[2er RPG] Die Zeit der Schlachten

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    • Mit ernsten Blick sah er auf Cada nieder, und ging dann in die Hocke. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Abscheu und Hass, aber hinter dieser Fassade, erschaffen von den Mönchen des schwarzen Schwans, sah er wie tiefe Verzweiflung die Blonde quälte. Sanft legte er seine rechte Hand auf ihre Wange. "Verzeih mir.. Das ist alles meine Schuld.." meinte er wehmütig, was die Blonde sichtlich überraschte, doch bevor sie irgendwas darauf sagen konnte, wurde die Welt auf einmal schwarz vor ihren Augen und sie fiel wie ein nasser Sack in die Arme des Braunhaarigen, der sie mit einer schwungvollen Bewegung auf den Arm nahm. "Das war dann alles, Cannibal.." meinte er kurz zu den Dämon als er an ihn vorbei ging und zurück in die Burg ging.
      Er brachte die Blonde in sein Gemach und bettete sie vorsichtig in seinen Bett. Zwei Kammerzofen betraten das Zimmer. "Ihr habt und gerufen, Meister Noel?" Schwermütig sah er auf das schlafende Gesicht der Blonden. "Richtig.." meinte er ohne seinen Blick von ihr zu nehmen, als würde sie verschwinden, wenn er sie auch nur einen Moment aus den Augen lies. "Sie wurde mit einen Kontrollzauber belegt, und zwar ein ziemlich starker... Wie ein Parasit hat er sich in ihr Gehirn gefressen und von da aus ihr Handeln gesteuert.. Vermutlich sehen sie auch, was sie sieht. Ich habe meine Magie benutzt, um diesen Parasit zu zerstören, doch scheinen sie etwas ähnlcihes vermutet zu haben. Unmittelbar nachdem ich ihn zerstört habe, fing ihr gesundheitlicher Zustand an sich rapide zu verschlechtern. Eine Krankheit kann man ausschließen.. Ich tippe auf ein Gift. Doch möchte ich das ihr euch davon überzeugt." Er wand seinen Blick ab und stand von der Bettkante auf, von welcher er Cada beobachtet hatte, und machte somit Platz für die Zofen, die auch auf den medizinischen Bereich bewandert waren. Sie checkten den Körper der Blonden gründlich. "Ihr lagt mir eurer Vermutung richtig.. Diese junge Frau leidet unter den Einfluss eines starken Nervengiftes.. Seht ihr das?" Sie öffnete das Auge der Blonden und zeigte die geplatzten Blutfasern im Auge. "Was kann man dagegen machen?" fragte Noel mit einer unterdrückten Wut. "Wir können dagegen nichts tun.. Es breitet sich schneller aus, als jedes uns bekannten Gifte. Wenn es so weiter geht, erlebt sie nicht mehr die nächste Nacht. Doch muss es ein Gegengift geben... Wer hat sie vergiftet?" Ernst sah er zu der Zofe und wand sich ohne ein Wort zu erwiedern von ihnen ab. "Gebt Acht auf sie.. Sie ist unser wertvoller Gast, doch lasst sie nicht aus den Zimmer, auch wenn sie aufwacht. Ich gehe aus, bin aber vor Einbruch der Nacht wieder da.." Er verlies das Zimmer und wurde von einen an der Wand lehnenden Cannibal erwartet. "Das Mädchen.. Es ist Cada nicht wahr?" Noel antwortete nicht auf seine Frage, sondern ging einfach weiter. "Willst du sie etwa retten?" fragte Cannibal skeptisch. "Sie ist nur wegen mir in dieser Lage..." reagierte der Braunhaarige kurz. "Hattest du dich nicht von all deinen Gefühlen befreit? Warum willst du jetzt wieder den Helden spielen?" fragte der Dämon vorwerfend. Noel stoppte und drehte sich zu ihn und ging hastig auf ihn zu und stoppte erst als sie ihre Nasenspitzen fast berührten. "Zweifelst du etwa meine Führungsstil an?" fragte er bedrohlich. "Nein.. Das nicht.." meinte er ausweichend. "Gut.. Ich werde nun eine Weile aus sein.. Und noch ein Wort zur Warnung. Solltest du ihr auch nur ein Haar in meiner Abwesenheit krümmen.. Töte ich dich." meinte er kalt und verlies eiligen Schrittes die Burg und auch Aidran, dann aber auf den Rücken seines Pferdes.

      Wenige Meilen entfernt...

      In der dunklen Grotte standen sich wieder die Mönche gegenüber und berateten sich. Auch dieses Experiment war ein Fehlschlag. Da sie die Verbindung verloren hatten, dachten sie wohl das Noel sie getötet haben musste. "Das war ein fieser Trick.." Überrascht sahen sie sich um und entdeckten den jungen Mann, welcher sich von den Schatten löste. "Zuerst die Liebe meines Lebens mit einer Gehirnwäsche gegen mich aufzubringen, und ihr dazu noch ein Gift zu injekzieren, um sie nach Scheitern der Mission vor möglicher Gefangennahme zu schützen.. Aber wie ich euch feigen Bastarde kenne, hätte sich auch das Gift aktiviert wenn ihre Mission erfolgreich gewesen wäre.. Einzigster Knackpunkt.. Ihr seit nicht die einzigsten mit fiesen Tricks.. Als ich euren Parasit vernichtet habe, konnte ich auch die Quelle der Magie orten, und damit habt ihr mich direkt zu euch geführt.." Geschockt blickten sie zu den jungen Mann. "Also.. Der Grund warum ihr noch lebt, ist das ich das Heilmittel für das Gift brauche, also.. Wo ist es?" Plötzlich änderte sich die Stimmung unter den Mönchen. Sie fühlten sich im Vorteil, da sie nun ein Druckmittel gegen ihn hatten, das sie auch gegen ihn einsetzten würden. "Wenn ihr euch da mal nicht irrt?" meinte er, die Absicht der Mönche durchschauend. "Ich brauche eh nur einen von euch, um mir den Ort zu nennen. Für alle Anderen habe ich keine Verwendung..." In seinen Händen formte sich ein leuchtender Würfel, welcher auf die Mönche zuflog und sich plötzlich ausbreitete und alle, außer das Oberhaupt in Staub verwandelte. Er trat bedrohlich auf den schockierten Mönch zu, welcher rückwärts zu Boden fiel und vor ihn sich in den Dreck wälzte. "Also?" fragte er ernst. "Tss.. Dann töte mich doch! Ich würde eh lieber sterben, als jemand wie dir zu helfen. Du wurdest auserwählt um eine heilige Mission zu erfüllen. Dafür gab man dir das Schwert, doch du verwendest es nur für deine Zwecke!" Purer Hass sprach aus den Worten des Mönchs. "Du verstehst es einfach nicht... Erst jetzt führe ich mein Schwert für das allgemeine Wohl. Ich wurde König um die Bürger von Aidran zu schützen, ausgelöscht zu werden, darum.." Er umfasste den Griff seines Schwertes und zog es ohne Probleme. "Kann ich Dragon Slayer immer ziehen.. Erst jetzt fasst es mich als sein wahren Meister auf. Und falls du mir nicht den Ort des Gegenmittels erzählst wird dich etwas viel schlimmeres als der Tod erwarten.." Todernst sah er auf den Mönch herab, wessen Kampfeswillen nun vollkommen erlosch, in Anbetracht dieser Urgewalt die von den Braunhaarigen ausging und ergab sich seinen Willen und erzählte ihn den Aufenthaltsort des Gegenmittels.

