[2er RPG] Darkness is the only thing you will earn

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    • (unser Baby!!!! <3)

      Die ersten zwei Monate hatte Subaru damit verbracht den Papierkram in Rekordzeit abzuarbeiten, der wegen der vielen Festnahmen entstanden war - den er ja selbst verursacht hatte. Währenddessen und auch noch ca einen Monat danach beschäftigte er sich fast nur noch ausschließlich damit, Liah zu finden. Wie ein Bemessener ging er sämtliche Akten durch um herauszufinden wo sie war und wie es ihr ging. Noch nichteinmal die Krankenakte vom Tag ihres Verschwindens - so nannte er es, denn er konnte einfach nicht akzeptieren, dass sie ihn verlassen hatte und vor ihm geflüchtet war - war unter ihrem richtigen Namen geführt worden. Er hatte sogar versucht einfach ALLE Krankenakten des Krankenhauses einzusehen, doch ohne triftigen Grund half ihm noch nicht mal sein Chef und das obwohl er als Held gefeiert wurde. Was brachte ihm der Ruhm wenn er dafür so viel mehr verloren hatte? Außerdem war er nie auf Ruhm oder Ehre aus... Nein. Seine Beweggründe waren viel banaler. Es ging ihm immer nur um Rache. Doch mit Liahs verschwinden war ihm das ebenfalls egal geworden. Er wünschte sich, dass er es niemals durchgezogen hätte. Sie hätte nicht verletzt werden dürfen, oder sonst in eine Gefahr geraten sollen. Was er getan hatte war unverzeihlich gewesen. Im Grunde genommen war die Arbeit die er verichtete noch härter als die während seiner Zeit als Doppelagent und das obwohl er doppelt arbeiten musste. Arbeit war Arbeit, doch das was er hier machte ging an seine psychischen Grenzen.
      In seiner Verzweiflung hatte er auch Liz üble Worte an den Kopf geworfen nur um von ihr die neue Identität von Liah herauszufinden. Natürlich redete er bei Liz gegen eine sich wehrende Wand, weswegen die beiden sich eine Weile sogar aus dem Weg gingen.
      Anfang des vierten Monats wurde Subaru befördert und ihm wurde angeboten, statt Büroarbeit stattdessen Agenten auszubilden. Er konnte sich zwar noch mehr oder weniger auf der Straße blicken lassen, aber zu oft und vorallen im Yakuzageschäft sein Gesicht zu zeigen wäre in Tokyo evtl tödlich. Es gab noch einige Fischchen die er nicht erwischt hatte, daher war es gut, dass er versetzt wurde.
      Seine Wut darüber von Liah verlassen worden zu sein, erstreckte sich nicht nur gegen sich selbst sondern auch auf andere. Er versuchte so gut es ging Liah aus dem Kopf zu schlagen, denn mittlerweile war klar, dass sie sich nicht mehr bei ihm melden würde und das Loch dass sie hinterlassen hatte war schwer zu ertragen wenn sie weiterhin so präsent in seinem Bewußtsein herumschwirrte. doch je stärker er es versuchte, desto wütender wurde er. Warum musste die Welt in der sie lebten nur so grausam sein?!
      Das Training der Agenten nahm er sehr ernst und sah es auch als Stressabbau für sich selbst, weswegen er zum Albtraum der Auszubilden wurde. Disziplin lernten sie schon ab der ersten Minute und er ließ ihnen keine einzige Sekunde um auch nur daran zu denken aus der Reihe zu tanzen. Seine übungseinheiten waren hart und die Lehrstunden streng. Die Durchfallquote bei ihm lag um einiges höher als in anderen Trainingslagern und trotzdem wurden keine Fragen gestellt. Es war nun mal Fakt, dass diejenigen die durchkamen die besten des Jahrgangs waren - Japanweit. Er machte auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, sodass schon so einige Tränen flossen die er einfach ignorierte oder sie direkt nach Hause schickte.
      Ab und zu kam Liz zum zuschauen hereingeschneit. Sie saß meist einfach nur mit verschränkten Armen und übereinander gelegten Beinen da und sah sich das Trauerspiel an. Die beideb wechselte ab und zu Worte und so hatte Subaru sie einmal gefragt ob Liah womöglich die Sache von vor knapp einem Jahr herausgefunden haben könnte - das was zwischen ihm und Liz an dem Abend als er angeschossen wurde passiert war. Er hatte zwar keine genauen Erinnerungen mehr daran, wusste aber noch genau, dass er nackt in ihrem Hotelbett gelegen hatte. Natürlich hatte er es sofort bereut, aber die beiden Kollegen hatten seit damals nie wieder ein Wort darüber verloren.
      Jetzt da Liah weg war und er sie nicht wirklich loslassen konnte dachte er viel über seine Fehler nach und bereute sie alle doppelt und dreifach. Sehr zum Leidwesen seiner Umgebung.

      Mit strengem Blick sah er seinen Schützlingen oder auch "Hau-drauf-Männchen" zu wie sie gegeneinander kämpften. "Genug!" sagte er und sofort hörten die zwölf angehenden Agenten auf und stellten sich gerade in einer Linie vor ihrem Ausbilder hin. Sie versuchten so gut es ging ihre Atmung so flach wie möglich zu halten um nicht zu laut zu sein. "Bildet Vierergruppen. Und zwar um Ueda, Nakahara und Tachibana. Die Gruppe die als erste einer der dreien zum Aufgeben zwingt oder Kampfunfähig macht, sind automatisch weiter. Derjenige von den dreien, der als erstes aufgibt oder verliert ist raus. Habt ihr die Spielregeln verstanden?" er sah sich die Reihe an, aber in keinem der Gesichter spiegelte sich Entsetzen. Diese zwölf waren es bereits gewohnt. Sie waren der traurige Rest von knapp 80 Rekruten. Aussortiert in nur drei Monaten.
      "Jawohl!" kam es gleichzeitig aus ihren Mündern.
      "Dann fangt an. Ich will so bald wie möglich Resultate sehen." damit wandte sich der ehemalige Doppelagent um und setzte sich, den Blick auf seine Schützlinge gerichtet neben Liz, die sie schon seit geraumer Zeit beobachtet hatte. "Hast du wieder was an meinen Methoden zu nörgeln, Mrs FBI Agentin? Oder was verschafft mir die Ehre?" fragte er halb ironisch.
    • Fucking fuck Fuck, klappe die 2 ..

      Liz
      Natürlich war der Agentin bewusst gewesen, dass Subaru die Entscheidung, die, die Japanerin, nachdem sie von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte, ganz für sich alleine, getroffen hatte, nicht gut aufnehmen würde, aber das was danach mit ihm geschehen war, überspannte den Bogen ihrer Vorstellungskraft vollkommen. Bis heute, knapp ein halbes Jahr nach den Geschehnissen, verstand Liz noch immer nicht, was die beiden, von Grund auf verschiedenen und in zwei Welten lebenden Menschen, für eine Beziehung zueinander gehabt hatten, aber eins war ihr von Anfang an, seit sie ihren Partner zum ersten mal mit Liah im selben Raum gesehen hatte, klar gewesen und zwar, dass da mehr war, als nur etwas rein beruflicher Natur - weit aus mehr. Die Blondine kannte seinen Leidensweg, schon von seiner Kindheit ab, war dieser nämlich in seiner Akte aufgezeichnet und dokumentiert worden, weshalb sie sich nicht würde wundern, wenn ein weiterer Verlust, auch wenn die Tochter des Yakuza nicht gestorben war, ihn heftig würde mitnehmen. Das was stattdessen mit ihm geschah ließ sie innerlich beinahe sprachlos werden. Er hatte sich zu einer komplett anderen Person entwickelt und das in einer solch kurzen Zeit. Er war nicht wieder zu erkennen. Von dem Subaru, mit dem sie damals hatte zusammen gearbeitet, war sogut wie nichts mehr übrig geblieben. Es verging kein Tag, an dem die beiden sich nicht am liebsten an die Gurgel gesprungen wären. Sie hatten sich Wortgefechte geliefert und sich so einiges an Beleidigungen vom jeweils anderen anhören müssen. Wären sie beide nicht darauf trainiert worden, Wut zu unterdrücken und zu beherrschen, wüsste sie nicht, ob nicht einer bereits im Krankenhaus liegen würde, denn die Waffen waren immer in unmittelbarer Nähe gewesen und ein Schuss in das Bein oder die Hand, würde für niemanden tötlich enden. Er war zum Feuer speienden Drachen mutiert, nur dass in diesem Fall das Prinzip nicht galt, dass bellende Hunde nicht beißen würden. Seine Nähe wurde dadurch, beinahe Wort wörtlich, zur Hölle auf Erden. Auch seine Versetzung hatte nichts an seinem Zustand ändern können, er hatte sich nur, mit dem quälen der Azubis, einen Zeit vertreib, zwischen den vielen Stunden, in denen er weiterhin nach Liah suchte, geschaffen.
