Vorstellung -> Sinners be... [Eari feat. Pumi]
Das Leben der Menschen was so vielfältig. Rick war in seiner Zeit mit der Kirche vielen begegnet, die er nicht für religiös gehalten hätte. Es bestätigte ihn nur noch mehr in seiner Entscheidung, Priester zu werden. Sein Großvater wäre stolz auf ihn.
Die Tatsache, dass er jetzt raus aufs Land ziehen sollte, war ihm ursprünglich übel aufgestoßen. Aber jetzt sah er es als Gelegenheit. Alles, was er über das Landleben wusste, bestand aus Vorurteilen aus dem Fernsehen. Die Kirche hatte ihn gelehrt, dass Menschen so unterschiedlich wie Schneeflocken waren. Also würde er mit offenem Herz und offenem Verstand an die Sache rangehen. Und ein bisschen Abstand zu seiner geliebten Großstadt würde ihm sicher gut tun. Frische, unverpestete Luft tat sicher auch mal gut.
Am Tage seiner Abreise nahm sich sein Mentor die Zeit, mit ihm zu Mittag zu essen. Der alte Priester hatte ihn in dieser Schicksalhaften Nacht in der Kirche gefunden und ihn dann den gesamten Weg bis zur Weihe begleitet.
"Ich habe schon einige auf diesem Weg begleitet, aber du bist der Erste, der mir so ans Herz gewachsen ist", sagte der alte Mann.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch niemand so verloren ausgesehen hat, wie ich", entgegnete Rick.
Er war verloren gewesen. Er hatte den Gipfel seiner Karriere bereits erreicht, jeden Tag machte er das Gleiche und hin und wieder...
"Das ist wahr. Aber wenn du mich fragst, sind die verlorenen diejenigen, die am besten helfen können. Denn sie haben den Weg aus der Dunkelheit bereits gefunden. Jetzt können sie andere anleiten."
Sie unterhielten sich noch eine Weile über alles mögliche, aber vor allem über die Kleine Stadt, in die Rick nun ziehen würde. Laut seinem Mentor ein ruhiges Örtchen, mit kaum Auseinandersetzungen. Allerdings würde er wohl die einzige Kirche für ganze fünf solcher Städte leiten, was aus den üblichen Sonntagsmessen ganze Feierlichkeiten mitsamt Picknick und BBQ machte. Ein Konzept, dass Rick erstmal in seinen Kopf bekommen musste.
Am Abend packte Rick das bisschen Besitz, dass er noch hatte. Tatsächlich lebten Priester nicht hinterm Mond. Er hatte ein Smartphone, einen Laptop, normalsterbliche Kleidung. Er war ein stinknormaler Bürder dieses Landes. Mit viel schwarz und einem weißen Hemdkragen im Kleiderschrank.
Am darauffolgenden Morgen dann setzte er sich ins Taxi znd fuhr diesem neuen Abschnitt seines Lebens entgegen.
Die Stadt war wirklich klein. Zwischen einer Ansammlung von Häusern, die sich an eine Hauptstraße reihten und sich dann ein bisschen verteilten um Platz für die geoßen Gärten zu machen, lagen Hektar an Feldern. Manchmal waren da Pferde, manchmal Kühe, sogar ein paar Schafe und Ziegen. Hier draußen erinnerte alles an die alten Westernfilme. Rick mochte es. Zeitgleich vermisste er aber auch das Grau seiner Heimat.
Das Taxi ließ ihn vor der alten Kirche raus. Im Gegensatz zu den Kirchen, die er gewohnt war, handelte es sich hier nicht um ein architektonisches Meisterwerk aus Stein 6nd Marmor. Stattdessen sah er sich einem instabil wirkenden Gebilde aus Holz gegenüber, dessen weiße Farbe sich bereits verabschiedete. Sofort fühlte sich Rick in allem bestätigt, was er über solche Orte wusste. Er nahm sich eine Sekunde, um diese Gedanken zu verscheuchen, dann sah er sich sein neues Domizil von innen an.
Nichts besonderes, bloß ein paar alte Kirchenbänke, eine kleine Bühne mit aeinem Rednerpult. Hier war ursprünglich einmal Liebe zum Detail hineingeflossen, aber davon war kaum noch etwas übrig geblieben.
