G o d ' s T e a r s :
Ap o c r y p h a
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★ 1988
Ein Expeditionsteam bestehend aus renommierten Wissenschaftlern lokalisierte ein in Ostsibirien liegend subterranes Kleinbiotop inmitten des Permafrostes. Der Fund, ein nahezu historisches Phänomen:
Diverse vegetabilische zur Biolumineszenz befähigten Organismen wandelten die unterirdische Wunderwelt in eine fast ätherische Sphäre, die jedes Farbspiel sinnlicher Kulisse und die Imagination jener innovativer Freigeister eklatant zu übertrumpfen vermochte, ohne sich dem Zusatz von Sonnenlicht oder gar für gewöhnlich obligatorische Oxidation zu bedienen. Die Forscher entnahmen den Pflanzen sowie auch dem kleinen Teich Proben und eruierten im Laufe der Untersuchung, dass das ursprünglich befundene H2O sich durch die Signifikanz der Eigenschaft als Aἷμα haima identifizierte und möglicherweise der Schlüssel für die Genmutation der Pflanzen, über eine eigene Biolumineszenz zu verfügen, war. Nicht nur, dass das vermeintliche „Wasser“ der Ursprung dieser ungewöhnlichen Flora zu sein schien und einhergehend eine reelle Symbiose darstellte, so konstituierte das Team ebenfalls einen noch nie entdeckten Rhesusfaktor im Blutbild dieses archaischen Plasmas – N (neutrum/ AB0-System 0-Universalspender). In der initialen Phase der revolutionären Entdeckung injizierten die Forscher vorerst Mäusen das Blut, welches in seinen naturellen Bestandteilen eine ohnehin erhöhte Quantität an Stammzellen, und nach Injektion mehr neurale Aktivität in den Gehirnen der tierischen Probanden aufwies. Nebst den verbesserten Vitalfunktionen erhielten die Nagetiere ferner ansteigende Ausdauer, Muskelkraft und Rasanz.
Die Majorität der Forscher startete eine Studie zur Evaluation von gegenwärtigen forschungspolitischen Initiativen und Maßnahmen, das Projekt >Puer aeternus<, um das „Unausweihliche“ hinauszuzögern, falls nicht gänzlich aufhalten zu können, obgleich letzteres Wunschdenken wohl eher der geistigen Grenze zwischen Macht und Ohnmacht entsprang.
Im Verlaufe der Studie zeichnete sich eine deutliche Verlangsamung des biologischen Alterungsprozess‘ ab, welche darüber hinaus die Vermutung bekräftigte, die epigenetische Uhr zwar bislang nur geringfügig, jedoch trotzdem erkennbar zurückdrehen zu können, da die im Blut vorhandenen Substanzen, deren Funktionalität normalerweise nur bei jungen Menschen effiziente Wirksamkeit zeigt, die Zellen vital hielten. (Im Blut bei älteren Menschen hingegen kreisen Stoffe, die sie stilllegen.)
★ 1992
Das vielversprechende Target?Immunoseneszenz. Präzisiert: Der Zerfall des Immunsystems. Dieser wird maßgeblich durch die Verkümmerung des Thymus induziert und die im Knochenmark produzierten weißen Blutkörperchen benötigen dieses Organ, in dem sie zu spezialisierten T-Zellen reifen, die zu den schärfsten Waffen des Immunsystems zählen, um Infektionen und Krebs zu bekämpfen. Da die Drüse jedoch nach der Pubertät zu schrumpfen beginnt und zunehmend mit Fett verstopft wird, erfolgt eine Rückbildung des Thymus, die schließlich beim Menschen ab einem Alter von etwa 63 Jahren zur Erschöpfung des T-Zell-Rezeptor-Repertoires führt. Offensichtlich gelang es den Wissenschaftlern, durch die gewählte Präventionsstrategie an gesunden Mäusen,- und später schließlich Erwachsenen, nicht nur den biologischen Alterungsprozess zu verlangsamen, sondern gemessen an der epigenetischen Uhr tatsächlich sogar umzukehren. Ein Millionengeschäft entfachte, das vor allem von Gier korrumpierten Medizinern instrumentalisiert wurde, Hightech-Mogulen das gewonnene Blutplasma intravenös zu verabreichen und ihnen damit ein verlängertes, gesünderes Leben zu versprechen, denn der Tod wurde für etliche Obrigkeiten als Kränkung betrachtet. Hightech-Milliardäre, die sich alles kaufen konnten, nur nicht das ewige Leben. Zusätzlich vermochten beide Dinge, stark verlängertes Leben und relative Unsterblichkeit, so medizinisch erzeugt, nur den Reichsten der Reichen und militärische für Zwecke zur Verfügung gestellt werden, was die Menschheit prinzipiell in eine fortwährende Spaltung hätte geführt: Eine fast gottgleiche, unsterbliche Oberschicht und eine sterbliche Sklavenrasse, die sich das kommunistische System China’s tendenziell als Vorbild hätte genommen. Doch die Ressourcen näherten ihrer restlosen Aufzehrung innerhalb weniger Jahre. So resultierte ein neues Projekt namens >Apocrypha< aus dem Bestreben grenzenloser Unvernunft.
Ziel: Menschen züchten, deren Zellen mit der DNA würden verschmelzen. Eine zukünftige Quintessenz des ewigen Lebens für den überprivilegierten gesellschaftlich entfremdeten Funktionär.