      Ruhige Momente, in denen man normal und gesittet mit ihm spreche konnte, hatte es nicht viele gegeben und wenn, dann arteten sie immer aus dem selben Grund wieder aus: Liah. Er hatte bei jedem, der Kontakt mit ihr gehabt hatte, die schuld für ihr gehen gesucht und war dabei natürlich bei der Amerikanerin hängen geblieben. Es stimmte, dass sie bisher noch nicht ein Wort über die Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten, gewechselt hatten, aber der Grund dafür war simpel gewesen und sie hatte die ganze zeit über gedacht, dass Subaru diesen kennen würde. Stürmisch küssend hatten sie einander ausgezogen, wobei die Beweggründe dafür bei dem Dunkelhaarigen wohl da lagen, dass er voll am ende war und zudem noch 3/4 der Vodka intus hatte. Abgesehen von den Berührungen ihrer Lippen war rein gar nichts zwischen ihnen vorgefallen, spöttisch hielt sie ihm sogar vor, dass er einfach eingeschlafen gewesen sei und " ..nicht einmal im Stande dazu gewesen warst, die Augen zu öffnen" hatte sie auf seine Frage hin aufgeklärt. Selbst wenn etwas gelaufen wäre, dachte er wirklich Liz würde ausgerechnet mit der Kurakawa darüber tratschen oder sie darüber informieren. Welchen Grund hätte sie den dafür? Hatte er nun vollkommen seinen Verstand verloren. Sie war die letzte, die so gesehen hatte, bevor sie gegangen war, weshalb sie auch verstand, warum Subaru nur sie auf dem Kicker hatte, aber auf diese Art und Weise, ohne logisch an die Dinge heran zu gehen oder sie zu hinterfragen, würde er niemals selbstständig an sein Ziel kommen.
      Die ganze zeit über hatte sie sich geschworen, sich nicht in Angelegenheit anderer einzumischen, aber da sie vor wenigen Tagen einen Brief erhalten hatte, indem sie darüber informiert worden war, dass sie einer Einheit in Bangkok unterstützen würden müssen, hatte sie sich dazu entschlossen, diesem elenden Trauerspiel endlich ein end zu bereiten.
      Ihre Sachen waren gepackt, ihr Flieger für um Punkt 15 Uhr starten, weshalb ihr für eine kurze Verabschiedung noch zeit blieb. Bei dem Anblick, der sich ihr, in Subarus, immer weiter schrumpfender, Gruppe, bot, war sie mehr als froh darüber, ihre Ausbildung bereits abgeschlossen zu haben. Er ließ sich nicht gerne stören, jedenfalls war das neuerdings der Fall gewesen, deshalb wartete sie geduldig darauf, dass er fertig war. Mit verschrenkten Armen vor der Brust und immer währendem, skeptischen Ausdruck, sah sie sich das Spektakel an.
      "Ich wollte mich nur verabschieden" gab sie knapp von sich, ihre Augen immer noch auf die kleine Einheit vor ihnen gerichtet. Sie seufzte leise und stand auf, ging in eines der Büros, von dem man noch immer alles gut sehen und beobachten konnte, gab ihm mit einer kurzen Geste zu erkennen, dass er ihr folgen sollte. "Ich mache es kurz, ich werde nach Thailand versetzt um die Polizisten dort zu unterstützen und ich denke nicht, dass ich zum Kaffee trinken nochmal in Japan vorbei schauen werde" sprach Liz, lehnte dabei leicht gegen den Schreibtisch und fuhr sich durch das Haar, welches sie sich geich darauf zu einem Pferdeschwanz Band. Bisher war das alles wohl, egal was sie durchgestanden hatten, recht uninteressant für ihn, weshalb sie sofort nachdem sie die Augen verdreht hatte und näher trat, zu dem kam, weshalb sie überhaupt hier war "Hat mich sehr gefreut, Subaru Kaneshiro, ihre Bekanntschaft zu machen" jedes einzelne Wort triefte nur so vor Ironie, dieser Satz war die reinste Lüge, dennoch hielt sie ihm die Hand hin und legte ihm, während er ihre schüttelte, ein Stück Papier in die Hand, mir all den Informationen, die er würde brauchen. Mit einem schiefen grinsen verließ sie das kleine Zimmer "Du kannst mir später dafür danken, kleiner ~" Zwar verstand er jetzt noch nicht, was sie damit meinte, aber spätestens in einpaar Sekunden würde er wenigstens einwenig den drang danach verspüren ihr die Füße zu küssen
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    • (meine arme Lu!)

      Er war mit ihr in den Besprechungsraum gegangen in welchem er unter anderem einige der ehemaligen Auszubildenden erklärt hatte, dass sie nicht geeignet für den Job waren - auf eine nicht gerade nette und einfühlsame Art und Weise.
      Mit verschränkte Armen hörter er ihr aufmerksam zu und hob eine Braue an. "Thailand." Subaru konnte nicht leugnen, dass er nicht überrascht war. Mit einer Versetzung vielleicht, dass sie zurück nach Amerika beordert werden würde auch. Aber nicht dass sie nach Thailand ging. Aber logisch war es irgendwie schon. Bangkok war ein viel gefährlicheres Pflaster als Tokyo und sie würde sich da sicher austoben können. "Verstehe." sagte er nach einer kurzen Pause und ergriff ihre Hand. "Mich auch." ein spöttisches schiefes Grinsen zierte seine Mundwinkel. Auch wenn es die letzten Monate kein Spaß war und er es ihr noch immer nachtrug, ihm Liahs Identität vorzuenthalten, hätte er sich keine fähigere Partnerin im Kampf gegen die Yakuza wünschen können.
      Ihre Hand schüttelnt bemerkte er das Stück Papier zwischen ihrer beider Händen und nahm es mit einem unbeeindruckten Blick in die Finger. "Kleiner?!" wiederholte er mit einem verärgerten Unterton. Wäre das keine Verabschiedung, hätte er sie womöglich wieder verbal angesprungen. Seine Zündschnur war wegen der Überarbeitung und des Selbsthasses - und den Hass gegen die ganze Welt - drastisch geschrumpft.
      Er verkniff es sich und presste ein: "Pass auf dich auf." heraus ehe sie ihn im Raum zurück ließ. Der Schrei eines der zwei Mädchen schnitt durch die kurze Ruhe die eingetreten war und er sah hinaus. Tachibana hatte ihr den Arm auf den Rücken gedreht und ihn womöglich auch gebrochen. Ob das wohl das Aus für sie war, würde sich noch herausstellen.
      Sein Blick heftete sich zurück auf das Stückchen Papier das so unscheinbar und unwichtig aussah. Und doch hatte sich Liz die Mühe gemacht es ihm zu geben. Mistrauisch faltete er es auseinander und las die drei Zeilen die darauf standen. Zuerst konnte er überhaupt nichts damit anfangen bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.
      Sofort schnappte er sich seine Schlüssel und ließ sonst alles stehen und liegen. Während er aus der Trainingshalle hinauseilte gab er seinen Assistenztrainern die Leitung über seine Schüler.
      Wenn das was auf dem Zettel stand, das war was er dachte, dass es war.... dann musste er Liz wohl wirklich dafür danken, aber erst musste er sich selbst ein Bild darüber machen. Fahren würde nicht in Frage kommen, dafür war es viel zu weit entfernt, also musste er erst nach Hause um seinen Pass zu holen - wobei, er war Polizist, die brauchten sowas nicht für Inlandsflüge... Mit quitschenden Reifen machte er kehrt und beachtete die wild hupenden Autos erst gar nicht.
    • Die Blondine fuhr sich durch das lange Haar, setzte sich ihre Sonnenbrille auf, nachdem sie durch den Eingang des Gebäudes getreten war und erwischte sich selbst dabei, wie sie die ganze zeit über das lächeln nicht von ihren Lippen hatte bekommen können. Draußen wartete bereits ein schwarzer Wagen auf sie, zwar hatte sie es schon immer bevorzugt selbst zu fahren, aber heute wollte sie den Tag ruhig angehen. Sie begrüßte ihren Fahrer knapp, setzte sich auf den Rücksitz und sah, mit wieder neutralisieren Mienen, aus dem Fenster, während sie ihren Kopf mit ihrer Hand stütze und darauf wartete, dass er endlich los fuhr - lass es mich nicht bereuen, dich ans Steuer gelassen zu haben, dachte sie verärgert, sagte jedoch nichts. Liz hätte zu gerne sein Gesicht gesehen, wahrscheinlich hatte er einen Moment gebraucht um überhaupt zu verstehen was das ganze sollte und noch einen weiteren um zu realisieren, was ihm da in die Hand gedrückt worden war. Bereits auf dem weg hierher hatte die Agentin versucht Liah mit dem Handy zu erreichen, sie wusste nicht, ob sie immer den falschen Zeitpunkt erwischte oder ob diese Göre ihre Anrufe began zu ignorieren - ihr Pech ..oder eben Glück. Es kam immerhin ganz darauf an, wie sie auf ihre kleine Überraschung reagieren würde und noch mehr darauf, wie Subaru es tat. Wie auch immer es ablaufen würde, jetzt da sie nun weg war, konnte sie niemand mehr für die Weitergabe der Informationen belangen. Die ganze zeit über wusste Liz Bescheid, sie kannte den Standpunkt der Frau, die von ihrem Partner höchst persönlich in das Schutzprogramm geschleust worden war, aber ihre Pflichten waren ihr damals weit aus wichtiger gewesen als die Gefühle des Mannes, den sie beinahe Tag täglich ertragen musste. Nun würde sie das nicht mehr müssen, also kam ihr ein kleines Dankeschön für die gute Kooperation, zu Beginn, als angemessen vor. Diesmal sollte er jedoch versuchen, etwas daraus zu machen und es nicht wieder vergeigen.
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    • Misaki und Noah gönnten sich dieses Wochenende nach dem erfolgreichen Streichen und Aufbauen der Babymöbel eine Auszeit. Sie verbrachten den Tag mit Bummeln, Kino und Abendessen. Ein waschechter Pärchentag wie Noah fand. Sie hatten Spaß zusammen, lachten und redeten über vieles und nichts. Ganz so wie eine kleine Familie sein sollte.
