[2er RPG] Die Zeit der Schlachten

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    • "Was machst du denn da?" Irritiert blickte die Blonde hinter sich, als sie die empörte Stimme vernahm. Es war Cannibal der, nun wieder in seiner Menschenform, überraschend hinter ihr erschien. "Komm. Leg dich wieder hin. Du brauchst noch die Ruhe." Sie machte anfängliche Bemühungen sich zu wehren, gab dann unter den strengen Blick des Dämons nach. Er brachte sie zu ihren Bett und ging sicher das sie sich vorsichtig wieder hinlegte, bevor er den Raum wieder verließ, und mit einen Tablett in den Händen zurück kam, welches er wohl vorher abgelegt hatte, als er sah das die verletzte Kriegerin Anstalten machte ihr Zimmer zu verlassen. "Hier. Ich hab dir was zu essen gebracht." Behutsam stellte er es neben ihren Bett auf einen kleinen Beistelltisch ab. "Geh sicher das du wenigstens etwas isst, um wieder zu Kräften zu kommen." Bedächtig sah er auf die junge Frau hinab, während er in ihren Blick nur eines Erkennen konnte. Ihre Sorge für ihren König, welcher sie auch kurz danach Luft machte. Der Dämon wich ihren Blick aus, was sie fast das Schlimmste befürchten ließ. Als er bemerkte wie sie langsam in einen Schockzustand abrutschte, wedelte er mit seinen Händen unkontrolliert vor sich her. "Wa- Nein! Das ist es nicht!" meinte er hektisch, und versuchte sich wieder zu sammeln. "Noel.. Er lebt.. Aber.." Es fiel ihn deutlich schwer die richtigen Worten zu finden, was man ihn deutlich ansehen konnte. "Vielleicht sollte ich es lieber erklären." Im Türrahmen erschien plötzlich ein älterer Mann, welcher seine Hand leicht gehoben hatte, und somit die Anstaltung zu signalisieren, das er gerade klopfen wollte. "Entschuldigt.. Ich wollte nicht lauschen." Er betrat den Raum und trat bis zu den Bett von Cada ran. Sie kannte ihn nicht, doch konnte sie anhand seiner Stimme und Art ihn als einen der Gestalten von der Lichtung identifizieren. "Deine Wunden heilen schnell. Du scheinst eine hervorragende selbstregeneriernde Fähigkeit zu besitzen." meinte er beeindruckt, während er seinen Blick über Cada schweifen ließ. Sie traute den Mann nicht, verständlich wenn man bedachte, das er sie betäubt hatte. Sie ging in eine Verteidigungshaltung. In diesen Moment konnte man sie tatsächlich mit einer wilden Löwin bezeichnen, welche ihre Jungen schützte. Doch Cannibal legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge. Er hat uns gerettet, dazu haben sie auch deine Wunden versorgt." Wenn auch etwas wiederwillig schien sie sich wieder zu beruhigen, auch wenn nur eine Sache sie wirklich zu interessieren schien. "Noel, hm?" sprach der Alte, während er nun vorsichtig weiter die Verletzungen der Blonden untersuchte. "Er ist schon mal nicht tot. Aber auch nicht unbedingt gerettet. Im Moment befindet er sich in einen Schwebezustand." Auch wenn das ihre Frage wohl beantwortete, so verlangte es aber dennoch nach mehr Informationen. "Es handelt sich bei Noel um einen Todesfluch, und über keinen normalen dazu. Schließlich wurde er von einen Dämonenlord gesprochen. Dieser Fluch entzieht den Körper alles Leben und verbindet es direkt mit den Toren der Unterwelt. Von sowas gibt es kein zurück." meinte er ernst. Auch wenn er es so sagte, so musste es dennoch ein Aber geben. "Nun ja.. Im Moment gehen wir nur eine Theorie nach. Der Fluch greift den Körper an, und frisst sich durch jede Faser, bis nur noch ein Haufen Asche zurück bleibt. Deswegen nutzen wir ein altes Ritual, eines das wie dieser Fluch den Körper zersetzt, aber ihn in Gegensatz auch neu wieder aufbaut. Wenn es erfolgreich ist, sollte der neue Körper immun gegen den Fluch des Dämonenlord werden. Denn was für Noels derzeitigen Körper Gift ist, wäre für einen neunen Körper der Normalzustand. Das ist zumindest unsere Theorie, und Noels einzige Hoffnung." Mitleidig sah der ältere Mann zu der Kriegerin. "Tut mir leid. Aber im Moment bleibt uns nichts anders als hoffen, das Noel stark genug um die Prozedur zu überstehen." Er beendete das Wechseln der Bandagen der Blonden und verließ dann den Raum, während nur Cannibal zurück blieb. "Jetzt guck nicht so als ob er schon tot wäre. Unserer König ist ein hartnäckiger Mistkerl. Er hat auch mich damals in einen Kampf besiegt, obwohl das auch unmöglich hätte sein sollen, doch 'unmöglich' ist wohl ein Wort das in Noels Buch fehlt. Jetzt müssen wir nur die Nerven bewahren, und du solltest dich noch etwas ausruhen, und unbedingt etwas essen." Unter Mühen zwang sich der Dämon ein leichtes Lächeln hervor. Emotionen zeigen war einfach nichts Typisches für Dämonen.