"Form folgt Funktion", murmelte Rick, während er durch den großen Raum wanderte.
Vor seinem inneren Auge bildeten sich bereits neue Details. Angeblich war diese Gemeine sehr motiviert, was ihren Glauben anging. Rick würde sich also auf deren Hilfe besinnen, um diese Kirche wieder flott zu machen. Ein richtiges kleines Projekt für ihn. Das war genau das richtige, nachdem er sich jetzt nicht mehr auf seine Weihe vorbereiten musste. Rick war einer dieser Menschen, die immer etwas zu tun brauchten, sonst drehten sie durch.
Schritt eins war klar: sauber machen. Die Staubschicht auf den Bänken war praktisch eine Beleidigung. Genauso wie die alten, getrockneten Spuren von schlammigen Stiefeln.
Rick suchte sich die Wohnung, die Teil der Kirche war und jetzt sein neues Zuhause war. Er stellte seine Sachen schnell ab, dann durchsuchte er den Rest der Kirche. Die Abstellkammer war schnell gefunden und schon stand er mit einem Besen auf der kleinen Trwppe vor der großen Tüe und kehrte das Holz, um den Staub und den sand loszuwerden. Die Sonne war nicht zu aggressiv, es war ja aber auch erst elf Uhr. Er würde heute noch nach einem Lebensmittelgeschäft Ausschau halten müssen, wenn er etwas essen wollte. Die Liste wurde immer länger. Aber nach Stunden auf der Rückbank eines Autos wollte er erstmal ein bisschen herumlaufen und Blut in seine Beine bekommen.
Während er in der Vormittagssonne seine neue Kirche fegte und die weitläufige Grasfläcze betrachtete, die zum Grundsrück gehörte, da wusste er, dass er da war, wo er sein sollte. Keine negativen Gedanken, eine unbestimmte Zukunft und ein vielversprechendes neues Projekt. Rick wusste, dass Glück eine temporäre Angelegenheit war und man jeden Tag dafür arbeiten musste. Aber jetzt, heute, da war er glücklich.
Das Leben der Menschen was so vielfältig. Rick war in seiner Zeit mit der Kirche vielen begegnet, die er nicht für religiös gehalten hätte. Es bestätigte ihn nur noch mehr in seiner Entscheidung, Priester zu werden. Sein Großvater wäre stolz auf ihn.
Die Tatsache, dass er jetzt raus aufs Land ziehen sollte, war ihm ursprünglich übel aufgestoßen. Aber jetzt sah er es als Gelegenheit. Alles, was er über das Landleben wusste, bestand aus Vorurteilen aus dem Fernsehen. Die Kirche hatte ihn gelehrt, dass Menschen so unterschiedlich wie Schneeflocken waren. Also würde er mit offenem Herz und offenem Verstand an die Sache rangehen. Und ein bisschen Abstand zu seiner geliebten Großstadt würde ihm sicher gut tun. Frische, unverpestete Luft tat sicher auch mal gut.
Am Tage seiner Abreise nahm sich sein Mentor die Zeit, mit ihm zu Mittag zu essen. Der alte Priester hatte ihn in dieser Schicksalhaften Nacht in der Kirche gefunden und ihn dann den gesamten Weg bis zur Weihe begleitet.
"Ich habe schon einige auf diesem Weg begleitet, aber du bist der Erste, der mir so ans Herz gewachsen ist", sagte der alte Mann.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch niemand so verloren ausgesehen hat, wie ich", entgegnete Rick.
Er war verloren gewesen. Er hatte den Gipfel seiner Karriere bereits erreicht, jeden Tag machte er das Gleiche und hin und wieder...
"Das ist wahr. Aber wenn du mich fragst, sind die verlorenen diejenigen, die am besten helfen können. Denn sie haben den Weg aus der Dunkelheit bereits gefunden. Jetzt können sie andere anleiten."
