[2er RPG] Die Zeit der Schlachten

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    • Noel und Cada blickten beide in unterschiedliche Richtungen um so viel Umgebung abzusuchen wie möglich. Die Schnittwelle, welche den Riesen traf, hatte auch eine klare Spur in den Schnee hinterlassen, aber aus dieser, die Position des Angreifers her zu leiten, war wohl nutzlos. Er wäre ziemlich dumm gewesen, wäre er dort geblieben, und nun hatte er genug Zeit gehabt zu bewegen. Er suchte seine Hälfte ab, doch konnte er kaum etwas erkennen. Ein pures White Out, bei welchen man nicht mal mehr sagen konnte, wo der Horizont war. Während er angestrengt probierte was zu erkennen, bemerkte er gar nicht das Cada sich von ihn entfernte, als er schon zu spät war, und Cada von einer Schockwelle getroffen wurde, und unkontrolliert durch die Luft flog. Er folgte ihr mit seinen Blick, als sie in den Schnee landete aber sofort sich wieder aufrappelte. Sie würde wohl heute nicht hier stehen, wenn sie so etwas abkönnen könnte, doch schien sie verletzt, aber im Moment schien sie okay, und Noel musste nun kontrolliert bleiben. //Ihr geht es gut... Aber ich muss mich jetzt um etwas anderes kümmern. Egal was dieses Wesen ist, es ist kein Eisriese, was bedeutet...// schlussfolgerte der junge König in Gedanken, und hob nun seinen Arm. "Puck!" Um ihn bildeten mehrere Eiszapfen, welche wie Pfeile durch die Luft zurrten direkt auf die Position zu, von wo der Angriff kam, als eine Gestalt in einen Mantel gehüllt, aus einer Schneedüne hervor gesprungen kam und durch die Luft flog, bis er auf einen Felsen landete. Noel bereitete den nächsten Angriff vor. "Hey! Warte kurz!" meinte die Gestalt mit einer männlichen Stimme, und hob die Arme als Zeichen der Ergebung. Verwirrt hielt Noel inne. Die Stimme kam ihn irgendwie bekannt vor. "Ich hätte wissen sollen das wenn jemand für soviel Chaos hier auf den Bergen verantwortlich ist, kann es eigentlich nur du sein." meinte die Stimme lachend und streifte seine Kapuze zurück. Noels Augen weiten sich vor Überraschung. "Aaaaah! Ich kenne dich!" meinte er unkontrolliert und zeigte auf den Mann. "Lange nicht gesehen.. Noel."
      Bei den Mann handelte es sich um den Mann den Noel damals traf, kurz nachdem er sich von Cada trennte. Jener welcher ihn probierte die Kontrolle über seinen Dämon zu erlernen.
    • Erzürnt und vor Wut leicht schnaubend, rappelte sich die geknickte Kriegerin auf und ging so wie es die Verantwortung ihrerseits war, mit schweren Schritten durch den Schnee zurück zu Noel. Es war nichts aus Freiwilligkeit, sondern aus Pflichten welche sie ihm als König darbot. Weiterstapfend merkte sie bereits, dass sich die fremde Gestalt und Noel wohl keine Fremden waren, trotzdem führten ihre letzten stapfenden Schritte ihren Körper vor den des Königs, die Hand am Griff ihres Schwertes. Ihr Gesicht war von Zorn und Unverständnis zerfurcht, als sie sich nochmals das Blut vom Gesicht wischte und ihr Kinn gen Himmel reckte. Dabei lies sie den Fremden nicht aus den Augen, mehr noch, sie fixierte ihn förmlich. Dann sprach sie. "Du bewegst dich, deine Hand gegen uns zu heben, Fremder? Du scheinst zwar friedlich zu sein, doch Vertrauen gewinnt man nicht durch Angriff!". Noel seufzte kurz und versuchte ihr klar zu machen, dass dies nicht nötig sei. Doch Cada lies sich nicht beirren, senkte jedoch die Stimme. "Ihr seit stark mein König, wahrlich. Aber hätte dieser Schlag euch gegolten und ihr würdet dabei verletzt werden, wäre meine oberste Pflicht verletzt. Ich hätte nicht gut genug aufgepasst und ihr wäret möglicherweise tot. Auch wenn ihr euch kennen mögt, so ist es dennoch meine Aufgabe, euch Schutz zu gewährleisten." Noel legte Cada die Hand auf die Schultern und bedankte sich, drängelte sich dann jedoch vor sie. Es schien, als wären die beiden sich näher, als sie dachte.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Noel schaute seine Begleiterin mit einen sanften Lächeln an. "Danke.. Das du dir so viele Sorgen um mich machst, aber das ist nicht nötig. Er ist ein alter Freund. Du kannst also beruhigt sein." Meinte er und legte ihre kurz seine Hand auf die Schulter bevor er an ihr vorbei schritt. Sobald er aber ihr das Gesicht abgewendet hatte, verdunkelte sich aber seine Miene. Er hatte die Reise würde alles wieder in Ordnung bringen, aber die Beziehung die sie einst hatten, gab es nun wohl tatsächlich nicht mehr. Was Cada ihn gegenüber empfand war keine Sorge als Freund, sondern Pflicht als Untergebene. Und so langsam beschlich den Braunhaarigen das Gefühl, das es vielleicht gerade das war, weswegen sie an seiner Seite verweilen konnte. VIelleicht hatte sie ihn nicht verziehen für was er tat, und was noch auf sie zukommen wird, aber solange sie es als ihre Pflicht ansehen konnte, würde sie weiter an seiner Seite stehen.
      "Alter Freund? Weiß nicht ob ich diesen Titel gerecht werden kann." meinte der ältere Mann und sprang von der Erhöhung runter und landete direkt vor ihnen. "Aber ich versuche mein Bestes." meinte er mit einen frechen Grinsen. Er lud die Beiden zu sich in seinen Unterschlupf ein, welcher ein anderer war, als jener in welchen er Noel damals mitgenommen hatte. "Fühlt euch wie Zuhause. Auch wenn ich euch nicht viel mehr als ein Ort zum aufwärmen bieten kann." meinte der Mann und setzte sich auf einen Felsen. "Das reicht vollkommen." meinte Noel knapp und setzte sich auch hin. Der Marsch durch den Kniehohen Schnee hatte ihn ziemlich geschlaucht. Nichts was er offen zugeben würde, doch die Jahre auf den Thron haben ihn dich ziemlich verweichlichen lassen. "Wie es scheint hast du dein Mädchen gefunden." meinte der Mann, mit einen unveränderten Grinsen und deutete auf die blonde Kriegerin die sich gerade ihres Gepäcks entledigte. "Was?" fragte Noel verwirrt. "Das Mädchen das dir damals die Kraft gab die Prüfung des Dämonenbluts zu widerstehen. Das ist sie, stimmts?" Überraschung spiegelte sich in Noels Gesicht. "Nun komm schon.. Ich bin alt, aber nicht blind. Das da etwas zwischen euch läuft sieht ja wohl auch ein Blinder. Jedoch.. Scheint der Haussegen etwas schief zu hängen." meinte er bevor sich die Blonde neben zu ihnen begab. Woraufhin das Thema verstummte. "Also.. Was führt den König von Aidran in diese Eishölle?" fragte der Dämon gewitzt. "Ihr habt es also gehört?" fragte Noel doch verwundert über den Fakt das jemand der sich hier her verzogen hatte, ebenfalls von seiner Krönung gehört hatte. "Ich leb ja nicht hinter den Mond. Ich habe auch ein paar Ohren und Augen im Tal. Aber du hast mir noch nicht meine Frage beantwortet. Und irgendwas sagt mir das ihr nicht auf Tee und Kekse vorbei gekommen seid." meinte er und reichte Noel und Cada einen Becher mit Tee, welchen er von der Feuerstelle gehoben hatte. "Wir sind nur auf der Durchreise. Unser Ziel ist Schwarzzweig." meinte Noel ernst. "Das Dorf wo dieser Dämonenabschaum sein Lager aufgeschlagen hat?" meinte der Fremde skeptisch. "Ihr habt davon gehört?" fragte Noel interessiert nach. "Ja.. Das er und dieser ganze andere Abschaum in unsere Welt floss, ist der Grund warum ich nun auch wieder meine Augen und Ohren im Tal offen halte. Aber sag.. Was will ein König eines fremden Landes, in diesen Dorf. Ich bezweifle das es dir um die Befreiung dieser armen Seelen geht, die unter der Schreckensherrschaft dieser Missgeburten leiden müssen." Der Mann lehnte sich zurück, während er auf Noels Antwort wartete. Anders als er es aber dachte, hatte Noel keinen Grund ihn anzulügen, oder zu täuschen. "In einen gewissen Maße irrt ihr euch da. Es geht mir auch darum, auch wenn das nur eine positive Nebenwirkung ist. Mein Land steht ein verheerender Krieg bevor. Was ich jetzt mehr als alles andere brauche, sind starke Verbündete.", "Und du denkst du könntest diesen Dämon für dich gewinnen? Ich habt dich ja für vieles gehalten. Für Draufgängerisch mit einen Hang zur Selbstverstümmelung, aber für einen Idioten.. Dämonen folgen keinen Prinzipien. Sie sind für sowas wie Loyalität immun." meinte der Mann überzeugt. "Auch da irrt ihr euch.." Noel wusste das Dämonen auch nicht anders als Menschen waren, schließlich zählte er einen von ihnen als seinen besten Freund. Der Mann seufzte. "Idioten und Überzeugten ist nicht mehr zu helfen.. Doch tue mir ein Gefallen. Wenn deine 'Verhandlungen' schief laufen. Das schick diese Ausgeburt der Hölle, dahin wo sie heraus gekrochen kam, alles klar?" meinte er nun wieder Grinsend. "Ihr habt mein Wort."
      Sie blieben noch eine Weile, bis sie sich wieder auf den Weg machten. Als sie vor die Höhle traten, wandte sich Noel noch einmal zu den Mann den er sein Leben verdankte. "Ich würde euch ja fragen ob ihr euch mich anschließt, aber..." pausierte der Braunhaarigen den Satz. "Die Geschicke der Menschen interessieren mich nicht mehr." Sie reichten sich im guten die Hände. "Pass auf dich auf.. Der Dämon der in Schwarzzweig lauert ist kein abgehalfterter Schwertdämon. Wenn du zu ihn gehst, auch wenn in guter Absicht, so wirst du vielleicht trotzdem die Burg nie wieder verlassen. Aber wer weiß.. Es wäre nicht das erste Mal das du das verrichtest, was ich für unmöglich hielt." meinte er lachend. "Pass gut auf ihn auf, Cada.. Wer weiß in welchen Schlammassel er sich herein reitet, wenn du auch nur einmal kurz weg siehst." Während der Zeit in der Höhle hatten sie sich recht gut kennen gelernt, und auch Cada musste feststellen das er gar kein so übler Kerl war. Zumindest wirkten sie so, als sie sich wieder auf den Weg machten.
    • Man merkte es der jungen Frau sichtlich an, dass sie mit dem Vorhaben, dem alten Greis zu folgen nicht einverstanden war. So sah sie den beiden Herren kurz mit verzogenem Gesicht hinterher, ehe sie Anstalten machte, sich ebenfalls in Richtung der Höhle des Unbekannten zu bewegen. Dort angekommen hatten es sich die beiden Männer bereits am Feuer gemütlich gemacht und schienen sich leise über die Vorkommnisse auszutauschen. Cada beschloss es zu ignorieren und kehrte ihnen den Rücken zu. Mit einem leisen Ächzen legte sie ihr Gepäck ab. Das auffällige Getuschel Noels und des Fremden ging nicht völlig an ihren Ohren vorbei. Kleinere Wortfetzen streiften diese, doch kümmerte es die Blonde wenig. So starrte sie noch kurz in das unendliche Weiß des Berges, ehe sie sich wieder umdrehte und sich ans Feuer setzte. Dort bekam sie zuallererst eine Tasse Tee in die Hand gedrückt, welche sie mit einem kurzen Nicken annahm. Dann begannen die beiden über Noels Plan zu reden und so verstrich die Zeit, während sie windgeschützt in der Höhle saßen.

