Tide Up

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  • Handlung
    Der Nebel ist tief, wird dicker und dicker, und die verstreut herumstehenden Straßenlampen helfen wenig bis gar nicht, wenn es darum geht, gegen die Leere anzukämpfen. Wie lange noch, bis du dein trautes Eigenheim erreichst? Du hast keine Ahnung, der Weg scheint länger und beschwerlicher als sonst. Nichts ergibt Sinn und auch, wenn du dich an die flimmernden Leuchtkörper pedantisch verfolgst, um nicht im Nebel unterzugehen, so fällt es dir schwer, einen Sinn aus deinem Pfad zu ziehen, der verstreuter als sonst wirkt. Gerade, als du dich noch für immer im Nebel verloren ansiehst, entdeckst du ein Mädchen auf einer Parkbank, die im glimmenden Licht der Laternen badet - du bist nicht allein. Du nimmst deine Beine in die Hand, stürmst auf sie zu und öffnest deinen Mund; deiner Kehle entkommen keinerlei Worte und der Boden wird dir unter den Füßen davongezogen; der Fall ist tief, der Aufprall sanft - aber wo genau bist du, und wieso ist es ausgerechnet ein dir unbekannter Wald? Der Nebel scheint es auch hierher geschafft zu haben und blendet dich, denn einen Ausgang aus den grünen Gefilden findest du erst, nachdem du mit einem Teddybärenkopf gesprochen hast, der die Augen und Beine einer Spinne besitzt und dir erklärt, dass es keinen Ausweg gibt, so lange du nicht alle Perlen findest, die in dieser traumähnlichen Welt verstreut wurden - aber wohin führt dein Weg dich wirklich?

    Eckdaten
    Tide Up wurde von Gustav, einem koreanischen Indie-Developer, entwickelt und am 11. März 2022 veröffentlicht. Verfügbar ist es auf Steam für Windows (7-10) und der Preispunkt beläuft sich auf ca. 6,60€. Das Spiel ist eher kurz und hat 3 verschiedene Endings, die man in den ungefähr 5 Stunden, die es einen aktiv beschäftigt, auch in einem Playthrough erreichen kann, wenn man an den dementsprechenden Orten speichert. Genre-mäßig gibt Gustav zwar nur an, dass es sich um ein Adventure-RPG handelt, es beinhaltet allerdings einige Horror- sowie Gore-Elemente und beschäftigt sich Story-technisch sehr mit häuslicher Gewalt, Kindesmissbrauch und Suizid.

    Persönliche Meinung
    Nachdem ich Gustavs andere Spiele (Stygian, Cat in the Box) bereits gespielt habe, und seine Spiele verdammt gut finde, wollte ich Tide Up ebenfalls spielen; nachdem ich mich letztens dann doch getraut habe, muss ich sagen, dass es mir wirklich gefallen hat und die Story durchaus typisch Gustav ist; sie wirft mehr Fragen auf, als sie dir wirklich beantworten will, und während du noch knobelst, was das Eine bedeuten könnte, hast du schon zehn potentielle Lösungen für andere Aspekte. Die Story, die hinter der gesamten Geheimniskrämerei ein trauriges, aber komplettes Gesamtbild abgibt, reißt einen mit und fühlt sich im Endeffekt noch schlimmer an, als man es zuerst aktiv realisiert - was will man auch mehr? Ehrlich gesagt würd' ich mir mehr Gustav-Games wünschen.
    Abschließend sei gesagt: Wenn man die angeschnittenen und ausgesprochenen Thematiken verkraften kann, dann ist das Spiel eine schöne Nachmittagsbeschäftigung, die einen Tage später gedanklich nicht in Ruhe lässt und ein paar Denkanstöße loslöst.
    Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.

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