    • Murrend gehorchte sie dem Dämon und setzte sich wieder auf das Bett, ehe dieser mit einem Tablett Essen wiederkam. Cada hüllte die feste Decke um sich, da es in dieser kleinen Kammer doch kühler war, als sie zuvor an sich gespürt hatte. Sie sah dann einige Scheiben Brot, Käse und etwas Wurst auf dem Teller liegen, nebenbei stand eine Tasse mit einer dampfenden Flüssigkeit, wohl Tee. Unsicher griff sie nach dem Brot und wollte gerade abbeißen, da rückte wieder ein anderer Gedanke in ihren Kopf. "Cannibal, wo ist Noel? Was ist mit ihm?", ihre finstere Miene legte tiefe dunkle Schatten unter ihre geschundenen Augen, welche bei der anhaltenden Stille seinerseits immer größer wurden. Ihr klappte das Kiefer hinab und gerade wollte sie aufspringen und dem Hundskerl an die Gurgel gehn, da drängte sich eine andere Person in ihre Mitte. Es war der Typ, der sie da draußen gefunden hatte. Sie erkannte ihn zuerst nicht, doch seine Stimme verriet ihn. Unsicher wich sie von ihm zurück und bohrte ihren beißenden Blick in die Dunkelheit seiner Kapuze, während er sie so hochpreisend anlobte. Da sprach Cannibal den Umstand an, dass man sie geheilt hatte und die Skepsis schwand aus ihren Zügen. Länger hätte sie das verzogene Gesicht auch nicht machen können, da die Abschürfungen in diesem ungut ziepten. Der Fremde wollte ihre Verletzungen begutachten und Cada lies es nach einem klärenden Blickabtausch mit Cannibal zu. Nur wenige Sekunden später begann dieser auch über den König zu sprechen, jene Informationen, die sich die blonde Kriegerin so sehnlich gewünscht hatte. Doch was sie hörte beruhigte sich nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Ihr leerer Blick festigte sich an einem unsichtbaren Punkt im Raum, während ihr Gesicht immer mehr an Ausdruck und Farbe verlor. Ruckartig hob sie den Schopf empor und verengte den Blick, als der Unbekannte sich nur so kleinlich entschuldigte und dann durch die Türe verschwand. Cada wand ihre unsicheren Augen von dem Dämonen ab, während er sprach. Er versuchte ihr gut zuzureden, sagte ihr, sie solle essen und ruhen um wieder zu Kräften zu kommen... doch war ihr gehörig der Appetit vergangen. Lustlos griff sie dennoch erneut zu der kleinen Mahlzeit die ihr zugekommen war und belegte sich die Scheibe, ehe sie halb aggressiv vom Backwerk abbiss. Sie kaute ein paar Mal und nahm den nächsten Bissen. So ging dies in Stille, ehe sie die gesamte Scheibe verdrückt hatte. Danach griff sie den Grog, pustete kurz über die Oberfläche, nippte an dem warmen Getränkt und trank es im Anschluss in einem Zug aus. "Wann kann ich ihn sehen?", rau und indiskutabel erklang ihre Stimme in dem kleinen Raum, als würde eine andere Antwort als "Jetzt." für sie nicht in Frage kommen.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Ernst sah der Dämon auf die Blonde herab. Er konnte ihre Entschlossenheit spiegelte sich in ihren Blick wieder. Seufzend strich er sich die Haare aus den Gesicht. "Fein.. Folge mir." meinte er und ging aus der Tür und wartete im Gang auf sie. Doch etwas überrumpelt stolperte sich aus ihren Bett und folgte den Dämon auf den Schritt. Ein hoher und langer steinerten Gang eröffnete sich vor ihnen. Sie schienen in einer Art Burg zu sein. Als sie in eine Abzweigung abbogen konnten sie in den Burghof blicken durch menschengroße Rundbogenfenster. Der Hof sah aus wie ein einziges Trainingsgelände, mit Stohpuppen, für das Schwertkampftraining, und anderen bekannten Trainingskursen, doch aber auch ausgefallenen Gerätschaften, welche wohl auch für Trainingszwecken Verwendung fanden. Jedoch für welche?
      Der Dämon öffnete eine Tür, wohinter ein schmaler Treppengang in die Tiefe führte. Es wirkte fast wie der Eingang zu einen Kerker. Aber warum sollte Noel an einen solchen Ort sein? Cannibal nahm eine Fackel von der Wand, und entzündete sie an der Feuerstelle neben dem Eingang. "Folge mir.. Und bleib in meiner Nähe." Die Stimme des Dämons klang bedrückt, als er vor ihr den Abgang begann.
      Umso tiefer sie gingen, umso kälter wurde es. Fast so als ob jedes Leben aus der Umgebung verschwand, bis nur noch das nachhallen der Schuhe der Beiden auf den steinerten Stufen zu hören war. Als sie endlich unter ankamen durchquerten sie eine nur sperrlich beleuchteten Gang, als die Blonde etwas leise in der Ferne vernehmen konnte. Wobei sie es erst nicht zu ordnen konnte, wurde ihr zunehmend klar, worum es sich dabei handelte. Es waren Schreie. Menschenschreie. Um so weiter sie in den Gang voranschreiten, umso klarer konnte man es hören. Dieses heißeres Schreien und gequältes Wimmern. Bis sie endlich vor der Tür ankamen, hinter welcher das Schreien hervorkam, stoppte der Dämon. Mit ernsten Blick drehte er sich zu der Blonden um. "Wenn du da Schreien hörst, ist Noel. Auch wenn du dir soviel wahrscheinlich schon denken konntest. In diesen Zustand ist er schon die ganze Zeit seit dem wir hier sind." Auch wenn der Schreck wohl tief sitzen musste, wendete sich der Dämon nur von ihr ab. "Weiter kann ich dich nicht bringen. Er würde nicht wollen das du ihn in diesen Zustand siehst. Und es ist auch nicht so das er unsere Anwesenheit merken würde."