      Als sie dann aufstanden, sich wieder zusammenpackten um weiterzureisen, wendete der Fremde nochmal das Wort an sie. Er hatte sich sehr informativ und kooperativ gezeigt, als Noel von seinen Plänen erzählte und er ihnen wohl guten und hilfreichen Rat gab. Er bat sie darum auf den jungen König aufzupassen und Cada willigte nickend ein. Sie wusste um ihre Aufgabe als zweite rechte Hand des Königs und auch als Freundin seinerseits. Die Pferde hatten sich in all dem Durcheinander unter einem Felsvorsprung Schutz gefunden und waren in dem Trubel Gott sei Dank nicht abgehauen.

      Kurze Zeit später waren die beiden nun auch wieder unterwegs. Anfänglich herrschte ein etwas betretenes Schweigen, was möglicherweise auch daran lag, dass sie die Eiswüste hier oben am Berg hinter sich lassen mussten. Als sich die Landschaft nun langsam wieder in gediegene Wiesen wandelte und kleinere Büsche die Umgebung zierten, konnten es die Reisenden auch wieder wagen, nebeneinander zu reiten. Cada hatte einen zufriedenen Ausdruck auf den Zügen. „Den Berg hinter uns zu lassen, erleichtert wirklich einiges. Ich fühle mich wohler in einer Gegend die ich einsehen kann.“, meinte die Kriegerin dann selbstsicher und sah sich erneut um. „Der Fremde hatte viele nützliche Informationen. Wo ich mich doch frage, woher du ihn kennst.“, sie wendete ihren fragenden Blick kurz Noel zu, welcher den seinen streng geradeaus gerichtet hatte. Cada sah ihn noch einen Moment länger an, ehe sie erneut sprach: „Kann es sein, dass ich dich irgendwie verärgert habe Noel? Du weißt, ich habe immer noch meine Schwierigkeiten damit, dich richtig zu deuten.“

      Doch Noel schwieg weiter. Und Cada verstand um sie herum die Welt nicht mehr. Es kam schonmal vor, dass er sich gerade jetzt als König mehr und mehr in seine Aufgaben eindachte und überlegte, wie er seine nächsten Schritte zu setzten hatte. Die junge Frau verstand dies. Immerhin waren es Pflichten, welche sie ihrem Geschick selbst nie zutrauen würde. Ihr fehlte es an der nötigen strategischen Fähigkeit. Sie war mehr darauf getrimmt, gerade solche Aufgaben einfach auszuführen. Doch nun stimmte mit ihrem Begleiter irgendetwas nicht. Seine Stirn war in Sorgenfalten gelegt und es schien, als würde er sie gar nicht mehr wirklich wahrnehmen.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Noel bemerkte gar nicht das Cada ihn ansprach, so tief war er in seinen Gedanken versunken. War das was er gerade tat, wirklich das Beste was er tun konnte? Überschätzte er sich dabei, in der Hoffnung einen Dämonen auf seine Seite zu ziehen? Dämonen taten nur was sie wollten. Auch Noel konnte das nicht abstreiten. Das Cannibal sich ihm anschloss, war auch nur aus Eigennutz, zumindest damals. Er wollte sehen zu was Noel fähig sein würde. Wohin ihn sein Weg führen würde. Und sie kannten sich schon seit Jahren, ganz zu schweigen davon das Cannibal sich ihm nur damals anschloss weil er der Stärkerer war. Doch dieser Dämon... Er sollte einen Schwertdämon weit in seinen Schatten stellen können. Seine Kraft musste die Vorstellungskraft eines Menschen bei weiten übertreffen. Falls es zum Kampf kommen sollte, wusste Noel nicht ob er gewinnen könnte. Er hatte nicht mehr die Kraft von früher, dazu vernebelten ihn seine aufgestauten Gefühle sein rationales Denken und ließen ihn zögern. Selbst Dragon Slayer wollte sich nicht ziehen lassen, da es die Schwäche im Herzen seines Trägers spürte. Eine Weile nach dem Cada schon ihre Rede beendet hatte, schnappte er aus seiner Trance. "Was?.. Verzeih. Ich stand wohl grad etwas neben mir." meinte er mit einen gezwungenen Lächeln. Als er die Skepsis in den Blick seiner Begleitung sah, fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. "Ich konnte noch nie gut lügen, aber vor dir ist es noch viel schwieriger. Du scheinst mich immer zu durchschauen, wenn ich etwas verheimliche. Ich mache mir Sorgen, um ehrlich zu sein. Was diese Reise betrifft, mein Vorhaben... Was wenn sie alle recht haben? Cannibal, Meister... Sie alle haben versucht mich zu warnen, doch ich.. Wenn ich das nicht tue, wird mein Reich brennen. Mittlerweile weiß ich selbst nicht mehr ob ich das Beste was Aidran passieren konnte, oder doch das Schlimmste. Ich versuche mein Land zu retten, doch lasse ich sie im Stich um mich auf eine Reise zu begeben deren Erfolgschance so gut wie null sind. Mein Herz ist voller Schwermut und Zweifel, was mich sogar unfähig macht mein Schwert zu ziehen, im Anblick der Gefahr... Manchmal wünschte ich ich könnte alles hinter mir lassen, und wieder mit dir in Höhlen übernachten, Abenteuer erleben und.. frei sein. Vielleicht wollte ich auch nur deswegen diese Reise." Die Stimmung wurde bedrückt, doch Noel sprach ganz offen mit seiner einstigen Partnerin, über die Sachen die ihn bedrückten. "Verzeih, Cada.. Es muss wohl an den frischen Gefühlen liegen, das ich so viel lamiere.. Vergiss einfach was ich gesagt habe."
    • Cada entkam ein kurzes, verschmilztes Lächeln. "Nunja, Noel... ich kenne dich doch schon einige Zeit.", meinte sie nur knapp und wand ihren Blick kurz beschämt ab. Dann erzählte er ihr von seinen Sorgen, was auch Cada dazu zwang, ihre Augenbrauen in Sorge zusammenzuziehen. "Noel... ich verstehe deine Zweifel und alles, was mit diesen mithereinkommt. Aber manchmal geht das Schicksal oder eben dein Leben einen Weg, welcher von höheren Mächten bestimmt wurde. Ich persönlich glaube daran, das viele Dinge in der Vergangenheit passiert sind, weil es vorbestimmt war. Und all diese Wege, die wir einschlugen führten zu einem anderen Weg und die große Verästelung des Lebens ging weiter. Wer weiß, was passiert wäre, hätten wir uns damals nur einen Moment für einen anderen Weg entschieden. Möglicherweise wären wir heute nicht hier, sondern würden in einer anderen Stadt um Recht und Ordnung kämpfen, wie du sagtest, wieder herumziehen, frei sein... aber ich glaube auch, dass gerade du, für etwas Höhereres bestimmt bist. Ich wusste es, seit dem Tag, an dem ich mich wirklich für dich interessierte. Ich spürte es in der Art wie du sprachst, deine taktische Klugheit und das strategische Wissen was du mitbrachtest, beeindruckte mich. Und deine selbstlose Weise, dich für andere zu opfern. All das macht einen guten Anführer, einen König aus. Natürlich bringt dies alles seine Verantwortung mit sich. Aber ich glaube, nein... ich weiß, dass du dein Königreich, dein Volk ruhmreich aus diesem Krieg führst. Wenn du nun deinen Glauben an dich selbst wiederfindest, dann wirst auch du wissen, das diese Zweifel, all die Sorgen umsonst waren.", Cada sprach mit ruhiger Stimme und ritt im Anschluss häher an Noel heran, nur um zu ihm hinüberzulangen und seine Hand in die ihre zu nehmen. "Ich glaube nach wie vor an dich, daran wird sich nichts ändern Noel. Wir hatten es nicht leicht, das ist wohl wahr. Aber, dass wir nach drei Jahren nun noch immer im Guten nebeneinander reiten können, bedeutet doch einiges, oder nicht? Solltest du jemals wieder an dir zweifeln, sieh mich an und hol dir diese Worte zurück." Somit lächelte die Dunkelblonde ihr offenstes Lächeln und blickte in die vorerst noch so verzweifelten Augen des Braunhaarigen, welche nun jedoch weicher erschienen als je zuvor.