      Am nächsten Tag

      Noel hatte der Blonden das Gegenmittel noch am Vorabend eingeflößt und es zeigte sofort Wirkung. Das Gift schien ihren Immunkreis zu verlassen, doch wurde er jetzt durch einen Notruf zu seinen Gemach gerufen. Vor den Zimmer traf er auf die Beiden Zofen, welche er mit Cadas Wohl beauftragt hat. Beide schienen schwer verstört, als er sie darauf ansprach was den passiert wäre, erzählten sie es ihn aufgebracht. "Wie befohlen haben wir Lady Cada Frühstück gebracht und sie war auch wach, aber als wir ihr bei aufsetzten helfen wollten, spielte sie auf einmal verrückt. Sie wehrte sich stark gegen unsere Hilfe und sie biss mich sogar." meinte die Zofe aufgebracht und zeigte ihren Herrn die Wunde. Skeptisch betrachtete er die Wunde. Man konnte deutlich die Bissspuren an den Handgelenk erkennen. "Verzeiht.. Ich werde mich nun selbst um sie kümmern." Er heilte ihre Wunde mit God Tears, und legte dann seine Hände jeweils auf die Wangen der beiden Kammermädchen. "Ihr vergisst was hier passiert ist.." meinte er bestimmend und nutzte seine Magie um ihre Erinnerungen zu löschen. Nun betrat der junge König selber seine Gemächer. "Du hast umgeräumt, wie es scheint.." meinte er bei den Anblick der stark demolierten Innenausstattung. Die Blonde hockte neben den Bett und vergrub ihr Gesicht hinter ihren Knien. Er schritt vorsichtig auf sie zu und hockte sich neben sie. Sie reagierte gar nicht auf ihn. Als er seine Hand vorsichtig auf ihre Schulter legte, hob sie langsam den Kopf und blickte ihn an. "Bitte nicht beißen.." meinte er sanft lächelnd. Sie wendete ihren Blick von ihn ab und sah emotionslos aus den Fenster. Ihre ganze Miene zeigte keine Reaktion. "Cada?" fragte er besorgt und legte seine Finger sanft an ihr Kinn und rückte ihren Kopf auf ihn. In seinen Augen sah er ein tiefes Nichts. Ihr kompletter Glanz war verloren. Leblos sah sie zu ihn, aber schien ihn gar nicht zu erkennen, und durch ihn hindurch zu sehen. Geschockt legte er wieder seine Hand auf ihre Wange und bekam so einen Einblick was in den letzten zwei Monaten mit ihr gemacht wurde. Trübsal legte sich auf die Miene des Braunhaarigen. Er senkte den Kopf und auch seine Hand rutschte von ihren Gesicht. "Cada.. Es.. tut mir so.. unendlich leid.." sprach er mit zittriger Stimme und Tropfen fielen von seinen Gesicht auf den Boden. "Ich hätte dich nie allein lassen dürfen.. Das.. ist alles meine Schuld..." Er presste die Zähne aufeinander so das sie schon zu knirschen begannen. "Du.. musstest so leiden.. Und ich.. Ich wusste nichts davon.. Während ich mein Leben führte, wurdest du immer und immer wieder gefolterst.." Er hob seinen Kopf und blickte sie traurig an. "Du bist so zerissen innerlich, das du deine Gefühle abgeschalten hast.. Du willst nichts mehr fühlen, da es eh nur leid wäre... Wenn du jetzt fühlst, fühlst du nur die Pein.. die man dir.. angetan hat." Die Tränen liefen ihn in strömen über sein markantes Gesicht. "Was habe ich dir nur angetan..?" meinte er verzweifelnd.
    • Als sie so plötzlich das Bewusstsein verlor, merkte die junge Frau einen kurzen Schmerz in ihrem Kopf, als hätte man sie fest gegen diesen geschlagen. Es dauerte nicht lange, da breitete sich von diesem dumpfen Gefühl ein Brennen aus, welches sich wie heißes, flüssiges Blei durch ihren Körper zog. Cada wollte schreien, da die Schmerzen beinahe unerträglich waren, doch konnte sie nicht. Sie fühlte, als würde sie innerlich verbrennen, als dieser so augenscheinliche Brand gelöscht wurde. Eine vage Ruhe breitete sich in ihrem Körper aus, doch folgte auf diese eine unendliche Schwärze, in welcher die junge Frau so irrend herumwandelte. Langsam drang aber Licht in den Raum, als die Kriegerin ihre Lider flattrig hob. Es dauerte eine Weile, bis sich der Schwindel um sie legte. Dann erkannte Cada, dass sie sich in einem ihr unbekannten Raum befand. Wo... woher kannte sie dieses Gefühl? Plötzlich betraten zwei Frauen den Raum, steuerten auf die Blonde zu und wollten sie angreifen. Sie sprachen davon, ihr Essen gebracht zu haben, als sie jedoch ihre Hände auf ihren Armen verspürte, zog es Cada auf dem ganzen Körper eine elektrisierende Gänsehaut auf und sie bekam Panik. Als hätte man einen Schalter in ihr umgelegt, begann die junge Frau zu randalieren. Sie schubste die Zofen von sich, riss das Tablett von sich runter und fasste den Arm einer der Frauen, als sie sie wieder ins Bett drücken wollte und biss sie. Fluchtartig verließen die beiden nun die Kammer, doch Cada hielt es nicht im Bett. Sie sprang hoch und lief zu dem Spiegel, wo sie eine Frau sah, die sie nicht erkannte. Fassunglos starrte Cada in ihr Spiegelbild, streckte den Arm nach ihrem Gesicht aus und strich mit den Fingerspitzen über das Glas. Dann verzerrte die Blonde das Gesicht zu einer vor Zorn getränkten Grimasse und schlug mit voller Kraft auf ihr Spiegelbild ein. Das Glas barst in 1000 Teile, zersprang aber nicht. Nun hielt Cada nichts mehr. Alles was ihr in die Hände kam wurde zu Boden geworfen, umgeschubst oder durch den Raum geschleudert. Als sie nun ihre Ruhe wiederfand, schlurfte sie zurück zum Bett, wollte sich auf die Bettkante setzten, beschloss aber sich dem Boden zu widmen. Zitternd zog sich die junge Frau zusammen, vergrub den Kopf hinter ihren Knien, als erneut jemand den Raum betrat. Er sprach zu ihr, doch erkannte sie seine Stimme nicht. Als sich seine Person neben ihr niederließ, hob Cada den Kopf, da sie den Mann sehen wollte. Aber sie erkannte ihn nicht. Er sah ihr zuerst mit Freude in die Augen, sie spürte aber, dass sich diese in Verwirrtheit wandelte, als die den Blick abwand. Die Wärme seiner Hand fühlte sich so lasch auf ihrer tauben Wangen an. Er nannte sie Cada und erzählte ihr wie Leid es ihm alles tat was passierte. Doch konnte sie nichts damit anfangen. Jegliche Erinnerung war verschwunden, auch der Braunhaarige vor ihr, welcher sich so im Leid wand, war ihr ein Fremder. Die junge Frau betrachtete ihn regungslos, wie er weinte, dann aber quoll eine Frage auf ihrer Zunge auf. "Cada... ist... ist das mein Name?", meinte sie leise, doch lag eine Woge des Desinteresses in ihrer Stimme.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Tage später...

      Noel lief mit Cada durch den königlichen Garten, wie all die Tage zuvor und erzählte ihr von ihren Leben, zumindest von den was er wusste. "Amnesie?" fragte Cannibal welcher etwas abseits im Schatten stand. "So scheint es.. Sie hat all ihre Erinnerungen an ihre Vergangenheit vergessen, aber die grundliegenden Dinge weiß sie noch. Sie kann reden, kennt die Namen von allen Gerichten, selbst die Namen der Länder und welches Jahr und Tag wir haben. Es scheinen nur persönliche Erinnerungen zu sein, die sie verloren hat." meinte Puck welcher unweit von Cannibal in der Luft schwebte. "Wie geht es ihn?" fragte Cannibal nun mit besorgter Miene, während er die beiden beobachtete. "Denn Umständen entsprechend.. Die Liebe seines Lebens hat jegliche Erinnerungen an ihn verloren, aber er hofft das sie sich wieder erinnert wenn er ihr alles erzählt, was er weiß. Dazu kommt aber noch etwas.. Sie hat immer noch ein Trauma davon, was die Mönche mit ihr gemacht hatten. Sie erinnert sich zwar nicht, aber das Gefühl scheint immer hoch zu kommen wenn Personen direkt auf sie zukommen. Nur Noel kann sich ihr nähern, ohne das sie ausflippt. Ihr Unterbewusstsein muss ihr wohl sagen das sie ihn vertrauen kann." erklärte der Eisgeist, was Cannibal zum grübeln brachte. "Wie kann das sein, wenn sie doch keine Erinnerungen mehr hat?" Auch Puck griff sich nachdenklich ans Kinn. "Starke Gefühle verschwinden nie ganz, auch wenn man sich nicht an die Quelle daran erinnert. Es ist wie mit ihren Trauma. Große Angst und Furcht hinterlässt Narben, und so anscheinend auch ihre Gefühle für Noel. Auch wenn sie ihn nicht kennt, so scheint sie Unterbewusst zu wissen, das er ihr nichts tun wird."
      Noel hatte die vergangene Tage allein mit Cada verbracht. Er hatte ihr ihr Essen gebracht und sich um sie gekümmert. Er versuchte ihr alles zu erzählen was sie gemeinsam durch gemacht hatten. Sie erinnerte sich nach wie vor an nichts, doch fing sie an eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und wurde auch ruhiger. Vorerst war sie immer noch auch ihn gegenüber etwas vorsichtiger, aber nun lief sie schon auf der gleichen Höhe wie er. Von allen Orten schien sie den Garten am liebsten zu haben, weswegen auch Noel diesen Ort wählte um ihr von ihrer Vergangenheit zu erzählen, und von allen was Cada ihn erzählt hatte. So zogen die Tage an ihn vorbei und vor den nächsten Thema fürchtete er sich von Anfang an. Bei seinen Erzählungen kam er nun in Kardanell an. Der Tag endete wie jeder anderer. Seine Erzählungen hatte er an den Punkt unterbrochen als sie in Aidran getrennt wurden. Er saß noch eine Weile an ihren Bett und strich ihr sanft die blonden Haare aus den schlafenden Gesicht. "E-ein Teil von mir.. Wollte dir damals die Erinnerungen nehmen. Nachdem ich gesehen hatte was die Mönche dir angetan hatten, wollte ich nur das dass alles nicht wahr wäre.. Das ich es früher bemerkt hätte... Doch das war nicht alles. Am liebsten hätte ich dir auch die Erinnerungen daran genommen was ich dir in Kardanell angetan habe, aber dann bekam ich Angst. Die Angst wie sehr du mich hassen würdest wenn du es herausfinden würdest, was ich getan habe. Doch.. fürchte ich das diese Erkenntniss zu spät kam.. Was wenn ich dir Unterbewusst alle Erinnerungen genommen habe? Wie könnte ich dir dann je wieder unter die Augen treten." Nicht nur die Geschehnisse in Kardanell hielt er vor ihr erstmal geheim, sondern auch die Gefühle die er für sie entwickelt hatte. Er kam sich so unwürdig vor. Morgen würde er ihr alles erzählen, das war er ihr schuldig. Wenn sie ihn hassen würde, wäre das eine passende Strafe für ihn, doch könnte er sie nie hassen. Er beugte sich langsam vor und küsste sie sanft auf die Stirn bevor er sich vom Bett erhob und das Zimmer verlies, wo bereits Cannibal auf ihn wartete. "Wie lange soll das noch so gehen? Seit dieses Mädchen hier aufgetaucht ist, vernachlässigst du deine Pflichten, und ich habe nicht ewig vor deinen Platz einzunehmen." Ohne den Dämon weiter zu beachten, drehte er ihn den Rücken zu und ging. Wütend blickte er ihn nach. "Gib ihn noch ein wenig Zeit.. Er weiß wie du fühlst und er wird sich bald wieder aufrappeln.. Das muss er einfach." meinte Puck nach Verständnis suchend. "Diese Zeit habe ich ihn gegeben... Es wird Zeit das er endlich wieder er selbst wird."
    • Der Fremde Mann, welcher sich ihr als Noel vorstellte, kümmerte sich seit ihrem Ausraster in jenem Zimmer sehr rührend um sie. Auch wenn es der Blonden schwer fiel, anfangs Vertrauen zu fassen, so hatte sie doch das Gefühl, gerade ihm mehr als einem jeden anderen vertrauen zu können. Der großgewachsene Braunhaarige führte sie jeden Tag im Garten herum, erzählte ihr von ihrer Vergangenheit, wer sie war und was sie war, wie sich er und sie gegenüberstanden und was sie miteinander erlebt hatten. Und auch wenn sich Cada bemühte, ihre Erinnerung wiederzuerlangen, so blieb dennoch nichts als ein tiefes schwarzes Loch in ihren Gedanken zurück. Es schien wohl noch nicht die Zeit dafür gekommen, dass sich ihr Geist dem allen wieder öffnen wollte. Auch hatte ihr Noel erzählt, was mit ihren Erinnerungen wohl passiert sei und gerade deswegen eben weil sie soviel Leid ertragen musste, an welches sich die junge Frau dennoch nicht erinnern konnte, sich ihr Bewusstsein dem Leben vor der Amnesie nicht mehr hingeben wollte. Nun brach der sechste Tag am Hofe heran. Es dämmerte bereits, als der Grauäugige Cada wieder in seine Gemächer begleitete, nur um an ihrer Seite zu warten, bis der Schlaf sie erneut holte. Zugegeben war es der jungen Frau doch etwas unangenehm, dass Noel jeden Tag auf sie aufpasste. Es war ja nicht so, als könne sie sich nicht selbst schützen. Doch fühlte sich Cada so geborgen, wenn er vorsichtig ihre Hand hielt, ehe sich ihre Augen schlossen.