Sie unterhielten sich noch eine Weile über alles mögliche, aber vor allem über die Kleine Stadt, in die Rick nun ziehen würde. Laut seinem Mentor ein ruhiges Örtchen, mit kaum Auseinandersetzungen. Allerdings würde er wohl die einzige Kirche für ganze fünf solcher Städte leiten, was aus den üblichen Sonntagsmessen ganze Feierlichkeiten mitsamt Picknick und BBQ machte. Ein Konzept, dass Rick erstmal in seinen Kopf bekommen musste.
Am Abend packte Rick das bisschen Besitz, dass er noch hatte. Tatsächlich lebten Priester nicht hinterm Mond. Er hatte ein Smartphone, einen Laptop, normalsterbliche Kleidung. Er war ein stinknormaler Bürder dieses Landes. Mit viel schwarz und einem weißen Hemdkragen im Kleiderschrank.
Am darauffolgenden Morgen dann setzte er sich ins Taxi znd fuhr diesem neuen Abschnitt seines Lebens entgegen.
Die Stadt war wirklich klein. Zwischen einer Ansammlung von Häusern, die sich an eine Hauptstraße reihten und sich dann ein bisschen verteilten um Platz für die geoßen Gärten zu machen, lagen Hektar an Feldern. Manchmal waren da Pferde, manchmal Kühe, sogar ein paar Schafe und Ziegen. Hier draußen erinnerte alles an die alten Westernfilme. Rick mochte es. Zeitgleich vermisste er aber auch das Grau seiner Heimat.
Das Taxi ließ ihn vor der alten Kirche raus. Im Gegensatz zu den Kirchen, die er gewohnt war, handelte es sich hier nicht um ein architektonisches Meisterwerk aus Stein 6nd Marmor. Stattdessen sah er sich einem instabil wirkenden Gebilde aus Holz gegenüber, dessen weiße Farbe sich bereits verabschiedete. Sofort fühlte sich Rick in allem bestätigt, was er über solche Orte wusste. Er nahm sich eine Sekunde, um diese Gedanken zu verscheuchen, dann sah er sich sein neues Domizil von innen an.
Nichts besonderes, bloß ein paar alte Kirchenbänke, eine kleine Bühne mit aeinem Rednerpult. Hier war ursprünglich einmal Liebe zum Detail hineingeflossen, aber davon war kaum noch etwas übrig geblieben.
"Form folgt Funktion", murmelte Rick, während er durch den großen Raum wanderte.
Vor seinem inneren Auge bildeten sich bereits neue Details. Angeblich war diese Gemeine sehr motiviert, was ihren Glauben anging. Rick würde sich also auf deren Hilfe besinnen, um diese Kirche wieder flott zu machen. Ein richtiges kleines Projekt für ihn. Das war genau das richtige, nachdem er sich jetzt nicht mehr auf seine Weihe vorbereiten musste. Rick war einer dieser Menschen, die immer etwas zu tun brauchten, sonst drehten sie durch.
Schritt eins war klar: sauber machen. Die Staubschicht auf den Bänken war praktisch eine Beleidigung. Genauso wie die alten, getrockneten Spuren von schlammigen Stiefeln.
Rick suchte sich die Wohnung, die Teil der Kirche war und jetzt sein neues Zuhause war. Er stellte seine Sachen schnell ab, dann durchsuchte er den Rest der Kirche. Die Abstellkammer war schnell gefunden und schon stand er mit einem Besen auf der kleinen Trwppe vor der großen Tüe und kehrte das Holz, um den Staub und den sand loszuwerden. Die Sonne war nicht zu aggressiv, es war ja aber auch erst elf Uhr. Er würde heute noch nach einem Lebensmittelgeschäft Ausschau halten müssen, wenn er etwas essen wollte. Die Liste wurde immer länger. Aber nach Stunden auf der Rückbank eines Autos wollte er erstmal ein bisschen herumlaufen und Blut in seine Beine bekommen.
Während er in der Vormittagssonne seine neue Kirche fegte und die weitläufige Grasfläcze betrachtete, die zum Grundsrück gehörte, da wusste er, dass er da war, wo er sein sollte. Keine negativen Gedanken, eine unbestimmte Zukunft und ein vielversprechendes neues Projekt. Rick wusste, dass Glück eine temporäre Angelegenheit war und man jeden Tag dafür arbeiten musste. Aber jetzt, heute, da war er glücklich.