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    • Noel lächelte etwas gezwungen als er die Worte der Blonden vernahm. Sie schenkte ihn Hoffnung, das tat sie schon immer. Aber das schwere Gefühl in sich konnte er dadurch nicht abschütteln. Vielleicht waren es seine aufgestauten Gefühle, die sich nicht so leicht bändigen ließen. Er glaubte ihr.. Er wollte ihr glauben. Aber auch wenn nur ein kleines Gefühl des Misstrauens in seinen Herzen verblieb, so würden ihn die Nacheffekte seines Zustands nicht erlauben es in eine hintere dunkle Ecke seiner Gedanken schieben lassen. Sie sagte das drei Jahre vergangen sind und sie trotzdem noch im guten Zusammen kamen. Doch... War alles im Gutem? Er konnte sie nicht mehr lesen, wie er es früher konnte. Beide verstanden sich auch ohne miteinander zu reden, doch zuviel Zeit war vergangen, oder er wurde einfach unempfänglich für ihre Absichten hinter ihren Worten und Taten. Noel richtete sein Blick nach vorne. Für den Moment musste er einfach an sie glauben. Die Reise würde sie testen, entscheiden was von ihrer vergangenen Beziehung noch übrig war. Noel musste es wissen, denn er wusste es würde ihn innerliche Ruhe schenken, vielleicht ihn die Kontrolle über seine Gefühle zurück bringen.
      Was die Blonde ihn noch sagte, würde ihn auch eine Weile beschäftigen. Hätten sie damals nur an einen Moment eine andere Entscheidung getroffen, hätte alles anders kommen können. Hätte er damals seinen verletzten Stolz runter geschluckt, statt von ihn so eingenommen zu werden, wäre er damals direkt zurück zu Cada gegangen, statt ihr ein Jahr lang fernzubleiben. Er konnte sich nicht einmal vorstellen was für eine Veränderung das auf ihre Zukunft gewirkt hätte. Doch nun standen sie hier, und Noel hatte eine Rolle übernommen, welche er zu erfüllen geschworen hatten. Und so kam, wenn auch nur leise, der Gedanken in ihn auf, ob nicht alles viel einfacher wäre, hätte er keine Gefühle, keine Zweifel.
      Sie ritten bis die Sonne unterging. Bis dahin hatten sie die weiten Steppen hinter den Eisplauteue hinter sich gelassen, und erreichten nun den Grünwald von Hodir. Von da aus waren es nur noch zwei Tage bis Schwarzzweig, das Ziel ihrer Reise. Noel war sichtlich immer noch in seinen Gedanken versunken, und blickte sich um. Cada schien sich Gedanken um ihren König zu machen, und ging erneut auf ihn zu. "Ich kann sie nicht mehr erkennen.." meinte er bedrückt, was Sorgenfalten auf die Stirn der Blonden rief. "Die Spuren.." hängte er dann an, was für Überraschung sorgte. "Früher konnte ich jegliche Spuren, alles Tiere, Wesen und Menschen erkennen, und an ihnen schlussfolgern, was die Spuren hinterließ, wie lange es her war, als sie sie hinterließen, das Gewicht und die Schrittweise. Aber das passiert wohl, wenn man seine Fähigkeiten zu lange vernachlässigt. Ich überlasse dir also die Jagd, nach unsere Abendessen." meinte er und erhob sich wieder aus der Hock, in welche er sich vorher begab um die Spuren besser erkennen zu können, nur um festzustellen das er sie nicht mehr verstand. In der Zwischenzeit konnte er wohl Feuerholz sammeln und nach einen überdachten Unterschlupf ausschau halten.
    • Mit einem mitleidigen Ausdruck am Gesicht musterte Cada ihren König, als dieser von dannen schritt. Sein Gesicht wirkte müde, fahl, fast schon leblos in Weise getaucht. Als hätte er einen ständigen Geist welcher ihm im Nacken säße und ihm die Angst über den Rücken trieb. Die mittlerweile Schulterlangenhaare Noels hingen ebenfalls kraftlos nach unten. Der König schien als ganzes ausgemergelt und erschöpft, was Cada einen Stich im Brustkorb spüren lies, welcher nicht alsbald verschwand. Sie hatten nun also ihr Lager für die Nacht gefunden und es war an ihr, zu Jagen. Doch war sich auch die Dunkelblonde Kriegerin unsicher, ob sie nach so langer Abstinenz ihrerseits in der freien Natur, fähig war ein Schwert richtig und zielgeführt zu schwingen. Es kam nur ein kurzes Seufzen über die Lippen der jungen Frau, ehe sie die Pferde zu einem Baum führte und zwischenzeitlichen anband, nur um sich dann in die modrig riechende Umgebung des düster wirkenden Waldes zu stürzen. Es war nicht viel an Geräuschkulisse, welche Cada umgab, während sie durch das Unterholz schlich, welches sich knackend unter ihren Füßen ergab. In der Ferne schrie eine Eule, auch hörte man das warnende Röhren eines Hirsches, als sie sich so langsam durch den Wald bewegte. Dünne Nebelschwaden breiteten sich nach einiger Zeit um die schlanken Beine der Kriegerin aus. Cada zog die Augenbrauen kraus. Es konnte hier doch nicht Sümpfe geben? Andernfalls... hier war die junge Dame doch noch nie. Weit haben sie ihre Reisen getragen, doch war sie nie in die östlichen Gegenden vorgekommen. Sie stoppte. Ihr Blick verlor sich für kurze Zeit in der fernen Dunkelheit, ihre Gedanken drehten sich. Es war komisch geworden. Alles. Cada konnte nicht mehr sagen, ob sie nun Freunde oder einfach Kollegen waren. Sie konnte es nicht mehr ausmachen, ob Noel nun noch Gefühle für sie hegte. Ein erneutes Seufzen trat aus ihrem Mund und aus Gründen die die Kriegerin nicht nennen konnte, schloss sie ihre Augen. Er war so verschlossen, so... anders. Bilder aus längst vergangenen Zeiten flackerten vor ihren Augen auf, all jene Momente die sie damals gemeinsam erlebten. Sie spürte die Nähe wieder die sie teilten, seine wärmliche Hand, welche die ihre nahm. Ein trauriges Lachen schob sich auf die Lippen der Blauäugigen, als sie bemerkte wie sich ein nasser Film über ihre Wangen zog. Blinzend öffnete sie ihre Augen und drehte den Kopf nach oben. Regen? Nein, denn als sich die junge Frau über die Backen strich, entfernte sie auch den Tränenschleier welcher sich in diesen gebildet hatte. "Was soll denn dass jetzt...", murrte sie, schniefte aber im nächsten Moment, nur um sich dann still ihrer Trauer hinzugeben.

      Sie war auf den Boden hinabgesunken und hatte die Arme um ihre Beine geschlungen. Es schien für sie selbst, als würde sich nicht mehr wissen, was sie wollte. Und klare Anzeichen für eine Entscheidung blieben leider auch von Noel aus, was Cada nur noch mehr verwirrte. Lange hatte sie sich dies nicht eingestehen wollen, doch nun überbrach es sie wie eine Welle am Strand. Sie wusste nicht, was zwischen ihr und Noel noch war. Ob er es ls König überhaupt noch zulassen würde, sich für sie zu entscheiden. Könige nehmen Prinzessinen oder junge Königinen zur Frau, deren Mann früh verstarb. Warum glaubte sie überhaupt, sie könnte an seiner Seite regieren, leben. Cada hüllte sich in ihr eigenes Schluchzen und versuchte sich nun langsam zu beruhigen, als ein lauteres Knacken sich ihr näherete. Alamierte zuckte ihr Kopf in die Höhe. "No-Noel...?", fragte sie leicht heiser in die nun wieder so unwirkliche Stille. Doch es kam keine Antwort, zumindest keine menschliche. Cada schluckte kurz die Aufregung hinab und erhob sich langsam auf beide Beine, ihre Hand bereits fest um den Griff ihres Schwertes gelegt. Sie sondierte mit schnellem Herzschlag die Umgebung. Irgendetwas versteckte sich da im verwobenen Dunkel des Waldes. Plötzlich... das Knacken kam von einer ganz anderen Seite, gefolgt von einem aggressiven Knurren. Wie zur Salzsäule erstarrt, bewegte sich ihr Kopf nur Milimeter nach hinten, ehe sich ihr gesamter Körper schwungvoll umdrehte, sie ihr Schwert zog, in die Hocke ging und Cada einem paar Feuerroter Augen entgegenblickte, welche sie angriffslustig fixierten. Doch nicht nur vor ihr, auch hinter ihr erhoben sich zwei glühende rote Punkte aus dem Nichts und im nächsten Moment hob sich eine Tellergroße Pranke aus dem Dickicht in ihre Richtung. "Warge!", schoss es der Dunkelblonden durch den Kopf. Die Kriegerin schluckte und versuchte, beide Tiere, welche sie umkreisten im Blick zu behalten. Doch war es fast unmöglich. Sie war hier die Beute und dass liesen die vibrierenden Schritte der Wolfsähnlichen Kreaturen auch deutlich spüren. Sie fletschten bereits die Zähne, bereit zum Sprung und die Blonde wusste ihre Schritte.

      Doch Cada hatte die List nicht durchschaut, denn während sie sich so ungemindert auf die beiden neben ihr konzentrierte, stürmte aus dem Hinterhalt ein Warg-Junges auf die Kriegerin zu, sprang ab und vergrub sich mit den langen Zähnen in der rechten Schulter der Kriegerin und zog sie mit unglaublich viel Schwung über sich selbst, nur um den so gebrechlich wirkenden Körper ihrerseits wegzuschleudern. Mit einem dumpfen Aufschlag, traf Cada wieder am Boden auf und lies sogleich einen markerschütternden Schrei von sich. Ihr gesamter rechter Arm brannte, als hätte er in Feuer geruht. Sie rollte unter Schmerzen am Boden und unterdrückte ihr Wehen. Durch den Tränenschleier bemerkte Cada, wie die drei Tiere sich ihr wieder näherten. Das Blut rauschte ihr pochend durch den Kopf, sie konnte sich kaum mehr konzentrieren. Auch wenn sie schlimm verletzt war, versuchte sie an den Dolch zu kommen, welcher sich in ihrem Stiefel befand, doch bei der kleinsten Bewegung, durchfuhr sie erneut der Messerscharfe Schmerz von ihrer Schulter hinab und lies die junge Frau erneut aufschreien.