      Wie konnte das sein? Noel schrie sich schon seit einen ganzen Tag die Lunge aus den Hals? Was zum Teufeln ist nur mit ihn passiert? Doch der Dämon verblieb stumm auf die Frage. "Vielleicht kann ich besser auf diese Frage antworten." Hinter ihn in der Dunkelheit erschien plötzlich wieder diese alte Mann von vorhin. Er führte die Beiden fort von diesen Ort, in etwas das wie sein Büro erschien. Zielstrebig ging er hinter den Schreibtisch und schenkte sich ein Glas mit einer braunen Flüssigkeit ein. Er hob das Glas und hob es in Richtung Cannibals, dieser jedoch winkte ab. Der Dämon war kein Freund von Alkohol nicht das es überhaupt Wirkung auf ihn hatte. Der Alte zuckte mit den Achseln, und drehte sich dann zu Cada und bot es ihr stattdessen an. Auch wenn sie aussah als ob sie es gebrauchen konnte, winkte auch der Dämon für sie ab. Sie war gerade wieder aufgewacht und hatte kaum was gegessen. "Hmm.. Bleibt mehr für mich." Er nahm einen Schluck und setzte sich dann auf seinen Stuhl. "Vielleicht sollte ich damit beginnen, mich selbst vorzustellen. Mein Name ist Kadwaen. Ihr seit hier in Kaer Hordan. Einer Hexer-Festung." Verwirrt sah sie zu den Alten. "Hexer sind Jäger jeglicher übernatürlichen Wesen. Dämonen, Monster.. Menschen welche innerhalb bestimmten Zeremonien 'verändert' werden, weswegen sie weitens als Mutanten bezeichnet werden. Solange der Preis stimmt, nehmen sie von jeden Aufträge an um jegliches Monster auszumerzen." erklärte Cannibal, doch das schien für die Blonde nichts neues zu sein. Viel mehr rührte ihr Verwirrung daher das sie nicht verstand was das alles mit Noel zu tun hat. "Immer mit der Ruhe. Dazu komme ich noch. Für den Anfang. ich bins Noels Adoptivvater." Stille breitete sich in den Raum aus. "ich nahm Noel auf, als er gerade von Zuhause weggelaufen war. Ich beabsichtete ihn in die Wege der Hexer einzuweihen, jedoch... Der Junge war so sehr auf Rache aus und von Hass zerfressen. Schlussendlich verkaufte er seine Seele an einen Dämon, für was ich ihn verstieß." Etwas vorsichtig sah sie zu Cannibal. "Keine Sorge.. Ich weiß das dein Begleiter ein Dämon ist, eben jener wegen welchen ich meinen eigenen Sohn verstoßen musste. Wir werden allgemeine als gefühlslose Killer bezeichnet, doch auch wir sehen die Welt nicht nur schwarz und weiß. So habe ich auch erkannt das Cannibal meinen Sohn geholfen hat. Vielleicht wäre er jenseits jeder Hilfe gewesen, wenn nicht für ihn. Was nun Noel angeht.." Er nahm einen weiteren Schluck aus seinen Glas. "Dieser Fluch mit welchen ihn dieser Dämonenlord belegt hatte, zerstörte Noel von innen. So wäre in binnen weninger Minuten unter qualvollen Schmerzen gestorben. Du kannst die vorstellen das er von innen heraus begann zu verfaulen. Im Moment probieren wir ihn zu helfen indem wir in die Kräuterprobe unterziehen. Wie Cannibal schon sagte. Wir Hexer werden bestimmten Zeremonien unterzogen um uns zu stärken für den Kampf gegen all möglichen Monster. Dabei werden uns Gifte gespritzt, und danach wird unser Körper zersetzt und neu aufgebaut, um ihn so immun gegen diese Gifte zu machen. Und das probieren wir mit Noel. Dabei gilt der Fluch als Giftersatz. Wir zersetzen seinen Körper und bauen ihn wieder neu auf. Hoffentlich wird sein neuer Körper immun gegen diesen Fluch- Das ist Noels einzige Hoffnung. Deswegen sagte ich das es nur eine schmale Hoffnung gibt. Noel wird für die nächsten drei Tagen in diesen Zustand bleiben. Wenn er das überlebt, bleibt nur die Hoffnung das sein neuer Körper nun immun gegen den Fluch ist, und nicht von neuen beginnt. Wenn doch müssen wir den Vorgang wiederholen, so oft wie nötig, bis er immun ist."