      Am Ende kauften sie noch Zutaten für den morgigen Brunch und anschließendem Filmeabend ein.
      Im Spaziergang liefen sie den Fluss entlang nach Hause. Die Sonne ging gerade langsam unter und der Wind war lau. Ein nostaligsch romantische Szenerie. Noah wünschte sich mehr solcher Tage. Mehr Momente mit ihr.
      Mitten in ihrem Satz blieb er stehen und hielt sie am Handgelenk fest. "Misaki." er hatte sich entschieden und nahm seinen Mut zusammen. Er kannte sie jetzt etwa 4 Monate und seine Gefühle für sie hatten sich jeden Tag verstärkt. Und auch das ungeborene Mädchen liebte er schon jetzt und wollte für sie sorgen wie ihr Vater. Er verstand noch immer nicht, wie man solch eine Frau betrügen konnte und sie schwanger sitzen lassen konnte. Ihr fragender Blick drängte ihn weiterzusprechen. Noah ging einen Schritt auf sie zu. Sprechen war gerade keine Option mehr, er traute den Worten nicht die womöglich seine Lippen verlassen würden. Er musste sich ein klein wenig hinunterbeugen um sie zu küssen. Kein Kuss der nach einem weiteren fragte sondern einer der nach einem nächsten verlangte.
    • Liah hatte gar nicht gemerkt, wie die zeit verfolgen war, denn inzwischen waren bereits ganze sechs Monate vergangen. Sechs Monate ohne ihn - sie Verbot sich seinen Namen zu sagen, denn dieser bereitete ihr nichts als schlaflose Nächte und sechs Monate mit dem größten Geschenk, das ihr das Leben wohl jemals machen konnte. Der Prozess, mit ihrem alten Leben als Liah abzuschließen, verlief weiterhin nur schleppend. Wäre Noah, der ihr ein sehr guter Freund geworden war, nicht, dann wüsste sie nicht, wo die heute sein würde. Er hatte ihr die ganze Zeit über, in ausnahmslos allem und wo er nur konnte, geholfen. Er ertrug ihre Stimmungsschwankungen, hatte sie zu sogut wie jedem ihrer Termine begleitet und sie Nachts in seinem Bett toleriert, wenn sie mal wieder nicht schlafen konnte.
      Es stimmte, dass sie mehr als nur viel Zeit miteinander verbrachten - und sie gab zu, dass sie es zu Beginn nur als Ablenkung gebraucht hatte, aber mittlerweile war sie froh darüber, dass er ihr, am besagten Tag ihres kennenlernens, im Treppenhaus begegnet war.
      Gerade machten sie sich vom Kino und dem anschließenden Abendessen auf den weg Nachhause. Es war recht warm, auch wenn die Sonne bereits unterzugehen schien, weshalb die dunkelhaarige sich für ein lockeres, kurzes Kleid entschieden hatte, welches sie nun mit Noahs Jacke tragen musste. Liah sprach begeistert von dem Film, den sie sich eben angeschaut hatten, auch wenn sie den Titel bereits vergessen hatte. Eindeutig Schwangerschaftsdemenz. Die Atmosphäre deuten oder gar erkennen, tat sie nicht. Wie auch, sie war der festen Überzeugung, dass der dunkelhaarige das selbe in ihr sag, wie sie in ihm: Freunde. Sie drehte sich zu ihn um, als er ihren Namen sagte "hm?" legte den Kopf leicht schief und blinzelte ihm fragend entgegen. Ihr war noch nicht einmal aufgefallen, dass er schon vor einigen Sekunden stehen geblieben war.
      Viel zu spät reagierte sie auf seine Lippen, die sich auf ihre gelegt hatten. Ihre Augen weiteten sich, diese Überraschung ließ sie für einen kurzen Moment den Atem anhalten. Er küsste sie. Noah küsste sie, war näher an sie ran getreten und hatte ihre Münder, mir nichts, dir nichts, ohne jegliche Vorwarnung, miteinander vereint. Sie wusste nicht was sie tun sollte, geschweige denn, wie sie darauf regieren sollte. Was hielt sie davon, was fühlte sie? Liah fühlte nichts, auch wenn der Kuss begann inniger zu werden und sie ebenfalls vorsichtig zu erwidern versuchte. Sie schloss die Augen, legte ihre Finger um sein Gesicht und gab ihr bestes um zu genießen, was sie hier tat. Mit Noah würde ihr nie wieder leid widerfahren, ihr und ihrer kleinen Prinzessin nicht. Er war perfekt und fehlter fand sie bei diesem man kaum welche. Die Realität traf sie in Form eines weiteren Platzregens. Er rief in ihr schon längst vergangene und vergessen geglaubte Erinnerungen von damals auf. Lauter, kurze flashbacks prasselten auf ihr Gedächtnis nieder.
      Es ging nicht. Noah war nicht der den sie wollte, den sie braucht und er würde auch niemals dieser jenige sein. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, ihre Hände legten sich auf seine Brust und drückten ihn von sich weg "Es tut mir leid, Noah" flüsterte die junge Frau mit gesenktem Kopf "Ich kann das nicht" mit diesen Worten drehte sie sich um und ging - nein, sie lief davon
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    • Er hatte einen Arm um ihre Hüfte gelegt und sie enger an sich gezogen - soweit dass denn möglich war in ihrem schwangeren Zustand. Zaghaft erwiderte Misaki seinen Kuss und er fühlte sich dadurch in seinem Tun bestärkt.
      Sie hatten schon einiges zusammen erlebt. Darunter eines der magischsten Momente seines Lebens - den Herzschlag eines kleinen Kindes zu hören war schöner noch als jede Melodie. Er teilte sogar sein Bett mit ihr, wann immer sie sich einsam fühlte. War es dann nicht natürlich, dass sie zusammenkamen?
      Vom Platzregen unbeirrt ließ er seine Lippen auf den Ihren, denn er wollte diesen Augenblick nicht verstreichen lassen. Doch dann passierte etwas, was er nicht vorhergesehen hatte. Er war sich seiner Sache doch so gut wie sicher gewesen.
      Misaki schob ihn von sich und durch den heftigen Regen konnte er sie kaum verstehen, spürte aber sofort die Distanz zwischen ihnen, was sich wie ein Schlag anfühlte. Ehe er ganz verstehen konnte was passiert war, hatte sie sich schon wieder umgedreht und lief durch den Regen davon. Alleine und komplett durchnässt stand er wie angewurzelt stehen und war sich unsicher was da gerade passiert war. Wieso hatte sie ihn zurückgewiesen? War er zu forsch gewesen? Ging es ihr zu schnell? Hatte sie Angst? Vor was?
      Er legte den Kopf in den Nacken und ließ den Regen auf sein Gesicht prasseln, in der Hoffnung dort die Lösung zu finden.