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    • Noel suchte in der Zwischenzeit nach einen überdachten Unterschlupf. Es sah nicht nach Regen aus, aber man konnte nie sicher sein. Aber genau genommen, stieg er nur durch das Unterholz,vertieft in seine eigene Gedanken, statt nach einen passenden Unterschlupf Ausschau zu halten. Als er merkte was er gerade machte, drehte er seinen Kopf zurück in die Richtung aus welcher er gekommen war. Etwas stimmte mit ihn nicht, das merkte auch er. Er fühlte sich niedergeschlagen, was sich normalerweise aber nicht so anfühlte, doch dadurch das er in letzter Zeit einfach in seinen Gefühlen ertrank, anstatt sie zu kontrollieren, verwandelte sich diese Niedergeschlagenheit, zu tiefer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Noel hasste es. Er hasste das Gefühl das etwas anderes Macht über ihn hatte, eine Macht die ihn zu kontrollieren versuchte. Das war auch der Grund warum er nie so etwas wie ein Ritter werden wollte. Er war nicht zum folgen geboren, das war es zumindest was er damals dachte. Doch auch jetzt versuchte er etwas von seinen alten Stolz wieder zu finden, nur genug um aus diesen Tief rauszukommen. Er klatschte sich mit seinen zwei flachen Händen ins Gesicht, und versuchte sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er führte seinen Weg weiter, und fand nun tatsächlich auch etwas. Eine Höhle die perfekt wirkte, sofern sie unbewohnt wäre. Damals hätte er das an den Spuren vor der Höhle erkennen können, doch nun.. Er entschied sich für einen anderen Weg den er kannte. Eine flammende Fackel, würde er eine solche möglichst tief in die Höhle werfen, würde das jeden Untermieter wohl raus scheuchen. Was er dazu brauchte, fand er in der Nähe. Ein stabiler Ast, ein Stück seines Hemdes um das eine Ende gewickelt, und jetzt nur noch Feuer. Er hasste die Zeit in welcher er nichts anderes als Hilfzauber konnte, doch jetzt wären sie nützlich, doch jetzt konnte er nichts anderes als Eismagie. Das würde nicht helfen. Also versuchte er es mit zwei Steinen, zumindest wusste er da noch was die richtigen Steine waren. Er nahm je einen fest in die Hand, und hockte sich Windgeschützt über die Fackel, sodass der Funken direkt auf die Fackel fallen könnte. Er stellte sich darauf ein das es nicht beim ersten Versuch klappen würde, doch als es auch beim fünften Mal zu keinen Funken kam, wenn auch noch so klein, zeichnete sich Wut in seinen Zügen. Er versuchte es nun schneller, und bemerkte gar nicht wie seine Hände zu bluten begannen. Er hatte ein paar Mal daneben geschlagen, doch das steigerte nur seine Wut, und seine Schläge wurden schneller und wilder, doch war das einzige was auf die Fackel tropfte sein Blut. Er sprang auf und warf die blutverschmierten Steine in hohen Bogen in das Unterholz, gefolgt von einen wütenden Schrei. "VERDAAAMMT!!" Im verzweifelten Versuch sich abzulenken, drehte er sich von allen weg, und blickte ins Unterholz, schwer atmend. Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, blickte er auf seine entstellten Hände hinab. Wie sollte er das Cada erklären? Jetzt wo er darüber nach dachte... Sie war schon eine Weile weg. Zu dieser Jahreszeit sollte es eigentlich genug Wild geben. Und mit ihren Bogen sollte sie sogar noch größere Chancen haben. So dicht bewuchert war es hier auch nichts, und die Bäume standen auch nicht zu nah. Perfekte Voraussetzungen, eigentlich. Jetzt wo er darüber nach dachte machte er sich jetzt fast schon sorgen, als er diesen Markerschütternden Schrei vernahm. Eindeutig von Cada. Ihre Stimme würde er unter hundert heraushören. Doch dieser Schrei.. Er ließ ihn das Blut in den Adern erfieren. "CaaaDAAAA!" fing er leise an, brüllte aber die letzte Silbe und sprang mit all seiner Kraft ab, hoch zu den hochgewachsenen Baumstämmen, um sich gegen einen mit den Füßen abzustoßen, wobei er einen eisigen Abdruck hinterließ, mit welchen er sich kurz an der Rinde fest fror, um sich genügend Halt zum Abspringen zu schaffen. So sprang er durch den halben Wald, in Höchstgeschwindigkeit in die Richtung aus welcher er schwach den Schrei gehört hatte. Er erblickte die Blonde verletzt auf den Boden liegenden, während ihn unerkenntliche Wesen auf sie zugingen. Er knirschte mit den Zähnen. Würde er auf sicher gehen, würde er es nicht rechtzeitig schaffen, es war aber noch eine geraume Spanne zwischen den Beiden, zudem sie auf den Boden war, während er hoch in den Bäumen sprang. Er hatte keine Wahl, er machte sich für einen Sprung bereit, kräftig genug um ihn die nötige Entfernung hinter sich zu bringen. Wobei er ein riesiges Risiko für sich entgegen nahm, da er für diese Entfernung mindest noch zwei Sprünge wie zuvor bräuchte, und sich dann an einen Baum hinunter gleiten lassen müsste, aber er plante einen Sprung, vertikal nach unten, um rechtzeitig bei Cada zu sein. Er hatte keine Zeit das Risiko abzuwägen, und sprang. Er zischte durch die Luft wie ein Pfeil, wobei er sich an einen abgebrochenen Ast den Arm aufriss. Kurz vor Cada ließ er die Feuchtigkeit in der Luft gefrieren, und bremste somit seine Flug, und landete so direkt neben Cada, die ihn überrascht ansah. Die Eiswolke explodierte und warf die Warge zurück. Noel packte seine Partnerin und sprang mit ihr in Sicherheit. Wo er eine kurzen Blick auf ihre Wunde nahm. Sie war tief und blutete stark. Er beherrschte nun keine Heilmagie mehr, doch Cada wirkte einst so etwas. "Warte hier kurz.. Ich kümmere mich schnell um das Ungeziefer." meinte er ernst, wurde aber von Cada aufgehalten, als sie seine Arm sah. "Nur ein Kratzer... Bin gleich zurück." meinte er ernst, und verließ das Versteck und stellte sich dem Rudel, welches gewachsen war. Vermutlich durch den Blutgeruch der Beiden. Die Luft um Noel wurde sichtbar, während sie immer kühler wurde. "Kommt." meinte er zornig, und wie auf seine Befehl stürzte sich das ganze Rudel auf den jungen Mann. Er streckte ihnen seine gesunde Hand entgegen, während sie von Eis überzogen wurde, und spitze Eisspeere von ihr ausgingen, und die ersten Tiere aufspießten. "Sterbt." meinte er kalt während sich die Eisspeere zu einer ganzen Eiswand entwickelte welcher einen Großteil des Rudels verschlang und sich hoch zu den Baumspitzen zog. Noel atmete eine weiße Wolke aus, während sein rechter Arm bis zur Schulter im Eis eingeschlossen war. Die letzten Reste des Rudels, ergriffen die Flucht, während Noel seine Hand aus den Eis befreite und erschöpft auf die Knie sank. So viel Magie hatte er schon lange nicht mehr auf einmal benutzt. Wacklig stand er auf und ging zurück zu der verletzten Cada, und ging neben ihr wieder auf die Knie. Sie wirkte nun viel ruhiger, und schaute ihn wieder so besorgt an. Ihn verließ all seine Kraft und er sank mit den Kopf auf Cadas heile Schulter, während die Tränen aus seine Augen tropften. Er biss die Zähnen zusammen. "Verzeih... Verzeih." meinte er mit zittriger Stimme. Er konnte nicht anders. Alles wurde ihn zu viel, und er konnte es nicht verbergen. Er belastete sie damit. War nur noch auf sich selbst fixiert und ließ zu das Cada so etwas passierte. Er fühlte sich so schuldig..
    • Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht versuchte die junge Frau sich vor ihrem drohenden Tod zu retten, indem sie ihre letzte Kraft mobilisierte und ihren Beinen befahl sich von den drei Biestern wegzustoßen. Doch es gelang nur minder. Cada konnte den Gestank der Verwesung aus ihren Mäulern bereits riechen und würgte kurz, nur um ihn angeekeltes Husten überzugehen. Es half alles nichts. Wenn Noel sie nicht gehört hatte, würde sie nun bei lebendigem Leib gefressen werden. Anders als erwartet aber, blieb der tödliche Biss jedoch aus, nach dem sie ihre Augen geschlossen hatte. Im Gegenteil, sie hörte vor sich ein dumpfes Aufschlagen und öffnete die Augen wieder. Der großgewachsene, breite Körper von Noel hatte sich zwischen sie und den Wargen geschoben und dieser packte sie im nächsten Moment an der Hüfte, hob die zierliche Frau empor und sprang einen guten Abstand von den Viechern weg. Cada biss die Zähne zusammen. Eine jede Bewegung schmerzte ihr. Als der Braunhaarige sie absetzte, fiel ihr Blick auf seine Wunde, welche sich nicht weniger schwer als die ihre seinen Arm hinabschlängelte. Noch wollte sie den zielstrebigen jungen Mann davon abhalten, wieder zu gehen, doch lies sich dieser nicht beirren. Cada sah ihm nach, rief noch seinen Namen, doch zu spät. Von weitem beobachtete sie Noel, wie er die Warge tötete und danach erschöpft zu Boden ging. Cada wollte es sich nicht eingestehen, aber langsam verschwamm ihr die Sicht vor Augen und auch als der König wieder neben ihr auftauchte, irrte ihr Kopf leicht haltlos hin und her, als würde sie Glühwürmchen verfolgen. Dennoch sorgte sie sich um Noel, welcher mit den Knien voran neben ihr niedersank und den Kopf auf ihre linke Schulter bettete. Sie versuchte gefasst zu wirken, doch merkte man, dass ihr die Wunde sehr zusetzte und sie bereits davor, instinktiv ihren gesunden linken Arm um den rechten geschlungen hatte, diesen an sich presste um den Arm zu stabilisieren. Als Cada jedoch merkte, das Noel sich neben ihr seinen Gefühlen hingab und vor ihr in Trauer und Verzweiflung versank, lockerte sich ihr Griff um ihren Arm. Sie führte ihre blutige Hand vorsichtig zu seinem Kopf und schmiegte ihren eigenen an den seinen. “Ssschhh..“, leise versuchte sie ihn zu beruhigen und strich dem jungen König durch das Haar. Doch sagten beide nichts mehr. Die Ruhe breitete sich um sie aus, Noel beruhigte sich erst spät und Cada wusste, dass sie ihre Kraft sparen musste.

      Die Augen geschlossen, merkte sie aber sofort als sich Noel von ihr erhob und in sich zusammengefallen neben ihr sitzen blieb. Er hatte die Kriegerin zuvor leicht an einen Baum gelehnt, was ihr eine etwas aufrechte Haltung zusprach. Nun musterte ihr schwacher Blick den verletzten Arm des Mannes vor ihr, welcher so blutüberströmt neben ihrem Oberkörper ruhte. Da sich ihr Schwindel einigermaßen gelegt hatte, hoffte Cada, ihre eigene Wunde wäre nicht so tief, ihr Schulterblatt aber mit großer Wahrscheinlichkeit zertrümmert. Stetig nun, hob sie ihren linken Arm an und nahm stumm die Hand von Noel. “Enigma...“, hauchte sie leise und sah schweren Blickes auf beider Hände hinab. Ein kurzes Leuchten pulsierte ausgehend von der ihren und suchte sich in feinen goldenen Fäden den Weg zu Noels Wunde, in welche sie sich einbetteten und die Wunde somit schlossen. Noel sah mit einem verständnislosen Blick auf Cada hinab, mehr noch sprach er Bände der Wut. “Ich weiß, was du jetzt sagen willst. Deswegen bitte ich dich, es nicht zu tun.“, kraftlos sprach sie ihrem König entgegen und schluckte, da ihr Mund langsam trocken wurde. Hustend schloss sie kurz die Augen nur um sie umso schwerer wieder zu öffnen. Die junge Frau brauchte verhältnismäßig lange um den Blick des Königs wiederzufinden. “Es gibt.. einen Weg mich zu retten...“, fuhr Cada dann fort und sah in das verwirrte Gesicht Noels. “Ich kann meine Heilkräfte auf dich übertragen und du schickst sie mir sozusagen wieder zurück um mich zu heilen. Es wird nicht einfach, meine Verletzung ist zu groß... aber wir können nur diesen Versuch wagen. Diese Nacht erlebe ich sonst nicht mehr. Ich musste dich zuerst heilen, andernfalls funktioniert es nicht.“ Die Tränengefüllten Augen ihrerseits hatten sich im schockierten Blick seinerseits verbohrt. Beide wussten was hier nun auf dem Spiel stand, doch willigte Noel zum Erleichtern von Cada ein. “Nimm meine linke Hand fest in deine linke, beuge dich über mich und platziere deine rechte auf meinem Schulterblatt.“, lange fackelte die Dunkelblonde nicht und gab Noel sofort die Anweisungen, welche zum Vollführen des Zaubers gebraucht wurden. Dieser horchte und tat dies, was Cada von ihm verlangte. Etwas unsicher jedoch, kniete er sich über die Hüfte der Kriegerin, nur um sich ihr langsam zu nähern und seine Hand auf ihr rechtes Schulterbett legte. Kurz sog sie dadurch scharf Luft ein und verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. Auf ihrer Stirn hatten sich bereits kleine Schweißperlen gebildet.

      “Es beginnt jetzt mit einem Transferzauber. Du musst ihn mir nachsprechen, das meine Magie in dich übergeht. Danach wartest du einen kleinen Moment, spüre, wie dich das Licht erfüllt. Und dann, wenn du dir sicher bist, dass sich die Magie an einem Punkt in deiner Handfläche gesammelt hat, sprich den Zauber Enigma... in Ordnung?“, in ihren Augen entstand ein Flehen und Wollen, sowie das Wissen, dass Noel dies schaffte. “Komm mir etwas näher. Deine Stirn soll die meine berühren.“, mehr als ein Flüstern trat nicht mehr über ihre Lippen. Cada schloss die Augen, merkte wie sich Noel ihr näherte und spürte dann seine Stirn an der ihren. Fast gleichzeitig drückte sie sie seine Hand etwas fester und atmete nochmals durch, ehe sie den Zauber für den Magietransfer aufsagte. “Arija normis calida eritelia.“