    • Als Cannibal sagte, er würde sie zu ihm führen, konnte sich die geschundene Kriegerin ein knurrendes "Na endlich" fast nicht verhalten. Doch war das Wiedersehen nicht so, wie sie es sich erhofft hatte. Fern schon klangen die wehenden Schreie eines Menschens an ihr Ohr und Cada fragte sich, würde er Dämon sie wirklich zu ihm oder in die Folterkammern führen? Ein fragender Ausdruck blieb auf ihrem Gesich zurück, ehe sie plötzlich vor einer hölzernen Türe stoppten. Die Schreie waren lauter geworden, wohl lag der Grund für jene hinter diesem Tor. Cannibal erklärte ihr dann, dass dies Noel sei, doch er sie nicht weiter führen konnte. Mit von Wehmut gezeichnetem Gesicht starrte die Blonde auf das abgenutze Holz. Ein jeder weiterer Schrei fraß sich in ihr Gehör, durchzuckte sie wie ein Blitz der Angst und sträubte ihre Nackenhaare. Etwas verloren legte Cada ihre rechte Hand auf der Tür ab und legte trauernd den Kopf schief. Erst jetzt fiel ihr auf, dass man wohl ihre Haare geöffnet hatte um eine Wunde am Hinterkopf zu versorgen. Zumindest fielen ihr jene vor das versteinerte Gesicht, während sie neben dem Dämon so steif verharrte. "Aber.. aber warum ist er so? Was ist mit ihm passiert?", hinter dem goldenen Schleier ihrer Haarpracht glitzerten fragend ihre tiefblauen Augen hervor, die mit Sorge getränkt waren, doch der Dämon blieb stumm. Ein weiterer Gast betrat die Szenerie und meinte, er würde ihnen Antworten liefern können. Er forderte die beiden auf ihm zu folgen und bald standen sie in einem kleinen Raum. Er bot ihnen Alkohol an, doch beide resignierten auf diesen Vorschlag hin. Dann begann der Alte zu erzählen und stellte sich beiden als Kadwaen vor. Cada dachte scharf nach, doch noch nie war ihr dieser Name untergekommen. Er berichtete Cannibal und ihr dann, dass sie in einer Festung von Hexern waren. Es entstand ein kleines Wortgefecht zwischen ihm und dem Dämon und dann gab dieser alte Greis eine Information preis, die Cadas Augen weiten lies. "Sein... Adoptivvater...?", ruhig doch innerlich angespannt presste die Kriegerin ihre Lippen aufeinander. Seine darauffolgende Geschichte konnte ihr jedoch nicht helfen sich zu beruhigen. Cada hatte noch nie wirklich was für Hexer übrig... es ist noch gar nicht mal so lange her, da hatte sie ihren wohl größten Feind auf dieser Welt, einen Hexer, getötet und danach... sich sammelnd schob die junge Frau den Gedanken beiseite und zog ihre Augenbrauen hinab. Die einbandagierte linke Hand ihrerseits strich nun auch die Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Sie mochte es gar nicht, wenn ihr diese losen Dinger vor der Nase herumbaumelten oder sie an der Wange oder Nase kitzelten. Dennoch erreichten sie die Worte Kadwaens und sie wurde nachdenklich. Nachdem wieder Stille in dem Raum eingekehrt war, atmete die junge Frau tief durch. "Aber... es muss doch irgendetwas geben, dass ihm dabei helfen kann. Ihr... ihr könnt ihn doch nicht allein in einen Raum sperren und hoffen, dass er solch eine schwere Bürde allein mit sich und seinem Geist austrägt. Das ist... als ob ihre einem Schwachsinnigen eine schwere Rechenaufgabe mit nur einem Hinweis vor die Füße werft. Eine Sysiphosaufgabe die ohne fremde Hilfe nicht schaffbar ist.", ihr Körper hatte sich in ihrer Ansprach erhoben, ihre Arme von sich gestreckt, vorwurfsvoll den Blick auf den Hexer gerichtet. Kadwaen hatte die Hände vor dem Gesicht verschränkt. Blickte zuerst mit hochgezogener Augenbraue zu ihr empor, senkte dann jedoch seine grauen Augen wieder hinab und fragte, was genau sie sich vorgestellt hatte, sie, die doch wohl so viel Ahnung von ihrer Arbeit hatte. Der sarkastische Unterton, war dabei nicht zu überhören. Cada verlor für einen Moment ihre Fassade, die Anspannung in ihrem Gesicht zuckte in Richtung der Hilflosigkeit und ihre Arme senkten sich ein Stück weit hinab. Doch erglomm neue Hoffnung in dem trüben Blau ihrer Augen. "Lasst mich zu ihm... auch wenn es nur für fünf Minuten ist. Lasst mich mit ihm sprechen, ihm beistehen. Ich kenne Noel und er kennt mich. Ich habe geschworen, ihm stets zur Seite zu stehen. Auch wenn das heißt, dass ich ihn bei solch Höllenqualen erblicken muss... wir sind Partner. Er ist stark, ja. Auch wenn ihr gerade noch eure Zweifel hegt, so kenne ich Noels Stärke und seine Ausdauer. Aber ein jeder starke Mensch braucht zumindest einmal in seinem Leben die Unterstützung von anderen... lasst mich diese Unterstützung sein. Bitte."

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Der alte Hexer seufzte. Es schien als ob die Worte der Beiden, nicht die durch Sorge betäubten Ohren der Blonden erreichen konnten. Mit seinen Glas in der Hand lehnte er sich zurück und ließ Cannibal die Situation entschärfen. Mit skeptischen Blick sah der Dämon zu der Blonden. "So sei es dann." Der Alte verschluckte sich benahe als er die Worte des Dämons vernahm. "Das kann nicht dein Ernst sein." meinte er schockiert. "Doch das ist er. Es kann ja nicht schaden. Wir beide konnten uns mit unseren eigenen Augen über den Ernst von Noels Zustand machen. Da wäre es nicht fair sie davon auszuschließen. Von uns Anwesenden kennt sie wohl Noel am besten. Daneben.." Er schaute noch einmal zu Cada. "Ist sie wohl nicht davon abzubringen. Oder das sagt mir zumindest ihr Blick. Ich habe ihn schon oft genug gesehen. Wenn auch nicht unbedingt von ihr." Der Hexer gab sich geschlagen, und erhob sich wieder aus seinen Stuhl.
