Beastars

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    Um was geht's?


    Man stelle sich eine Welt vor, in der es keine Menschen gibt sondern ausschließlich Wesen, die sich sehr an einem Tier orientieren. Ansonsten verhält sich die Welt identisch mit der unseren, nur dass es eine gesellschaftliche Trennung in Fleischfresser und Pflanzenfresser existiert. Diese sollen jedoch in friedlicher Koexistenz leben, weshalb alle Tiere eine Schule besuchen, in der sie auf das Leben 'in Freiheit' vorbereitet werden. Dazu zählt natürlich, dass man als Löwe keine Zebramädchen frisst! Denn alle von ihnen können die Instinkte ihrer jeweiligen Art noch nicht kontrollieren und müssen dies erst lernen.
    An dieser Schule wird ein besonderer Status ausgezeichnet, der sogenannte Beastar. Dies ist der einflussreichste Schauspieler der Schule, der meist im späteren Verlauf nach Abschluss der Schule in politische Reihen rutscht und für seine Art, also Pflanzenfresser oder Fleischfresser, eine Vorbildfunktion einnimmt.
    Obzwar alles den Anschein macht, als seien beide Fraktionen gleichgestellt, so stimmt dies nicht so ganz. Fleischfresser dürfen Pflanzenfresser nicht einmal die Zähne zeigen, da dies schon als Bedrohung gilt und die Gesetze verletzt. Deswegen geraten Fleischfresser vermehrt in Konflikte und werden manchmal sogar öffentlichen angegangen, zeitgleich sehen sie sich selbst aber als priviligiert.

    Einer von diesen Fleischfressern ist Legosi, ein Grauwolf. Er ist Mitglied im Dramaclub und arbeitet hinter den Kulissen an der Technik. Entgegen seiner Rasse und Art bleibt er lieber im Schatten, spricht nicht viel und gleicht vielmehr einem Sonderling, der nirgends hingehört. Er wird von seinen Freunden, zu denen auch eine Giraffe und ein Alpaka gehören, gemocht und unterstützt.
    Eines Tages gerät er jedoch an die Zwerghasin Haru, die einen sehr schlechten Ruf hat. Denn Haru schläft mit jedem Männchen - egal welche Rasse. Und niemand weiß, wieso. Als es an der Schule zu einem Angriff kommt, bei dem ein Tier gefressen wird, erschüttert es das Verhältnis zwischen beiden Fraktionen weiter. Fluchtinstinkt muss gegen Jagdinstinkt bestehen und so ereignet sich der ungünstige Zufall, dass Legosi nachts seine Instinkte nicht mehr unter Kontrolle hat und Jagd auf das erstbeste Tier macht, das ihm über den Weg läuft. Dabei handelt es sich um Haru, doch sie konnte nicht sehen, wer sie angegriffen hat. Im letzten Moment kommt Legosi zu sich und Haru flüchtet. Nur kann Legosi ihren Geruch nicht vergessen und trifft sie eines Tages später im Gärtnereiclub wieder, wo Legosi festellen muss, dass es vielleicht nicht nur sein Jagdtrieb ist, der ihren Geruch so verführerisch macht. Aber ein Paar aus beiden Fraktionen ist wider der Natur und gilt als krankhaft.
    Wird Legosi seinen Trieb zurückhalten und für sich feststellen können, ob er Haru nur fressen will oder nicht? Und wie wird Haru reagieren, wenn sie herausfindet, dass er sie damals fast getötet hatte? Warum hat sie diesen schlechten Ruf und wieso hat der angehende Beastar Louis, ein Rothirsch, Harus Geruch an sich?







    Ein paar Eckdaten

    Beastars wurde letzte Season, sprich im Herbst 2019 im japanischen TV in 12 Folgen ausgestrahlt, basierend auf dem bislang 15 Bände umfassenden Manga. Dieser ist seit Oktober 2019 auch in deutsch bei KAZÉ zu bekommen. Ich vermute mal, dass eine deutsche Synchro auch noch kommen wird.
    Als Genre lässt sich hier ganz klar Drama bestimmen. Obwohl da auch sicherlich lustige Einlagen mit bei sind, ist der Haupttonus eher dramatisch und schwerwiegend. Ein etwas außergewöhnlicher Slice-of-Life (wenn man das überhaupt als solches bezeichnen kann?).






    Was halte ich davon?

    "Baah, was ist das denn? So ein CGI-Scheiß!"
    Dachte ich zumindest. Dann hatte ich ein paar Schnipsel aus Youtube aufgeschnappt und der ersten Folge dann doch eine Chance gegeben. Tatsächlich finde ich mittlerweile, dass der zunächst eigentümliche Stil die Charaktere später wahnsinnig lebendig erscheinen lässt. Man ist es teilweise auch einfach nicht mehr gewohnt, dass es permanent Bewegung in den Gesichtern und der Haltung von animierten Charakteren im Animesegment gibt. Und dann ist da dieses Opening, dass so unfassbar unique in seiner Optik als auch im Klang ist. Jazz in einem Animeopening gibt's nicht so häufig.

    Der innere Konflikt von Legosi ist extrem spannend. Er hadert mich sich, aus seiner Komfortzone zu gehen und sich als das zu bekennen was er ist. Man darf nicht vergessen, dass es sich um Jugendliche handelt, die möglicherweise das erste Mal Liebe erfahren. Sie alle bekämpfen ihre Instinkte, um möglichst gut in die Gesellschaft zu passen. Dabei kommt es dann auch vor, dass ein Rothirsch einem Wolf die Leviten lesen kann.

    Das Zusammenspiel der Charaktere im Allgemeinen ist sehr erfrischend und jeder von ihnen grenzt sich klar von dem Anderen ab. Zum Beispiel wirkt die Arroganz von Rothirsch Louis zunächst echt nervig, doch im späteren Verlauf bekommt man ein bisschen Einsicht, warum das so ist und plötzlich steht er in einem ganz anderen Licht.

    Nie weiß man, wer welchen Charakter plötzlich doch tötet und wann die Instinkte völlig außer Rand und Band geraten. Stark wird dies durch innere Monologe von Legosi verdeutlicht, die während des Handelns und Sprechens anderer Charaktere stattfinden. Jeder Beweggrund ist nachvollziehbar und alle wichtigen Charaktere bekommen ihre Zeit, um etwas zu ihrer Hintergrundgeschichte zu klären.

    Zuerst wollte ich nur eine Folge gucken. Am Ende hab ich die ganze Season am Stück geschaut, weil die Folgen plötzlich so unglaublich kurz wurden und die Cliffhanger teilweise echt mies waren. Zum Glück kann ich sagen, dass eine zweite Staffel in Planung ist - denn da gibt es so ein paar Fädchen, deren Ende ich noch sehnlichst bräuchte.



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