    • Subaru hatte den nächst möglichen Flug nach Oita Aitport genommen. Von dort aus brauchte er mit dem Auto in die Stadt nochmal eine Stunde... warum musste der Flughafen auch so verdammt weit außerhalb sein?! Ihm war aber klar warum man gerade diesen Ort für ihr neues Leben ausgesucht hatte. Es war genug Zeit um zu reagieren, falls jemand angeflogen kam um ihr einen Besuch abzustatten. Aber wenn selbst ihm es noch nicht einmal gelungen war, ihre neue Identität herauszufinden... wer denn sonst?! Der Leihwagen war nicht annähernd so schnell wie er sich gewünscht hatte - Provinzstadt - daher brauchte er die volle Stunde um nach Oita City zu gelangen und dann nochmal eine halbe Stunde um endlich an das Haus zu gelangen. Den ganzen Weg von Tokyo hier runter war er unruhiger als sonst gewesen. Es war ein ungemütliches Gefühl, so als würde man im Traum vor etwas weglaufen, aber nicht von der Stelle kommen.Gerade als er ausgestiegen war fing es an wie aus Eimern zu Regnen. //Tolles Zeichen...// dachte er sich sarkastisch und sah sich kurz um, entdeckte aber keine Aufpasser. Ob Liz nach dem halben Jahr diese bereits abbeordert hatte? Eine Mischung aus Nervosität, Unsicherheit, Sorge und auch Wut erfüllte seinen Körper, sodass er angespannt in das Gebäude lief. Es war schon recht spät und die Sonne war schon halb um Horizont verschwunden. Auch wenn er die Adresse hatte und diese wohl kaum vor ihm weglaufen konnte, hatte er es eilig. So lange hatte er nach ihr gesucht, dass er einfach nicht mehr abwarten konnte. Wenn das hier sich als einfacher Trick seiner ehemaligen Kollegin darstellen sollte - dann würde er ihr persönlich ordentlich in den Arsch treten... Womöglich viel schlimmeres. Der Polizist entfaltete das Stück Papier nun zum hundertsten Mal um noch mal sicher zu gehen in welches Stockwerk er musste. Und das obwohl sich die wenigen Zeilen sich schon lange in sein Gehirn gebrannt hatten. Misaki Kobayashi - Ein nichtssagender langweiliger Name, doch wer verbarg sich hinter diesem Namen? In der zweiten Etage angekommen brauchte er nicht lange zu suchen um den Namen auf einem kleinen neuen Schildchen zu finden, doch was er dort sah versetzte ihn in höchste Alarmbereitschaft. Die Tür war nicht abgeschlossen sondern lehnte locker in der Angel. Subaru zog seine Waffe aus dem Holster unter seinem Jacket und stupste die Tür leise an um hineinzugehen. "Miss Kobayashi?" fragte er und sah sich um. Nichts deutete auf Gewalteinwirkungen hin - jedenfalls noch nicht. Kidnapping Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab und auch welche die Liah blutend am Boden zeigten... er schüttelte die Bilder ab und konzentrierte sich vollkommen auf das hier und jetzt in der ihm fremden Wohnung, die so sehr nach Liah roch. Oder bildete er sich das nur ein? Sein Instinkt sagte ihm, dass es hier niemand war - womöglich war die Frau die hier lebte kurz raus gegangen um etwas im Keller zu holen, oder sonst was zu tun.Er senkte die Waffe, behielt sie allerdings weiterhin in der Hand - nur für den Fall der Fälle. Es war zwar dreist sich pitschnass in der Wohnung umzusehen, aber er war Polizist und konnte sich das erlauben. Die meisten Möbel waren schon eingerichtet und die Wände gestrichen, doch die Kosten mit unausgepackten Gegenständen wagen vereinzelt noch herum. Wer auch immer hier lebte, hatte noch nicht die Zeit gefunden alles einzuräumen. Gerade als er einen Umschlag entdeckte der seine Aufmerksamkeit erregte hörte er, wie die Tür aufgestoßen wurde und jemand hereinkam. Er stand im Wohnzimmer noch immer tropfend von dem Regen. Jemand der die Spuren seiner Schritte nicht bemerkt hatte konnte auf keinen Falle in Angreifer sein, daher packte er seine Waffe wieder weg. Eine kreischende Frau konnte er jetzt nicht gebrauchen, vorallem nicht wenn diese wüsste wo Liah war, oder Liah selbst war.Wer auch immer hereingekommen war machte sich geradewegs in die Küche von wo er vom Wohnzimmer aus hineinblicken konnte wenn er nur ein paar Schritte zur Seite machte.Liahs Gestalt war deutlich zu erkennen und selbst wenn er ihr Gesicht nicht sehen konnte, wusste er doch, dass sie es war. Um genau zu sein, wusste er es bereits als er die Wohnung betreten hatte. Alel möglichen Gefühle der Sehnsucht kamen wieder in ihm auf und auch die unüberwindbare Leere die sich gebildet hatte als sie fort war, die er versucht hatte zu ignorieren brach mit einem Mal wieder auf. Er wusste nicht was er zu ihr sagen sollte und das obwohl er sich diese Szene so oft schon vorgestellt hatte. "Weißt du wie verdammt nervig es ist ständig wegen dir durchnässt zu werden, Liah?" er selbst war überrascht von seiner Wortwahl und vom Ton seiner Stimme. Zu sehr hatte er sich schon an die schroffe Sprechweise gewöhnt, dass es ihm unnormal vorkam wie er jetzt mit ihr sprach, als sei sie nur kurz weg gewesen. Der Vorwurf klang nicht nach einem Vorwurf. Sondern nach einem Scherz. Ein Scherz den er vor Ewigkeiten einmal gemacht hatte um nicht zu sagen, dass er es liebte. Er liebte es vom Regen überrascht zu werden, wenn es bedeutete mit ihr zusammen zu sein.
    • ( - Aww, der letzte Satz *dahin Schmelz*)

      Durch den Regen, welcher erbarmungslos auf ihren Körper niederprasselte, klebte ihr nicht nur ihre Kleidung am Leib, auch ihr Haar hing durchnässt einfach herunter und das obwohl sie noch versucht hatte, unter Noahs Jacke, welche er ihr gegeben hatte, da ihr nach weniger als einer halben Stunde, kalt geworden war, Schutz zu suchen.
      Sie wusste nicht, wie lange sie inzwischen gerannt war, aber mittlerweile taten ihr die Beine weh, weshalb sie langsamer wurde und letztenendes für einen Moment stehen blieb um inne zu halten und das zu verarbeiten, was eben geschehen war - oder es wenigstens zu versuchen. Hatte ihr Nachbar etwa Gefühle für sie entwickelt? Und wenn ja, wie lange schon und von welchem Zeitpunkt an - es spielte im Prinzip keine Rolle, aber sie würde lügen, wenn sie sagen würde, dass sie sein tun nicht vollkommen aus der Bahn geworfen und verwirrt hatte. Sie fuhr sich mit den Händen frustriert über das Gesicht und dann durch das dunkle Haar. Ihren Lippen entkam ein seufzen, als sie sich wieder in Bewegung setzte - weit bis zu ihrer Wohnung hatte sie es nämlich nicht mehr.
      Das durfte doch alles nicht wahr sein. Was hatte Noah sich nur dabei gedacht? Nachdem was eben geschehen war, wusste sie, dass nichts mehr so sein würde wie vorher, denn für Liah würde er nie mehr sein können als ein Freund. Nur ein Freund und diese Tatsache hatte sich auch, obgleich sie beinahe täglich beisammen waren, nicht ändern können. Es ging einfach nicht und die ganze zeit über dachte sie, dass ihm dies klar gewesen war. Natürlich, sie hatte kaum bis gar nicht über den Mann mit ihm gesprochen, den sie ihm als 'Betrüger' vorgestellt hatte, aber dennoch war sie davon ausgegangen, dass es trotz dessen, für sie, immer nur noch Subaru gab und niemand anderen. Sie hoffte nur inständig, dass sie ihn, in keiner seiner Vermutungen, dass auch sie Gefühle für ihn hatte, bestärkt hatte. Musste aber schnell feststellen, dass er das, bei dem was sie sich ständig mit ihm erlaubt hatte, wie z.B in ein und dem selben Bett zu schlafen, sicher getan hatte. Tat man soetwas unter Freunden etwa nicht? Hatte sie ihm etwa Hoffnungen gemacht, ohne es selbst zu merken? Sie war so dumm, so unglaublich dumm. Alles und jeder in ihrem unmittelbaren Umfeld wurde verletzt, Seelisch und oben drauf auch noch, einige male, körperlich. Nie hatte sie vor gehabt ausgerechnet Noah zu verletzten, denn er war einer der wenigen Menschen, die sie kannte, der es verdient hatte vollkommen glücklich zu werden. Verstand er denn nicht, dass er es mit ihr nicht werden konnte? Um Himmelswillen, hatte er die Schwangerschaft, in der sie stecke, total ausgeblendet und nur die Frau in ihr gesehen? Wie hatte er sich das denn vorgestellt? Nicht mehr lange und Liah würde ein uneheliches Kind zur Welt bringen und er, als nicht Vater, wollte es mit ihr aufziehen? Allein der klang dieses Gedankens war absurd. Hatte er sich dies denn nicht vor Augen bringen können?
      Wieso zerbrach sie sich überhaupt den Kopf darüber? Sie hatte keine Gefühle für ihn, jedenfalls nicht solche, von denen er hoffte, das sie seine erwidern konnte. Oder doch? Augenblicklich begann ihr Schädel zu pochen. Nicht mehr lange und das alt bekannte pochen würde zu einem stechen führen und in Migräne ausarten. War er nun zufrieden? Er konnte sich auf ein Wochenende voller Gejammer gefasst machen - wenn es denn noch etwas gab, was ihn, nachdem Gespräch, welches sie sicher bald würden führen müssen, bei ihr behielt. Als Freundin.
      Endlich angekommen schloss Liah die Tür des Mehrfamilienhauses auf und stapfte die Treppen, gedankenverloren, hinauf bis hoch in die zweite Etage, wo ihre Wohnung war. Beim hoch gehen strich sie mit der einen Hand, fast schon beruhigend über ihr Bäuchlein und mit der anderen fischte sie ihr Handy aus ihrer Tasche. Sie musste feststellen, dass Liz sie, unüblicherweise, ganze zwei mal angerufen hatte. Sofort kam in ihr die Befürchtung auf, dass etwas passiert war. Das war es doch nicht oder? Wie angewurzelt blieb sie vor ihrer Tür stehen und rief sie an, wurde aber sofort zu ihrer Mailbox weitergeleitet. Wenn man sie mal wirklich brauchte oder sprechen wollte, dann war sie nicht zu erreichen? Zahlte sie ihr gerade heim, was sie die letzten Wochen getan hatte oder war das nur reiner Zufall?
      Ihre Eingangstür war, wie immer, nur angelegt, weshalb Liah sie leicht auf schob und hinein trat. Sie striff sich die Schuhe von den Füßen und ging Barfuß in ihre Küche, nachdem sie das Licht angeknipst hatte. Jetzt brauchte sie erstmal einen Tee. Eine warme dusche, einen Tee und trockene Kleidung. Leicht stellte sie sich auf Zehenspitzen um sich eine Tasse aus dem oberen Schrank zu nehmen und sich dann anschließend auf die Couch zu setzten. Erstmal aber zog sie Noahs große Jacke aus, etwas umständlich wenn die ehrlich sein musste und legte diese dann über einen der Stühle.
      Erschöpft und Müde wollte sie sich gerade umdrehen, als im selben Moment eine, ihr nur allbekannte, raue Stimme zu Ihren Ohren drang. Sie zog die Luft scharf ein, drehte sich, mit einem Gänsehaut überzogenen Körper zu der Gestalt um und ließ, als sich ihre Vermutungen bewahrheitet, als sie Subarus Gesicht und sein, kaum da zu sein scheinendes, schiefes Grinsen, erblickte, das Große Glas in ihren Händen, fallen - dieses zersplitterte, durch den Aufprall mit den Fliesen, in tausend kleiner Teilchen. Liahs Augen hatten dieses Spektakel verfolgt, sah erst dann, langsam und mit, immer größer werdenden Augen, zu ihrem Gegenüber auf. Sie konnte es nicht glauben. Sie war sprachlos, selbst ihre Gedanken dachte sie stotternd und völlig verwirrt.