      Am nächsten Morgen aber, erwachte die von Noel ernannte Kriegerin allein. Neben ihrem Bett war nicht das alltägliche Frühstück, welches sie sonst erwartete und auch vom König fehlte jede Spur. War sie zu früh erwacht? Für normalerweiße weckte der junge Mann sie, doch heute schien es nicht so. Mit gerunzelter Stirn setzte sich die Blonde auf und schwang die Beine aus dem Bett. Auch war das Wetter heute nicht sonderlich berauschend. Besorgten Blickes schritt sie die wenigen Meter zu einem der Fenster und öffnete es, nur um sich etwas hinauszulehnen und die morgendliche Luft einzuatmen. Es roch gewaschen und sauber, es musste wohl des Nachts geregnet haben. Auch hangen jetzt noch schwer wirkende Regenwolken am Himmel. Je länger die junge Frau nun über die Stadt zu ihren Füßen blickte, desto bedrückender wurden ihre Augen. Sie war schonmal hier. Zumindest hatte Noel ihr das erzählt und irgendwo tief in sich, konnte sie es spüren, da sich ihre Kehle leicht zuschnürte, als würde ihr irgendeine Gefahr drohen. Doch auch heute schien es nicht so, als würde sich Cada an etwas erinnern können, was der jungen Frau ein enttäuschtes Seufzen entlockte. "Wenn es doch nur etwas gäbe, was mir auf die Sprünge helfen könnte...", murmelte sie und zog eine nachdenkliche Grimasse. Jegliche verbale Information hatte der Blonden nicht geholfen. Alles was Noel ihr erzählte, prallte an der Blonden ab, mehr noch, wollte gar nicht in ihr Bewusstsein eindringen um sich die Geschehnisse erneut vorzustellen. Doch... vielleicht brauchte sie eine Art Relikt. Etwas, was sie schonmal in den Händen hielt, um ihre Erinnerung aufzufrischen. Ernsthaftigkeit spiegelte sich nun in ihrem Gesicht, ehe sie das Haupt wieder hob und gen Himmel blickte. "So könnte es doch möglicherweiße klappen..."

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    • Die gesamte Nacht hing der junge König über den Papierkram den er als König nun mal bearbeiten musste. Früher fand er ihn gar nicht so schlimm, da er die Stille um ihn mochte, wenn Cannibal eine Tasse Tee brachte und er sich um den Papierkram kümmerte. Doch nun.. Nun schien die Zettel nicht zu enden, was wohl auch daran lag das er sich die vergangenen Tage davor gedrückt hatte, und es sich rasch gesammelten hatte, zudem drehte sich seine Gedanken nur um dieses verwirrtes Mädchen in seinen Gemächern. Er lehnte sich erschöpft zurück, und rieb sich mit seinen Zeigefinger und Daumen über den Nasenrücken. Die Müdigkeit versuchte ihn einzuholen, aber er hatte noch so viel zu tun. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster und legten das Zimmer in einen rötlichen Schein. Überrascht sah Noel aus den Fenster zu der beginnenden Morgenröte. "Ist es schon so früh..?" Er gähnte und streckte seine Arme über seinen Kopf. Bevor er sie auf den Tisch verschrenkte und seinen Kopf darauf bettete. //Nur für einen Moment..// meinte er entschuldigend zu sich selbst und schloss seine vor Müdigkeit schweren Augenlider.
      Als Cannibal die Tür zu den Arbeitszimmer seines Herren öffnete, entdeckte er ihn schlafend auf den Tisch. Er ging zu ihn und sah auf ihn nieder, wie er friedlich schlief. Er musste ziemlich erschöpft sein. Seit dieses Mädchen aufgetaucht war, hatte sich alles geändert. Der König der sich vorrangig nur um sein Land und Volk sorgte, schien jetzt nur noch Augen für dieses Blondhaarige zu haben. Er war nicht mehr der Mann den er seine Treue geschworen hatte. Er streckte seine Hand über ihn aus und senkte sie bedrohlich auf ihn zu. Wenn er ihn töten wollte, dann war es seine einzigste Chance ihn zu überraschen und anzugreifen wenn er nicht damit rechnete, also wenn er schlief. Seine Hand senkte sich immer näher auf den braunen Schopf, als sie plötzlich die Richtung änderte und ihn stattdessen leicht an der Schulter rüttelte. "Herr.. Ihr müsst aufwachen." meinte er sanft. Langsam öffnete er seine Augen. "Cannibal? Wie spät ist es?" fragte er und erhob seinen stark verspannten Körper von der ungemütlichen Schlafposition. "Fast Mittag.." meinte er erklärend und schob ihn einen Becher mit Tee zu. "Danke.." Er leerte das Glas mit einen Zug. "Was ist mit Cada?" fragte er wissend das er heute nicht bei ihr war. "Sie scheint vor kurzen erwacht zu sein. Darum habe ich euch auch geweckt." meinte der Dämon bestimmend und nahm wieder den leeren Becher an sich. "Danke, wie immer..." Er stand auf und verlies das Zimmer. Ernst sah Cannibal ihn nach. //Ihn zu töten bringt nichts.. Aber wenn ich den Grund für seine Änderung beseitige... Seit diese Frau wieder aufgetaucht ist, hat er sich komplett geändert. Es wird Zeit das ich dem einen Rigel vorschiebe...//
    • Seufzend schloss die Blonde wieder das Fenster und kehrte sich um. Sie konnte nicht einfach warten, hier war sie doch wohl keine Gefangene, also begab sich Cada auf Erkundungtour. Mit geprüften Blicken nach links und rechts trat sie auf den leeren Gang hinaus und begann mit nackten Füßen durch die Hallen zu laufen. Sie kannte das Schloss noch nicht wirklich, da Noel sie immer im Garten herumgeführt hatte. Die umrundete im oberen Stockwerk den Innenhof und versteckte sich gekonnte vor den wenigen Wachen, welche Noel hier postiert hatte. Auch wenn er als König wohl sehr stark war, so konnte man sich nie sicher genug sein. Mit einem amüsierten Lächeln verschlug es die junge Frau nun in den zweiten Stock, welcher genauso viereckig angelegt war, jedoch in mehrere Seitenschiffe augeteilt wurde. Die letzten Stufen der Wendeltreppe erklimmend stand sie dann vor der Möglichkeit nach links oder rechts zu gehen und zwinkerte kurz unentschlossen. Cada konnte nicht wirklich sagen wieso, aber es zog sie in den linken Flügel. Langsam schritt sie voran, sah aus den hohen Fenstern, welche bereits einen weiten Blick über die Landschaft boten und strich mit den Fingern über die steinernen Wände. Komischerweise war die Blonde nicht neugierig genug um in jedes Zimmer zu sehen, wohl weil die meisten verschlossen waren. Doch bei dem letzten Raum, konnte sie sich nicht wirklich beherrschen und drückte die Klinke hinab und siehe da, die Türe schwang auf und sie stand vor einem großzügigen Erker. Die wenigen Stufen welche in das Zimmer hinabführten sprang die Blonde hinab und sah sich nun um. Rechts von ihr war ein Kamin eingelassen, in welchem noch etwas alte Kohle lag, links stand ein großes Doppelbett und vor der Amnesieleidenden ein großzügiger Sekretär. Ihre Füße standen auf einem großen, weichen Webteppich in welchen sich ihre Zehen vergruben. Cada zog es ein erfreutes Grinsen auf, als sie auf die eine Seite des Doppelbettes ging und sich in die weichen Federn fallen lies. Die Daunendecke umschloss ihren Körper und ihre Arme, als sie merkte, dass sich in ihren Rücken etwas bohrte. Verwirrt setzte sich die junge Frau wieder auf und schlug die Decke zurück, als sich darunter ein Umhang zeigte. "Nanu...", noch verwirrter als Cada schon war, konnte sie nicht mehr werden, weswegen sie den dunklen Stoff in die Hände nahm und rumdrehte. Er war leicht zerfleddert und ausgefranst. "Er wurde wohl häufig genutzt... ich frage mich.. wem er wohl gehört...", murmelte die Blondhaarige und legte ihr Augenmerk dann auf die Brosche, welche ihn zusammenhielt. Mit zusammengezogenen Augen nährte sie das silberne Stück ihren Augen und strich dann über die Gravur, welche drei Schwerter darstellte, die zum Himmel ragten und von einem Lindenblatt umschlossen wurden. "Was... ich.. ich kenne..", und als hätte man ihr erneut einen Schlag gegen den Kopf geschlagen, so kehrten all ihre Erinnerungen wieder. Wie ein Film liefen die letzten eineinhalb Jahr vor ihrem inneren Augen ab, ehe Cada wieder in die Realität zurückgeworfen wurde und schwer atmend an die Wand hinter ihr sackte.

