Damon hätte sicher nicht daran gedacht, dass er nach seiner Vergangenheit überhaupt noch einmal eine Chance bekommen würde 'im Licht' zu arbeiten. Nicht auf der dunklen Seite, in der Unterwelt, gespickt mit schmutzigen Geschäften, Mord und Totschlag. Es gab sicher bessere Möglichkeiten wie man seine Jugend und frühes Erwachsenenalter verbringen konnte, mit Sicherheit viele verschiedene Optionen, die sich im Laufe der Jahre ergeben hätten. Für ihn aber ging es immer nur weiter bergab. Die Unterwelt hatte ihn lange Zeit fest im Griff und erst jetzt hatte er einen Versuch gewagt sich von ihr zu lösen. Dass es nicht leicht werden würde, war ihm schon bewusst, allerdings wusste er nicht, was und wie es ihm damit genau ergehen würde. Noch weniger, ob ihn die Klauen der Unterwelt wieder umschlingen und greifen würden nur um ihn wieder in die Finsternis zu ziehen. Die Finsternis von der er unbedingt wegkommen wollte, nachdem er bereits so schreckliche und unaussprechliche Taten vollbracht hatte. Nach einer gewissen Zeit ging er davon aus, dass es sich dabei nur um einen Job handelte, eine Arbeit wie jede andere auch. Nur, dass dabei ab und an die eine oder andere Person das zeitliche Segnen würde. Nichts persönliches, so war es nun mal, wie auch in einem seiner vorherigen Aufträge. Warum er diesen Auftrag durchführen musste, warum diese Personen nicht mehr leben durften; das hatte er nie hinterfragt. Vielleicht wollte er es einfach nicht wissen, oder er wusste es und hat versucht es einfach zu verdrängen, nur um nicht selbst einmal so zu enden. Alles das ließe er hinter sich, so hoffte er zumindest. Geld hatte er wahrlich nicht schlecht verdient, das hatte er zugeben müssen, aber es begann an ihm zu nagen. Alpträume noch und nöcher suchten ihn heim, nur um ihn nie wieder vergessen zu lassen, wem er letztendlich das Leben ausgehaucht hatte und selbst nie wieder Träumen durfte. Mit dieser Last musste er jetzt leben und versuchen mit dem Rest seines Lebens zu büßen, so gut er konnte. Seine Heimatstadt hatte er vor einiger Zeit schon hinter sich gelassen, nur um in dieser nicht zu großen Großstadt neu anfangen zu können. Hilfe und Verständnis hatte er zwar dafür erhalten, vor allem von seinen vorherigen Vorgesetzten, aber es gab auch kritische Stimmen, die dies nicht gut heißen wollten. Dieser Boss war es dann, der ihm versuchte bei dem Absprung zu helfen... zumindest dachte Damon das.
"Brent... he Brent, hörst du mir zu?" etwas verdattert schreckte er hoch und sah seinem Arbeitskollegen an. Dieser zeigte mit dem Daumen in Richtung der Tür und lächelte, "hast du schon die neue Kleine gesehen? Die is ja mal richtig süß." Dieser Molch war einfach nur Trieb gesteuert, da sah alles weibliche auf zwei Beinen 'richtig süß' aus, grinste Damon bei dem Gedanken zurück und nickte einfach nur. "Ja vielleicht sprech' ich sie mal an, was meinst du?" fragte er nur halb anwesend, mit seinen Gedanken ganz woanders und mit Sicherheit nicht bei seinem Kollegen. In Wirklichkeit hatte er gar nicht auf eine Antwort gewartet sondern brabbelte vor sich hin. Der Stuhl hätte ihm wahrscheinlich genauso gut als Gesprächspartner reichen können. "Wenn du meinst, aber ich werd' mal zum Boss gehen, ich glaub der wollte was von mir. Verbrenn' dich nicht wieder, hörst du?" gab er ihm mit einem leicht sarkastischen Lächeln zur Antwort, bevor sich der 31 Jährige aus dem Zimmer auf den Weg machte. Diese Ausrede war zwar eher durchschnitt, aber nicht gelogen - der Boss wollte wirklich etwas von ihm, aber was... das wusste er nicht. Und Überraschungen waren jetzt nicht wirklich sein Interessengebiet.
Hier könnte natürlich ein kluger, emotionaler oder witziger Spruch stehen.
Aber warum nutzt du nicht einfach kurz die Zeit und gönnst dir eine kurze Pause?
Es ist deine Zeit.
Aber warum nutzt du nicht einfach kurz die Zeit und gönnst dir eine kurze Pause?
Es ist deine Zeit.