      Zusammen gingen sie wieder zurück in den unterirdischen Gang, entlang den steinerten Flur, den schmerzhaften Schreien folgend, bis zu der hölzernen Tür. "Letzte Gelegenheit.. Falls du es dir doch unüberlegt hast, ist das die letzte Chance es zu sagen." An ihrer Entschlossenheit von vorhin hatte sich nichts geändert. "Wie du willst." Er holte einen gusseisernen Ring aus seiner Tasche, an welchem mehrere Schlüssel klingelten. Einen von diesen steckte er in das rostige Schloss und drehte ihn langsam um, bis man den Riegel klacken hören konnte. Er stieß die Tür in einen dunklen Raum auf. Es gab keine Lichtquelle, weswegen der Hexer Cada seine Fackel reichte. Er sah nickend zu ihr, und trat zur Seit um ihr Platz zu machen. Vorsichtig trat sie ein. Dicht gefolgt von den Dämon. Nun war das Schreien am lautesten und erfüllte den ganzen Raum. Das Licht der Fackel erhellte den Raum, bis hin zu einer streckbankähnlichen Tisch, von welchen der vor Schmerzen angespannt zitternde Körper Noels lag. Unter seiner Haut bewegte sich alles, fast so als ob sein Körper mit Käfern von innen zerfressen wurde. Seine Haut war fahl und eingefallen, als ob er seit Tagen nichts mehr getrunken hatte. Saliva floss aus seinen Mundwinkeln, und trocknende die Haut darum aus. Tränen flossen aus seinen nach hinten gerollten weit ausgerissenen Augen. Er war an Händen und Füßen gefesselt, und ein gepoltester Lederriemen um seinen Hals, hielten ihn an den Tisch. Immer wieder zuckte sein Körper vor Schmerzen auf, fast so als ob er unter Strom stand, während er sich die Lunge ausschrie. "Das ist Noel. Bist du nun zufrieden?" Der Dämon trat an die Seit Noels. "Der menschliche Verstand kann nur soviel Schmerz aushalten, wird er über diese Grenze getrieben, verliert man das Bewusstsein, als letzter Ausweg. Der Verstand verkriecht sich wo der Schmerz ihn nicht findet. Noel hatte diese Grenze schon lange überschritten doch egal wo sich sein Bewusstsein verkriecht, der Schmerz findet ihn überall. Selbst Bewusstlos schreit er immer noch aus vollen Lungen. Kein Einfluss von der Außenwelt kann ihn jetzt erreichen. Also.. Was willst du jetzt tun?"
    • Ein jeder Schritt in die Richtung Noels schien ihr schwerer zu fallen. Nachdem ihr der Hexer und auch Cannibal die Erlaubnis gegeben hatten, den jungen Mann zu sehen, konnte Cada noch nicht wissen, in welch desaströsem Zustand er wirklich sein würde. Erst als sie die Fackel entgegennahm und merkte, wie kalt ihre Hände geworden waren, überkam sie doch die Panik. Kalter Angstschweiß hatte sich auf ihren beiden Händen gebildet, merklich wich ihr all die Farbe aus dem Gesicht und die Übelkeit legte sich bitter auf ihre Zunge, veranlasste ihren Magen sich wie vom Gift gebeutelt zusammenzuziehen. Hastig schluckte sie den Kloß hinab, welcher sich in ihrem Hals gebildet hatte. Die Schritte wie mit Blei gefüllte Sandsäcke, so schwer rutschten sie über den staubigen Boden, ehe Cada nun das Antlitz des Braunhaarigen erblickte. Nun, zumindest sollte dies einst seine Haarfarbe gewesen sein. Gott sei Dank wusste die Blonde, wie Noel aussehen sollte... denn diese Person die vor ihr auf diesem Altar lag, war wieder Noel.. noch ein Mensch. Geschockt lies die Kriegerin ihren geweiteten Blick über den entstellten Körper des jungen Mannes gleiten. Seine gesamte Haut hatte an Farbe verloren, glänzte ihr matt und ledrig entgegen. Das sonst so volle und haselnussbraune Haupthaar klebte fasrig und glanzlos an Stirn und Schläfen. Schatten unterlegten Noels verdrehte Augen, die Rippen stachen knochig hervor. Er sah fürchterlich aus. Cada konnte es sich nicht verhalten, einen Moment den Blick von ihm abzuwenden. Cannibal begann zu erklären, was gerade in ihm vorging. Die junge Frau musste sich konzentrieren, seine Worte zu verstehen, da Noel so unbarmherzig und gequält über die Stimme des Dämons schrie. Er fragte sie, was sie nun tun wolle und Cada senkte ihren Blick wieder auf den König Aidrans hinab. Ja, was wollte sie jetzt tun... Ein zittriges Seufzen verlies ihre erblassten Lippen. Die Ratlosigkeit stand der jungen Frau ins Gesicht geschrieben. Auch wenn Noel vor ihr so unruhig in Schmerzen herumzuckte, blieb die Kriegerin komischerweise ziemlich gefasst und ruhig. Vorsichtig hob sie ihren linken Arm nun an und legte sie ihm auf den verschwitzten Scheitel. Ihre Lider senkten sich zur Hälfte. Ihr dünnen Finger streichelten ihm sanft durch die Haarsträhnen, ehe sie ihre Augen zur Gänze schloss. Ein kurzer, goldener Schein innerhalb ihrer Handfläche leuchtete auf und zog sich wie eine Welle durch seinen Schopf an Haaren, bis das Golden an den Haarspitzen versiegte. Sie hob den glänzenden Blick wieder an und sah Cannibal in die Augen, welcher sie verwirrt anblickte, als hätte sie nicht verstanden, was er ihr eben gesagt hatte. "Auch wenn Noel es jetzt nicht merken kann... spätestens dann, wenn er diese Tortur überstanden hat, ist das erste was er spürt völliger Frieden und Ruhe. Sein Körper wird sich schneller regenerieren um diese Qualen hinter sich zu lassen. Der Zauber aktiviert sich dann, wenn sein Bewusstsein wieder fremde Reize aufnehmen kann. Bis dahin umschließt er Noel wie eine zweite Haut." Es folgte ein tröstliches, wenngleich trauriges Lächeln der jungen Frau und nur zögerlich konnte sie die Hand wieder von ihrem Liebsten entfernen. Ein knappes Nicken in des Dämons Richtung versicherte diesem, dass Cada nun wieder gehen wollte. Cannibal kam dem Wunsch der Dame hinterher und führte sie zurück in ihr Zimmer. Dort lies sich die Blonde auf ihrem Bett nieder und sah still zu Boden. "Ich wünsche jetzt etwas Ruhe... ich kann noch ein wenig Schlaf gebrauchen, wie es aussieht.", schwerfällig führte sie den plötzlich so müden Blick wieder empor und zwinkerte dem Dämon entgegen.