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    • Abprubt blieb der Braunhaarige als er Cadas Zimmer betrat, mit ihren Frühstück in den Händen, aber feststellen musste das sie nicht darin war. Er setzte das Tablet auf den Schreibtisch und blickte sich in den Raum genauer um. "Cada?... Cada!" Auch nachdem er das Zimmer auf den Kopf stellte, wurde klar das die Blonde verschwunden war. Was wenn sie entführt wurde, desorientiert im Schloss umher wandert oder sich erinnert hat und nun weggelaufen war? Es gab so viele Möglichkeiten. Er musste sie finden und das schnell. Er lief aus den Zimmer und blickte sich suchend um, konnte sie aber nicht finden. Auch die Frage an die Wachen endete in einer Sackgasse. Keiner hatte sie gesehen. Er knirschte mit den Zähnen und rannte die Treppen hinauf, als er plötzlich in sich ein Dejavu breit machte. Als hätte er das schon einmal gemacht. Dann erinnerte er sich. Damals als sie zum ersten Mal in Aidran ankamen, kam es zu einer ähnlichen Situation. In den Moment gefangen, lief er wie in Trance zu den Zimmer in den Cada damals untergebracht war. Das obere Stockwerk wurde kam verwendet, zumindest nicht von ihn, weswegen es auch so sein müsste, doch stand eine Tür offen. Und zwar jene von dem Zimmer in den damals Cada untergebracht war. Als er das Zimmer betrat, sah er die Blonde die gegen die Wand gesackt war. Er lief sofort zu ihr und rüttelte ihr an der Schulter. "Hey, Cada? Alles in Ordnung?"
    • Mit starrem Blick hob die junge Frau ihren Kopf und blieb mit ihren Augen an dem zerzausten Bettüberwurf hängen. Ihre Hände hatten sich in dem Leinenstoff gekrallt und schienen nicht so, als würde sie bald loslassen wollen. Cadas Atem ging unregelmäßig als sie sich nach einem kurzen Schlucken langsam Noel zuwand und ihn mit Unglauben in den Augen ansah. "Ich... ich weiß es wieder...", entkam es der Kriegerin brüchig und sie erhob sich, nur um vom Braunhaarigen wegzukommen. Dieser sah sie zuerst erfreut an, dann jedoch wandelte sich seine Miene in jene, welche Cada ihm mit demselben Schrecken auf den Lippen schenkte. Cada merkte wie er die Situation langsam zu realisieren begann. "Ich weiß alles wieder...", obwohl die junge Frau in ihrem Geiste schwächer geworden war, so hielt sie die Tränen gekonnt zurück, da sie im Moment nichts als Entsetzen und leicht aufkochende Wut verspürte. Auch Noel stolperte einige Schritte zurück und hob die Hand über sein Gesicht. Doch auch wenn die Blonde im Moment nur weglaufen wollte, da sie nun alles wieder eingeholt hatte, so konnten sich ihre Beine nicht bewegen. Langsam lies sie sich nun auf das Doppelbett nieder und stierte auf ihren Umhang hinab, welchen sie nun so eindeutig zuordnen konnte. Es war noch eine lange Zeit, welche zwischen den beiden verstrich, wo nichts gesagt wurde. Dann aber wollte sich die junge Frau nicht mehr halten. "Wann... wann hattest du vor mir zu sagen, was wirklich hier passierte? Was danach passierte? Ich kann mich nun zwar wieder erinnern, aber wenn ich meinen Umhang von damals nicht gefunden hätte... was hättest du mir gesagt, was mit Kardanell passiert wäre? Mit meiner Identität... mit uns?", schniefend hatten sich nun doch ihre Augen mit einem Tränenschleier gefüllt, als sie ihren Kopf wieder zu Noel drehte, welcher nach wie vor stumm neben dem Sekretär stand und zu Boden sah.