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    • Noels Schmerz saß tief. Cada tat alles um ihn zu unterstützen und wie dankte er es ihr. Er misstraute ihr, hielt sie auf Abstand. Und selbst jetzt... Er bot so einen jämmerlichen Anblick, sowohl als König als auch als Mann, trotzdem.. Obwohl sie verletzt war, nahm sie alle Kraft auf und streichte ihn sanft mit ihrer verletzten Hand über das Haupt, doch das Schockierendes war das was er sah als er zu ihr aufblickte. Sie musste solch unglaubliche Schmerzen haben, und trotzdem hatte sie ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Die Tränenn störmten aus seinen Gesicht, doch er musste sich zusammen reißen. Er erhob sich, und wischte sich mit seinen heilen Arm die Tränen aus den Gesicht. Entschlossen blickte er zu der Blonden, die ihn anblickte, aber ihr Blick war schwach. Sie schien ihn immer wieder kurz aus den Augen zu verlieren, nur um ihn kurz darauf wieder zu finden. Ohne Worte nahm sie seine Hand. "W-was.. machst du?" Nur leise vernahm er das mit heißeren Stimme Wort der jungen Frau. Kurz darauf ging ein flackerndes Leuchten von ihren Handflächen aus. Seine blutenden Wunde schloss sich wie durch Geisterhand wieder. Sie bat ihn jetzt nichts zu sagen, aber dieser Bitte konnte er einfach nicht nachkommen. "Warum...? Warum heilst du mich? Du bist viel schlimmer dran als ich." In seinen Kopf gleitete er wieder zu den Gedanken das sie ihn nicht als Person sah, sondern nur als ihren König. Er hasste den Gedanken. Als Cada jedoch sprach das er zuerst geheilt werden musste, um die Voraussetzungen für ihre Heilung zu vollführen, wurde er hellhörig. Sie stellte nicht sein Leben über alles sondern verließ sich darauf das er sie retten würde. Er kam sich so dumm vor, all diese Zweifel an sie gehabt zu haben. Das was sich geändert hatte, war nicht Cada, sondern er, welcher ihr nicht traute, und jede ihrer Worte und Taten missverstehen wollte. Doch jetzt war nicht die Zeit sich selbst zu bemitleiden. "Was.. muss ich tun?" fragte er mit beschlagender Stimme. Sie wies ihn in das Bewegungsmuster ein, und gehorchte jedes ihrer Worte, bis hin, das er seine Hand auf ihre blutende Wunde legte. Er unterdrückte es sich, sich zu entschuldigen. Er wollte genauso gefasst sein, wie sie. Ihre Stimme wurde immer schwächer, während sie ihn das weitere Vorgehen erklärte. Er wusste was zu tun war, und war voll konzentriert, als die Blonde ihn anwies seine Stirn gegen die ihre zu legen. Etwas zögerlich beugte er sich zu ihr vor. Sie war zu schwach um zu sehen, wie es aussah, als ob er sich vorbeugte um sie zu küssen, doch auch ihn verging seine beschämte Art, als er spürte wie heiß sie war. Sie hatte viel Blut verloren, und hatte dadurch wohl ein Fieber bekommen. Er schloss die Augen, und konzentrierte sich nur noch auf die Worte der Blonden, die schwach den Zauber sprachen. “Arija normis calida eritelia.“ sprach er ihr dann nach. Ein merkwürdiges Gefühl erfasste ihn. Er wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Doch fürchtete er es nicht, er hieß es willkommen. Hätte ihn jemand gefragt wie es sich anfühlte, würde er wohl sagen wie das purste Licht. Es ging von Cada Hand aus und ging in die seine über, die mit der ihren verbunden war. Er spürte es deutlich in seiner linken Hand. Nun müsste er es in seine rechte Hand leiten, das war es was er spürte, auch ohne das Cada ihn es sagte. Es war schwierig. Er wusste nicht wie er tun sollte, doch er fühlte wie das Licht ihn gehorchte. Es war ihn gesonnen, und wehrte sich nicht. Er leitete es durch seinen linken Arm, hinauf in seinen Oberkörper, und wieder seiner rechten Hand hinunter. Als er es deutlich in seiner rechten Handfläche spürte war die Zeit gekommen. "Enigma." Seine rechte Hand begann zu leuchten, während Cadas Wunde begann zu heilen, doch nur langsam. Es war die Kraft die Cada an ihn übertrug. Sie war schwer zu handhaben, auch wenn sie ihn gehorchte, wusste er nicht damit umzugehen. Doch es war klar das er sie verstärken musste, sonst würde die Kraft bald erlischen. Fast wie eine kleine Flamme. Er atmete einmal tief durch die Nase. Dieses Gefühl.. Dieses Licht.. Es war so bekannt, und doch so fremd. Er versuchte es einzuordnen, und stellte fest das es sich wie Cada selbst anfühlte. Es war ihre Magie, ihr Wille. Und irgendwie verstand er nun wie er es stärken konnte. Er versuchte es mit den selben Anlauf wie er Cada gegenüber trat. Das Leuchten wurde stärker und auch die Heilkraft nahm zu. //Mehr.. Nur ein bisschen mehr..// Er fühlte wie das Licht stärker wurde. Genau so konnte er aber auch spüren wie Cadas Wunde heilte, die gebrochenen Knochen zusammen wuchsen, und auch die Muskeln und Haut sich regenerierte. Cadas Magie war unglaublich. Die Wunde schloss sich vollkommen, und Noel öffnete die Augen wieder. Cada hatte ihre letzte Kraft aufgebraucht, um ihn aufzumuntern, und ihn zu erklären was er zu tun hatte. Er löste sich von ihr. Durch ihre zerfetzte Kleidung konnte er ihre geheilte Haut erkennen. "Ich... Habs geschafft." sagte er still zu sich selbst, und blickte in Cadas ruhendes Gesicht. Sie wirkte bleich, wo er jetzt genau hinsah. Er streichte ihr über die Wange, und tatsächlich fühlte sie sich eisig an. Sie musste schon zu viel Blut verloren haben. "Cada.." Sie lebte doch ihr Körper hatte es schwer sie am Leben zu erhalten, vor allem da die Nacht sich nun über den Wald gelegt hatte, und ihn stark abkühlte. Kurzerhand, streifte Noel seinen Mantel ab, und legte ihn sanft um die Blonde, bevor er sie leicht von den Baum gegen welchen sie lehnte aufhob, und sich zwischen ihr und den Baum setzte. Er umfasste ihren zierlichen Körper mit seinen Armen und drückte sie an sich. Er hatte nicht die Möglichkeit sie zurück zu ihren Camp zurück zu bringen, noch hatte er selbst die Kraft. Deswegen würde sie die Nacht wohl hier verbringen.
    • Es war wunderbar und fühlte sich so unglaublich warm an, als Cada ihre eigene Magie spürte. Erleichtert atmete sie durch und legte das Zepter in Noels Hände. Dieser vollführte den Zauber, als hätte er diese Magie schon immer in sich gehabt. Alles in allem, war dieser Moment, ob ihrem zerstörten Arm, einer der beruhigendsten seit langem. Sie spürte den Mann an sich, welchen sie mehr in ihrem Leben wollte, mit all seinen Stärken und Schwächen, als irgendetwas anderes. Sie hörte seine Stimme, welche nun endlich den so langersehnten Spruch aufsagte und ihr somit einen Schauer über den Rücken jagte. Dies war der jungen Kriegerin Grund genug, sich nun, nur für einen Moment, loszulassen. Eine unglaubliche Wäre umwebte sie. Cada spürte, wie sich die Magie ausgehend von Noels Hand durch ihren Arm zog und sie heilte. Es war unbeschreiblich, denn ebenfalls merkte die junge Frau, dass Enigma nicht weiter vordrang und sich an ihrer verletzten Schulter zentrierte. Sie konnte die warmen Fäden verfolgen, wie sie sich durch ihren Körper den Weg zu den verwunderten Stellen suchten. Noch einmal atmete sie erleichtert durch und entspannte sich. Er hatte es geschafft. Sie wusste es. Möglicherweise war es gerade noch im rechten Moment gewesen, weswegen sie ihrem König ein stilles Danke zuflüsterte und im selben Moment noch in Bewusstlosigkeit abdriftete.

      Am nächsten Morgen öffnete Cada flatternd die Augen. Sie war so wohlig gebettet, dass sie glaubte in einem Federbett zu ruhen. Doch als sie sich rühren wollte, bemerkte sie, dass sie umschlossen wurde. Doch nicht von Ketten oder dergleichen. Es waren die Arme eines Mannes und nun klärte sich ihr geistiger Blick. Der Brustkorb, auf welchem sie ruhte, wiegte sie nach wie vor in Sicherheit. Vorsichtig hob sie ihren Kopf, nur um auf das stopelige Kinn von Noel zu blicken. Dieser hielt sie, selbst im Schlaf noch fest an sich, hatte seinen festen Leinenumhang um beide gelegt. Sie konnte, nein wollte sich gerade nicht bewegen. Es schien, als würde der junge König diese Ruhe eben brauchen, weswegen die Dunkelblonde ihren Kopf wieder an seine Brust legte und mit ihren linken Arm vorsichtig seine Taille umschloss. Lange jedoch dauerte es nicht, bis auch Noel sich rührte und mit einem leichten Brummen sein Erwachen untermauerte. Doch je mehr sich dieser rührte, umso mehr versteinerte die junge Dame in seinen Armen. Es wurde ihr nur stetig bewusst, dass sie sich in den Armen lagen und sie beide sich dies nun wieder in ihre Gedanken zurückholen mussten. Langsam begann sich nun auch das Licht durch die Baumkronen zu brechen und suchte sich fasrig den Weg zum moosigen Waldboden.

      So wurde Cada von einem der grellen Strahlen geblendet und drehte instinktiv den Kopf an Noels Oberkörper, welcher sogleich seine Arme lockerte und begann seinen Körper zu begradigen. Es kam der jungen Frau nicht leicht über die Lippen, doch hob sie den Kopf und suchte den Blick des Braunhaarigen. "Guten.. Morgen.", mit angespannten Gesichtszügen, zwinkerte sie zu ihm hoch, doch konnte sie seinen Blick nicht deuten, den er ihr erwiderte. Wind kam auf und zog sich frisch durch das Unterholz, bewegte die weit oben liegenden Äste der Laubbäume und zeichnete die flackernden Sonnenstrahlen wie ein wildes Mosaik auf den Gesichtern der beiden ab. Nun fiel Cada auch nach langer Zeit erneut auf, welche Farbe des Königs Haar wirklich hatte. "Deine Haare... ich hatte fast vergessen, dass sie im Sonnenlicht einen leichten Rotstich haben.", ob das Lächeln, welches den rosigen Mund ihrerseits schmückte, erzwungen war oder nicht, konnte Cada nicht sagen, doch fühlte es sich im Moment richtig an.


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    • Er fing langsam an zu erwachen, als er die Rührungen vor sich spürte. Es dauerte eine Weile bis er selbst die Situation merkte, in welcher beide waren. Normalerweise würde er wohl Erleichterung spüren das es der Blonden gut ging, wo doch ihre Wohlergehen gestern noch so auf der Kippe stand, doch jetzt konnte er nur an die unangenehme Stellung denken, in welcher sie sich befanden. Innerlich hatte er wohl gehofft, das er zuerst erwachte, und sich unbemerkt aus den Szenario schleichen konnte. Er drückte leicht sein Rücken durch und räusperte sich leicht, während er sich leicht probierte aus der Affäre zu ziehen. Er wusste nicht wie Cada die ganze Sache betrachtete, ob sie sich bedrängt fühlte, oder es ihr nichts ausmachte. Er wollte sich ihr nicht aufzwingen. Als sie dann leicht den Kopf hob und ihn mit ihren noch leicht schläfrig wirkenden Blick ansah, und ihn einen guten Morgen wünschte. Wäre er nicht ohnehin schon in sie verliebt, wäre er es spätestens jetzt. Er versuchte ihren Blick auszuweichen, befürchtete aber das es die ganze Sache noch unangenehmer machen würde, also sah er sie mit ein flüchtigen Blick an. "Hmm.. G-guten Morgen." erwiderte er dann etwas beschämt. Sie wirkte die Situation anders aufzunehmen als er, da sie ihren Blick auf ihn hielt. Es war nichts was beide tun konnten, um sich einigermaßen normal aus der Umarmung zu lösen, was sie wohl einsah, und es deswegen direkt anzugehen, so schlussfolgerte er zumindest, als sie doch plötzlich seine Haare ansprach, war es als ob der junge Mann aus allen Wolken fiel. Er hob seine Hand und strich sich leicht durch die Haare. "F-findest du? Ist mir nie so aufgefallen." meinte er lächelnd. Merkwürdigerweise schien das die angespannte Situation aufzulockern, als sie anfing leicht zu lachen, auf seine unbeholfene Reaktion. "W-wir sollten wohl.." meinte er vorsichtig, wo sie ihn wohl zustimmte, als sie sich leicht nach vorne lehnte, um ihn einen Ausweg zu machen. Er arbeite sich rücklinks den Baum hoch, an welchen sie lehnten, und trat nach vorn. "Verzeih dieses... Gewöhnungsbedürftige Erwachen. Dein Körper kühlte stark ab, durch deinen hohen Blutverlust, nachdem ich dich geheilt habe. Ich hatte keine Kraft mehr ein Feuer zu machen, oder dich von hier fort zu bringen. Das war das einzige was mir einfiel um dich aufzuwärmen. Also.. Wie fühlst du dich? Schmerzt es noch?" fragte er vorsichtig und blickte auf ihre Schulter, welche gestern so schwer verletzt wurde.
    • "Aber... es macht mir doch gar nichts aus!"