      Ihr ehemaliger Leibwächter stand vor ihr. Er stand leibhaftig vor ihr und erwiderte ihren Blick. Hatte sie die Agentin deshalb angerufen? Wollte diese sie etwa vorwarnen? Oder träumte sie ganz einfach nur? Anders konnte es nicht sein. Sie musste träumen.
      "S-Subaru ..?" ihr Gesicht war noch immer, vor lauter Schock, verzerrt. Sie brachte nichts zustande außer ein entsetztes starren, weshalb ihr Blick nocheinmal zu dem kleinen Scherbenhaufen glitt, bevor sie sich irgendwie dazu durchgerungen hatte, ein Stück weit, näher zu treten "Wie bist du- ..Ich meine- .., wie hast du- .." brachte die dunkelhaarige heraus, sie wusste einfach nicht, was sie darüber denken sollte. Oder fühlen. Freute wie sich ihn endlich wieder zu sehen oder spürte sie da angst, welche ihre Glieder hinauf kroch? Sie hatten sich knapp ein halbes jahr nicht mehr zu Gesicht bekommen, geschweige denn miteinander gesprochen. Vielleicht war nun alles anders, vielleicht- .. Fuck. Ohne es zu merken, hatten ihre Finger ihren Bauch umfasst, um der kleinen Prinzessin Nähe zu gehen. Doch sie hatte es unbewusst getan, wobei ihr erst, nach einigen Momenten eingefallen war, dass Subaru von nichts wusste. Das sie schwanger war, hatte er nie zu Ohren bekommen. Von ihrem Bauch, hoch hin sein Gesicht schauend, suchte sie nach etwas, was ihr vertraut vorkam. Irgendein Anzeichen dafür, was in ihm vorging oder wenigstens etwas, was er im Moment wohl dachte. Sie hatte ihn zwar nur einen Satz sagen hören, aber allein dieser hatte ihr mehr verraten, als es tausend Worte hätten ausdrücken können. Sie war sicherlich nicht die einzige gewesen, die sich verändert hatte "Wie hast du mich gefunden?" Fragte die Yakuza Tochter, letztenendes, mit fester und ruhiger stimme zugleich
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    • Noah war nach einer guten viertel Stunde aus seiner Erstarrung erwacht und entschloss sich dazu Misaki um Verzeihung zu bitten. Er war der festen Überzeugung dass es ihr zu schnell ging. Anscheinend war ihr nie wirklich in den Sinn gekommen, dass er Gefühle für sie hatte - und das obwohl es eigentlich ganz offensichtlich war. Außerdem war die Japanerin schwanger, kein Wunder dass sie verwirrt war. Er musste ihr nur etwas mehr Zeit geben, dann würde es sicher gut werden. Und wenn nicht... Dann würde er sie dennoch weiterhin unterstützen und dem Kind ein guter Onkel sein, wenn schon nicht der Stiefvater.

      Vom Regen vollkommen eingeweicht rannte er die Treppen hoch in Misakis Stockwerk und stolperte förmlich heftig um Sauerstoff ringend um Atem. Kaum dort angekommen bemerkte er die seltsame Atmosphäre und sah erst Misaki die kurz zu ihm gesehen hatte und schließlich sah er den Kerl der ihr gegenüber stand. Der dunkelhaarige war definitiv kein einfacher Bekannter. Sein Gesicht sah dafür zu... Rau und leicht verbittert aus, als dass es zu einem Freund gehören konnte. Der Fremde schien ihm seinerseits keine Sympathie entgegenzubringen. Noah sah zurück zu Misaki die einen seltsamen Ausdruck in ihren Augen hatte. War es Sehnsucht? Hoffnung und auch gleichzeitig Angst spiegelten sich in ihr und da machte es klick. Dieser Mann war kein anderer als der der sie verlassen hatte. Er hatte sie verletzt und das obwohl sie ihn ganz augenscheinlich sehr geliebt hatte. Es war unverzeihlich von diesem Kerl eine so wunderbare Frau wie Misaki schwanger zurückzulassen und so sehr zu verletzen!
      Noah sah augenblicklich schwarz und überbrückte die Distanz zwischen ihm und dem Fremden mit schnellen Schritten.
      Seine Faust schlug auf dessen rechte Wange ein und er wunderte sich, wie es sich anfühlt jemanden so hart zu schlagen dass er einige Schritte zurücktreten musste und auf dem Sofa landete. Alles war binnen Sekunden von statten gegangen und das Adrenalin war in seine Adern geschossen. "Du verdammter Mistkerl!" brüllte Noah ihn an und holte ein weiteres mal aus.
    • All die Monate wollte er nichts anderes als sie wiederzusehen. Er hatte alles an ihr so sehr vermisst wie nichts anderes auf der Welt. Früher waren es einmal seine Eltern gewesen, doch mit Liah hatte er eine neue Familie gefunden und sie ähnlich seiner Eltern verloren. Sie hier vor seinen Augen zu sehen war wie ein Wunder. Doch als sie sich umdrehte und das Glas fallen ließ dass sie eben noch in den Händen gehalten hatte und er dem Fall des Glases unwillkürlich gefolgt war. Der Schock traf ihn mit dem Aufprall des Gefäßes. Hart und schneidend. Liahs Bauch war rund und so sehr nach vorn gewölbt dass es aussah als würde es nicht zu ihr gehören. Spielte ihm seine Augen gerade einen Streich?! Nein, das konnte nicht sein, denn Liah legte ihre Hände schützend auf ihren Bauch. Hatte Liz davon gewusst?! Wenn ja, warum hatte sie ihm nichts davon gesagt? Weil sie ihn schonen wollte? Weil es von einem anderen war? Weil sie ihn büßen lassen wollte? Seine Gedanken gingen irrationale Wege und Subaru starrte Liah verwirrt und fassungslos an. Was ging hier bloß vor? Seine Welt geriet ein weiteres mal komplett aus den Fugen. "Liah..." brachte er nur leise hervor. Unfähig zu fragen oder sonst etwas vernünftiges zu sagen. Ihre Fragen hatte er komplett außen vor gelassen, weil sie so unwichtig und banal klangen. Er wollte Erklärungen von ihr. Warum sie ihn verlassen hatte. Warum sie sich entschieden hatte sich nicht mehr bei ihm zu melden. Er wollte sich erklären, warum er ihren Vater nicht verschonen konnte. Ihr so vieles sagen... Doch plötzlich war das alles unwichtig. Wichtig war ihr jetziger Zustand. Was war passiert?!

      Ehe sie oder er überhaupt ein weiteres Wort verlieren konnten platzte ein Kerl herein. Vollkommen außer Atem, aber als er Subaru und Liahs Gesichtsausdruck analysierte ging er auch schon ohne Vorwarnung auf den Polizisten los. Dieser war noch zu sehr im Schock als das er hätte rechtzeitig reagieren können und fing sich den ersten Schlag ein. Er stolperte und landete auf dem weichen Sofa. Der Schlag war noch lang nicht so hart als dass er ihn hätte ausknocken können, holte ihn allerdings zurück ins hier und jetzt. Er fühlte sich gleichzeitig aber auch zurück in die Vergangenheit versetzt als Eric ihn ständig eine verpasst hatte nur diesesmal musste er sich nicht zurückhalten. Genauso wie damals schmeckte er Blut und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Vorallem nicht wenn dieser Schwächling derjenige war der Liah angefasst und geschwängert hatte. Pure Eifersucht hatte seinen Körper erfasst.
      Subaru sah Noahs nächsten Hieb voraus und trat ihn mit Wucht in die Magengegend, sodass dieser auf dem Teppich landete. Statt liegen zu bleiben machte er Anstalten sich wieder aufzurappeln, doch noch bevor Noah sich wieder sammeln konnte packte Subaru ihn am Kragen, blockte den nächsten erbärmlichen Schlag seines Gegenübers und versetzte ihm einen Körperschlag zwischen die Rippen sodass Noah die Luft aus den Lugen gepresst wurde. Ein weiterer Schlag in die Magengrube ließ Noah aufkeuchen ehe Subaru ihn fallen fallen ließ. So schnell würde der Amateur nicht aufstehen.
      Der ehemalige Leibwächter holte tief Luft um sich zu beruhigen ohne Noah aus den Augen zu verlieren. "Würdest du mir wenigstens einen Gefallen tun und keinen weiteren Schwächling an deine Seite lassen?" er blickte in ihre Richtung mit einem Gefühl, als hätte er den Kampf verloren. "Ich würde mich besser fühlen wenn deine Verherer mich nicht wie ein altes Weib schlagen würden." Sie hatte noch keinen Ring am Finger sonst wäre er verunsichert ob er nicht 'Mann' statt 'Verehrer' hätte sagen müssen und dennoch zerriss es ihn innerlich, dass dieser kerl ihr anscheinend so nah war. Vielleicht näher als sie es je waren?
      Subaru stand auf und wischte sich das Blut von den Lippen. "Ich... Sollte nicht weiter stören."
