Vorstellung --> Burning Desire [Eni feat. Pumi]
Vorstandssitzungen. Sie waren langweilig, aber notwendig. Vor allem, wenn man in so vielen war, wie er. Die von den Hilfsorganisationen zählten noch zu den guten, denn hier erreichte man wenigstens etwas, was nicht ausschließlich mit Geld zu tun hatte. Außerdem hatte er eine Ausrede, ein Wochenende frei zu nehmen. Er reiste einfach einen Tag früher an und einen später erst wieder ab. Es war sein Hotel, er konnte hier kommen und gehen, wie er wollte. Er hatte hier sogar sein eigenes Zimmer, das ausschließlich ihm zur Verfügung stand.
Daher war er auch schon am Donnerstag in Chicago, während die anderen Teilnehmer der Sitzung erst am Freitag eintrudelten. Allerdings hatte er weniger Freizeit, als er es sich gewünscht hatte: Sein Onkel hatte da was von einer kleinen Firma gehört, an der er schon länger Interesse bekundet hatte. Ergo kaufte er sich einfach diese Firma. Beziehungsweise ließ er die Papiere vorbereiten und jemanden das Angebot überbringen. Er würde diese Firma kriegen. Sie war klein, sie brauchte das Geld und seinen Namen und er bekam immer, was er wollte.
Den Donnerstag verbrachte er also am Telefon, anstatt etwas spaßiges zu tun. Dafür ließ er Dana - seine persönliche Assisstentin - dafür sorgen, dass er am Freitag nicht gestört wurde. Und wenn er verlauten ließ, dass er nicht gestört werden wollte, dann hielt sich auch alle Welt daran, denn ihn machte man besser nicht wütend. Er durchlief das komplette Wellnessprogramm seines Hotels. Sport, Sauna, Massage, beim Friseur war er auch noch kurz.
Am Abend machte er es sich dann in der Bar bequem, wo sich auch der ein oder andere Konferenzteilnehmer herumdrückte und sein Angebot ausschlachtete, nichts zahlen zu müssen. Er stemmte das alles. Die Anreise, die Zimmer, Verpflegung morgens, mittags, abends, die Drinks, das alles ging auf seine Rechnung. Sicherlich ein paar tausend Dollar. Taschengeld. Er unterhielt sich ein bisschen mit dem ein oder anderen, aber auch mit anderen Gästen, die hier ordentlich Kohle ließen und die er kannte. Hier eine Verabredung zum Golfen, da ein Essen, das Übliche eben. Männer und Frauen in makellosen Anzügen und Cocktailkleidern versammelten sich hier in kleinen Gruppen und genossen die Happy Hour.
Er saß an der Bar, die tiefen Rillen in den abgerundeten Kanten des Tresens bildeten ein perfektes Wirbelmuster. Die Bar war von hinten beleuchtet und das Licht schien durch die Flaschen mit Hochprozentigem wie die Sonne durch Kristall. Die Farben der Flaschen wurden in alle Richtungen gestreut und ließen das Ganze eher wie ein Kusntwerk wirken als wie Glasregale voller verschiedener alkoholischer Getränke. An jeder Seite befand sich eine große Leiter, damit der Barkeeper auch an die 'höchsten' Genüsse herankam. Diese Ehrenplätze waren den Sachen vorbehalten, die ein paar hundert Dollar pro Flasche kosteten.
Ein kleiner, haariger Mann stand hinter der Bar und bediente die Kunden. Aus versteckten Lautsprechern ertönte die Stimme eines schon lange toten Jazzsängers, der leise davon sang, nicht gut genug für die Frau seiner Träume zu sein. Die Leute um ihn herum plauderten untereinander. In einer Ecke stand ein schwarzer Konzertflügel, an den er sich gerade gern setzen würde, aber irgendwie auch nicht. Das matte Licht, dass das Monster beleuchtet, ließ es so wirken, als würde sich wirklich gleich irgendjemand dransetzen und losspielen. Vielleicht sollte er...?
Er stand auf und schlenderte hinüber zu dem Flügel, in einer Hand den Drink, die andere ließ er über das schwarz-lackierte Holz wandern. Er könnte sich jetzt einfach hinsetzen.
"Carson, mein alter Freund!"
Eine Männerstimme riss ihn aus seinen Gedanken. Als er aufsah, erkannte er einen langjährigen Geschäftspartner wieder. Freund würde er ihn nicht unbedingt nennen, aber er würde dazu jetzt erstmal nichts sagen. Stattdessen lächelte er freundlich und begrüßte den Mann mittleren Alters, der langsam zu ergrauen begann. Er war Inhaber einer Sicherheitsfirma. Der Sicherheitsfirma, die er selbst immer engagierte, wenn es etwas zu sichern galt. Am liebsten würde er sie aufkaufen, im Sicherheitssektor war er noch nicht. Aber dafür war diese Firma zu erfolgreich. Aktien hatte er trotzdem gekauft, nur für den Fall.