      Das wollte Cada sagen, verhielt es sich jedoch und sah nur verhalten auf ihre Schuhe hinab. Sie öffnete den Mund leicht, bereit eine Antwort zu geben. Dann jedoch fragte Noel nach ihrer Schulter, was die junge Frau veranlasste auf diese zurückzugreifen. Und siehe da, sie war vollkommen geheilt. "Mir... mir geht es gut.", meinte sie dann kleinlaut und begutachtete die zerlöcherte Weste und das weiße Hemd, was darunter hervorblitzte. Dann herrschte wieder Stille zwischen den beiden. Es gab so viele unausgesproche Worte und Fragen, dass Cada nicht wirklich wusste, wo sie nun anfangen sollte, oder ob sie aufgrund der ständigen Spannung überhaupt irgendetwas sagen sollte. Weswegen auch nun nur ein gequältes, leises Seufzen aus dem Munde der Kriegerin drang und sie wortlos an Noel vorrüber schritt. Dieser aber hielt sie fest, umfasste sie nur zart am Handgelenk, jedoch reichte es sie aufzuhalten. Er fragte sie mit ruhiger Stimme, ob den wirklich alles in Ordnung sei und Cada biss die Zähne zusammen. Und nochmal... Was ist los mit dir... Sie zog die Stirn in grobe Falten, lies die Schultern hängen und drehte sich Noel zu. Sie zwinkerte ihm zwei drei mal entgegen, ehe sie ihr Wort erhob. "Kannst du mir sagen, was gerade zwischen uns ist? Denn ich... ich weiß es nicht.", ob dessen, dass die Dunkelblonde gerade äußerte Aufregung verspürte, so war ihre Stimme ruhig und fest. Sie sah dem ebenfalls sprachlosen König in die Augen und hielt den Blick standhaft. "Du sagtest mir einst, ich würde dich wie einen Fremden behandeln, nun fühle ich mich wie die Fremde. Wir meinten, wir würden einen Weg finden um diese Hürde, diesen Abgrund zu überwinden, der uns gerade trennt. Doch kommt es mir nicht so vor, als könnten wir dies so einfach bewerkstelligen. Ich fühle mich neben dir nicht als die jenige die ich bin, als diejenige die ich in deiner Nähe einmal gewesen bin. Ich verstehe ja, dass wir das Vergangene nicht ungeschehen machen können, aber sind wir beide wohl zu feige, um nur einen Schritt zu wagen. Einen Schritt in die Richtung, die wir damals beinahe eingeschlagen hätten.", sie stoppte und bemerkte, wie Noels Blick zur Seite abwich, auch hatte sich sein Griff um ihr Handgelenk gelockert. "Ich will es doch nur verstehen Noel. Wenn wir nun gemeinsam weiterziehen wollen, müssen unsere Fronten ein für allemal geklärt werden. Ich... ich halte es an deiner Seite sonst nicht aus. Bilder von unwirklicher Zukunft schwirren vor meinen Augen, wie du eine andere zur Frau nimmst und ich dir nur aus der Ferne nah sein kann.", nun war es jedoch auch der Kriegerin Blick, welcher sich am Boden verlor. Doch musste sie trotzt ihrer Auswegslosigkeit ihre Härte bewahren. "Ich führ meinen Teil, habe meinen Weg gefunden. Wenn du den deinen weißt, lass es mich bitte wissen. Vorher finde ich keine Ruhe.", stärkte vorher noch Zuversicht ihre Worte, so verwunderbarer schien ihre Stimme, als sie ihren Satz endete. Und wieder herrschte Schweigen. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Lass uns weiterziehen.", murmelte sie ihre Brust hinab und kehrte Noel endgültig den Rücken zu.

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    • Noel schaute der Blonden mitleidig nach. Er wollte ihr sagen, das er sie liebte, aber erst seine Gefühle wieder unter Kontrolle bekommen wollte, um ihr mit seinen wahren Gefühlen sagen konnte, das er sie liebte. Aber das war nicht die Antwort die Cada brauchte, nicht die die sie wollte. Es würde nichts beantworten, weswegen sich der Braunhaarige ausschwieg und Cada einen Vorsprung gab, bevor er ihr nach gehen würde. Er blickte hinauf zu den Baumkronen. Das Licht schien lückenhaft durch das Geäst, auf ihn hinab. Wie sehr wünschte er sich, das er das alles hinter sich hätte. Er knirschte mit den Zähnen, bei den Gedanken an seine eigene Unfähigkeit. Er drehte sich auf den Absatz um und ging Cada hinterher.
      Die Stimmung zwischen den Beiden war gespannt. Was sollte man anderes erwarten. Cada hatte gesagt was sie zu sagen hatte, aber Noel hatte keine Antwort. Er ging zu seinen schwarzen Pferd, was ihn aufgeregt seine Schnauze entgegen streckte. Lächelnd umfasste er die Schnauze und drückte sie leicht an sich, während er ihn beruhigend über das Fell strich. "Hast du mich vermisst, Kelpie..?" fragte er das freudig schnaufende Pferd.
      Stumm verging auch die Zeit während sie ihre Pferde sattelten. Er für seinen Teil wusste nicht wie er ihr jetzt gegenüber treten sollte. Sollte er einfach so weiter machen, wie bisher, als ob die Konversation gerade nicht passiert wäre. Aber das wollte er nicht. Für ihn fühlte es sich an, als ob er auf ihren Gefühlen herumtreten würde, und sie unter den Teppich kehrte. Er nahm einen Schluck aus den Wasserschlauch, bevor ihn an den Satteltaschen befestigte. Die Stille war unerträglich. Er wischte sich das Wasser vom Kinn, während er immer wieder verstohlen zu der Blonden blickte. Er seufzte unschlüssig was er tun sollte, um die Anspannung zu lösen. "Du warst mir immer ein Buch mit sieben Siegeln.. Weißt du?" meinte er dann. "Von den Moment an den ich dich traf. Du warst wie ein verletztes Tier, egal wie oft ich probierte meine Hand zu dir auszustrecken, schienst du mich immer mehr abzuweisen. Als würdest du dir nicht erlauben jemanden zu vertrauen. Und auch als du anfingst mir mehr über dir zu erzählen, schien dich das nur immer mehr in Mysterien zu hüllen, als welche zu lüften. Es verging eine ganze Weile, bis ich bemerkte was es mit dir auf hatte. Warum ich dich nicht verstand. Es war weil wir uns so ähnlich waren. Beide verletzt und unfähig zu wahren Gefühlen, wie Vertrauen. Wir wuchsen, indem wir Zeit mit den jeweils anderen verbrachten. Es war eine Reise, voller unüberwindbarer Hürden, die wir allein nie geschafft hätten. Hätte wir uns nicht getroffen, wären wir wohl unserer Dunkelheit zu opfer gefallen. Ich weiß nicht ob ich dir das jemals erzählt habe, aber weißt du wie ein Plan aussah bevor ich dich traf? Ich war auf Rache aus.. Zugegeben schwer zu glauben, wenn man bedenkt wie ich mich wie eine Klette an dich hing. Aber.. Du weißt das meine Mutter mich gebar indem sie von einen 'Ritter' eines anderen Landes vergewaltigt wurde. Ich wollte ihn finden, und töten. Mir war egal was mir auf diesen Weg passierte. Ich schloss sogar einen Pakt mit einen Dämon. Im Austausch für Kraft würde ich ihn meine Seele geben. Mir war egal was mit der Welt passierte. Das war der Weg den ich für mich gewählt hatte. Ich dachte das wäre der einzige Weg den ein Bastard wie mich zustand. Doch dann traf ich dich.. Und dich durch die selben Probleme gehen zu sehen, zeigte mir das es mehr im Leben gibt. Du hast mir meinen Lebenswillen geschenkt. Dank dir konnte ich meine Dunkelheit hinter mir lassen. Verstehst du was ich dir damit sagen möchte?" Er ging direkt auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. "Ich liebe dich, Cada. Das habe ich schon seit einer ganzen Weile. Aber meine Gefühle gehen viel tiefer als das. Darum will ich dir das nicht so sagen. Soviel geschieht um mich herum. Das ich gerade in meinen Gefühlen ertrinke, die bevorstehende Zerstörung meines Landes. Ich weiß das ich dir damit viel abverlange, aber bitte.. Warte nur noch eine Weile auf mich. Bis ich bereit bin dir mit all meinen Herzen sagen kann, was ich für dich empfinde."
    • Cada dachte gar nicht mehr daran eine Antwort von dem Braunhaarigen zu bekommen, weswegen sie mit zusammengebissenen Zähnen ihr Pferd sattelte. Ein komisches, nervöses Gefühl überkam die Kriegerin, jetzt, wo sie ihren Gedanken Luft gemacht hatte. Die Angst kroch ihr so plötzlich den Rücken hinauf, dass sie merkte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Denn nun wurde ihr bewusst, was sie Noel soeben gesagt hatte. Geschockt blickte sie auf ihre Hand, welche das Halfter so fest umschloss, dass ihre Knöchel unter dre Haut weiß hervortraten. Doch wurden diese Wellen von Heiß und Kalt so je unterbrochen, als sie die knackenden Schritte des Königs hinter ihr hörte und seine tiefe Stimme ihre Ohren erreichte. Langsam kehrte sich die Dunkelblonde um und lauschte seinen Worten, die er an sie richtete. Cada wurde überrumpelt, von allem was nun über sie hereinbrach. Der Blick seinerseits, welcher sich zuerst in der Natur, dann in ihren Augen verlor, seine Worte und seine Stimme, alles was er sagte, zu ihr sagte und demnach auch ehrlich meinte, die kleinen Gesten seiner Hände, welche sich ihr so offen zeigten. Doch was die junge Frau am meisten erschaudern lies, war jener Moment als er vor ihr stand und ihr seine Liebe bekundete. Die Zeit über, fiel ihr verhärteter Blick in sich zusammen und wich den großen, ungäubigen Augen ihrerseits, welche von einem sanften Lächeln begleitetet wurden. Sie verstand nun. Es war nie eine Frage der Entscheidung gewesen, nur eine Frage der Zeit. Noel würde nie anders wählen, nur hielt ihn die Zeit davon ab, diese eine wichtige Wahl zu treffen und auch hinter ihr zu stehen. Es verstrichen gefühlte Stunden, als Noel nun zu Ende gesprochen hatte und die beiden sich wortlos in die Augen sahen, doch begann Cada sanft zu nicken und atmete belebt durch. "Ich warte, Noel."


      Es vergingen wieder einige Stunden bis sie nun die leichten Wälder des Grünwaldreiches hinter sich gelassen hatten. Es eröffnete sich ihnen eine goldene Feldwiese eröffnete, geziert von Weizenfeldern und einzelnen Sommerblumen. Am Horizont konnte man aufbauende auf einer hügeligen Ebene ein weitgezogenes Dorf erkennen, umsäumt von einigen Fichtenhainen. Zwischen Cada und Noel herrschte ein kurzer Blickaustausch, ehe beide die Pferde wieder anspornten, weiterzureiten. Unter den Beinen der Pferde staubte die trockene Landschaft dieses Brachlandes leicht die Erde empor. Auch standen die wenigen Büsche die es hier gab wie kleine Nadelkissen vom Boden ab. Eine lange Dürre musste dieses Fleckchen der Erde einst heimgesucht haben, denn diese tote Wiese konnte auch keine Regenperiode wieder auffrischen. "Ist das Hodir?", fragte die Kriegerin nun nach einiger Zeit, als sich der flimmernde Horizont zu einer klaren Linie aufklärte.

