Sakuna of Rice and Ruin

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  • Version getestet: Switch
    Plattform: PS4, Switch und Steam
    Preis: 40 €


    In Sakuna of RIce and Ruin spielt ihr die namensgebende Sakuna, eine Göttin, die sich eigentlich nur ihres Lebens erfreut indem sie ordentlich trinkt und feiert. Als Tochter der Erntegötting Toyohana und des Kriegsgottes Takeribi verkörpert sie quasi das Beste aus beiden Welten: Sie kann sich auf den Ernten ihrer Mutter ausruhen und hat zeitgleich den ehemaligen Berater ihrer Vaters an ihrer Seite, das Schwert Tama. Im Lofty Realm, also dem Ort an dem die Götter residieren, herrscht eine Obergöttin, der alle anderen Götter Tribut zollen müssen und damit ihren Stand in der Gesellschaft definieren. Da aber auch Götter essen müssen sind sie auf den Reis von Sakuna angewiesen, den sie aus dem immensen Lager ihrer verstorbenen Eltern entnimmt. Das sorgt dafür, dass sie einen seeeeeeehr lässigen Lebensstil frönt und letztendlich das gesamte Lager am Tag des Fest ganz aus Versehen niederbrennt. Grund dafür ist eine Gruppe von Menschen, getrieben von Hunger und der Suche nach einem Zuhause, die die Brücke zwischen Lowly und Lofty Realm überqueren und das Land der Götter betreten. Verbotenerweise natürlich.
    Und so verbannt die Obergöttin Kamuhitsuki Sakuna zusammen mit der Gruppe von Menschen auf die Insel, wo sich ihre Eltern einst kennen und lieben gelernt hatten. Leider ist diese Insel nun überlaufen mit Dämonen, die Sakuna im Auftrag Lady Kamuhitsukis ausradieren soll. Und dann sind ja noch die Menschen da, die die Göttin ordentlich auf Trab halten. Denn Dämonen töten Menschen mit Leichtigkeit und irgendjemand muss ja das Essen nach Hause bringen. So erbarmt sich Sakuna notgedrungen irgendwann, das Erbe ihrer Eltern zu entdecken, indem sie im Kampf die Dämonen dezimiert und auf den Feldern Reis anbaut, um so auch Lady Kamuhitsuki zufrieden zu stellen.
    Stellt sich nur die Frage: Warum zum Teufel ist die Insel auf einmal wieder einen Dämonen-Hotspot?


    Das Gameplay

    Actionsegment

    Sakuna of Rice and Ruin sieht sich als Mischung aus Farming Simulation und Action Sidescroller. Ihr müsst zum einen zusehen, dass ihr euer Volk mit Essen zusammenhaltet, das euch temporäre Boni für den nächsten Tag im Kampf gibt. Denn habt ihr einen leeren Magen, lässt es sich schwer kämpfen. Und kämpfen müsst ihr, wenn ihr neue Regionen, Lebensmittel und den Grund hinter dem Ausbruch entdecken wollt.
    Dabei handelt es sich um einen Sidescroller, wobei ihr Luft nach oben, unten, links und rechts habt. Zusätzlich erlernt ihr im Laufe der Zeit immer mehr Fähigkeiten, die ihr im Kampf einsetzen könnt.
    Eure Ausrüstung besteht dabei aus 4 elementaren Bestandteilen: Das Raiment, ein heiliges Tuch mit dem ihr euch an Wänden festhalten und mit 4 Skills ausstatten könnt, eine Einhandwaffe (meist eine Sichel), eine Zweihandwaffe (wie eine Hacke oder ein Besen) und eurem Gewand. Bis auf das Raiment ist alles austauschbar und vorallem zu fertigen. Sammelt ihr genug Materialien, näht euch Yui neue Gewänder während Kinta euch mit neuem Waffenarsenal versorgt. Eure Ausrüstung ist zudem mit weiteren Fähigkeiten versehen, die man manchmal erst einmal freischalten muss. Dann aber ergeben sich richtig coole Fähigkeiten, wie zum Beispiel mehr Fleisch beim Besiegen von Gegnern oder das perfekte Parieren sorgt für einen kleinen Zeitsprung.
    Die Gegner sind dabei relativ vielfältig und an das jeweilige Gebiet angepasst. Sie alle weisen unterschiedliche Schwapunkte auf: Sie können schwach gegen Magie, Schnitt-, Schlag- oder Stichwaffen sein. Das wird mit Farben gut angezeigt, sodass man irgendwann weiß, welchen Typ man einsetzen sollte.



    Die Karte ist sehr übersichtlich und zeigt die mittellangen Spielabschnitte, die man betreten kann. Man bekommt angezeigt, welche Gegenstände dort zu finden sind, was das Farmen von speziellen Gegenständen einfacher macht. Mit der Zeit erweitert man seine Entdeckungspunkte und kommt so in neue Gebiete.
    Der Kampf spielt sich hierbei sehr flüssig und angenehm flott. Die Lernkurve ist mittelmäßig, aber es macht schon Spaß, stylisch Gegnern auszuweichen und sie dann gezielt mit dem Raiment aus dem Bildschirm zu schleudern. Ich hatte keinen einzigen Ruckler oder Framerateeinbrüche. Die Eingabe von Befehlen geht flott und das Trefferfeedback ist bei kleinen Feinden super. Die Bosskämpfe sind fordernder, aber nie wirklich hart. Sie unterscheiden sich alle deutlich nach Region und den kleinen Mobs, was es als nette Abwechselung ausmacht.