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    • Der Dämon begleitet die junge Frau still schweigend zu ihren Zimmer. Erst als sie in ihren Raum angekommen waren, sprach sie wieder, und meinte das sie jetzt lieber etwas allein sein wollte. "Ich verstehe.." Die Situation hinterließ einen bitteren Geschmack in den Mund des Dämons. Er wollte sie zum Verstehen der Situation bringen, und war deswegen extra hart zu ihr, doch nun fühlte er sich schuldig. Hatte er es übertrieben? Nachdenklich ging er zu der Tür, und griff nach den Rand der hölzernen Tür. "Noels Zustand ist nicht so aussichtslos wie es vielleicht den Anschein hat. Damals in den Wald habe ich meine gesamte Existenz in Energie verwandelt um Noel vor seinen Schicksal zu schützen. Ich beendete meine eigene Existenz. Das ich jetzt hier sein kann, liegt an Noel. Er versorgt mich mit Mana, und schützt mich so vorm verschwinden. Der Fluss ist schwach und unstetig, und versorgt mich gerade mal mit genug Energie das ich meine Menschengestalt annehmen kann, doch.. vorhanden. Er ist noch da, und kämpft. Es ist frustrierend das wir nicht mehr machen können, als an ihn zu glauben. Ich verstehe dich ganz gut." Er stockte. Er wusste selbst nicht mehr worauf er raus wollte.
      Er wollte sie aufheitern, ihr die Sorgen nehmen, jedoch erinnerten ihn seine Worte selber daran wie Aussichtslos die Situation war. "Ich sage dir Bescheid sobald sich etwas an seinen Zustand ändert." Bevor er es nur noch schlimmer machte, beendete er lieber das Gespräch und schloss die Tür hinter sich.

      Die Tage vergingen. Zuerst warteten sie ungeduldig darauf das Noel erwachen würde, doch die drei Tage vergingen, ohne das sich etwas an Noels Zustand änderte. Kadwaen meinte aber nur das er selbst nicht daran glaubte das es mit einen Durchgang klappen würde, was zumindest einigermaßen die Sorgen der Beiden beruhigte. Cannibal nahm in der Zwischenzeit Briefkontakt zu Debris auf, welcher im Moment allein die Angelegenheiten in Aidran händeln musste, während er sie die Abwesenheit der wohl drei wichtigsten Personen im Königreich verheimlichen musste. Da Cannibals Doppelgänger, welchen er in Aidran zurückließ, nach seinen Opferrungsversuch verschwand, und er selbst nun an Noel gebunden war, und verschwinden würde, sobald er zu weit von Noel entfernt war, um von seinen Mana versorgt zu werden, war das ihre einzige Möglichkeit. Nach Cannibal erfüllte sein Schüler seine Aufgaben aber zu seiner vollsten Zufriedenheit.
      Der alte Hexer bot in der Zwischenzeit Cada an, mit den anderen Hexern zu trainieren, doch schien sie lieber auf Noel warten zu wollen. Jedoch als auch der zweite Durchlauf scheiterte ohne Ergebnisse, began sie nun doch das Training. Es nahm ihre Gedanken zumindest ein wenig von der Situation, und ließ sie den aufgestauten Stress abbauen, bevor sie die Sorge um Noel noch Wahnsinnig machte. Sie stellte fest das die Hexer einen ganz anderen Kampfstil pflegten, da er vorallem im Kampf gegen Monster seine Verwendung fand. So konnte wohl selbst sie noch die ein oder andere neue Sache mitnehmen. Und so verging ein ganzer Monat, und ganze neun gescheiterte Versuche Noel an den Todesfluch zu gewöhnen. Cada hatte sich mittlerweile ganz gut unter den Hexern eingelebt, und machte sich einen Namen, da sie trotz fehlender Mutationen, mit den anderen Hexern mithalten konnte. Sie hatte Noel seit den einen Tag nicht mehr gesehen. Wenn er so in den Anfangsstadium des ersten Durchgang aussah, wie musste er jetzt, während seiner zehnten Durchgangs aussehen.