    • Liah schluckte, versuchte den Kloß, welcher sich mittlerweile in ihrem Hals gebildet hatte, zu benndigen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürrt und auch ihr Atem bahnte sich seinen Weg nur zittrig über ihre Lippen. Es gab so viele Möglichkeiten, wie ein Mensch auf eine Schwangerschaft reagieren konnte, so unendlich viele. Wut war eine davon, es für einen Witz halten eine andere und auch bestünde die Möglichkeit, dass er in Tränen ausbrach - obwohl, zum weinen war wohl mehr ihr zu Mute, als ihm. Sie hatte sich so oft schon, wenn sie mal wieder, an einem der unzähligen Nächte, wachgelegen hatte, ausgemalt, wie es wohl werden würde, wenn Subaru sie, nach einem halben Jahr ohne Kontakt, ausgerechnet so sehen würde. Geschwängert und bereits mit deutlich erkennbarem Bäuchlein. Wie gebannt starrte sie auf seinen Mund, welcher ihren Namen aussprach - er klang so fremd und trotz dessen hätte sie diese Stimme unter tausenden wiedererkannt. Sie schenkte ihm einen verwirrten Ausdruck, eine ihrer Brauen kräuselte sich leicht, wie als verstünde sie nicht, was er da von sich gegeben hatte. Sie schien nicht die einzige zu sein, die sich verändert hatte, auch ihre Abwesenheit, hatte wohl Spuren hinterlassen. Er war weder der man, den sie kennengelernt hatte, noch der, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. Was er in den letzten sechs Monaten wohl alles durchmachen musste? Er sah so erschöpft aus, beinahe hilflos und dies ließ in ihr das Bedürfnis aufkommen ihn zu umarmen. Sie wollte ihn in die Arme schließen, über sein Haar streichen und sein Gesicht küssen. Sie wollte es sich nicht eingestehen, nahm als Vorwand für diese Gedanken, jenen Grund, dass sie sein gequältes Gesicht nicht ertragen konnte, aber die Wahrheit war eine andere und das wusste sie. Sie vermisste ihn. Alles an ihm.
      Was hatte sie beide dazu gebracht, es soweit kommen zu lassen? Soviele Steine waren ihnen in den Weg gelegt worden, dass inzwischen jemand eine Mauer daraus errichtet lassen hatte. Geistesabwesend drehte die dunkelhaarige den Kopf in Richtung Tür, dass Geräusch, dass diese aufgegangen war, war nur gedämpft an ihre Ohren gelangt. Es war Noah. Er stand durchnässt und mit zerzaustem Haar mitten in ihrem Flur und starrte regelrecht, analysierte die Situation. Liah machte nicht einmal anstalten etwas zu sagen, geschweige denn ihm zu erklären was hier vor sich ging, sofort schwenkte ihr Blick zurück zu dem Japaner. Sie beide waren nicht mehr im hier und jetzt, sondern an einem komplett anderen Ort, einen, der diese Welt nicht mehr wahrzunehmen schien. Durch den schlag, welchen Noah, Subaru urplötzlich verpasst hatte, wurden sie beide jedoch unsanft aus ihren Gedanken gerissen. Liah zog scharf die Luft ein und kniff die Augen zusammen, wie als wäre sie die jenige, die, die Faust abbekommen hatte. Ein deja vu überkam sie, Irgendwoher kannte sie dieses Szenario doch. Das war nicht das erste mal, das ihr Gegenüber solche hatte einstecken müssen, nur reagierte er, zu ihrer Überraschung, komplett anders als er es damals getan hatte. Diesmal konnte er es sich wenigstens erlauben und er erlaubte es sich nicht nur, er nahm sich mehr heraus als der Lehrer einzustecken scheinen konnte. "S-Subaru! Subaru, hör auf" Schrie sie und trat näher, hob die Hände, berührte aber keinen der beiden, da sie zu erkennen gaben, dass sie noch nicht fertig miteinander wahren. Vorallem Noah nicht, denn er versuchte sich, trotz seines Zustandes, an einem weiteren Schlag, den ihr ehemaliger Leibwächter jedoch gekonnt abwerte und ihm mit gezielten Schlägen beinahe bewegungsunfähig machte, denn der Engländer kauerte nur noch keuchend auf dem Teppich. Mit geweiteten Augen zuckte sie bei Subarus Worten erstmals zusammen, blickte ihm dann erst in das Gesicht, nachdem sie Noah für einen längeren Moment, entsetzt betrachtet hatte. Seine Worte erwiderte sie nicht, sie war sprachlos wegen dem, zu was er fähig war. Ihre Lippen öffneten sich, aber kein Ton entwich diesen, nicht einmal, als er sagte, dass er nun nicht länger stören wollen würde und ging. Was ging in ihm vor? Er hatte sichtlich übertrieben, sich abreagiert und ließ sie nun mit dem verletzten alleine? Einfach so? Liah kniete sich zu Noah hinunter, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und betrachtete die Verletzungen, die er davon getragen hatte, jedenfalls die, die sichtbar waren. Spätestens morgen würde er den Rest davon spüren. "Noah, geht es dir gut? Soll ich- ..ich- .." ihr Puls begann sich zu verlangsamen, sie hatte überhaupt nicht gemerkt, dass dieser völlig aus dem Rythmus gekommen war. Sie hatte sich gefürchtet, nicht mehr gewusst, was sie zu denken hatte. Sie strich ihm eine Strähne von der Stirn "Was hast du dir nur dabei gedacht?" Seufzte sie, stand auf und half ihm dabei, sogut sie konnte, sich etwas aufzusetzen. Tief atmete sie ein und wieder aus, sie musste sich beruhigen und um zu verarbeiten, was eben geschehen war. Das durfte doch alles nicht wahr sein, wieso endete es immer auf die selbe weise? Es war so, als erlaubte sich das Universum, immer und immer wieder, den selben Scherz mit ihnen und langsam begann er unlustig zu werden. "Ich hätte wohl erwähnen sollen, dass er Polizist ist, Hm?" sagte die brünette und fuhr sich durch das Haar, während sie sein Gesicht betrachtete, denn er war kränklich blass geworden. Skeptisch sah sie ihn an und fragte sich, ob es nicht besser wäre ins Krankenhaus zu fahren, denn sie wollte lieber nichts riskieren "Kannst du stehen?"
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    • Noahs Hochgefühlt nahm jäh ein Ende als er den Tritt des Japaners abbekam und unsanft auf dem Boden aufkam. Es wäre wohl die bessere Wahl gewesen einfach liegen zu bleiben anstatt sich wieder aufraffen zu wollen, denn schon packte der Fremde ihm am Kragen. Im Grunde hatte sich Misakis Ex nur gewehrt - allerdings mit Gegenwehr sodass ihn ein zweiter Hieb in die Rippen traf und ihm die Luft nahm. Röchelnd und Hustend ging er ein weiteres Mal zu Boden und blieb diesmal dort liegen. Alle Kraft war aus seinen Gliedern verschwunden und ihm ging es hundeelend - und das nach nur zwei Schlägen. Was war dieser Typ nur?! Man hätte meinen können, dass er den Yakuza angehörte...
      Anscheinend hatte der dunkelhaarige genug davon und verschwand mit ein paar Worten die Noah kaum noch mitbekommen hatte. Zu sehr war er mit Luftholen und seinen SChmerzen beschäftigt. Er hörte nur noch wie die Tür zuknallte und Misaki sich über ihn beugte.
      Langsam klang der gröbste Schmerz ab, aber er fragte sich gleichzeitig ob der Polizist ihm nicht die ein oder andere Rippe geborchen hatte... die Situation war ziemlich erbärmlich ausgeartet für ihn. Als strahlender siegreicher Held würde er nicht mehr aus dieser Nummer raus kommen egal wie stark er sich jetzt geben würde. Ihre Hände waren kühl und lagen wohltuend auf seinem Gesicht. "Geht gleich wieder." presste er hervor und setzte sich etwas schwerfällig auf.
      Was er sich gedacht hatte? Eigentlich nichts. Er war nur wütend auf diesen Kerl gewesen und da hatte es ihn einfach gepackt. "War doch dein Ex oder?" er kniff die Augen zusammen als seine Seite anfing durch die Bewegung noch heftiger zu schmerzen. "Polizist?!" Sein Gesicht wurde noch fahler als ohnehin schon. Er hatte einen Polizisten angegriffen?! Na wunderbar! Wenn es jetzt noch eine Klage an den Hals bekam, konnte er wohl die Verlängerung seines Visums vergessen.
      "Keine Sorge, nichts großes. Nur ein paar Blaue Flecken." er versuchte ein Grinsen was nicht ganz funktionieren wollte und ließ sich von ihr helfen um aufs Sofa zu plumpsen auf dem vor wenigen Augenblicken noch der Bulle gefallen war.
      "Was hatte dieser Kerl hier zu suchen, Misaki?" fragte er dann doch nachdem er wieder zu Atem gekommen war und es ihm mit jeder Minute besser ging. Vielleicht wahr ja doch nichts gebrochen.
    • Für einen Moment noch hatte er ihrem Blick standgehalten in denen sich Entsetzen wiedergespiegelt hatte. War sie wirklich so erschocken auf das was er mit Noah angestellt hatte? Oder war es einfach nur weil er ihren neuen Geliebten ein paar gezielte Schläge verpasst hatte? Subaru war sich totsicher, dass es Theorie Nummer zwei sein musste. Sie wusste doch ganz genau, dass er dazu ausgebildet war sich zu wehren und zu beschützen. Sie musste es doch am besten wissen... Gut Liah hatte ihn nur mit der Waffe umgehen sehen, aber ihr musste doch bewusst sein, dass er zu noch sehr viel mehr fähig war. Wie in alles in der Welt hätte er sonst in dieser Welt überleben können? Noah wäre jedenfalls in weniger als einem Tag drauf gegangen.
      Liah erwiderte nichts und das traf ihn härter als erwartet. Er war in ihrem neuen Leben nicht mehr erwünscht und hatte es nun auch eingesehen. Das einzige was er jetzt wollte, war soweit wie möglich von hier verschwinden. Sie zu vergessen hatte von Anfang an nicht funktioniert. Immerhin wäre sie nicht allein und für ihre Sicherheit konnte er dennoch sorgen. Es würde ihr sicher nicht gefallen wenn sie ständig unter Beobachtung stünde, aber anscheinend kam sie mit ihren Aufpassern von Liz klar. Ein oder zwei mehr würden ihr sicher auch nicht auffallen.
      Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er und schleuderte die Tür härter als gewollt zurück ins Schloss. Er war wütend. Wütend auf diesen Milchbuben, wütend auf Liz, wütend auf Liah und am meisten war er wütend auf sich selbst. Warum musste einfach alles den schlimmsten Ausgang nehmen den es gab? Mit Ausnahme seiner Karriere war eigentlich so gut wie alles eine Katastrophe.
    • Ungläubig zog Liah die Augenbrauen zusammen, als sie seine, schwer hervorgepresste Antwort hörte, denn sie bezweifelte, das, bei dem was ihm zugefügt worden war, es gleich wieder gehen würde. In dieser Hinsicht schienen alle Männer dieses Planetens gleich, niemand, nicht einer, würde freiwillig zu geben, dass er doch schmerzen erlitt. Was war so schlimm daran, zuzugeben, dass es einem nicht gut ging? Verlor man durch dies etwa seine Männlichkeit? Was auch immer der Grund dafür war, die junge Frau konnte es einfach nicht nachvollziehen. Auf seine Frage hin, dachte sie kurz über das Wort 'Ex-Freund' nach, denn sie war sich nicht sicher ob sie sich jemals als Freund und Freundin gesehen hatten. Waren sie das gewesen? Wäre das, was sie gehabt hatten, einer Beziehung gleich gekommen? Das einzige was sie wusste, war, das Subaru immer mehr gewesen war, als sie sich eingestehen wollte, aber ob es diese Bindung bis zum Ende überleben würde, wusste sie nun nicht mehr so genau. Dadurch, dass sie im Gedanken versunken gewesen war, kam ihre Reaktion darauf etwas zu spät, weshalb sie sich für ein einfaches und knappes nicken entschied - ihm dabei einen leicht entschuldigenden Ausdruck schenkte, da sie sich schuldig fühlte, dass er so zugerichtet worden war. Er hatte nur versucht sie zu beschützen, obwohl sie nicht in Gefahr gewesen war. Wahrscheinlich hatte er ihn eher spüren lassen wollen, wie es war verletzt zu werden, immerhin ging Noah davon aus, dass er sie betrogen und sitzen gelassen hatte und nicht, dass sie die jenige gewesen war, die gegangen ist.
      Als er es, mit Hilfe, auf das Sofa geschafft hatte, ließ die brünette sich auf den Sitz neben ihn sinken. Sie wusste natürlich, dass er es nur gut gemeint hatte, aber warum glaubte jeder, dass es ihr mit einer Prügelei am besten gehen würde, trotz ihres Lebens unter Yakuza, war sie kein sonderlich großer Fan von Gewalt. Sie wusste sich zu wehren, in Notfällen, aber im Kampf, 1 zu 1, wäre sie komplett aufgeschmissen. Einpaar Schläge lösten keine Probleme, vorallem nicht die, die sie beide hatten. Es beruhigte die etwas, dass er wenigstens wieder, einigermaßen gut, Luft bekam, trotzdem waren ihre Minen noch immer mit Sorge getränkt. Wer wusste denn schon, ob ihr Nachbar nicht gerade von innen heraus blutete? Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe, Noah saß ihr gegenüber und doch verließ Subaru nicht ihren Kopf. War er entgültig gegangen? Hatte er aufgegeben? Was war ihm im Kopf herum gegangen, als er realisiert hatte, dass Liah schwanger war. Welche Theorien hatte er dazu aufgestellt, denn Liah kannte ihn inzwischen so gut, dass er sicher erst an das größt negativeste dachte: das, das Kind, nicht von ihm, sondern von einem anderen Mann ist - wobei Noah im richtigen Moment zum verdächtigen wurde und sicher seine absurden Vermutungen noch ein Stückchen mehr bestätigt haben.
      Sie kratzte sich am Hinterkopf, stöhnte innerlich auf, das durfte doch alles nicht wahr sein, dachte sie und legte ihre Wange auf dem Sofa ab um Noah ansehen zu können "Er wollte mich sehen". Er war nicht in der Verfassung um Fragen zu stellen, dennoch tat er es. Wie, um alles in der Welt, sollte die ihm dieses Chaos von leben erklären? "Ich- ..ehm, ich war die jenige, die ihn .." das passende Wort zu finden, was schwerer als gedacht, leicht tippte sie sich dabei gegen das Kinn " ..verlassen hat. Ich habe ihn verlassen und dann erst im Nachhinein von meiner Schwangerschaft erfahren." Machte die dunkelhaarige es so kurz wie möglich, da Liz Worte in ihrem Kopf herum hingen, von wegen, dass sie nicht allzu viel über ihr Leben erzählen dürfe, sonst nämlich sich selbst und alle in ihrer Umgebung in Gefahr bringen würde "Suba- ..ich meine: Er wusste von nichts. Er hat mich nicht ..betrogen- ..also nicht auf diese Weise .." sprach sie weiter, wobei ihre Stimme gegen ende immer leiser wurde und ihr Blick runter zu ihren, ineinander verhakten Fingern, wanderte. Diese Entscheidung, war es die richtige gewesen? Sicher nicht, aber die Vergangenheit konnte sie nun nicht mehr ändern, was konnte sie stattdessen tun? Inzwischen fühlte es sich nämlich schon so unglaublich fremd an, dass der Gedanke an damals alleine schon reichte um ein stechen in ihrer Brust zu verursachen.
      "Noah wirklich, denkst du nicht, .." vorsichtig, aus Angst ihm noch weh zu tun, legte sie ihre Hand auf seinen Oberarm, da sie gemerkt hatte, das er im Bereich der Brust schmerzen haben musste " ..dass wir ins Krankenhaus fahren sollten? Das muss sicher geröntgt werden."
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    • Mit jeder Stufe die er nach unten ging spürte er die Distanz zwischen Liah und sich selbst immer deutlicher. Wie konnte es nur soweit kommen? Diese Frage hatte er sich schon so oft gestellt und nun wurde es ihm immer klarer. Nüchtern betrachtet war die Beziehung die sie beide zueinander hatten von Anfang an zum scheitern verurteilt gewesen. Auch wenn er gedacht hatte, er könnte alles zum Guten wenden... Man konnte dem Schicksal einfach nicht entkommen, egal wie sehr man sich wehrte. Egal wie sehr man darum kämpfte. Anfangs war er nicht gut genug für sie, außerdem war sie während ihrer gemeinsamen Zeit immer verlobt gewesen. Hatte er wirklich gedacht, dass wenn er ihnen die Yakuza vom Hals schaffen würde, dass alles Gut werden würde? Dass sie zusammen auf einem weißen Pferd gen Sonneuntergang reiten würde? Dies war die Realität und kein verdammter Hollywoodstreifen. Nun... zumindest hatte er an eine gemeinsame Zukunft geglaubt. War er die ganze Zeit über auf Drogen gewesen um an ein glückliches Ende festzuhalten?
      Naja... Zumindest war sie augenscheinlich glücklich mit ihrer neuen kleinen perfekten Familie. Sie hatte es verdient, nach allem was passiert war. Doch Subaru konnte sich einfach nicht dazu durchringen sich für sie zu freuen.
      Draußen angekommen empfing ihn der Regen mit seiner kalten Umarmung und Subaru ließ den Kopf hängen und schüttelte mit einem verbitterten Grinsen den Kopf. Warum musste er sich auch in eine Yakuza Tochter verlieben? Ausgerechnet er?
      //Es war ein Fehler her zu kommen.// Er sah es ein. Und der Klumpen der sich in seiner Brust seit Liahs Verschwinden gebildet hatte, verhärtete sich zu einem Stein der schwer auf ihm lastete. Was hatte ihn nur dazu getrieben zu denken sie würde ihn genauso lieben wie er sie. In welchem Loch hatte er seine Vernunft vergraben? Sie wollte ihn nicht sehen, dass hatte Liz deutlich gemacht. Und Liah hatte ihn kein einziges mal angerufen. Warum in alles in der Welt war er hier her gefahren?
      Im Auto angekommen und fuhr er sich durchs triefnasse Haar und schaltete den Motor an. Seine Schüler würden ihn sicher in Tokyo sehnsüchtig erwarten... Mit zusammengekniffenen Lippen fuhr er zurück zum Flughafen, nur um dort festzustellen, dass der angekündigte Taifun Tokyo früher als erwartet erreicht hatte und ein weiterer sich vor der Küste Kyushus bildete. Tokyo würde heute nicht mehr erreicht werden und wenn er pech hatte würde der nächste Taifun bald auch Oita lahm legen...
    • Noah fühlte sich in der sitzenden Position schon deutlich besser. Er war sich mittlerweile sicher, dass das nur eine böse Prellung werden würde. Misakis Stimme bekam einen ernsten und vorsichtigen Ton als sie sagte, dass dieser Kerl sie sehen wollte. So gut es ging drehte er sich ein Stück zu ihr. Denn dass was sie zu sagen hatte hörte sich wichtig an. Unsicherheit lag in ihrem Blick und sie schien zu überlegen wie sie ihm das am besten erklären sollte. Der erste Teil von dem was sie sagte machte mehr Sinn für ihn als der zweite. Er war immer davon ausgegangen, dass sie ihn verließ, weil er sie betrogen hatte.