    Farmingsegment

    Der andere große Teil ist eure kleine Farm. Naja, eher euer kleines Feld wie sich schnell herausstellt. Denn zu Beginn habt ihr nur ein einziges Feld, das ihr bestellen könnt. Dabei steht euch Taemon, einer der Menschen, mit Rat und Tat zur Seite. Später bekommt ihr mehr Felder um den Ertrag zu erhöhen. Damit ihr allerdings nicht dreißig Felder ablaufen müsst, wird symbolisch nur eines bestellt.
    Hier beginnt dann leider die Wissenschaft und das vielleicht etwas ZU komplexe Farmingelement. Ihr baut Reis an, der sensibel auf Temperatur und Wasser reagiert. Der Reis durchläuft mehrere Wachstumsphasen, in denen er immer andere Ansprüche stellt. Ihr müsst also das Wasser mit zwei Toren managen, dann schauen, dass er nicht verbrennt oder schimmelt UND AUCH NOCH NACH PARASITEN AUSSCHAU HALTEN. Ja, ihr bekommt es mit waschechten Insekten, Unkraut und Krankheiten zu tun, gegen die ihr nur mit Dünger, Herbizide und Pestizide ankommt. Das Spiel gibt euch später aber Hilfen an die Hand, wie Enten und Kühe.
    Das bedeutet also, dass ihr je nach Jahreszeit, die in 4 Segmente mit je drei Tagen unterteilt sind, eine andere Arbeit vollrichten müsst. Im Winter müsst ihr das Feld ebnen, den Reis sortieren und keimen lassen. Im Frühling bringt ihr die Saat aus, lasst sie über den Sommer wachsen und erntet den Reis im Herbst. Da lasst ihr ihn trocknen, lagert ihn ein, löst den Reis aus den Ähren und poliert ihn anschließend.
    Puh.



    Auch hier erlernt ihr über die Zeit Fähigkeiten, wie zum Beispiel oben das Raster im Feld. Denn ihr platziert jeden Setzling einzeln und je nachdem wie weit die auseinander stehen fällt eure Ernte auch anders aus.
    Dies ist über die Spieljahre hinweg repetetiv - und für manche der größte Knackpunkt. Denn ihr müsst den Reis auch anbauen, wenn ihr Level aufsteigen wollt. Anders funktioniert dies nämlich nicht. Habt ihr starken Reis, habt ihr eine starke Sakuna. Man bekommt jedoch von dem Spiel die Möglichkeit, die Arbeit von seinen menschlichen Mitbewohnern erledigen zu lassen. Die Resultate sind dann allerdings eher mittelprächtig.
    Am Abend könnt ihr dann ein Essen aus einer recht großen Karte zusammenstellen, je nachdem welche Gegenstände ihr im Lager habt. Doch vorsicht, diese können auch verderben, also nutzt, was ihr habt. Während dieser Mahlzeiten kommt es immer wieder zu Gesprächen, die noch mehr Geschichten über die Charaktere preisgeben.




    Persönliche Meinung

    Als Mischung zwischen den beiden Genres macht sich das Spiel eigentlich ziemlich gut. Wer mit dem doch recht anspruchsvollem Farmingelement gut klarkommt und sich von den repetetiven Minispielen nicht anschrecken lässt, kann hier gut ein paar Stunden investieren. Der Kampf macht Spaß, ist flott und nie zu schwierig noch zu leicht. In der Nacht werden Gegner stärker, sodass man dann lieber nach Hause gehen sollte, um sich später durch die nächtlichen Getümmel zu schlagen. Die Fähigkeiten sind abwechslungsreich, knallen richtig und die vielen Möglichkeiten zur Ausstattung sind toll. Es wird allerdings später etwas grindy, wenn man ein bestimmtes Objekt haben möchte.
    Die Story ist.... kein Oberknaller. Sie wird gerade zum Ende hin absehbar, ist aber nicht wirklich langweilig. Man konnte ihr gut folgen und man hatte immer ein gewisses Ziel, auf das man hin arbeitet. Vorallem die Geschichten zu den Charakteren sind interessant, sie alle sind recht speziell und liebenswürdig geschrieben. Dabei geht es auch um Verluste, Krieg und die Angst um das eigene Leben. Alle Charaktere sind vertont und sprechen den Großteil des Spieles, außer bei Nebeninfos zum Beispiel. Die Synchronsprecher gefallen mir auf beiden Sprachen, ich hab's auf englisch gespielt und mag besonders die rotzige Stimme von Sakuna.
    Optisch ist das ganze ein Fest. Die Hintergründe sind wunderschön, die Grafik selbst für die Switch nicht zu verachten und die Designs der Bosse sind wirklich cool. Effekte sind schön umgesetzt, Hitboxen sehr scharf.
    Ein weiteres Highlight ist die Musik, die sich der Umgebung, der Jahres- und Tageszeit anpasst. Ich hab mich zumindest bis heute nicht dran tot gehört^^
    Für 40 Euro kann man durchaus einen Blick riskieren, auch wenn man sich nicht ganz sicher wegen des Genremixes ist. Ich hab meine Investition zumindest nicht bereut.


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