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    • Schwungvoll begab sich der Braunhaarige von den Rücken seines teuren Rosses, und stampfte hart auf den Boden. Er ging leicht in die Hocken und streichte über den trockenen Boden. Er wirkte wie verbrannt, schwarz und tot. Er nahm eine Hand voll dreck und ließ sie durch seine Finger rieseln. Als das letzte Korn von seiner Handfläche fiel, hob er seinen Blick um über die ganze Szenerie blicken zu können. Langsam erhob er sich wieder und bereinigte seine Hände von den Staub indem er sie gegeneinander rieb. "Die Erde ist verflucht... In einen solchen Umfang habe ich das aber noch nie gesehen. Sowas passiert wenn Dämonen Blut in großen Mengen vergießen. Ein Fluch der den Boden vergiftet, für sie aber wie eine Ruhstätte wirkt. Hier schöpfen sie Kraft, zudem gilt es auch als eine Art Markierung für andere Dämonen. Hier müssen viele Dämonen lang gekommen sein." meinte er ernst. Er umgriff die Zügel seines Pferdes und führte es sich hinter sich her, während er über den toten Boden trat. Knirschend zerbrachen die trockenen Grashalme unter seinen Stiefeln, bei jeden Schritt. "Aber.. Dieses Ausmaß.." Es schien fast als ob Noel eine dunkle Befürchtung beschlich, doch wich er der Frage Cadas aus, an was er dachte. "Es ist wahrscheinlich nichts. Vermutlich ist das nur der Ankerort. Verstehst du? Der Ort an welchen die Dämonen als erstes auftauchten, nachdem sie das Tor ausgestoßen haben." Ein Gefühl der Unruhe ließ den jungen König aber nichts los. Irgendwas stimmte hier nicht. "Wir sollten weiter.. Hier werden wir nichts weiter finden." meinte er Unruhig und schwang sich wieder auf sein Pferd und ritt weiter. Das wäre nicht der letzte unheilige Ort den sie sehen würden. Sie begaben sich in das Territorium eines Dämonenlords, dagegen musste dieser Ort wie der Grünwald Aidrans wirken.
      Als sie weiter über das toten Land ritten schien auch die Temperatur abzufallen. Es musste auf Mittag zu gehen, doch es fühlte sich an als ob die Sonne schon untergegangen wäre. Als sie ihren Weg weiter durch durch die trockenen Steppen suchten, erkannte Noel am Horizont ein Dorf. Oder zumindest was davon übrig war. Nur noch Ruinen.. Wenn Noel das Dorf nicht kennen würde, würde er niemals glauben das es bis vor einen Jahr noch ein blühendes Dorf war. Es war klar das dort nichts mehr übrig war. Selbst aus dieser Entfernung konnte Noel die verbrannten Dächer sehen, wobei nur noch die zertrümmerten Überreste der steinerten Wände übrig waren. Nur dumpf hörte er die Frage der Blonden, ob er sich die Ruinen angucken wollte, unter den scharf vorbeiziehenden Wind und den galoppieren der Pferde. Er schaute stumm zu den zerstörten Häusern, während sie ihr eingeschlagender Pfad direkt an den Dorf vorbei führte. Eigentlich wollte Noel so schnell wie möglich nach Schwarzzweig. Seinem Land stand der Krieg bevor, und er wollte ihm beistehen. Erst als sie auf der selben Höhe wie das zerstörte Dorf waren, lenkte Noel ein und ritt direkt auf das Dorf hin. Noch einmal schwang sich der junge König von den Rücken seines Pferdes. Bei den Anblick drehte es ihn seinen Magen um. Als ob ein Drache das Dorf angegriffen hatte. Nur noch dunklere Flecken, zeugten von den Menschen die hier gestorben waren. Was zumal die Quelle des Blutes erklärte für das Blutritual der Dämonen. Aber was noch unheilvoller war, war das einzelne Holzteile noch glühten. Der Angriff auf das Dorf durfte keine Woche her sein. Was seine Theorie wiederlegte, das dies vermutlich der Ort war, wo die Dämonen das erste Mal erschienen. "Beim lebendigen Leibe verbrannt... Sie müssen das Dorf abgebrannt haben." meinte Noel während er auf die Spuren von verbrannten Blut sah. "Wir sollten uns umschauen. Vielleicht finden wir Spuren die uns Aufschlüsse über die Angreifer geben. Doch sei auf der Hut. Solche Orte locken niedere Dämonen an, wie Licht die Motte." meinte Noel mit Worten der Warnung, bevor er sich vorsichtigen Schrittes auf die Suche machte.
      Es schien so unwirklich. So wie der Wind durch die zerstörten Gebäude zischte. Es war fast als ob man ein fernes Heulen hören konnte, der armen Seelen die hier ihr Leben lassen mussten. Er wollte hier nicht länger bleiben, als es sein musste, doch auch darauf musste er sich gefasst machen. Er wollte es sich vor Augen halten, was für Wesen er um Hilfe beten wollte. Konnte er wirklich solch grausame Wesen unter sich vereinen? Noel rückte einen halb verbrannten Balken zur Seite. Unter ihn kam eine nur halb verbrannte Puppe zum Vorschein. Vorsichtig nahm er sie auf, und wischte mit seinen Hand leicht über sie als sie ihn in seinen Händen zerfiel. Kurz rührte er keinen Muskel, als ihn klar wurde wie viele Leben hier ausgelöscht geworden sein. Er ballte seine Hand zur Faust. Seine Gedanken wurden aber schnell zerstreut, als er Geräusche hinter sich vernahm. Cada? Nein.. Die Person schlich. Langsam umfasste sein Hand den Griff seines Schwertes. Blitzschnell zog er die Klinge und hielt sie in die Richtung aus welcher die Geräusche kamen. Umso größer war die Überraschung, als statt eines Monsters, nur zwei verschmutzte Kinder vor ihn standen. Ein Mädchen, offensichtlich die ältere aber nicht älter als acht, verdeckte schützend einen kleinen Jungen. Ihren Bruder? Mit ernsten Blick sah das Mädchen zu den Braunhaarigen hinauf. Noch etwas überrascht von der Identität der 'Angreifer', zog der junge König nur langsam nach, als er endlich das Schwert steckte, und zu ihnen hinunter hockte. Das Mädchen schob den Jungen hinter sich während sie sich den Mann entgegenstellte. Auch wenn sie stark für ihren Bruder sein wollte, so hatte sie selbst Tränen in den Augen. "Habt keine Angst. Ich werde euch nichts tun." Noel streckte vorsichtig die Hand nach ihnen aus, welche aber von der Älteren weg geschlagen wurde. Sie mussten keine guten Erfahrungen mit Männern gemacht haben. Auch wenn ein solcher Ort eher ein Treffort für Monster waren, so aber auch für Banditen die in den Trümmern noch Wertsachen suchen, nach allem was sich noch zu Geld machen lassen könnte. Wie konnte er ihnen nur zeigen das er ihnen nichts böses wollte. Als ihn eine Idee kam. "Cada!" rufte er. Was die Kinder aber noch vorsichtiger machte. "Keine Sorge.. Euch wird nichts passieren." Nach einer Weile kam auch die Blonde dazu und war anscheinend genauso verblüfft wie der Braunhaarige als erstes, als er die Kinder sah. Er ging auf die Blonde zu und und suchte ein privates Gespräch. "Hey... Wie du siehst, scheinen sie die einzigen Überlebenden dieses Angriffs zu sein. Sie haben sicher seit Tagen nichts gegessen. Mir gegenüber sind sie zu vorsichtig. Ich dachte.. Vielleicht könntest du.." Er rechnete schon mit Protest. Warum sollten sie ihr mehr vertrauen als ihn. "Zuerst einmal bist du eine Frau... Und zweitens siehst du viel sanfter und freundlicher aus als ich." meinte der Braunhaarige mit einen unbeholfenen Lächeln.
    • Die junge Kriegerin folgte Noel auf ihrem Pferd in einem sicheren Abstand. Nur ein paar Meter trennten die beiden, als sie weiter über das Brachland ritten. Auch Cada verschlug es schockiert die Worte, als der so lebendig wirkende Ort von vorher, dem grauenvollen Bild eines Schlachtfeldes wich. Die einzelnen Stümpfe von Ankerpfählen der einstigen Häuser glimmten noch leicht und warfen dünne, sich fein in den Himmel schlängelnde Rauchsäulen in den so getrübten Himmel. Der Blonde stellte es die Nackenhaare kraus, während ihr vor Schock geweiteter Blick den Boden absuchte, als sie in das Dorf einritten. Sie stoppte mit einem kraftlosen Zug an den Zügeln ihre Stute ab und zwinkerte ungläubig. "Dies kann fast nur das Werk von nomadischen Plünderern sein... ich kenne deren Handschrift. Keine Überlebenden, keine Beweise... dies erhält man am besten, wenn man die Tatstätte niederbrennt... aber alles was nicht Niet und Nagelfest ist, mitgehen lassen... Feiglinge.", mit einem aggressiven Knurren in der Stimme schwang sich nun auch die Dunkelblonde von ihrem Pferd und zog sich die Kapuze über. Der Wind und die generelle Temperatur war in dieser Breite plötzlich eine ganz andere. Während sich Noel nun eher rechtsseitig umsah, schlug Cada den Weg nach links ein, jedoch fand sie auch hier nicht viel mehr als niedergebrannte Hütten, die letzten Glutnester von abgefackelten Betten und der beißende Geruch von verbranntem Fleisch, Haut und Haar stieg ihr penetrant in die Nase. Angekokelte Kisten und Schattullen waren aufgebrochen, lagen umgeworfen in Kohle, Asche und Staub und liefertem diesen Ort der Trauer nur noch mehr Schatten. Die Dunkelblonde biss die Zähne zusammen und zog wutentbrannt die Augenbrauen zusammen. Zu sehr erinnerte sie dieses Szenario gerade an ihre eigene Vergangenheit, weswegen sie kurz ihren Blick in der Ferne verlor, als sie die Stimme Noels wahrnahm.

      Schnell drehte sie ihren Kopf in die Richtung, aus welcher sein Ruf gekommen war und eilte voran, als sie ihn auch schon erblickte. Doch war er nicht allein. Zwei Kinder schoben sich hinter eine Mauer, gerade so weit um nicht mehr in beider Blickfeld zu sein. Kurz erklärte der Braunhaarige die Situation und lächelte entschuldigend. "Sanfter... und freundlicher... du hast wohl vergessen, wer von uns einst das Herz aus Eis hatte.", unbeeindruckt und sichtlich abgetan seiner Bitte hin, seufzte Cada dann und widmete sich trotzdem den Kindern. "Na gut... vielleicht funktioniert es...", sie schnallte ihr Schwert ab und gab es Noel. "Unbewaffnet ist man sowieso keine Bedrohung. Bleib aber bitte in der Nähe. Es könnte sehr wohl eine Falle sein.", sie trat nochmal nahe an ihren König heran und senkte ihre Stimme, ehe sie sich wieder dem Mädchen und dem Burschen zuwand und langsam ihre Schritte in deren Richtung tat. Jedoch wichen sie auch beim Anblick der Kriegerin zurück, welche sich jedoch gleich auf die Knie begab und dabei leicht das Gesicht verzog. Ihr verletztes Bein, sie vergaß es immer wieder. Da jedoch zwinkerte das Mädchen und trat wieder näher heran. "Na...", unschlüssig, was sie sagen sollte, versuchte Cada es mit dem wohl einfachsten. "Mein Name ist Cada.", hang sie dann an. "Tut... tut dir... dein Bein weh...?", fragte das Mädchen dann zur ihrer großen Verwunderung und deutete auf ihr Knie. Die Blonde zog die Augenbrauen hoch und zwinkerte überrascht. "Nun... ja, ich bin wohl zu oft Seilgesprungen in letzter Zeit.", mit einem unsicheren Lächeln lies sie sich zur Seite fallen und klopfte ihre Hände an ihrer Weste ab. Sie blickte zu den Kindern hinüber, welche sich jedoch immer noch hinter der Mauer halb versteckten. Der Bursche stand nur stumm hinter dem Mädchen, blickte die Kriegerin aber mit großen Augen an. "Wir... wir haben auch gern... Seilhüpfen gespielt... bevor...", da brach die Kleine mit den Braungelockten Haar ab. "Bevor...?", hackte Cada nach und wand sich mit sorgenvollem Gesicht ihr zu. "Bevor die Männer kamen...", piepste der Bursche nun, bekam aber ein ernergisches "Schhh!", von seiner Schwester als Antwort. "Die Männer also hm? Wollt... wollt ihr was zu Essen? Und mir vielleicht etwas mehr über die Männer erzählen? Ich verspreche euch, solange ich bei euch bin, wird euch niemand etwas antun.", vorsichtig streckte Cada ihre Hand nach dem Mädchen aus, welche zuerst ängstlich auf diese hinabsah, dann aber zögerlich aus ihrem Versteck kam und ihre in die von der jungen Kriegerin legte.