★ 1995
Nach einigen erschütternden Fehlschlägen, sorgfältig selektierten Frauen und Männern das Blut zu transfundieren, in der Hoffnung, dass jene Nachkommen selbst das evolvierte Lebenselixier produzieren können, injizierten Wissenschaftler den Hoffnungsträger schließlich Föten direkt im Mutterleib. Widererwartens verschmolz die DNA des Blutes tatsächlich mit den Zellen der Föten. Die Kinder, welche selber nur als „Tank“ oder „Grenzgänger“ bezeichnet wurden, wiesen äußerlich kaum relevante Unterschiede zum durchschnittlichen Homo-Sapiens auf. Vielmehr lag der Fokus auf ihrem inneren Wert; so lapislazuli ihr Blut, so pastellblau der salzige Tropfen ihres isolierten Daseins‘. Bereits in jungen Jahren ließ sich ein eklatanter Unterschied zwischen den Grenzgängern und normalen Kindern ableiten: So waren viele der „Tanks“ schon im Alter von eineinhalb Jahren befähigt, einwandfrei zu laufen, mit zwei sprechen, zählen und sogar in der Lage, zu schreiben und leichte Rechenaufgaben lösen zu können. Weder stieß diese Entwicklung auf Begeisterung, noch sollte sie adäquat gefördert werden, fungierte ihre Existenz einzig und allein für die Produktion des inzwischen patentierten Namens >Aiku<. (Unsterblichkeit) In den folgenden Jahren berichteten die Kinder immer wieder von seltsamen Träumen, die an die Visionäre frühgeschichtlicher Epochen erinnerten und „unheimlichen“ Begebenheiten.
★ 1999
Die Entstehung einer neuen Lebensform schien unverkennbar; 1999 ließ ein Grenzgänger das erste Mal ein Blatt mit bloßer Energie verbrennen.
Die Organisation für nationale Sicherheit befehligte am 9.Juli. 2000 das SEK zur Vernichtung sämtlicher Grenzgänger. Keine Überlebenden geduldet. Das Ende des Projekts
>Apocrypha<.
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- X war einer dieser Grenzgänger. Und der/die Letzte ihrer/seiner Art. Der einzig lebendige Beweis einer inhumanen Geschäftsvision. X hatte mit anhören müssen, wie ihres/seinesgleichen rigoros abgeschlachtet wurde. Vermutlich hätte X das gleiche Schicksal ereilt, wäre X nicht gerade aus der Zelle geholt, und für den Verkauf angeboten worden. So hatte Agostino, Boss einer multiinternationalen Untergrundmafia, X erstanden und für seine Zwecke ausgebildet. X' göttliche Gaben durfte er/sie lediglich bei Aufträgen in absoluter Eigenverantwortlichkeit und ohne Zeugen zu hinterlassen, verwenden. Emotionen, die den salzigen Geschmack pastellblauer Tränchen hervorlockten, wurde ebenso strikt untersagt wie vermieden - und sollten doch mal ein paar einsam schimmernde Tropfen über die Makellosigkeit verwünschter Unschuld gehuscht sein, so waren sie nie von freundschaftlicher Geborgenheit und Trost spendenden Worten aufgefangen worden. X‘ aikuisches Blut – das dunkle Vermächtnis und gleichzeitige Verhängnis einer Operation, dass das Leben dieses Einzelkämpfers in leere Einsamkeit stürzte. Niemand außer Agostino war sich X' wahrer Herkunft, geschweige denn Bedeutsamkeit, bewusst. 2011 verstarb das Oberhaupt unter mysteriösen Umständen und X entschied, der Mafia den Rücken zu kehren, um ein neues, autonomes Leben in Freiheit starten zu können. Während X mehr oder minder verzweifelt über die Jahre versuchte, sich ihrer/seiner Vergangenheit zu entledigen und ihrer/seiner Person eine unbekannte Identität verlieh, so bemerkte X konstant wiederkehrend, dass sein/ihr Blut mit den Zellen bestimmter Individuen zu resonieren begann. Reiche, abartige Schnösel, die viel jünger wirkten, als das Alter, das sie nannten, besagte. X schien kaum fähig, den Grund für dieses seltsame Echo zu erschließen, waren doch alle ihrer/seiner Spezies liquidiert worden und beschloss, eigeninitiativ Nachforschungen anzustellen. Dass X sich bei ihrer/seiner Suche nach der Wahrheit in große Gefahr begab, wäre sie/er nicht nur für die Forschung von besonderer Relevanz, sondern auch für das Militär eine nützliche Waffe und für den gewöhnlich Homo Sapiens ohnehin eine existenzielle Gefährdung, vermochte X nicht mal ansatzweise zu erahnen. Und da wäre noch die Vergangenheit. Eine Bedrohung, die sich so lautlos wie ein Schatten in X' Leben auszudehnen begann und versuchte, eine tiefe Schlucht zwischen Freiheit und todesmutige Gewissheit zu schlagen.☪


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Genre:
Fantasy, Drama, Mystery
Fantasy, Drama, Mystery
C h e c k for D e t a i l s
F i r s t n a m e
L a s t n a m e
A g e
A b i l i t y / T a l e n t s
Talents
>
Spiritual Ability
> (X only)
C h a r a c t e r T r a i t s
C u r r e n t Si t u a t i o n
G o d 's W i s p e r/ V i s i o n
(X only; if needed)
T r i v i a
A p p e a r a n c e
Some (ir)relevant stuff:
Why isn't that RPG called "The Godess' Blood"?
Why isn't that RPG called "The Godess' Blood"?
"...so ward ihr Blute eines irdischen Sees und des Vaters grenzenlose Ewigkeit ergoss in Tränen über das lapisazulsche' Seelenheil seiner Tochter, auf dass seine Zeitlosigkeit ihr Blut würde niemals ins Jenseits verkehren..."
@Ray
@Ray
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