutel sah. Normalerweise war das rote Zeug in irgendwelchen Karaffen, aber heute zeigte ihm sein Vater, wie es wirklich verpackt war, als er es aus dem Plastikbeutel in ein Glas drückte.
      "Es riecht komisch", sagte der kleine Junge und verzog die Nase.
      "Ich weiß. Es wird auch komisch schmecken, aber das ist egal. Du darfst dich nie von der offenen Vene ernähren, wie es die anderen machen, okay? Niemals."
      "Okay Papa."
      Der kleine Junge schluckte und musterte das Zeug in dem Glas.
      Es hatte vor ein paar Tagen angefangen. Er hatte Hunger bekommen und nichts anderes hatte mehr geschmeckt. Sein Vater hatte sich Sorgen gemacht. Er hatte gesagt, dass er gehofft hatte, dass es nie soweit kommen würde, aber es war passiert. Der Junge verstand nicht ganz, was passiert war, aber sein vater sagte, dass er jetzt das rote Zeug trinken musste, so wie alle anderen auch.
      Der Mann reichte ihm das Glas und der Junge nippte daran. Es schmeckte scheuslich!
      "Ich weiß. Aber du gewöhnst dich daran. Du musst."
      Der Junge riss sich zusammen und leerte das ganze Glas. Und auf einmal war der Hunger weg. Mit großen Augen sah er seinen Vater an.
      "Nimm nie zu viel. Trinke nur, wenn du wirklich Hunger hast. Du musst lernen, dich selbst zu kontrollieren."


      Kontrolle... David saß in der dunkelten Ecke seines Unterschlupfes, weit weg von dem geheimen Lager seiner Vorräte, die er den Vampiren gestohlen hatte. Eigentlich war es gar kein Stehlen, denn genau dafür waren dieVersorgungspunkte da: Um Vampire in den äußeren bezirken mit Blut zu versorgen. Sie hatten ihn nur nicht erfasst und daher nicht in ihrer Rechnung drin, weswegen ihnen am Ende des Monats einige Portionen fehlten. Aber David war nicht dumm, er machte es so sporadisch, dass es als Rechnungsfehler oder übermäßiger Hunger verbucht wurde, das konnte passieren.
      Aber er hatte gerade erst gegessen und nur weil seine Verletzung wieder aufgebrochen war, hieß das nicht, dass er gleich wieder trinken durfte. Dieses Mädchen... sie hatte eine Mutation, eine Gerinnungsstörung, aber das konnte nicht alles sein. Da war mehr, in ihrem Blut war irgendetwas und es trieb das Biest in ihm in den Wahnsinn. Sie roch nur ein wenig anders als andere Menschen, aber ihr Blut war eine ganz andere Kategorie. Er wollte nicht wissen, was geschah, wenn ein richtiger Vampir ihr Blut roch....
    • (Bitte jetzt nicht als Abklatsch sehen,aber ich hatte die Sequenz schon im Post davor eingeleitet xD)


      Ich kann nichts sehen.Es drückt so schwer,dass ich kaum Luft bekomme.Alles ist schwarz,überall nur schwarz.Warum sehe ich nichts?
      Da.Ich höre etwas.Es klingt wie Gurgeln oder blubbern.Ich drehe mich,immer und immer wieder im Kreis.Halt...Es kommt näher.Plötzlich ein Lichtblitz,und es ist,als tauche ich aus schwarzen Wassern auf.Ich huste und sehe nun.Es ist eine weite staubige Ebene,die Luft ist brennend heiß.Hitzeschwaden ziehen sich vor meinen Augen,es flackert alles...Da,wieder das Geräusch.Ich drehe mich wieder um und erkenne etwas.Da liegt jemand am Boden...Jemand kleines...
      Tim! Ich drehe ihn zu mir,er bewegt sich nicht.Irgendetwas klebt an meiner Hand,es...Was ist hier passiert...Oh Gott,da steckt was in ihm.Ich ziehe das Ding heraus und es sieht verdammt nach einem Messer aus,das ich kenne...Das ist das von -

      Schweißgebadet wachte Emilia auf,ihre Atmung ging völlig unregelmäßig.Sie schaute ihre Handflächen an,sie waren noch immer so,wie nach dem Training.Durch die Angst verunsichert,stand sie sofort auf und suchte Tim.Sie sah kaum etwas,da es stockduster war,vermutlich um Mitternacht herum.Möglichst leise schlich sie ins Zimmer ihres kleinen Bruders und sah dann seine Silhouette,die sich langsam hob und wieder senkte.Erleichtert strich sie sich die feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht.Vielleicht war es auch nur ein Fiebertraum gewesen.Sie betastete ihren Arm.
      Als sie wieder in ihrem Zimmer stand,fühlte sie sich dermaßen wach,dass sie sich nicht mehr im Bett sah.Alptraum hin oder her,sowas durfte nie passieren.Und wenn sie die Möglichkeiten hatte,es zu verhindern,dann würde sie auch alles in ihrer Macht stehende tun.

      Emilia hatte sich für eine Stunde lang ihrem Messer gewidmet und daran herumgefingert,weil sie nichts anderes mit sich anzufangen wusste.Eine Idee hatte sie zwar,zeitgleich kam sie ihr aber äußerst komisch vor.Aber warum eigentlich nicht?
      Wenige Minuten später war sie schon wieder außerhalb des Dorfes unterwegs.Sie hatte sich einen ganz lockeren Zopf gemacht,und trug eine leichtere Variante von den Kleidern,die sie heute während des Trainings an hatte.Einen Versuch wollte sie wagen,ob sie nun in ihrem Zimmer saß und Däumchen drehte oder ihrem Wunsch von heute Nachmittag nachging machte für sie keinerlei Unterschied.Ein unterschwelliges Lächeln tauchte auf ihren Lippen auf,als sie an Davids Tür klopfte und leise fragte:"Bist du noch auf?..."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Mit Beginn der nacht wurde es leichter. Er spürte den Sonnenuntergang ganz genau. Tagsüber wach zu sein machte das Monster in ihm wütend, aber bei Nacht fühlte es sich wohl und bis die SOnne auch tatsächlich untergegangen war, hatte er das mit dem Hunger auch wieder im Griff. Er hatte Emilias Geruch erfolgreich verdrängen können. Mittlerweile hatte er sich wieder etwas übergezogen, seinen Arm wieder mit Verband eingewickelt, nachdem er seine eigenen Blutreste entfernt hatte und er hatte was gegessen. Was richtiges, nichts von den Vampiren.
      Er lag auf seinem Bett und las doch tatsächlich ein Buch, als es klopfte. Eigentlich las er immer nur dieses Buch. Insgesamt hatte er drei, er hatte sie schon hunderte Male gelesen. Er machte das nur, um seinen Verstand beschäftigt zu halten, wenn er einmal nichts zu tun hatte.
      Er legte das Buch beiseite und stand auf, um die Tür zu öffnen. So spät hatte er noch nie Besuch gehabt, daher konnte er sich irgendwie denken, wer da vor dem Stück Holz stand.
      "Was machst du hier draußen? Ich hab dir doch gesagt, dass du dich ausruhen sollst", begrüßte er das Mädchen und lehnte sich in den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt.
    • "Geht's dir besser,wenn ich dir sage,ich wollte nach dir sehen?"
      Emilia versuchte ein wenig zu witzeln,war aber nicht in der Lage,mehr als eine müde Bemerkung zu machen.Nicht,weil sie wirklich fertig war,aber ihr Verstand fand einfach keine Ruhe.Der Alptraum hatte sie scheinbar schwerer mitgenommen,als sie erwartet hatte."Du siehst ziemlich wach aus.Deine Stunde?",fragte sie dieses Mal deutlich interessierter.Ihr Blick streifte dabei seine Schulter,die einen neuen Verband zierte.
      "Hast du was dagegen,wenn ich mir deine Schulter noch mal anseh?Ich würde mich gern von meiner Arbeit überzeugen..."
      Zwar hatte ihre Stimme die gerade richtige Menge an aufrichtiger Sorge,ihre Augen hingegen sprachen eine völlig andere Sprache.Sie erachtete es als dreist,sich einfach an ihm vorbeizuquetschen,außerdem schien sein Haltung eher defensiv und abweisend,als dass er sich in irgend einer erdenklichen Weise über Besuch freute.Ein seltsamer Typ...

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