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    • Er lehnte sich mit seinen Rücken neben den Sekretär an die Wand an. Seine Arme verschränkte er vor seinen Brustkorb und senkte seinen Blick zum Boden. "Wann ich dir alles erzählt hätte, fragst du? Nie.." Schockiert blickte die Blonde zu ihren einstigen Wegbegleiter. "Ich hätte dir alles erzählt.. Was wir erlebt hatten, was Kardanell für dich war und was ich daraufhin gemacht habe. Aber das ich dich liebte... Das du mich auch liebtest... Ich sah keinen Grund darin dir das zu erzählen. Ich hätte dir Angst gemacht. Dir erzählt das all das was dir passiert ist, meine Schuld war. Ich hätte dich dazu gebracht wegzulaufen, ohne das alte Gefühle dich dazu bringen würden noch einmal deinen Blick nach hinten zu werfen. Ich wollte das du mich als Monster siehst und für immer verschwindest und nie wieder in meine Nähe kommen wolltest." Er blickte nun mit emotionslosen Blick zu der Blonden. Die Augen die ihn sonst mit so großen Vertrauen ansahen... Das einzigste was er nun noch in ihren Augen sah war der tiefe Wunsch wegzulaufen. Sie fürchtete sich vor ihn.. Sie entwickelte langsam eine Abscheu gegen ihn, oder hatte sie diese schon seit sie Kardanell verlassen hatten. "Es steht dir frei zu gehen. Du bist keine Gefangene... Verschwinde wenn du willst, doch rate ich dir von eines ab, Cada. Solltest du in deiner Verzweiflung planen mich noch einmal zu töten, werde ich dir nicht noch einmal Gnade erweisen. Das war alles..." Er löste sich von der Wand und ließ die Arme schwingend wieder sinken. Er ging zur Tür und blieb noch einmal kurz im Rahmen stehen. "Mach es gut, Cada.. Für immer." Mit diesen Worten verlies er den Raum und ging eiligen Schrittes den Gang entlang. Er hatte nun eine Strecke zwischen sich und ihr gebracht. Sein Schritt wurde langsam und er sackte mit der Schulter gegen den kalten Stein der Wand. Tränen liegen aus den Schatten unter welchen sich seine Augen versteckten, wahrend er schluchzend zu Boden sackte. Tiefe Verzweiflung breitete sich in den jungen Mann aus und er wusste einfach nicht mehr was er tun sollte. Puck schwebte unweit von ihn weg und blickte mitleidig auf ihn hinab. "Noel..."
    • Fassungslos sah Cada dem Braunhaarigen hinterher. Sie konnte nicht glauben, was sie eben hörte und richtete ihren Blick wieder starr nach vorne. Mit zusammengepressten Lippen erhob sie sich vom Bett und sah erneut aus dem Fenster. Widerwillig lies sie sich Noels Worte nochmal durch den Kopf gehen und seufzte auf. Es war nicht leicht zu akzeptieren, was er zu ihr sagte, doch sah Cada darin auch einen Weg, sie zu schützen. Vor allem, was sie damals verfolgt hatte und welche Schicksalschläge die beiden ereilt hatten. Und nun hatte er ihr es erzählt, weil... "Weil wir...", es durchzog sie wie ein elektrischer Schlag, doch kehrte sich die Blonde um und hastete auf den Gang hinaus, wo etwas weiter vorne der König Aidrans auf den Knien stand und vornübergebeugt verharrte. Mitleidig blickte die Blonde auf Noel hinab und näherte sich ihm langsam. "Noel...?", vorsichtig trat sie an den jungen Mann heran, doch er reagierte nicht, worauf sich Cada neben ihm niederlies und langsam die Hand nach seinem Kopf ausstreckte. Er stieß diese zwar vorerst weg, doch wagte die Blonde einen erneuten Schritt und nun lies er sich die Haare aus dem Gesicht streichen, sodass die junge Frau auf dieses blicken konnte. Ihm standen die Tränen in den Augen, auch waren seine Wangen genässt. Cada erkannte in seinem Blick, dass er sich wirklich zusammenriss sie nicht anzusehen. Seine Kiefermuskeln waren derart angespannt. Zögernd lies sich die Kriegerin nun neben ihn fallen und suchte seinen Blick, welcher ihr immer noch verweigert wurde. "Auch wenn es vielleicht sehr spät, vermutlicherweise zu spät kommt... ich.. ich verstehe dich. Ich habe es lange nicht verstanden, warum du das alles gemacht hast. Ich war zu sehr in der Vorstellung verbohrt, dass es deine Absicht war, mir das alles anzutun. Aber jetzt... habe ich gemerkt und ich entschuldige mich nochmals, dass ich es erst so spät gesehen habe, dass du dies alles nur getan hast, um mich zu schützen. Und das, dass du mir nichts davon erzählt hättest, wenn ich meine Erinnerung nicht wiedererlangt hätte, war auch Teil dessen, dass du mich nur schützen wolltest.", vorsichtig ergriff sie nun die Hand des Braunhaarigen, was sich sofort wieder vertraut anfühlte. "Weil wir es uns damals gegenseitig versprochen haben, nicht wahr? Wir sind Partner und wir erzählen uns immer in Wahrheit, alles was uns bewegt und durch den Kopf geht. Auch wenn es schmerzen sollte, aber... wir haben es uns versprochen. Und Versprechen bricht man nicht.", zärtlich verschränkte sie nun zaghaft ihre Finger mit den seinen. "Ich will nicht mehr fort vor dir. Ich will nicht wieder verschwinden und ohne dich sein, dich erneut verlieren. Versteh' das doch bitte. Wir sind doch nach wie vor Partner. Und ich hoffe inständig, dass wir diesmal einen Schritt weiter gehen können und nicht nur welche im Kampf sind." Stumm saß sie nun neben Noel und betrachtete ruhig sein Gesicht. Wohl könnte er sie doch noch von sich stoßen und sie vertreiben, aber nun hatte Cada es zumindest versucht, ihm zu zeigen, dass sie es ernst meinte.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Etwas wehmütig sah er zu Cada hinauf. "Warum..? Warum bist du nicht gegangen? Ich habe doch alles getan... Wie soll ich dir jetzt noch sagen, das du gehen sollst, wenn ich dich am Liebsten nie wieder gehen lassen möchte?" Cada lächelte sanft und legte ihr Arme um ihn. "Nach alldem was ich dir angetan habe... Wie kannst du mir dann verzeihen? Ich möchte dich um mich haben, aber ich kann mir nicht erlauben diesem Gefühl zu erliegen. Cada.. Gefahren von denen du bisher nicht mal geträumt hast liegen vor mir. Ich muss für mein Land da sein, für mein Volk. Kriege werden ausbrechen und ich weiß nicht wie meine Zukunft aussieht. Ohne es zu merken habe ich mir einen ganzen Haufen Feinde gemacht. Sie werden auch deine Feinde werden... Sie werden dich für mein Schwachpunkt halten.. Viel Leid wird dich erwarten wenn du bei mir bleibst. Ich biete dir einen letzten Ausweg. Wenn du jetzt gehst, werde ich es dir nicht vorhalten, wenn du aber bleibst, dann.. Werde ich dich nie wieder gehen lassen." meinte er ernst. Er ahnte was kommen würde, und wollte Cada nicht dieser Gefahr aussetzen. Deswegen wollte er sie so weit von sich wissen, wie es nur ging. Doch war er drauf und dran sie nie wieder gehen zu lassen. Alles hing von ihrer Entscheidung jetzt ab, aber Cada blieb was Noel in eine Wechselbad der Gefühle warf. Zu einem wollte er das sie in Sicherheit ist, zum anderen wollte er natürlich das sie bei ihn blieb, denn ihr Vertrauen und einfach nur das Wissen das sie bei ihn war, gab ihn Kraft ohne Ende. Auch seine Arme legten sich um ihren zierlichen Körper. "Danke.. Cada."
      Hinter einer Ecke sah Cannibal den ganzen Treiben zu. In seinen Blick spiegelte sich pure Verachtung wieder. "Dieses Miststück... Sie macht ihn schwach. Nur ohne Bindungen kannst du wahre Stärke erreichen, ich dachte das du das wüsstest, Noel..." meinte er genervt und kalt. "Und das ist es wo du dich irrst.." meinte Puck der hinter ihn auftauchte. "Was hast du gesagt?" meinte der Dämon angriffslustig, was aber den Eisgeist nur ein müdes Lächeln abverlangte. "Seine Liebe zu Cada macht ihn nicht schwach.. Sie gibt ihn Kraft, ohne Grenzen. Diese Gefühle haben dich unterdrückt als er das letzte Siegel öffnete, damals hier in Aidran und sie haben ihn die Kraft gegeben dich zu überkommen. Sie haben den Pfad zu seiner wirklichen Kräften gepflastert. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du ihn ja nochmal zum Kampf heraus fordern.. Aber du wirst keine Chance haben. Menschen bekommen um so mehr Kraft, wenn sie für etwas kämpfen, vor allem wenn sie aus Liebe handeln."
    • "Ich bleibe Noel. Ich habe die Entscheidung für mich getroffen bei dir zu bleiben und das alles mit dir zu durchstehen.", flüsterte sie dem jungen Mann nun ins Ohr, welcher sie doch so nahe an sich gezogen hatte. Cada merkte förmlich, wie all seine Anspannung plötzlich abfiel und er sich beinahe in ihre Arme fallen lies. Behutsam strich sie über den Rücken des großgewachsenen Mannes, strich ihm vorsichtig über Haupt und Haar. Mehr als glücklich könnte die junge Frau im Moment nicht sein. "Ich bin froh, das wir nun endlich wieder zueinander gefunden haben.", murmelte Cada in die Schulter des Königs und schmiegte ihren Kopf an seinen Hals, unwissend, dass sie in ihrer Nähe beobachtet wurden. Noch lange konnte Cada die Vorgehensweise und die Gedanken, sowie das Wesen des Dämons nicht richtig deuten. Lange schon kam sie aber auch nicht mehr in den Umstand, einen Menschen so durchdringend durchleuchten zu müssen, um in Sekundenschnelle den Charakter und das Vorhaben zu erkennen. Und Cannibal war für die Blonde ein Buch mit Sieben Siegeln, ein unbeschriebenes Blatt Papier, jemand, den sie einfach nicht durchschauen konnte. Solange er sich jedoch ihr und ihrem Glück mit Noel nicht zu aufdringlich nähert und einen Keil zwischen beide treibt, würde sie die Wolfsähnliche Figur anerkennen und auch akzeptieren.

      "Noel.. ich.. ich habe noch eine Frage...", in einem mystischen Unterton löste sich die Kriegerin von dem Braunhaarigen und sah in dessen fragend, wartenden Augen. "Weißt du wo mein Schwert ist? Ich... ich fühle ich nicht vollkommen, ohne es an meiner Seite zu wissen.", schmerzlich unterdrückten Blickes, huschten ihre tiefblauen Augen zwischen den mausgrauen seinerseits hin und her.