Der Mann musterte seinen 'Freund' von oben bis unten. Ihm schien zu gefallen, was er sah. Sollte es auch, immerhin hatte er für diesen maßgeschneiderten Anzug ordentlich Geld ausgegeben.
Die beiden unterhielten sich eine kleine Weile über das GEschäft, über Hobbies, was man eben so machte. Aber wirklich Lust hatte er dazu nicht, daher wanderte sein Blick auch immer wieder durch die Bar, in der Hoffnung, etwas Ablenkung zu finden. Und dann fand er auch etwas: An der Bar saß eine Blondine. Die Hintergrundbeleuchtung der Bar ließ ihre Haare förmlich leuchten. Ihre Haut war makellos. Sie trug nicht viel Make-Up, aber es betonte alles, was es betonen musste, mit absoluter Perfektion. Und dann sah er ihre Augen!
Er fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar, unfähig den Blick abzuwenden. Bis sich sein 'Freund' einmischte und ihn zurück in die Gegenwart holte. Carson beendete das Gespräch kurz und knackig - auch einen Geschäftspartner und Stammkunden wollte man nicht verärgern - und machte sich auf den Weg zur Bar.
"Hi", grüßte er freundlcih, als er direkt - direkt - hinter der mysteriösen Frau stand.
"Darf ich?", fragte er und deutete auf den freien Platz neben ihr.
Er wartete nicht auf eine Antwort ihrerseits, sondern setzte sich gleich hin. Er schnipste dem Barkeeper zu, der sofort angerannt kam. Für einen kurzen Augenblick musterte er die Frau neben sich noch einmal, der Barkeeper wartete geduldig, wie es sich für seinen Angestellten gehörte.
"Sam, für mich nochmal das Gleiche und für die Dame auch", sagte er dann, ohne den Blick von der Frau zu lassen.
"Ja, Mr. Davis. Kommt sofort."
Der Barkeeper verbeugte sich praktisch, bevor er davoneilte, um die Drinks zu machen.
"Carson Davis. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen."
Vorstandssitzungen. Sie waren langweilig, aber notwendig. Vor allem, wenn man in so vielen war, wie er. Die von den Hilfsorganisationen zählten noch zu den guten, denn hier erreichte man wenigstens etwas, was nicht ausschließlich mit Geld zu tun hatte. Außerdem hatte er eine Ausrede, ein Wochenende frei zu nehmen. Er reiste einfach einen Tag früher an und einen später erst wieder ab. Es war sein Hotel, er konnte hier kommen und gehen, wie er wollte. Er hatte hier sogar sein eigenes Zimmer, das ausschließlich ihm zur Verfügung stand.
Daher war er auch schon am Donnerstag in Chicago, während die anderen Teilnehmer der Sitzung erst am Freitag eintrudelten. Allerdings hatte er weniger Freizeit, als er es sich gewünscht hatte: Sein Onkel hatte da was von einer kleinen Firma gehört, an der er schon länger Interesse bekundet hatte. Ergo kaufte er sich einfach diese Firma. Beziehungsweise ließ er die Papiere vorbereiten und jemanden das Angebot überbringen. Er würde diese Firma kriegen. Sie war klein, sie brauchte das Geld und seinen Namen und er bekam immer, was er wollte.
Den Donnerstag verbrachte er also am Telefon, anstatt etwas spaßiges zu tun. Dafür ließ er Dana - seine persönliche Assisstentin - dafür sorgen, dass er am Freitag nicht gestört wurde. Und wenn er verlauten ließ, dass er nicht gestört werden wollte, dann hielt sich auch alle Welt daran, denn ihn machte man besser nicht wütend. Er durchlief das komplette Wellnessprogramm seines Hotels. Sport, Sauna, Massage, beim Friseur war er auch noch kurz.
Am Abend machte er es sich dann in der Bar bequem, wo sich auch der ein oder andere Konferenzteilnehmer herumdrückte und sein Angebot ausschlachtete, nichts zahlen zu müssen. Er stemmte das alles. Die Anreise, die Zimmer, Verpflegung morgens, mittags, abends, die Drinks, das alles ging auf seine Rechnung. Sicherlich ein paar tausend Dollar. Taschengeld. Er unterhielt sich ein bisschen mit dem ein oder anderen, aber auch mit anderen Gästen, die hier ordentlich Kohle ließen und die er kannte. Hier eine Verabredung zum Golfen, da ein Essen, das Übliche eben. Männer und Frauen in makellosen Anzügen und Cocktailkleidern versammelten sich hier in kleinen Gruppen und genossen die Happy Hour.