      Noels Lage wurde langsam auch zum Gespräch unter den anderen Hexern. Während selbst, diese gerühmten gefühlkskalten Killer, ihren Meister verstehen konnte, in seinen Streben seinen Sohn zu retten, so wurden Stimmen laut das dies einfach nur noch Folter war, und sie ihn doch einfach in Ruhe gehen lassen sollte, statt ihn so zu quälen. Die anderen beiden ignorierten diese Stimmen. Sie wusste wahrscheinlich selber nicht mehr was das richtige war, und was sie als Gegenargument benutzten sollte, schließlich war schon so eine lange Zeit vergangen. Cada war gerade mit ihren Morgentraining fertig, und erfrischte sich an den angrenzenden Fluss, als plötzlich ein vollkommen außer Atem wirkender Cannibal hinter ihr auftauchte. "Cada!" er hechelte wie ein alter Mann, was wohl an seinen derzeitigen Kraftlosigkeit lag. "Noel... Er ist erwacht." meinte er freudig.
      Würde sich jetzt jemand in ihren Weg stellen, würde er wohl unbarmherzig umgerannt werden. So entschlossen wirkte sie während sie sich auf den Weg zu den Raum machte, in welchen Noel umgelegt wurde. Barsch öffnete sie die Tür und trat leicht außer Atmen in den Raum. Die Fenster waren geöffnet und ließen eine leichte Sommerbrise in den kargen steinerten Raum. Das Sonnenlicht erhellten den Steinboden, bis hin zu den einfachen Feldbett, auf welchen eine Gestalt saß, und verträumt aus den Fenster sah. Als er die Person bemerkte welche sein Zimmer betreten hatte, wendete er seinen Kopf in ihre Richtung. War das wirklich Noel? Der Mann auf den Bett hatte weiß-silberne Haare, als ob jegliche Farbe aus ihr gewichen wäre. Die einst grauen Augen waren nun golden, und hatten ein reptilische-, oder katzenähnliche Pupille. "Cada?" Ihre Blicken trafen sich, als der Weißhaarige zu Lächeln begann, und damit all die Erinnerungen von Noel in ihr weckte. "Guten Morgen."
    • Die Zeit verstricht und Cada konnte nichts weiter als zu hoffen. Auch wenn sie anfänglich gehofft hatte, Noel würde es eher schaffen, die Wandlung zu meistern, umso besorgter wurde die junge Frau, als es auch nach dem vierten und fünften Mal nicht klappte. Immer wieder durfte sie ihn für kurze Zeit besuchen und ihm stumm nur das Beste wünschen. Cada wusste, dass es wahrscheinlich auch reine Zeitverschwendung war, daran festzuhalten, dass der Braunhaarige auch nur das Geringste davon mitbekam, doch konnte sie nicht einfach so aufgeben. Ihr gesamte Hoffnung ruhte eben in der Stärker des jungen Mannes und in dem Wissen und der Zuversicht der Hexer. Nach über einem Monat, den sie nun so unfreiwillig und ausharrend in der Festung verbrachte, wollte die Kriegerin nun schon nach der zweiten Woche nicht mehr still sitzen. Sie wusste, nur zu warten würde sie in den Wahnsinn treiben. Ihre Gedanken verworren und sponnen sich zu einem irren Fantast zusammen, welches ihr jegliche Fähigkeit nehmen würde, die Situation beherrscht, positiv und vorallem hoffnungsvoll zu sehen. So erbat sie Unterricht, vollführte ihre Magie und ihre körperlichen Kampfesfähigkeiten bei den Hexern und hatte sich nach kurzer Zeit einen Ruf aufgebaut. Es wollte wohl keiner so wirklich glauben, dass in ihrer zarten Person so viel Kraft und Stärke hauste, die ihr nicht anzusehen war. Doch auch Cada konnte sich von den Manövern und Techniken der Hexer vieles mitnehmen. Sie eröffneten ihr eine Meditaionsmethode, die es wohl leichter machen würde, die Stufe der Selbstheilungsmagie schneller zu erklimmen. Cada merkte jedoch schnell, dass sie dafür gerade keine Nerven hatte und auch wenn sie meditieren wollte, ihre innere Unruhe ihr gesamtes geistiges Konstrukt zum Einsturz brachte. So geschah es, dass sich die Blonde bloß auf das Training zurücksetzen ließ um dieses bis zum Erwachen Noels durchzuführen. So geschah es auch... es war ein sonderlich schöner Morgen, in welchem die junge Frau erwachte. Sie spürte es in einer jeden Faser ihres Körpers. Irgendetwas würde passieren... so machte sich die Schönheit nach dem Frühstück auf den Weg zum Trainingsgelände, wärmte sich auf und übte die verschiedenen, neuen Figuren des Nahangriffes, die ihr die Hexer aufgrund ihrer Statur nahegelegt hatten. Es verging circa eine Stunde, als Cada in der Ferne plötzlich eine Gestalt auf sie zukommen sah. Zuvor meinte sie, es wäre einer der Aufseher, welcher ihr eine Information zum Tagesgeschehen überbrachte. Als sich ihr Blick jedoch klärte und sie so eindeutig Cannibal ausmachen konnte, machte ihr Herz einen Sprung... Konnte es sein das...? Vorfreudig blickte sie in das leuchtende Gesicht des Dämons, welcher endlich die Worte aussprach, die sie so lange erhofft hatte. Eilig huschte sie an ihm vorbei, ein Glitzern der Hoffnung und der unzähmbaren Freude in den