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    • Der junge König rappelte sich nun auf. Er konnte ja nicht ewig weinerlich auf den Boden hocken, wie ein kleines Kind. "Ich verstehe.. Wenn die Zeit kommt werde ich es dir übergeben. Versprochen..." Die Blonde schien nicht ganz zufrieden mit dieser Antwort, aber sie akzeptiere sie für den Moment.
      Auf den Weg zurück in ihr Zimmer durchquerten sie wieder den Garten. Cada erzählte ihn das sie der Garten an jenen, damals in Kardanell erinnerte, was wohl auch der Grund war, warum sie sich selbst ohne Gedächtnis hier wohl fühlte. Von einen Dachvorsprung wurden die Beiden immer noch beobachtet, bis eine Gestalt in ihren Weg sprang. "Genug mit dieser Gefühlsdusellei... Ich habe diesem Schauspiel nun lange genug mit angesehen. Leider muss ich nun feststellen das du nun ein ganz anderer Mann bist, als jener den ich meine Treue schwor. Ich fordere dich zum Kampf heraus, um herauszufinden wer von uns der Stärkere ist." meinte der Dämon ernst und erweckte die Magie in seinen Armen. "Cannibal..." Noel wusste das dieser Moment irgendwann auf ihn zukommen würde. Cannibal war seit dem Erscheinen Cadas misstrauisch ihn gegenüber. "Wie du willst." meinte Noel ernst und hob schützend den Arm vor die Blonde. "Aber das ist ein Kampf nur zwischen uns zwei." meinte er und fixierte mit seinen Augen den Dämon vor sich. Er zögerte erst, nickte aber dann. Noel blickte sich lächelnd zu Cada um. "Verzeih.. Aber das ist mein Kampf. Ich möchte nicht das du dich einmischt." Noel trat einen Schritt noch vorn und machte sich kampfbereit, als die erste Explosionswelle auf ihn zuraste. Er wich flink zur Seite aus, wurde aber von einer Zweiten überrascht. Er hob seinen rechten Arm und erzeugte vor sich ein Eisschild. "Ich wusste es.." meinte Cannibal Zähne knirschend. "Du bist verweichlicht, Noel! Das Mädchen ist kaum wieder da, und schon hast du deine Gefühle wieder eingeschaltet und deine Magie in dir versiegelt. Du bist wirklich jämmerlich." Er erzeugte immer weitere Wellen, die Noel aber leicht ausweichte. "Das war es also?! Diesen Ort hast du doch nur als Ersatz erschaffen! Nachdem du dich von ihr getrennt hast, hast du auch deinen Platz im Leben verloren, den du ja immer nur wolltest, also musstest du dir einen neuen erschaffen! Waren wir all die Zeit nichts weiter als ein billiger Ersatz?! Und jetzt?! Willst du uns jetzt verlassen, all die Leute die zu schützen geschworen hast!" Der gesamte Boden unter Noel leuchtet in einen hellen gelben Licht auf. Das ganze Feld war mit Mienen übersät. Ohne Platz zum ausweichen, hob er wieder seinen Arm und erzeugte an der Burgmauer Eiszapfen, welche sie wie die Absätze einer Treppe in die Höhe erstreckten. Mit schnellen und leichtfüßigen Sprüngen erklomm er diese ungewöhnliche Treppe und sah zu wie der Bereich unter ihn explodierte. "Du irrst dich.. Gerade jetzt erkenne ich die Wahrheit." Er landete wieder auf seinen Füßen und sah ernst zu einen wütenden Cannibal. "Erst mit meine Gefühlen erkenne ich was ich wirklich zu tun habe. Vielleicht habe ich euch ohne Gefühle für einen Ersatz für meine egoistischen Bedürfnisse benutzt. Ohne Gefühle fehlten mir auch so was wie Verantwortung und ich hatte keinen Beschützerinstinkt. Ich herrschte ohne mitleid und Einfühlsvermögen. Ich war kein König... Ich war ein Tyrann. Erst jetzt weiß ich was ich zu tun habe. Die Leute von Aidran zu beschützen." meinte er entschlossen. "Und wie willst du das anstellen?! Du hast deine wahre Kraft versiegelt und verlässt dich wieder nur auf die geborgte Kraft von diesen Geist!" brüllte ihn Cannibal entgegen und stürmte auf Noel zu. "Und das ist deine größte Schwäche, Cannibal.. Du glaubst daran das nur große Zerstörung Kraft in sich birgt, aber ich habe die Kraft der Gefühle." Er blickte dankbar lächelnd zu Cada. "Pah! Das ich nicht lache!" lachte der Wolfdämon auf, während er den Braunhaarige umkreiste. "Lach lieber nicht zu früh.. Schließlich hat dich diese Kraft in der Vergangenheit schon einmal besiegt. Ich brauche diese zerstörerische Kraft nicht. Irgendwann hätte sie selbst mich zerstört. Ohne Gefühle bleibt einfach nichts. Als Cada von König Okeron verbannt wurde, erkannte ich die Ungerechtigkeit und wollte ihn dafür bestrafen, vielleicht hätte ich mir innerlich gewünscht das zu tun, was ich tat, aber mit meinen Gefühlen hätte ich erkannt wie viel Leid ich ihr dabei antun würde. Keine Kraft ist es wert, wenn man sich selbst dabei verliert. Und ich habe durch diese selbstzerstörische Kraft beinahe alles verloren. Meine wahre Kraft zeigt sich davon ob sie geliehen ist, oder nicht. Es sind die Menschen die mir nahe stehen, die mir die Kraft geben." Cannibal prallte gegen eine gewaltige eisige Aura. Das Siegel des Vertrages zeichnete sich auf Noels Arm ab und sein Arm begann sich von den Armen aufwärts ganz in schwarz zu färben, während das vorherige schwarze Siegel weiß zurück blieb. Die Dunkelheit breitete sich bis hoch in Noels Gesicht aus. "Wahre Kraft entsteht nicht wenn man nur für sich selbst kämpf, sondern wenn man kämpft um andere zu schützen." Er legte seine eine Hand in seine Andere und erzeugte ein Eisschwert. "Ice Devil's Zeroth Long Sword'. Er schwung das dieses gigantische Eiskraft und schnitt Cannibal, aber nicht wirklich. Trotzdem fiel er besiegt zu Boden. "Das Ergebnis bleibt das Selbe.. Ich habe wieder gewonnen. Was wirst du jetzt tun?" Noel reichte ihn wieder die Hand, wie damals als er aus der Unterwelt entkommen war. Aber diesmal war etwas anders. Noel lächelte ihn zu. Der Dämon versteckte seine tränenden Auge hinter seinen Arm und ergriff Noels Hand.
    • Zurückweichend nickte Cada Noel zu, welcher sich dem Kampf mit Cannibal stellte. Seinem einstigen Besitzer. Es war der Blonden durchaus klar, das der Braunhaarige aus dieser Farce siegreich hervortreten würde. Er war sehr gewachsen, sowohl körperlich, aber auch in seiner geisigen Stärke und magischen Kraft. So beobachtete die Blonde die beiden, wie sie sich während dem Kampf gegenseitig Beschuldigungen und Erklärungen an den Kopf warfen. Und so schnell wie die Anstiftung des Dämons angefangen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Noel aber war nicht wütend, als er sich hinunterbeugte um den Gefallenen aufzuhelfen. Weder noch. Sein Gesicht zeugte nichts als Ruhe, Frieden und eine außerordentliche Ausgeglichenheit, was auch der jungen Frau ein herzliches Lächeln auf die Züge schob. Langsam senkte sie dann ihr Haupt und blickte auf ihre Hände hinab, welche schon so lange keinen Schwertgriff mehr hielten. Ein tröstliches Seufzen entkam der Kriegerin und sie lies leicht ihre Schultern fallen, sodass ihr die dunkelblonden Haarsträhnen vors Gesicht fielen. Würde es nun für immer so sein? Würde sie als "Königin" an der Seite Noels herrschen und wehmütig warten und hoffen, dass ihr Mann vom Schlachtfeld heimzieht, während sie in den Hallen des Schlosses die Kinder hochzog und Tücher bestickte? Würde sie jemals wieder ihr wahres Ich ausleben können? Würde sie damit glücklich sein?

      Nachdem Cada diese Gedanken abgeschlossen hatte, erhob sich die junge Frau und sah nochmal kurz zu Noel und dem Dämon, welche sich wohl noch auszusprechen hatten. Mit langsamen Schritten führten Cadas Beine sie zurück in die schützenden Hallen, wo sie den Zofen und Zimmerdamen über den Weg lief. "Ach... lassen sie mir doch ein Bad ein. Bitte.", es war Janna, an welche sich die Freundin des Königs wand. Sie sah die Blonde zwar kurz überrascht an, nickte dann aber höflich und machte am Stand kehrt. Nur zwanzig Minuten später fand sich die junge Frau in dem weiten, hell gefließten Bad wieder. Mit einem erleichterten Seufzen lies sie ihren Körper in das dampfend heiße, mit leichtem Schaum überzogenen Wasser gleiten und schloss entspannend die Augen. Wenn sie an einem Ort über ihre Sorgen nachdenken konnte, dann war das hier. Wasser und Hitze hatten die junge Frau immer schon beruhigt und in jener Nähe beider, konnte sie auch wirklich abschalten. Mit langsamen Bewegungen lies Cada ihre Arme durch das Wasser streichen und stieß sich von der Treppe weg, nur um eine kurze Bahn zu ziehen. Mittig stoppte sie, holte tief Luft und lies sich hinabsinken. Wasserblasen stiegen aus ihrem Mund und ihrer Nase, als sich ihr Körper nun flach auf dem Fliesenboden ausbreitete.

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      ".. niemand Gutes ist jemals wirklich gut, und niemand Böses ist jemals wirklich schlecht.. ”