      "Was meinst du damit? Nicht auf diese Weise?" Auf welche weise konnte man einen Menschen noch so sehr betrügen, dass man ihn verließ? Welche auch immer das war, in seinen Augen war dieser Polizist noch immer Grund allen Übels. "Weich nicht vom Thema ab." er grinste gequält und legte seine Hand auf ihre. "Ich bin nicht aus Glas und das war weniger schlimm als es ausgesehen haben mag. Wirklich." leicht drückte er ihre Finger um dass zu verdeutlichen was er gesagt hatte.
      Ihre Reaktion die sie vorhin gezeigt hatte machte ihm klar was eigentlich Sache war und warum sie ihn vor wenigen Stunden abgewiesen hatte. "Du liebst ihn noch, oder?" fragte er mit leiser Stimme und beobachtete ihre Gesichtszüge.
    • Liah hatte die Beine, so gut es mit dem Schwangerschaftsbauch jedenfalls möglich war, an ihren Körper gezogen und ihre Lippen aufeinander gepresst. Sein Blick sagte alles, er wollte endlich und entgültig die Wahrheit über Subaru und ihre Vergangenheit mit ihm hören, aber wie sollte sie Noah wahre Worte entgegen bringen, wenn es ihr fast schon verboten worden war. Ihr wurde oft genug gesagt, dass sie nicht über ihre echte Identität oder etwas, was damit Zutun hatte, sprechen durfte und sicher würde ein neu gewonnener Freund da keine Ausnahme sein. Sie hasste das Lügen, es hatte immer nur alles noch schlimmer gemacht, alles es sowieso schon gewesen war. Es brachte nichts gutes und sie war der lebende Beweis dafür. Auch der Engländer schien sie durchschaut zu haben, denn er ertrug diese Unwissenheit allmählich nicht mehr und verübeln tat sie ihm das nicht, denn auch sie hatte es satt. Er fragte sie, zu allem übel, ob sie ihn noch lieben würde. Ihre Augen weiteten sich ein kleines Stückchen mehr und ließen diese glasig werden. Verdammt. Wieso war so etwas für jeden offensichtlich außer für Subaru?
      "Er- .. Er- .." Sie ließ einen verärgerten laut los, legte sich die Hände frustriert über das Gesicht und stand auf in der Hoffnung, dass sie sich, mit dem auf und ab laufen, etwas beruhigte - natürlich klappte es nicht, es hatte beinahe eine gegenteilige Wirkung, sie wurde nur noch wütender, je mehr sie an das zurück erinnert wurde, was geschehen war. Sie hob die Arme in die Luft, suchte nach den passenden Worten, nach welchen, die ihm nicht zuviel über sie verrieten, aber gleichzeitig so, dass er verstand, wieso sie letztenendes gegangen war "Mein Vater sitzt wegen ihm im Gefängnis, okay!?" Antwortete Liah dann endlich, gereizter als sie es sich eigentlich vorgenommen hatte, aber sich mit ihren Gefühlen im Zaun halten konnte sie nun nicht mehr "Und ja, ja verdammt! Natürlich liebe ich ihn noch, aber- .." sie blieb stehen, sah zu ihm herunter und vermittelte wahrscheinlich mehr als deutlich, dass sie einfach nicht weiter wusste. Sie wusste nichts und am liebsten wäre sie jetzt einfach in Tränen ausgebrochen. In Tränen ausgebrochen, die Augen geschlossen und sich gewünscht, dass das alles hier, erst gar nicht passiert wäre. "Was erwartet er denn, Noah?" diese Frage hatte sie sich schon unzählige Male selbst gestellt, hatte er denn nicht verstanden, wie sehr sie sein ganzes tun mitgenommen hatte? War er davon ausgraben, dass sie es einfach so hätte hingenommen? Sie? Und dann auch noch mit Kind. Liah wollte einfach nicht, dass auch das kleine Wesen in ihrem Bauch, in solch einer Umgebung aufwachsen musste. Eine voller Probleme, die sich niemals würde lösen "Was will er von mir hören?" Kam es leise
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    • Seine Brauen zogen sich fragend zusammen. Wäre ihr Ex kein Polizist hätte Noah gedacht er hätte etwas ausgefressen und es auf Misakis Vater geschoben. Aber vielleicht war es nur ein Missverständnis weswegen ihr Vater im Gefängnis gelandet war und deswegen war sie sauer auf ihren Ex? So wie es sich anhörte war Misaki gegangen weil sie nicht wusste wie sie darauf reagieren sollte, dass ihr damaliger Freund oder was auch immer dieser Kerl für sie war oder noch immer ist, weil er ihren Vater der Polizei übergeben hatte. Auch wenn er Gefühle für sie entwickelt hatte, nein von Anfang an gehabt hatte, er konnte sie nicht so unglücklich sehen. Was sie getan hatte war irrational gewesen. "Es gibt kein Aber." sagte er mit einem Lächeln. "Du tust es und er scheinbar auch noch." er rieb sich die Seite, da wo Subaru ihn erwischt hatte. "Keine Ahnung was er hören will, aber ich würde mich in seiner Situation fragen warum du ihm nichts vom Kind gesagt hast und warum du ihn genau verlassen hast." er seufzte und stand auf. "Du solltest besser mit ihm reden." er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und legte eine Hand auf ihre Schulter. "so schnell wie möglich." sagte er und humpelte mehr oder weniger aus der Wohnung.
    • Sie hätte alles erwartet, aber nicht das, was er von sich gegeben hatte. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich ins völlig überraschte. Für einen Moment blickte sie ihn stumm an, ließ die Arme sinken, welche sie vor der Brust verschränkt hatte und ließ ihn ausreden, hörte ihm stillschweigend zu. Wieso klang all das, aus seinem Mund so viel einfacher? Ihn zu verlassen war nicht ihre beste Entscheidung gewesen, oder gar die einfachste, aber das sie so falsch gewesen sein konnte, schien sie erst jetzt vollkommen zu realisieren. Sie hatte sich und ihn, all die Monate, grundlos gequält? - Nein, grundlos war es nicht, denn sie hatte einen. Sie war sauer gewesen und das war sie immer noch. Subaru hatte wahrscheinlich, besser als sie, gewusst, wie Fuchsteufelswild sie geworden wäre, hätten sie sich gleich nach den Vorfällen bei ihrer Hochzeit, wie geplant, im Krankenhaus getroffen. Sie wäre wütend auf ihn gewesen und noch so viel mehr, aber dann, dann hatte der Arzt ihr gesagt, sie würde schwanger sein, was alles änderte und sie stattdessen in Panik ausbrechen ließ. Panik vor dem unbekannten und das, was auf sie zukommen würde. Es stimmte, sie hatte vor lauter eindrücke nicht mehr gewusst, welche Reaktion nun die richtige war, weshalb ihr weglaufen am ehesten als richtig erschien - wenigstens in sofern, dass sie sich einen klaren Kopf schaffen konnte. Perplex stand sie da, folgte seiner Hand, welche sich aufmunternd auf ihre Schultern gelegt hatte und schaute dann hoch in sein verständnisvolles Gesicht. Liah atmete tief ein und wieder aus, ihr Nachbar war dabei die Tür zu öffnen und zu gehen, weshalb sie einen schritt Vortrag "Noah, bist du sicher, dass du- .." sagte sie, wollte ihm ihre Hilfe anbieten, aber da war er schon heraus getreten. Wahrscheinlich war sie nicht die einzige, die auf sich wirken lassen musste, was heute geschehen war und er wohl mehr als sie.

      .• JUMP •. ~
      Die Anweisung, sie solle so schnell wie möglich machen, hatte sich nun über 2 Tage hingezogen, denn sie brachte es einfach nicht über sich, seine Nummer zu wählen und ihn anzurufen. Damals war es das leichteste überhaupt gewesen, heute schwerer denn je.
      Sie stand vor ihrer Kücheninsel, legte ihr Handy, von der einen Hand in die andere und betrachtete dieses im Gedanken versunken. Sie wusste, was sie wollte und es war, von dem ersten Tag, als sie ihm begegnet war, das selbe wie früher auch: Subaru - aber erst müsste sie das klären, was sie noch immer mitnahm. Erst würde sie dies bereinigen und dann, dann die Angelegenheiten, und das waren nicht gerade wenige, mit dem Polizisten.
      Langsam tippte sie die Ziffern ein, presste ihren Finger auf die grüne taste und hielt sich den Hörer an das Ohr. Das tuten ging nur einpaar wenige male, bevor abgeommen wurde und die Stimme des dunkelhaarigen zu hören war. Das pochen ihres Herzens überschlug sich ungewollt und ließ sie für eine kurze Sekunde sprachlos werden. Gott, noch immer führte sich ihr Körper auf, wie ein verknallt Teenager. Ließ das denn nie nach? "Subaru?" Sprach Liah mit aller Vorsicht und wartete eine Antwort, seiner Seits, ab, bevor sie fortfahren konnte, denn sie hatte ein Anliegen. Sie wartete ab, lies die Stille kurz auf sich einwirken, bevor sie sich selbst dazu hatte zwingen können zu sprechen "Den Gefallen, den du mir noch schuldest, ich- .." sie schluckte unsicher " ..ich würde ihn gerne einlösen" beendete sie ihren Satz mit fester Stimme, auch wenn sie alles andere als das war. Die dunkelhaarige hatte Stunden damit verbracht, sich vorzustellen, wie er wohl darauf reagieren würde und jetzt schien der Moment gekommen zu sein "ich würde meinen Vater gerne sehen, denkst du, dass du das einrichten könntest?"
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      I'd rather have flowers in my hair than diamonds around my neck

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