Augen. Schnell versuchte Cada alles aus ihrem Körper an Kraft und Ausdauer hervorzuzaubern, um den Weg zu Noel so schnell wie möglich zu überbrücken. Die Landschaft flog an ihr vorbei, die Wände rasten verschwommen neben ihr, so fixiert war Cadas Blick auf den Punkt, den sie zu erreichen versuchte. Sie erkannte endlich die Türe zu seinem Gemach, als ihr entschlossener Körper sich durch die Reihen der Hexer drängte. Ungezwungen drückte die junge Kriegerin das Holztor nach innen auf und holte erstmal tief Luft, als sie so ungehobelt, wortwörtlich, in den Raum platzte. Das Licht welches von draußen so gleißend in den steinernen Raum fiel, blendete Cada für einen kurzen Moment, doch schnell gewöhnten sich ihre wasserblauen Augen an jenes. Vogelgezwitscher trat an ihr Ohr, sie hörte das leichte Pfeifen des Windes und unweit des Fensters, entdeckte sie ein hölzernes Bett, in welchem eine Person saß. Zuerst dachte die junge Frau, sie hätte sich im Zimmer geirrt. Das weiße Haar verdeckte vorerst das Gesicht des Menschen, weswegen Cada nicht damit rechnete, Noels Gesicht zu erblicken, als sich jener Schopf nun in ihre Richtung drehte. Ungläubig zwinkerte sie in das veränderte Antlitz des Königs von Aidran. Ihr stockte der Atem und auch Noel wusste erst nicht, was er sagen sollte. Eine unsagbare Ewigkeit sahen sich die beiden Gefährten in die Augen, als nun endlich die Stimme des jungen Mannes durch die Stille brach. Ein wärmlicher Schauer arbeitete sich den Rücken der Brünetten hinab, als sich diese mit dem ehrlichen Lächeln seinerseits mischte. "Noel...", entkam es ihr murmelnd und langsam führten ihre unsicheren Schritte an sein Bett heran. Ihr inspizierender Blick musterte den ehemaligen Braunhaarigen neugierig, wenngleich auch mit Respekt zollender Furcht in den Augen. Er lebte... sie konnte es kaum glauben. "Wie... wie geht es dir?", Cada versuchte stark zu klingen, sogleich brach ihre Stimme jedoch inmitten, als sie den Kloß verspürte der sich in ihrem Hals bildete und die Tränen versteckte, welche sich sogleich heiß in ihren Augen stauten.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Epilog

      So nun endet die Reise unserer beiden Helden. Zumindest fürs erste. Noel und Cada fanden eine Zeit lang Frieden in den Reihen der Magier und Hexer unter der Herrschaft von Kadwaen, dem Ziehvater Noels. Es war für die beiden keine leichte Aufgabe, zur Normalität zurückzukehren. Noels Kräfte waren geschwunden. Er brauchte Hilfe, Rehabilitation von der langen Zeit der Qual und Hoffnungslosigkeit in der Schwärze seines Kampfes um sein Leben. Cada trainierte mit ihm, erzählte ihm viel davon, was alles passiert war und sie überdauerten auch die gespannte Lage rund um den Krieg. Wie sich herausstellte, war es der König Ammestils, Udar, wie er genannt wurde, der seine Spitzel und Söldner in alle Landesbreiten entsandt hatte, nur um mit Aufständen gegen Noel, von diesen angezettelt, den Krieg nach vor zu bringen. Habgierig und Machtgeil, so wurde er in den Flugblättern beschrieben, die sich alsbald über das Land verbreiteten. Der Hass auf den König Aidrans verlief einzig und allein durch seinen Einfluss. Niemand konnte danach noch sagen, ob Noel denn nun wirklich nicht rechtmäßig als König angesehen werden kann... Mehr noch herrschte eine gravierende Uneinigkeit in den Völkern der Reiche. Natürlich, Verweigerer, Skeptiker und jene die unbändigen Hass in sich trugen, blind die Wahrheit des Verrats in den eigenen Reihen zu sehen, gab es nach wie vor. Doch der Krieg an sich war abgewendet Noel wurde als König anerkannt. Nachdem Cannibal Noel und Cada diese hocherfreulichen Nachrichten zukommen ließ, offenbarte auch Noel dem Dämonen, dass diese sich seinerseits nur angeschlossen hätten, hätte er seinen langen Freund an die Wesen der Unterwelt verraten. Die Freundschaft zwischen dem Menschen und dem Dämon schloss sich nur um ein Siegel mehr. Es war eine gute Zeit. Nachdem der nun Weißhaarige junge Mann seinen Sturm in sich legen konnte, entschied er sich nun auch endlich, den Gefühlen für Cada nachzugeben. Er liebte sie, und sie liebte ihn... es war wie er sagte, er erklärte ihr seine Gefühle erneut, als er nun endlich Ruhe gefunden hatte. Die Zeit nun endlich wieder gemeinsam verbringen zu können, ohne eine stete Gefahr im Nacken zu haben, dass hatten sie wohl am meisten vermisst. Es zog sie fürs erste tiefer ins Land hinein, wo sie ein altes Bauernhaus bezogen und sich langsam wieder annäherten. Dennoch blieb ihnen die Rückkehr nach Aidran nicht aus... doch hier wollten sie nun doch fürs erste verweilen.

      - Ende

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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