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    • Der junge Mann zog sich in sein Arbeitszimmer zurück, nachdem er Cannibal in seine Gemächer brachte, wo er ärztlich Behandelt wurde. Seine Verletzungen waren doch schwerer als Noel es gewollt hatte. Er entschuldigte sich dafür, doch Cannibal sah die Schuld ganz bei sich, also gab es für ihn kein Grund warum sich sein König bei ihn entschuldigen sollte. Nachdenklich saß er auf seinen prächtigen thronähnlichen Stuhl, und legte seinen Kopf auf seine Hände ab, die er nachdenklich ineinander gefaltet hatte und von den Tisch abstützte. Vor ihn auf der hölzernen Platte, auf den Dokumenten und Büchern, lag ein Schwert. Es war Cadas Coroh. Puck erschien neben ihn und tippte ihn mit seinen weichen Pfoten an die Wange. "Mann, bin ich erleichtert. Du bist endlich wieder zurück, hast deine Unstimmigkeiten mit Cannibal geregelt und wirst endlich der König sein, für welchen du bestimmt warst und dieses Land braucht. Alles dank Cada.." meinte er freudig. Noel lehnte sich lächelnd zurück. "Schmälere mal nicht deinen Anteil... Auch weil du mich nicht aufgegeben hast, war ich dazu in der Lage. Auch deine Magie war sehr hilfreich." meinte Noel, worauf aber der kleine Eisgeist den Kopf schüttelte. "Das was du eingesetzt hast. Das ist nicht mehr meine Magie gewesen. Sicher hab ich dir mein Element gegeben und am Anfang hast du Magie durch mich gewirkt, aber nun.. Du hast mein Element zu deinen gemacht. Was du gegen Cannibal eingesetzt hast war deine eigene Magie." Grübelnd über die Worte Pucks sah er auf seine Hand. "Meine Magie?"
      Der Eisgeist ging fürs erste wieder in seinen Schlummer zurück, doch Noel blieb wach und dachte über Pucks Worte nach, als es an seiner Tür klopfte. "Herein.." sagte er, als er kurz erschreckte so plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wollte. Es war Cada, die noch ein Handtuch über den Schultern hatte und sich die Haare abtrocknete. "Du hast also meine Nachricht bekommen, das ich dich sehen wollte.. Hast du dein Bad genossen?" fragte Noel lächelnd, worauf Cada lächelnd von den königlichen Bad schwärmte. "Freut mich zu hören." meinte Noel während er sich von seinen Stuhl erhob und um den Tisch herum ging. Schnell wurde Cadas Aufmerksamkeit von etwas anderen eingefangen. Sie erblickte ihr Schwert auf den Tisch. "Ich hab mich schon gefragt wann du es bemerken würdest." Er nahm das Schwert in die Hand und hielt es vor sich, hoch zur Decke entgegen und blickte auf das kalte Metall. "Ein wahrlich schönes Schwert." meinte er lächelnd. "Es gibt aber noch einen Grund warum ich dich hierher bestellt habe. Ohne Eingebildet zu klingen, möchte ich sagen das ich ein ziemlich mächtiger König bin, aber auch ich kann nicht überall sein. Deswegen habe ich einen Ritterorden gegründet. Cada.. Ich möchte das du meine erste Kommandantin wirst." Die Überraschung auf Cadas Gesicht war eindeutig. "Ich weiß... Vieles ist passiert. Du wurdest von Kardanell verbannt, für den Mord an Arneth, doch wirst du in deinen Herzen immer eine Ritterin Kardanells sein, trotzdem möchte ich dich bei mir haben. Ich werde nichts mehr vor dir verheimlichen und dich nicht anlügen. Die Lage steht schlecht. Ich werde nicht als König angesehen, von all den anderen Königen der umgebenden Ländern. So wie die Lage steht, ist nicht mehr die Frage ob ein Krieg ausbricht, sondern wann er ausbricht. Wenn es soweit ist wird auch Kardanell mein Feind sein. Es gibt nichts was mir ferner liegt, als dich gegen deine eigenen Leute in den Kampf zu schicken, doch trotzdem möchte ich das du meinen Ritterorden Beitritts und meine Männer anführst. Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, was ich mehr Anerkenne als deine Kraft. Ich werde dich zu nichts zwingen und ich möchte nicht das du dich in irgendeiner Weise verpflichtet fühlst, aber... Ich möchte das du bei mir bleibst. Von jetzt für immer." Er sah ernst zu Cada. Er wusste nicht wie sie darauf reagieren würde, oder wie sie antworten würde, aber er hoffte das sie sich für ihn entscheiden würde.
    • Es verwunderte die Blonde etwas, als sie während ihres Bades so plötzlich zu Noel gerufen wurden. Dennoch stieg sie schnell aus dem warmen Wasser, zog sich an und schlurfte in sein Gemach. Dort klopfte sie, wurde hereingebeten und freundlich von dem Braunhaarigen gefragt, ob sie ihr Bad genossen hatte. "Sehr... danke der Nachfrage.", erwiderte die junge Frau erleichtert und setzte ein zufriedenes Lächeln auf, als sie auf seinem großen Schreibtisch etwas glänzendes entdeckte. "Ist... ist das etwa...", es konnte nur Coroh sein, welches dort so geheimnisvoll glitzerte. Noel nickte bestätigend und nahm das Schwert in die Hand. Eine Woge der warmen Gefühle durchzog Cada, als sie ihre Waffe nach so langer Zeit wieder erblickte. Es war, als würde man ihr ihr eigen Kind vor die Arme halten, bereit es ihr zu geben, jedoch Genuss in der Qual ihres Wartens zu finden. Dann aber sprach Noel davon, dass sie in seinen neugegründeten Ritterorden eintreten solle und er sie als seine erste Kommandantin wollte. Er erzählte davon, dass sie wohl auch gegen ihre eigenen Leute kämpfen musste und das dies das Letzte wäre, was er wollte, falls es ihr zuwieder wäre. Doch auf Cadas Gesicht breitete sich ein düsterer Schatten aus. Sie schluckte einmal stark und lies das Haupt leicht fallen. "Du hattest damals Recht ...", war das einzige was gerade aus ihrem Munde kam. Noel beugte sich etwas vor und fragte zögernd nach, was sie meinte. Doch Cada zögerte mit ihrer Antwort. "Ich... ich habe dir schon erklärt, dass ich erst spät verstanden hatte, dass du all dies tats, um mich zu schützen und mir zu helfen. Ich übersah den Umstand, dass du nur das Beste für mich wolltest, da ich zu sehr darin verbohrt war, die falschen Werte meines Königs nicht als falsch anzuerkennen.", zitternd holte die Blonde Luft und hob den entschlossenen Blick. "Es wäre mir demnach eine Ehre, nun dir zu dienen, da du derjenige bist, welcher wirklich um mein Wohlergehen besorgt ist.", ein ehrliches, wenn doch feines Lächeln breitete sich auf Cadas Lippen aus, als sich ihre azurblauen Augen den Weg zu den seinen suchten und dabei eifrig glitzerten. "Also ja. Ich werde deine erste Kommandantin und an deiner Seite treu ergeben stehen." Auf diese Worte hin, legte sich ein erleichterter Ausdruck auf Noels Gesicht und er übergab der jungen Frau vor sich nun auch endlich das heißgeliebte Schwert. Mit leuchtenden Augen nahm sie jenes an sich. Ein Gefühl der tiefen Verbundenheit durchzog Cada mit einem Mal. Es wurde ihr heiß und kalt zugleich und eine große Kraft durchzog sie erneut, wie damals, als sie Coroh übergeben bekam. Die magische Kraft dieser Waffe war außerordentlich und funktionierte auch nur dann wirklich, wenn die Trägerin oder der Träger sich als würdig erwies.

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    • Ein Wechselbad der Gefühle erwartete den jungen König, als er die Antwort der Blonden vernahm. Zum einen war er froh, über die Antwort, doch zum anderen erschien es ihn fast zu einfach. Noch vor knapp einen Jahr hat sie ihn den Rücken zugekehrt, für das was er Kardanell antat, und nun verzieh sie ihn und stimmte sogar einen möglichen Kampf gegen ihre eigenen ehemalige Landsleuten, aber vielleicht war es aber auch nur seine eigene Paranoia, weil er sich ihrer Vergebung nicht würdig sah. Was wenn sie damals nicht wegen seinen Taten ihn verließ, sondern wegen was aus ihn geworden war. Wenn sie nur vor den skrupellosen Monster wegging, was aus ihn geworden war. Schließlich wusste sie nicht um die Umstände, welche diesen Zustand hervorriefen. Lächelnd nickte Noel, auf die Reaktion der Blonden. "Doch etwas wird noch kommen, wobei ich nicht weiß wie du es auf nimmst.." meinte er mit einen entschuldigenden Lächeln, in das verwirrte Gesicht der Blonden.

      Am nächsten Tag

      Die Glocken der Burg erklangen und erhellten mit ihren Klang die ganze Stadt. Der Ritterorden versammelte sich im Thronsaal. Es war ein großer Tag. Auch Cannibal war wieder aus den Krankenbett raus und stand neben seine König, mit dessen Schwert in der Hand. Das ernennen eines Ritters war natürlich ein großes Ereignis, in jeden Land, aber wenn es sich dabei auch um den neuen Kommandantin handelte. Wie eine Braut auf den Weg zum Altar schritt nur anders als jene war die Blondhaarige in der feinsten Rüstung gekleidet und schritt zielsicher gerade durch die Reihen der Ritter, direkt auf den Thron zu, wo Noel sie bereits erwartete. Ehrfürchtig blieb sie vor ihn stehen, sie präsentierte das Schwert was sie von Noel zurückbekam und ging mit einen Knie herunter. Noel selbst zog sein Schwert und braute sich vor Cada auf. "Mit den heutigen Tag wirst du ein Ritter von Aidran sein. Mit dieser Zeremonie legst du auch gleichzeitig einen Schwur ab, das du alles in deiner Macht stehende tust um die Bewohner, mit deren Schutz du beauftragest wurdest, mit all deinen Mitteln zu schützen und vor dein eigenes Wohl zu stellen." Ernst sah er auf Cada nieder und fuhr mit der Zeremonie fort. Sanft legte er die Klinge kurz auf beiden Schulter der Blonden. "Erhebe dich nun.." meinte er beschwörend, was sie natürlich auf tat. "Von den heutigen Tag wirst du deine Kraft in den Dienste Aidrans stellen, und als ein Ritter Aidrans sterben." Sie drehte sich zu ihren Leuten um und streckte ihr Schwert in die Luft, was ihr ihre Männer nach taten.
      Später am Tag war Noel wieder in seinen Arbeitszimmer und legte seine Krone ab. Auch er musste sich in Schale werfen für diese Zeremonie. Auch Cada fand erneut ihren Weg in seine Gemächer. "Ah.. Und? Wie fühlst du dich nun als eine Ritterin Aidrans." Sie wirkte erleichtert diese Zeremonie hinter sich zu haben, aber das war eben notwendig, um es offiziell machen zu können. "Da gibt es aber noch etwas weswegen ich mit dir reden wollte. Dieser Brief erreichte mich kürzlich. Es ist eine Einladung und ich möchte das du mich begleitest. Es ist ein wichtiges Ereignis was große Auswirkungen darauf haben wird, ob wir doch noch das Ruder zu einen kommenden Krieg umreißen können." Cada war sich der Ernsthaftigkeit dieses Treffen nun bewusst, doch konnte sie nicht anders als zu fragen, worum es sich bei diesen Ereignis handeln wird. "Ein Ball..."
    • Die Zeremonie war auch für Cada ein besonders Erlebnis. Auch wenn sie diese schon einmal durchlebt hatte, so war sie damals von den falschen Werten geprägt und die junge Dame war zu verbohrt, die Ziele und Vorstellungen ihres Königs zu vollführen. Nun aber ist sie mit einem guten Gefühl auf Noel zugeschritten und hat sich unter schwerer Nervosität zum Ritter schlagen lassen. Es war ihr nichts neues, das Erleben des kalten Stahls auf ihren Schultern. Dennoch kam es der Blonden vor, als würden sie zwei elektrisierende Schläge durchziehen, als das Schwert sie berührte. Nach der Ernennung, machte sie sich noch mit ihren neuen Gefolgsmännern bekannt, erklomm sich somit den Respekt der doch etwas älteren Männer und stieß mit ihnen kurz an, ehe sie erneut zum König gerufen wurde. „Was für ein stressiger Tag…“, kam es Cada murmelnd über die Lippen, während sie, nach wie vor in ihrer schimmernden Rüstung, auf die Räumlichkeiten des Königs zuschritt. Nach einem leichten Klopfen, erklang die tiefe Stimme des Braunhaarigen, welcher sich hinter seinem großen Tisch verschanzt hatte. Zögernd trat die junge Frau dann ein, wo sie Noel schon erblickte. Kurz erfragte er nach ihrem Gemütszustand, dann aber zogen sich ernste Schatten über sein Gesicht.