Er saß an der Bar, die tiefen Rillen in den abgerundeten Kanten des Tresens bildeten ein perfektes Wirbelmuster. Die Bar war von hinten beleuchtet und das Licht schien durch die Flaschen mit Hochprozentigem wie die Sonne durch Kristall. Die Farben der Flaschen wurden in alle Richtungen gestreut und ließen das Ganze eher wie ein Kusntwerk wirken als wie Glasregale voller verschiedener alkoholischer Getränke. An jeder Seite befand sich eine große Leiter, damit der Barkeeper auch an die 'höchsten' Genüsse herankam. Diese Ehrenplätze waren den Sachen vorbehalten, die ein paar hundert Dollar pro Flasche kosteten.
Ein kleiner, haariger Mann stand hinter der Bar und bediente die Kunden. Aus versteckten Lautsprechern ertönte die Stimme eines schon lange toten Jazzsängers, der leise davon sang, nicht gut genug für die Frau seiner Träume zu sein. Die Leute um ihn herum plauderten untereinander. In einer Ecke stand ein schwarzer Konzertflügel, an den er sich gerade gern setzen würde, aber irgendwie auch nicht. Das matte Licht, dass das Monster beleuchtet, ließ es so wirken, als würde sich wirklich gleich irgendjemand dransetzen und losspielen. Vielleicht sollte er...?
Er stand auf und schlenderte hinüber zu dem Flügel, in einer Hand den Drink, die andere ließ er über das schwarz-lackierte Holz wandern. Er könnte sich jetzt einfach hinsetzen.
"Carson, mein alter Freund!"
Eine Männerstimme riss ihn aus seinen Gedanken. Als er aufsah, erkannte er einen langjährigen Geschäftspartner wieder. Freund würde er ihn nicht unbedingt nennen, aber er würde dazu jetzt erstmal nichts sagen. Stattdessen lächelte er freundlich und begrüßte den Mann mittleren Alters, der langsam zu ergrauen begann. Er war Inhaber einer Sicherheitsfirma. Der Sicherheitsfirma, die er selbst immer engagierte, wenn es etwas zu sichern galt. Am liebsten würde er sie aufkaufen, im Sicherheitssektor war er noch nicht. Aber dafür war diese Firma zu erfolgreich. Aktien hatte er trotzdem gekauft, nur für den Fall.
Der Mann musterte seinen 'Freund' von oben bis unten. Ihm schien zu gefallen, was er sah. Sollte es auch, immerhin hatte er für diesen maßgeschneiderten Anzug ordentlich Geld ausgegeben.
Die beiden unterhielten sich eine kleine Weile über das GEschäft, über Hobbies, was man eben so machte. Aber wirklich Lust hatte er dazu nicht, daher wanderte sein Blick auch immer wieder durch die Bar, in der Hoffnung, etwas Ablenkung zu finden. Und dann fand er auch etwas: An der Bar saß eine Blondine. Die Hintergrundbeleuchtung der Bar ließ ihre Haare förmlich leuchten. Ihre Haut war makellos. Sie trug nicht viel Make-Up, aber es betonte alles, was es betonen musste, mit absoluter Perfektion. Und dann sah er ihre Augen!
Er fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar, unfähig den Blick abzuwenden. Bis sich sein 'Freund' einmischte und ihn zurück in die Gegenwart holte. Carson beendete das Gespräch kurz und knackig - auch einen Geschäftspartner und Stammkunden wollte man nicht verärgern - und machte sich auf den Weg zur Bar.
"Hi", grüßte er freundlcih, als er direkt - direkt - hinter der mysteriösen Frau stand.
"Darf ich?", fragte er und deutete auf den freien Platz neben ihr.
Er wartete nicht auf eine Antwort ihrerseits, sondern setzte sich gleich hin. Er schnipste dem Barkeeper zu, der sofort angerannt kam. Für einen kurzen Augenblick musterte er die Frau neben sich noch einmal, der Barkeeper wartete geduldig, wie es sich für seinen Angestellten gehörte.
"Sam, für mich nochmal das Gleiche und für die Dame auch", sagte er dann, ohne den Blick von der Frau zu lassen.
"Ja, Mr. Davis. Kommt sofort."
Der Barkeeper verbeugte sich praktisch, bevor er davoneilte, um die Drinks zu machen.
"Carson Davis. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen."