The story of the moon
Prolog
» Was ist schlimmer? Stillstand oder schnelles Voranschreiten? « er lag auf dem Rücken und starrte hinauf zum Himmel.
Unzählige Sterne erleuchteten die Nacht, funkelten und verliehen der Schwärze der Nacht eine mystische Aura.
Der Junge lag schon seit Sonnenuntergang alleine auf diesem großen Stein, direkt neben dem Meer, lauschte den Wellen und beobachtete die Veränderung des Himmels.
Immer wieder wehte der Wind ihm eine schwarze Haarsträhne ins Gesicht, das er jedes Mal mit einem genervten Murren kommentierte, ehe er sie zurückstrich.
Sein Herz schlag ruhig und rhythmisch und fast schon hatte er seine leise gemurmelte Frage vergessen als ein seltsamer Schimmer seine Aufmerksamkeit auf sich zog, er setzte sich erschrocken auf und blickte sich um, in seinen Ohren rauschte es von der schnellen Bewegung und einen Augenblick lang musste er seinen Kopf festhalten damit sich der Schwindel legen konnte.
» Bist du erschrocken kleiner Junge? « die Stimme die er vernahm war melodisch und hoch, sie war schön, wie ein Lied das man sich immer wieder und wieder anhören wollte.
Sein Kopf fuhr erneut herum und er sah ein Mädchen, oder nein! Es war eine Frau, eine junge Frau mit weißem Haar und so blasser Haut das es ihn nicht gewundert hätte wenn sie leuchten würde.
Die unbekannte Frau kam auf ihn zu, erst gut einen Meter vor ihm kam sie zum Stehen und blickte zu ihm herab, ihre Augen waren genauso weiß wie ihr Haar und ihre Haut, sie hatte keine Pupille! Da war nur weiß.
» Wer bist du?" « seine Stimme war leise und zitterte, sein Herzschlag hatte von ruhig zu schnell gewechselt, die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben, dennoch schaffte er es nicht seine Augen von dem Gesicht der Frau zu wenden.
» Stillstand. « sagte die Unbekannte plötzlich aus dem Nichts, sie hatte seine Frage einfach ignoriert und nur dieses eine Wort gesagt, ihren Blick abwendend setzte sie sich in den Schneidersitz, direkt vor den Jungen und betrachtete ihn weiterhin, » Stillstand ist schlimmer als schnelles Voranschreiten. «
Ihre Erklärung sorgte dafür das der Junge aus seiner Erstarrung befreit wurde, hatte sie ihn belauscht? Aber er hatte doch leise gesprochen, wie konnte sie ihn also gehört haben?
Seine Augen wanderten von ihrem Gesicht abwärts, sie trug ein weißes Kleid, irgendwie überraschte ihn das nicht denn an ihr schien alles weiß zu sein, selbst die Tattoos die ihre Arme, Beine und gar ihre Stirn zierten waren weiß!
Winzige und größere, seltsame Muster und Ornamente waren es, nur für das Bild auf ihrer Stirn konnte er einen richtigen Begriff finden, ein Halbmond, schön und gleichmäßig.
» Warum? Warum glaubst du das? « fragte er sie plötzlich, seine Neugierde war anscheinend stärker als seine Angst, oder er war zu verwirrt um kluge Entscheidungen zu treffen, einfach die Beine in die Hand zu nehmen und fort zu laufen.
Die Frau sah ihn an, wobei das eher so wirkte als würde sie durch ihn hindurch sehen.
Sekunden vergingen, dann Minuten und fast schon dachte er sie würde gar nicht mehr Antworten, plötzlich öffnete sie den Mund und es schien so als würde sie während sie sprach lächeln.
» Stell dir vor du besäßest die schönste Blume dieser Welt, ihre Schönheit ist für die Ewigkeit bestimmt und sie ist auf Ewigkeiten dein.. jedoch wirst du wie jeder andere Mensch altern und schließlich dahin scheiden, ist es nicht traurig wenn du deine wunderschöne Blume, die für dich all die Jahre gestrahlt hat zurück und alleine lässt? «
Der Junge blinzelte sie verblüfft an da ihn ihre Antwort überraschte und gleichzeitig tief berührte, er konnte nicht genau sagen was es war aber irgendwas daran ließ sein Herz schmerzen.
» Wie alt bist du Junge? «
» Ich bin vierzehn. « antwortete er sofort und erneut lächelte die Frau, ob vor Spott oder einfach so konnte er nicht erkennen.
» Das schöne an Kindern ist das sie glauben die Ewigkeit gehört ihnen, sie denken nicht an morgen oder übermorgen, sie denken nur an jetzt, das macht sie reich.. «
Die Frau kam elegant auf die Beine und ehe sich der Junge versah berührte sie seine Stirn mit ihrem rechten Zeigefinger, er war kalt aber nicht unangenehm, ein seltsames Kribbeln ging durch seinen Körper und seine Augen weiteten sich.
» Triff mich heute, irgendwann wieder und ich verrate dir meinen Namen, Jack Dorothy. «
Bevor der Junge etwas erwidern konnte fühlte sein Kopf sich wieder unglaublich schwer an, er musste die Augen zusammenpressen und als er sie wieder aufschlug war die unbekannte Frau verschwunden, unzählige Frage schossen ihm durch den Kopf.
Wer war sie? Woher kannte sie seinen Namen und wo war sie hin?
» Was bedeutet: Heute, irgendwann wieder? « flüsterte er leise und blickte wieder hoch zum Himmel.
• Lost is a lovely place to find yourself •
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