      Gerade wollte Cada sich mit ihr erheben, da durchfuhr sie eine Vision. Das Bild welches sie sah, wurde von einem Nebelschleier umhüllt. Der Fokus lag kreisrund auf der Situation, welche sich der Blonden eröffnete. Sie sah eine weite Landschaft, gespickt von Kornfeldern und langen Wiesen. Am Horizont baute sich ein mächtiger Wald auf. Die sanfte Sommerbrise durchfuhr ihre gelockten Haare, als sich ihr eigener Blick herumwand. Das Bild ruckelte etwas nach, weswegen sie den Mann, welcher auf sie zukam nicht erkannte. Sein Gesicht war von der Sonne geblendet, doch hielt er ein kleines Wesen im Arm. "Er wollte zu dir..." Hörte sie ihn schwammig sprechen und übergab ihr ein Kleinkind, welches sie so liebevoll an sich schmiegte, dann aber absetzte, da es zu strampeln begann. Vorsichtig zog sie das Kind an den Armen wieder hoch, sodass es mit ihrer Hilfe laufen konnte. Als sie die wärmliche Hand des Mannes wieder auf ihren Rücken verspürte, wollte sie sich umkehren, doch wurde sie plötzlich wie von Geisterhand aus ihrem Körper gerissen, sodass sie den Moment von oben sah. Die Welt unter ihr wurde mit einem Mal immer kleiner, als sie sich wie ausgespuckt wieder in der Realität wiederfand. Sie holte tief, schnappend nach Luft und keuchte. Es mögen nur Sekunden vergangen sein, doch Cada spürte genau, dass sich die Farbe aus ihrem Gesicht verflüchtigt hatte. Mit geweiteten Augen sah sie in das konfuse Gesicht der Kinder und schüttelte den Kopf. "Nur... nur mein Bein. Es.. es schmerzt.", fahl lächelnd stand sie auf und nahm erneut, vorsichtig die Hand des Mädchens, die Cada jedoch nicht mehr aus den Augen lies. Mehr noch, ihre grünlichen Augen schimmerten ihr entgegen, als wüsste sie, was ihr soeben wiederfahren war. "Ich bin Valeria... und das ist mein Bruder Karith.", murmelte die Kleine und stapfte hinter der Blonden nach, welche sie zu den Pferden führte. Dort gab sie ihnen eine Flasche mit Wasser und zwei der Brote, welches Noel als Proviant einpacken lies. Sie behielt die beiden im Augen, während sie zu Noel aufschloss, der am Rande des Ortes stand. "Was... was genau sollen wir mit ihnen machen? Was ihre Angreifer angeht, sind so noch zu traumatisiert um zu sprechen... oder sie wollen nicht sprechen. Ich gab ihnen zu essen und zu trinken. Vieleicht bricht das ihr Schweigen."


      Weit kam der Braunhaarige jedoch nicht um ihr zu antworten, da standen die Kinder hinter den beiden. "Du hast es gesehen nicht wahr?", fragte sie mit ruhiger Stimme und blickte mit schillernd grünen Augen zu ihr hoch. Cada kehrte sich ruckartig zu ihnen um und sah unbewegt zu Valeria hinab. "Deine Zukunft... du hast sie gesehen.", nickend lächelte das Mädchen und lenkte ihren Blick auf Noel. "Sie steht bereits fest. Viel wird noch passieren. Vieles werdet ihr erleben. Doch sind eure Schicksale miteinander verwoben. Sie hat es gesehen." Nun streckte der Bursche auch die Hand nach Noel aus. "Uns hält nichts mehr hier. Wir sind nur die menschliche Reinkarnation zweier Irrlichter die ihre Wege zu gehen haben. Unsere Aufgabe ist und war es, den Menschen zu zeigen, dass es etwas gibt, wofür sie kämpfen sollen. Ist unser Eid erfüllt, können wir gehen." Unsicher wechselte Cada den Blick mit Noel. Es stimmte was sie sagten, doch würde ihnen auch der König glauben? "Wovor hast du Angst... Nichts wird dir geschehen. Sie hat es gesehen.", mit einem unentwegten Lächeln, streckte der Bursche dem Braunhaarigen die Hand entgegen, wartend, dass er diese an sich nimmt. "Sie... sie zeigen dir deine Zukunft, Noel..", Cada schluckte den dicken Kloß hinab, welcher sich gerade in ihrem Hals zusammensuchte.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Ernst schaute er auf die Beiden Irrlichter nieder, abwechselnd zu Cadas erwartungsvollen Blick. Er streckte seine Hand aus, umklammerte aber im nächsten Moment sein Schwert und zerschnitt die beiden Wesen, mit einen schnellen Schlag, bevor sich sich in einen blendenden Lichtblitz auflösten, während ein übermenschlicher Schrei durch die Ruinen zog. Wortlos ließ er seine Klinge zurück in seine Hülle zurück fahren. "Verzeih, Cada... Das ich dich da mit hinein gezogen habe. Ich hätte wissen müssen das Dämonen keine Überlebende zurück lassen." mit diesen Worten wand er sich von den leichten Schleier ab, welchen die Irrlichter zurück ließen. Gerade als er zurück zu den Pferden gehen wollte, stoppte ihn die Blonde, indem sie seine Hand ergriff. Sie schien nicht ganz zu verstehen warum er das getan hatte. Sie wollten ihn doch nur die Zukunft zeigen. Noel seufzte. "Man nennt sie nicht umsonst Irrlichter. Sie zeigen dir nicht die Zukunft, sondern das was du gerne sehen möchtest. Sie nutzen diese Gefühle um dich unter ihren Bann zu setzen, deswegen fühlst du dich auch gerade so benommen. Sie erscheinen dort wo viele Leute gestorben sind, zum Beispiel in Sümpfen. Das ist eigentlich das erste Mal das ich sie außerhalb jener sehe. Sie haben sich vermutlich hier manifestiert, wo so viele Kinder einen übernatürlichen Tod gestorben sind, welche noch nicht mal wussten, was es bedeutet zu sterben. Meine Instinkte sind ziemlich eingestaubt, so blendeten mich wohl auch meine Gefühle, die in all dieser Dunkelheit noch etwas Licht sehen wollten. Es tut mir wirklich leid, das ich dich da mit hinein gezogen habe." meinte er abschließend und legte seine Hand auf die Ihre bis sich ihr Griff lockerte und ihn schlussendlich ganz los ließ. "Komm nun.. Wir sollten diesen verfluchten Ort verlassen, bevor uns noch etwas angreift. Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun." meinte er und begab sich zu den Pferden.
    • Mit vor Schock geweiteten Augen sah die junge Frau auf den Fleck hinab, auf welchen die beiden Kinder eben noch standen. Es schien, als könnte ihr noch nicht mal dieser markerschütternde Schrei etwas anhaben. Sie wand ihren Blick auf Noel und schüttelte den Kopf. "Warum... warum hast du das getan? Es wäre nichts dabei gewesen!", warf sie ihm mit halber Stimme vor. Sie merkte spät, wie ihr dann doch die Tränen in die Augen stiegen und sie nach seiner Hand griff. Cada schluckte, senkte dann aber den Kopf um auf den sandigen, mit einzelnen Steinen durchzogenen Boden hinab. Sie hörte des Braunhaarigen Worte und schüttelte kurz den Kopf. "Nein... nein... das... es war so real...", hauchte sie ihre Brust hinab und zwinkerte gestresst. Erst jetzt merkte sie, dass Noel recht hatte. Ihr war wirklich schwindelig und sie überkamen plötzlich Regungen, welche ihr bis gerade gänzlich unbekannt waren. Sie waren wärmlich und jagten ihr Schauer über den Rücken, machten ihr gleichzeitig aber auch Angst. Sie hatte eine Zukunft gesehen, die sie sich wünschte, nicht die, die sie erwarten würde. Kurz sog die Dunkelblonde tief die Luft ein, hustete sie jedoch wieder aus, da sie doch zu sehr nach Brand und Verwesung schmeckte. Gleichzeitig lockerte sich auch ihr Griff um Noels Arm, als sie seine Hand auf der ihren verspürte. So trottete sie ewas zerstört hinter ihrem König nach, ehe sie die Zügel ihres Pferdes im Blickfeld hatte und diese halbherzig umfasste. Es stimmte. Hier erwartete sie nichts mehr außer zerstörte Hoffnung und trostlose Landschaft. "Und.. wo sollen wir am besten hin? Meine Magie erfasst die schwarzen Schwingungen nur mehr teilweise, verlieren sich sogar... aber... die Spur Richtung Osten scheint noch sehr frisch.", ruhte ihr leerer Blick vorerst auf Noel, so schoss ihr Kopf herum, als sich ihr Geist nun endlich wieder fing und sie wieder klar denken konnte.

      Doch Noel schwieg auf ihre Frage. Es schien, als würde ihn diese trostlose Gegend nur noch trübsinniger machen, als er es sowieso schon war. Deswegen übernahm Cada nun diese Aufgabe für sich, hob sich mit einem schnellen Manöver auf ihr Pferd, nahm die Zügel von Noel´s und zog an diesem, ehe sich beide Gäule nun endlich in Bewegung setzten. Sie wollten vorerst nach Schwarzzweig, dies war ihr eigentliches Ziel. Auch wenn die Blonde nicht wirklich wusste, wo genau sich diese Gegend befand, so konnte sie kurzweilig die Richtung angeben. Und soviel Cada aus vorzeitigen Unterredungen gemerkt hatte, lag Schwarzzweig im Nord-Osten dieses Landes. So führte die junge Kriegerin nun Noel und sich aus diesem Brachland. Es waren bereits Stunden vergangen, seit sie den Finsterwald hinter sich gelassen hatten, doch wollte die Dämmerung nicht wirklich einsetzten. Es schien, als würde der Tag ewig dauern.

      Die Landschaft hatte sich mittlerweile auch wieder gewandelt. Sie hatten die tote Zone nach Aidran hinter sich gelassen und karges Gras, sowie kleinere Büsche wuchsen am doch nahrhafteren Boden als zuvor. Cada beschloss nun, als ihr Blick auf einen kleinen Weidenhain fiel, dort ihr Nachlager aufzuschlagen. So manövierte sie die schon erschöpften Tiere durch die bis zum Boden hängenden Äste der Weiden, welche im Inneren eine schützende, kreisrunge Lichtung boten. "Endlich...", entkam es ihr, als sie ernergisch von ihrer Stute sprang und diese sofort begann, das Gras abzunagen. Auch beugte sich der Hals des Königs Pferdes gen Boden. "Ich werde Feuerholz suchen. Hier scheint mir ein guter Platz zu sein. Hast du Einwände?", während sie ihren Lagerplatz sondierte, sogar größere Felsen in die Mitte rollte um eine Sitzgelegenheit aufzubauen, sah sie kurz zu Noel für sein Einverständnis.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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