      „Sehr gut, ja. Ich fühle mich wie neu geboren! Aber… Du … ähm… Ihr wolltet mich sprechen?“, mit einer kurzen Verbeugung, so wie es die junge Frau eben gewohnt war, wenn sie mit ihrem obersten Herren sprach, leitete sie das Gespräch ein. Noel erzählte ihr davon, dass ein Brief entsandt wurde, in welchem wohl auch Friedensverhandlungen beigelegt waren. Aber das diese in einem Ball wiedergespiegelt wurden, lies die Blonde doch überrascht die Augenbrauen hochziehen. „Wie.. wie bitte? Ich… ich besitze weder Kleid noch kann ich einen angemessenen Tanz für solche Ereignisse.“, gerade wollte die junge Frau widersprechen, da biss sie sich auch schon auf die Zunge. Mit zusammengepressten Lippen wand sie ihren angespannten Blick ab. Sie musste doch Gehorsam leisten, weswegen im nächsten Moment ihre Statur etwas in sich zusammenfiel, da sie den tadelnden Blick Noels auf ihr verspürte. „Entschuldige… Ich begleite dich natürlich gerne.“, Cada unterdrückte ein Seufzen und schenkte dem König vor ihr ein halbherziges Lächeln. Er musste doch wissen, dass sie noch nie eine Freude mit Kleidern oder dem generellen Auftreten als Dame hatte. Dennoch sah er so warmherzig auf sie hinab.

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    • Auf die Reaktion der jungen Frau konnte der junge König nur Lächeln. "Keine Sorge.. Ein Kleid habe ich dir schon besorgen lassen. Und was das tanzen angeht. Ich habe dir schon ein Lehrer besorgt. Es bleiben ja noch ein paar Tage bis zum Ball. Das wird also schon. Damals, als wir uns kennen lernten, dachte ich auch nie dich in ein Kleid zu sehen, aber dann.. Ein Jahr später warst du eine ganze normale Bürgerin. Du bist zwar ein Ritter, aber in erster Linie bist du immer noch ein Frau. Umso schneller du das akzeptierst, umso schneller fühlst du dich beim tanzen und beim tragen von hübschen Kleidern, so wohl wie auf den Schlachtfeld und in deiner Rüstung. Glaub mir... Dieses ganze König sein, war auch für einen ehemaligen Landstreicher wie mir nicht einfach. Und manchmal vermisse ich mein altes Leben, aber das Ergebnis ist die Mühe wert." meinte er grinsend. "Du kannst jetzt gehen, aber vorher möchte ich mit dir noch über etwas anderes reden. Bitte behandle mich genauso wie früher. Vielleicht haben wir jetzt sowas wie eine Herren-Diener Beziehung, aber nur nach außen. Wir sind immer noch die Selben wie früher... Oder jetzt wieder?- Aber egal wie man es betrachtet, bist du immer noch die mysteriöse Schönheit und ich immer noch der selbe Quälgeist." Er trat auf sie zu. "So vieles hat sich seit damals verändert, als wir uns damals in dieser schäbigen Gaststätte getroffen hatten. Wie haben Wälder durchkämmt, und Berge erklommen. Wir trennte und fanden wieder zusammen. Du warst kurz davor dein altes Leben hinter dir zu lassen und ich habe dich wieder in dieses Leben zurück geholt. Ich habe dich verletzt..." Er blieb kurz vor ihr stehen. Während sie sich tief in die Augen schaute, fiel eine blonde Strähne über Cadas rechtes Auge, von den Haarknoten, die sie sich für die Zeremonie gemacht hatte, aber vor ihren Treffen gelockert hatte. Langsam hob Noel seine Hand und strich ihr sanft die Strähne aus den Gesicht. "Dabei warst du mein Grund weswegen ich gekämpft habe... mein Ziel. Wegen dir konnte ich solange durchhalten und heute hier stehen." Ihre Köpfe kamen sich immer näher, als Noel plötzlich zurückwich. Er räusperte sich. "Verzeih.. Ich wollte nur... Ich halte dich schon viel zu lange auf. Du bist sicher erschöpft. Du kannst nun gehen." meinte er und ging zugig wieder hinter seinen Schreibtisch. Verwirrt verlies die Blonde das Zimmer. Als sie die Tür hinter sich schloss sackte Noels Kopf auf seine Hände nieder. "Was mach ich nur...?"
    • Cada versteinerte förmlich bei den Worten, die der Braunhaarige an sie richtete. Tief hatten sich beider Blicke ineinander verschlungen, als ihr Noel so plötzlich wieder näher kam. Es war lange aus, dass sich die beiden so nahe gekommen waren, wobei Cada bis zuletzt nicht mehr wusste, wie die beiden nun zu einander standen. Doch das auch er nach wie vor ihre Nähe suchte, gab der Blonden die Hoffnung zurück, dass auch er tief in sich die Gefühle für sie nicht verloren hatte. Mit kleinlichen Entschuldigungen versuchte der König sich nun aus der Situation rauszureden und wand sich ihr ab, was die frisch geschlagene Ritterin doch etwas in Verwirrung zurücklies. Dennoch reagierte die junge Frau angemessen, verbeugte sich mit einem kurzen "Sehr wohl.", auch wenn sie wusste, dass es nicht mehr nötig war, drehte sich um und verlies die königlichen Räumlichkeiten. Draußen ging bereits die Sonne unter und zog ihren orange roten Schein über die einzelnen Wolken und den so veilchenblau erstrahlenden Himmel. Cada atmete tief durch und lehnte sich mit einem schweren Seufzen an die Brüstung des steinernen Geländers im zweiten Stock. Der Wind wehte der Dunkelblonden leicht um die Ohren. Der Winter kam, somit verloren auch ihre Haare den goldenen Glanz, welche sie im Sommer immer hatten.

      Mit Genuss ob des Windes, schloss sie ihre Augen und lockerte nebenbei ihre Rüstung etwas. Sie sollte sich in ihr Gemach zurückziehen. Heute war schon genug passiert, was sie beanspruchte, da wollte sie ihren Körper nicht länger zwingen, wach und aufmerksam zu sein. Somit richtete sich die so stolze junge Frau wieder zur vollen Größe auf und schlenderte den Gang entlang.

      Einige Zeit später hatte sie nun auch ihr Zimmer erreicht. Es lang etwas abgeschieden vom Zentrum der Burg. Im rechten Flügel der äußeren Gemächer. Mit Ruhe entflammte sie ein Feuer im Kamin des geräumigen Zimmers. Damals erbat sie nichts prunkvolles oder gar extravagantes. Eine gemütliche Stube war ihr tausendmal lieber, als ein überdurchschnittlich großes Zimmer. Als es langsam warm wurde in dem mit Teppichen ausgelegten Raum, traute sich die junge Frau nun auch ihre Rüstung abzulegen. Darunter trug sie nichts weniger als ein weißes Hemd und eine lederne Hose. Als sie alle Teile des schimmernden Metalls zurechtgelegt hatte, öffnete sie den Haarknoten und lies die wallende Mähne nach vor fallen. Sie wuschelte sich kurz durch jene und rückte mit einem Stuhl an eines der mit achteckigen Waben ausgelegten Fenster, öffnete es und sah mit müden Augen auf den mit tausenden Sternen überzogenen Himmel. "Ein Ball also...", kam es Cada wieder in den Sinn und sie nickte akzeptierend. Lange noch kreisten ihre Gedanken um dieses Thema, bis sich die junge Frau dann doch schlafen legte.

      Am nächsten Morgen wurde sie durch zögerliches Klopfen geweckt. "Herrin? Herrin!", es war eine dunkle Stimme, welche Cada aus dem Schlaf riss. Kurz rubbelte sie überrscht ihre Augen, dann richtete sie sich im Bett auf und gähnte nochmal. "Ja... Ja tretet ein.", murmelte sie müde und richtete den Blick aus halboffenen Augen auf die Türe. Sie öffnete im nächsten Moment und ein schwarzhaariger Mann trat ein. Er trug eine etwas teuerer wirkende, dunkelblaue Leinenhose, ein feines Baumwollhemd, welche in ihrer Zeit wirklich nur den Reichen vorbehalten wurden und hohe Lederstiefel. Er hob den Blick und ein paar eisblauer Augen durchbohrte die Blonde welche dem Fremden so unverständlich entgegenzwinkerte. "Ich bin Debris... Euer Tanzlehrer."


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